BekanntmaMung.
Auf Gruxd des § 1 der Verordnung zur Fernhalturg unzuver- er Personen voar Handel vom 23. September 1915 (Reits- seyblait Seite 603) ist dem Handelsmanu Max Michaelis und feiner Ehefrau Selma Michaelis, geborenen Bernhardt, ter, Wasserstraße Nr. 2, der Handel mit Metallen, Gummi, Umpen, Häuten, Fellen, Papter, Knochen und der- gleichen sowie mit allen Gegenständen des täglichen Bedarfs und Kriegsbedarfs untersagt. Steitin, den 31. Oktober 1916.
Der Polizeipräsident. von Bötticher.
Bekanntmachung.
Dur Bescheid vom 11. Iult 1916 babe ich dem Kaufmann Wilhelm Lönne hierselbft, Vel ingdalerstraln Nr. 75 wohn- haft, den Handel mit Nahrungs- und Genußmitteln und Gegenständen des täglihen Bedarfs sowie die Vermitllertätigk-it hierfür untersagt.
Essen, den 11. Oktober 1916.
Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Ratb.
BeranutbmaGuüUna.
Gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundesrats zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 E S. 603) ist dem Kolontalwarenhändler Johann Raaf in
arringen der Handel mitt Kolonialwaren und Nahrungs- mitteln aller Art wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden.
Cöln, den 30. Oktober 1916.
Der Landrat von Cöln-Land. Minten.
Nicztamtliches.
Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 2. November 1916.
Seine Majestät der Kaiser und König hat an den Minister des Königlichen Hauses Grafen A. zu Eulen- burg anläßlich seines 60 jährigen Dienstjubiläums, wie „W.T.B.“ meldet, die folgende Kabinettsorder ergehen lassen:
Metn lieber Graf Eulenburg!
Dur Gottes Gnade ist es Ihnen vergönnt, am heutigen Tage auf 60 Jahre treuer Arbeit und Pflichterfülung in seltener Frische zurückzublicken. Was Sie ia dieser langen Zeitspanne im Dienste der Armee und Meines Köntglihen Hauses geleistet und welche großen Verdienste Sie sich durch Ihre erfolgreiche Lebensarbeit erworben haben, das steht Mir an Ihrem heutigen Ehrentage leuhtend vor Augen. Mit Meinem aufrichtigen Dank verbinde Ich Meine wärmsten Glückwünsche zu Ihrem seltenen Dienstjubt- läum. Ich freue Mich, ZJhnen als erneutes äußeres Zeichen Meiner Anerkennung die höchste Auszeichnung Meines Hauses, den Stern der Großklomture des Königlichen Hausordens von Hohen- zollern mit Brillanten zu verlethen und dite Dekoration hierneben zugehen zu laffen.
__ Mit dem Wunsche, daß Ih Mich Ihres fürsorglihen Waltens für das Wobl Meines Hauses noch recht lange erfreuen darf, ver- bleide Ih Jhr allezeit dankbarer und woblgeneigter König
Wilhelm R.
Großes Hauptquartier, den 1. November 1916,
An den Minister des Königlichen Hauses Grafen zu Gulenburg.
Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Voll- sißung; vorher hielten der Ausshuß für Handel und Verkehr und der Ausschuß für Justizwesen Sizungen.
Am 80. und 31. Oktober tagte, wie {hon wiederholt während des Krieges, laut Meldung des „W. T. B.“ unter dem Vorsiß des bayerishen Staatsministers Dr. Grafen von Hertling im Reichskanzlerpalais der Bundesrats- ausschuß für auswärtige Angelegenheiten. Der Reichs- kanzler Dr. von Bethmann Hollweg machte auch diesmal dem Ausschuß eingehende Mitteilungen über die gesamte militärische und politische Lage.
Zwischen der deutschen und französischen Regierung ist im Januar d. J. ein Abkommen wegen der Entlassung der beiderseitigen Zivilgefangenen getroffen worden. Nach diesem Abkommen haben alle in Frankreich internierten deutschen Frauen und Mädchen sowie männliche Personen unter 17 und über 55 Jahren und dienstlih untaugliche Männer zwischen 17 und 55 Jahren Anspruch auf Entlassung und Heimbeförderung, soweit fie niht wegen gemeiner Ver- brehen oder Vergehen strafrehtlich verfolgt werden. Wie I D B.‘ mitleilt, * hat die , Französische, Re- gierung das Abkommen insofern nicht innegehalten, als sie einer größeren Anzahl Deutscher, insbesondere Elsaß- Lothringer, die nah dem Abkommen zu entlassen waren, darunter auch Frauen und Kindern, ohne Angabe von Gründen die Abreise verweigert. Da die von deutscher Seite erhobenen Vorstellungen erfolglos geblieben sind, hat sich die deutsche Regierung nunmehr entschlossen, Vergeltung zu üben und zunächst zweihundert französishe Männer und Frauen aus dtidesbhetèn Familien im beseßten französishen Gebiet fest- nehmen und nah Deutschland bringen zu lassen. Sie werden so länge festgehalten werden, bis die vertrag8widrig zurüdck- gehaltenen Deutschen nah Deutschland zurückgekehrt sind.
