1916 / 253 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Militärintendanturrat Probst zum Obermilitäc- intendanturrat und den etatsmäßigen Militärintendanturassessor Küthe zum Militärintendantuirat zu ernennen sowie dem Regierungs- und Gewerbeschulrat Jessen in Magde- burg bei seinem Uebertritt in den Ruhestand den Charakter als Geheimer Regierungsrat zu verleihen.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts? angelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent Dr. Karl Reinhardt in Bonn ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität in Marburg ernannt worden.

Beraguntmamung.

Das im laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben einshäßbare Reineinkommen aus dem Betriebsjahr 1915 oder 1915/16 ist nach § 46 des Kommunalabgabengesezes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) festgestellt worden:

1) bei der Hoyaer Eisenbahn auf . 11700 # H,

2) bei der Farge-Vegesacker Eisen-

O R

bahn auf én Z isen- 339M , 76

3) bei der Peine - Jlseder E E

4) für die preußishen Strécken der Braunschweigischen Landes eisen- Da O A n eto e 6

5) für die preußische Strecke der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn auf

6) für die preußische Strecke der Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn E a 2088 „, 8 „.

Aus dem Betriebe der Hildesheim- Peiner Kreis- eisenbahn ist ein kommunalabgabenpflichtiges Reineinkommen nicht erzielt.

Hannover, den 24. Oktober 1916.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Wessener.

8062 ,„ 29984 44

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Bernhard Kolbe, Inhaber der Firma Gerhard Geyer Söhne, geboren am 27. Jult 1869 tin Caffel, wohnhaft in Frankfurt a. M., Hegelstraße 13, Geschäftslokal Goethestraße 33, wtrd hierdurch der Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs, tnöbesoudere Nahrungs- und Futtec- mitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen Hriz- und Leucht- stoffen unter Aufhebung der Verfügung vom 24. Jult d. J. vom 25, d. M. ab wieder gestattet.

Frankfurt a. M., den 23. Oktober 1916.

Der Polizeipräfident. I. V.: von Klendck.

BeranntmaMGung-

Der Händlerin Luise Fisber, geb. Dreyer, aus Königsberg i. Pr., Wagnerstraße 41/42, ist durch Verfügung vom beutigen Tage avf Grund der Verordnung des Bundesrats zur Fern- haltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 die weitere Ausübung des Handels mit Fischen und A EEOEA Gegenständen des täglihen Bedarfs untersagt worden.

Königsberg, den 18. Oktober 1916. Der Polizeipräsident. von Wehrs.

Bekanntmachung,

Auf Grund der 88 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats vom 23. 9. 15 zur Fernhaltung unzuverläsfiger Personen vom Handel (RGBI. S. 603) und der Ausfübrungsbestimmungen zu dieser Ver- ordnung vom 27. 9. 15 wtrd den Eheleuten Wilhelm Harbers und Anna geb. Niehus in Sterkrade, Kasernstr. 54, der Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs, insbesondere mit Nahrungsmitteln aller Art, wegen Un- zuberläisigkeit in bezug auf den Handel mit Nahrungsmitteln von heute ab für das Gebiet des Deutschen Reiches unter- sagt. Die durch das Verfahren verursachten baren Auslagen, insbesondere die Gebühren für die im § 1 der Verordnung vom 23. 9. 1915 vorgeschriebene öffentlihe Bekanntmachung, sind von den Betroffenen zu erstatten,

Sterkrade, den 23. Oktober 1916. Ber Bürgermetster. Dr. M oft.

BotanutmaGQuna.

Dem Kaufmann, Lehrer a. D.. Karl Maagh hierselbst, Düppelstr. 78, wohnhaft, habe ih auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. Sep- tember 1915 die weitere Ausübung des Handels mit Nabrungs- und Futtermitteln aller Art und mit fonstigen Gegenständen des täglihen Bedarfs wedaen erwiesener Unzuverlässigkeit unter - fagt. Gleichzeitig wird festgeseßt, daß die baren Auslagen des Ver- fahrens, insbesondere die Kosten dieser Bekanntmachung, von dem Be- troffenen zu erstatten sind.

Oberhausen, den 21. Oktober 1916. Die städtishe Poltzeiverwaltung. J. V.: Dr. Neikes.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen Berlin, 26. Oktober 1916.

Seine Majestät der Kaiser und König empfing gestern mittag, wie „W. T. B.“ meldet, im Neuen Palais bei Potsdam den Bischof von Hildesheim, der später auch von Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin empfangen wurde.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Voll- sißuna; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausshuß für Handel und Verkehr Sißungen.

E

Der Heutigen Nummer des „NReichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1228, 1229 und 1230 der Deutschen Verlustlisten bei: - Sie enthalten - die 669. preußische,“ die 311. bayerische, die 348. \ähsishe und die 484. württem- bergische Verlustliste.

Bayern.

__ Seine Majestät der König ist gestern, begleitet vom Kriegsminister Freiherrn Kreß von Kressenstein und den Herren des Gefolges, von München nah dem Kriegsschauplaß abgereitt.

