1916 / 274 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 20 Nov 1916 18:00:01 GMT) scan diff

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät }

des Königs hat das Staatsministerium infolge der von der S erorpaebenvectaimnling in Aachen getroffenen Wahl den bisherigen Bankdirektor Wilhelm Farwick in Cöln als Bürger- Ee der Stadt Aachen für die geseßliche Amtsdauer von zwölf Jahren bestätigt.

Das durch Allerhöchsten Erlaß vom 20. Dezember 1913 den Brandenburg ischen Kreis-Elektrizitätswerken, Gesellshaft mit beschränkter Haftung in Spandau, auf Grund des Gesezes vom 11. Juni 1874 (Gesez-Samml. S. 221) bis zum 31. Dezember 1917 verliehene Recht, das zu den Anlagen für die Leitung und Verteilung des elektrischen Stromes innethalb der Kreise Osthavelland, Westhavelland, Ruppin, Ostprignis und Zauch-Belzig, Regierungsbezirk Potsdam, in Anspruch zu nehmende Grundeigentum nötigen- falls im Wege der Enteignung zu erwerben oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Beschränkung zu belasten, wird hiermit bis zum 31. Dezember 1920 verlängert. Auf staatlihe Grundstücke und staatlihe Rechte an fremden Grund- stücken findet dies Recht keine Anwendung.

Berlin, den 14. November 1916.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät

des Königs. Das Staatsministerium.

__ von Breitenbach. Dr. Sydow. Freiherr von Schorlemer. von Loebell.

Die von der Generalversammlung der Mitglieder der Schles8wig-Holsteinishen Landschaft am 12. Januar 1916 beschlossene Aenderung des § 2 der Sazung der Landschaft wird mit der Maßgabe hierdurch von uns ge- nehmigt, daß dem neuen Absaß zu § 2 folgender Sat hinzu- gefügt wird:

„Sin Beschluß, durch den die Ausgabe solher Pfand- briefe mit einem viereinhalb vom Hundert übersteigenden jährlihen Zinssaße angeordnet wird, bedarf / der Ge- nehmigung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.“ Berlin, den 24. Oktober 1916. Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs. Das Staatsministerium. Be seler. Freiherr von Schorlemer.

Aenderungen der Satzung der Shleswktg-Holsteinischen Landschaft.

(Amtéblatt der Königlihen Regierung in Schleswig vom 28. Sep-

tember 1907 Stüd 40 Seite 413 und lm Deutschen Neicbsanzetger

uno Königlich Preußischen Staatsanzeiger vom 18. November 1907,

Nr. 275, Erste Beilage.) Dém § 2 der Satzung |st folgender neuer Absay binzuzufügen :

„Der Landschaf{ts-Direktion bleibt die Beschlußfassung

darüber überlassen, ob und beziehungsweise von welhem Zeit-

punkte ab auch landschaftlihe Zentralpfandbrtefe mit - etnem

höheren jährlihen Zinssaße als vier vom Hundert nach der Wahl des Darlehnsnehmers auszugeben sind.“

Ministeriumder geistlihen und Unterrichts? angelegenheiten.

BeranuntmagUuUng Jm Einverständnis mit dem Königlichen Staatsministerium ist mit dem Großherzoglih mecklenburgishen Ministerium, Abteilung für Unterrichtsangelegenheiten, in Schwerin eine aegenseitige Anerkennung der von den preußischen Oberrealshulen und der von der städtishen Ober- realshule in Wismar ausgestellten Reifezeugnisse hinsichtlich der Berechtigungen, die fiè gewähren, vereinbart worden. Demgemäß werden die vorbezeichneten Reifezeugnisse unter der Voraussezuna vollständiger Gegenseitigkeit fortan für die Zulassung zur Prüfung für das höhere Lehramt und für die Zulassung zur Prüfung als Feldmesser gleichgestellt werden. Berlin, den 15. Novèmber 1916. Der Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten. J. A.: Müller.

Angekommen: Seine Exzellenz der Präsident des Reichsbankdirektoriums, Wirklihe Geheime Rat Dr. Haven- stein und der Vizepräsident des Reichsbankdirektoriums Dr. von Glasenapp von der Dienstreise.

Nichtamlliches,

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 20. November 1916.

Seine Majestät der Kaiser und König hat an den Obecbefehlshaber, General der Jnfanterie von Below, der an der Spiße des Lauenburgishen Jägerbataillons eine an die Serben verlorene Höhenstellung im Sturm zurücknahm, laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Kabinettsorder

gerichtet : Mein lieber General von Below!

