1916 / 257 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Diese Preise gelten für unverpackte Ware frei Bahnstation der Er- : deine lee und {ließen die nah der Verordnung, betreffend«die private Umlage ein.

Insoweit als Schwefelsäure und Oleum für besondere An- Fen angofäle, wie chemische Analysen, wegen threr besonderen Be- Mhaffenheit im Frieden gegenüber den für helle Kammersäure friedens- blichen Preisen mit Preisaufshlägen belegt waren, dürfen die

friedensüblihen Aufschläge die i T b verzeichnet Preise berechnet bierbei enan E E

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Für Verpackung und Versendung dürfen folgende Zuschläge zum

E nicht überschritten werden : G Ee F 1. Bei Versendung in Kesselwagen oder Topfwagen: a) Bei Stellung des Wagens durch den Verkäufer darf eine Wagenmiete von nit mehr als 30 Pfennig für je 100 Kilogramm verladenes Säuregewiht berechnet werden: Der Wagen ist spätestens an dem dem Ankunftstag auf der Station des Bestimmungsorts folgenden Werktag zu entleeren und zurüdckzusenden. Für jeden Tag Verzögerung in der Rücksendung darf eine 5 Mark für den Wagen ntcht überschreitende Gebühr berechnet werden. Die Berechnung e Sebühren, wie für Füllung und dergletchen, ist nicht b) Bei Stellung tes Wagens durch den Säureempfänger ist die

Ma ung von Gebühren, wie für Füllung und tergleichen, nicht

2. Bei Versenduna in Eisenfässern:

a) Werden Cisenfässer du1nch den Verkäufer leihweise gestellt, so darf eine Mietgebühr von nicht mehr als 75 Pfennia für je 100 Kilo- gramm verladenes Säuregewicht etn\{ließlich Füllgebühr berechnet werdèn. Die Eisenfäfser sind innerhalb 4 Wochen, vom Tage des Versandes an gerechnet, zurückzuliefern. Bei verzögerter Nückgabe darf für jedes Faß und jeden angefangenen Monat bis zu 2 Mark Leihgebühr berechnet werden,

__b) Wird bei käufliher Ueberlassurg der zur Verpackung der Säure dienenden Eisenfässer an den Säureempfänger die Rückgabe der Fässer an den Verkäufer vereinbart, so darf, sofern die Fässer in brauhbarer Beschaffenheit zurückgegeben werden, der Unterschied zwischen dem ursprünglichen Verkaufspreis und dem Rücknahmepretse nidt mehr betragen als die Mietgebühr nah 2a für die vom Säure- empfänger beanspruhte Gebrauchszeit betragen haben würde.

c) Bei Stellung der Eisenfässer durh den Sävreempfänger darf der Verkäufer eine Füllgebühr von nit mehr als 25 Pfennig für je 100 Kilogramm verladenes Säuregewicht berechnen.

3. Bei Versendung in Korbflaschen:

a) Werden Korbflashen durch den Verkäufer leihweise gestellt,

so darf eine Mietgebühr von nicht über 1,50 Mark das Stück für Baändeisenkorbflashen oder Voll- mantelkorbflascen,

e 1 Mark das Stück für Weidenkorbflaschen für jeden angefangenen Zeitraum von 2 Monaten, vom Tage des Ver1andes an gerechnet, außerdem eine Füllgebühr von niht mehr s 2 Pfennig für je 100 Kilogramm geliefertes Säuregewicht berehnet

n.

b) Bei käufliGer Ueberlassung der zur Verpackung der Säure dienenden Flaschen an den Säureempfänger darf der Verkäufer berehnen :

für Vollmantelkorbflaschen nicht mehr als 12 Mak das Stü,

für Bandetfenko1bflaschen niht mehr als 6 Mark das Stü,

für Weidenkorbflaschen niht mehr als 4,50 Mark das Stü, außerdem eine Füllgebühr von niht mehr als 50 Pfennig für je 100 Kilogramm geltéfertes Säuregewtcht.

Wird Rückgabe der Flaschen an den Verkäufer veretnbart, so darf der Un1e:shicd zwischen dem ursprünglihen Verkaufspreis und dem Rücknahmep: ete richt mebr betragen als die Mitgebühr nah 3 a für die vom Säurcemptä gex beanspruchte Gebiau&8zeit betragen hab: n würde.

c) Bei Stellunz der Flaschen durch den Säurecemv}änger darf nur eine Füllgebühr von nich: mehr als 50 Pfennig für je 100 Kilo- gramm geliefertes Säuregewit berehnet werden.

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a) Uebernimmt der Verkäufer, sofern er nit der Hersteller ift, beim Verkaufe von Säure tn kleineren Vengen als 5000 Kilogramm Wagenladung die Lieferung frachtfrei Station d:s Bestimmungtorts, so darf er dafür dem Käufer einen Aufschlag von niwt mehr als 2,90 Mark für je 100 Kilogramm verladenes Säuregewiht über den Oöchstpr: is hinaus berehnen unter gleichzeitiger Uebernahme der Bruchgefahr.

b) Uebernimmt der Verkäufer, sofern er nicht der He! steller ift, beim Verkaufe von chemi|ch retner Säure. in kletneren Veengen als 5000 Kilogramm Wagenladung die Lieferung frahtfrei Station des Bestimmungsorts, so darf er dafür dem Käufer den unter 3 a an- gegebenen Auf¡chlag unter -: gleichzeitiger Uebernahme der Bruchgefahr berechnen oder die ihm tatsächlih auf die Lieferung erwachsenen K1ahtkosten zuzüglich 50 Pfehig für je 100 Kilogramm verladenes Säuregewicht in Nechnung stellea.

