Tagesordnung für die am Mittwoch, den 27. Sevtember 1916, stattfindende Sißunag des Bezirkseisenbahnrats Frankfurt (Main): T. Geshäftlihe Miiteilunzen. TI. 9Iteuwablen. 111. Fahrplanänderungen. Frankfurt a. M., den 15. September 1916. Königliche Eisenbahndirektion. Neuleaux.
Bekanntmachung.
Das auf Anordnung des Oberkommandos in den Marken unter dem 23. v. M gegen die Firma Robert Berthold Cohn & Co. in Charlottenburg, Meierottostraße 1, und deren Inhaber, den Kaufmann Robert Berthold Cohn, ebenda, erlassene Verbot des Handels mit Glyzerin habe ih durch Verfügung vom heutigen Tage wteder aufgehoben.
Berlin, den 15. September 1916. Der Polizeipräsident von Nönne.
Bekanntmachung.
Dem Meygermeister Jacob Müller, tn Düffeldorf, Uefergasse 1 wohnhaft, geboren am 24. November 1868 zu Düssel- dorf, habe {ch auf Grund des § 2 Abs. 2 der Bundeëratsverordnung vom 23. 9. 15 (NRGBL. S. 603) über die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel die Wiederaufnahme des ihm dur Verfügung vom 5. Juni 1916 untersagten Handels mit Nahrungs- und Genußmitteln aller Art wieder gestattet.
Düsseldorf, den 16. September 1916.
Die Polizei. Verwaltung. Der Oberbürgermetster. In Vertretung: Dr. Lehr.
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Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernbaltung unzuverläisiger Personen vom Handel (RGBI. S, 603), habe ih dem Kaufmann Chanani Spiegberg hier, Grenadierstraße 7, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Nahrungsmitteln wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersag t.
Berlin, den 12. September 1916. Der Polizeipräsident. von Rönne.
Bekanntmachung.
Den Fleischermeistern Hermann Sturm, Dammstraße Nr. 17, und Gustav Franke jun., an der Geisel Nr. 2, in Merseburg ist auf Grund der Bestimmungen des Gesetzes vom 23. September 1915 und der Ausführungsbestimmunçcen vom 27. September 1915, Amts- blatt 1915 Seite 293, wegen Unzuverläfsigkeit „die Ausübung thres Fleischereibetriebes auf die Dauer von 4 Wochen, vom 13. September 1916 an, untersagt. —. Gleichzeitig wird festgeseßt, daß die von der Anordnung Betrcffenen die Kojten der Bekanntmachung zu tragen haben.
Merseburg, den 12. September 1916.
Die Poltzeiverwaltung. I. V.: Wolff.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 25 { der Preußischen Geseßsammlung enthält unter
Nr. 11534 einen Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei der Ausübung der den Anhaltischen Kohlenwerken, Aktiengesellschaft in Halle (Saale), zwecks regelrehten Fortbetriebs ihres Braun- fohlenbergwerks Elisabeth bei Mücheln verliehenen Enteignungs- befugnis, vom 4. September 1916, und unter i
Nr. 11535 einen Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei dem Bau der Staatsbahnstrecke Neuwied—Koblenz—Bengel und der Verbindungsbahn bei Remagen sowie bei dem Ausbau der Staatsbahnstree Bengel—Ehrang, vom 12. September 1916.
Berlin W. 9, den 19. September 1916. Königliches Geseßsammlungsamt. Krüer.
Nichtamklihes.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 19. September 1916.
Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat am 7. September, wie „W. T. B.“ meldet, den nachstehenden Armee-Tages befehl erlassen:
„Setne Majestät der Kaiser hat mir heute das Eichen - laub zum Orden pour le mérito verliehen. Die An- erkennung, die in dieser hohen Auszeichnung liegt, gilt nicht nur mir, fondern vor allem meiner braven Armee. Sie ist-der Dank Seiner Majestät für das, was die Armee geleistet hat in denKämpfen. vor Verdun. Heute, da der Feldzug noch_ nicht zum Abschtuß aebracht ist, Täßt fich die Bedeutupg dieser Schlachten, die seit -dem 21. Sees bruar fast ohne Unterbrechung getobt haben, „ihr-Ginfluß auf den Gang des großen Krieges, ‘den Leutshland um seine Gristenz zu führen gezwungen ist, noch niht annähernd übersthen. Fest steht nur das Eine, daß selten in dec Kriegsgeshihte von etner Armee unter \{wierigsten Verhältnissen so Gewaltiäes verlangt „Und ge- leistet wurde an kühnem Wagemut im Angriff und an todesmutiger IWiderstandskraft beim Festhalten des: Erreichten.
