1916 / 220 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Sep 1916 18:00:01 GMT) scan diff

C A A pn E E L Jor S T

N E R T E E Zan Ves R r

Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl

wurde an der Dreiländer-E cke südwestlich von Dorna Watra, zwischen dem Capul und der Czerna Hora, nord- westlich des Jablonica-Passes, nördlih von Stanislau, an der Narajowka und südöstlich von Brzezany von meist weit überlegenen Kräften angegriffen. Die feindlihen An- stürme endeten von einem unbedeutenden örtlichen Vorteil bei Lipnica Dolna abgesehen überall für die Russen mit einem vollen Mißerfolg.

Das gleiche Ergebnis zeitigten die feindlichen Angriffe gegen die zwischen Zborow und dem obersten Sereth unter dem Befehl des Generals von Eben kämpfenden verbündeten Streitkräfte der Armee des Generalobersten von Boehm- Ermolli. Der Feind wurde dank dem erfolgreichen Zu- sammenwirken von Jnfanterie und Artillerie überall restlos abgewiesen. Einen Hauptshlag gedachten die Russen westlih von Luck gegen die Armee des Generalobersten von Tersztyanski zu führen, gegen die sie auch wieder die neu angefüllten Gardedivisionen in den Kampf warfen. Jn zahlreichen Wellen gegliedert, stürzten sih die ruffishen Massen zwishen P ustomyty und Zaturcy immer wieder auf den von General von der Marwiß befehligten Abschnitt. Die feindlihen Kolonnen brachen meist hon vor unseren E zusammen. Gelang es ihnen, an einzelnen

unkten in unsere Stellungen einzudringen, so wurden fie im

.„Gegenangriff wieder geworfen. Das Schlachtfeld ist von toten

und verwundeten Russen bedeckt. Die verhältnismäßig geringe Zahl von Gefangenen zeugt für die Erbitterung "mit der ge- Tämpft wurde; unsere Verluste sind verhältnismäßig gering.

Ftalienisher Krieg3schaupla gz.

Auf der Na fahe seten die Jtaliener ihre An- griffe Tag und Nacht fort. Unsere Front blieb un- erschüttert. Jm nördlihsten Abschnitt érlahints die Kraft des Gegners nach vielen fruchtlosen Vorstößen. Am heftigsten war die Schlacht zwischen Lokvica und der Karstkuppe südöstlich des Doberdo-Sees. Obwohl der Feind gegen dieses Front- stück unaufhörlich frishe Kräfte heranführte und stellenweise in unsere Linien eindringen konnte, entshied sich der Nah- Tampf immer wieder zugunsten unserer Truppen, unter denen sich das Junfanterieregiment Nr. 96 besonders hervortat. Die Verluste der Jtaliener sind entsprechend dem Masseneinsay auf engem Angriffsraum äußerst. hoc; so verbluteten allein im Ringen um die erwähnte Karstkuppe sieben feindlihe Regimenter.

An der Front nördlich der Wippach bis zum Krn hat der Artillerielampf an Lebhaftigkeit zugenommen. Jm Flitscher Abschnitt griff der Feind nah starker Feuer- vorbereiiuung den Vrsic, Ravelnik und Rombon ver- geblich an.

In den Fassaner Alpen wurden mehrere Versuche der Jtaliener, den Coltorondo zu erklettern, abgewiesen.

Südöstlicher Kriegs8schauplag. Bei den K. und K. Truppen keine besonderen Begebenheiten.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. vo.n Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 16. September. (W. T. B.) Der bulgarische Generalstab teilt unter dem 16. d. M. mit:

Mazedonische Front.

Nach einem erbitterten Kampf beim Ostrovo-See gelang es dem Feind, die Nidze Planina einzunehmen. Jn der Moglena-Niederung haben wir feindlihe Angriffe am Bahowo-Hügel und auf der Höhe Kovil mit großen Feind- verlusten abgeschlagen. Vor dem Bahowo-Hügel wurden über 100 Feindesleichen gezählt. Jm Vardartal beiderseitiges shwaches Artilleriefeuer. Auf der Belasica Planina haben wir nordwestlich von Palmisch einen Posten vom 63. italie- nishen Jnfanterie-Regiment verjagt und eine kleine Ab- teilung gefangen. Am 12. September haben wir die Stadt Kavalla eingenommen. Infolge eines Abkommens zwischen der Obersten Heeresleitung und dem Kommandanten des 4. griechishen Korps werden die griehischen Truppen nach Deutschland abtransportiert. Der Abtransport hat am 15. Sep- tember 1916 begonnen. Gestecn hat die feindlihe Flotte den Hafen von Kavalla und die äußersten Stadtviertel b e- schossen. Die Kasernen am Westende der Stadt stehen in Flammen; Opfer sind nicht zu beklagen.

Numänische Front.

Längs der Donau herrs{cht Ruhe. Jn der Dobrudscha dauerte die Verfolgung der geschlagenen feindlihen Armee fort. An der Schwarzen Meer-Küste herrsht Ruhe.

Sofia, 17. September. (W. T. B.) Bulgarischer Generalstabsberiht vom 17. September.