Sachsen.

Seine Majestät der Kaiser und König hat, wie das sähsishe Militärverordnungsblatt meldet, an Seine pa ey den König unter dem 22. d. M. folgendes Telegramm gesandt:

Es gereicht Mir zur Freude, Dir mitzuteilen, daß Ih an der Westfront, von der Jh soeben zurücklehre, auch sächsi|he Truppen besihtigte, die sich dur vorzüglihe Haltung und Sttmmung aus- zeihneten. Ich habe d-n Föhrera und Truppen für ihre glänzenden Leistungen nicht nur Meine eigene Anerkennuna, sondern auch den Dank des ganzen deutschen Volkes aus vollstem Herzen ausgesprochen.

Wilhelm.

Darauf hat Seine Majestät der König an Seine Majestät den Kaiser nachstehende Depesche gerichtet :

Herzlich danke Ih Dir für dte jo anerkenuende Beurteilung der Leistungen Meiner Truppen. Im Verein mit den Truppen- teilen aller anderen deut!schen Stämme haben fie Uebermens{chltches geleistet. Es erfüllt Mich mit berechtigtem Stolz, daß es Meinen Soldaten vergönnt ist, an den s{chwersten, größten und \{chrecklihsten Kämpfen der Weltgeschichte an wichtiger Stelle tätigen Anteil zu nehmen. Gott helfe uns weiter. In treuer Freundschaft

Friedrich Augu st.

Oefterreich-Ungarn.

Gestern vormittag fand in Halbenrain in Anwesenheit der Brüder des verblichenen Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh, mehrerer österreichisher Minister, der Spißen der Behörden von Graz und zahlreicher anderer Persönlichkeiten und unter Teilnahme der Bevölkerung von Halbenrain und Umgebung die Beiseßzung der sterblihen Hülle des Minister- präsidenten in der Familiengruft statt, nachdem der Fürst- bischof Schuster mit großer Assistenz die feierlihe Einsegnung der Leiche in der Halbenrainer Pfarrkirche vorgenommen hatte.

Großbritannien und JFrland.

Der frühere Präsident des Unterrichtsamts Henderson ist nah einer Meldung der „Times“ zum Minister für Pen- fltonen ernannt worden.

Im Unterhause kam es in der vorgestrigen Sizung, wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ meldet, zu einer heftigen Szene, als der Kriegsminister Lloyd George seine neue Politik der Einberufung der Männer von 41 Jahren verteidigte. Snowdon und andere Ab- geordnete griffen ihn an und erinnerten ihn daran, daß diese Politik gegen die Versprechungen verstoße, die Tennant im März und Mai gemacht habe.

Jn Beantwortung einer Anfrage über die Laage Ru- mäniens sagte der Kriegsminister laut Bericht des R D D.

Wir und unsere Verbündeten handeln in Uebereinstimmung, und es wird alies getan, was möalich ist, um Numänien betzustehen. Es ist aber begreifliherweise nicht wünschenswert, über Maßregeln, die getroffen werden, genauere Einzelheiten mitzuteilen.

Auf eine Frage bezüglich der holländischen Fische, die infolge von Transportverzögerungen in untauglichem Zustande in England ankämen, erwiderte Lord Robert Cecil:

Es ist ein Abkommen getroffen worden für den Ankauf be- \stimmter Mengen hbolländisher Fiiche in Holland. Gegenwärtig ist es nit ratsam, ôfff-utiich die Bedingungen des Ankaufs mitz teilen. Die Verzögerung, die beim Transport gewisser Sendungen von Fischen und anderen Waren aus Holland eingetreten ist, muß unvermetdlichen Umständen zugeschrieben werden. Während der regelmäßige Tranéport aus Holland vorläufig wahrscheinlih immer noch Schwterigketten bieten wird, darf man doch hoffen, daß in der Zukunft eine gewisse Ver- bessecung erreiht werden Tann.

Nuß land.

Der Minister des Jnnern Protopopoff hat zur Er- öffnung der Duma einen Geseßentwurf ausgearbeitet, der auf folgender Grundlage die Selbstverwaltung der Ge- meinden reformieren soll: 1) Ausdehnung der Rechte und der Zuständigkeit der Gemeindeeinrihtungen, 2) Aus- dehnung des Wahlrechts, 3) Teilnahme der Frauen an den Wahlen.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ werden für das Jahr 1917 2833 Millionen Nubel für den Bau neuer Staatsbahnen und zur Aus- dehnung des bereits bestehenden Eisenbahnneßes ausgeworfen. Jm Jahre 1917 wird mit dem Bau von elf Linien begonnen werden. Zu diesen gehören: die Bahnen von Rjäsan nah Tula, von Moskau nah Massin und Jenez, von Nischni-Nowgorod nah Simbirsk und Kinel, von Kotlas nah Soroki. Schließ- lih eine transfkaukasishe Eisenbahn. Die Gesamtlänge aller dieser Linien wird 7777 Werst betragen.

Türkei.

Zu Ehren des Prinzen Waldemar von Preußen gab der Sultan am Montagabend ein großes Festmahl im Sultans\{chloß und verlieh dem Prinzen das Großkreuz des Osmanieordens mit Brillanten.

Griechenland.

Der französische Gesandte ist vorgestern vom König in Audienz empfangen worden. Wie der „Corriere della Sera“ meldet, hat die griehische Regierung beschlossen, ungefähr 60 000 Mann zu entlassen, sodaß rund 30 000 Mann unter den Waffen bleiben. Ein diesbezügliches Dekret soll umgehend veröffentliht werden. Weitere Maßnahmen zur Erledigung der Forderungen Sarrails nnd Fournets werden folgen. Auch die im Epirus stehenden Truppen sollen auf Friedensstärke ver- ringert werden.

Die Verbündeten lassen eine hydrographische Küsten- bewachungsstation gegen etwaige feindlihe U-Bootsstationen

errichten. Amerika. Einer verspätet eingetroffenen Meldung des „W. T. B.“

zufolge werden die Behauptungen Lord Greys-im eng- lischen Oberhause über die Tätigkeit der Unterseeboote

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an der amerikanischen Küste in einer von dem stellver: tretenden amezikanishen Marinesekretär Franklin Roosevelt in Washington veröffentlichten Erklärung zurückgewiesen. Nach

einer Depesche des „Jnternationalen Nachrichtendienstes“ heißt es .

darin : es könne endgültig festgestellt werden, daß die Zerstörer der Flotte der Vereinigten Staaten, die auf die dringenden Hilferufe sich am 8. Oktober in die Höhe von Nantuet Feuershif begaben, in keiner Weise ihre Pflicht der Neutralität gegen die versenkten Schiffe oder ihre Fahr- gäste und Mannschaften verleßten. Daher sei die Tätigkeit der Flotte in vollständiger Uebereinstimmung mit dem Völker- recht und den Geboten der Menschlichkeit gewesen, Die De- pesche hebt hervor, -die Offiziere der Flotte der Vereinigten Staaten hätten ohne Ausnahme die Andeutungen gegen die Flotte im Oberhause übel vermerft. Sie seien besonders ent- rüstet über Greys Behauptung: „Auch wissen wir nicht, ob die amerikanischen Kriegsschiffe nicht die Operationen der Untersee- boote erleichterten.“ Entrüstung sei ferner zum Ausdru ge- kommen über den englischen Versuch, die kurzen Operationen von „U 53" etwa 70 Meilen von der amerikanishen Küste zu vergleihen mit dem Aufenthalt der Kriegsschiffe der Ver- bündeten unmittelbar vor den amerifanishen Häfen, der scharfe Vorstellungen seitens der Vereinigten Staaten hervor- gerufen hat.

Der kanadische Premiermin ister erflärt den „Times“ zufolge, in einem Aufruf, daß 258 000 kanadische Soldaten über See gegangen seien und mehr als 100 000 sich an der Front befänden. Jn den ersten zehn Monaten dieses Jahres seien 144 000 Mann abgeschickt worden. Der Premier- minister sagt ferner, daß, um einen entscheidenden Sieg zu erringen und einen dauernden Frieden zu erhalten, eine weit größere Kraftanspannung nötig sei, als man sich ursprünglich vorgestellt habe.

Das „Neutersche Bureau“ meldet aus San Domingo, daß in einem Kampf zwischen amerikanischen Marinesoldaten und Aufständischen der General Batista und zwei Marine- offiziere getötet und ein Offizier verwundet worden seien. Die Aufständischen seien geschlagen.

Asien.

Aus Djambi (Niederländisch Jndien) wird, dem „W. T. B.“ zufolge, amtlih gemeldet, daß allmählich wieder Ruhe eingetreten und die Bevölkerung übérall in ihre Wohn- stätten zurückgekehrt ist. Der Hauptanführer der Aufständischen ist gefangen. Bei einem Gefeht in der Umgegend von Soeroelangeoen wurden etwa 140 Aufständische außer Gefecht gesetzt, was unter den Eingeborenen großen Eindruck gemacht hat.

Kriegsnahrichten.

Großes Hauptquartier, 26. Oktober. Westlicher Kriegsschauplaß. Heeresgruppe Kronprinz Nupprecht. Unsere Kampfartillerie hielt wirkungsvoll Gräben, Batterien und Anlagen des Feindes beiderseits dex Somme unter Feuer. Unsere Stellungen auf dem Nordufer wurden vom Gegner mit starken Feuerwellen belegt, die Teilvorsiöße der Engländer nördlich von Courceletie, Le Sars, Gueudecourt und Lesboeufs einleiteten. Keiner der Angriffe ist geglückt; sie haben dem Gegner nur neue Opfer gekostet.

Heeresgruppe Kronprinz.

Der vorgestrige französishe Angriff nordöstlih von Verdun drang, durh nebliges Wetter begünstigt, über die zerschossenen Gräben bis Fort und Dorf Douaumont vor. Das brennende Fort war von der Besaßung geräumt; es gelang niht mehr, das Werk vor dem Feinde wieder zu beseßen.