Kameraden, der großen Aufgabe, die uns gestellt war, habt Ihr Euch gewachsen gezeigt. Meines unauslöschlichen Dankes seid Shr alle Zeit gewiß.
Der Oberbefehlshaber. Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen.
Anläßlih des Heldentodes Seiner Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm von Hessen hat Seine Majestät der König vou Bulgarien an die hohen Eltern folgendes Telegramm gesandt:
„Tief ershüttert von der \{chrecklihen Kunde, die ih soeben erfahre, sage ich Eurer Hoheit und der Prinzessin mein tiesstes Beileid. Der Heldentod Ihres tapferen Sohnes geht mir sehr nahe, und sein Andenken wird bei mtr und meiner Armee unyer-
geßlih bleiben. Ferdinand R.“
Die vereinigten Auoscisie des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sißung-
Beramannstraße der Geheime Hofrat Vorsteher zur ein Alter von 82 Jahren Auswärtigen Amt von 1857 bis 1911 an. dem Feldzug 1870/71 als Armee teil. der Beamten, die damals den ( bildeten, dahingegangen. Seinen wichtigen und verantwortungs- vollen Posten hat der Verstorbene bis in sein hohes Alter mit hingebender Pflichttreue versehen. :
durh zahlreihe in- und ausländische Ordensauszeichnungen anerkannt. scheiden aus dem Dienst erhielt er den Kronenorden II. Klasse
mit Brillanten.
Marmeladenzwecte
737. preußische, die, 801. bayerisdje und die 465. württem-
in der
Gestern wurde auf dem Dreifaltigkeitskirhhof in früherer
Willisch, Chiffrierbureaus im Auswärtigen Amt, bestattet. Der Verstorbene, welcher erreiht hat, gehörte dem Er nahm an Chiffreur im Hauptquartier der der leßte aus dem Kreise Stab des Fürsten Bismarck
des leßten Ruhe
Mit ihm ift
Seine Verdienste wurden
Bei seinem am 1. Oktober 1911 erfolgten Aus-
Die Preise der auf die militärishe Anordnung für beshlagnahmten Pflaumen und Aepfel sind durch Anweisung an die zum Ankauf ermächtigien Aufkäufer laut Meldung des „W. T. B.“, wie folgt, geregelt : Für Hauszwetschen gilt der bestehende Grzeugerhöcstpreis von 10,— 4, für Wirtschafisäpfel, zu denea auch die ge\chüttelten und abgefallenen Aepfel der Tafeliorten gehören, wird bis zu 7,50 6 für den Zentner gezahlt. Für Fabrik- und Wrtschaftsäpfel wird nah Beendigung des Einkaufs / für die Marmeladenversorgung ein allgemeiner mäßiger Höchstpreis festgeseßt werden. Die Marmeladen- pretse werden |päter so niedrig festgeseßt werden, wie es bet den derzeittgen Einstandspretisen irgend angeht. Die Unmöglichkeit, anders als durch «Beschlagnahme den Marmeladenbetarf zu decken, ist, wie nohmals betont wird, durch die in den meisten Teilen Deutsck- lands und in den beseuten Gebieten nur geringe Apfelernte und dur die stark gesteigerte Kauflust der wohlhabenderen Bevölkerung hervor- gerufen. Durch leytere wäre bei der Knapphett an Ware ohne Be- \chlagnahme die Versorgung der ärmeren Bevölkerung mit Marmelade unmöglich gemaht- worden. Die Verwendung im Haushalt zum Frishverbrauch, zum Einkohen und zur Mostherstellung für den eigenen Bedarf des Erzeugers bleibt nach wie vor unbeschränkt.
Mit Frankreih {weben zurzeit Unterhandlungen über eine gegenseitige Vereinbarung, nach der kriegSgefangene Brüder und sonstige nahe Verwandte, u. A. auch Freunde, auf Antrag in ein und demselben Kriegs- gefangenenlager vereinigt werden können. Ob die Vereinbarung zustande kommt, ist noch ungewiß. Fs einer der Brüder usw. Offizier, während der andere zu den Mannschaften bis einschließlich Feldwebel gehört, so wird eine Vereinigung voraussichtlih niht möglich sein. Gesuche, die bezwecken, Verwandte und Freunde unter den kriegs- gefangenen Deutschen in Frankreich zu vereinigen, sind möglichst bald an das Preußische Krieg8ministeriuum, Abteilung Kriegs- gefangenenschußz, zu richten.