Mazedonische Front: Die Truppen des rechten Flügels stehen im Kamvyfe südlih Florina. Während des anzen Tages am 16. September beiderseitiges starkes Mrtillexieloies Alle nächtlihen Angrisse des Feindes wurden abgewiesen. Jn der Moglenica-Niederung herrscht Ruhe. Am rechten Vardar-Ufer Ruhe, am linken heftige Artillerielämpfe. Ein s{chwaher Angrifî des Gegners westlich Dolzeli wurde durch unser Feuer abgeschlagen. Wir haben mehrere Dußend Gefangene gemacht und drei Maschinengewehre erbeutet. An der Belasica Planina- La Ruhe. Im Struma-Tal versuchte die feindliche nfanterie, nah starker Artillerievorbereitung einen Angriff gegen die Dörfer Komarian, Ommen-Kamila und Dschami Mahale, wurden jedoch durch einen Gegenangriff auf das rehte Struma-Ufer zurügeworf en.

i E der ägäischen Küste lebhaftes Kreuzen der feindlichen Flotte. : . Rumänische Front: An der Donau bei Tefkija beiderseitiges {hwaches Artilleriefeuer. Wir haben im Hafen von Turn - Severin einen Schlepper versenkt. Die Vor- rüdung in der Dobrudscha dauert an. Der Gegner hât die befestigte Stellung bei Cobadinu besezt. Unsere

Aen find in unmittelbarer Fühlung mit dem Gegner.

Die Kavallerie hat den Bahnhof non. A gemlar beseßt und

egen unsere äußerste linke Flügelkolonne beim Dorfe Batucci, wurde aber mit {weren Verlusten zurü(ck- geshlagen, wobei sie mehrere Dußend Gefangene und ein Geschüß, aht Munitionswagen, vier Maschinengewehre und anderes Kriegsmaterial in unseren Händen zurückließ. Aus der Zahl der Toten und Verwundeten sowie aus der großen Menge des auf dem Kampffelde zerstreuten Kriegs- materials geht hervor, daß der Gegner in den Kämpfen am 12., 13. und 14. September ungeheure Verluste erlitten hat. An der Schwarzen Meerküste herrsht Ruhe.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 14. September. (W. T. B.) Ver- ee eingetroffener Bericht des Hauptquartiers vom 14. Sep- ember.

An der Ao sprengten wir einen Teil der bier de aft Stellungen. Am 12. September veranlaßten wir n einem feindlihen Lager durh überraschèndes Feuer erheb- lichen Schaden und zerstörten Artilleriebeobachtungsstellungen.

Jn Persien wollen die Russen, wie fie in ihrem Bericht bekanntgeben, die Ortschaft Bane beseßt haben. Gegenwärtig befindet sich kein russischer Soldat in diesem Ort. ;

: ra den anderen Fronten hat sih nihts Wichtiges ereignet.

Konstantinopel, 15. September. (W. T. B.) - Ver- spätet eingetroffener Bericht des Hauptquartiers.

An der Narrijefront wurden Versuche des Feindes, mit beträchtlichen Kräften vorzurücken, mit für ihn \chweren Verlusten zurückgeschlagen. Wir erbeuteten große Mengen von Waffen und machten andere Beute. An der Fellahie- front unternahmen wir gegen den Feind glüclihe, über- rashende Angriffe.

An der 4 dh, SMotA dauern die Gefechte der Auf- klärungs8abteilungen auf dem reten Aiugel an. Wir machten eine Anzahl Gefangene. Auf dem linken Flügel wurde ein feindliher Angriffsversuh abgeschlagen.

_Zwei feindliche Flugzeuge, die von zwei Flugzeug- schiffen, die sih dem Orte Gaza an der Küste von Palästina genähert hatten, aufgestiegen waren, erschienen über Bir es Sebaa. Sie wurden aber durch unser Feuer vertrieben.

__ Von den übrigen Fronten ist keine wichtige Meldung eingegangen.

An der Front unserer Truppen in Galizien fanden Ge- fehte von Aufklärungsabteilungen zu unseren Gunsten statt.

Vizegeneralissimus.

Konstantinopel, 18. September. (W. T. B.) Amtlicher Bericht vom 17. September.

Kaukasusfront: Auf dem rehten Flügel war ein türkischer Ueberfall eas, Auf dem linken Flügel drängten wir Os Erkundungsabteilungen unter Verlusten für sie zurü.

Front gegen Aegypten: . Zehn Bomben, die feindliche GSlieger, begünstigt vom Mondschein, auf El Arish warfen, richteten keinen Schaden an. Eine feindliche Reiterabteilnng, die östlih von Suez vorzudringen versuchte, wurde zurück- geschlagen.

Kein Ereignis von Bedeutung an den übrigen Fronten.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Der Krieg zur See.