Am 29. Oktober waren 2 Jahre verflossen, seit das osmanische Reich an der Seite der beiden Kaiserreihe in den Kampf trat. Jn Erinnerung daran find zwishen dem Generalféldmarshall von Hindenburg und dem Vize- generalissimus Enver Pascha herzlihe Telegramme ge- wechselt worden, in denen das feste gegenseitige Vertrauen und die treuê, opferwillige Waffenbrüderschaft als sichere Bürgschaft für den Sieg von neuem festgestellt wurden.
Der Generalfeldmarschall von Mackensen hat einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge am 26. Oktober nachstehenden Armeebefehl an die ihm unterstellle Dobrudscha- Armee erlassen:
Bei Medaldia, 26. Olktober 1916.
Armeebefebl. :
Soldaten der mir unterstellten Heeresgrupp*! Seine Maj stät der Deutsc((e Kaiser het mi beauftragt, Cuch mit Seinen Gcüßen Seine Anerfennung und Seinen Dank auszusprechen für Eure Taten in der Dobrudsha. Ihr habt diese gte durch die Ein- nahme vor Constanza und Cernavoda und Verfoläung des darüber binaus geflüchteten Gegners! Wie habt Ihr die Numänen bet Tutrakan und Silistria überrascht, wie bei Dobric thnen und Nussen Halt geboten! Bet Musubej und Aptaat habt Ihr sie fo ge- schlagen, daß se tin ihren {on im Frteden vorbereiteten, vom Schwarzen Meer bei Tuzla bis zur Donau bet NRasova reihenden festen Stellungen Schuß suchen mußtèn. Bei Topraisar und Cobadinu, ihren Hauptstügpunkten, empfingen fie no@ dazu erbeblihe Verstärkungen. Aber ob sie aud) vom Meere ber und úber die Donau hinweg Eure Flanken zu bedroben versuchten, in dreitägigem, heißen Ringen habt Ihr Russen, Rumänen und Serben aus thren Feldbefestigungen ver- trieben, in unecmüdlißhem Nachdrängen fie über die Lrajanswälle gejagt und durch die nördlihe Dobrudscha verfolgt.
Ein voller Sieg |s Euer geworden, würdig des waffenbrüder- lichen Wetistreits aller Waffen, würdig des LTreubundes, der in Euren Reihen Deutsche, Bulgaren, Osmanen und Oesterreih-Ungarn vereint. Soldaten, wte Jhr, zwingen das Woffenglück auf thre Seite. Vorwärts denn mit Gott zu neuen Taten für den Ruhm, die Sicherheit und Freiheit unserer Heimatländer! Mit Euren Allerhöchsten Kriegsherren und Euren Landsleuten daheim sehe auh ih als Euer Oberbefehlshaber dankerfüllt und voll Zuversicht weiteren Erfolgen Gurer Kriegstüchttgkeit entgegen.
von Madlensen, Generalfeldmarschall.
Der heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ liegen die Ausgaben 1241 und 1242 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 675. preußische, die 313. bayerische und die 487. württembergische Verlustliste.
Hamburg.
Die Bürgerschaft hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, ohne Debatte einstimmig weitere zehn Millionen Mark für die durch den Krieg erwachsenen Ausgaben bewilligt. Damit steigt der für diese Zwecke bewilligte Betrag auf 155 Millionen Mark.
Oesterreich-Ungarn.
Der Kaiser hot gestern mittag in Schönbrunn den Ministerpräsidenten Dr. von Koerber und die neu- ernannten Mitglieder des Kabinetts beeidigt und sodann den Ministerpräsidenten und die neuen Mitglieder des Kabinetts in besonderen Audienzen empfangen.
Frankreich.
Jn der Sißung des ausführenden Ausschusses der radikalen Partei wurde folgende, von Franklin Bouillon vorgeschlagene Tagesordnung, die hier auszugsweise nah dem „Radical“ wiedergegeben wird, einstimmig angenommen:
Mit Kriegsbeginn hat sich die radikale und radikal-foztaltstische Partei in den Dienst der Landesverteidigung gestellt und in threm Interesse den Burgsrieden bis zum vollständigen Stege elnzuhalten beschlossen. Der ausführende Auss{chuß grüßt die Bewohner der okkupterten Gebiete und sichert thnen vollkommene Entschädigung für die erlittenen Schäden zu. Ex drückt dem Heere, seinen Lehrern, Führern und Soldaten seine Bewunderung aus und gedenkt mit Wehmut der glorreich Gefallenen. Er dankt den Arbeitern und Arbeiterlnnen der Munittonsfabriken wle den Land- leuten für ihre aufopfernde Arbeit. Er beauftragt seine ge- wählten Abgeordneten auf die Vergrößerung des Kriegsmaterials zu achten und Maßregeln für das wirtschaftliche Wiederaufleben des Landes nah dem Kriege zu treffen. Er grüßt herzlich die helden- mütigen Verbündeten und wünscht ein noch engeres Zusammenarbetten mit ihnen. Entschlossen, bis zum vollständigen Triumph der ver- bündeten Heere auszuharren, weist er jeden Frieden zurück, der die \chändlich mißbandelten leinen Nationen niht vollkommen wieder aufrihtet, Frankreih seine geraubten Gebiete zurückaibt und die un- entbehrlihen Garantien für seine Stcherheit gewährleistet. Endlich ist er entschlossen, ein System internationaler Garantien vorzubereiten, damit die zivilisierte Welt in Zukunft ver Ueberfällen ges{chüßt und der Frieden der Welt durch den Sieg der Freiheit und des Rechts
gesichert werde. Rußland.