Der heutigen Nummer des „Reich3- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1163 und 1164 der Deutschen Verlustlisten bei. Sie enthalten die 10. Liste der aus Rußland zurückgekehrten preußischen Austauschgefangenen, die
ergishe Verlustliste. -
Frankreich.
Die in Paris eingetroffenen italienishen Minister für Handel und für Transport hatten gejtern morgen ihre erste Besprechung mit dem Minister Clementel über Tuagén des Dransporls und ver französisc- italienischen Einfuhr. Die Minister werden in dieser Woche ihre Besprehungen fortsezen und sich vermutlich zur Front begeben, ehe sie nah Jtalien zurückkehren. — Verschiedenen Blättern zufolge sollen Verbände von
90- bis 45jährigen algerishen Eingeborenen zur Ein- stellung in die Landwirtschaft und Jndustrie Frankreihs ge- bildet werden. Man hofft auf freiwillige Stellung der Ein- aeborenen, sonst sollen Zwangsmaßregeln angewendet werden. Der Kriegsminister, der Arbeitsminister und derGeneralgouverneur von Algier werden sich in dieser Frage verständigen.
Niederlande.
An Stelle des Vizeadmirals Frédéric Pinke ist der Konter- admiral Jan Anton Marinus Bron zum Kommandanten der Marine und zum Chef des Marinedepartements in Nieder- ländish Judien ernannt worden.
Schweiz.
Die außerordentliche Herbsttagung der Eid- genössischen Räte ist, wie die „Schweizerische Telegraphen- Agentur“ meldet, gestern nachmittag eröffnet worden. Der Nationalrät Präsident Eugster eröffnete die Sizung mit einer längeren Rede, in der er mahnte, sih einig und entschlossen um den Bundesrat zu \scharen, dessen Tatkraft und Energie, dessen hingebender Tätigkeit und weitsichtigem Blick die Schweiz es zu verdanken habe, daß sie bis heute durch die Fährnisse des Krieges hindurchgekommen fei.
Türkei.
Die Verwaltung der osmanischen Staatsschuld veröffent- licht, wie „W. T. B.“ meldet, eine Mitteilung bezüglich der Neuauspabe von auf den Ueberbringer lautenden Geld- scheinen im Betrage von 30 Milliohen Pfund mit 2wangskurs entsprechend dem kürzlich zwischen der osmanischen Regierung und der Verwaltung der osmanischen Staatsschuld unterzeichneten Vertrage. Der Geldwert dieser Scheine wird von der Regierung bei der Verwaltung der Staatsschuld in Schaßscheinen hinterlegt, die in Konstantinopel zu bestimmten Zeitpunften in Gold rückzahlbar find. Die Rückzahlung beginnt zwei Jahre nah Friedens{luß, und zwar ist jedes Jahr ein Fünftel der Gesamtsumme einzulösen.
Griechenland.
Nach der Militärrevolte in Saloniki, die wenig Anklang gefunden hat, und nach dem unerwarteten Rücktritt Zaimis wollen die revolutionären Kreise in Saloniki, wie der „Secolo“’ meldet, die Lage dadurh Tlären, daß sie ganz
von Venizelos stellen. Es sei jedoch schwierig zu sagen, wieviel Wahrscheinlichkeit für ) ; ie d
nationalen Verteidigungskomitees in Saloniki bestebe, dessen beschränkte Tätigkeit unter allgemeiner Teilnahmslosigkeit er-
olge. ) Verbündeten und den Ereignissen in Athen abhängen.
die Verwirklichuna dieses Planes des
Die politishe Entwickelung in Saloniki werde von den
Amerika.
Jn Uruguay is ein neues Ministerium gebildet R das sih laut Meldung des „W. T. B, W106 folgt zu: sammensezt: Jnneres: Dr. Julio Mur6ó; Auswärtiges; Dr. Baltasar Bru ms ; Finanzen : Dr. Martin C. Martinez: Unterricht: Dr. Emilio Barbaroux; Jndusirie: Dr. Juan J. Amezaga; Oeffentliche Bauten : Santiago Rivas; Heer und Marine: Joaquin Sanchez-
Asien.
Aus Soerabaya wird dem Amsterdamer „Handelsblad“ vom 16. September gemeldet, daß Major P. H. van der Linde, der sih mit zwei Kompagnien auf dem Marsh nah Bangko befindet, auf allen Seiten von Feinden umzingelt ist; die Verbindungen mit ihm sind abgeschnitten. Es besteht aber feine Gefahr, da der Feind wenig Gewehre besißt.