Unsere Truppen haben, zum großen Teil erst auf aus- drücklichen Befehl und mit Widerstreben, dicht nördlich ge- legene, vorbereitete Stellungen eingenommen. Jn ihnen find gestern alle weiteren französischen Angriffe abge- schlagen worden, besonders heftige auch gegen Fort

Vaur. Oestlicher Kriegsschauplag. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nördlih des Miadziol-Sees bliesen die Russen er- gebnislos Gas ab; das gleiche Mittel bereitete südöstlih von Gorodishtsche einen Angriff vor, der verlustreich scheiterte.

Im Abschnitt Zubilno—Zaturcy wesilich von Luck machten im Abenddunkel russische Bataillone einen Vorstoß ohne Artillerievorbereitung; in unserem sofort einsezenden Sperrfeuer. brachen die Sturmwellen zusammen.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

Zwischen Goldener Bistriß und den Osthängen des Kelemen-Gebirges wurden feindliche Angriffe abgewiesen.

An der Ostfront von Siebenbürgen haben im Trotusul-Tal österreichish- ungarische, auf den Höhen südlich des Par Oituz bayerishe Truppen den rumänischen Gegner geworfen.

An den Straßen auf Sinaia und Campolung haben wir im Angriff Gelände gewonnen.

Balkan-Kriegsschaupla ÿ. Heeres gruppe des Generalfeldmarschalls von Matdenfen.

Die Operationen in der Do brudscha nehmen ihren Fortgang. i

Welchen Umfang die Rumänen ihrer Niederlage bei- messen, geht daraus hervor, daß sie die große Donaubrüce bei Cernavoda gesprengt haben. :

Unsere Luftschiffe bewarfen in der Nacht zum 2. O tober Bahnanlagen bei Fetesti (wéstlih von Cernavoda) erfolgreich mit Bomben. ,

Mazedonische Front. Südlih des Prespa-Sees hat bulgarische Kavallerie Fühlung mit feindlichen Abteilungen. : Bei Krapa (an der Cerna) und nördlih von Grunisle sind Vorstöße der Serben abgeschlagen worden. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. i

(W. T. B.)

Berlin, 25. Oktober. (W. T. B.) Die Fliegertätig- feit an der Somme war am 22. Oftober bei flarem Wetter äußerst rege. Die deutschen Flugzeuge führten an diesem Frontabschnitt allein über 500 Flüge aus. Jn 209 Luft, kämpfen wurde der Gegner an diesem Tage angegriffen und allein im Sommegebiet der Abshuß von 16 Flug- zeugen einwandfrei festgestellt. Eine weitere Anzahl feindliher Flugzeuge mußte hinter ihrer Front notlanden. Von den an der West- front vom 22. Oftober im ganzen abgeschossenen 22 Flugzeugen sind 11 in deutshem Besiß. Deutsche Flieger griffen Truppenlager und Kolonnen mit Bomben und Maschinengewehren an und beschossen aus niedriger Höhe mit Maschinengewehren feindlihe Schüßengräben. Jn der Nacht vom 20. zum 21. Oftober warfen deutshe Flugzeuggeshwader mehrere tausend Kilogramm Bomben auf den Bahnhof Longueau bei Amiens, die Munitionslager Cerisy, Marcelcave und auf das Lager Bray an der Somme. Der Bahnhof von Longueau geriet in Brand und es erfolgte eine Reihe von Explosionen, die anscheinend von Munitionszügen herrührten. Ein gewaltiger Feuershein war noch lange nah dem Angriff sihtbar. Jn der Naht vom 21. zum 22. Oftober haben deutshe Geshwader mehrere tausend Kilogramm Bomben mit starker Wirkung auf den Bahnhof Montdidier, auf Druppenlagèr Und Munitions8magazine bei Wiencourt, Chuignolles, Harbonnieres und Proyart, sowie auf die zur Front marschierenden Kolonnen abgeworfen.

Die Schlacht vor Verdun. Zweiter Abschnitt.

De

Ie Vorbereitungen für eine so gewaltige Uzternehmung nahmen naturgemäß einen längeren Zeitraum in Anjypruch. Sie wurden dadur wesentlich er|chwert, daß sie während der ungürstigslen Z-it des Jahres, in den strengsten Wtintermonaten, zu bewirken waren, und daÿ uns für ihre Durhführuna nur dret g ößere Anmarschstraßen zu Gebote standen, welche natürli bet der sta:ken Inan'pruhnahme und der Ungunst der Witterung alsbald in den dentbar s{lechtesten Zustand gerteten und ftändtger, htngebende: Autbefserungsarbeiten bedurften. Nah Ab\chluß der Vorarbeiten war der Beginn des Angriffs auf den 12. Februar in Aussicht genommen. Die Witterung war indessen in dieier Zeit derartig ungünstig, daß der Angriff von Tag zu Tag binausgeshoben rourde, bis am 21. endlich die Witterungslage, obwohl noch immer recht fragwürdig, dea Beginn der Kampfhandlungen gestattete. Die1e wurden durch etne lebhafte Feuertätigkeit auf der ganzen West- front eingeleitet Während der Feind alle seine Offensiven durch ein mehrtätiges Trommelfeuer zu erdôffnen pflegte, das an der Somme fogar fieben Tage lang unsere Stellung mit einem EGisenorkan über- \hüttete, begnügten wir uns mit einer 24 stündiaen Besch:ceßung, die nur in den leyten Stunden sich zum Trommelfeuer steigerte. Am Nachmittag des 21. Februar erfolgte auf der ganzen in Äutsicht ge- nommenen Offenjiofront von der Maas nördli Consenvoye bis tin die Gegend von Azannes der Angriff, der uns noch am selben N in den Besi der gesamten feindlichen Stellungen erster Linie

zte.

So konnte der eigentlihe Angriff am folcenden Tage hon von der vorderen feindlichen Linie aus erfolgen. Der 22. Februar brachte uns in den Besiß des stark ausgebauten Dorfes Hzumont, des größten Teiles des Caures- Waldes uîd des Herbebots. Am 23. erreichte unser Angriff, der sih durch ein mit allen modecnen Hilfsmttteln der Feld- befesitgung8tehnik ausgebautes System von Gräben und Stütpunkten, zudem durch die von unse:er Artillerie wüst zershossenen Wälder hindur h- arb-iten mußte, bereits die Linie Szamogneux Beaumont— Grémilly. Am 24. stieß der Angriff weit über die befohlenen Endziele vor und brachte uns wiederum namh-ften Geländegewinn. Der 25. Februar wurde von entscheidender Bedeutung. Die allgemeine Linie, welche wir erreichten, wird durch die Dörfer Louvement und Bejonvaux gekennzeichnet. eber dicie Linte hinaus stieß unser Angriff tin der Mitte bis zur Panzerfeste Douaumont dur, welhe von zwei Kom- pagnten des Infanterteregimenis 24 genommen wurde, während unjer Anlaut vor dem aufs stärkste befestigten und mit betonieten Unter- ständen und Zugangetstollen unterbauten Dorfe Douaumont zum Slehen kam. Nach meh tägigen heftigen Kämpfen wurde am 2. März auch Dorf Douaumont genommen. Auf dem linken Flügel err: ihte der Angriff der nördlichen G:uppe am 8. März das Dorf Vaux und die südlih gelegene Panzerfeste ; dieser Gewinn konnte allerdings noh uit dauernd gehalten werden.

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Während die oben besproch:ne Gruppe von Angriffshandlungen bon der Linie Consenvoye— Azannes aus die Linie Cham y—Douaumont gewann, richtete sih eine weitere selbständige Angriffshandlung von Etain, also von Nordosten her, auf die Höhe der Côte Lorcaine in allgemeiner Richtung auf die nordöstlie Kante des Fo1tgürtels. Der aus der Woëvre-Ebene andringenden Nordostgruppe {lug von den Höhen der Côte herab ein heftig:s Artilleriefeuer entgegen und suchte ihr Vordringen zu hemmen. Troßdem gelang es ihr, am 7. März die Franzosen aus Fresnes herauszuwerfen und am 9. März den Feuilla-Wald und die Weinbergshöhe 251 nordöstlich Damloup zu nehmen. Seitdem hält sie den Fuß der Côte bis Gparges fest in Händen und hat ihren Besitz ein Vierteljahr später noch durch die Eroberung von Damloup erweitern können.

B,

Der ersie große Vorkioß der Deutschen war sona bis unmittelbar an den inneren Fortoürtel der Festung durchgedrungen und hatte die allgemeine Linte Champ—Douaumont—Feuilla-Wald— Blanzée— Combres erreiht. Dieser große Erfolg rief eine seiner Bedeutung entsprehende sehr erheblihe Gegenanstrengung des Feindes hervor. Gtwa seit dem 26. Februar beann diese sich geltend zu machen. Während aber unser Angriff \ch bis dahin auf das Ostufer der Maas beschränkt hatte, nahm die feindlize Gegenwirkung von vornherein ihren Ausgangépunkt von "beiden Maas- ufern und mate fich ganz befonders in Gestalt einer Artillerieflankierung voi dem bisher nicht in Mitleidenschast gezogenen [inken VMaasufer aus geltend. Wollten wir die Errungen- schaften auf dem rechten Maasufer behaupten, so ergab sich die Not- wendigkeik, unseren Angriff au auf das westlihe Vèaasufer hinübér- ¿utragen. Demnah beschränkten wir uns östlih der Maas für die nächste Zeit auf die Festhaltung und den Ausbau der gewonnenen Linie, und fo nahm hier der Kampf zunächst wieder die alte Form des Stellungskrieges an. Auf dem linken Maasufer dagegen haben wir während der nächsten Monate bis gegen Ende Mai unseren An- griff in zähem Vorwärtsdringen s{rittwei]e, do ununterbrochen vor- wärts getragen. Im nachfolgenden sollen zunächst die Kämpfe des linken Maazsufers im Zusammenhang betrahtet werden.

Das Gelände stellt hter eine von den Argonnen her ih langsam zum Maastale absenkende Hochfläche dar, deren Erhebungen zum Teil von weiten Wäldern bedeckt, zum Teil völlig kahl und wasserlos sind. In den flachen Senkungen sind eine Anzahl Dörfer mit im wesentlichen soliden Stetnhäusern eingebettet. Die Wälder, die Höhen, dite Dörfer boten der Verteidigung Stüßpunkte, die mit allen Mitteln verstärkt worden waren und immer noch weiter verstärkt wurden. Der Kampf um dlese Punkte bildet den etgentlihen Inhalt des mörderishen Ringens, das ich hier fast ohne Unterbrehung in den Monaten März, April und Mai absptelte. Ihre Wegnahme dur die Angreifer bringt indessen in dle Kampf- handlung zwar gewisse Abschnitte, aber do keine sehr deutlich fich

abhebende Gliederung, da jeder Geländegewlun die Framosen zu \9- fortigen wütenden Gegenangziffen veranlaßte, sodaß Erfolg und Ver- lust hin und her s{wankten. - Mit-dieseut Vorbehalt seten im -nach- stehenden die Hauptmomente unseres Fortschreitens hervorgehoben.

Zunägsst gelang am 6. März der Maabübérgang und die Ein- nahme der Lörfer Foraes und Regntéville, Dann waätfen ih unjere Truppen mit einer RNechtéschwenkung in die zusammenhängenden, hartnäckig verteidigten Dickittte des Cumiöres- und NRabenroaldes hinein. Beide wurden bis zum 10, Mätz gesäubert und gegen stürmisch anrennende Gegenangriffe gehalten. Son vi-r Tage später wurde die ganze, den Wäldern westlih vorgelagerte , Mort-Homme- LRLE: genommen uad troß wütender Nückeroberungsversuche bes auptet.

Und nun griff unser Vordrinaen noch weiter westlich um jene zusammenhängende Gruppe fester Stellungen herum, welhe die Dörfer Béthincourt, Malancourt und Haucourt zu Stüßpunkten und hinter threr Mitte die Höhe 304 zum Nüdckthalt hatten. Aus dem Gehölz pon Malancourt, das {hon teit Herbst 1914 in unserer Hand war, drangen unsere Truppen in den südli vorgelagerten Wald von Avo- court ein und brachten ihn am 20. März fest in ihre Hand.

Durch die Erstürmung diefes Waldes war die vielberufene „Salk- stellung“ entstanden, indem zwischen dessen ODsispiße und dem Nord- westzipfel der Toten-Mann-Stellung noch ein weit in die deutschen Stellungen vorspringendes Geländeftüd in Händen des Feindes ge- blieben war, Von diesem wurde ihm nua während des April in rastlofsem Vordringen etn Feyen nah dem andern entrissen. Am 30. März fiel der westlihe Siühßpunkt, das Dorf Vtalancourt, in unsere Hände. Am 5. Aprtl nahmen wir das eiren s\üd- östli*Gen Ausläufer von Malancourt bildende Dorf Hau- court und am 9. auch den reien Flügelstüßpunkt, bas Dorf Béthincourt. Am gleichen Tage brachte éin Angriff bei der „Mort- Homme-Stellung*“ auch die \üdöstlihe Köppe des auf der fran- zösischen Kate als „Mort-Homme“ bezeichneten Höbenrückens in unsere Hände und bereitete damit dem franösischen Pressegezänk über 2 „Frage, ob wtr oder die Franzosen den Mort-Homme besäßen, ein

5nde. -

Alle Pn Geländestücke mußten gegen heftige Gegen- angriffe gehalten und im stärksten feindlichen Feuer ausgebaut werden.

Auch während des ganzen Monats Mat nahm das wechselvolle Ningen aut dem linken Maz/ufer ohne Ermatten setnen Fortgang. Die Ausräumung der „Sostellung“ wurde in s{hrittweisem, dur kleinere Rückschläge nur vorübercehend durWbrohenem Vordringen zu Ende geführt. Den Mütelpunkt tes furhtbaren Ringens in diesem Monat bildete die baühmte Höhe 304. Ab|chuittôweije wurden fzu- nächst thre nördlichen, dann ihre westlihen, zulegt am 21. Mai lhre öftlihen Ausläufer gestürmt. Oesillh des „Tottn Mannes“ ist am 23. Mai die Trümmerstätie, die einsmals das Dorf Cumiòres war, gestürmt worden Die an diesem Tage noch geséiterte Groberung der Caurettes, Höhe und tes ganzen Geländes von der Südkuppe des „Toten Mannes“ bis zur Südspiye von Cumiöres konnte bis Ende Mai erzwungen werden.

Mit der Eroberung der Linie Wald von Avocourt—304—Loter Mann—Cumtòres hat unser For!\chreiten auf dem linken Vaasufer zunächst sein Ende erreiht. Häufize Gegenstöße des Feindes, um hier Teile des verlorenen Geländes wtiederzugewinnen, find bn eg ges blieben. Das \trategishe Ziel der Kämpfe des ltnken Maasusers war erreiht. Die Flankterung unserer auf dem rechten Ufer erkämptten Stellungen war beseitiat und unser Angriff auch bier în einer einheit- lihen L'nie mit dem BVorwärtsdringen techts des Flusses bis an den unmittel|baren Bereich der permanenten Befestigungen Nr R Ga ragen worden, (W. T. B.)

Oesterreichish-ungarischer Bericht. Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

Oestlicher Kriegsschauplagy. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

Oesterreichish-ungarishe und deutshe Truppen entrissen dem Geaner den Vulkan-Paß. Die nörolih vom Campo- lung kämpfenden verbündeten Streitkräfte gewannen gleich- falls Naum. An ver ungarischen Ostgrenze wird weiter ge- kämpft. Das Szekler Jnfanterieregiment Nr. 82 er- oberte im Berecer-Gebirge nach erbittertem Handgemenge eine stark vershanzte Grenzhöhe. Die Besaßung wurde teils gefangen, teils niedergemaht. Entkommen is niemand. Jn der Dreiländereccke {hlugen unsere Truppen in ihren neuen Stellungen russishe Angriffe ab. Ein örtlicher Einbruh des Feindes ist sofort wettgemaht worden.

Heeres front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. _ Außer erfolareichen Vorpostengefechten südlich von Zborow bei den österreichish-ungarishen Truppen nichts von Belang.

Jtalienischer Kriegsschauplaß. Der Nordteil der Karsthochfläche stand unter heftigem Geschüß- und Minenfeuer.

Südöstlicher Kriegsschauplaß. In Albanien nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Wien, 25. Oktober. (W. T. B.) Aus dem Kriegspresse- quartier wird gemeldet: Am 23. Oktober Nachmittags haben feindliche Flugzeuge die militärish bedeutungslosen Küsten- orte Cittanuova, Umago und Salvore mit Bomben beworfen. Jn Cittanuova wurde eine Zivilperson getötet. Sachschaden wurde nirgends verursaht. Im Golf von Triest fanden Luftkämpfe statt. Eines unserer Seeflug- zeuge (Führer: Seekadett Viramy, Beobachter: einjährig- freiwilliger Stab8maschinenwärter Hoch) ist von einem Re- kognos8zierungsflug im Lagunengebiet niht zurückgekehrt.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 25. Oktober. (W. T. B.) Bericht vom 25. Oktober.

Mazedonische Front. Es ist keine Aenderung in der Lage eingetreten. Südlih vom Prespa-See auf dem Wege zwischen der Ortschaft Zvezda und dem Orte Biklistra kam es zwischen unserer Kavallerie und feindlihen Auffklärerabtei- lungen zu einem Zusammenstoß.

Auf der ganzen Front vom Prespa-See bis zum Aegäishen Meer {wacher Artilleriekampf und Gefechte zwischen Aufklärerabteilungen. :

An der Küste des Aegäishen Meeres hat ein feind- liches Torpedoboot die Küste westlich von Maronia erfolglos

beschossen. Rumänische Front. Jn der Dobrudscha verfolgen die verbündeten Truppen den Feind. Am Abend des 24. d. M.

erreichten sie die Linie Taschavlu-See—Höhe 177 (westlich der

Orls&ast Esteb)-—Dorabantu—Toktlomak—Höhe 126 bei Tefcea —-Höhe 114—Höhe 107—Movila —Mossu—Oprea—Kokurleni., -

‘Heute früh hat die 1. Jnfanteriedivision (Sofia) Cerutwoda

genommen, die Verfolgung dauert fort. ;

Die in Constanza gemachte Beute is beträhtlih. Sie beträgt 500 Waggons und mehrere Lokomotiven (der Bahnhof ist unbeschädigt geblieben), zahlreiche Petroleumbehälter, fast sämtlich gefüllt, Schuppen am pale und Magazine, gleichfalls mit Waren gefüllt, und im Hafen selbst eine Flotte von siebzig türkischen Fahrzeugen, die von den Rumänen zurückbehalten worden war.

Längs der Donau Ruhe.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 24. Oktober. (W. T. B.) Heeresbericht.

Tigrisfront: Außer dem üblichen gegenseitigen Feuer und für uns glücktlihen Scharmüßeln kein wichtiges Ereignis.

Kaukasusfront: Auf dem rechten Flügel shlugen wir mit Verlusten für den Feind einen mit mehreren Kompagnien ausgeführten Angriff zurück. Auf dem linken Flügel a Scharmügzel, bei denen wir eine Anzahl Gefangene machten.

Auf den anderen Fronten kein wichtiges Ereignis.

In der Dobrudscha verfolgen unsere Truppen ge- meinsam mit unseren Verbündeten den geschlagenen Feind

erfolgreih weiter. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Amtlicher

Der Krieg zur See.