Ein Kaiserlicher Ukas gibt dem Finanzminister Anweisung zur Ausgabe einer Kriegsanleihe mit kurzer Tilgungsfrist. Der Betrag der Anleihe beläuft sih auf drei Milliarden Rubel, sie soll zu 51/2 Prozent verzinslich sein und in zehn Jahren zurückgezahlt werden.
— Einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- Agentur“ zufolge ist der Abteilungschef im Ministerium des Ausmnärtigen Polovtzeff zum Gehilfen des Ministers des Auswärtigen ernannt worden an Stelle von Arzimowitsch, der zum Senator ernannt worden ist.
Velgien.
In den leßten Tagen hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ die zwangsweise Abschiebung belgischer Arbeitsloser aus dem Gebiete des Generalgouvernements nach Deutschland begonnen, und zwar in dem Kreise Mons. Die Abschiebung ging ohne Zwischenfall vor sich.
Dänemarfk.
Die dänische Generalpostdirektion gibt bekannt, daß von dem Amerika-Dampfer „Frederik VIIT.“ auf der Reise von New York nah Kopenhagen die gesamte Brief- und Paket- post und von dem norwegischen Amerika-Dampfer „Kristiania- fjord“ auf der Reise von New York nah Bergen 73 für Dänemark bestimmte Postsäcke von den englischen Behörden in Kirkwall beshlagnahmt worden sind.
Norwegen.
Die Regierung seßte ihre Beratung mit dem Storthingspräsidium und den Parteiführern unter Zu- iehung ihres Stockholmer Gesandten Hagerup (des bekannten
echtslehrers und norwegischen Vertreters auf den Haager Konferenzen) und ihres Berliner Gesandten von Ditten über die Deutschland zu erteilende Antwort fort.
Griechenland.
Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ ist bei Guida, an der Eisenbahnlinie Saloniki—Verria, ein unangenehmer Zwischenfall vorgekommen. Ein Bataillon Infanterie, das von Verria - nah Saloniki ging, wurde von
Truppen aus Ekaterini, dle der Regierung in Athen treit geblieben find, angegriffen. “Es wurden einige Schüsse gewechselt und verschiedene Soldaten verwundet. Das Bataillon {lug sih \hließlich durch die Angreifer durch. Das ist die erste Feindseligkeit unter den beiden einander gegenüberstehenden Gruppen der griechis{chen Armee.
Bulgarien. Der König Ferdinand hat, wie „W. T. B.“ meldet, den bulgarischen Militärbevollmächtigten und Flügeladjutanten Oberst Gantchew der Person des Deutschen Kaisers zugeteilt.
Kriegsnahrithten.
Großes Hauptquartier, 2. November.
Westlicher Kriegsschauplas§. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
Im nördlihen Sommegebiet frishte die Artillerie- tätigkeit teilweise erheblich auf. Ein englischer Vorstoß nördlich von Courcelette ist leiht abgewiesen. Französishe Angriffe im Abschnitt Lesboeuf@—-Rancourt brachten dem Feinde kleine Vorteile nordöstlich von Morval und am Nordwest- rande des St. Pierre Vaast-Waldes, wurden in der Hauptsache aber blutig abgeschlagen. Unsere Truppen drangen gegenüber hartnäckigem französishen Widerstand in den Nordteil von Sailly vor.
Heeres3gruppe Kronprinz.
Mehrfach steigerte sih der Feuerkampf rechts der Maas zu großer Heftigkeit, insbesondere richten die Franzosen bisher \chweres Zerstörungsfeuer gegen die bereits in der Nacht von unseren Truppen befehlsgemäß und ohne feindlihe Störung geräumte Feste Vaux, auf der wir zuvor wichtige Teile gesprengt hatten.
ODestlicher Kriegs3schaupla g. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Bei der Heeresgruppe des Generals von Linsingen stürmten westfälishe und ostfriesishe Truppen unter Führung des Generalmajors von Ditfurth die bei und südlich von Witoniez auf das linke Stochod-Ufer vorgeschobenen russischen Stellungen. Neben hohen blutigen Verlusten büßte der Feind an Gefangenen 22 Offi- ziere, 1508 Mann ein und ließ 10 Maschinengewehre, 3 Minenwerfer in unserer Hand. Unsere Verluste find gering. Weitec südlih, bei Alexandrowka, brachten wir von einem gelungenen Erkundungsvorstoß 60 Gefangene zurü.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.