Ich habe voll Freude und Stólz vernommen, daß Sie tim Schlachtgetümmel sich an die Spize des Jägerbataillons Nr. 9 gestellt und einem übermächtigen Gegner eine wichtige Höhe im Cernabogen wieder entrifsen haben. Ich danke Jhnen und den tap!’eren Jägern von Herzen für diese Tat, die in der Geschichte fortleben wird. Meiner warmen Anerkennung will Ich besonderen Ausdruck geben und ernenne Ste zum Chef des Lauenburgischen Jägerbataillons Nr. 9.

Wilhelm R.

Gr. H.-Qu., den 18. November 1916. An den General der Infanterie yon Belotv. Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Below.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie die vereinigten Aus- schüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sißzungen.

«Lins und mit uns âlle

Der Großherzoglich hessisde Gesandte Freiherr von Biege- J

leben ist nach Berlin zurüdckgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Generalfeldmarschall von Hindenburg hat an den Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg, wie „W. T. B.“ meldet, das nachstehende Schreiben gerichtet:

Großes Hauptquartier, den 19. Ncvember 1916. An den Herrn Reichskanzler. N

Eure Erzelleuz haben mein Schreiben vom 27. September dieses Jahres, in dem ih die {vere und dankenswerte Arbeit des Kriegsernährungsamts zu unterstüßen beabsihtigte, den deutschen Bundesregierungen mitgeteilt und dabei die von mir geäußerten Wünsche unterstüßt. /

Zu meinem Erstaunen sehe ih jeßt, nahdem das Schreiben in die Presse gelangt ist, daß es in Zeitungserörterungen so ausgelegt wird, als ob tch die Verordnungen auf dem Gebiet der Bolks- ernährung als überflüssig und {chädlich s{chlechthin verurteilte.

Das entspriht niht meiner Anschauung. Ohne einen Zwang geht es nicht ab. Das gilt wie für die Lösung der Ernährungs- frage, so auch für die Beschaffung von Kriegsgerät und die Aus- nußung unserer Arkeitskräfte.

Für den Erfolg auf all diesen Gebieten ist aber entscheldend, daß zu dem Zwang die tatkräftige, nur vom vaterländischen Pfliht- gefühl geleitete Veitarbeit jedes einzelnen tritt. Im besonderen kann auf dem Gebiet der Volksernährung erst eine selbstlose Pflicht- erfüllung der gefamten Landbevölkerung den ftaatlihen Anordnungen eine lebendiae Wirkung verleihen; jeder an seiner Stelle muß über die geseßlihen Vorschriften hinaus zur Ernährung der Truppen und Kriegsarbeiter hergeben, was irgend entbehrt werden fann. Das hatte ih bei meiner Bemerkung über die großzügig zu organi- sierende Werbearbe1t durch die Führer der Landtoirtshaft im Auge. Ich vertraue zu fest auf den bewährten vatriotischen Sinn der deutschen Landwirte, als daß ih an dem Erfolg threr Aufklärungs- arbeit zweifeln könnte. |

Eure Exzellenz _würden mich zu Dank verpflichten, wenn Sie meine Ansicht der Oeffentlichkeit zur Kenntnis brtngen würden.

von Hindenburg.

Der Vorstand des Deutschen Landwirtschaftsrats hat fol genden Aufruf an die deutschen Landwirte und Landwirtsfrauen erlassen:

Deutsche Landwirte! - Hindenburg ruf - ruft Stände unseres Volkes auf zur äußersten Hingabe und Kraftentfaltung im Dienste des Vaterlandes. Mit tiefem Verständnis für die schweren Auf gaben unserer Landwirtschaft erhofft er von der hohen vater ländischen Gesinnung der deutschen Landwirte, daß sie thm helfen werden bei der siegreichen Ueberwindung der in immer arößerem Umfange von der ganzen Welt gegen uns aufge- botenen Kriegsmittel.

Ungeheures haben unsere herrlichen Truppen inr Felde ge- leistet. Gewaltiges is von der Landwirtschaft und Jndustrie daheim geschaffen. Wir können mi vnterliegen, wenn wir alle zusammenstehen, um mit vereinter Kraf: die in immer größerem Maße erforderlich werdenden militärischen uUNnD wirt ha tien Kriegsmittel Zz U schaffen.

Immer größer ward das h:nnusche Heer unjerer Brüder, die in der Tiefe heißer Schächte oder vor glühendem Feuer uns die Waffen schmieden, welche unsere ¿Feinde vernichten und uns einen chrenvollon Frieden bringen “ollen. Immer schwieriger wird diesen unseren Brüdern die Arbeit und faft unmöglich wird sie, wenn die schwer arbeitenden Männer und Frauen, deñen die natürlichen Hilfsquzllen nichi in gleichem Maße wie uns zur Verfügung stehew nicht so viel Nahrung bekommen, wie zur Aufrechterhaltung ihrer vollen Arbeitskrafi erforderlich ift.