Einem holländisch-indischen Blatte wird aus Djambi be richtet, daß die Bevölkerung mehrere Führer der Ausständischen zu Radschas ausgerufen habe. Ueberall herrsche jeßt Auf- ruhr. Alle telephonischen und telegraphischen Verbindungen seien unterbrochen. Selbst in der Stadt Djambi fühle man sich beunruhigt. Die öffentlihen Gebäude würden bewacht. Die Truppen seien auf ihrem Marsch fortwährend von Rebellen
umzingelt.
Kriegsnahrihten.
Großes Hauptquartier, 19. September. (W. T. B, Westlicher Kriegs schauplag. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Jm Sommegebiet unter dem Einfluß schlechter Witterung feine größere Kampfhandlung. Die Artillerietätigkeit war gleich- wohl teilweise sehr heftig. Oestlih von Gin chy und vor Combles überließen wir einige vollkommen gzusammen- geschossene Gräben dem Gegner und \{chlugen Teilangrisse bei Belloy und Vermandovillers ab. Heeresgruppe Kronprinz. 4
Links der Maas gelangie ein französischer Angriff am Westhange des „Toten Mannes“ vorübergehend in einen unserer Gräben.
Oestlicher Kriegs\schauplaß. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls : Prinz Leopold von Bayern. Deuische und österreichisch-ungarishe Truppen des Generals von Bernhardi stürmten unter Führung des General leutnants Clausius den stark befestigten russischen Brückenkopf nördlich von Zarecze am Stochod und ver folgten den Feind bis - auf das Ostufer. 31 Offiziere, 9511 Mann und 17 Maschinengewehre sind in unser Hand gefallen. Bei Perepeliniki (zwischen Sereth und Sitrypa) nah eine deutsche Jägerpatrouille 2 Offiziere, 80 Mann gefangen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl. Der Gegenangriff an der Narajowka weitere Erfolge. Die Zahl mehr als 4200 gestiegen.
brachte uns
—_—
Kirlibaba lebhafte Kämpfe. h Angriffe sind zurückgeschlagen, 1m erlangte der Gegner kleine Vorteile.
Beiderseits von Dorna
Ludowa-Gebiet
luste.
von Staabs geschlagen. Sie werden verfolgt.
Balk an-Krie gsschaupla ÿ. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Macensen.
gedrungen. Ga n Mazedonische Front.
entwickelt. i Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreihish-ungarisher Berichk.
Wien, 18. September. (W. T. B.) meldet : : Oestlicher Kriegsschauplaß.
Front gegen Rumänien. 4
Südöstlih von Hatszeg (Höging) neue erfolgreict
ate Es wurden gestern sieben rumänische Geschüße und
mehrere Maschinengewehre eingebraht. E
“ Nordöstlih von Fogaras ist der Feind ohne Kamp} |"
Köhalom (Reps) eingerüdckt.
Heeresfront des Erzherzogs Carl. :
Jn den Karpathen griff der Feind zwischen der Drei!
länderece südwestlih von Dorna Watra und Hryniawa 0
zahlreichen Stellen an. Die verbündeten Truppen schlugen ih!
überall zurü. : 2
Beiderseits der Lipnica Dolna führte ein Gegenangrl|
der dort kämpfenden deutschen Truppen fast zur völlige!
Wiedergewinnung der vorgestern vom Feinde genommene!
Stellungen. Nordöstlih des eben genannten Ortes wehrten
ottomanische Regimenter im Verein mit ihren Verbündetel
starke russishe Vorstöße in erbittertem Ringen sieg
rei ab. Die Armee des Generals Graf Both mer bra!
Griechisch - Mazedonien und die altgriechischen Jnseln von l Griechenland trennen und unter dje provisorische Regierung
16 Ttte én mehr als 4000 Mann, 16 Maschine gewehre ein,
der Gefangenen ist auf j Jn den Karpathen von Smotrec bis in die Gegend von M Verschiedene starke russ ische
Watra erlitten Russen und Rumänen bei vergeblichen Sturmversuchen \{chwere Vet-F
Jn Siebenbürgen sind die Rumänen \üdöstli | von Hößing (Hatszeg) durh Truppen des Generalleutnan!s F
In die gestern berichtete russis{ch-rumänische Stellung sind die verbündeten Truppen an mehreren Stellen ein- :
Jm Becken von Florina haben sich neue Kämpf
Amtlich wird 9M
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Bei der Armee des Generalobersten von Böhm-Ermolli erneuerte der Gegner gestern nachmittag zwischen Zborow und Perepelniki seine Angriffe. Die feindlichen Massen mußten überall der zähen Ausdauer der Verteidiger weichen. Die Armee des Generaloberjten von Tersztyanski hatte nur mehr einen \{wächlichen Vorstoß abzuwehren. Andere Angriffs- versuche wurden bereits im Keime erstickt.
