1916 / 214 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Fron? des Generals der !'Navallerïe E Erzherzog Carl.

e Kämpfe zwischen der Zlota Lipa und dem Dnjestr am 7. und 8. September stellen A als Versuch der Russen dar, unter Ausnußung ihres Geländegewinns vom 6. September in schnellem Nachstoß auf Bursztyn durchzubrehen und sich gleichzeitig in Besiß von Halicz zu seßen. Die geschickt geleitete und ebenso durchge ührte Verteidigung des Generals Grafen von Bothmer hat diese Absicht vadeitell. Die Russen erlitten ungewöhnlih \{chwere Verluste.

an den Karpathen ist die Lage im allgemeinen un- verändert.

Balkan-Kriegs\chauplaß. Keine besonderen Ereignisse. | Der Erste Generalquartiermeister : Ludendorff.

Oesterreihisch-ungarischer Bericht. Wien, 9. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestliher Kriegss\chauplaß. Front gegen Rumänien.

In den Karpathen beiderseits der Straße Petro- \ eny—Hatszeg warfen unsere Truppen den Feind bis 4 km hinter seine ursprünglihe Stellung zurück. Ein neuer starker feindliher Angriff gegen den rechten Flügel dieser Gruppe veranlaßte deren Zurücknehmen in die früheren Stellungen.

Mehrfache Versuche des Feindes, mit Infanterie und Kavallerie gegen die Höhen wesilich von Czik-Sgereda vor- zudringen, wurden vereitelt. Sonst Lage unverändert.

Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl.

_Nach mehrfachen vergeblihen Stürmen starker feindlicher Kräfte gegen die Höhen önlih des Cibo-Tals bemächtigte sih der Feind einzelner Teile dieses Frontabschnitts. An den übrigen Teilen unserer Karpathenfront herrschte gestern verhältnismäßige Nuhe.

Jn Ostgalizien südöstlih und südlich Brzezany ver- suchte der Feind gestern abermals, unsere Linien zu durch- brechen. Er wurde überall unter für ihn großen Ver- lusten abgewiesen. Das tapfere Verhalten der in dieser Gegend kämpfenden ottomanischen Truppen muß besonders hervorgehoben werden. Jn diesen Kämpfen büßte der Feind 1000 Mann an Gefangenen und 5 Maschinengewehre ein.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Die Lage ist unverändert.

Jtal ienisher Kriegsschaupla ß.

Das feindliche Artilleriefeuer war Nochmittags an der Front zwischen dem Monte Santo und dem Meere lebhafter. Auch an der Tiroler Front wurden mehrere Ab- \chniite von den Jtalienern erfolglos beschossen. Gde Patrouillen und Abteilungen, die an einzelnen Stellen vor- ugehen versuchten, wurden abgewiesen. Ein italienisches 2uftschiff warf bei Nabresina Bomben ab, ohne Schaden an-

zurichten. Südöstliher Kriegs\chauplaß Bei den K. und K. Truppen keine Veränderung.

Der Stellvertreter des Chefs des Generaljtaves. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 10. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

ODestliher Kriegsschauplag. Front gegen Numänien.

Die Lage ist unverändert.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl. Ein feindliher Angriff gegen unsere Stellungen westlich des Cibo-Tales wurde abgewiesen. Jn Ostgalizien ist Ruhe eingetreten. Sonst keine Ereignisse.

wront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern.

Sltellenweise etwas lebhaftere Gefechilstätigkeit. Am unteren Stochod scheiterte ein feindlicher Angriffsversuch im Artillerie-

sperrfeuer. Ftalienisher Kriegsschaupla ß.

An der küstenländishen Front standen die Karst- hochfläche und der Tolmeiner Brückenkopf unter stärkerem feindlichen Artilleriefeuer. Lebhaftere Artillerie- und Patrouillen- tätigkeit an einzelnen Abschnitten der Tiroler Front hält an. Nördlih des Travignolo-Tales zerstörten unsere Truppen eine vorgeschobene feindlihe Deckung und brachten hierbei, ohne selbst au nur einen Mann zu verlieren, den Jtalienern be- trächtlihe Verluste bei.

Südöstlicher Kriegsschauplagz. Nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 9. September. (W. T. B.) Bulgarischer Genera!stabsbericht vom 9. September. Rumänische Front. Am Donauufer herrsht Ruhe, bloß in der Richtung auf Vidin wurden vom rumänischen Ufer einige Schrapnellschüsse abgegeben.

Nach der Kapitulation von Tutrakan haben die Rumänen vom linken Donauufer die Stadt beshossen. Als Erwiderung darauf hat unsere Artillérie Oltenißa bombardiert.