Unsere vaterländ1\che Pflicht ist. es darum, alles zu vergessen, was uns Landwirte wohl manchmal bedrückt und verbittert hat. Jn noch weit höherem Maße als je zuvor ist es heute unsere vaterländische Pflicht, unsere ganze KrasfstfreudigindenDienstderErzeugungvon Lebensmitteln für unser Volk zu stellen. Jede wenn auch noch so» große Schwierigkeit muß überwunden, jedes Opfer muß gebracht, jede Kraft muß angespannt werden, um zu schaffen, zu erhalten und unserem Heer und Volke zu geben, vas es braucht, um mit uns den endlichen vollen Siegespreis zu erringen.

Wie der eine Teil unseres Volkes in beispiellosem Helden- tum im Felde gegen eine Welt von Feinden kämpft und ein anderer Teil in rastlos schwerer Arbeit uns die militärischen Kriegsmittel schafft, so wollen auch wir Landwirte unter Hint ansebung aller eigenen Wünsche, wo und wie immer es geht, für dice Ernährung üunséèren Kriegsarbeiter forgenund frewdig alles hingeben, was wir mit Gottes Hilfe in mühseliger Arbeit unserm Boden abgewinnen und nur irgend selbst entbehren können.

Hindenburg vertraut und mit ihm und durch ihn vertraut das ganze deutsche Volk auf uns. So wollen wir denn freudig jedes Opfer bringen, welches der Ernst einer unsere ganze Zukunft entscheidenden Zeit von uns fordert.

Deutsche Landwirte, fchafft und gebt, bis der endliche volle Sieg über alle unsere Feinde und ein der Größe unserer Opfer entsprechender Friede errungen sein wird!

Berlin, den 20. November 1916. Der Vorstand des Deutschen Landwirtschaftsrats. Dr. Graf von Schwerin-Löwiß, Präsident. Dr. Frhr. von Cetto-Nedchertshausen, [. stellv. Präsident. Dr. Mehnert, 1. stellv. Präsident.

Zu der deutschen amtlichen Meldung vom 15. d. M., nach der eines unserer U-Boote am 5. November 80 See- meilen westlich von Malta einen etwa 12000 t großen, von Zerstörern und Fishdampfern geleiteten Transportdampfer versenkt hat, verbreitet die englishe Admiralität folgende Erwiderung :

„Diese amtliche deutshe Kundgebung ist etn offenkundiger Versuch, die verbreherisWhe, unmen\chliche Tat der Bersenkung eines Post- dampfers ohne Warnung zu vertusWen. Das einzige am 6. No- vember gesunkene Schiff war der Postdampfer „Arabia“ (7933 t), der ohne Warnung ungefähr 300 Meilen östlich von Malta versenkt wurde. Dieser Berlust ist am 8. November amtlich bekannt gegeben worden.“

Damit versucht die englishe Admiralität eine bewußte Jrreführung der öffentlihen Meinung. Es handelt sih um zwei zeitlich und örtlich völlig getrennte Fälle:

1) Wie durch „W. T. B.* am 15. November bekannt gegeben, wurde am 5. November 80 Seemeilen wesklich von Malta etn 12 000 & großer bewaffneter Transportdampfer durch Unterwasser- angriff versenkt. : :

2) Der Transportdampfer „Arabia“ wurde am 6. November n Mete östlich von Malta ebenfalls durch Unterwasserangriff versenkt.

„Arabia“ hatte 15 cm-Geshüßarmierung und beförderie einen Regierungstransport von vielen hunderten Kriegsarbeitern für Frankreich (Chinesen sowie schwarze und farbige Engländer). Wenn die englische Regierung es zugelassen hat, daß auf dem bewaffneten Tränsportdämpfer „Arabia“ «auch Passagiere mit- genommen wurden, so hat sie, wie in früheren Fällen, in [eicht- fertiger Weise das Leben von Nichtkämpfern aufs Spiel geseßt.

Am heutigen Tage ist eine Bekanntmachung, betreffend Bestandserhebung- von Vorräten der Spinnpapier- industrie, erschienen. Wie „W. T. B.“ mitteilt, find danach monatlih zu melden: Die Vorräte an- Natron-(Sulfat-)Zell- sto}; Papier jeder Art, ganz oder teilweise aus Natron- (Sulfat-)Zellstoff hergestellt, fofern die Vorräte 1000 kg über- steigen; aus reinem Sulfitzellstof hergestelltes Spinnpapier; Papiergarn jeglicher Art, - Zellstosffgarn und Papiermischgarn wie Textilit, Textilose, Garne mit Faserseele usw., sofern die Vorräte 250 kg übersteigen; Papiermaschinen, die Spinnpapier herstellen; Streifenshneidemaschinen für Spinnpapier ; bestimmte Spinnmaschinen.