Ztalienischer Kriegs\chauplat.
Gestern erneuerte die italienishe dritte Armee die Angriffe gegen unsere ganze Front auf der Karst- Hochfläche. Auh an diesem vierten Schlachttag behaupteten die zähen Verteidiger ihre Stellungen. Wo der Feind in die ersten Gräben eindrang, wurde er dur Gegenangriffe zurücgeworfen. An vielen Stellen aber brachen seine Vorstöße {hon im konzentrishen Feuer unserer braven Artillerie unter s{hwersten Verlusten zusammen. Das bewährte «infanterieregiment Nr. 87 hatte bei Lokvica hervorragenden Anteil an der erfolgreichen Abwehr des feindlihen Ansturmes. E Ie Hocfläde JOlugen Abteilungen des J egimen Ps rei Angriffe italieni Grenadiere E griffe der italienischen
as lebhafte Geshüßfeuer von der Wippach bis in di E iris F OvA hält an. E
1 der Fleims-Tal-Front wiederholten \sih die ver- geblichen Vorstöße \{chwächerer Abteilungen gegen Stellungen auf dem Fassaner-Kamm. s a E
Südöstlicher Kriegsschauplag. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 18. September. (W. T. B. Großen Seneraistäbéa. ( ‘
Mazedonische Front. Gestern, am 17. September, haben die vereinigten russishen, französishen und serbischen Truppen unsere Stellungen um Lerin (Flo- rina) erfolglos angegriffen; alle feindlihen An- griffe sind durh Gegenangriffe abgewiesen worden. Auch E gegen die Höhe Kaimaktschalan wurden abge- wiesen. Jm Tal der Moglenißa das gewöhnliche Artillerie- und Jnfanteriefeuer, im Wardartal \{chwaches Geschüßfeuer. Am Fuße der Belasiza Planina haben wir vorgeschobene italienishe Abteilungen bei den Dörfern Matnisa, Gorni Poroj und Dolni Poroj angegriffen und 5 Offiziere und 250 Mann vom 62. italienischen Regiment gefangen genommen; außerdem blieben 2 Maschinengewehre in unserer Hand. Längs der Struma unbedeutende Jn- fanteriegefehte zwischen Vorpostenabteilungen.
Die feindliche Flotte hat das Dorf Prawischta beschossen.
Dobrudsha: Der Kampf, der auf der Linie der Dörfer Maralui, Monuk, Arabadschi, Ko- kardsha, Cobadinu und Tusla begonnen hat, entwickelt sih_ zu unseren Gunsten; infolge von Gegenangriffen haben wir die Dörfer Sotului, Schiol und Wassiul beseßt, in welchen wir 5 Geschüße und 4 Maschinengewehre erbeutet haben. Am 15. September haben wir nah kurzem Gefechte die vor Ankunft unserer Truppen von der Bevölkerung geräumte Stadt Mangalia besegzt.
Am User des Schwarzen Meeres Ruhe.
Minister Radoslawow.
Meldung des
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 18. September. (W. T. B.) Ver- spätet eingetroffener amtlicher Bericht vom 13. September.
An der Jrakfront griffen die Engländer in der Um- gebung von Nassirieh am 9. September unsere Front mit einer etwa 5000 Mann starken Truppenmacht und verschiedenen Geschüßen und Maschinengewehren an, wurden aber zurü - geworfen und verfolgt, wobei sie {were Verluste erlitten. An den übrigen Fronten kein wichtiges Er- eignis. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.
Der Krieg zur See.
Berlin, 18. September. (W. T. B.) Nach amtlicher Bekanntgabe der englishen Admiralität soll am 16. September Vormittags ein Geschwader englisher Seeflugzeuge die schweren Batterien bei Ostende bombardiert haben. Wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, hat ein solcher Angriff nicht stattgefunden. Dagegen hat in der Nacht vom 16. zum 17. September ein feindlicher Flieger versucht, Nee age anzugreifen. Er warf seine Bomben unschädlich in
e See.
Wien, 18. September. (W. T. B.) Amllih wird ge- meldet: Jn der Naht vom 17. auf den 18. hat ein Seeflug-
zeuggeshwader neuerdings die Bahnhofsanlagen von Mestre erfolgreih mit s{hweren und leichten Bomben belegt uñd in Bahngebäuden zahlreiche Treffer erzielt.“ Troß heftigster Beschießung sind die Flugzeuge unversehrt eingerückt. Flottenkommando.