In den Karpathen erfolgreiche Unternehmungen gegen russische Vorstellungen nördlih von Dorna Watra.
M de eben vurai oen ODRELont l Die Lage unverändert. Numänische Angriffe gegen die über den Altschanz- und Predeal - Paß vorge- drungenen verbündeten Truppen find verlustreich gescheitert. Wir nahmen 8 Offiziere, 200 Mann gefangen. Südöstlih des Roten-Turm-Passes dauern die für uns günstigen Gefechte an.
Balkan-Kriegsschauplaß. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Macckensen.
Constanßa wurde erfolglos von See her beschossen.
Mazedonische Front.
Serbische Vorstöße wurden im Cerna-Bogen und nördlich der Nidze-Planina abgeschlagen. An der Struma-Front lebhafte Vorfeldkämpfe.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreichish-ungarisher Bericht. Wien, 1. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:
Oestlicher Kriegsschauplaßy. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl.
Westlih des Predealtales gelang es unseren Truppen in die feindliche Stellung einzudringen, wobei 10 Jnfanterie- geshüße und 17 Maschinengewehre erbeutet wurden. Südöstlih des Noten-Turmpasses wurde Gelände gewonnen.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Nach heftiger Arktillerievorbereitung versuchte der Feind bei Einbruch der Dunkelheit, sich der am 30. Oktober von ihm verlorenen Stellungen am östlihen Narajowka-Ufer wieder zu bemächtigen. Troy fünfmaligem Massenanlauf wurden unsere Stellungen restlos behauptet. :
Ebenso \cheiterten starke Angrife gegen die otto- manischen Truppen. N
An der Bistrycza Solotwinska wurden feindlihe Ab- teilungen durch Feuer vertrieben.
Ftalienischer Kriegsschauplaßt.
Auf dem Südflügel der küstenländishen Front steigerte sich im Laufe des gestrigen Tages das feindliche Artillerie- und Minenfeuer wieder zu großer Kraft. Von 3 Uhr Nachmittags an begann feindliche Jnfanterie im Wippach- Thale und auf der Karst-Hoch fl äche gegen unsere Stellungen vorzufühlen. o sie E zerschossenen Gräben für sturmreif hielt, segte sie A zu Angriffen an, die jedoh durch Sperr- feuer oder durch Gegenstoß abgeschlagen wurden.
Abends flaute das Feuer ab, sezte jedoch Nachts erneut mit großer Heftigkeit ein.
Jtalienische Flieger warfen auf Duttoulo, Sesana und Miramar zahlreiche Bomben ab, ohne nennenswerten Schaden zu verursachen. Hauptmann Sch uenzel s{hoß über der Bucht von Panzano einen Caproni ab.
Südöstlicher Kriegsschauplaßg. Bei den K. und K. Truppén keine Ereignisse. Der Stellvertreter des C des M OeS, von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
(W. T. B.)
Err He E E E gz reinen
Bulgatischer Bericht.
Sofia, 1. November. (W. T. B.) Amilicher Bericht.
Mazedönische Front. Die Lage ist unverändert. Sitiichen Maliksee und Prespasee. fand ein unbedeutendes Gefecht zwischen Vorpostenabteilungen statt. Auf der ganzen Front vom Peegpalee bis zum Dojransee shwaches Artillerie- feuer. Schwa und Ban owo wurden leicht abgeshlagen. Südlich von Tar- nowa vertrieben wir feindlihe Vorposten und erbeuteten ein
Maschinengewehr und Minenwerfer. Am Fuße der Belasica |
î Dis d B E 4 it hie d H ai T4 4 (T | mann dem von mir und Herrn WVintsterialtirekttor ]
Planina Ruhe.
An der Strumafront lebhaftes Artilleriefeuer. Der Feind rückte auf fast der ganzen Front vor. ‘Sein Vormarsch wurde dur das Feuer der Jnfanterie, der Maschinengewehre und der Artillerie zum Halten gebracht.
An der Küste des Aegäisthen Meeres Ruhe. Rumänische Front. Die Lage ist unverändert.
E A D L D L L E R R
Der Krieg zur See.
London, 1. November. (W. T. B.) „Lloyds“ melden: Die englishen Dampfer „Meroe“ und „Torino“ sind versenkt worden.
Bern, 1. November. (W. T. B.) Das „Journal“ meldet aus Marseille: Die englishen Dampfer „Cluden“ und „Herkneß“ sind versenkt worden.
Bern, 1. November. (W. T. B.) „Petit Parisien“ meldet aus Madrid: Der Dampfer „Delhi“ schiffe in Jaoea 6 Offiziere und 19 Matrosen des versenkten griechischen Dampfers „Germinal“' aus.
Yarlamentsdberickchßt.
Deutscher Reichstag. 71. Sizung vom 31. Oktober. Nachtrag.