Die erste Meldung ist über die bei Beginn des 1. De- zember 1916 vorhandenen meldepflihtigen Vorräte bis zum 5. Dezember 1916 zu erstatten. Die Meldungen sind an das Webstoffmeldeamt der Kriegs-Rohstoff-Abteilung des Königlich Preußischen Krieg8ministeriuums, Berlin SW. 48, Verlängerte Hedemannstraße 10, auf besonderen amtlihen Meldescheinen zu richten, die. bei der Vordruckverwaltung der Kriegs-Nohstoff- Abteilung angefordert werden können.

Der Wortlaut der Bekanntmachung ist bei den Polizei- behörden einzusehen.

Das Kriegsministerium hat Anordnung getroffen, daß bei der Verwendung der Mannschaften auf die Familienverhältnisse der oft hon dur shwere Blutopfer hart geprüften Familien Rücksicht zu nehmen is}, und daß Familienväter mit vielen Kindern möglichst nicht dauernd in vorderster Linie Verwendung finden.

Der heutigen Nummer des „Reich5s- und Staat3anzeigers“' liegen die Nusgaben 1270 und 1271 der Deutschen Ver lust- listen bei. Sie enthalten die 690. preußische, die 358. sächsische und die 498. württembergische Verlustliste.

Oefterreich-Ungarn.

Ueber das Befinden des Kaisers isst gesiern der „Korrespondenz Wilhelm“ zufolge nachstehendes Bulletin ausgegeben : y

Im Befinden Setner - Majestät is insofern eine geringe Besserung eingetreten, als die Temperatur heute früh 366 Grad betrug und ‘nur bis 37,7 am Abend stieg. Das fsubjektioe Befinden sowie : dié Herztättgkett sind anhaltend gut.

Der Kaiser empfing im Laufe des Tages den ersten Obersthofmeister Fürsten - Montenuovo, die Generaladjutant@n von Paar und von Bolfras, den Kabinettsdirektor von Schießl, den Sefktionschef Daruvary und den Ministerpräsidenten von Körber in Audienz. #

Wie aus dem Kriegspresseamt gemeldet wird, kann sih die feindliche Presse, insbesondere die italienische, in Uebertreibungen der in den leßten Schlachten im Görzischen erzielten Erfolge. niht- genug tun. Demgegenüber seien die Tatsachen zusammenfassend klargelegt :

Im Küitenlande hatten unsere Truppen bisher neun Vertetdi- gungsshlachten zu s{chlagen. Unsere Front blieb nördlich Salcano unverändert. Nur zwischen diesem Orte und dem M-ere erfuhr fie eine Veränderung. Somit hat der Feind im Görzischen, wo nach und nah fast alle Verbände seines Heeres auftraten, tn anderthalh- jährigem Krieg einen marimalen Naumgewinn von zœoölf Kilometern erztelt. Dieser Fort\chritt kostete die Ftaliener weit über eétne Million blutiger Verluste. Die Zahl der seit Anfang August, alio in vier Schlachten. gemachten Gefangenen wird von italienischer Seite bekanntermaßen auf 40 000 zusammengerechnet. Wir haven an der Südwestfront einmal ang-griffen und dabei 50 000 Gefangene und über 300 Geschüße eingebracht.

In einer Versammlung von Vertretern aller tshechischen Parteien Böhmens und Mährens i} die Bildung eines alle tschechischen MReichsratsabgeordneten ver- einigenden Böhmischen Verbandes und eines Nationalaus\chusses beschlossen worden. Vorsizender des Verbandes isst Stanek, Vorsitzender des - National- ausschusses Mattus. Der Nationalaus\shuß soll der ge- samten politishen Tätigkeit des Verbandes als Stüße dienen. Jn einer Kundgebung wird, wie „W. T. B.“ mit- teilt, erklärt, in den heutigen bewegten Zeiten fTönne leine Partei allein die Verantwortung für die Sicherheit der politischen Rechte der ganzen Nation, noch auch für die nach Beendigung des Krieges folgende weitere Entwicklung tragen. Die Gründung erfolge im Interesse der altberühmten Dynastie und der großen geschichtlihen Mission des Reiches, die vor allem in dem Zufammenschluß und der Erhaltung der Unteil- barkeit seiner Königreiche und Länder und der völligen Gleich- berechtigung aller Völker bestehe.

Großbritannien und Frlauv.

Das „Local. Government Board“ hat eine neue Liste über die Befreiung vom Militärdienst in den ver- schiedenen bisher freigestellten Berufen heraus- gegeben. Wie der „Rotterdam Courant“ meldet, ist die Altersgrenze außer in den wichtigsten Produktionszweigen, wie beim Landbau, in den Maschinenfabriken und auf den Schiffs- werften für die Befreiung vom Militärdienst erhöht. Die Angehörigen mehrerer Jndustriezweige werden in Zukunst überhaupt auf keine Befreiung vom Militärdienst mehr rehnen können. Zu Neujahr wird die Liste neuerdings revidiert und die Befreiungen werden noch mehr eingeschränkt werden. Deshalb wird den Arbeitgebern empfohlen, rechtzeitig Maß- regeln zur Reorganisation ihres Personals zu treffen. Die Leute in den Bäckereibetrieben, mit Ausnahme der Luxus- bäckereien, bleiben vom Militärdienst befreit.