_ Berlin, 19. September. (W. T. B.) Am 18. September griffen unsere Flugzeuge wiederum vor der flandrishen Küste stehende feindliche Seestreitkräfte in Stärke von 2 Monitoren, 16 Torpedobootszerstörern und einem Flugzeug- Mutterschiff mit gutem Erfolg an. Auf ‘dem Flugzeug-Mutterschiff wurde einwandfrei ein Treffer beobachtet. Wiederum wurde ein Flugzeug eines zur Abwehr unserer Flug- zeuge erschienenen feindlichen Luftgeshwaders zur Landung auf holländishem Gebiet gezwungen.
Woßhlfahrtspflege.
Die leitenden Personen der (Finrichtungen zur Fürsorge für die beshädigten Kriegsteilnehmer, die alsbald nach Krieasausbruhch in allen Teilen des Reiches entstanden sind, haben \ich im September 1915 zu einem Reichsaus\chuß der Kriegsbeshädigten- fürsorge in Beritn zusammengeschlossen. Dieser Ausschuß; stellte ih die Aufgabe, die angeshlofsenen Hauptfürsorgeorganisationen zu beraten und durch Aufstellung einheit!iher Grundsäße und Richtlinien eine gewisse Gléihmäßigkeit der Fürsorge in ganz Deutschland herbeizu- führen. Innerhalb des Reicheaus|chusses, dem zurzeit alle Hauptfür- sorgeorganisationen Deutschlands angehören, ist ein Neichsarbeitäaus\chuß gebildet worden, der dazu berufen 1st, die zur Förderung der Fürsorge nôligen Beschlüsse zu fassen und ibren Vollzug einzuleiten. Die Geschäftsfühiung liegt dem Voisigendea ob, dem hierfür die NReichogeschästsstelle zur Seiie steht. Zur Vorberatung des Arbeits- stoffes können Sonderauss{hüsse gebildet werden. Nach den Mitteilungen bei der Cölner Tagung bestehez zurzeit 10 Sonderaus\chüs?, die bereits umfangreiche Arbeit geletstei haven. Es liegen etwa 150 ge- druckte Berichte über grundsäßlihe Fragen der Kriegsbeschädigtenfürsorae vor. In etwa 90 Sitzungen wurden sie eingehend erörtert und zum großen Telle zur abs{lteß-nden Behandlung gebraht. Weitere Probleme, die im Laufe der Zeit aufoetaucht sind, werden der Untersuhung und Prüfung unterstellt. Die Allgemeinheit hat bisher von der Arbeit des Netch2aus\chusses nicht allzuviel vernommen. In aller Nuhe und Stille haben berufene Männer aus ganz Deutschland sich an die Lösung der ge- itellten Aufgaben gemacht Bet der Côlner Tagung |sstt der Netchêaus\hvß zum ersien Male an die breite Oeffentlichkeit aetreten. Etwa 1500 Teilnehmer aus allèn Gauen des Deutschen Retches find in Coln zusammengeströmt, um den Vorträgen beizuwohnen. Dtese Tatsache mitten in einem gewaltigen Kriege zeigt, wie schr alle Kräfte der Bebölkerung an den Fürsorgeaufgaben des Krteges teilnehmen. Sie ist zugleih ein Beweis ‘dafür, daß der Reich8ausshuß es ver- standen hat, auch ohne große öffentliße Betätigung sid Ansehen und Anerkennung zu verschaffen. In einer großen Zahl um- fassender Berichte, die von berufenen Männern erstatter wurden, sind tin Côln alle Gebtete der Kriegsbeshädigtenfürsorge b:handelt worden. Die Versammlungen waren bts zur leßten Stunde außer- ordentli stark bejucht. Angesidhts der umfangreichen Tagesordnungen, deren Bewältiguvg aroße Ansprüche an Redner und Zuhörer {tellte, daf diesem Umstande besondere Bedeutung beigemessen werden. Die Vorträge gaben zusammengenommen ein nahezu vollständiges Bild des “gegenwärtigen Standes der Fürsorge; der Ver- handlungsberiht, den demnächst der Neichsauëshuß im Druck ver- öffentlicht, wird deshalb niht nur für die Teilnehmer der Tagung, sondern für olle in der Kriegsfürscrge tätigen Personen außzrordentliÞ wertvoll sein. Besonders eindrucksvoll wirkte der Umstand, daß auf diesem Gebiete alle Kreise der Bevölkerung ohüne Unterschied des Stantes, der Partei und des Glaubens fi zu gemeinsamer Arbeit zusammengeschlossen haben. Dteses Zusammenwirken ist in Cöln immer wieder hervorgetreten. Auch in der lebhaften Dkskussion trat das außerordentlihe Interesse der Allgemeinheit zu Tage. So gestaltete sh die Côlner Tagung zu einer der wirkungsvollsten sozialen Veranstaltungen der leßten Jahre, die in den weitesten Kreisen Beachtung finden und für die Sache der Kriegsbeschädigtenfürsorge von reihem Segen sein wtrd.