Bei Fortseßung der Beratung der A ntr ä ge, betreffend neue geseuzliche Bestimmungen über die po- litishe Zensur und den Belagerungszustand, hat der Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatssekretär des Innern, Staatsminister Dr. Helffer i ch die folgende Er- tlärung abgegeben:
Meine Herren! Der Herr Abg. Hirsh hat mich aufgefordert, mi über unsere Stellungnahme zu den Anträgen sowohl des Zentrums wie auch, wenn ich recht verstanden habe, der Kommission zu äußern. Jch habe mir bereits gestern auszuführen erlaubt, daß es für mich als Vertreter der verbündeten Regierungen niht möglich ist, zu Jnitiativ- anträgen des Hauses im gegenwärtigen Zeitpunkt Stellung zu nehmen. Das ist ja nah Lage der Sache formell und materiell ausgeschlossen. Jch wiederhole aber, was ih gestern sagte. Die Tendenz, die in den Anträgen liegt, geht nah derselben Richtung, wie unsere eigenen Wünsche. Auch wir wollen eine Vereinheitlichung in der Handhabung der Zensur, und wir wollen eine. Abmilderung der Zensur. Der Herr Reichskanzler hat sich über diese Angelegenheit mit den in Betracht kommenden militärischen Stellen bereits in Ver- bindung geseßt. Aber natürlich können die Verhandlungen darüber nicht abgeschlossen sein. Zu Verhandkungen gehört Zeit, und Zeit zu solchen Verhandlungen habe ich leider unter den augenblicklihen Ver- hältnissen sehr viel weniger als mir lieb ist. Jch habe ferner gestern bereits erwähnt, daß der Zweck des Zentrumsantrages auch auf cinem anderen Wege, der die Geseßgebung niht in Anspruch nimmt, und jede Verschiebung verfassungsrechtliher Verhältnisse vermeidet, er- reiht werden kann, nämlih auf dem Wege der Allerhöchsten Kabinettsorder. Jh will diesen Punkt im Augenblick nur andeuten.
Weiter aber möchte ih mit einem Worte auf die Ausführungen des Herrn Abg. Hirsch zurückkommen, soweit sie Herrn Bacmeister betrafen. Es klang doh ein Zweifel. heraus, als ob von den Fest- stellungen, die ih gemacht habe, irgend elwas angezweifelt werden könne, im Widerspruch stehe zu Angaben des Herrn Bacmeister. Meine Herren, ih habe hier das Original des Vernehmungsprotokolls des Herrn Hauptmann Neumann dur das Gouvernementsgerihk Libau. Jch habe hier die Mitteilung, die mir ter Vorsikende des Luftflottenvereins gemacht hat, und ih habe zwar nicht hier, aber in meinen Akten, die von Herrn Dr. Marquardt, dem Dircktor de Luftflottenvereins, unterschriebene Erklärung. Das sind die drei Stücke, die ih gestern anführte, und die na meiner Ansicht den Sal verhalb lüdenlos klären. Jch sollte annehmen, daß damit der Fall wirklich erledigt ist.
Zum Schluß eine Bemerkung, die sid auf dew Herrn Abg. Ditt- mann bezieht, der — wie ih sche — noch hier is. Jch war gestern auf das Präludium vor der Tagesordnung nicht vorbereitet, sonst hätte ih das Stenogramm der Kommission mir geben lassen. Jch habe gestern aus dem Gedächtnis gesprochen. Aber ih alaube, das Haus ist doch bei der Nolle, die dicser Fall gespielt hat daran interessiert, wie die Sade wirkli liegt, ob der Herr Abg. Dittmann recht hat oder ob meine Darstellung zutreffend ist.
Ich wiederhole meina ‘Darstellung: Als der Herr Abg. Dit! mann im Ausschuß den Fall von den jungen Mädchen vorbrachte, habe ih ihm zugerufen: Geben Sie uns das Material, worauf er erklärte, das behalte er sich für das Plenum vor. Er be- hauptet, er habe meinen Zuruf nicht gehört, und. was ih als Antwort verstanden habe, sei keine Antwort gewesen. Das Stenogramm ist bei der Nede des Herrn Dittmann kurz und summarisch, gibt also darüber keine Auskunft. Dann aber hat Herr Ministerialdirektor Lewald, von dem ich gestern sagte, daß er dieselbe Auffordérung wie ih an Herrn Dittmann gerichtet habe, nah dem stenographischen Pro- tokoll der Aus\chußsißung folgendes gesagt:
Ob Herr Abg. Dittmann richtig berichtet is, daß die jungen Mädchen mit Prostituierten zusammengetan worden seien, das weiß ¿h nicht. Herr Abg. Dittmann hat vielleicht die Freundlichkeit, diese Sache niht im Plenum zur Sprache zu bringen, denn ih weiß wirklich nicht, welchen Zweck das haben soll, wenn die Sache dort erörtert wird. Wenn er den Zweck verfolgt, daß, falls ein Fehler vorgekommen ist, dieser abgestellt wird, so is es selbst- verständlich, daß sofort, sowie er uns etwas substantiiertere, An-
Li IIAFErmaßen
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gaben mat, dem nahgegangen wird, und wenn etwas Derartiges |
| lih:n YBeraniwortlihfeit zu erhalten. | cistlihe Vettglied ves Katser-Wilhelm-Instituis für Biologie, Pre | fessor Dr. Hartmann, einen Vortr e | | dem Gebiet der Befruhtung, inébesondere bet Protiste e | bellen, die auf rein theoretischec Grundlage aufgebaut nb, tönne | zugleich do für die Bekämpfung gewisser Tropenkrankheiten, die, Ps zum Beispiel die Malaria und die Schlafkrankheit, dur Piotien | Vas ar
ges@echen i}, wird es von niemand meh: Oberkfommando und. vom Kriegsministerium.