Frankreich,

_ Nach einer Havasmeldung haben die italienische, die britishe und die französishe Regierung im Anschluß an die in Paris abgehaltene Konferenz beschlossen, ihre Ver- tréter bei den neutralen Regierungen zu beauftragen, diesen einen Protest gegen die Erklärung Deutschlands und Oesterreich-Ungarns, betreffend Polen, zu überreichen. Der Protest entspricht inhaltlich dem von der russischen Regierung veröffentlichten.

Nußland.

_ Der Kaiser Nikolaus hat an den Reichsrat ein Telegramm gerichtet, in dem er für die patriotishen Ge- sinnungen und den einmütigen Wunsch, alles zu opfern, um den Endsieg herbeizuführen, dankt. Der Kaiser sagte der „St. Petersburger Telegraphenagentur“' zufolge:

Ich bin der fejten Ueberzeugung, daß wir durch die he-ldenmütigen Anstrengungen unserer Armee und derjenigen der Verbündeten die bistorishen Probleme Rußlands und diejenigen der Völker, tie mit ihm kämpfen, lösen werden. |

—— In der Reichsduma gaben der Kriegsminister und der Marineminister am Freitag außerhalb der Tagesordnung O ab. Der Kriegsminister sagte obiger Quelle zufolge :

27 Monate eines harten, blutigen und grausamen Welikrieges! Unfer vielgeltebter Herrscher hat diesen Krieg nicht gewünst und seinen Ausbruch ntcht g-wollt. ir wissen alle, daß weder der Kaiser noch unsere tapferen Verbündeten bei ihren Bemühungen, diesen Weltbrand zu vermeiden, im Lager des Gegners Unterstützung fanden. Im feindlichen Lager ist während etwa 10 Jahren der Gedanke gepflegt worden, daß man sich mit Gewalt der Vorherrsaft und des exsten Plaßes unter allen Völkern bemächtigen müsse. In diesem feindlihen Lager \ind etwa Schwerter geshliffen und die Waffen bereitet worden. Man wartete nur auf die festgeseßte Stunde, um die Nechbarn zu überfallen und sie anzugreifen, um sie mit einem zermalmenden Schlage zu Boden zu strecken und sie zu zwingen, sh seinem Willen zu unterwerfen. Diese zermalmenden Schläge sind verschwunden wie ter Rauch. 27 Monate dauert der Krieg! Gott allein weiß, wie lange er noch dauern wird. Als alter Soldat bin ich im innersten davon überzeugt, daß jeder Tag uns dem Stege näher bringt. Feder Tag b:ingt unferen bösen vnd frechen Feind der Niederlage näher. Welches ist die Wandlung, die sich in der Welt vollzogen hat? Was is denn ges{ehen? Es ist gerade das geschehen, was gewisse Persönlichkeiten im August 1914 voraussahen. Das, was niht nur in Rußland, sondern in allen Ländern der Verbündeten einen Akt der Treue darstellt, daß niht das Heer allein den Krieg führt, sondern der ganze Staat. Alle möglichen Menschen wurden zur Munitionsherstellung genommen, niht nur Männer und Kinder, sondern auch Frauen und junge Mädchen. Die Zahlen zeugen für die Ergebnisse dieser aligemeinen Bewegung. Ich werde nicht alles aufzäblen, sondern mich darauf beschränken, festzustellen, daß die Zunahme in gewissen Fällen das vterzigfahe betragen hat. Jh werde die Aufmerksamkeit der Duma auf die Attilleriemunition lenken, die Frage der Verpflegung aber nicht berühren und offen beraussagen, daß es WVlängel gibt, daß die Lage aber erträglich ist. Die Shw'ertgkeiten, mit denen wir bezüglich der Kraftwagen zu kämpfen haben, sind nicht unsere Schuld. Auch das Flugwesen entwidckelt sih. Das ist, was die all- gemeine Arbeit betrifft. Möge es mir gestattet sein, auch in der Zukunft auf Sie und Ihre Hilfe für die allgemeine Arbeir für unsere tapfere Armee zu zählen. Der Feind ist gebrochen. Er wtrd nicht davonkommen. Ich wiederhole: Feder Tag bringt uns dem Stege und den Gegner der Niederlage näher, und, wie der Präsident der Duma gesogt hat, wir müssen siegen, koste es, was es ‘wolle. Dies ist der Befehl des Obersten Kriegsherrn unseres tapferen Heeres. Dies erfordert die Wohlfahrt unseres Baterlandes. Alles andere kommt erst in zweiter Linte. Fch lege Wert darauf, noh einmal--die volle Sicherheit eines alten Sol- daten auszusprehen, daß wir nicht nur siegen müssen, sondern daß wir auch den Sieg davon tragen werden, koste es, was es wolle. Keine Macht der Welt ist imstande, Rußland zu besiegen.

