1916 / 257 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Oct 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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H É me Van ir A RR Cm I A A R E E e E T T S Is

nungs\{chluß, waren 5177,5 Mill. Mark, aleih 48,6 2% ter Gesamt- zeihnungen, eingezahlt; bis zum ersten Pflichtzahlungstage find statt der verlanaten 30 9/6 eingezablt worden: bet der I. Anleihe 54,3 9%, bei der IL. 67 0/0, bet der III. 68 0/6, bei der 1V. 75,5 9%, bei der V. 74,1%. Von diesen bis zum ersten Pflichtzahlungstage eingezablten Beträg-n waren mit Hilfe der Darlehnskassen besagt: bei der I. Anleihe rund 25 9/0, bei der IL. 8,5 9/0, bei der IIL. (bis 23. Oktober 1915) 6,5 9/0. bet der IV. (bis 22. April 1916) 4,8 9/%, bei der V. (bis 23. Oktober 1916) nur 2,8%. Am 28. d. M. waren auf die fünfte Kriegsanleihe bereits 8636 Mill. Mark, d. h. 81,1 9/9 der Gesamt- zeihnungen, eingezahlt. Auch darin zetgt diese Anleihe dasselbe Bild wie ihre Vorgängerinnen, daß die mit ihr verbundenen gewaltigen Geldbewegungen dank der sorasamen Vorbereitungen der beteiligten Kreise und dank der von der Neichtbank durch Nediskontierungen be- wirkten starken Bindung der flüssigen Geldmittel keinerlei Ershütite- rung des Geldmarkies hervorgebraht und ihre Spuren nur in den Taf enohallen Bewegungen der Zlffern der Neichsbankausweise hinter- In der leßten Septemberwohe stieg der Notenumlauf um fast 910 Mill. Mark auf seinen bisherigen Höchststand von rund 7370 Mill. Mark, das Konto der Wechsel und Schayanweisungen um 3181 Mill. Mark auf seinen ebenfalls bisher höchsten Stand von 10 758 Mill. Mark, in der Hauptsache dur die als erste Einzahlung auf die Anleibe zurückfließenden, von der Ncihsbank vorher begebenen dhaßanweisungen. Andererseits führte die vorbereitende Verstärkuna der privaten Guthaben zu einer E:höhuna der fremden Gelder um 2587 Mill. Mark auf den Stand von 6266 Mill. Mark, der ihren bisherigen Höchststand vom 31. März d. I. noch um mehr als 1900 Mill. Mark überttieg. Beides hatte eine vorübergehende stärkere Minderung der Deckungsverhältnisse zur Folge. Die Golddeckung der Noten ermäßigte fi von 36,0 auf 33,7 9/0, die Métalldeckung von 36,3 auf 34 9/0, die Deang aller tägli fälligen Verbindlichkeiten durÞ Gold von 23,5 auf 18,2%. Die folgenden Wochen haben dann aber mit den stetig wacsenden Einzablungen auf die Anleihe zu elner starken Abdeckung der Schatzanweisungen und einer starken VWer- minderung der priyaten Guthaben geführt und eine beträcht- lie Erleihterung des Status gebraht. Der Notenumlauf senkt: si bis zum 23. Oktober wieder um 336 Mill. Mark auf 7033 Mill. PVeark, Wechsel und Schatzanweisungen um 3143 Mill. Mark auf 7615 Mill. Mark, die fremden Gelder um 2680 Mill. Mark auf 3986 Mill. Mark. Der Goldbestand, der \ih sett dem 23. September in sehr erfreulther Weise um fast 32 Mill. Mark vermehrt hat, deckt die Noten wteder mit 35,6 %/6, tie Metalldeckung der Noten bat Ah wieder auf 35,8 9/6 und die &olddeckung der sämtlichen tägli fälligen Verbindlichkeiten auf 23,6 9% gehoben Auch der Bestand der Darlehnskassen an Darlehen hat mit 2920 Mill. Mark am 23. Oktober feinen bisher höchsten Stand er- reiht. An Darlehen füc alle fünf Kriegeanleihen liefen am 23. Oktober noch 1086 Mill, Mark, also nur rund 2,4 9/9 aller bis dahin eingezahlten Anleihesummen. An Darlehnskafsenscheinen waren ami 23. LDftober ausgegeben 220,4 Mill. Mark, davon im freien Verkehr W53,7, für gedeckte Kassenscheine zurüdckgestellt 120, in den Beständen der Reichsbank 346,7 Mill. Mark.

Der Zentralaus\{huß genehmigte mit Rücksicht auf § 324d des Bankgeseßzes die Erhöhung des Betrages, bis a die Fonds der Bank zum Ankauf von Effekten für eigene Rech- nung verwendet werden können, auf 120 Mill. Mark.

(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe" \. i. d. Ersten Beilage.)

Wohlfahrtspflege.

Zusaßtzrente für Kriegsinvalide.