Also Herr Abg.“ Dittmann wird: vielleicht qué angefühxten Gründen lieber die Sache nit bringen.
Ic glaube, n
avend und gestern hier t mt ch2 L AAREN E im Plenum häkt l
Herrn Ministerialdirektor Ï rufs, sondern in F ausdrüdcklich an if teilungen enisprocen !
Nuf die Doran on
des ¡Falles vorheben.
ZUnächst: Der Abg. Diltmann. hat in der Kommis seinen eigenen Angaben ausdrücklich gesagt, daß e: des. Materials für das Plenum reserviere, und dies Teil des Materials haben Sie ja gchört.
Zweitens: Herr Dittmann ist dur einen Zuruf vo1 durch Ausführungen des Ministerialdirektors Dr. Lewald « worden, uns das substantiierte Material als Grundlage für P und Einschreiten mitzuteilen. Diesem Ersuchen hat dex geordnete Dittmann nicht entsprochen.
Wir sind also hier — das stélle ih ausdrüdlidy fest — ins- | besondere durch die Mitteilung der Briefe, die einen fo abscheulichen |
Vorgang enthüllen, überfallew worden. Wenn es dem Herrn Abge» ordneten Dittmann bei seinem Vorgehen auf die sachliche Aufklärung angekommen wäre, so hätten ihm die zehn Schritte von seinem Plate zu unserem Plaße nicht zu weit sein dürfen.
Statistik und Volkswirtschaft.
Zur Arbeitérbewegung.
Nach einer von „W. T. B.* übermittelten Meldung der „Daily News“ haben die Bergarbeiter von Südwales und Schott- land beshlofsen, eine Bewegung gegen die Preisfteigerung der Lebensmittel zu veranstalten. Die Bergarbeiter von Süd- wales haben sich am 30. Oktober in Cardîlff - versammelt und be- s{lossen, ihre Gewerkschaften zu einer Tätigkeit aufzufordern, um die Regierung zu einer slrengeren Aufficht über die Lebensmittelpreise zu boden Die Dee, Sa en rg ernen fich der
ewegung anzuschließen. Wenn die Regierung niht nachgibt, soll am 27, November der Ausstand erklärt werden. Y S |
Kunft und Wissenschaft.
Am Sonnabendnahmittag trat der Senat der Kalser- Wilhelm-Gesellshaft unler dem Vorsiß des Birklichen Geheimen Rats von Harnack zu einer Styung zusammen. Das Kultusministeruum war durch Wiinisterialdirektor Schmidt und Regterungsrat Frtedrih Trendelenburg vertreten. Anwesend waren die Senatoren : Arnhold, von Vöttivger, von Dirksen, Emil Fischer,
von Guilleaume, Koppel, von Kcebl, Kruvy von Bohlen und Hallbach, !
Franz_von Mendelssohn, von Passavant-Gontard, Plar ck, vom Rath, von Schnißzler, von Shwabach, von Siemens und Zuckshwerdt, sowie der Generalsekretär Amtsrichter Ernst Ti endelenburg. Der Präsident berihtete über die Tätigkeit der Gesellschaft und ihrer Institute, deren Arbeiten fast ausshließlich Fragen der Kriegstechnik, der Kriegs- wirtschaft sowie der Kriegsgesundheitsvflege gewidmet sind. Der Senat bewilligte für das unter der Lettung von Wafsermanns be
stehende Kaijer-Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie weitere |
Mittel, um defsen Arbeltsgebiet der wachsenden Bedeutung Þ
bekämpfung und den von dem Institut im Kriege erzielten Erf sprechend zu erweitern. Besonderes Interesse erregte die Vèitteil daf England in der ausgesprochenen Absicht, Vec\äumtes uazuholes, noch im Kriege ein wissen\haftliches Üaternehmen ins Leben acrufen
ha*, das wie die Kaiser-Wuhelm-Gesellshzast auf dem Bedanken etner |
Kooperation zwischen den Trägern der Bolkäw:r!shaft und dem Staate nebst den Organen der Wissenshaft2yflege beruht. Auch bet uns vertieft sichß mehr und mehr die Erkenntuis, wie fehr unsere industrielle Kraft auf der Letstungsfäbizkzit unserer Wissenschaft mit beruht. Dies beweist die Tat)aße, daf sett April 1916 nicht wentger als 27 neue Mitglteder, ß 7
i i | Vettglt darunter große ine dustrielle Unternehmungen, der Gesellschart beigetreten {ind.