Der Marineminister erklärte:

Ich werde mi kurz fassen und nicht wiederholen, was der Kriegs- minister gesagt hat. Nur das will ih wiederholen: Der Krieg wird bis zum Ende geführt werden. Nachdem ih erfahren hatte, daß der Kriegsminister hier Erklärungen abgeben würde, hielt ich es für meine Pflicht, au eine Erklärung abzugeben und Jhnen, wie immer, offen und frei heraus zu sagen, daß Ihre dauernde Unterstützung bet der nationalen Verteidigung mir au dieses Mal das Recht gibt, mih an Sie zu wenden, da die nationale Verteidigung gebieteris{ Ihre ein- mütige Zusammenarbett erheischt.

j Die „Sl. Petersburger Telegraphenagentur“ fügt ihrem Vericht hinzu, daß die Reden der Minister großen Beifall fanden. Der Präsident hob vorübergehend. die Sißung auf. Nach deren Wiederaufnahme ergriff Roditshew das Wort und sagte bei Besprechung der Aeußerungen des Kriegs- und des Marineministers, daß selten so beweisfräftige und nüßliche Worte in einem so geeigneten Augenblick ausgesprochen worden seien. Der Vertreter des Kaisers habe entsprechend dessen Willen erklärt, daß das Heer bis zum Ende kämpfen werde. Die Duma wünsche nichts anderes und habe sih nur diesem Zweck versammelt.

__ Der Landwirtschaftsmin ister hat einen Plan für die landwirtschaftliche Unterweisung der Bevölkervng ausge- arbeitet. Nach diesem Plan werden in ganz Rußland in Gegenden mit dichter Bevölkerung einfahe Acckerbauschulen mit vierjährigem Lehrgang errichtet. Der Unterricht wird dort unentgeltlih sein.

Ftalien.

__ Der französische Kriegsminister General Roques ist in Nom eingetroffen.

—— Dem „Militärblatt“ zufolge wird die dritte Kategorie. der Jahrgänge 1876/77 auf den 1. Dezember unter die Waffen atten,

Schweiz.

Die „Schweizerishe Depeschenagentur“ meldet, die Unter- suhung über eine Grenzverlezung durch ein fremdes Flug- ¿eug am 17. November hat ergeben, daß es sich um ein Flug- zeug französischer Nationalität handelt. Die blauweiß- roten Ringe an den Tragflächen des Apparates wurden von verschiedenen Posten erkannt.

Türkei.

„„ Der ehemalige türkische Gesandte in Bukarest, Sefa Bei, ist zum Gesandten in Kopenhagen ernannt worden.

i Griechenland.

Die vom franzöfishen Kriegsminister, General Roques, der e Regierung überreichten Forderungen der Entente ind, wie der „Corrlere della Sera“ aus zuverlässigen ege amtlicher Athenér Kreise erfahren haben will,

t; t

1) Schaffung einer neutralen Zone von. 5 km Tiefe zwischen dea griehischen venizeliftishen und köntlgötreuen Truppen, die über die

10 Jahre lang die

Grenze Altgtiehenlands hinaus von Uthorhori bis Koriza und \üdlich von Grevena si erstrecken soll. Die Zone soll aus\chlicßlich von franzöfishen Truppen beseyt und unter den Belagerungszustand geseßzt werden.

2) Die Verbündeten wollen frei über die Elsenbahn, die von ÎItea in der Bucht von Korinth nah Larissa und Saloniki führt, verfüzen, um die Truppen und das Kriegsmatertal zu tranéportieren. Starke franzöfishe Truppenabteilungen werden die Linie bewachen.

3) Die griechishe Regierung muß alles Kriegsmatertal und alle Munition den Verbündeten auetliefern und darf nur soviel behalten, als für den Friedensftand des Heeres angängtg ift,

Amerika.

Die „Times“ erfahren aus Washington, daß der Präsident Wilson den ablehnenden Standpunkt, den er bei seinem Amtisantriit gegenüber der Förderung der amerikanischen Finanzinteressen in China eingenommen hat, offenbar aufgegeben habe. Es sei nämlich in Washington bekannt geworden, daß die Continental and Commercial Bank in Chicago mit der chinesischen Regierung eine Anleihe von vier Millionen Pfund Sterling abgeschlossen habe. Noch wichtiger sei, daß gleichzeitig der Staatssekretär Lansing erklärt habe, das Staatsdepartement würde derartige legitime Geldgeschäfte unterstüßen.