Das Vorrücken in ‘der Dobrudscha dauert mit großem Erfolg fort. Ueberall geshlagen, zieht sich der Gegner zurü. Am 6. Septembec versuchte eine rumänische Division der Besazung von Siliftria,* den Truppen von Tutrakan zu Hilfe zu fommen; sie wurde - jedoch von unseren Truppen bei dem Dorfe Satxsanlar (eiwa 20 km südöstlih von Tutrakan) an- gegriffen, geschlagen und zum Rückzug gegen die Festung gezwungen. Wir nahmen hier drei Offiziere und

20 Mann gefangen und erbeuteten drei Schnellfeuerbalterien, ferner Pferde und viel Kriegsmaterial.

Am 5., 6, und 7. September entwidckelten \sih erbitterte

J lage des Gegners, welcher das Kampffeld verließ, gefolgt von unseren Truppen. Seitens des Feindes haben an diesen Kämpfen teilgenommen die 61. russishe Division, eine russish- serbische Division und die 19. rumänische Reservedivision. An der Meeresküste herrsht Ruhe. Am 5. September haben zwei feindlihe Torpedozerstörer Kavarno und Bal- ci? beschossen, ohne großen Schaden anzurihten. Sie wurden durch Bombenwürfe von deutschen Wass erflugzeugen ver- trieben. Diese bombardierten mit Erfolg die russischen Schiffseinheiten im Hafen von Konstanya, Lagerhäuser, etroleumbehälter und den Bahnhof. Sie warfen über Bomben auf den Hafen, Lagerpläßze und die Ka-

sernen von Mangalia. An der mazedonischen Front herrsht Ruhe.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 7. September. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers:

Jn Persien wurden an der russishen Front starke russische Truppen bei Diz Abad (?), 35 Kilometer nordöstlih von Davlet Abad ih vertrieben.

An der Kaukajusfront wurde ein nächhtliher Ueberfall des Feindes unter beträchtlihen Verlusten für ihn zurück- geschlagen. Jm Zentrum und auf dem linken Flügel kein Ereignis von Bedeutung.

Gute Nachrichten sind von unseren Unterseebooten einge- troffen. Zwei feindlihe Transportschiffe und ein feindliher Segler wurden an verschiedenen Stellen des Schwarzen Meeres vernichtet. Eins unserer Unterseeboote gab mit Erfolg drei Schüsse auf feindlihe Transportschiffe ab, die in einem Hafen im östlihen Schwarzen Meer ankerten.

Von den übrigen Fronten liegt keine Nachricht von Be- deutung vor.

Der Vizegeneralissimus.

Konstantinopel, 9. September. (W. T. V.) licher Heeresbericht. (Verspätet eingetroffen.)

An der gle kein Ereignis. Jn Persien an der russischen Front östlih von Demed und in Seut auf dem rechten Flügel Scharmügzel.

An der Kaukasusfront beunruhigte auf dem rechten Flügel unsere Artillerie durch ihr heftiges Feuer den Feind bei seinen Schanzarbeiten. Patrouillenzusammenstöße und ört- liche Feuergefechte fanden an einzelnen Abschnitten statt. Zwei örtlihe Angriffe zweier feindliher Bataillone wurden durch unseren Gegenangriff zurückgeschlagen und dabei eine Anzahl Soldaten, darunter ein Hauptmann, zu en gemacht. Jm Zentrum fanden für uns günstige Patrouillengefechte jtatt. Eine s{hwache feindliche Atenléalieiluna, die einen Angriff gegen einen Teil eee vorgeschobenen Stellungen zu unternehmen versuchte, wurde mit Verlusten für sie zurük- ‘geshlagen. Eine Menge Gewehre und Ausrüstungsgegen- stände wurden dabei erbeutet. Auf dem linken Flügel wurde eine feindliche Kompagnie, die einen Angriff unternahm, zurückgeschlagen.

Jnfolge des Feuers unserer Artillerie, das gegen ein feind- lihes Transpor!\chif} und einen Monitor in den Gewässern von Smyrna gerichtet wurde, entfloh der leßtere, ganz in Flammen gehüllt, und das Transportschiff, von zwei Granaten N, zog sich gegen die Jnsel Samos zurück. Der Feind

eschoß durch sechs fleine Kriegsschiffe die offene Stadt Alexandrette. Der Schaden an uns gehörenden Bauwerken ist unbedeutend. Dagegen wurde das amerikanische Konsulat A zerstört. Ein Verlust an Menschenleben trat nicht ein. Keine wichtige Nachricht von den anderen Fronten. Der Vizegeneralissimus.

Konstantinopel, 11. September. (W. T. B.) Bericht des Hauptquartiers vom 10. September.

Unter uedranaung des Feindes besetzten wir die Höhen südlih von Derbende an der persischen Grenze. Ein vom Feinde gegen unsere Truppen unternommener An- griff wurde abgeschlagen.