Von Meichs wegen ist ein besonderer Fonds geschaffen worden, aus dem Kriegsbeschädigte, die Kriegszulage beziehen, eine Zusagrente erhalten können. In Frage kommen solhe Fälle, in denen das gegen- wärtige Etnkommen aus Rente, Kriegszulage, Verstümmelungszulage, Arbeitsverdienst usw. erheblich hinter dem Etnkommen zurüdckbleibt, das der Betreffende in dem Jahre vor dem Kriege gehabt hat. Bei der Bemessung der Rente foll die bisherige Lebensführung berüdsihligt werden; es soll sowohl eta Herabsinken ter Bescbädigten in die Armenpflege verhütet, als au sozial Höher gestellten ein gewisser Ausgleich gegeben werden. Es kommen wesentlih monatlihe Unterstüßungen in Betracht, die nach den bisherigen Entscheiden zwischen 3—4 und 40—50 4 s{chwankten. Grenzen sind jedo nicht geseßt, es kann in Sonderfällen auch höhere Unterstügung gewährt werden. Daneben werden einmalige Zuwendungen gemacht, die in der Negel so gedacht find, daß sie rückwtrkend als Ersaß dafür anzusehen sind, daß die Nenie erst zu einem späten Zeitpunkte einseßte; es kann alio auch rückwirkend Nente gewährt werden. Meldungen find an den Bezirks- feidwebel zu richten. (Korrespondenz für Kitegswohlfahrtspflege,)

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Schulgeldbefreiung für kriegsinvalide Fachschüler.

Um bedürftigen und würdigen Kriegstinvaliden den Besuch der regelmäßigen Kurse der gewéibli®en Fachschulen zu erleihtern, soll, einem Erlaß des. preußischen Ministers für Handel und Gewerbe zu- folge, thnen das Schulgeld von vornherein und über die sonst nach dem Etat feststeßhende Grenze von 10 oder 59% der Jsteinnahme an Schulgeld hinaus ganz oder teilweise erlassen werden. Nur folchen krieg8invaliden Schülern darf Schulgelderlaß gewährt werden, die nach ihrer Borbildurg und sachverständiger Berufsberatung dur die b'erfür bestellten Organe der Kriegsinyalidenfürsorge sowie nah dem Urteil der Lehrkräfte der Anstalt sch zum Besuch der Fach- schule eignen. A

Als Ergebnis einer weiteren von Spaniern in Palma de Moallorca veranstalteten Sammlung für das deutsche Rote Kreuz find, wie dem ,W. T. B.“ berihtet wird, der deutschen Bot- schaft in Véadrid 2333,65 Peseten überwiesen worden. Die Kaiser- lide Botschaft hat den warmherzigen Gebern ihren Dank aus- gesprochen,

Literatur.

Die Gedankenwelt des Orients. Lebensweisheit und Weltanschauung der Dichter und Denker des naben und fernen Ostens. Herau?gegeben vcn Professor Dr. Wilhelm Schulte (Verlag von Haude und Spener in Berlin; geb. 4 4, in Ganzletnen 5 #4). Daß die Kultuc im Often vor Jahrtausenden eine reiche Blüte ge- zeitigt hat, daß diese Kultur in mannigfaher Beziehung als Quelle der wesilicen gelten darf, is ein sicheres Ergebnis wissenschaftlicber Forschung, das auch in jüngster Zelt durch Ausgrabungen erneute Be- flätigung gefunden hat. Diese uralten Beziehungen lommen uns aber kaum noch zu lebendiaem Bewußtsein und die Kenntnis der Kunft und Literatur des Nahen und Fernen Ostens ist auf enge Kreise beschränkt, Die vorl egende Sammlung will die Gedankenwelt der oftliien Völker, wie sie in den Literaturen zum Ausdruck kommt, weiteren Kreisen zugängllch machen und ihnen einen Ein- blick in die Leben2- und WeltansEauungen der ösöstlihen BVöolken ershließen. Der Herausgeber hat dabei die Literaturen der Chiîaesen, Vetter Inder, Aegypter, Juden, Araber, Perser und Tü1k?tn herangezogen und aus thren Werken solhe Proben in deutscher Ueberjeung geboten, aus denen ihm die geistige Eigenart jener Völker besonders deutlih zu |prechen schien. Neben Stellen aus Shhriftweiken wurden besonders die Sprihwörter berückfichtigt, in deren knappen Sägen stch das Wesen etnes Volkes ja besonders auschaulich widerspiegelt. ine gauze Anzahl der aufgeführten Stellen erscheint dabet zum ersten Make in deutsher Sprae. Der Sammlung ist €ine kurze Einführung vorausgeschickt, in der die

Literatur. der cinzelnea Böllexr nab threr Ekzenart kuapy gekern- zeichnet wird. Ueb?r die einzelnen Dichter und Schriftsteller werden ebenfalls kurze Angaben gemackcht. Fnhalts2erzzihnis und Szchregifter erleichtern den Gebrauch der Sammlung.