Nach einer „Reuter“-Meldung aus Newhaven (Con- necticut) haben die Eigentümer des Schleppdampfers, mit dem das Handels-U-Boot „Deutschland“ zusammenstieß, gegen die „Deutschland“ Klage erhoben, die sie für den Unter- gang des Schleppdampfers und das Ertrinken der Mannschaften verantwortlih machen.

Australien.

Einer vom „Rotterdamschen Courant“ verbreiteten Nach- richt aus Melbourne zufolge zählt die Neue Arbeiter- partei (Opposition) 26 Mitglieder im Repräsentantenhaus, darunter zwei im aftiven Militärdienst, und 19 Senatoren; die Ministeriellen zählen 13 Mitalieder im Repräsentantenhaus und 11 Senatoren, außerdem ist ein Mitglied des Repräsen- tantenhauses unabhängig. Jn einem Distrikt ist der Ausgang der Wahlen für den Senat noch nicht bekannt. Man erwartet, daß die Liberalen mit 34 Stimmen im Repräsentantenhaus und 4 Stimmen im Senat die Kriegspolitik des Ministeciums unterstüßen werden.

Kriegsnahrihten.

Berlin, 18. November, Abends. (W. T. B.)

Durch gewaltigen Artillerieeinsaß vorbereiteter englischer Durchbruchsversuh auf beiden Ancre-Ufern ist fehl- geshlagen. Bei Grandcourt Kampf noch im Gange.

«n westliher Walachei guter Fortschritt unserer Truppen.

An mazedonischer Front neue shwere Kämpfe.

Großes Hauptquartier, 19. November. (W.T. B.)

Westlicher Kriegsschauplaß. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Das seit Tagen auf unseren Stellungen beiderseits der Ancré liegende Feuer machte dori die Fortseßung des eng- lischen Angriffs wahrscheinlich, gestern hinter der feindlichen &ront auftretende Kavallerie und frühmorgens einseßende, ge- waltige Feuersteigerung kündeten einen neuen großen Durchbruchsversuch an. Er endete in einer blutigen Schlappe für die Engländer und gab ihnen nux an wenigen Stellen bedeutungslosen Geländegewinn.

Die unter dem Befehl der Generale Fuchs und Freiherrn

Marschall kämpfenden Truppen haben in zäher Gegenwehr dem englischen Ansturm getroyzt. Wir sind südwestlih von Serre, in Grandcourt und an wenigen Punkten \üdlih des Dorfes zurückgedrängt und stehen in einer vorbereiteten Rieagelstellung auf dem Südufer der Ancre; alle anderen Stellungen der wiederholt angegriffenen, 12 km breiten Front wurden von unseren braven Truppen gehalten oder im Gegen- stoß zurückgewonnen. „„, Starkes Feuer der französishen Artillerie im Abschnitt südlih von Sailly-Saillisel leitete Angriffe ein, die am Nordwestrande des St. Pierre Vaast-Waldes verlust- reich zusammenbrachen.

Oestliher Kriegs\schaupla8. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Besonderes.

Front des Generalobersten Erzherzog Carl.

Oestlih des Putna-Tales im Gyergyo-Gebirge wiesen bayerische Regimenter Vorstöße starker russischer Kräfte südlich des Hegyes ab.

__ Unsere Operationen seit Ende Oktober an der Mia zen bürgishen Südfront haben den beabsichtigten Ver auf g è- nommen. L

Der Austritt aus den Gebirgsengen in die walachishe Ebene ist troß zähen Widerstandes der Ru- mänen von deutschen und österreichish-ungarishen Truppen era mo L,

j tarle rumänische Kräfte sind zwishen Jiul und Gilort in der Shlacht von Targu Jiu durchbrochen und unter ungewöhnlich hohen blutigen Verlusten geschlagen; Versuche des Feindes, mit neu herangeführten Kräften uns von Osten zu umfassen, \cheiterten.

___9m Nachdrängen haben unsere Truppen die Bahn Orsova—Craiova erreicht; südlih des Toten-Turm-Passes ist der Weg Calimanesti—Suici überschritten.

Die Gesamtbeute der 9. Armee in den Tagen vom 1. bis 18. November beträgt 189 Offiziere, 19338 Mann, 26 Geschüße, 17 Munitionswagen und 72 Maschinen-

gewehre. Balkan-Kriegsschaupla§.

Heere8gruppe des Generalfeldmarshalls von Madckensen.

_An der Dobrudscha-Front Patrouillengefechte, bei Silistria wieder lebhafteres Anfanterie- und Ari eriefeuer. Mazedonische Front.