An der Kaukasusfront auf dem rechten Flügel unternahm der Feind am 8. September im Abschnitt von Oghnott nah heftiger Artillerievorbereitung zu wiederholten Malen Angriffe, die völlig abgeshlagen wurden. Der G der einen Teil der Höhe 2113 beseßte und sih dort zu jalten suchte, wurde durch Gegenangriff zurückgedrängt und unsere alten Stellungen wurden vollständig wiedergewonnen. Jn der Nacht zum 9. September und am 9. September machte der Feind im Abschnitt von Oghnott einen Angriff mit etwa 2 Divisionen. Es gelang ihm anfangs, in einem Teil unserer Stellungen Fuß zu fassen; aber durch Gegen- angriff unserer Truppen wurde er in völliger Auflösung und Unordnung wieder daraus geworfen. Unsere Stellungen blieben völlig in unserer an), Die Aufopferung unserer tapferen Truppen war über jedes Lob erhaben. Eine Maschinengewehrabteilung leistete in ihrer Stellung bis zum leßten Mann Widerstand, und erst nah dem Tode aller Bedienungsmannschaften fielen die Maschinengewehre in die Hand des Feindes. Ebenso wurden in einem Kampfe Mann gegen Mann, der sich in der am weitesten vorgeschobenen unserer Stellungen abspielte, nur einige Zubehörteile eines unserer Gebirg8geshüßze vom Feinde genommen, der Rest blieb in unserem Besiz. Wir machten eine Anzahl Soldaten zu Gefangenen, darunter einen Hauptmann, und erbeuteten ein Maschinengewehr und eine Menge Gewehre. Jm Zentrum und auf dem linken Flügel fanden für uns günstige Schar- mügzel statt.

Von den übrigen Fronten ist kein Ereignis von Be- deutung zu berichien. :

Der Feind machte am 8. September einen neuen Angriff bei Dobric, wurde aber durch die osmanischen Truppen und die der Verbündeten wiederum geschlagen.

Die Vizegeneralissimus.

Amt-

Der Krieg zur See.

London, 8. September. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Der norwegische Dampfer „Hiß“ ist versenkt worden.

London, 10. September. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Der britishe Dampfer „Heathdene“ (3541 Brutto- tonnen), der norwegishe Dampfer „Pronto“ (1411 d eren und der schwedishe Dampfer

Kämpfe in der Gegenþ von Dohric. Sie endeten am 7. September Nachmittags mit der vollständigen Nieder-

„Gamen“ (2595 Bruttoregistertonnen). aus Stockholm sind

Berlín, 9. September. (W. T. A Deutsche Sees lugzeuge haben am 7. September Mittags Getreidez huppen, Oeltanks und den Bahnhof in Constanz sowie im Hafen liegende russische Seestreitkräfte mi em Erfolg mit Bomben belegt. Troß starker feind: icher Gegenwirkung sind sämtlihe Flugzeuge unbeschädigt zurückgekehrt.

Berlin, 9. September. (W. T. B.) Eins unserer Unterseeboote hat Stadt und Hafenanlagen von Mangalia an der rumänischen Schwarzen Meerküste erfolg- reih .mit Granaten beschossen.

Amsterdam, 10. September. (Meldung der Nieder- ländischen Telegraphenagentur.) Der norwegische Dampfer „Lindborg“, von Notterdam nah London bestimmt, is um 6 Uhr früh 15 Seemeilen nordwestlich vom Maas-Feuerschiff von einem deutshen U-Boot versenkt worden; die Be- saßung wurde in ihren Booten von dem V-Boot zum Feuer: hi geschleppt und ist in Hoek van Holland gelandet.

Wohlfahrtspþflege.

Freiwillige Weiterversiherung der Ehefrauen.

Die Rückerstattung von Invaliditätsbeiträgen an Ehefrauen, die nach dem früheren Invalidenversicherungsgesez bis zur Hälfte der bis zur Eingehung der Ehe gezahlten Beträge zu- gelassen war, ist nach dem Inkrafttreten der Reilchsversicherungs- ordnung in Wegfall gekommen. Es kann daher den Chefrauen, wenn sie nach der Gheschließung versicherungs- vflihtige Lohnarbeit nicht mehr leisten, nur dringend ge- raten werden, \sich freiwilltg weiterzuversihern und ich ibre Nechte aus der Versicherung, also auf Rente, Hinterbltebenen- versoraung und, wenn nötig, auf ein Hetilverfahren zu erhalten. Dies geschieht dadurch, daß sie inneihalb zweier Jahre von dem Tage der Ausstellung der gelben Quittungskarte an mindestens 20 Wochen- betiträae irgendetner Lohnklafse in ihre Quittungskarte einkleben, also eine jährlihe Vèindestauscabe von nur 1,60 4 haben. Bet Ver- wendung von mehr Marken wahsen entsprehend auch die Renten- ansprüche der Versicherten. Die Karte muß alle zwet Jahre reht- zeitig umgetauscht werden. Die „Kruppshen Mitteilungen“, Nummer 30, stellen die Vorteile dieser freiwilligen Weiter- versicherung der Ehefrauen in folgenden sieben Punkten zu- sammen: 1) Im Falle einer vorübergehenden Erwerbsunfähigkeit hat die versiherte Ehefrau Arspruch auf Krankenrente vom Ablauf der 26. Kranrkheitswohe an. 2) Im Falle einer dauernden Erwerbsunfähigkeit hat die versicherte Ehefrau Anspru auf Inya- lidenrente, die monatli 12 bis 20 betragen fann. 3) Hat die Empfängerin der Invalidenrente Kinder unter 15 Jahren, fo erhöht si die Invalidenrente für jedes dieser Kinder um !/10 bis zu dem höchstens 13 fachen Betrage. 4) Die Versicherungsanstalt kann, wenn eine Ehesrau dergestalt erkrankt ist, daß als Fo!ge der Krankheit Er- werbéunfähigkeit zu besorgen ist, bei ihr ein Het!verfahren in einem Krankenhaufe, etnem Badeorte oder in einer Heilstäite eintreten ati val unter Gewährung eines Hausgelds für die im Hause zurückbleibenden Angehörtgen. 5) Nech dem Tode der versicherten Ehefrau können thre vater- losen Kinder unter 15 Fahren Anspruchavf Waisenrente erheben. 6) Auch können tn zwei weiteren Fällen die Kinder Waisenrente und der Ehe- mann Witwerrente erhalten (§8 1260, 1261 R.V.O.). 7) Die Kinder können bet Erreichung des 15. Leventjahres Waisenauss\teuer erhalten. Immerhin is aber Vorausseßung, daß die Ehefrau im Besitze der Anwart\chaft bleibt und mit Ausnahme des Folles zu 4 auch die Wartezeit als erfüllt nahweist, wel&e Nachweise bei regelmäßiger Klebung von Marken leicht zu erb:ingen find.

Literatur.

Kurze Anzeigen neu erschienener Schriften, deren Besprehung vorbehalten bleibt. Cinsendungen sind nur an die Nedaktion, Wilhelm- straße 32, zu richten. Nücksendung findet in keinem Falle statt.

_ Während des Krieges in Deutsh-Ostafrika und Südafrika. Von Professor Dr. G. Gürtch. Mit 2 Karten und 9 Abbildungen. 5 #. Berlin SW. 48, Wilhelmstraße 29. Dietrich

Neimer (Ernst Vohsen).

Mit der Garde im Westen. Feldbriefe und Kriegstagebuch- blätter von Lic. theol. Gberbard Baumann, Domprediger. Mit 26 Kunstbeilagen und 2Uebersihtskarten. Kart. 2,50 46. Halle, Saale.

Richard Mühlmann.- Verlagsbuchh. (Max Große).

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

REENU S E R S SEN A U R C R R s L i S I S C E I E R A R

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 184. Abonne- mentsvorstelung. Rigoletto. Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi, Text von Piave. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister u C, Regie: Herr Oberregisseur Droesher. Anfang

r.

Schauspielhaus. 190. Abonnementsvorstelung. Peer SGynt bon Henrik Ibsen. __(In zehn Bildern.) In freter Uebertragung für die deutshe Bühne gestaltet von Dietrich Etart. Musik von Edward Grieg. Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Begsl. In Szene geseßt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 185. Abonnementsvorstellung. Sieg- fried in drei Akten von Nichard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Eine

Schauspielhaus. 191. Abonnementsvorstellung. Erde. T U des Lebens in drei Akten von Karl Schönherr. Anfang 5 V.

Familiennachrichten,

Ein Sobn: Hrn. Havptmann Wilhelm von Both (Berlin). Hin. Oberleutnant Gallenkamp (Berlin).

Gestorben: Hr. Geheimer Negterungsrat, Professor Dr. Alwin Petersilie (Berlin). Fr. Elisabeth von Sandorhazy, geb. Gräfin Luckner (Kolberg). Marie Fretin von Lepel (Bovenden).

Geboren:

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Or. Tvrol in Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Nechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlagsan talt, Berlin, Wilhelmstraße 32. M

Vier Beilagen sowie die 1149. und 1150. Ausgabe

gesunken.

der Deutschen Verlustlisteu.

Amifsiches.

Deutsches Reich.

Beschluß.

er am 17. September 1882 zu Straßburg geborene Sr. (ftsteller Dr. jur. Georg Weill, früher wohnhaft zu traßburg, bisheriger Reichstagsabgeordneter für den Wahl- fre(s Met, Angehöriger der Ersaßreserve, wird auf Grund des 2 97 des Reichs- und Staäatsangehörigkeitsgeseßes vom 22. Juli 1913 seiner elsaß-lothringishen Staatsangehörigkeit verlustig

P erflärt, weil er den vom Kaiser erlassenen Aufforderungen der

Deutschen im Ausland zur Rückkehr vom 3. August und 15, August 1914 (Neichs-Geseßbl. S. 323 und 385) keine Folge geleistet hat. _ Gemäß Abs. 2 des genannten § 27 verliert der 2c. Weill dur diesen Beschluß auch die von ihm innegehabte bayerische taatsangehörigkeit. : Straßburg, den 83. Januar 1915.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Ableilung des Junern. Graf von Noedern, Staatssekretär.