_6) Für Lieferung frei Haus des Säureempsängers darf der Ver- Täufer dem Käufer außerdem etins{chließlih der Üebeznahme der Bcuch- gefahr und der Abholung der entleerten Verpakung nit mehr als 3 Mark für je 100 Kilogramm geliefertes Säuregewicht berechnen.

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Die Bestimmungen treten mit dem 1. November 1916 unter gleizeitiger Aufhebung der Bckanntmachung, betreffend Höchstpreise für Schwefelsäure und Oleum, vom 8. April 1916 (Neichs-Geseßbl. S. 258) in Kraft.

Berlin, den 28. Oktober 1916.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferi ch.

BeranutmacbuUng

Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß mit Verfügung vom, 25. d. M. dem Händler Gustav Traugott Poser in Letpzig Sidonienstraße 55 EG, der Handel mit Säcken (Groß- und Kleinhandel) auf Grund des § 25 der Bekanntmachung des Reichs- kanzlers über Säle vom 27. Jult 1916 untersagt worden ist.

Leipzig, am 25. Oktober 1916.

Der Nat der Stadt Leipzig. Noth, Bürgermeister.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 242 des Neichs-Gesetzblatts enthält unter

Nr. 5537 eine Bekanntmachung zur Aenderung der Aus- führungsbestimmungen zur Verordnung des Bundesrats vom 4. März 1916 über die Einfuhr von pflanzlihen und tierischen Oelen und Fetten sowie Seifen vom 8. März 1916 (Reichs- Geseßbl. S. 151), vom 27. Oktober 1916, und unter

Nr. 5538 eine Bekanntmachung zur Aenderung der Aus- führungs8bestimmungen über die Einfuhr von Margarine aus dem Ausland vom 12. Januar 1916 (Reichs-Gesebbl. S. 26), vom 27. Oktober 1916.

Berlin W. 9, den 28. Oktober 1916. Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

wefelwirtshaft, vom 13. November 1915 zu entrichtende -

des Reihs8-Geseßyblatts enthält unter :

Nr. 5539 eine Bekanntmachung, betreffend dié Anmeldung von Wertpapieren, vom 28. Oktober 1916, und unter

Nr. 5540 eine Bekanntmachung, betreffend Höchstpreise für Schwefelsäure und Olèum, vom 28. Oktober 1916.

Berlin W. 9, den 30. Oktober 1916. Kaiserliches Postzeitungsamt.

Die von heute ab zur enthält gelangende Nummer 243

Krüer.

Königreich Preußen.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts? angelegenheiten.

Die Bestimmungen meines Erlasses vom 23. Oktober 1915 U II[ 1186 IL. ! sind vom 1. Dezember d. J. ab sinngemäß auf diejenigen Schüler höherer Lehranstalten an- zuwenden, welche Michaelis 1916 die Verseßung in die Ober- prima, Unterprima, Obersekunda oder Untersekunda erreicht haben, wenn sie infolge der Einberufung ihrer Jahresklasse oder als Fahnenjunker in den Heeresdienst eingestellt werden.

Sefkundanern, die als Fahnenjunker eintreten wollen, bevor die Einberufung ihrer Jahresflasse stattfindet, darf jedoh die Reife für die höhere Klasse nicht vorzeitig erleilt werden. Be- züglich der Anwärter auf die Seeoffizierlaufbahn gilt en1sprechend meinem Erlasse vom 29. April 1916 U II1 516 T1. 1 die Bestimmung, nah welcher Obersekundanern, die ihre An- nahme für diese Laufbahn nachweisen, vom 1. Dezember d. J. ab die Reife für die Unterprima zuerkannt werden darf, auch wenn ihre Jahresklasse noch niht zum Heeresdienst ein- berufen ist. :

Bezüglih der Anwärter für die Veterinäroffizierlauf- bahn verweise ih auf meinen Erlaß vom 11. Juli 1916 U IT 11047. ! —.

Berlin, den 27. Oktober 1916.

Der Minister der geistlihen und Unterrichtsangelegenheiten. von Trott zu Solz.

An die Königlichen Provinzialschulkollegien.

Finanzministerium.

Versegt ist: der Katasterkontrolleur, Steuerinspektor R iecke von Schwerin a. W. nah Brandenburg a. H.

Bestellt sind: die Katasterlandmesser Knickmeyer und Hans Sch midt zu Katasterkontrolleuren in Schwerin a. W. bezw. Pleß.

Bekanntmachung.

Gemäß §46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (G.-S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß das im Steuerjahr 1916 kornmunalabgabenpflichtige Rein- einkommen der im preußischen Staatsgebiet belegenen Teilstreke Strasburg (Uckerm.) bis zur Landes- grenze der Mecklenburgishen Friedrih Wilhelm- Eisenbahn aus dem Betriebsjahre 1915 auf 7063 4 21 Z festgeseßt worden ist.