Das von Rudolf Kögel, Emil S omn und Wilhelm Bauer begründete, jeßt von Adolf Bortels und Julius Kögel herausgegebene Iahrbuch „Neue Christoterpe“ B in seinem 38. Jahrgang für 1917 vor. (Verlag von Richard Mühlmann in Halle a. S, geb. 4 4, mit Gold|hnuitt 4,50 6.) Gs enthält zu der bevor- stehenden Jubelfeter der Reformation Aufsäße von Joh. Gaußlener über Luthers Gaben an das deutsche Volk und von Ad. Bartels über Luiherstätten. Aus dem üb1igen Jnhalt des reihhaltigen Bandes seiea eine Studie von E. Bruhn über Heimat und Jugend Theodor Storms als psyhologisher Hintergrund seiner Dichtung und ein Erinnerungsblait zu Marie Nathusius? 100. Geburtstag von ihrer Nichte Dörthe Kögel, ferner eine Abhandlung des D. Jultus Kögel über das Rätsel des Leidens und den Weltkrieg, hervorgehoben.

Theater uud Musik.

Deutsches Theater.

Der „Deutsche Zyklus*“ des Deutschen Theaters wurde en fortgeseßt. Auf Reinhold Lenz folgte Friedri Marimilian Klinger (1752—1831), der mit seinem Drama „Sturm und Drang“ dem Zeitabschnitt, dem er als Dichter angehörte, den Namen gegeben hat. Aber niht dieses bezeiGnende Erzeugnis seines Schaffens wurde gestern aufaefüh:t, sondern sein 1775 er- schienenes Werk „Das letdende Weib“, und auch dieses nicht in der ursprünglichen Fassung, sondern in etner freien Bearbeitung Karl Sternheims, der eine Fälshung begeht, wenn er die ver- sttegenen Empfindsamkeiten dieses Jugenddramas in die eiserne Zeit der Freiheitskriege verlegt, die für Wertherei wahrlich keinen Sinn mehr hatte. Doppelt unwahr aber wirkt diese Apotheose einer Ebe- brecherin in unseren Tagen des gewaltigen Kampfes der Weltgeschichte. Bon der ungebändigten Kraft, dem Sturm und Drang der urwüchsigen Natur Klingers ist in der Faffung, die der moderne Aesthet Sternheim dem Werke gegeben hat, fast nirgends etwas zu \püren, um so mehr aber wird eine weihlihe Empfiadelei hervorgekehrt, die auf die Be- sucher der gestrigen Aufführung wentger abstoßend a1s komish wirkte. Der „Gesandtin“, die, obwohl sie glücklihe Gattin und Mutter ist, den ritterlihen jungen Hauptmann Dietrich von Brandt kurz vor seinem Ausrücken ins Feld in ihre Nähe bannt und in ein Liebesabenteuer verstrickt, glaubt man elnfach die Behauptung nit, daß sie keine „gewöhnlihe Ehebrecherin“ sei, und erst recht niht die fophistishe Begründung, warum sie es nit sei, weil ketnerlet psybologisckze Notwendigkeiten mildernd für fie \prechen. Einige andere Gestalten des Stülkes: der philosophierende Gatte, ferner ein \{chwärmertisch beanlagter Bruder der „Gesandtin“ und ein ihrer Tugend nach- stellcnder verschmähter Liebhaber, die unmotiviert auf der Szene er- einen, wenn fie gebrauht werden, und ebenso verschwinden, wenn sie entbehrlih sind, wirkten fast parodisiisch. Am sympathischsten ist die Figur eines alten fernigen Majors, der _den jungen Brandt als foldatish gerader Mahner und Helfer durch das Stück geletlet, das zwar traurig endet, aber keine der Forderungen, die man an elne Tragödie stellen muß, erfüllt. Umsonst bemühten sch Lucie Höflih und Paul Hartmann, für das Uebespaar wärmere Anteilnahme zu erwecker, und ebenso vergeblih versuchten die Herren Decarli, Delius, Niemann u. a den Nebenfiguren Leben ein- zuhauchen. Das gelang einzig Eduard von Winterstein mit der freilich ret dankbaren Rolle des Majors. Zum Schluß gab es eine kleine SwWhlacht zwishen Klatschern und Zischern, die beide Recht hatten, wenn man die Mißfalleäußerungen auf bas Stück, den Beifall auf die Aufführung bezteht.

Künstlertbeater.

Ludwtg Thomas Komödie , Moral“, deren Wirksamkeit bereits im „Kleinen Theater“ und im „Schiller-Theater“ in Berlin erprobt wurde, ging gestern neueinstudiert auchG über die Bühne des „Künfstler-Theaters*. Thomas fest anpackende Satire, scine urwüchstg- frische Art, Personen und Handlungen wie im Hohlspiegel zu sehen und in dieser Verzerrung unterhaltend zu s{ildern, fefselie und be- lusitgte von neuem, half über die Dürfligkeit der Handlung hinweg und verschlelerte die Einseitigkeit der Thomaschen Satire und auch die Grenzen feines diterishen Körnens, die im ersten Akt, in dem die noch nit entlarvten Moralheuchler theoretish bekämpft werden, sh bemerkbar machen. Die flotte Darstellung hob alle belustigenden Umstände und Pointen wirkungsvoll hervor, und da ein \{charfes Herausarbeiten ihres satirishen Inhalts dem Wesen dieser Komödte und der Absicht ihres Verfassers duraus entspriht, kann dabei von einem Zuviel kaum die Rede fein. Nur die Darsteller des Herzog? lichen Kammerherrn und des Polizeishreibers gingen in threr Maske und ihrem äußeren Gebahren über die Grenze des als möglich Denk- baren erheblich hinaus. Besonders belustigend wurde der Gymnasial- lehrer Wasner von Herrn Sternberg und der Polizetassessor Ströbel von Herrn Adalbert dargestellt.