Berlin, 25. Oktober. (W. T. B.) Jm Monat Sep- tember sind 141 feindlihe Handelsfahrzeuge von insgesamt 182 000 Bruttoregistertonnen von Untersee- booten der Mittelmächte versenkt und aufgebracht oder durch Minen verloren gegangen. Dreizehn Kapiläne feindlicher Schiffe sind gefangen genommen und drei Geschüße bewaffneter Dampfer erbeutet. Ferner sind 39 neutrale Handelsfahrzeuge mit insgesamt 72600 Tonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde versenkt.

Der Chef des Admiralstabes der Viarine.

London, 25. Oktober. (W.T.B.) Nach Lloydsmeldungen ist der \chwedische Dampfer „Emilie“ gesunken, der englishe Dampfer „Tramfield“ und das englische Fischerfahrzeug „Effort“ sind versenkt worden. Acht Mann der Besazung des „Tramfield“ werden vermißt, die Mannschaft des „Effort“ ist gerettet.

London, 25. Oktober. (W. T. B.) „Lloyds“ melden aus Plymouth: Der norwegishe Dampfer „Anna Gurine“ (1147 t) ist versenkt worden. Die Besaßung ist gerettet. .

Amsterdam, 25. Oktober. (W. T. B.) Lloyds melden aus Bilbao: Der spanishe Dampfer „Victor Chavarri“ brachte die Besaßzungen des norwegischen Dampfers „Snestad“ (2350 Tonnen) und der englischen Dampfer „Barbara“ (3740 Tonnen) und „Midlan d“ (4247 Tonnen) “mit, die sämtlih versenkt wurden.

Christiania, 2. Oktober. (W. T. B.) Der Kapitän des Dampfers „Edam“ hat seiner Reederei telegraphiert, daß der Dampfer niht nach Emden aufgebracht, sondern in der Nordsee versenkt worden ist. Die Mannschaft if dagegen, wahrscheinlih von dem Unterseebot, nah Emden gebracht worden.

Christiania, 25. Oktober. (W. T. B.) Die norwegische Gesandtschaft in Paris berichtet, daß der Dampfer „Venus Il“ aus Bergen vor Brest versenkt worden ist. Von der Bemannung sind vierzehn Mann gerettet worden.

Christiania, 25. Oktober. (W. T. B.) Der norwegische Konsul in Alaier hat telegraphiert, daß der Dampfer „Ravn“ am 22. Oktober bei Tunis versenkt worden ift. Die Besaßung is gerettet worden und befindet fih auf dem Heimwege. Der Dampfer „Ravn“ war in Christiania beheimatet.

Vadsö, 25. Oktober. (W. T. B.) „Oestfinmarkens Folkeblad“ meldet, daß der Dampfer „Dag von Trondhjem“, von Archangelsk nach England mit Holz- ladung unterwegs, Vormittags vor Berlevaag von einem deutschen U - Boot versenkt worden ist. Die Mannschaft ist gerettet.

Nr. 22 des „Eisenbahnverordnungsblatts", herauk- gegeben tm Königlihen Miniftertum der öffentlihen Arbeiten, vom 21. Oltober 1916 hat folgenden Inhalt: Bekanntmachung des Neichseisenbahnamts vom 28. September 1916, betr. Aenderurg der Anlage C zur Eisenbahnverkehrsordnung ; Eriaß des Ministers der ôfentliWen Arbeiten vom 4. Oktober 1916, betr. Herabsetzung der Kriegsbesoldung für Offiziere und Offizierftellvertreter ; Nachrichten.

Parlamentarische Nachrichten. Das Mitglied des Herrenhauses Alexander von Stiegler, Königlicher Kammerherr und Majoratsbeiger auf Sobotka (Bez. Posen), ist am 23. d. M. gestorben.

Statistik und Volkswirtschaft.

5 Die bäufigsten Großbezugtpreife für Mebl, Hülsenfrüchte und Eßkartoffeln sowie für Heu und Strob in Preußen im September 1916. tach den Berechnungen des Köntalichen Statistishen Landetamts betrugen im Durhs{Gntitt für die Gesamtbeit von 50 Hauptmarkli- orten Preußens im Monat September d. I. die häufigsten Große bezugspreise für 100 kg: Weizenmehl 41,3 & (im August d. I. 41,4 #6, im September des Vorjahres 42,2 #6), Noqgenmehbl! 35 7 (25.8 bezw. 37,4) #, gelbe Erbsen zum Kochen 71,54 (79,18 bezw. 93,72) „#, weiße Speisebobnen 80,35 (88,ès bezw. 101,14) #, ECßfkartoffeln 12,c2 16,00 bezw. 889) #, Heu 10,28 (10,28 bezw. 12,90) „#, Richtstrob 7,22 (Ta bezw. 6,82) #, Krumm- und Preßstroh 7,08 {6,95 bezw. 86) „#W. ür Unsen sind Großbezugspreise nur an drei Marktorten notiert in Cöln 70, in Breslau 75 &, in Cottbus 138 #), sodaß

shnittspreis nit hat angegeben werden können,

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