Stettin, den 27. Oktober 1916.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Reisewit.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsbekanntmohung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) ist dem Fleischermeister Auguit Gra, bowski in Locken der Handel mit Fleisch und Fletsch waren sowte sonstigen Lebensmttteln aller Art auf die Dauer- von 6 Monaten, aljo bis zum 18. April 1917, von mir unterjag worden. Der von der Anordnung Betroffene hat die Kosten für die Bekanntmachung im Reichs- und Staatsanzeiger zu tragen.

Osterode, Ostpr., den 18. September 1916. Der Landrat. Adameg.

Nichtamtliches.

Deutsches Neich

Preußen Berlin, 31. Oktober 1916.

Seine Majestät der Kaiser und König hat an den Géneralfeldmarshall von Mackensen laut Meldung des „W. T. B.“ das nachstehende Telegramm gerichtet:

Mein lieber Feldmarschall !

Nah dem glänzenden Verlauf der Operationen in der Dobrudscha, die unter Ihrer bewährten und musterhaften Leitung dur den Fall von Cernavoda gekrônt worden sind, danke Ich Fhnen für alles das, was Ste und die Ihnen unterstellten Truppen in gemeinsamer Waffenbrüderschaft erneut geleistet haben. Ich will Meinem Köntglichen Dank dadurch besonderen Ausdruck geben, daß Ihr Name fortan auch von dem Truppenteil geführt wird, zu dessen Chef Ih Ste schon ernannt habe, und beslimme, daß das 3. Westpreußt\che Infanterieregiment Nr. 129 fortan die Bezeich- nung „Infantériereaiment Generalfeldmarshall von Madcklenjen (3. Westpreußkisches) Nr. 129" zu führen hat. Ich bitte, den Ihnen unterstellten Truppen Meine wärmste Anerkennung und Grüße zu übermitteln.

Großes Hauptquartier, den 25. Oktober 1916.

Wilhelm R.

Seine Majestät der Kaiser und König traf gestern vormittag im Reichskanzlerpalais ein, wo sich, wie „W. B meldet, beim Reichskanzler außer dem Staatsminister, Staats- sekretär des Jnnern Dr. Helfferih, die Unterstaatssekretäre Wahnschaffe und Heinrichs, der Präsident und die Vorstands- mitglieder des Kriegsernährungsamits sowie der Reihskommissar für die Uebergangswirtschaft nebst seinen Mitarbeitern ver- sammelt hatten. Ebenso waren die Leiter der wichtigsten Reichsstellen für Ernährungsfragen erschienen. Es waren anwesend: Vom Kriegsernährungsamt Präsident von Batoki; Königlih bayerisher Ministerialdireltor Edler von Braun; Unterstaatssekretär Freiherr von Falkenhausen; Generalmajor Groener; Direktor von Oppen; Stadtrat Dr. Krüger aus Dresden; Kommerzienrat Manasse aus Stettin; Dr. August Müller, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Zentral-

[

verbandes deutsher Konsumvereine aus Hamburg; Kom- merzienrat Reusch, - Generaldirektor der Gutehoffnungshütte; Oekonomierat Saenger aus Diersheim (Baden); Graf von der Schulenburg - Grünthal, Vorsitzender der brandenburgi- chen Landwirtschaftskammer; Stegerwald , Generalsekretär det christlichen Gewerkschaften; ferner Unterstaats]ekretär Michaelis als Leiter der Reichsgetreidestelle; Wirklicher Ge- heimer Rat Mehnert von der Reichsfuttermittelstelle; Landrat Peters für die Reichskartoffelstelle; Geheimer Regierungsrat von Ostertag für die Reichsfleischstelle; Landrat von Graeveniß für die Reichsfettstelle, Mit dem Reichskommissar für die Uebergangswirtschaft Senator Dr: Sthamer aus Hamburg waren folgende Herren erschienen: Geheimer Regierungs- rat Goldkuhle, Geheimer Kommerzienrat Arnhold aus Berlin, Geheimer Baurat Beukenberg, Generaldirektor des „Phönix“ in Hoerde; Dr. Lohmann, Aufsichts- ratsvorsißender der Deutschen Ogzeanreederei in Bremen; Landesökonomierat Dr. Hoesch aus Neukirhen in der Altmark: Roland-Lücke, Rittergutsbesißer, früher Direktor der Deutschen Bank; Geheimer Kommerzienrat Marwiß aus Dresden; Geheimer Baurat Ritter von Rieppel, General- direktor der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg; Helms, Direktor der Deutschen Dampfschiffahrts-Gesellschaft „Hansa“ in Bremen. , : Seine Majestät der Kaiser ließ sih die Herren vorstellen, zog jeden einzelnen in ein Gespräch und verweilte in angeregter Unterhaltung bis gegen Mittag im Neichskanzlerpalais.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Rech- nungswesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sigzung.