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In der Wisjevschaft Iirt\Gaft werde organisaiouisch das gleiGe Problem im Borxdérgtund ite der sich mehr und r verftärkendea Prinzips unter bas g ‘e “Individuum
Naum zu lassen und STeiGgerviht ver Tolleftive:
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hervorgerufen werben, neue Änhaltspunkte bieten.
anstaltet eine Sonderausstellung „Gußeisen“, in der Kunst- | pedingl, güsse deutscher Etsenhütten bis zur Gegenwart, insbesondere dex | N | Königlichen Eisengießerei in Berlin, gezeigt werden. Die Ausstellung |
wird bis Januar 1917 den Besuchern zugänglich sein.
utaßregeln.
Ueber die Bedeutung des Alkohols tn der Bevölkerungs- politik
hielt der Vorstand der Halenser Klinik für Nerven- und Geisteskranke, rosglor Dr. Anton, etnen Vortrag in der Versammlung des Berliner Zéntralverbandes zur Bekämpfung des Alkoholismus im Landeóhause der Proviriz Brandenburg. Der Vortragende folgte in seinen Ausführungen dem Wahlspruhe Gottfrted Kellers: „Wir halten nihts auf Dunst und wollen nichts auf Worte geben; doch verstehen wir die Kunst, wie wir denken, au zu leben“ und suchte die Tatsachen in maßvoller Weise einex [elb[tdenkenden
von | Zubereiturig udd von der seelischen Beetaflussung.
A s x i C Unterordnung Tes fl-ineren |
R aé c F Tung auf j
| blieben wie fie war. lingt j:8t nah dem gro _ 1 gefang dér Arladne i Á Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und WLbsperrungas- | 5:7
| Tompouterten Orchestersaß wundervoll aus,
Set ju H pit ma “s feste Ueberzeugung, bleibende s Riht rg und bleibende Gewohnheiten Hervorzu! en. roy der y fte fn dex Alkobolfrage bereits ette wurde, brinat ber gr
Fragen. Die Berechttzung dex Genußmittel wurte von slréng ! wissnsthaftiiher Forsbung anerkannt. Ler mens{hli@e Verdäuun äa f tht nur etre Retorte, tn der ich demisch Abbau und Auf- bau vollzteßen. Es wirb diese Tätigkeit sehr wirksam beeinflußt dur nervdle und seelisGe Elaflüfse. Die Berwertung der menschliden Nahrurg hängt nit allcin von dcr Zusammensezung aus. Eiwetß, fett 11d Kohlebydraten ab, sondern auch von der angepaßten Art der L Weiterhin wurde Stellung genommen zu j?2nem neuen Gedanken und Aufklärungen, die | ih über die Wtrkung der Körperdrüsen Bahn gebrohen haber. | Leytere béititnmen nit nur den Stoffwechsel, sondern auch die ganze EntwiFlungs3art des Véenschen. Sie sind entscheidend für die Artung j und Abartung ganzer Ges{hlechter. Die Drüsen des gesamten Körpets ¡ steben untereinander im Tättgkeitöh-rbhande. Ste stellen gewissermaßen 1prarat Dar. Dieser Apyarat wird aus von seeltsben Borgärgen or allem find es die Keimdrüser, die über Wertigkeit und tommensckaft entsheiten. Um die Wirkung des erzeugender TWeife zu ichildery, teilte der Boitragenbe ken Gr ber die Lrinker, d. st. folche, bie Î , nehmen, mit. Bei nämlich der Charaktér, j nschlUchen An-
ï etnen Mr i L A4 4
die getfiigen n ‘ift die erhôhte ¡ire Geistesfiörung
nstiiutio vorhtneiîn minderwertig ist, bei exblich 2 lastetèn, Peri ) S! ì alis enfantilen, ( olen, bie son x geisligen Er
| abgeitii slüd. S gung ber Nasse bor Typen wäre an {G Boriteil; ‘doch sterben sie meitt j ab, nochdem die Nadkommen in die Welt gesetzt sind. Es darf aber nit vergessen werden, daß unter geregelien Verhältnissen au nervós Beranlagte und Psychopathea nüßl;che Mitglieder der GejeU- schaft werden können. Auch die Lüchtigen und Nüst'gen, die bur gangbare Volklsgebräuhe tem Alkoholmißbcauh unteriteaen, werten allgemein hecuntergebhtacht, in threr Konstitution geschädigt, und dadur wird auch ihre Nahkommenschaft verschlechtert. Im prak- tischen Leben spielt zweifellos die leichte und siarke Berauschung eine aroße Rolle bei dec Häufigkeit der geschlechtlichen An- steœung, da in solhen Stunden Ueberleaung und Vocsicht aus- geshaltet sind. Die Wirkung der gesciechilichen Ansteckung für Ver- minderung und Entwertung der Nachkommenschaft feht aver äußer allein Zweifel. Dergestalt führt die Alkobolfrage mitten in die sozialen Probleme. Die Herabminderung der Arbeitsleistung, die weityerbreitete Ver|hwendung, die Herabdrücking der Kinderzahl, die Entartung der Nachkommenschaft sind allein für fßich große Probleme für eine rationelle Bevsölkerungspolitik. In kurzen Worten \kizzierte der Vortragende die Organisaiion der Abwehr gegen den Alkoholmißbrauchß dur aeseßlice Maßnahmen, insbesondere sole vorbeugender Art, die Wirksamkeit gemeinnüßiger Vereine, die ärztliche und wissenshaftlihe Aufklärung. Gegenüber der großen Mafsen- ersheinung des Alkoholiomus {loß er mit etner kurzen und wirksaiten Schilderung der Abe E mit der diesem {weren Volks- schaden entgegenzutreten ist.