Morgen, Mittwoch, gebt im Königlichen Opernhause zum ersten Male Richard Strauß’ Oper „Ariadne auf Naro3" in der Neubearbeitung des Komponisten in Szene. Die musi- kalishe Leitung liegt in den Händen des Generalmusik- direktors Blech. Sptelleiter is der Oberregisseur Droescher. Die Besezung der Erstauf{ührung ist folgende: Ariadne (im Vorspiel: Primadonna): Frau Hafgren -Waag, Zerbinetta: Frau Hansa, Najade: Fräulein Herwig, QDryade: Fräulein Leisner, Echo: Frau Engell, Bacchus (im Vorspiel: Tenor) Herr Kirchner, Harlekin: Herr Habih, Scaramuccio: Herr Sommer, Truffaldin: Herr Krasa, Brighella: Herr Henke ; ferner im Vorspiel: Komypont\sstt: Fräulein Artôi de Padilla, Musiklehrer: Herr Bronsgeest, CTanzmeister: Herr Bergman, Perückenma§er: Herr Bachmann, Offizier: Herr Funk, Haushofmeister: Herr Sachs, Lakai: Herr Henke. Hermann Jadlowker, der zur Erfüllung seiner vertraglichen Berpflichtungen in Berlin wieder eingetroffen is, wird zum ersten Lille am Freitag in Verdis „Maskenball“ als Graf Nichard auftreten.

Morgen wird im Königlihen Schauspielhause „Die Nabensteinerin“ zum 250. ale gegeben. Die Hauptrollen werden von den Damen Abich, von Mayburg “und Schlüter, den Herren Kraußreck, Eggeling, Leffler und Lucas dargestellt. In der Neueinstudierung von Hebbels „Fudith", die am Freitag mit*Frau Durieux in der Titelrolle in Szene geht, find. die übrigen A mit den Damen Pategg, Schlüter, Sussin und den

erren von Ledebur, Kraußneck, Pohl, Boettcher, Eggeling, Engels, Keppler, Leffler, Lucas, Müblhofer, Vespermann, de Vogt und Zimmerer bejeßzt. Spielleiter ist Dr. Bru.

Im Friedri ch- Wilhelmstädttshen Theater wird am kommenden Sonntag, Nachmittags, als Volksvorstellung „Figaros Hochzeit", neu etústudtert, aufgeführt. Jn den Hauptrollen sind u. a. die Damen Garden, Osten, Diedel-Laaß sowie die Tot Berndsfen, Kraus und Seim beschäftigt. Die musikalishe Leitung hat der ee Oppenheim, die szenishe der Direktor Futedrih übernommen.

Mannigfaltiges.

Im Lessing-Museum (Brüdersiraße 13) fiadet morgen, Mittwoch, den 1. November, ein Kammermusikabend des Steiner- Nothftein-Quartetts unter Mitwirkung der Königlichen Sängerin Hermine Finck- d’Albert statt. Am Donnerstag trägt Elisabeth Albrecht plattdeutshe Dichtungen der im Kriege gefallenen Poeten August Seemann und Gorch Feck vor. Karl Seemann spricht ein- führende Worte. Else Xnüttel singt plattdeutshe Leder.

ra ae B E I A L E V E A O

Halle, 20. Okteber. (W. T. B.) Seine Hoheit der Herzog von Anhalt-Dejjau kat am Sonnrtagnackmittag dur feinen Flügeladjatanten aus Anlaß des Todcs des Fliegerhaupt- manns Boelcdke der Familie Boelcke seine Anteilr. ahme aus- sprechen lassen. Der Magistrat der Stadt Dessau hat die Militärbehörden gebeten, die Betsetzung der sterblihen Hülle Boelckes auf dem E hrenfriedhof ter Stadt Dessau vornehmen zu dürfen. Der Oberbefeblshaber ciner Armee, General der Infanterie von Below, veröffentliht folgenden Nachruf für den Hauptmann Boelcke: „Mitten im s{chärfiten Angriff fiel unbesiegt am 28. Oktober 1916 infolge Beschädigung feines Flugzeuges der kühne Fliegerhaupt- mann Oswald Boelcke, {Führer einer Jagdfstaffel, Nitter des Ordens Pour le Mérite. Ztef ershütteit stehen wir, und mit uns das ganze deutsche Volk, an der Bahre dieses sieggewohnten, unvergleihlien Helden. Vorwärts weist uns das Leben und Sterben dieses unershrockenen tapferen Streiters, der unzählige Male hoch oben zwishen Himmel und Erde \sich todesmutig einsegte för des Vaterlandes Ehre. Mit Stolz, Bewunderung und Dankbarkeit wollen wir allezeit den Namen unseres Boelcke nennen. Sein rücksich!sloser Angriffsgeist bleibe Al- gemeingut unserer Armee !*

War schau, 31. Oktober. (W. T. B.) der König von Bayern besuchte den Nachmittagsfstunden die Universität. In Abwesenheit des Rektors Dr. von Brudzinski übernahm der Prorektor Professor Dr. von Kowalski die Führung. Der Kurator der Universität Graf von Hutten-Czapski und Oberregierungsrat Schauen- burg von der Unterrihtsabteilung begrüßten den König. Am Sonntagvormittag fand Gottesdienst in der Kathedrale auf dem Sachsenvlay statt, daran ans{hließend wurden die hier befind- lien bayerishen Landesangehörigen vorgestellt. Um 11} Ukr empfing Seine Majestät im Palais Potecki den Erzbischof von Warschau, Alexander Kakowskt, in Audienz. Um 12 Uhr wurde bei dem Ver- waltungschef von Kries im Palais Radziwill das Frühstück ein- genommen. Der Nachmittag war Besichtigungen gewidmet. Abends 6 Uhr 30 Minuten gab der König» im Schloß eine Tafel. Am Montag 8 Uhr 30 Minuten fuhr der König mit Gefolge auf der Weichsel naG Modlin. Na Besi®tigung der Festung8anlagen wurde um 1 Uhr das Frühstück bei dem Kom- mandanten der Festung eingenommen und um 3 Uhr mit Sonderzug die NRückfahrt nach Warschau angetreten. Um 6 Uhr 30 Min. speiste Seine Majestät im Kasino des Generalgouvernements im Kreise der E Abends wurde die Weiterreise nah Brest -Litow sk angetreten.

Kowno, 30. Oktober. (W. T. B.) Seine Majestät der König Friedrich August von Sachen verweilte auf einer Bes sichtigungsreise im Often einen Tag als Gast des Gouverneurs in Kowno. Um 9 Uhr früh begrüßte Seine Majestät auf dem Bahn- hofe die Truppen, auf deren rechtem Flügel die Angehörigen des sächsischen Heeres und auh diejenigen ächsis{chen Staatsange- hôrigen, die in preußtschen Truppenteilen stehen, aufgestellt waren. An diese Truppenbesihttgung {loß \ich etne Nundfahrt dur die Stadt an, der ein Frübstück auf der Wilhelmhöhe folgte. Von der Wilhelmhöhe aus machte? Seine Majestät einen Ausflug nah dem schön gelegenen Kloster P ozajscie.

Kopenhagen, 30. Oktober. (W. T. B.) „Berlingske Tidende“ meldet aus Malmö: Der Austausch von Sanitäts- foldaten zwischen den Mittelmächten und Nußland hat begonnen. Der erste Transport, bestehend aus 329 Mann, unter ihnen 20 Aerzte, traf gestern aus Rußland ein. Er seßt morgen die Reise über Malmö nah Saßnigz fort. Mit einer cinzigen Ausnahme sind sämtliche Personen Oesterreicher.

Seine Majestät am Sonnabend in

Konsiantinovel, 29. Oktober. (W. T. B.) Der erste Transport rumänisher Gefangener auf dem Wege nah Anatolten kam gestern durch die Straßen - Konstantinopels. Die rumänishen Soldaten maten durch thr elendes Ausseben und thre Niedergeschlagenheit einen bejammernswerten Eindruck. Die den Durhzug der Gefangenen betrachtende Menge bewahrte überall würdige Nuhe.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 232. Abonne- mentévorstellung, Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Zum 1, Male: Ariadne auf Naxos. Oper îin einem. Aufzuge nebst einem Vorspiel von Hugo von Hofmannsthal. (Neue Bearbeitung.) Musik von Richard Strauß. Musikalishe Leitung: Herr General- Ps Blech. Regie: Herr Oberregifseur Droesher. Anfang 75 Uhr.

Schauspielhaus. 239. Abonnementsvorstellung. Zum 259, Male : Die Nabensteinerin. Schauspiel tin vier Akten von Ernst von Wildenbruh. Regie: Herr Rupprecht. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 233. Abonnementsvorstellung. Lohen- grin. Romantische Oper in drei Alten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 240. Abonnementsvorstellung. Doktor Klaus. Lustspiel in fünf Aufzügen von Adolph L'Arronge. Anfang 7ck Uhr.

Familiennachrichtea.

Verehelicht: Hr. Hermann von Hertell-Daugzin mit Frl. Mathilde von Bismarck (Berlin). Hr. Assessor Briesen mit Frl. Frida Schult von Dratzig (Ndr. Langenöl18). i

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kapitän z. S. Karl von Neslorff CN T UNter e: Eine Tochter: Hrn. von Möller (Kupferhammer bei Brackwede).

Gestorben: Hr. Hans Christian Heinri August von Gadow- Hugold8dorf und Neuhof (Hugoldsdorf). Hr. Hermann von Horn (Heidelberg), Hr. Pastor em. August Matthes (Kolberg). Frl. Clara von Schu!gzendorff (Altenbvrg, S.-A.). Hrn. Karl Frhrn, von Müffllngs Sohn Wolfgang (Aachen).

Verantwortliher Redakteur: Direktor Dr. Tyr ol in Charlottenburg.

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutshen Buchdruckeret und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Fünf Beilagen (eins{lteßli} Warenzeichenbeilage Nr. 86) und die Juhaiït2ausgabe Nr. 43 zu Nr. 5 des öffentlichen Anzeigers sowie die 1237. und 1238. Ausgabe dex Deutschen Verlustlisteu,.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

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Yarlamentsbericht.*)

Deutscher Reichstag. 70. Sißung vom 30. Oktober 1916, Nachmittags 3 Uhr.

Am Bundesratstische: Die Staatssekretäre Dr. Helfferich, Graf von Roedern.

Erster Vizepräsident Dr. Paa \ ch e eröffnet die Sißung nach 314 Uhr mit der Mitteilung, daß dem | Präsidenten Dr. Kaempf gestern durch den Tod feine Gattin nach schweren Leiden entrissen worden ist.

„Wir nehmen alle den herzlichsten Anteil an seinem Geschil, und Sie haben fih zum Zeichen Ihrer Teilnahme von den Pläßen erhoben. Ich stelle das fest und bitte um die Ermächtigung, unserm allverehrten Herrn Präsidenten von dieser Jhrer Anteilnahme Mit-

hen zu durfen.“ (Allgemeine Zustimmung.)

der. Tagesordnung erhält das Wort ittmann (soz. Arbeitsgem.) um zu erklären, daß die efretär Dr. Helfferich gegebene Darstellung der Bo nission hinsichtlich des ¿Falles der beiden in Sd 1 Madchen den Tatsachen nicht entspreche. - Ich l

inen solchen Fall „angespielt“, sondern von vornherein den all unter Namensnennung und Angabe der wesentlichsten erwahnt. Einer Aufforderung, den Fall vorzutragen, deshalb nicht; ich weiß auch nichts von einem bezüglichen iso wenig habe i darauf geantwortet. Jch habe vielmehr neiner Darstellung hinzugefügt, ih würde im Plenum aus Stellen verlesen, aus denen hervorgeht, wie das Zu- mit Prostituterten auf die Mädchen gewirkt habe. ferner fest, daß in der Kommission gegen meinen Wider- isfusstion über die Schußhaft geschlossen wurde, daß 1ch te, darauf zurückzukommen und noch weitere Fälle vor- gen. hat also mcht an mir gelegen, wenn ih in der Kom- on mein weiteres Material nicht habe vorbringen können. Die eischaffung der Akten für das Plenum wäre jedenfalls möglich

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Staatssekretär des Jnnern Dr. Helfferich bittet 06

Bizepräsident Dr. Paasché: An eine Erklärung : vor Tagesordnung kann sih eine Debatte nicht knüpfen; die Mitglie Ç A, g i us G R s G CUA A P + C des Bundesrats konnen aber jederzeit das Wort verlangen. L

&taals]etretar Dr. Helfferich hat Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Helfferich: Gegenüber den Ausführungen des Herrn Abg. Dittmann muß 1ch vorgestern gegeben habe, verbleiben.

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das Wort.

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| L Ni(* yy D0yY A b R} » Fel Madchen erwahnt, die ode zu. e

gen glaube monstrationen aufforderten, in Schußhaft genommen worden und mit Prostituterten zusammengesteckt worden seten. Daß er die Namen at, isb mir mcht erinnerlich. Ich habe sie jedenfalls nicht

auch Herr Ministerialdirektor Dr. Lewald, den 1ch nicht

fondern vorber darüber befragt babe, bat feine Namen ge-

Fh habe dem Herrn Abg. Dittmann zugerufen ich gebe zu, vielleickt nicht gebört bat —, legen Sie uns doch das

vor, Darauf hab er gesagt: Jch habe noch Briefe, aker

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ih mir für das Plenum vor, und dabei ZUuUrufs von meiner Seite geblieben. ch glaube, Sie werden mit mir einig sein, daß rliher gewesen wäre, diese Briefe in der Kom- mission vorzutragen und mcht hier im Plenum. (Widerspruch bei

Sozialdemokraten.) Wenn Herr Dittmann darauf aufmerksam

[ei thm durch einen Beschlwß der Kommission ih unter durch uns, fondern durh eiten Beschluß der Kom- das Wort abgeschnitten worden und er sei deshalb nit

‘age gewesen, das Material vorzutragen ja, meine Herren,

ist denn der Weg zu uns so weit in einem solchen Falle? J hätt es mit Dank anerkannt, wenn das Matertal, das uns wirklich die bietet, mit Namensnennung und allen genauen Einzel- heiten uns so zugänglich gemacht worden wäre, daß ih vorgestern in der Sißung hier in der Lage gewesen wäre, auf den Fall auch wirklich einzugehen, das, was davon stimmt, zuzugeben, und das zu widerlegen, was micht stimmt. Jn dieser Lage war îich| nicht, weil der Fall in der Kommission nicht voll vorgetragen worden war und

B der Aufforderung, die ih ébenso wie der Ministerialdirektor ewald Herrn Dittmann zugerufen habe, uns das Material nicht nitgeteilt worden 1st. (Zurufe von der foz. Arbeitsgem.)

Hierauf tritt das Haus in die Tagesordnung ein: Bera- tung der Anträge des Reichshaushaltsausschusses, betreffend die Zensur und den Belagerungszustand.

Jm Ausschusse ist folgender Entwurf eines Geseßes, be- treffend die politische Zensur, eingebracht worden:

8 1. Wird im Deutschen Neih auf Grund des § 5 des preußischen Gesebes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 1851 oder eines an deten Stelle tretenden MNeichsgeseßes eine Zensur der Presse eingeführt, so geht die vollziehende Gewalt in Angelegen- heiten der politischen Zensur auf den Reichskanzler über, der damit die Verantwortung für die Handhabung der politischen Zensur über- nimmt. Die Bestimmungen des § 4 des Geseßes vom 4. Juni 1851 bleiben für das Deutsche Reich nur insoweit anwendbar, als es ih um die Zensur militärischer Angelegenheiten handelt. Die ¿estseßung der für die Ausübung der politishen Zensur erforder lichen Organe erfolgt durch Bundesratsverordnung.

2. Dieses Geseß tritt mit dem Tage der Verkündigung in

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Laa ta R la A Grundlage

S 2 Kraft

_Der Haushaltsauss{huß beantragt, diesen Geseßentwurf derselben Kommission zu überweisen, die mit der Vorberatung des Geseßentwurfs, betreffend die Schubßhaft während eines Kriegszustandes, betraut wird.

Ein weiterer Antrag desselben Ausschusses geht dahin, an die erwähnte Kommission auch die nachstehende Resolution zu verweisen: j

„Den Reichskanzler zu ersuchen, daß im Art. 68 der NReichs- verfassung in Aussicht gestellte Geseß über den Belagerungs- zustand unverzüglich dem Reichstage vorzulegen."

Die Sozialdemokraten (Abgg. Albrecht u. Gen.) bean tragen folgende Resolution: i |

„Den Meichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß der Be- lagerungszustand aufgehoben und insbesondere die Freiheit dey Presse wieder hergestellt wird."

*) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden dck Minister und Staatssekretäre.

Berlin, Dienstag, den ol Ofltober He

Die sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (Abgg. Bern- stein u. Gen.) legen folgende Nefoluti1ion vor:

n 5 E511 l

„Den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wi sagerungszustand aufgehoben und insbesondere di und der Presse sowie das Vereins-

gestellt wird."

Vom Zentrum (Abgg. Gröber, Erzberger u. folgender Entwurf eines G eseßes überden K zustand eingebracht:

Cinziger Artikel. Bis zun

Neichsverfassung angekündigten (

gegenüber den Anordnungen der Veilitärbefehlshaber

tarische Zentralinf Aufsichts\telle und

errichtet. Der MNetchskanzler erläßt die naheren A

E 4 C 4 D d A y 4 »J ntehende Detiimn Ung inder auf das MAomgreIt

m Erlaß des 1m YeleBes uber den

G Wendung.

Berichterstatter Abg. Dr. Stresemann (nl.) mad Mitteilung über die Verh ngen der Kommission, die si auf eine S (Senehn Borgehen der Behörden gegen ) chaften, auf die verschiedene Behandl1 zogen, Einen weiten Naum in den Vet nahmen die Mißstände auf dem Gebiete d fonders gerügt wurde, daß die Zens Heilmittel erstrecckt. r Zweck de BVolkswillens durch den Burgfrieden erreiht worden. der Negierung sei darauf worden, daß die Zensur milder gehandhabt würde, et 1, Juni bis 30. September in ganz Deutschland verboten worden.

Abg, Grober (Zentr.): Y mission auf Ueberweisung des fommisfton zustimmen. Wir wer mitzuarbeiten und ein Geseß z gefuhl des deutschen Volkes entsp in der Gegenwart nit das S Kriegszustandsgesebes zu fein, als viel L gelt zustand die erforderlichen Grenzen zu ziehen. Wix haben ( zeugung, daß das Kriegszustandsgeseß in einèr Weise angewendet wird die über seine. beabsichtigte B Die Pressezensux

arf nur slcweit gehandhabt wer t des deutschen Bolkes erfordert. Die Pressezensur darf : wendet werden, die in der Netchsverfassung nic Es dürfen ihr also nur unterworfen werden heiten im weitesten Sinne des Wortes Kriegsziele und der Kriegsbedingungen. In Friege gehören die Fragen der Kriegswirtscaft u zu den militärischen Angelegenheiten, alles ü Auffassung: ist nicht nur die unsrige, sondern Generalstaböhefs von Falkenhayn und des Eingabe des Reichsverbandes der deutschen der Pressezensur. Der Generalstabschef hat zensur die Pressefreiheit nur so weit beschxänk suhrung in Betracht tTommt, und der Reichsfan die Zensur in solcen politischen Angel Kriegführung zusammenhängen

wendet werden solle, und daß die Pi

ihre Aufgabe voll erfüllt habe, fo wenig wie mögli beh folle. Am 10. Juni {rieb der Neichskanzler in eine eine Zeitung, daß er ensur außerhalb des militärt\schen nur insofern als nötig ansehe, als sie dem Zwecke Durchführung des Krieges nüße. Von der Zensur sollt handlung der | F 1 bleil

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Regierung kann die

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dur die Augenglà

was im Volke |

der Megierung un bureaukratie, die das

nicht verstanden wird.

tarischen Befehlshaber nicht die darauf angewiesen, die Z1y1

alle hre Verordnungen

Wenn auch im Kriege die Sicherheit liegen muß, so sollen damit doch nicht an die Militärbehörden übergehen. Kaisers, wenn ein militärisd über seine verfassungsmäßige Zuständigkeit Anzahl von Offizieren und Sanitätsoffiziere1 Stellungnahme zum Duell aus dem Heere während. des Krieges wieder in den worden. Das i} dankbar begrüßt worden die Veröffentlichung dieser Nachrichten, 1 könne, daß das Kriegsministertum jebt z Stellung einnehme als früher. Kaiserliche

fo niht von der Zensur b

die Beteiligten mehr Eindruck,

weise. Das Gouvernement Mainz

{rift „Vertrocknete Herzen“ nicht

stimmung des Merkblatts für die

wärtige Politik in dieser kritiscen ?

\teckle Kritik gestört oder behindert

Festigkeit dieser Politik hade den In Vertrauen müsse vielmehr gehoben werden.

durch thren sachlichen Inhalt gehoben wird, fonde gehoben werden muß, dann it es bos um Nein schaftliche Fragen ohne jeden Zusammenhang mit der Kriegsführung jollen zugelassen sein, aber Inserate, wodur industrielle Arbeitskräfte gesuch# wurden, wurden verboten. Es bedeutet pekuniär sehr viel für die Zeitungen, wenn ibnen alle di Inserate genommen werden. Wegen angeblicher Verstöße gegen dieses Chiffre-Inseratenverbot sind den Zeitungen die größten Schwierigkeiten gemacht worden, sind ihnen Verwarnungen und die Androhung der Vorzenfur zuteil geworden. Ebenso mist sich die Zensur mit ihren Maßnahmen Þparteiisckch in den Kampf zwischen approbierten und nmchtapprobierten Aerzten zugunsten der ersteren ein, obwohl, da ein Zusammenhang mit der Sicherheit des Reiches beim besten Willen nicht mehvy konstruiert werden kann; auf der gleilen Linie licgt das Verbot einer Zeitung, welcbe die Impfgegner herausgegeben haben, für die Dauer des Krieges. Ebenso hat die Zensur die Auslegung von Büchern usw. welche aus dèm

r Befehlshab«

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dur ben doch

feindlihen Ausland stammen, in L ibliotheten während des Krieges

) 3 verboten. Was s\oll in aller Welt damit erreiht werden? Aus

alledem ergibt sich die Notwendigkeit, die Pressezensur wieder in ihre Schranken zurückzuweisen, ganz von felbst, Nun bat man uns auf

l, August verwiesen, welche eine

- Zensur enthalten ‘haben soll. Die

ben von einer Vilderung wahrgenommen,

Zensur verschärft worden. Welchen Wortlaut hat die

imtliden Erfahrungen sind in der Richtung [urhandhabung damit gemaht worden? V

enfurelend herauszutommen, cinen Geseß-

ih auf den Boden des geltenden Rechts stellt,

ant Wir halten die

¡e Einheitlichkeit der

enfurhandhabung für Die

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allgemeine Vorx hts sagt, ift bei erstell worden. 3 Absolutismus, ge er Verständnis der

X, B d 1nd.

FC bürgerlid R elfah den Dingen mit ckr berr{ht die \ckchlimmste

( er Ur das ¡ewicht fällt. ckcbubbart be Zccbeusal

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nichT die De L eise des Französischen Folge ift, daß ‘tie

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iese Érregung wird 1

Bentil acöffnet wird umd wenn nicht Befferuna in Al geueu Geradezu unglaublich ist, wie gegen die Zei! n dur die | ründiat wi : im Elsaß sberidte q 1 en und alles ba en Kram paßte: erst heute wird

die Ausführungen des Abg. Bernstein vom vori Freitag em Neichstagsbericht restlos gestrihen worden sind. Das ift ein geradezu unerhörtes gescß- und verfassungswidriges Ver- Von den Zei verboten der lebten Zeit ist besonders rakteristisch dasjemge deé „Vorwärts wegen grober Verleßung des urgfrièdens, obwohl es in der Frage der auswärtigen Politik des détanzslers fon seit langen Monaten feinen Burgfrieden mehr abt, aub der betreffende Artikel in zahlreichen anderen Blättern un- beanstandet erscienew war. Nicht besser begründet war das leßte Ver- bot des „Berliner Tageblalt Man hat den Eindruck, als ob bei diesen Maßnahmen ohne jedes Verständnis für das Wesen der Presse vorgegangen wird. Mit dem Verbot einer Zeitung schädigt man nick nur das Unternehmen selbst, sondern auh Tausende, ja eventuell Hunderttausende von Lesern. Die Schuld an diesen groben Miß= ständen trifft nicht jedesmal die Militärbehörden, sondern oft sind es