Unter der Ueberschrift: Gegenmaßregeln gegen die völkerrehtswidrige Behandlung deutscher Ge- fangener in Rußland schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“:

Die in der leyten Zeit erfolgien Veröffenillhungen über die Leiden unserer Kriegögefangenen in Nußlavd baben in weiten Kreisen Deutschlands und des neutralen Auslandes Catrüstung erregt. Bei diesen VeröffentliGungen ist darauf hingewiesen worden, daß die deutshe Regierung unter Androhung von Gegenmaßregeln die unvers- zügliche Abstellung dieser Mißstände und die sofortige energishe Durch- führung von Maßnahmen zur Besserung der Verhältnifse, in denen unsere Gefangenen in russishen Gefangenenlagern leben, gefordert hat.

Der der russishen Regierung aeseyzte Zeitpunkt ijt nunmehr ab- gelaufen, ohne daß auf die deutsche Note bisher eine befriedigende Antwort erfolgt is. Die Heeresverwaltung hat daher vor einigen Tagen eine größere Anzahl russtisher Offiziere, die bevor- zuaten Regimentern angehören, tn ein Sonderlager überführen lassen, in dem sie einer besonders strengen Behandlung unterworfen werden. Diese Vergeltungsmaßnahmen werden so lange anhalten, bis die russische Regierung der deutshen Forderung nachgekommen sein wird.

Beim Kriegsministerium sind in der leßten «Zeit häufig Anträge von Gemeinden und Fabriken auf Freigabe von Waren, wie Fett usw., die von der Zentral - Einkaufs- Gesellschaft beschlagnahmt sind, eingegangen. Wie „W. T. B.“ mitteilt, bemerkt dazu das Kriegsministerium, daß es für diese Angelegenheiten nicht zuständig ist und deshalb solche Anträge auch nicht befürworten kann. Die Gründe, die zu einer Zentrali- sierung durch die Zentral-Einkaufs-Gesellshaft geführt haben, bedürfen feiner Erläuterung mehr. Die Freigabe zum Besten einer einzelnen Stelle würde eine Benachteiligung der Allge- meinheit bedeuten und dazu führen, daß andere Stellen mit Necht dieselbe Forderung erheben.

Um eine unnötige Belastung des Geschäftsbetriebes des Krieg8ministeriums zu vermeiden, wird gebeten, solhe Anträge, insonderheit telegraphische, zu unterlassen, da fie grundsäßlicy nicht unterstützt werden können.

aa, a rvenere Ee

Die bei den militärishen Dienststellen eingehenden Gesuche von Angehörigen gefallener Kriegsteilnehmer lassen erkennen, daß die Hinterbliebenen sich bei Abfassung der Eingaben viel- fach fremder Hilfe bedienen. Soweit diese Hilfe in uneigen- nüßiger Weise geleistet wird, ist sie dankend anzuerkennen. Die Kriegerwitwen müssen aber dringend vor sog. „Winkeladvokaten“ und ähnlichen Personen gewarnt werden. Solche Leute drängen sih an sie heran und verfassen für sie oft Gesuche, von deren Zweklosigkeit sie wohl selbst in vielen Fällen von vornherein überzeugt sind. Jhnen ist meist nur darum zu tun, Einnahmen für sich zu erzielen, niht aber den Witwen zu helfen. Häufig erwecken sie auch Hoffnungen, durch deren Nichterfüllung die Witwen dann bitter enttäuscht sind.

Allen Kriegerwitwen soweit sie sih außerstande sehen, Gesuche selbst abzufassen kann daher nur dringend empfohlen werden, sich an die fast in jedem Ort bestehenden Be- ratungs- und amtlihen Fürsorgestellen für Krieger- witwen und -waisen zu wenden. Diese Stellen werden gern erbötig sein, Anträge der Hinterbliebenen aufzunehmen und an die hierfür zuständigen Behörden weiterzugeben. Dieser Weg erspart den Kriegshinterbliebenen Kosten, Zeit und Ent- täuschungcn.

Die fortgeseßten Untersuhungen über rumänische Untaten in Siebenbürgen ergeben weiteres furchtbares Anklagematerial. Wie „W. T. B.“ berichtet, bestätigen die amtlichen Aussagen von 15 Zeugen den folgenden Vorgang :

Am 26. September gerieten von einer vorge\chobenen Anteilung der 9, Kompagnte des bayerischen Letbregiments 37 PVèann südltch der Eisenbahnbrücke am Roten Turm-Paß in rumänishe Gefangenschaft. Sie wurden von den Rumänen ausgeplündert und mißhandelt, aus- esprohenermaßen aus Nache für die schweren Verluste, die den Numnitnei in dem vorangegangenen Gefehte zugefügt waren. Am nächsten Morgen wurden die Gefangenen an ein nahegelegenes Fluß- bett geführt und von etner rumänishen Abteilung unter dem Kom- manto eines älteren Offiziers unter regelrechtes Schüßenfeuer ge- nommen. 10 Mann brachen sofort tot zusammen, 12 wurden fehr \{wer verwundet. Nur das plöglih etnseßende deutshe Maschinen- gewehrfeuer verhinderte die Niedermeßelung der sämtlihen wehrlosen Gefangenen und veranlaßte die Rumänen zu kopfloser Flucht.