E Bef lu ß

Der am 10. Mai 1872 in Vallières, Landkreis Meß, ge- horene Johann Peter Jean, früher wohnhaft in Vallières bei Meß, Angehöriger des Landsturms, wird auf Grund des § 27 des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgeseßes vom 22. Juli 1913 iner elsaß-lothringishen Staat8angehörigkeit verlustig erklärt, eil er den vom Kaiser erlassenen Aufforderungen der Deut- hen im Ausland zur Rückkehr vom 3. August und 15. August 1914 (Reichs-Geseßbl. 1914 S. 323 und 385) keine Folge ge- leistet hat.

Straßburg, den 28. Februar 1915.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. : Graf von Noedern, Staatssekretär.

ement irrt d 0A

Beschluß.

Der am 10. August 1869 in Gebweiler geborene Dr. Peter Bucher, zuleßt wohnhaft in Straßburg, Angehöriger des Land- siturms, wird auf Grund des § 27 des Reichs- und Staats- ingehörigkeitsgeseßes vom 22. Juli 1913 seiner elsaß-lothringi- hen Staatsangehörigkeit verlustig erklärt, weil er den vom Kaiser erlassenen Aufforderungen der Deutschen im Ausland jur Rückkehr vom 3. August und 15. August 1914 (Reichs- Geseßbl. 1914 S. 323 und 385) keine Folge geleistet hat.

Straßburg, den 6. März 1915.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Junern. Graf von Roedern, Staatssekretär.

Ea atr ra AS

Bes GluP.

Der am 283. Februar 1873 in Colmar geborene Kunst- aler und Zeichner Johann Jakob Leo Walt, früher wohn- haft in Colmar, Angehöriger des Landsturms, und der am- 6. Juni 1875 in Mülhausen geborene Verleger Heinrich Ludwig Constantin Zislin, früher wohnhaft in Mülhausen, rsaßreservist, werden auf Grund des § 27 des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgeseßes vom 22. Juli 1913 ihrer elsaß- lothringischen Staatsangehörigkeit verlustig erklär1, weil sie den vom Kaiser erlassenen Aufforderungen der Deutschen im Aus- and zur Rückkehr vom 3. August und 15. August 1914 (Reichs- esegbl. 1914 S. 323 und 385) keine Folge geleistet haben.

Straßburg, den 21. Mai 1915.

| Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Junern. Graf von Noedern, Staatssekretär.

BE\QOEURß

Auf Grund des § 27 des Reichs- und Staatsangehörig- leitôgeseßes vom 22. 7. 1913 werden ihrer elsaß-lothringischen Staat8angehörigkeit für verlustig erklärt, weil sie den vom Kaiser erlassenen Aufforderungen der Deutschen im Ausland jur Rückkehr vom 3. 8. 14 (Reichs-Geseßbl. S. 323) und 15, 8. 14 (Reichs-Geseßbl. S. 385) keine Folge geleistet haben : 1) der am 5. 3. 1877 in Dornach geborene Nehtsanwalt Johann Alfred Gisenzimmer, früher wohnhaft tn Mülhausen,

4 der am 28. L E zu As geborene Goldschmied arl Holl, früher wobnhaft tn Straßburg,

d bor U gs 3. 1875 in Sulz geborene Nehtsanwalt Dr. Josef Bieber, früher wohnhaft in Mülhausen,

4 der am 3. 1. 1881 in Mülhausen geborene Bauunternehmer Uthur Ro 08s, früher wohnhaft tn Mülhausen,

5) der am 28. 9. 1879 in Mülhausen geborene Bauunternehmer “gust Noos, früher wohnhaft in Mülhausen,

6) der am 14. 6. 1864 in Weißenburg geborene Malermeister August Spinner, früber wohnhaft in Weißenburg,

7) der am 21. 8. 1876 in Straßburg geborene, im Diszivylinar- verfahren aus dem Amte als Landrichter entlassene Alfred Weil, früher wohnhaft in Mey.

Straßburg, den 11. Oktober 1915.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Junern. Graf von Roedern, Staatssekretär.

Bekanntmachung.

ZN Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise Verwa tung französisher Unternehmungen, vom %. 11, 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. 2. 1916 (RGBl. S. 89) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsver- waliung angeordnet worden:

Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußisthen Staatsanzeiger.

i 214. pur

Berlin, Montag, den 11. September

236. Lifte.

Kreis Straßburg-Stadt. (Nahlaßmassen.)

Der gesamte Na{laß der Kanny Haas, verstorben in Straßburg din 24. April 1914,“ im Werte von rund 50000 „6. Zwangsver- walter: Bürgermeister Dr. Shwander in Straßburg.

Straßburg, den 6. September 1916.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Wün disch.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 203 des Neichs-Gesezblatts enthält unter

Nr. 5430 eine Bekanntmachung über die Einfuhr von Walnüssen und Haselnüssen, vom 7. September 1916, unter

Nr. 5431 eine Bekanntmachung, betreffend Ausführungs- bestimmungen zur Verordnung über die Einfuhr von Walnüssen und Haselnüssen vom 7. September 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 999), vom 7. September 1916, unter

Nr. 5432 eine Bekanntmachung über den Verkehr mit Harz, vom 7. September 1916, unter

Nr. 5433 eine Bekanntmachung, betreffend Ausführungs- bestimmungen zu der Verordnung über den Verkeht mit Harz vom 7. September 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 1002), vom 7. September 1916, und unter

Nr. 5434 eine Bekanntmachung zur Ergänzung der Ver- ordnung über die Einfuhr von pflanzlichen und tierishen Oelen und Fetten sowie Seifen vom 4. März 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 148), vom 7. September 1916.

Berlin W. 9, den 8. September 1916.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 204 des Reichs-Gesezblatts enthält unter

Nr. 5435 eine Bekanntmachung, betreffend die Ver- längerung der Prioritätsfristen in Dänemark, vom 8. Sep- tember 1916, unter

Nr. 5436 eine Verordnung über die Vorausverwendung von Malz in den Bierbrauereien, vom 8. September 1916, und unter |

Nr. 5437 eine Bekanntmachung über die Preise für Teich- fische, vom 9. September 1916.

Berlin W. 9, den 10. September 1916.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

‘Nicjkautlliches: Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Cardtiff meldet ,W. T. B.*: Eine Versammlung von 3000 Eisenbahnangestellten, die alle Bezirke von Süd- Wales vertraten, hat eine Entschließung angenommen, daß sie um Mitternaht zum 17. September einen Ausstand beginnen wollen, wenn ihre Forderung auf Lohnzulage von 10 Schilling wöchentlich nicht verbürgt werde und diese Lohnerhöhung nicht außerdem rück- wirkend bis zum 1. Juli in Kraft trete; außerdem fordern sie von der Regierung tatsählihe Bürgsckaften, daß fie künftig die Zufuhr von Nahrungsmitteln überwachen und thre Preise regeln werde.

Nach einer von „W. T. B." wiedergegebenen Meldung der „Times* hat das Etsenbahnpersonal tn Athen und im Piräus etnen allgemeinen Ausstand angekündtgt. Die Angestellten ver- langen eine der Teuerung entsvrehende Lohnerhöhung.

Aus New Y ork übermittelt ,„W. T. B.“ etne Reutermeldung, na der etn Arbeiterausstand, der 800000 Mitglieder der Gewerkvereine umfassen würde, aus8zubrehen droht infolge Miß- lingens der Absicht der ausständigen Straßenbabnange- stellten, den Verkehr in Unorduung zu bringen. Der Präsident der amerikanishen Arbeiterverereinigung, Gompers, ist auf dem Wege nah Neo York, um die Frage eines Sympathtestreiks zu ent- scheiden, der die Straßenbahn zur Erfüllung der Forderungen threr Angestellten zwingen soll. Die Angestellten von zwei welteren Siraßenbahnlintien entschieden sich für den Auestand.

TDheater und Musik,

Deutsches Theater.

Die Neueinstudierung der dramatishen Werle Gerhart Hauptmanns, s Max Reinhardt nah dem Tode Otto Brahms für das Deutsche Theater übernahm, ist am Sonnabend mit der Aufführung von „Rose Bernd“ um einen weiteren bedeutsamen Schritt gefördert. Dieses an Hebbel aemahnende Magdalenenstück des \hlesishen Dichters hat seit seiner Uraufführung im Jahre 1903 an Lebendigkeit und Wirkungskraft nicht nur nichts eingebüßt, sondern eher noch gewonnen: cin Zeichen dafür, daß es . nicht jenen Werken beizuzählen is, die nur der Moderihtung des Naturalitemus entsprungen und deren Farben heute bereits verblaßt sind. Zwar dîe Fehler, auf die seinerzeit {on hingewtesen wurde, nämli eine ungeschickte Exposition, ferner Absichtlichkeiten, Dehnungen uud Wiede: holungen im Verlaufe der Handlung, sowte die geaen die leztere von juristisher Seite erhobenen Etnwände, bestehen beute noch, aber der didterishe Kern der Handlung, die Gestaltun elnes Menschenschicksals von innen heraus, is so ergreifend, da man über diese mehr äußerlthen Mängel hinwegsehen kann. Be einer so vollkommenen Darstellung, wie man sie am Sonnabend im Deutschen Theater sah, {winden vollends alie Bedenken, und man ist ganz im Banne des Dichters. Obwobl die Erinnerung an Else Lehmanns eindrucksvolle shauspielerische Leistung als Nose Bernd noch lebendia ist, verblaßte sie fast vor der Gestaltungskraft Lucie Höflichs, der jeßigen Vertreterin der Rolle. Hier {hien ein blondes Natur- kind vom Lande mit der ganzen Ursprünglihkeit seines Empfindens auf die Bühne verseßt. Dieser Meisterkunst konnte man sich um fo mehr erfreuen, als auch die übrigen Mitwirkenden ihrer würdig waren. Eduard von Winterstetn, der {hon als Fuhrmann Henschel das Erbe Rittners angetreten hatte, gab den Flamm in seinem Sinne ebenfalls frajtvoll und ohne Künstelei. Ein ergreifendes Bild mütter- licher Liebe und Güte zeihnete Rosa Bertens als Frau Flamm, und dem gefühlsroben Streckmann wußte Emil Jannings auch einige ihm wobhlanstehende mildernde Züge zu verleihen. Werner Krauß als alter Vater und Max Gülstorff als gutmütig {chwächliher Bräutigam Noses vervollständigten mit weiteren vortresflihen \{chausptelerischen

Leistungen das yon Felix Holländer fein abgestimmte Zusammen-

1916.

spiel. Stürmischer Beifall rief nach den Aktischlüssen mit den Dar- stellern au den anwesenden Dichter mehrfach hervor.

Neues Operettenhaus.

Das Operettentheater am Schiffbauertamm, das bis zum Sch{luß der vergangenen Wirterspielzeit unter der Leitung des Direktors Monti stand, ist jeßt als %eues Operettenhaus unter der Leitung des Direktors Kren vom Thaliatheater wieder eröffnet worden, und zwar mit einer neuen Operette: „Der Soldat der Marie“, Text von Buchbinder, Kren und Schönfeld, Musik von Leo Asher. Es is ein gefälliges, textlch wie musikalisch fauber gearbeitetes Werk, das fih unter Vermeidung geshmadloser Derbheiten dem Stil der komishen und der Spvteloper annähert. Der Soldat der Marie ist ein flatterhafter Prinz, der in der Veikleidung eines gemeinen Soldaten auf die s{chône Tabagie- wirtín Marie Eindruck gemaht hat. Gleichzeitig hat dieser „Prinz Schmetterling“ auch in seiner wahren Ge- stalt tas Herz von Maries S{hwesler Marianne erobert. Sein Doppelfpiel wird aber bald entdeckt; alles wird s{lteßlich dadur zum guten Ende geführt, daß Marte einem ihr längst ergebenen, biéher verschmähten Tambour Herz und Hand schenkt, während der Prinz reumütig die inzwishen in den Adelstand erhobene Marianne zu feiner Gemahlin macht. Leo Aschers Musik umrahmt und durbseßt diese Vorgänge mit einer Fülle von Melodien, die weniger durch eigenartige Einfälle, als durch \chlichte, vornehme Linienfühßrung und volksliedartiges Gepräge an Meiz gewinnen. Bet einer modernen Operette versteht es #sich fast von selbst, daß auch die Tänze nickt fehlen, aber fie drängen fd bier nicht unliebsam vor. Die Aufführung der Operette ist für die Leistungen, die man im Neuen Operettenhause zu erwarten bat, verheißunasvoll. Lotte We1ikmeister (Marie) und Käte Dorsch (Ma1ianne) O von anderer Stätte her als sing- und sptelgewandte

ertretertnnen ihres Fachs {hon bekannt; zu ihnen gesellt si, als jüngere Schwester Mariett, Dora Hrab, eine Wiener Soubrette von lebhaftem Temperament und' tänzertsher Anmut. Den Prinzen gibt der oftbewährte, elegante Gustav Mayner. In der Rolle eines pensionierten herzoglkhen Tänzers entwickelt der ehemalige Leiter und Darsteller des Nesidenztheaters Ferry Sikla eine körperlihe Ge- wandtheit, die man bei thm faum vorausgeseßt hätte. Auch Paul Westermeier als lançcer Tawbocur und Roja Valettt als Frau Tanz- meist:rin fesseln durch die Lebhaftigkeit und Drolligkeit ihres Spiels. Recht gut bewähren sfich Chor und Orchester unter der Leitung des Kapellmeisters Fuchs-Gontram, und auch die hübsche Biedermeier- Ausstattung ist alles Lobes wert.

Im Königlihen Opernhaufe wird morgen „Rigoletto“ mit den Damen Alfermann, Birkenstrôm, von Scheele-Müller und den Herren Kirchner, Schwarz, Habih, Bahmann und Schwealer in den Hauptrollen aufgeführt. Diricent ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Könialihen Schauspielhause wtrd morgen Ibfens „Peer Eynt* mit Herrn Clewing in der Titelrolle und mit der Be« gleitmusik von Edward Grieg gegeben. Spielleiter ist Dr. Bru. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr.

In den Kammersptielen des Deutschen Theaters wird Sbsens „Hedda Gabler* am Sonnabend zum ersten Male aufgeführt werden. Hermine Körner spielt die Titelrolle. Spielleiter ist Marx

Reinhardt. Mannigfaltiges.

Einer Anregung von amtll{her Seite folgend, hat das Zentral- komitee der Deutshen Vereine vom Noten Kreuz die thm anges{chlofsenen Landesvereine aufaefordert, in allen Teilen des Deutschen Neiches Gummisammlungen zu veranstalten, um vor allem an die kletnen Gummiméngen heranzukommen, wie fie in jedem Haushalt vorhanden sind. Binnen kurzem werden älso die Vereine vom Roten Kreuz, soweit das noch niht geschehen ist, an die Bevölkerung herantreten wit der Bitte, *Altgummi und Gummiabfälle abzuliefern. Die Ablieferung erfolat unentgelilih, jedoch erhält, wer Werte von 50 „G spendet, zur Erinnerung eine elserne Gedenkmünze. Die Ver- etne verkaufen die gesammelten Mengen an die amtlih gestellten Auf- fäufer zu den Hö(stpreifen. Der Gesamtettrag wird den Zwecken ‘des Roten Kreuzes, namen!lich der Fürsorge für die verwundeten, er- krankten und kriegsbeshädigten Hecresangehörigen zugeführt.

Danzig, 9. September. (W. T. B ) Heute, Mittags 12 Ubr, fand hler die feterlihe Eröffnung der Krtegsausftellun g statt, die in der Reithalle in der Großen Allee untergebracht ift. Zu der Eröffnung erschien au die Schirmherrin der Auéstellung Jhre Kaiserlihe und Königlihe Hoheit die Frau Kron- prinzessin mit den beiden ältesten Prinzensöhnen. Ferner waren die Spitzen sämtliher Militär- und Zivilbehörden anwesend. Die Eröffnungsrede hielt der Major Nhode, dem der Generalleutnant Waaner, der Stellvertretende kommandierende General des X VIIT. Armeekorps, mitt etner kurzen Ansprache folgte, die mit einem dretfachen Hurra auf den obersten Krieg8herrn {loß. Die Feier war von Liedervorträgen umrahmt und wurde mit einem Nundgang dur die Ausftellung bes{chlofsen.

Breslau, 9. September. (W. T. B.) .Amilichß wird ge- meldet: Am 9. September früh 7 Uhr 14 Minuten fuhr am West] ende des Bahnhofes Neukirch bet Breslau der Eilgüterzug 6059 über das auf Halt stehende Hauptsignal dem ausfahrenden Güter - zuge 7682 in die Flanke. Ein Zugbeamter wurde hierbei getötet. Drei Zugbeamte und ein Postbeamter sind leiht verlegt worden. Die Lokomotive des Zuges 6055 und zwanzig Güterwagen find entgleist und hierdurch beide Hauptgleise gesperrt. Der Verkebr der Personenzüge wird dur Umsteigen aufre{hterhalten. D-Züge und Güterzüge werden umgeleitet. Die Aufräumungsarbeiten zur Frei- leaung der Gleise werden mit allen Mitteln gefördert, so daß die Wiederaufnahme zunächst des eingleifigen Betriebes voraussichtlich noch heute zu erwarten steht.

Breslau, 10. September. (W. T. B.) Die Morgenblätter melden aus Gleiwiß: Jhre Majestät die Kaiserin und Königin traf geslern mittag, vom Schloß Rauden kommend, zu kurzem Besuh in Gleiwiy ein, von der Bevölkerung jubelnd be- grüßt. Ihre Majestät nabm das von der holländishen Ambulanz ge- leitete Neservelazarett „Theater- und Konzerthaus* in Augenschein. Nach zweistündigem Aufenthalt erfolgte die Abfahrt.

Ura, 10. September. (W. T. B.) In Gegenwart Jhbrer Majestäten des Königs und der Köntgin sowie von Ver- tretern des württembergishen Staatsministeriums und sonstiger Staatsbehörden, sämtliher württembergiser Handelekammern und von kaufmännischen und tehnishen Vereinen usw. is heute der Grundstein zu dem neunten Erbolungs8beim (dem ersten in Württemberg) der Deutschen Gesellschaft für Kaufmanns- erholungsheime (Wiesbaden) nahe der Stadt auf freier Höhe mit einer |chlihten, der ernsten Zeit angepaßten Feier gelegt worden.