Berlin, 16. September. (W. T. ai Im Monat August sind 126 feindlihe Handelsfahrzeuge von insgesamt 170779 Bruttoregistertonnen durh Unter- seeboote der Mittemächte oder durch Minen versenkt worden. Peer sind 35 neutrale Handelsfahrzeuge von ins8ge- amt 38568 Bruttoregistertonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 16. September. (W. T. B.) Jun der Zeit vom 3. bis 11. September sind durch unsere UV-Boote im englishen Kanal und Atlantishen Ozean 26 feindliche Handelsschiffe von insgesamt 26222 Bruttoregister- tonnen vernichtet worden, darunter an: größeren Handels- dampfern die englishen Dampfer „Torridge“ (5036 Bruitoregistertonnen), „Hazelwood“ (3102 Bruttoregister- tonnen), „Heathdene“ (3541 Bruttoregislertonnen), „Lex ie“ (3778 Bruttoregistertonnen), die italienischen Dampfer „Messicano“ (4065 Bruttoregistertonnen) und „Gemma“ (3111 Bruttoregistertonnen). Außer diesen feindlichen Handels- Seen sind noch 7 neutrale Handelsschiffe von einem Gesamttonnengehalt von 10669 Bruttoregistertonnen nach den Bestimmungen der Prisenordnung versenkt worden.

führten.

Berlin, 18. September. (W. T. B.) Außer den in der Veröffentlihung vom 16. September bekannt ge- gebenen feindlihen und neutralen Handelsschiffen haben unsere Unterseeboote im englischen Kanal in der Zeit vom 3. bis 13. September weitere 20 feindlihe und neutrale Handelsschiffe von insgesamt 36 900 Brutto- registertonnen versenkt, leßtere, weil sie Bannware e. feindlihen Ländern führten und ihre Einbringung unmögli war. Jm ganzen sind demnah in der Zeit vom 3. bis 13. September durch unsere U-Boote im englischen Kanal und im Altlantishen Ozean 53 Schiffe von insgesamt 74088 Bruttoregistertonnen vernichtet worden.

Kopenhagen, 16. September. (W. T. B.) Der dänishe Dampfer „J. N. Madvig“ ist nah einem Tele- gramm des Kapitäns an die Reederei am Mittwoch im Kanal in der Nähe der Normanischen Jnseln von einem Unterseeboot torpediert worden. Das eine Boot mit neun Mann Be- saßzung, darunter dem Kapitän, traf in dem bretonishen Hafen Paimpol ein, das zweite Boot mit neun Mann, darunter dem ersten Steuermann, wird noch vermißt. Der Dampfer war mit einer Kohlenladung von Newcastle nach Civitavecchia unterwegs. Ferner wurde der dänishe Dampfer „Hans a auf der Reise von Newcastle nach Genua mit einer

ohlenladung im Kanal torpediert. Die gesamte Besazung von 19 Mann wurde von einem Fishfahrzeug aufgenommen und in Saint Malo gelandet.

London, 16. Septembér. (W. T. B.) „Lloyds“ melden, daß der Dampfer „Marcel“ (1433) versenkt und die

daselbst 16 mit Lebensmitteln beladene Waggons erbeutet. Gestern versuchte eine feindliche Brigade einen Gegenangriff

Besaßung gelandet wurde. Die norwegishen Dampfer

weil sie Bannware nah England beziehungsweise Frankreih

Elizabeth“ (573) und „Ethel“ (1122) sind gesunken,

ach lon Bit aa St. Malo vom 14. ist der dänische Dampfer „Hans Tavsen“ E gesunken. Die Be- aßung wurde gelandet. Aus Plymouth wird O daß ie Besagung des holländishen Dampsers „Ant- ers L dessen Versenkung bereits mitgeteilt wurde, dort ge- andet ijt.

Paris, 16. September. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Temps“ aus Madrid ist der spanische Dampfer „Luis Vives“ (2160 Tonnen) von einem Unterseeboot ver- sen kt worden.

Berlin, 17. September. (W. T. B.) Deutsche See- flugzeuge haben am 16. September Eisenbahnanla en und feindiiGe Kokonnen in der nördlichen Dobrud cha mit Erfolg angegriffen; ein feindlihes Seeflugzeug- geshwader auf dem See bei Tuzla wurde mit Bomben belegt und ein Flugzeug getroffen. Die Flugzeuge kehrten unbeschädigt zurü.

Wien, 17. September. (W. T. B.) Amtlih wird ge- meldet: Ein Seeflugzeuggeshwader hat in der Nacht vom 16. auf den 17. die Bahnanlagen von Mestre mit \chweren Bomben erfolgreih belegt. Alle Flugzeuge sind unversehrt eingerückt. lottentfommando.

Berlin, 18. September. (W. T. B.) Deutsche See- flugzeuge haben am 17. September, Mittags, vor der A Küste stehende feindliche Seestreit-

räfte ausgiebig mit Bomben belegt. Auf einem Flugzeug- ficher Sie wurden einwandfrei Treffer beobachtet. Ein feind liher Flieger wurde durch Abwehrfeuer verdrängt und zur Landung auf holländishem Gebiet gezwungen.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Parlamentarische Nachrichten.