Die Diensträume des Reichsschiedsgerihts für Kriegsbedarf befinden sich vom 6. November d. J. ab in dem Hause Berlin W. 10, Viktoriastraße 34. Fernruf von dem genannten Tage ab: Amt Lüßow Nr. 9498 und 9499,

Der heutigen Nummer des „NReihs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1237 und 1238 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 673. preußische, die 312. bayerische, die 350. sächsishe und die 486. württembergische Verlustliste.

Oesterreich-Ungarn. a Der Kaiser empfing gestern nachmittag den von seinem Posten scheidenden Pronuntius Conte S capinelli in feierlicher Abschied8audienz und nahm sein Abberufungsschreiben entgegen.

Gestern vormittag fand die Verabschiedung des Beamtenkörpers des gemeinsamen Finanzministeriums von dem bisherigen gemeinsamen Finanzminister von Koerber statt. Der Sektionschef Thalloczy hob in einer Ansprache den Todesmut der bosnisch-herzegowinishen Truppen auf allen Schlachtfelderu hervor, deren vergossenes Blut beweise, daß die dynastishe Jdee gegen alle Anstürme der Feinde unausrottbar sei. Der Ministerpräsident von Koerber erwiderte, wie „W. D. B.“ meldet:

Infolge des ershütternden Ereignisses, das uns alle tief bewegte und mir elnen altbewährten Freund raubte, wurde ih von Seiner Majeslât berufen, an seine Stelle zu treten. Es war vielleicht die ernsteste Stunde meines Lebens, tn der ich mi entschloß, dieser Be- rufung zu folgen, weil ich mir der erdrückernden Fülle von Pflichten jowie der Verantwortung bewußt bin, die mir daraus gegen den Staat und seine Völker erwahsen. Wer mich kennt, wetß, daß es mir ohne Nücsiht auf meine Person stets und allein um das allgemetne ohl, um dte Herbeiführung eines gesunden wirklihen Fortschritts auf allen Gebteten des Staatslebens zu tun ist. Nur die Hoffnung, daß die Bevölkerung in thren verschiedenen Shhtungen meine retnen Absichten erkennen und ungeachtet der {weren Mübsaie, die sie infolge dieses \chon fo lange währenden Krieges opferwillig tiäct, nicht verzagen, sondern die Ueberzeugung gewinnen wird, daß mit Ernst und Ge- wissenhaftigkeit das Möglichste geschehen wi'd, um vor allem thre Nahrungésorgen zu lindern, gab" mir den Mut, troy aller zu ge- wärtigenden Schwierigkeiten und viellelcht auch Widrigkeiien, die in unserem öffentlichen Leben leider nicht selten sind, mich der Auf- forderung nit zu entziehen, die an mtich ergangen ist."

Der Minisierpräsident hob sodann hervor, daß seine Sorg- falt unablässig Bosnien und der Herzegowina zugewendet war, die herben Prüfungen ausgeseßt gewesen seien.

Groß;britanunien und Frland.

Nach einer Meldung des „Neuterschen Bureaus“ forderte Nedmond die Regierung in einer Rede in Sligo auf, Home- rule durchzuführen und dem irischen Volke zu vertrauen. Diese eine Großtat der britishen Staatskunst würde mehr dazu beitragen, den Krieg zu gewinnen, als wenn sich ein halbes Dugzend Neutraler der Entente anschlösse.

Norwegen.

Die Regierung hat sih dem „Norsk Telegrambureau“' zu- folge mit dem Präsidium des Storthings, mit den Führern der Gruppe der Rechten im Storhting Hagerup und Buel, und mit dem Führer der sozialdemokratishen Gruppe Buen über die an Deutschland auf seine Note zu gebende Antwort

beraten. Griechenland.

Der König Konstantin hat den italienischen Ge- sandten in Audienz empfangen. Wie der „Secolo“' meldet, sei die Frage der italienischen Truppen in Epirus be- \prochen worden und man sei zu einem vollständigen Einver- nehmen dahingehend gelangt, daß italienishe Truppen zur Sicherheit für die Grenzgebiete die griehishen Truppen in Epirus erseßzen sollen. Jnfolge der Zurücknahme der griechischen Truppen aus Thessalien werde die Hälfte der französischen Truppen in Athen und im Piräus wieder eingeschifft werden.

Die Nichtanerkennung der provisorischen R e- gierung in Saloniki und die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zur Athener Regierung wird nach einer Meldung des „Daily Telegraph“ in Athen als ein Triumph König Konstantins, der Gunaristen und der Palastoligarchie ausgelegt und als Dämpfer für die Venizelisten.

Vulgarien.

Zu Ehren des Prinzen Waldemar von Preußen,

der vorgestern vormittag aus Konstantinopel in Sofia ein- getroffen ist, fand abends eine Tafel im Schloß statt, zu der u. a. der Prinz Kyrill, der Oberbefehlshaber Schekow, der deutsche Gesandte und die Herren der Gesandtschaft, der Militär- bevollmächtigte v. Massow, die Minister Radoslawow, Naidenow und Peschew, der Generalleutnant v. Chelius, der General- adjutant Generalleutnant Markow und der Vorsitzende der Deutschen Kolonie, geladen waren. ___— Der frühere bulgarishe Gesandte in Cetinje Dr. Koluschew ist laut Meldung der „Bulgarischen Telegraphen- agentur“ durch Königlichen Erlaß zum bulgarischen Gesandten in Konstantinopel ernannt worden.