Literatur.
— Im 10. Heft der Schriftenfolge „Welikultur und Welt- politik“ hat der Tübinger Historiker Professor Dr. Johannes Haller eine interessante Arbeit über Bismarcks Frtedens- \chlüsse veröffentliht. (Verlag von Bruckmann tkn München; 2 4.) Nach einer Einleitung, in der eine Reihe wichtiger Friedeneshlüsse der vorbismarckshen Zeit — glückliche und ver- fehlte — gestreift werden, gibt Haller etne Geschichte der Friedens- shlüfse in Wien 1864, in Nikolsburg und Prag 1866 und in Versailles 1871, eine Darstellung, bet der er alle wichtigen Quellen und geschi{chtlichen Darstellungen verarbeitet hat bis auf Erich Brandenburgs neueste Bücher „Die Reichsgründung“ und „Unter- fuhungen und Akienstücke zur Geschichie der Reichsgründung", die bei Abschluß der vorliegenden Schuist, deren Herausgabe ih verzögert hat, noch nicht vorlagen. Der Leser, auch der mit den Einzelheiten der geshichtlichen Vorgänge nicht näher vertraute, erhält aus Hallers Darstellung etn klares Bild von der von Bismark bei feinen Friedensshlüssen verfolgten Politik, ihren Vorausseßungen und Zielen. Er erkennt bewundernd die politishe Kunst des großen Staatêsmanns, der es gelang, Desterreich an die s{leswig. holfieinishen Interessen zu ketten und dadur eine drohende Einmischung der neu- tralen Großmächte, vornehmlich diejenige Englands, in eine retn deutshe Angelegenhelt zu verhindern; am Friedens\{luß des Jahres 1866 lernt er die Gabe Bismards bewundern, mit hellseherishem Blick durh die Schonung Oesterreihs die europäische Politik auf SFahrzehnte im voraus zu übershauen und in feinem Sinne festzuleaen. Nur im Versailler Frieden habe Bismarck sein Ziel, die deutsche Einheit dadurch zu sichern, daß er Frankreich jeines vorspringenden Glacis beraubte, nicht ganz erreiht. Ver- mutlih habe ihn die Sorge vor einer europätshen Einmischung davon abgehalten, seine ursprünglichen Forderungen, die auch Belfort in sich
\{!lofsen, vollständig aufrechtzuerhalten. Jm S{lußwort betont Frof or Valler, daß es ihm ferngelecen, mit seinen Ausführungen „fo s wie eine Theorte der Friedens|chlü}; nach-Blemark* bieten zu Jedesmal habe Bismarck anders verfahren. 1864 er Friedensurfunde das Ziel seiner Politik noch völlig im
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ngen gab, plôglih überrasckcht, 1 er
Ziel fast vom ersten Tage an laut verkündet. Die Geschichte bi-te eben kein „Repetbüchlein“, und ihre Erfahrungen ließen si nie unmittelbar verwerten, weil die Wüuklichkeit immer unter neuen, noch nicht tageweseren Formen ersheine. Van könne aber trogdem aus Bismarcks Beispiel Weisheit lernen, die allgemein gelte, allaemeinm güstige Wahrheiten, die fih auch aus seinen Friedenss{lüffen erkennen laffen. Die erste und oberste sei ein \{heinbarer Gemeinplag, den man mit Shakespeare in die Worte fassen könne: „Nichts ist ohne Nüdsiht gut“. „Was 1866 zwinagende Notwendigkeit war, den Be- siegten zu s{oren, um ihn zu versöhnen und zum Freunde gewinnen zu können, wäre 1871 Torheit aewesen; was 1864 höchste Klugheit war, das Problem ungelöst zu lassen, das wäre in jedem anderen Falle gedankenloser Leichtsinn®. . . „Feder Friedens\{chluß hat einen Janus- kopf, er beendet einen Abschnitt und eröffnet einen neuen. Laie ist nur zu geneigt, vor allem das ecfte Antliy zu sehen. Ihm erscheint der Friede als das Ende des Krieges. Wer s{ätfer blickt, wird das Wesentliche auf der anderen Seite erkennen. Die Partie geht ja stets weiter, es gilt also nur die günstigsten Pläye zu beseßen für die Fort- seßung. Im Friedens\{luß nimmt der Sieger seine Aufstellung für neuen Kampf.