Nachdem es dem Gegner gelungen ist, an der Höhe 1212 nordöstlih von Cegel Forfschritte zu machen, haben die deutsch-

bulgarischen Truppen' eine Stellung nördlich von Monastir einz genommen. Monastir ist damit aufgegeben worden. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Berlin, 19. November. (W. T. B.) Beiderseits der Ancre und am St. Pierre-Vaast-

Wald zeitweilig starker Artilleriekampf. In der Walachei Forischritte.

Großes Hauptquarlier, 20. November. (W. T. B.) Westlicher Kriegs\schauplag. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Das englische Artilleriefeuer war gestern im ganzen geringer, stark nur auf bèéiden Ancre-Ufern. Zwishen Serre und Beaucourt sowie gegen unsere Stellungen \üdlich von Miraumont in den Abendstunden vorbrechende Angriffe scheiterten verlustrei c. i

Im Handgranatenkampf warf unsere Jnfanterie die Eng- länder aus dem Westteil von Grandcourt hinaus.

n den Gegenangriffen der leßten Woche sind 22 Offiziere und 900 Mann gefangen, 34 Maschinengewehre erbeutet worden.

Erneut versuchte der Franzose, von Nordwesten her in den St. Pierre-Vaast-Wald einzudringen; er wurde zurück- geshlagen, obwohl starkes Feuer den mit frischen Kräften geführten Angriff vorbereitet hatte.

Oestlicher Kriegsschauplags. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Bei starker Kälte war die Gefechtstätigkeit durhweg gering,

Front des Generalobersten Erzherzog Carl.

Unsere Operationen gegen die russisch-rumänische Front nehmen plangemäß ihren Fortgang.

Nordöstlih von Campulung erschöpfen in täglichen ver- geblichen Angriffen die Rumänen ihre durcheinandergeworfenen Verbände. -

Balkan-Kriegsschauplagt. Heere3gruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Jn der Dobrudscha und längs der Donau bis zum Hafen von Oltina (óôstlih von Silistria) Artilleriefeuer.

Mazedonische Front.

Die Einnahme der neuen Stellungen nördlih von Monastir hat fich ohne Störung durch den Gegner vollzogen. Neue deutsche Kräfte haben die Kampfzone erreicht.

__ An der Moglenafront sind serbische Vorstöße bei Bahovo und Tusin von den Bulgaren abgewiesen worden.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

ODesterreichish-ungarisher Bericht.

Wien, 18. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Oestlihér Kriegsshauplas. Heeresfront des General obersten Erzherzog Carl.

Beiderseits des Shyl sind die deutschen und öster- reihisch-ungarischen Truppen troß heftigsten feindlichen Widerstandes in stetem Vordringen. Auch östlih des Olt- (Alt-) Flusses wurde Gelände gewonnen. Nordöstlich von Campolung scheiterten erbitterte Gegenangriffe des Feindes. An der siebenbürgishen Ostfront bei Schneefall úund Frost geringere Kampftätigkeit.

Heeresfront des Generalfekdmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Jn Wolhynien stellenweise lebhafter Ärtilleriekampf.

Jtaliénischer und südöstliher Kriegsshauplagz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Len, 19, November. (W. T. B.) Amtlich wird ges meideli: Oestlicher Kriegsschauplaßt.

Der Südflügel der unter dem Oberbefehl des General- obersien Erzherzog Carl stehenden verbündeten Streitkräfte hat in den leßten Tagen einen vollen Erfolg erkämpft. Truppen der Armee des Generals von Falkenhayn bubatens ih in der Schlacht bei Targujiu den Austritt aus dem Gebirge und gewannen gestern mit der im Motru-Tale vor- rückenden Kolonne die von Verciorova nah Craiova führende Bahn. Zähester rumänisher Widerstand, der vielfah namentlich östlich und südöstlich von Targujiu in erbittertem Gegenstoße Ausdruck fand, war vergebens. Auch die beiderseits des Olt- (Alt) Flusses vordringenden österreichish-ungarischen und deutschen Kräfte erreihten in foridauerndem zähen Ringen den Gebirgsfluß. Sie über- schritten gestern die Linie Calimanesci—Suici. Rumä- nische Angriffe sheiterten hier ebenso wie nördli von Campolung.

__ Seit 1. November sind in der Walachei 189 rumä- nische Offiziere, 19338 Mann, 26 Geschüße, 17 Munitionswagen und 72 Maschinenge wehre ein- gebracht worden. An der siebenbürgishen Ostfront süd- östlih von Tölgyes, schlugen bayerishe Truppen der Armee des Generals von Arz einen russishen Vorstoß ab. Weiter nördlich keine besonderen Ereignisse.

Ztalienischer Kriegsschauplat.

Im Wippach-Tal südlih von Biglia wurde ein italie- nischer Graben genommen id late 4 Dffiziere, 120 Mami

gefangen. Südöstliher Kriegs\shaunlat, Nichts Neues.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes don Hoefer, Feldmarschalleutnant.