Wie der „Oschaßer Gemeinnüßige“ meldet, ist vorgestern früh der konservative Reichstag8abgeordnete des 11. sächsischen Wahlkreises (Oschaß-Grimma) Und Vorstand des Amtsgerichts Oschaß, Geheimer Justizrat Dr. Eduard G ies e im 69. Lebens- jahre am Herzschlag gestorben.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Nach einér von „W. T. B.“ übermittelten Meldung des „Nieuwe Notterdamsche Courant“ aus London haben in den am 14. d. M. fortgeseßten Verhandlungen zwischen - Vertretern der Eisen- bahngesellschaften und der Eisenbahnergewerkschaften die ersteren eine Lohnerhöhung von drei Schilling die Woche über die fünf Schilling Zuschlag hinaus angeboten, die im Oktober 1915 gewährt worden find. Ste haben daran die Bedingung geknüpft, daß die Frage, ob die Löhne noch mehr erhöht werden sollen, der s{ieds3- e tlihen Enticheidung zu überlassen sei. Die Vertreter der Eisen- ahnangestellten haben diesen Vorschlag niht angenommen.

Aus New York meldet ,W. T. B.*, daß die „Central dge on Union“ einen Ausstand der Hafenarbeiter, Bootsführéêr, Fuhrleute, Fabrikhetzer (wörtlich stationary firemen), Mechaniker und Bleiarbeiter, zusammen 75 000 Ar- beiter, zur Unterstüßung der aus8ftändigen Angestellten der Straßenbahnen (vgl. Nr. 215 d. Bl.) spätesiens zum Mon- tag (heute) bes{chlossen haben. Die Vertreter einer halben Million anderer Arbeiter wohnten der Versammlung bei und bes{lofsen, jede einzelne Gewerkschaft aufzufordern, fi: möge feststellen, wie ihre Mits glieder über einen ähnlihen Sympathiestreik denken.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 191. Abonne- mentsvorstellung. Figaros Hochzeit. Komishe Oper in 4 Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nah Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersezung revidiert von H. Levt. Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Regie: Herr Oberregisseur Droescher. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 197. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Frek- Fat find aufgehoben. Neu einstudiert: Egmout. Trauersptel in fünf Aufzügen von Goethe. Musik von Beethoven. Musßikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strouß. Jn Szene gesezt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 6} Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 192. Abonnementsvorstellung. Mona Lisa. Oper îin zwei Akten von Max Schillings. Dichtung von Beatrice Dovsky. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 198. Abonnementsvorstellung. Die Geschwister. Stausptiel in eincm Akt von Goethe. Der zerbrochene Krug. e in einem Aufzuge von Heinrich von Kleist. Anfang

L

Familiennachrichten.

Verlobt: Erika Freiin von Hammerstein-Loxten mit Hrn. Dr. vhil. Hans Albrecht Frhrn. von Rechenberg (Worms! hal z. Zt. Cöln).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Adam von Moitke (Berlin-Halensee) Hrn. Bürgermeister Dr. Georg Wiesner Hirschberg i. Schles.). Eine Tochter: Hrn. Vavid von Nathusius (Gernrode, Harz). Hrn. Universitätskurator Bosse (Greifswald).

Gestorben: Hr. General d. Juf. Gaede (Freiburg i. Br.). Hr. Generalleutnant z. D. Emil Priwe (Berlin). Hr. Geheimer Negterungs- und ProvinzialsGulrat, Professor Dr. Kahle (Danztg).

Verantwortliher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenhvrg-

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Fünf Beilagen sowie die 1161. und 1162 Ausgabe

(1130)

der Deutschen Verlustlisteu.

M 220

Erste Beilage

zum -Deutshen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Montag, den 18. September

1916,

e E

‘NigGzfamllicjes: (Fortsesung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich-Ungarn.

Der Gesandte der Niederlande in Wien hat, der „Politischen Korrespondenz“ zufolge, im Auftrage seiner Regie- rung dem K. u. K. Minister des Aeußern die Proklamation zur Kenntnis gebracht, durch die in den Niederlanden die Neutralität dieses Landes gegenüber dem Kriege verkündet wu'cde, der zwischen Numänien einerseits und Oesterreich-Ungarn, Deutschland, der Türkei und Bulgarien andererseits ent- standen ist.

Das Reichsgeseßblatt veröffentlicht eine Kaiserliche Ver- ordnung der Rechte der Bruderlademitglieder (Mit- glieder der Knappschaftskassen) während ihrer Militärdienst- leistung im gegenwärtigen Kriege. Die Bestimmungen der Kaiserlichen Verordnung finden auch auf Bruderlademitglieder Anwendung, die im gegenwärtigen Kriege dem Deutschen Reiche unmittelbar und mittelbar Kriegs-, Sanitäts- oder ähnlihe Dienste leisteten.

Wie „W. T. B.“ erfährt, wird das Ministerium des Aeußern demnächst eine Sammlung diplomatischer Akten- stücde veröffentlihen, welhe die Beziehung zwischen ODesterreih-Ungarn und Rumänien vor dem Kriegsaus- bruh zum Gegenstand haben.

Unter den täglich von ungarländishen Rumänen ein- laufenden Kundgebungen ist ein Schreiben des rumänischen Metropoliten Mihaly an den Ministerpräsidenten Grafen Tisza, in dem dieser ersuht wird, vor den Stufen des Thrones der unverbrüchlihen Untertanentreue der ungar- ländischen Rumänen Ausdruck zu geben, besonders bemerkens- wert. Jn dem Schreiben heißt es obiger Quelle zufolge:

Der die Wohnsigze der ungarländishen Rumänen unmittelbar bedrohende neue Feind wird fch überzeugen, daß die dynasttshe und patriotische Treue der ungarländishen Rumänen fein leeres Wort ist, sondern eine durch Strôme von Blut erhärtete Wirklichkeit, welche

durh nihts auf der Welt in der Seele unseres Volkes erschüttert Iwerden kann.

Großbritannien und Frland.

„Lloyds“ teilt eine Statistik über die Verluste sämt- liher Handelsflotten mit. Diese Statistik bezieht sich auf das erste Quartal des laufenden Jahres. Die Gesamt- onnage des britischen Reiches belief sih darnah auf 21 274 000 Tonnen, die Verluste betrugen 341 500 Tonnen, hiervon waren 200 000 Kriegsverluste. Die Kriegsverluste machen für das Vereinigte Königreich 1,71 Prozent, für die Kolonien 0,47 Prozent 01s. Die Verluste Hollands werden auf 2,29 Prozent und die Norwegens auf 1,51 Prozent berechnet. Die deutschen Ver- luste werden auf 0,11 Prozent angegeben und diese Ziffer vird als hoch bezeihnet, da ein so großer Teil der deutschen

P let in neutralen Häfen festliegt. Die „Reutersche“ Depesche Pritischen Flotte sind die Verluste ziemlih gering, und sie

„Jm Verhältnis zu der gewaltigen Größe der E SRNNGENY durh Ankauf und Neubauten mehr als wett gemacht.

_ „Daily News“ erfährt, daß auf Antrag Hendersons in Aus\huß aus bekannten Führern von Vena, gungen gebildet worden ist, deren Aufgabe es sein wird, die Sewerkvereine in direkte Beziehung zur Regierung zu dringen. Die meisten Mitglieder des Ausschusses gehören auch dem Unterhause an.

Rußland.

_Der Ministerrat hat die Bedingungen für die neue Cisenbahnanleihe festgeseßt. Der „Berlingske Tidende“ ufolge beläuft sie sich auf 350 Millionen Rubel. Der Zinsfuß st 41/, Prozent, der Emissionskurs beträgt 733/,.

Schweden.

Eine gemeinsame Note der Ententemächte an 5hweden hebt besonders hervor, daß die s{chwedishe Re- gierung in ihrem Erlaß vom 19. Juli 1916, der die näheren Vestimmungen über die Küstenwacht enthielt, einen Unterschied wischen Handels-U-Booten und Kriegs-VU-Booten macht, „wonach Handels-U-Boote ungehindert innerhalb der hwedishen Hoheitsgewässer fahren zu können scheinen“. uer heißt es, daß der Erlaß vom 14. Juli 1916, der den Ywedishen Handelsschiffen allein das Recht läßt, die durh Minensperre geschlossene Kogrundrinne zu befahren, iht vereinbar scheint mit den Bestimmungen des See- ahrt8vertrages mit den Ententemächhten vom 14. Juni 1862, wonach alle Schiffe dieser Mächte berechtigt sind, | gleih den hwedishen Schiffen an der Küstenfahrt und dem Handel ¡wischen den shwedischen Häfen teilzunehmen. Durch die gleiche erordnung vom 14. Juli 1916 sowie ein Zirkular der chwedishen Admiralität hat die shwedishe Regieruna den inzigen Weg gesperrt, auf dem nicht {hwedishe Handelsschiffe, jeshüßt vor deutschen Seestreitkräften, von dem Sund nach der Ostsee oder zurück fahren können. Dagegen hat de schwedishe Regierung im Hoheitsgewässer wishen Kalmarsund und Lulea niht nur einen iffenen Weg gelassen, der jeßt allein für schwedische und deutsche Schiffe zugängig ist, sondern sichert diesen Schiffen uh Schuß gegen russishe Seestreitkräfte zu. Das brgebnis hiervon ist, daß die deutschen Handelsschiffe sowohl ju Schwedens Ost- wie Westküste Zutritt haben, während in- olge der Sperrung der Koarundrinne die Handelsschiffe der Verbündeten, die sich in russischen Häfen befinden, nur Zutritt jur Ostküste haben und die übrigen Handelsschisfe der Ver- lündeten nur zur Westküste.

_Mit anderen Worten: Schwedén hat die von Deutschland wischen den Verbündeten in der Ostsee aufgetürmte Scheide- vand vervollständigt, Um der Möglichkeit einer Verletzung der chwedishen Hoheitsgewässer durh Rußland vorzubengen, Derstärkt die s{chwedishe Regierung die Bewachung ihrer tlisten und droht mit unmittelbarer Anwen- ag von Waffengewalt. Um einer entsprechenden Möglichkeit von Deutschland vorzubeugen, entfernt dagegen

SVACRH P SENEZA T 7M: 77"

die \{wedishe Regierung jeden Anlaß zum Eindringen deutscher Seestreitkräfte in {chwedishe Gewässer, indem sie ohne weiteres die Seefahrt absperrt, an deren Störung Deutsch- land Juteresse hat. Zwischen der Haltung der s{hwedischen Re- gierung gegenüber der einen und der anderen der frieg- führenden Parteien besteht also ein deutlicher Unterschied, der schlecht vereinbar scheint mit den Verpflichtungen loyaler un- parteiischer Neutralität. Die Regierungen dêër Ententeländer beflaaen lebhaft, dies feststellen zu müßen.

Das „Svenska Telegrambyran“ teilt die folgende Antwort des Ministers des Auswärtigen Wallenberg vom 9. Sep- tember an die Vierverbands8mächte mit:

Am 30. August d. J. haben Sie dem Königlichen Minister der Auswärtigen Angelegenbeiten eine Verbalnote überreiht, die ver- schiedene Bemerkungen über die neu erariffenen Maßregeln hinfichtlich der Schiffahrt in den \hwedishen Hohettsgewässern, besonders in der Ostsee, enthält. Die Köntiulihe Regterung findet es einiger- maßen scchwieria, fch von dem mit diesem Sqritte ver- folgten Ziele Rechenschaft zu geben. In der Note kritisieren Ste von verschiedenen Gesichtspunkten aus einige der Maßnahmen, welche die NRegi-rung des Königs neuerdings getroffen hat, um die Neutralität des Landes auf wirk\amere Art zu sichern. Sie folgern, daß in der Haltung, welche die Regierung des Königs gegenüber dem einen oder dem anderen der beiden kriegführenden Lager angenommen hat, ein ersihtlicher Unterschied bestehe, der wenig vereinbar zu sein schiene mlt der Pflicht, auf die förmlißste Art und Weise den Gegenbeweis gegen die so geäußerte Meinung zu führen. Die Regierung kann in eine Erörterung über die Aufrichtigkeit und Unparteilichkeit ihrer Neutralität, welche während der ganzen Dauer des gegenwärtigen Krieges überreihlich bewiesen worden find, nicht eintreten; sie muß jedoch darauf hinweisen, daß eine Ansptelung dieser Art offenbar von Grund aus irrig ist, wenn sie stch nur auf unvollkommen durhdachte Tatsachen gründet.

Was dte verschiedenen Punkte, die in den kritis@en Bemerkungen hervorgehoben find, anlangt, so glaubt die Regterung des Königs auf folgendes aufmerksam machen zu müssen:

1) Nach den Vorschriften, die im Zusammenhang mit der Ver- ordnung über die Behandlung von Unterse-booten veröffentlicht worden find, wird jedes Untersceboot als Kriegsunterseeboot behandèlt, wenn feine Verwendung für Handelszwecke nit mit Sicherheit aus bekannten Tatsachen hervorgeht. Die gemachte Bemerkungen können also nur darauf beruhen, daß der Fnhalt dieser Vorschriften Ihnen unbekannt geblieben ist.

2) Dec angezogene Artikel des \{wedi\{@-italtenischen Vertrags vom 14 Juni 1862 betrifft nur das Recht der Cabotage, d. h. des Seeveikehrs zwischen s{wedischen Häfen. Es kann nicht zugegeben werden, daß folche Abmachungen in Kriegszeiten die véitrag- \hließenden Mächte verhtndern könnten, Ausnahmemaßregeln zu treffen, wie sie dur „die Umstände erfördert werden. Die Kogrundrinne, welhe während des Krieges besonders für die Schiffahrt hergerihtet worden ist, und welde auch nah dieser Herrichtung nur für Schiffe mit einem bestimmten Tiefgang zugäng- lih ift, lieat ganz und gar außerhalb des Sundes und iriner- halb {chwedtscher Binnengewässer. Die Hindernisse, welhe von anderen Mächten der Schiffahrt auf den gewöhnlichen a eEB rasen zwtschen Nordsee und Ostsee bereitet worden sind; entziehen h der ‘Ein- wirkung Schwedens. Es versteht fch jedoch von felbst, daß die Ne» gterung des Königs durchaus- berett ift, ti dec gebräuhlihen Art Zweifel zu erörtern, welche hinsihtlich der Auslegung des \{chwedi|{- italienisben Vertrages auftauhen könnten.

3) Was die Schließung der Kogrundrinne anlangt, fo ist davon bereits unter der vorhergegangenen Nummer gesprochen worden. Wenn die verbündeten Mächte die Herrschaft über die soaenannten ge- wöhnlichen Wasserstraßen ausgeübt hätten, so würde die Negterung des Königs unter entsprehenden Vorausseßungen nidt anders - gehandelt haben, als sie gehandelt hat. Wenn die Königliche Negierung, wie sie es cft getan hat und es immer zum Nuzen der Schiffahrt der verbündeten Länder in allen schwedishen Küstengewässern tut, den Handels\chiffen jeder Nationalität den Schuß sichert, der ihnen in den \{wedtischen Küstengewässern zusteht, dadurch daß sie Verleßungen der \chwedt\chen Souveränität verhindert, so sichert fie nur ihre Neutralität auf die Art, welche sie für dem Ziele am besten angepaßt hält. Die ge- troffenen Maßregeln könnten gegenüber den wtederholten Zusicherungen an die Negierung, daß das Seegebiet Schwedens aufs strengste respektiert werden solle, unnôtig erscheinen; aber unbestreitbar ist die Regierung des Königs allein darüber zu urteilen berufen, wenn es sich für fie um die Wahl zwischen verschiedenen legitimen Mitteln handelt, um ihre Nehte aufrehtzuerhalten und ihre Pflichten zu

erfüllen. Türkei.

Der Vizegeneralissimus Enver Pascha ist von seinem Besuch des österreichish-ungarishen und des deutschen Haupt- quartiers und von der Besichtigung der türkishen Front in Galizien am 15. September nach Konstantinopel zurückgekehrt und nah dem Selamik vom Sultan empfangen worden.

Griechenland. E

Die Gesandten der Entente haben der griechishen Re- gierung mitgeteilt, daß der Vierverband eine Kontrolle über Post und Telegraphen eingerichtet habe.

Dem „Echo de Paris“ zufolge melden antivenizelistische Blätter, daß die Untersuhung des Anschlags auf die französishe Gesandtschaft ergeben habe, daß er nur ein Scheinanschlag gewesen sei; ein gewisser Dr. Stephanakis von der Partei Venizelos’ sei verhaftet worden.

Wie dem „Daily Telegraph“ berichtet wird, ist Dimitrakopulos, der es, wie bereits gemeldet, abgelehnt hat, ein Kabinett zu bilden, zu diesem Entshluß nah einer Unterredung gelangt, die er am Mittwokh mit dem englischen Gesandten hatte. Dimitrakopulos hatte Freiheit für die innere Politik verlangt und die sofortige Abhaltung der Wahlen ge- wünscht sowie daß die Regierung als politishe Partei daran teilnehme. Dieser leßtere Vorshlaa stand aber im Widerspruch zur Note der Entente vom 21. Juni, in der ausbedungen worden war, daß die Wahlen von einem nichtpolitischen Kabinett abgehalten werden sollen. Der britishe Gesandte war denn auch gegen die von Dimitrakopulos vorgeschlagene Maßregel.

Einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ zufolge ist ein Kabinett Calogeropulos gebildet worden, das sich folgendermaßen zusammenseßt: Calogeropulos übernimmt den Vorsiß im Ministerium und zugleich das Kriegs- und das Finanzministerium, Damianos wird Marineminister, Rufos Minister des Jnnern, Carapanos Minister des Aeußern, Bokotopulos übernimmt das Justizministeriuum, Canaris das Ministerium für Unterricht, Caftango glon das Verkehrs: und Bassios das Volkswirischaftsministerium.

Amerika.

Nach einer „Reutermeldung“ aus El Paso (Texas) hat Villa gestern die Stadt Chihuahua mit 600 Mann an- gegriffen und ist in einen Teil der Stadt eingedrungen, aber mit {weren Verlusten wieder zurückgeschlagen worden. Alle Anhänger Villas,—die gefangen genommen wurden, wurden hingerichtet.

Asien.

Ein vom „Reuterschen Bureau“ verbreiteter Bericht aus Tschangtshun meldet einen neuen Angriff chinesischer Truppen auf japanische Kavallerie, die die Zurüt- ziehung mongolisher Truppen aus der Eisenbahnzone beauf- ce pp Die Verhandlungen in Peking sollen einen hbe- riedigenden Verlauf nehmen. Amtliche japanishe Kreise haben das Vertrauen, daß die chinesishe Regierung Japan in versöhnlichem Geiste entgegenkommen werde, der eine freund- schaftlihe Lösung sichere.

Der „Telegraaf“ meldet, daß die Lage in Nord- jambi gefährlich ist. Der Resident von Rioune hat den Behörden mitgeteilt, er glaube, daß der verbannte Sultan von Rioune, der in Singapore lebt, die aufständishe Bewegung unterstüßt.

Land- und Forfstwirtschaft.

Beurlaubung der Schulkinder zur Kartoffelern te.

Durch Erlasse vom 21. Januar und 6. Juni d. I. hat der preußische Minister der geistlihen und Unterrichtsangelegenheiten für die Schulen die nôtigen Anordnungen getroffen, damit die Schul- kinder, wo es erforderlich ist, fofort für die Erntearbeiten beurläubt werden können. Ein Erlaß vom 20. August hat ecrveut darauf hingewtesen, daß die rechtzeitige Einbringung der Ernte in diesem Jahre von der größten Bedeutung ist. Avch die höheren Lehranstalten könnten fh der Pflicht der Mitwirkung, wo sie gewünscht werde und nüßlich sein könne, nicht entzichen. Deshalb find die Königlichen Provinzial. Schulkollegien beauftcagt worden, die Direktoren (Direktorinnen) der ibnen unterstellten Schulen, insbesondere der auf dem Lande und in Landstädten gelegenen, zu ermädßtigen, die Schüler und Schülerinnen der oberen und mittleren Klafsen, soweit fie dazu bereit uad körperlich befähigt find, auf Wunsch ihrer Eltern für die kommende Kartoffelernte auf kürzere oder längere Zeit, je nah Bedürfnis zu beurlauben. Ueber eine etwvaige Verlegung der Herbfiferien hat der Oberpräsident zu entscheiden.

Gesundheitêwesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Der Erreger des Flecktyvhus.

Vor kurzem wurde bekannt gegeben, daß Dr. C2ernel den Erreger des Fledtypbus entdeckt habe. Murnmehr liegt in der „Wiener tlini- \®den Wochenschrift* die erste eingehende, wenn auch nur vorläufige Mitteilurg über diese wihtige Entdeckuna vor. Der Entdecter dieses langgesuchten Erréaers, Dr. Eugen Csernel, if Minifterial- bokteriologe an der Zentralunterfuhungtftation tes K3ntal. ünaartshen Ministeriums des Innern. Schon die Feslst-luvg der Tatsache, daß die Kleiderläufe tie Ueberträger des Fleckiyphus \ird, war ungeheuer wichtig ; dennoch wird es jedermann klar sein, taß die Felistelluriz des Erregers felbst noch weit bedeutungëvoller ist; denn nun erft kann die Wissenschaft an den eigentlihen Herd der Erkrankung Heran- gelangen. WVielfah wurde {on nah der Ursae dës Fleck- fiebers gesucht. Die metsten UntersuGßer Haben Kolkken oder rihtigec gesaat QDipplokckferformen geséhèn, andere wieder beschrieben Stäben, Fäden, Shbirillen. Auch diese Wider- sprüche wenigstens mußten fie bisher als solche terfheinen sind nun aufgeklärt. Der Erreger des Fleckfiebers— wie er von C. entdeckt wurde, ist nämlich in feiner Gestalt veränderlich. In seinen Er- \cheinung8formen vereinigen fih die von den meisten Unterfüchern ge- fundenen morphologishen Eigentümlichkeiten. Im etflen Augenbli ersheint die Wandelbarkeit von Diplobazillen bis zu Fäden und Sporen phantastisch zu fein, weil in der Ppathologaïschen Bafkteriologie . die Stäüdigkeit der morphologisGen EGigeuschaften eine unantastbare Regel it. Die Zweifler, zu denèn auth C. lange Zeit gehörte, verweist er nur auf den bekannten Azotsdakier und seine Gruppe, in der fih ähnliches findet. Diese Veränderlikeit er- klärt das Rätfel, warum verschiedene Forscher in v:rschiedenen Formen den Erreger des Fleckiyphus gefunden zu haben glaubten. Jett treffen in den Untersuhungsergebnifsen Dr. C3ernels alle diefe Formen in einem Bazillus zusammen. Aut die vers@iedenen bakterioloziscken Einzelheiten einzugehen ift natürli bier nit det Ort; aber fomobl anaphylaktishe Versube, Agglutinations- und Kemplementäldindunc2- probden wie Tierversuhe daben Uünzweideutig ergeben, daß tiefer Bazillus als der Erreger des Flecktvphus änzusehen ist. Oberarzt Dr. Furka vom Gellert - Spital in Budavest, mo alle Arbeiten durchgefübrt wurden, hat wit einem von C8ernel bérgeftelten Imp? stoff das Pflegepersonal geimpft. Seit diefer Impfung tf mea ein Iabr verflossen, und von den Geimbften ift keiner erkrankt. Selbst. verständlich ift aus diesem einmaligen Ergebnis not kein weitiragender S@luß zu ziehen auch Cseritel t davon weit entfernt aber freuen dürfen wir uns über das unaufbaltfame Fortschreiten der Wissenschaft und hoffen, daß fie bald praktische WMaknakmet aut gegen diefen heimtüdishen Feind der Menscheit ermögliket tird.

Verkehrswesen.

Heft 5 vom Jahrgang 1916 des „ArgHhids für Gisenbaßn- wesen“, berauegegeben im preußishen Ministerium der öfentliden Arbeiten (Verlaa von Julius Springer, Berlin). exscien mit folgendem Inhalt: Der Ausgaleichsfonds der preußishen Staatäbahnen, iomiz Entstehung und feine Entwicklung (von: Dr. Kritpflug): Die Beiriebs- kosten der Eisenbabnen und ibre Bedeutung für die Tauifbildung (beau Dr. Ablbera und Dr. Norrmann); Aus der Geshtchte der Berlin« Stettiner Eisenbahngesellschaft (von Roloff): Die Eifendaßnen Güile2 (von Dr. Martner, mit einer Karte), S@luß: Betrieb und Vezteür der deutshen Kolonialdabuen im Rechnungsjahre 1N3 (von Balzer): Die f{wedishen Staatsbahnen in den Jahren 1913 und 1914: Di Eisenbahnen in Norwegen im Jahre 1914/15: Die Göendaßuen Königreich der Niederlande in den Jahren 1913 und 194. Weine Mitteilungen: Deutshes Museum von Meif i der Nükuns wifsensha|t und Technik in Münden: Tientsins i N Rechtspreung: Öandel#ret (Erkenntais des ome 21. März 1916): Redtsgrundiêge aus den Gutschet des Fend | ae Gesenzgedungck Deutsches Reid; Preußen:

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