Afrika.

__ Nah einer Meldung des „Temps“ aus Marokko müssen die französischen Truppen unter vielen Entbehrungen und hohen Opfern die aufständishen Berberstämme längs des ganzen mittleren Atlasgebirges zurückhalten.

Kriegsnaqhrihten.

Großes Hauptquartier, 31. Oktober. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaß. _Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

_ Ungünstige Witterungsverhältnisse shränkten die Gesechts-

tätigkeit an der Somme ein.

Abteilungen des Gegners, die gegen unsere Stellungen nordöstlih und östlich von Lesboeufs vorgingen, wurden durch Feuer zurückgetrieben.

Der gegen La Maisonnette gerichtete Angriff einer französishen Kompagnie scheiterte; ebenso mißlangen Versuche, mit Handgranatentrupps in unsere neuen Gräben südlih von Biaches einzudringen.

Ein Angriff stärkerer französischer Kräfte gegen A blain- court und beiderseits der Straße Chaulnes—Lihons kam in unserem Abwehrfeuer nicht zur Durchführung.

Heeresgruppe Kronprinz.

Auch, im Maas-Gebiet war es ruhiger als in den Vortagen,” nur in Gegend von St. Mihiel erreichte das Artilleriefeuer zeitweilig größere Stät ke.

S E L L A L d a O E S t

Oestlicher Kriegsschauplaßtß.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Im Morgengrauen griff der Russe nach kurzer Feuer- steigerung unsere Scht\shara-Stellung bei Kraschin an; er ist blutig abgewiesen worden.

Nordwestlih von Beresteczko am oberen Styr hatten Vorfeldkämpfe einen für uns günstigen Ausgang.

Auf dem Ostufer der Narajowka nahmen ottomanische Truppen im Sturm mehrere Vorstellungen des Feindes nord- westlich von Molochow; weiter südlich bemächtigten ich deutshe Regimenter wichtiger Höhenstellungen westlich von Folw. Krasnolesie und wiesen Gegenangriffe der Russen ab.

4 Offiziere, 170 Mann, 16 Maschinengewehre sind ein- gebracht.

Südwestlih von Stanislau blieb ein Vorstoß russischer Abteilungen ohne Erfolg.

Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

An der siebenbürgishen Ostfron§ Ruhe.

Im südlihen Grenzgebirge dauerten trog starken Nebels und zeitweisen Schneesturms die Kämpfe an.

Nördlichh von Campolung und bei Boerzeny, nördlich von Orsova, versuchten die Rumänen vergeblich, ihnen ent- rissene Höhen zurückzugewinnen.

Seit dem 10. Oftober hat die Armee des Generals der Infanterie von Falkenhayn 151 Offiziere 9920 Mann zu Gefangenen gemacht und außer vielem anderen Kriegs- gerät den Rumänen an Beute 37 Geshüßze, 47 Ma- \chinengewehre und 1 Fahne abgenommen.

Balkan-Kriegsschauplagz.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Jn der Dobrudscha ist die Lage unverändert. Mazedonische Front.

Nach anfönglichem Erfolg wurden serbische Abteilungen im Ostteil des Cerna-Bogens durch Gegenstoß bulgarischer Infanterie verlustreih in ihre Ausgangsstellungen zurüd- geworfen. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichish-ungarischer Bericht.

Wien, 30. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestliher Kriegsschauplaßy. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.

Bei Orsova nichts Neues.

Südwestlih des Szurduk-Passes drängte der Feind eine unserer Gefechtsgruppen um einige Kilometer zurück. Süd- östlich des Veres Toronyer (Roten Turm)-Passes erweiterten wir unsere Erfolge. Nördlih von Campolung wurden rumä- nische Vorstöße abgeschlagen.

An der ungarischen Ostgrenze ließ die Kampstätig- keit nach.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Bei Pustomyty versuchten die Nussen nah kurzem, aber heftigstem Artilleriefeuer einen Massensturm; ihre Kolonnen brachen teils vor, teils in unseren Hindernissen zusammen. Ebenso scheiterte ein feindlicher Massenvorstoß bei Szelwow.

Ftalienischer Kriegsschauplaßt. __ Bei ungünstigen Sichtverhältnissen war gestern die feind- liche Gefechtstätigkeit im Küstenlande geringer als in den vergangenen Tagen.

Südöstlicher Kriegs8schauplayß. Bei unseren Truppen unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 30. Oktober. (W. T. B.) Bericht des General- stabs vom 30. Oktober.

Mazedonishhe Front. Südwestlih vom Prespa- See für uns günstige Gefehte zwischen Aufklärungs- abteilungen und Wachtposten. Beiderseits der Eisenbahn Bitolia—Lerin lebhafte Artillerietätigkeit. Ein {wacher Angriff des Feindes südlich von Gradesnica und ein anderer Angriff gegen Kenali wurden leiht zurückgewiesen. Im Cerna-Bogen ernste Kämpfe. Unsere deutshen Ver- bündeten \{chlugen tagsüber zwei starke Angriffe des Gegners bei Veljeselo durch Gegenangriffe zurück. Der Feind wiederholte mehrere Male erbitterte Angriffe auf einer aus- gedehnteren Front, wurde aber mit blutigen Verlusten für ihn zurückgeworfen. Jm Moglenica-Tal und beiderseits des Wardar shroaches Artilleriefeuer. Wir warfen die Serben durch Angriff aus ihren Gräben südlich von Nonte. Eine feindlithe Gruppe wurde nördlich von Ljum- nißza durch Feuer vernichtet. Am Fuße der Belasica Planina und an der Struma-Front shwaches Artillerie- feuer und Gefechte zwishen Erkundungsabteilungen. An der

ägäischen Küste Ruhe. Rumänische Front. Es ist nihts Wichtiges zu melden.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 30. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Heeresberiht vom 30. Oktober.

Tigrisfront: Unsere Freiwilligen unternahmen am 27. Oktober einen überrashenden Angriff auf die feindlichen Lagerpläße bei Scheik Said. Sie drangen bis zu einem Schuppen vor, zerstörten ein darin befindliches englishes Flug- zeug und kehrten wohlbehalten zurück. Die Engländer, die für diese kühne Tat Nahe nehmen wollten, warfen Bomben auf Bedre nördlih von Kut el Amara, wodurch ein Kind getötet und drei Personen der friedlichen Bevölkerung verleßt wurden.

Persische Front: Am 27. Oktober warfen unsere vor- geschobenen Truppen, die die Russen 50 Kilometer nördlich Hamadan zu Aufflärungszwecken an verschiedenen Stellen

angegriffen hatten, den Feind aus dieser Gegend zurü und fügten ihm beträchtliche Verluste zu. Dieser Angriff lieferte uns sehr nüßlihe Aufschlüsse über die Verteilung der feind- lichen Truppen. Wir machten bei diesem Angriff einige Ge- fangene , zerstörten ein Drahthindernis und Telegraphen- leitungen und erbeuteten eine Menge Vorräte und Munition. Nach erfolgreicher Erfüllung ihrer Aufgabe sind die Truppen wohlbehalten in ihre Stellungen nördlich von Hamadan zurückgekehrt. Der Feind, der unsere Vorposten nördlih von Sakis zu überfallen versuchte, wurde mit Verlusten für ihn abgewiesen.

Kaukasusfront: Wir haben Ueberfälle und Angriffe feindliher Aufklärungsabteilungen mit Verlusien abgeschlagen.

Von den übrigen Fronten ist nichts Bemerkens- wertes zu melden.

Der Krieg zur See.

Gesfle, 30. Oktober. (Meldung des shwedishen Tele- graphenbureaus.) Das Motorschiff „Ell y“‘, das am 22. Oktober von Oeregrund nah Raumo in See gegangen war, wurde von einem dentshen U-Boot versenkt. Die Besazung ist gerettet.

Stockholm, 30. Oktober. (W. T. B.) Hiesige Blätter melden aus Kristiania: Der Schoner „Ellen“, der mit Grubenhölzern nah England unterwegs war, wurde in der Nordsee von einem deutschen U-Boot versenti. Die Besatzung wurde in Norwegen gelandet.

Ymuiden, 29. Oktober. (W. T. B.) Der niederländische Dampfer „Hector“‘, der aus Buenos Aires hier anfam, brachte den Kapitän und 10 Mann der Besaßung des norwegischen Seglers „Regina“ aus Skien mit, der mit einer Ladung Grubenholz auf dem Wege nah England am 23. Oktober von einem deutshen U-Boot in Brand gesteckt und versenkt wurde.

London, 80. Oktober. (W. T. B.) „Lloyds“ melden:

Man glaubt, daß der Dampfer „Marina“ (5204 Tonnen) versenkt roorden ist.

Handel uud Gewerbe,

In der gestrigen Sißung des Zentralaus\chusses der Reichs bank führte der Vorsißende, Präsident des Reichsbank- direktoriums Dr. Havenste in, folgendes aus:

Die Entwicklung des Standes der Reichsbank in dem abgelaufenen Monat erhält thr besonderes Gepräge dur die im September auf- gelate fünfte Krieg82anleihe.

Diese Anleihe, die mit ihrem Ergebnis von rund 10652 Mill. Mark, zu denen ncch ein Teil der Feld- und Ueberseezeitnungen hinzutreten wt1d, über alle Vorberehnungen und Erwartungen binau9ging und mit fast genau demselben Betrage [wie die vierte h ebenbürtig an thre Vorgängerinnen anretht, ist zu einer neuen Großtat unseres Volkes g:worden, zum neuen Ausdruck seiner Zuversicht zu dem siegreihen Ausgang des Krieges und zur neuen Betätigung seines freudigen Willens, ebenso mit Gut und Geld ein- zustehen für das Vaterland wie seine Söhne draußen mit Blut und Wehr. Mit den 47 169 Mil. Mark, zu denen nunmehr dite Zeich- nungen auf die fünf Kitegéanleihen angewachsen find, überragt Deuts{land weit alle Leistungen feiner Femde auf dem Gebiet der Kriegéfinanzierung; restlos sind damit alle bisherigen Kosten des Kiieges vom deutshen Volke aufgebracht und in langfsri)ttgen und ganz überwiegend dauernden Anleiten beschafft. Das ift nit nur ein einmaliger finanzieller Erfolg und wirtschaftliher Sieg, sondern es ist, weil er der fünfte und in gleihen Zeiträumen wieder« kehrende war, und weil er nach 26 {weren Kriegsmonaten und gerade in der Zeit errungen wurde, wo die Zahl unserer Feinde sih mehrie und sie gleihzettig an allen Fronten alle Kraft anspannten, um den s{hirmenden Wall unserer Heere zu zerbrehèn, zugleih der redende Beweis, daß das deuish2 Wirt- \haftsleben unges{wächt vnd erfolgreih weiter arbeitet, immer neues Kapital bildend, immer neue Werte shaffend, und daß neben dem Willen, durchzukämpfen zu Sieg und Frieden, auh die wirt- \chaftlide Kraft steht, die Lasten dieses uns aufgezwungenen Daseinskampfs zu tragen für jede Dauer. Auch diese Anleihe ist deshalb zu etner wahrhaftigen Bolksanleihe geworden, zu der über 3 800 000 Zecihner sfihch vereinigt haber. Zu den zahlreihen großen Zeichnungen, die die öffentlichen Verbände, die Landschaften und die großen Lkaufmännisden und industriellen Firmen aufgebracht haben, und über die vtelfah Mitteilungen in der Presse erfolat find, hat sh ganz in der glelhen Weise wie bet den früheren Anleiben die allgemetnste Beteiligung der Privatvermögen gese Ut, von unseren Fürstenhäusern bis zu dem kleisten Sparer, der nur 100 6 zeihnen fonnte, und darüber hinaus in den zabllosen Sammel- zeidnungen in gewerblihen und landwirtschastlihen Betrieben, in Verbänden und Vereincn und wiederum wie früher in den deutschen böheren und niederen Schulen; überall ist die Beschaffung der Mittel für den Krieg wiederum als Vater- landêdienst angesehen und geübt worden. Die Zahl der kleinen und miltleren Zeichner ist nicht mebr ganz so hoch wie bei der vierten Anleibe; aber fie konnte es au nit sein, weil die Kapitalbildung hier langsamer ist als bei den größeren Vermögen, und weil gerade von ihnen bet den legten beiden Anleihen {on außerordentlich viel geleistet war. Aber auch hter ist dur pecsönlibe und immer feiner ausgeslaltete und sorgsamer betriebene Kleinarbeit ein großer Erfolg - erzielt worden. Die kleinen Zethnungen bis zu 2000 „v welsen fast 3400000 Zeichner auf mit einem Ergebnis von über 14 Milliarden, die Zeichnungen bis zu 10 000 „é mebr als 3721 000 Zeichner mit rund 32 Milliarden. Auch bei dieser Anleihe is wieder von allen Vermittlungsstellen, Banken und Bankhäusern, Sparkassen und Genossenschaften, Lebensversibetrungs- gesellichaften und Postanstalten hingedend und weitherzia zfammen- gewirkt wotden, wieder hat die gesamte deutshe Presse opfer- freudig und unermüdliy aufklärende und werbende Arbeit getan, haben die Verwaitungöbehörden in Stadt und Land die Weibea:beit tüh'ead und anregend organisiert und zahllose Helfer gefunden, baben Geistlichkeit und Lehrershaft sih aufopternd in den Dienst der Sache gestellt, haben Behörden und Vereine, Berufsvertretungen uod Arbeit- geber, jeder in feinem Wirkungdkreise, ihre Kraft und Mitarbeit dafür eingeseßt, und thnen allen möchte ich auch von dieser Stelle wärmsten Dank und Anerkennung sagen. Von der prächtigen Mitarbeit, die auch diesmal wieder die deutsche Jugend der höheren wie der mittleren und Volksschulen bek dem vater! ärdi\chen Werke geleistet hat, ist erst ein kleiner Ausschnitt für einen Teil der höheren und mittleren Shulen und Lehrerbildungs- anstalten \tatistisch e:faßfit; aber er zeiat ein ebenso erfreulihe&a Bild wie die leßte Anleibe. Von den rund 3000 dieser Anstalten, die sich mit eigenen Sammelzeichnurgen entgt haben, haben die Schüur der blôher bearbeiteten 911 Anstalten niht weniger ais 14 864 000 selbst gezeihnet, also durshnittlich über 16 000 4 bet jeder Anstalt, und- an 445 dieser Schulen haben 25 500 Schüler avßerhalb der Schulen über 40 Millfonen Maik an Zeichnungen geworben.

Besonders erfreulich aber und für die deutsche wtrtiharutche Krast und die Verfassung des Geldmarktes bezeichnend is, daß auch die Ein- zablungen auf diese fünfte Krieg8anleihe sich wiederum ebenso stark und zum Teil ncch stärker und \{hncller abwickeln als bei den früheren, und daß auf die Hilfe der Darlehnskafsen smmer wentger zurück- geqen wird. Son am 30. S. ptember, also fünf Tage vor Zeicha