Verkehrswesen.
Der Höchstbetrag für Zahlkarten aus dem Felde — bisher 800 # — ist auf 10000 4 hinaufgesezt worden.
Theater und Musik,
Königliches Opernhaus.
Den Besuchern des Königlichen Opernhauses bot #ch gestern beim Betreten des Zuschauerraums etn überrashender Anbli&ck dar: | das um etne oneEe verlängerte und fh verengernde Proszenium | erstreckdte sich bis auf die Bühne und wourde dur einen \ckchmalen, | mit elner roten, goldverzierten zweiteiligen Garbdine veisehenen Bühnenrahmen abgeshlossen. Die Fortseßung des Theatersaales, bie
& 5 | der Innenarchitektur des Opernhauses fo genau angepaßt war, daß
| de einheitli*z wüfte, sollte der S@cauplay ¡ir die zur Volloper umgearbeitete „Ariadne auf | Naros“ von Strauß und Hofmannsthal abgeben. Bei diisem durch etne eigentümlihe StilmisGung gekennzeihneten Werk, das in der Urfassung nach Molières „Bürger als Ed:lmann“ zu | spielen war, hat sich die Verbindung des Lustsptels mit der
Dper auf die Dauer niht behaupten können. Verfasser und | Komponist ents{lofsen fich daher zu einer Umarkeitung, die die | Molioöresche Komödie ganz ausfhaltet. Das zum Verständnis | der Besonderheiten der Oper UnerläßliGße wird jet in“ etnem
| der ganze Raum
“j Luerzen mußikalischen Vorspiel geboten, das gestern der nunmehr vom
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aufpielhaus tn8 Opernhaus übergesiedelten „Ariadne“-Rusführung Male voraufging. Auf der Privatbühne des „reichsten
d die Borbercitungen zu etner Vorstellurg im
zwischen Festmahl und Feuerwerk vorgetühbit
Dai ¿abl fi in die Lnge zieht, drängt die Zeit,
: ¡ten der bestürzten Künstler ersheinende Haushosmeister oigen Véäcens (die etazige Sprechrolle ders Vorspiels) kündigt an, daß die Oper und das Buffospiel der Kürze halber glcih-
ij a?geben werden Jollen. Der junge Komponist der „Ariadne“ it fast în Verzweiflung und will seîn Wek zurückziehen, die rin dec Ariadne gerät außer fich, wird aber durch den Musfikwmeister »vihtigt, während es inzwischen den koketten Verführungéslünfien
| tec-Zeérl inctta gelingt, au den Komponisten gesügig zu machen. Die
: l erauf hielt das toijjen- |
¿eniums füllen fich mit Gästen in Rolkokotra@t, 5ptel beginnt. Für diese Vorgänge hat Richard zabe der reizvollen musifali;chen Einiagin, nensptel geschrieben hatie, etne völltg 3 unter geschickter Verwendurg bon is der én Vper. Zumeist sind diese mit der des von etner e zu fingenden Komponisten in Verbtudnng der auc) ale ges Vebezrbleibfel aus der altea Fassung i er „Sän “ fingt. Sonit betrs&@t im Vorstel eln leiter Ronvbersattoneftil vor, wie thn die H it? nur dem Kompon!sten werden wvathetishere Wendungen Mund geleg Die nachtolgende Artadne - Oper : 2 getürzten und etwas tiefer ansponierten FKolora ie der Zerbinette, im wefentlihen so ât- j Zangelegtern Zwtea BZacchus (dessen Ankuott übrigens nit zt wird) mit einem küurten téu- n at ryol Die néue Aufführung, unter der Leitung des Generalmusikdirektors Ble stand auf gleitzer Stufe der Vollendung wie die alte. Im Vorsotel hatte bejonders pa Artôt de Padilla (Komponist) Gelegenheit, durd ihre hoch- ultivierte Gesangskunst und ihr ciudruck@sbolles Sp!el zu glänzen. Auch Herr BVronusgeest als Musikmeister trat angenehm neben den Künstlern hervor, die in der nahfolgenden Ariadne-Aufführuüng wiederkehrten. Diese waren Frau Hafgren-Woag (Artadne) und Herr Kirchner (Bachus), beide ais hervorragende Vertreter ihzer Partten
Se t a D avrhite nth Ps dur Zerbinetta angeki
chon bekannt. Neu war Frau Hansa als Zerbinetta, mit deren sdwierige Arie fie etnen it alie fel errang. Das Frauenterzett (Najade,
ryade, Echo) wurde mit aller eit und Zartheit von den Dauég
Sfcom tes L bis und der stetige Forts{ritt der Wissénshxft l |
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