* Dazu sei die höchste und seltenste Fähigkeit des Menschen, Divination, von nöten. Einen Ausspruch von Bismarck besäßen wir jreilih, der wie ein Dogma des Friedensschlusses aussehe. Gr habe in bezug auf den Nikoleburger Frieden gesagt: „niemals nehmen, was man haben kann, immer nur, was man braucht*. Auf die Frage, was Bismarck wohl am Ende des gegenwärtigen Krieges tun würde, gibt Haller folgende Antwort: „Er würde sich niht dana umsfehen, was andere täten oder getan haben, er wüßte von allem Anfang, was er zu tun hätte. Bismarcks Friedens\{chlüfse sind gerade darum solhe Meisterwerke, weil er fie selbst gemacht bat. Ste sind die seinen nicht nur, weil er sie unter]chrieben hat. Wissen, was man braucht, und wissen, was man will — das ist die große Lebre, die aus seinen Friedentshlüfsen wie aus allen seinen Taten spricht.“
Lande und Forftwirtscchaft, Saatenstand in Dänemark.
Der Kaiserliche Generalkonsul in Kopenhagen berichtet unterm
11. d. M : Die am 1. Sepiember d. J. vorgenommene und nun- mebr veröffentlihte Schäßung des Saatenstands in Dänemark ergab nach dem Bericht d-8 fstatistishen Amts das nacstehend wieder- gegebene Resultat, wobei die Beurteilung durch Zahlen von folgender Bedeutung ausgerüdckt ist:
6 = besonders gut, 3 = etwas unter Mittelernte,
5 = etwas über Mittelernte, 2 = mäßtag, aber niht s{chlechckcht,
4 = Miittelernte, 1 = fdledt. Die Schätzung des 1. September d. J. ergab im Vergleich mit dem 15. August d. I. für
Jütland
die Inseln Quantität Qualität Quantität Qualität
Saaten: 1. Sept. 15. Aug. 1. Sept. 1. Sept. 15. Aug. 1. Sept. e e 4,5 3,6 4,4 : S Noggen . ‘ Gerfste U Mischkorn . Hülsenfrüchte . Buchwoeizen . Wurtzelfrüchte : Kartoffeln . Mohrüben . Nunkelrüben . Kohlrüben . Türnitivyen Zuckerrüben
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London, 18 September. (NReuter.) Das Ackerbauamt hat einen Bericht veröffentlicht, nah dem die Ernte im allgemeinen gut stehen fol. Es herrscht aber Mangel an Arbettsfkräften. In den meisten Teilen des Landes helfen Frauen und Soldaten den Bauern bet der Einbringung.
Verkehrêwesen.
Der Paketverkehr nah der Türkei hat, wie .W. T. B,® meldet, bis auf weiteres wieder-eingestellt werden müssen.
Nr. 20 des „Ei fenbahnverordnungs8blatts", heraus- gegeben im Köntglihen Ministertum der öffentlichen Arbeiten, vom 14. September 1916, hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Neichteisenbahnamts vom 25. August 1916, betr. Aenderung der Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnurg; Erlaß des Staats- ministeriums vom 19. August 1916, betr. Anwendung des vereinfachten Enteignungseverfahrens bei dem Umbau der Vorgebirg8bahn Cöln— Bonn und dem Neubau der Eisenbahn Hermülheim—Berrenrath durch die Aktiengesell\shaft der Côln-Bonner Kreisbahnen in Cöln; Nathrichten. :
Theater und Musik.
Schillertbeater Charlottenburg.
__ Das Sgillertheater griff am Sonnabend auf ein älteres Volk3- stück des Wieners C. Karlweis: „Das grobe Hemd“, zurück, das schon vor etwa zwölf Jahren in seinen Spielplan aufgenommen worden war. Es richtet fich in humorvoller Weise gegen die „Salon« sozialistien*, die, selbst verwöhnt und anfspruchvoll, mit Vorliebe von Elend und-Armut und dem verderblichen Ginfluß des Neichtums reden. Ein sol@er
Schwärmer wird von seinem wohlhabenden Vater auf die Probe geftellt,
Das etferne eichne die § riegsanleihe!
( der Otunde: