1916 / 216 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Dr. Ernst Webe r in Halle a. S., Dr. Ernst Wegner in

Hamburg, Dr. Christian Weis müller in Neuß, Dr. Wil-

helm Wezel in Solingen, Dr. Heinrih Winter in

Schkölen, Dr. Wilhelm Zehner in Havau, Dr. Max

A DUIER Tou in Silbe Ziolkowsfi in r. Anton i in ildber

als Sanitätsrat zu vetleibea. H s lia

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren, Rechnungsräten im Ministerium für Landwirischaft, Domänen und Forsten Rüscher und Grünewald den Charakter als Geheimer Rechnungsrat und den Geheimen Registratoren Labes und Diener im

selben Ministerium den Charakter als Rechnungsrat zu ver- leihen.

Auf Grund Allerhöchsier Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wahl des Direktors des Realprogym- nasiums in Bünde Adolf Messing zum Direktor dieser in der Entwilung zum Realgymnasium begriffenen Anstalt dur das Staatsministerium bestätigt worden.

Ministerium der geistlihen und Unterrichtsz angelegenheiten.

Der bisherige Oberlehrer am Realgymnasium zu Neisse Dr. Paul Thiersé ist zum Kreisshulinspektor in Hinden- burg O. S. ernannt worden.

Kriegs ministerium.

Bekanntmachung,

betreffend beauftragte Sortierbetriebe von Lumpen und neuen Stoffabfällen für die Zwecke des Heeres- oder Marinebedarfs.

Vom 10. September 1916.

Jn den Bekanntmachungen Nr. W. [IV. 900/4. 16. KR A T1. Angabe vom 20. Mai 1916 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 118 vom 19. Mai 1916) und Nr. W. IV. 1893/6. 16. KR A vom 1. Juli 1916 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 153), be- treffend beauftragte Sortierbetriebe von Lumpen und neuen Stoffabfällen für die Zwecke des Heeres- und Marinebedarfs, treten folgende Aenderungen in Kraft:

Es sind zu streichen die Firmen:

in Nr. W. IV. 900/4. 16. KRA ITI. Angabe Cohn, Gebrüder, Arntwalde, Gans, Emil, Stettin, Litten, Paul, Köélin, in Nr. M. 1V. 1893/6. 16. KRA Fränkel, Reinhold, Görliß, Keibel, B., Pasewalk.

Im Nachgange zu den beiden obengenannten Bekannt- machungen werden noch folgende Firmen äls beauftragte Sortierbetriebe zugelassen:

1) Ballenberger, L., Cllwangen a. J. 2) Bein, H., Berlin C., Neue Friedrichstr. 5/8. 3) Brüges{h u. Co., Hemelingen.

4) Chemische Bletcherei G. m. b. H. Oederan, Dresden-A., Hübner-

aße 22, 9 riedländer u, Loewenthal, Bernau bei Berlin, 7) Häußling, J, Lambrecht, Rheinpfalz. 8) Herrmann, Nob., Jrslerburg. 9) Heymann, Simon, Côln-Deuß, Deugter Freiheit 65. 10) Hoffsümmer, Gebr. G. m. b. H., Düren. 11) Knape, #. jr., Görzke. 12) Kunze, Paul, Dresden-N. 11. 13) Lamprecht, A. W., Wittenberge. 14) Leonhardt, Otto, Grünberg, Schlesien. 15) Linge, H, Neumünster, Hölstein. 16) Ler, Max, Kork, B. 17) Lewin, C., Berlin NW. 40, Invalidenstraße 50/51. 18) Loewenstein, Gebr., Cöln. 19) Mintrop, Joh., Btebrich, Nhein. 20) Nahmannsson u. Co., Berlin NW., Alt Moabit 95/96. 21) Noll, Robert, Minden, Westfalen. 22) Oberschlesifche Kunstwollfabrik G. m. b. H., Katscher O. S. 23) Mrager, A., Hindenburg O. S. 24) Miteß, Berth., Striegau. 25) Rosner;, Paul, Stargard, Pommern. 26) Schönberg, J, Darmstadt. 27) Swarischild, S., Stuttgart, Gutenbergstraße 44. 28) Sthwarzschild, S., Berlin NW. 52, Paulstraße 20 c. 39 Sonntag, Wilh., Berlin NO. 18, Hôchstestraße 29. 30) Sudowicz, B., Leipzig-Livd. 31) Sternheimer, Gebr. Asafenburg. 32) Thärzerts, Wilh., NaWf., Crimmitfchau. 33) Ury u. Sohn, Berlin O., Markussträße 52. 34) Wenzel, Mox, Nachf.,, Löbau, Sachsen.

Zulassung weiterer Firmen bleibt vorbehalten. Berlin, den ‘10. September 1916.

i Kriegsministerium. / Kriegs-Rohstoff-Abteilung. A. m. W. b. Koeth.

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Bekanntmachung.

Gemäß §46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Zuli 1893 (Geseßsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal- abgaben einshäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1915/16 bei der Westfälishen Landes - Eisenbahn 423260 4 beträgt.

Münster (Westf.), den 10. September 1916.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Gerstberger.

BekanntmaGung V.

Der Hskerelinhaberin Antonie Grigolett, geb. Rein- bacher, in Königsberg i. Pr., Kesselstraße Nr. 5, wohnhaft, ist durch Verfügung vom heutigen Tage auf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverläfsiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 die weitere Ausübung des Handels mitt Lebensmitteln und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt worden.

Königsberg, den 5. September 1916. Der Polizeipräfident. von Wehrs.

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Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats vom 23. September 1915 (RNeiche-Gest blatt Seite €03) zur Fervhaltung unzuverläsiiger Personen vom Havdel ist dem Kaufmann Fritz Büttner, hier, Brotbänkengasse 11 in Firma Friy Büttner —,- der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, inébejondere mit Nährungsmitteln, vornehmlich mit Heringen und Futtermitteln aller Ärt sowie rohen Naturerzeuguniss en, Hetz- und Leuchtsioffen, wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden.

Danzig, den 31. August 1916.

Der Polizeipräsident. Wessel.

Bekanntmadwdung.

Gemäß § 1 Abs. 1 und 2 der Verordnung des Bundesrais zur Fernhaltung unzuverlä)siger Personen vom Handel vom 23. Sep- tember 1915 (RGBl. S. 603) is der Milchhändlerin Anna Reuter, aeboren am 13. Avgust 1889 zu Badenhard, Kreis St. Goar, zurzeit Düsseldorf, Metimannersiraße 61, wohnhaft, die: ZAus- übung des Handels mit Gegenständen des täglihen Be- darfs3, insbesondere mit Nahrungs- und Genufßmttteln, für das ge)amte Neichsgebiet ver boten worden.

Düsseldorf, den 8. September 1916.

Dte Polizelverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Lehr.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußem Berlin, 13. September 1916.

Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute aus dem Großen Hauptquartier nach Berlin zurückgekehrt.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Rechnungswesen hielten heute Sizungen.

Der norwegische (Gesandte hat hier, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ mitteilt, im Auftrage seiner Negierung die Neutralitätserklärung Norwegens erneut bestätigt.

Die Verhandlungen über Bewilligung von Rei chs8- zushüssen bei Kartoffelbezug, durch die der Preis frei Keller auf. 4,75 46 für den Zentner, im Kleinverkauf auf 5,50 46 für den Zentner ermäßigt werden foll, sind nunmehr abgeschlossen. Das Kriegsernährungsamt gibt hiecüber durch „W. T. B.“ folgendes bekannt :

Gemeinden, dite für Kartoffeln aus bter Ernte 1916 den Preis frei Keller des Verbrauchers auf höchsters 4,75 46 für den Zentner, den Kleinhandelsprets bis etns{ließlich 15. Februar 1917 auf k öhftens 9,90 6 für den Zentner festseßen, erhalten vom 1. Oktober 1916 ab ein Drittel der Kosten für die über die g-nannten Säye hinaus- gehenden Aufwendungen aus Neick(smitteln erstattet, wenn diese Kosten im übrigen anderweitig aufgebracht werden. Die Gemetnden haben jedoch der höheren Verwaltungtbehörde nahzuwetsen, daß sie mit Rücksicht auf die ört!!chen Verhältnisse böhere Aufwendungen machen mußten, als durch einen Preis von 4,75 #6 bezw. 6,50: #6 gededt

werden, j E

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Jn den Ausführungsbestimmuünger(zzzur Verordnung des Bundesrats über die Einfuhr von kondenfierter Milch usw. ift die Einseßung eines Ausschusses zur Entscheidung von Streitig- leiten zwischen den Einführenden und der Zentral-Einkaufs- gesellschaft vorgesehen. Wie „W. T. B.“ mitteilt, ist zum Vor- fißenden dieses Ausschusses der Direktor im Kriegs8ernährungs8- amt, Geheimer Oberregierungsrat von Oppen und zu defsen Stellvertreter der vortragende Rat im Reichsjustizamt, Geheimer Negierungsrat Dr. Heinrici ernannt worden.

Die Mitglieder des Ausschusses sind auf Vorschlag des Deutschen Handelstags aus den Kreisen der beteiligten Fabri- kanten und Händler entnommen.

Nach der Bekanntmachung, betreffend Beschlagnahme, Be- handlung, Verwendung und Meldepfliht von rohen Häuten Und Fell, vom SL. Qui 1916 (C 11 1/716 K R) den Gerbereien der Bezug von bescchlagnahmten Häuten oder Fellen nur auf dem Wege durch die Verteilungs- stelle (Kriegsleder-Aktiengesellshaft Berlin W. 9, Budapester Straße 11/12) gestattet. Eine Ausnahme jedoch ist in dem letzten Absatz des § 4 vorgesehen, um z. B. landwirtschaftlihen Betrieben, Gutsverwaltungen, Großschlächtereien usw. die Beschaffung von Leder zur Besohlung von Schuhen sür sich und ihre Arbeiter, oder zum Ausbessern ihrer Geschirre, Treibriemen usw. nah Möglichkeit zu erleichtern. Nach § 4 leßter Absaß ist gestattet, daß jede zum Verteilungsplan der Kriegsleder- Aktiengesellschaft gehörige Gerberei monatlih insgesamt vier aus dem Julande (jedoch nicht aus militärishenSchlachtungen) stammende beschlagnahmte Häute oder Felle unmittelbar an- nehmen und fie zur Verwendung im eigenen wirtschaft- lihen, handwerksmäßigen oder industriellen Betriebe der betreffenden Eigentümer oder Besißer (der Häute) zu Sohlleder, Vacheleder, Sattlerleder, Pumpen- oder Treib- riemenleder im Lohn verarbeiten darf. Die Gerbereien, die Häute zur Einarbeitung in Lohn übernehmen, haben zur Nük- führung des fertig gegerbten Leders an den Eigentümer einen Antrag auf Freigabe auf dem vorschriftsmäßigen Wege zu stellen; einem solhen Antrag wird die Meldestelle der Kriegs- Nohstoff-Abteilung für Leder und Lederrohstoffe, falls nicht besondere Gründe dagegen s\prehen, stattaeben. Durch „W. T. B.“ wird darauf hingewiesen, dringend zu beachten, daß auf den Freigabeanträgen klar und deutlich vermerkt wird, daß es sich um Leder aus Häuten gemäß der Ausnahme- bestimmung in 8 ‘4, leßter Absaß der Bekanntmachung Ch. 11. 111/7. 16 KR A handelt, damit die freigegebenen Leder nicht nah den Bestimmungen der Kontrollstelle für freigegebenes Leder behandelt werden.

Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1153 und 1154 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthalten die 632. preußische, die 300. bayerische, die 328. sächsische und die 460. württembergische Verlustliste sowie die 87. Marine-Verlustliste.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph hat, wie „W. T. V.“ meldet, nachstehendes Allerhöch stes Handschreiben an den Generalobersten Freiherrn von Pflanzer - BaltinLvoom 8. September erlaffen: ;

Lieber Generaloberst Freiherr von Pflanzer-Ballin!

Mit aufr!chttgem Bedauern habe ih vernommen, daß Sie, von hrer erschütterten Gesundheit gezwungen, um Enthebung vom Armeekommando bitten. Diesen nah bingebungévoller, aufretbender Wirksamkeit während zweier s{chwerer Kriegsjahre gefaßten Entschluß voll würdigend, fühle ch mtich veranlaßt, Ihre Bitte zu ge- nehmtgen. Dankvolist gedenke ich Ihrer hervorragenden, duich die in \{wierigen Lagen entwtckelte Tätigkeit und die weitere Führung der Fhnen unterstellt gewesenen Streitkräfte erworbenen Ber- diensle. IchG spreche Ihnen Meine besondere belobende Anus erkennung aus. ; Franz Joseph m. p.

Nach einer dem Ministerium des Aeußern zuge- fommenen Mitteilung bestätigt es sich, daß der der österreichisch- ungarischen Gesandtschaft in Athen zugeteilte Legationssekretär Karl Freiherr von Freudenthal auf einer Automobil fahrt in der Umgebung von Athen verhaftet und auf die englische Gesandtschaft gebraht worden ist. Auf Einspruch der griechi- schen Regierung ist Freiherr von Freudenthal nach kurzer Zeit wieder freigelassen worden. f E

Eine heute veröffentlichte Ministerialverordnung trifft eine Reihe von weiteren Verfügungen zur Besserung der Verhält- nisse in der Milchversorgung. Die Verordnung untersagt die Erzeugung und den Verkauf von Joghurt, knüpft die Er- zeugung und den Verkguf von Säuglingsmilh und Kinder- milh an die Bewilligung der politischen Landesbehörde, Ver- fügt zur Vorsicht für größere Konsumzentren die Errichtung von Milchve:sorgungsstellen und bestimmt schließlich die Fest- seßung v:n Milchhöchstpreisen für Orte, in denen Milchver- forgungsst: llen bestehen.

Frankreich.

Die Tagung der Deputiertenkammer wurde gestern vom Präsidenten Deschanel mit einer Rede eröffnet. Ein Telegrammwechsel zwischen der serbishen Skupschtina und der franzöfishen Kammer wurde verlesen. Der Ministerpräsident Briand kündigte für morgen eine Rede über die Eceignisse während der Kammerferien an. Die Kammer trat hierauf in die Tagesordnung ein.

Nuf;land.

Das Blatt „Prawitelstwennyj Westnik“ veröffentlicht einen Ukas des Kaisers über die Einberufung sämtlicher Landsturmmänner zweiten Grades der Jahrgänge 1915 bis 1903 sowie der Jahrgänge 1902 bis 1899 des Marinelandsturms. Der erste Tag der Mobilisation is der 7. September. Die St. Petersburger Zeitungen erinnern daran, daß die Einberufung der Landsturmmänner zweiten Grades \chon vor etwa zwei Monaten ausgeschrieben, aber zweimal aus Ernterücksichten hinausgeshoben worden ist.

Die Einführung neuerStaatsmonopole ist noch- mals im Ministerrat beraten worden. Troßdem der Minister- präsident Stürmer si für die Einführung gewisser Monopole aussprach, siegte, wie „Golos Nusky“ meldet, die Auffassung des Finanzministers Bark und des Landwirlschaftsministers Bobrinski, daß Monopole \{hädlich seien, da fie die von ihnen betroffenen Jndustrien zugrunde ichten. Der Minister- rat beschloß die Einstellung aller Vorarbeiten zur Einführung der von Stürmer geplanten Monopole.

Nach einer Meldung der „Nationaltidende“ ist ‘vor einiger Zeit ein Finanzrat errichtet worden, der die wirt- schaftliche und finanzielle Politik Rußlands gemeinsam mit der Regierung leiten soll. Seine Tätigkeit erstreckt sich auf den Außenhandel, das ausländische Kapital in Rußland, die Ent- wicklung der Verkehrsmittel, der Landwirtschaft und der Industrie, Regelung des Binnenhandels, Ausnußung der Naturschäße des Landes und Bearbeitung aller wirlschafts- politischen Angelegenheiten

Dänemark.

Die Vereinigung der Großhändler und der Industrierat veröffentlichen aus Anlaß eines Telegramms aus London, w0- nach die englishe Regierung die Einfuhr gewisser Waren nah Dänemark zeitweilig verboten habe, in der dänischen Presse eine Erklärung, in der es laut Meldung des „W. T. B.“ heißt, das Verbot der Ausfuhr gewisser Waren aus England sei keine ungewöhnliche Maßnahme, dagegen würde das Verbot der Einfuhr gewisser Waren, darunter auch einer Reihe von Waren aus anderen Ländern als Großbritannien, nach Dänemark mit dem Handelsabkommen in Widerspruch stehen, das die britische Regierung mit den beiden genannten dänischen Körperschaften abge\chlossen habe. Ein solcher Schritt sei daher undenkfbar und müsse auf einem Mißverständnis beruhen. Es seien sofort Schritte eingeleitet worden, um zu versuchen, das Mißverständnis aufzuïtlären.

Schweden.

Der leßte Notenaustaush zwischen Schweden und England wegen der s{hwedischen Anhaltung der englischen Durchgangspost ist vorgestern abend veröffentlicht worden. Wie die „Nationaltidende“ mitteilt, geht daraus hervor, daß England von neuem die Forderung aufstellte, die von Schweden bereits im Juli zurückgewiesen wurde, nämlih, daß der un- gehinderte Durchgang der englischen Postpakete durh Schweden durchaus die Vorausseßung für jede Abmachung zwischen den beiden Ländern sein müsse.

Der \{chwedis{chen Regierung wird offiziell aus London mitgeteilt, daß die englishe Regierung bis auf weiteres für eine große Anzahl von Waren keine Erleichterung zur Ausfuhr nah Schweden gewähren könne. Unter diesen Waren sind besonders Kakao, Kaffee, Gummi, Leder, Nohmaterial für Margarine, Futtermittel, Gewürze, Tee zu nennen. Die s{chwedishe Presse erklärt diese Mitteilung ein- stimmig für äußerst unerfreulih. „Stockholms Tidningen“ hebt besonders hervor, daß viele der von den Engländern genannten Waren aus Amerika kämen und somit eine scharfe Kontrolle der gesamten shwedishen Einfuhr zu erwarten sei.

Schweiz.

Der Bundesrat hat in seiner gestrigen Sißung beschlossen, in Bukarest die Stelle eines \chweizerishen Geschäfts- trägers zu errichten.

In dem soeben erschienenen 4. Bericht des Bundes- rats über seine auf Grund außerordentlicher Vollmachten ge- troffenen Maßnahmen, umfassend den Zeitraum vom 15. Mai bis 1, September, stell der Bundesrat laut Meldung der

Schweizerischen“ Depeschenagentur“ fest, daß sich im über- seeishen Post--- und’ Telegraphenverkehr keine -Er- leihterungen bemerkbar gemacht haben, troßdem der Bundesrat am 4. Juni den Vertretern Frankreihs und Großbritanniens als Antwort auf das Memorandum vom 21. März /16. April eine eingehende Rechtsverwahrung gegen die Unterbindung und die Störung des schweizerischen Postverkehrs mit dem neutralen Auslande überreicht hátte. Die Schwierigkeiten, denen die schweizerische Aus fuhr angesichts des sogenannten Handels- verbots begegnete, find im wesentlichen die gleichen geblieben, und wiederholt mußte der Bundesrat Shwälzer Kaufleute gegen falschen Verdacht schüßen.

Der Bericht gibt dann eine eingehende Darstellung der schwierigen Verhandlungen mit der Entente und Deutschland über den C A und stellt fest, daß die shweizerishen Vorschläge in den Pariser Verhandlungen über die Kompensationen auf grundsäßlichen Widerstand stießen und \schließlich bestimmt abgelehnt wurden, sodaß die Verhandlungen fast durhweg ein negatives Ergebnis hatten. Immerhin sind während der Verhandlungen mit Deutschland von einzelnen Ententestaaten gewisse Zusicherungen gegeben worden, nach Möglichkeit für Beschaffung dessen zu sorgen, was die O für die Aufrechterhaltung des wirt- schaftlichen Lebens unbedingt bedarf. Die Verhandlungen mit Deutschland in Bern werden im Bericht nur kurz berührt, da sie bei Abschluß des Berichts noch niht abgeschlossen waren. Der Bundesrat stellt fest, daß die bisherigen Ergebnisse vor- aussehen lassen, daß es mit Deutschland zu einer annehmbaren Lösung kommen wird, die der durch die Verhandlungen in Paris für die Schweiz geschaffeven Lage gerecht wird und ihr durch Leistungen im Rahmen ihrer eingegangenen Verpflich- tungen und der eigenen Landesbedürfnisse diejenigen Gegen- leistungen gewährleistet, die im Junteresse von Jndustrie, Ge- werbe und Landwirtschaft für den Lebensunterhalt des Schweizer- volkes und für die Bedürfnisse der Armee beansprucht werden müssen. Das Abkommen wird sofort nach erfolgter Genehmi- gung veröffentlicht werden.

Der Bundesrat stellt bezüglih- der wirtschaftlichen Lage fest, daß der Kampf mit den zahllosen Schwierigkeiten, denen die Versorgung mit industriellen Nohstoffen begegnet, unverändert fortdauert, indem es bald an der nötigen Be- willigung der Produfktions- oder Transitländer, bald an Ver- frahtungsgelegenheiten, an Transportmitteln oder an Be- willigung zu ihrer Benußgung fehlt. Zum Teil haben sich auh die von den Ententestaaten ausge}eßzten Kontingente als unzureichend erwiesen, so besonders für Schwefel, Sprit, Oel, englishes Baumwollgarn sowie Baumwollgewebe für Stickerei und Drucckerei, so daß es in den leßtgenannten Zweigen bereits zu Arbeitseinstellungen in bedauerlihem Umfange gekommen ist. Der Bundesrat verkennt troßdem keineswegs das Bestreben der fremden Regierungen, der Schweiz nah Möglichkeit über die Hemmnisse hinwegzuhelfen.

Griechenland.

Die „Agence Havas“ teilt in Bestätigung der gestrigen Meldung mit, daß die griechische Regieruung alle Forderungen des Verbandes angenommen habe. Die ARE hat es übernommen, die Reservistenvereinigungen auf- zulösen.

Einer weiteren Havasmeldung zufolge ist das gesamte Kabinett Zaimis zurückgetreten.

Asien.

Syrischen Blättern zufolge treffen in Damaskus unab- lässig arabishe Stammchefs und Scheiks aus der nördlichen Gegend des Hedschas ein, um ihre Treue und Ergebenheit an das Kalifat zu bekunden.

Nach dem Zusammenstoß zwischen chinesishen und japanischen Truppen in Chengchiatung hat die japanische Regierung, wie die „Times“ in Ergänzung der mitgeteilten Depesche des „Reutershen Bureaus“ melden, an die chinesische 6 aus Gesandten in Peking folgende Forderungen QCITELIT:

1) die Bestrafung der chinesishen Offiztere,

2) die Grrichtung von japanischen Poltzeistationen in vershicdenen Orten der Södmandschurei und der Ostmongolet,

3) die Ernennung japantscher Berater für diese Orte und die Anschlagung von Aufcufen, in denen chinesishe Truppen vor Zusammen- stôßen mit japanishen Truppen gewarnt werden,

4) Schadenvergütung und Bestcafang des chinesisWen Militär- gouverneurs,

5) wird verlangt, daß bei jedem Hauptquartier der Besaßungs- truppen în der Südmandshurei und Ostmongolei ein jayanifcher militärischer Beirat angestellt werde, und daß japanishe Lehrer an die Militärschulen und die Akademie berufen würden.

__— Nach einem Telegramm des Generalgouverneurs von Niederländisch-Judien ist der Oberst Kroesen in Batavia be- auftragt worden, die Leitung der militärishen Operationen in Djambi zu übernehmen. Die ®usständischen versuchten die Garnison von Telok Pandjang (?) ins freie Feld zu locken und den Plaß zu beseßen, aber der Anschlag ist mißglücckt. Jn allen anderen Distrikten ist es ruhig.

it rern -.

Kricgsnahrichten.

Großes Hauptquartier, 13. September. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplay. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern.

Von neuem ist die Schlacht nördlich der Somme ent- brannt. Unrisere Truppen stehen zwischen Combles und der Somme in schwerem Ringen; die Franzosen sind in Bouchavesnes eingedrungen. Die Artilleriekämpfe nehmen auf beiden Seiten des Flusses mit großer Heftigkeit ihren Fortgang.

Front des Deutschen Kronprinzen.

Rechts der Maas sind französische Angriffe im Thiaumont- Abschnitt und an der Souville-Schlucht gescheitert.

Oestlicher Kriegs\schauplag. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayerti.

Die Lage ist unverändert. Kleinere russische Vorstöße wurden nördlich der Dweten-Mündung und bei Gar- bunowka (nordwestlich von Dünaburg) abgewiesen.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl. :

Jn den Karpathen seßten die Russen auf der Front vom Smotrec (südwestlich von Zabie) bis zur Goldenen Bistri zu einem einheitlichen Massenstoß an. Sie wurden überall unter größten Verlusten von unseren tapferen unter dem Befehl des Generals von Conta stehenden Truppen abgeschlagen.

Jn Siebenbürgen sind deutsche Truppen im Abschnitt von Hermannstadt (Nagy-Szeben) und südöstlih von Hößzing (Hatszeg) mit den Rumänen in Gefechtsfühlung getreten.

Balk an-Kriegsschaupla§. oi Bewegungen in der Dobrudscha vollziehen sih plan- mäßig. An der mazedonischen Front keine Ereignisse von be-

sonderer Bedeutung. Der Erste Generalquartiermeister : Ludendorff.

Oesterreichish-ungarischer Bericht. Wien, 12. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplagy. Front gegen Rumänien. Lage unverändert.

Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

Jn den Karpathen dauern die Kämpfe an. Alle An- griffe, die der Feind gegen unsere Stellungen nördlih des Goldenen Bistriz-Tales und im oberen Czeremosz-Tale richiete, blieben erfolglos.

Sonst in Ostgalizien keine Ereignisse.

Heeresfront. des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Am unteren Stochod versuchte der Gegner mit dichten Massen unsere Linien zu durhbrechen. Er wurde unter für ihn \{wersten Verlusten abgewiesen. N

An den übrigen Frontteilen mäßiges Artilleriefeuer.

Ftalienischer Kriegsschauplaß.

An der Front zwischen dem Etsh- und Astachtale wiederholten die Jialiener ihre Angriffe gegen den Abschnitt Monte Spil—Monte Majo; sie wurden überall unter empfindlihen Verlusten abgewiesen.

Im Küstenlande hat die Artillerietätigkeit im Abschnitt der Karsthochfläche zugenommen.

Südöstlicher Kriegsschauplag. Bei den K. und K. Truppen keine Veränderung.

Der Stellvertreter des Ses des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 11. September. 2: T. Q.) getroffener Bericht des Generalstabes.

An der rumänischen Front längs der Donau Geschüßz- feuer bei Tekija, Widdin, Lom Palanka, Grenowo und Sistow. In der Dobrudscha geht die Offensive weiter. Am 10. September sind unsere Truppen in Silistria eingezogen, dessen Bevölkerung ihnen einen triumphähnlihen Empfang bereitet hat; die dreifarbige bulgarishe Fahne weht jeßt auf dem Fort Arabtabea. Wir haben in dem festen Playe zehn

Verspätet ein-

*

Festung8geshüße und eine große Menge Kriegsmaterial vor-

gefunden. Die feindlichen Ienopin "haben ih, von“ uiserer ‘Kavallerie verfolgt, auf beiden . Osten zurückgezogen.

onauufern nach Nordosten und

Der Rücfzug der Rumänen, Russen und Serben, besonders aber der ersteren geht unter den screcklichslen Grausam- keiten gegen die wehrlose Bevölkerung vor sih. Der Armeeführer berichtet unter dem 10. September was folgt:

„Vom ersten Tage nah Ueberschreitung der Grenze an habe id etne Neihe von \{chändli§en Unmenschlihkeiten der rumänischen Ärmee festgestellt, die si mehr und mehr ais Taten einer unalaublichen Ver- tiertheit herausstellen. So haben die rumänishen Behörden einige Tage vor der Kriegserklärung der Bevölkerung alles Vieh obne förmliche Requisition entführt. Auf seinem Nücfwge hat der Feind befondere militärische Abteilungen zur Niederbrennung der bulgarischen Dörfer gebildet; die Dörfer Ciskiöj, Aitomrovo, Srebarna, Gschu- maja Mahale, Tatar Atmadja und andere tn der Umgegend von Tutrakan und Silislria brennen noch. Eine bei Sansanlar ge» \chlagene Abteilung, welche fluchtartig auf Silistria zurückgegangen war, bat am 7. September Abends eine ganze Kompagnie mit zwet Offizieren in das Dorf Srebarna geschickt, welche dort die ganic männliche Bevöikerung festnahmen und in der Nzcht haben umbringen lassen; Play und Straßen des Dorfes liegen voll Leichen der un- huldigen, aufs Unmenschlichste verunstalteten Opfer. Gine Anzahl Kinder desselben Dorfes find in den Häusern einges{l-ssen und ver- brannt worden, die übrigen Kinder und die Frauen sind nach Silistcia geschleppt. Am 6. September, Morgens find bie Männer aus dem Dorfe Alifak an das Donauufer geführt, unbarmhe: zig nieder- gemacht und ihre Leichen in den Fluß geworfen worden. Ulle Ein- wohner der Dörfer Kalipetrowo, Aitemir, Karaomur und Babuk find ausnaßmélos auf das jenseitigè Donauufer abgeführt worden, wo fie nach Ausfagen der Bey?lkerung diessei!ls der Stadt Kalara\sch nahe dem Flußufer festzehalten werden, um den feigen Feind gegen das bulgarische Feuer zu deten.“ :

Mazedonishe Front. Am 10. September südlich vom Ostrowo-See JInfanteriegefeht gegen ein am Lage zuvor geschlagenes Zuaven-Regiment. Jn der Gegend von Moglenica und im Wardartal von beiden Seiten Geschüß- feuer. Jm Strumatale haben feindliche Abteilungen versucht, den Fluß bei den Dörfern Newolen und Kardikiöj zu überschreiten, aber, duch unsere Truppen angegriffen, wurden sie unter \{hweren Verlusten auf das rechte Ufer zurückgeworfen. An der Strumamündung haben mehrere englishe Kompagnien, von ihrer Artillerie auf dem rehten Ufer des Flusses und von den Geschüßen ihrer Kriegsschiffe unterstüßt, versuht, gegen Osten vorzu- gehen, sind aber vom Feuer unserer Truppen empfangen, an- gegriffen und in ihre Ausgangsstellung zurückgeworfen worden; zwei feindliche Bataillone, die sich anschickten, diesen Vorstoß zu unterstüßen, wurden dur unser Geschüpfeuer zerstreut. Die feindliche Flotte kreuzt gewohnterweise längs der Küste des Aegäishen Meeres vor Kawalla, Eleuthera und im Golfe von Orfano. E

gez. Minister Radoslawow.

Sofia, 12. September. (W. T. B.) Der bulgarische Generalstab berihtet unter dem 12. September:

Rumänische Front. Am Donau-Ufer herrscht Ruhe. Das Vorrücken unserer Truppen in der Dobrudscha dauert fort. :

Mazedonishe Front. Gestern, am 11. September, in der Gegend des Ostrowo-Sees shwaches Artilleriefeuer und Patrouillenkämpfe. Jm Moglena-Gebiet hat der (Segner mit kleinen Abteilungen angegriffen, wurde jedo überall durch Feuer abgewiesen. Jm Wardar-Tale und bei Dojran lebhaftes Artilleriefeuer. Beim Butkovo-See find zwei italienishe Kompagnien mit Maschinengewehren sowie ‘eine Eskadron in Richtung auf Dorf Butkovo Dzumja vorgedrungen, wurden jedoch durch einen fühnen Gegenangriff unserer Truppen gzersprengt. Es wurden dreißig Ztaliener gefangen. Dies ist unser erster Zusammet- stoß mit Jtalienern. Jm Struma-Tale hat der. Gegner in dem Kampfe am 10. September bei den Dörfern Nevolen und Kardzikoej sieben Offiziere und gegen hundert Mann an Toten verloren. Es wurden viele Gewehre, Tornifter, Munition und anderes Kriegsmaterial, welches der Feind in seiner panischen Flucht weggeworfen hatte, erbeutet. Jn diesem Kampfe wurden zwei \chottishe Offiziere und hundert Eng- länder gefangen. An der ägäischen Küste kreuzt die feind- liche Flotte. Unsere Wasserflugzeuge haben die feindliche Flotte im Hafen von Kawalla erfolgreich ange- griffen.

Der Krieg zur See.

Berlin, 13. September. (W. T. B.) Amtlih. Am 11. September griffen deutshe Seeflugzeuge vor Konstanza und südlih davon russishe Seestreitkräfte an. Auf einem Linienschiff, einem U-Boot und einigen Zer- tórern wurden einwandsfrei Trefser beobachtet. Sämtüche Flugzeuge fehrten unbeschädigt zurück. ;

Am 12. September Abends unternahmen mehrere unserer Seeflugzeuggeshwader im Rigaishen Meerbusen einen Angriff auf feindliche Seestreitkräfte. Es wurden mehrere einwandsfreie Treffer erzielt, ein feindlicher Zer- störer zum sofortigen Sinken gebracht. Troß heftiger Beschießung find alle Flugzeuge unversehrt zurücgekehrt.

M

fann und muß jechzé 100 Mark Kriegsanleihe zeichnen. Denke keiner: auf meine 100 Mark kommt es nicht an? Die Schlacht schlägt man nichi nur mit Generalen es müssen auch die Massen der Goldaten dabei fein,

Auskunft erteilt bereiiwilligst die nächste Bank, Oparkafse, Postanstalt, Lebens- versicberunasansiali oder Kreditgenosseuschaft, |