1916 / 275 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Nov 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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frelenden Jntendartur des V. Armeeko1ps zum Juntendantur- und Baurat fowie

den bisherigen Kreisschulinspektor Beyer in Ortelsburg öaum Seminardirektor zu ernennen.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts» angelegenheiten.

: Dem Seminardirektior Beyer ist das Direktorat des Lehrerseminars in Angerburg verliehen worden.

Finanzmitnisterium.

1) Zu Anfang des Monats Dezember 1916 sind neben den bisherigen laufenden Kriegsbeihilfen einmalige Kriegs- teuerungszulagen nah folgenden Grundsäßen zu zahlen:

__ Etatmäßig angestellte Staatsbeamte mit einem Dienst- einkommen bis 4500 M einschließlich, sowie ständig gegen Entgelt beschäfigte außeretatmäßige Staatsbeamte mit einem Diensteinkommen bis 4800 4 einfschließlich erhalten, E Me Oa O. 40 M, « e vêrheiratet sind, aber keine Kinder unter 15 Jahren oder nicht solche älteren Kinder im Alter bis zum vollendeten 18, Jahré, die ohne eigenes Ein- fommen —- sih noch in Schul- oder Berufsausbildung befinden, zu unter- halten haben (vgl: N Y 7 60 2 A O Ban E E 90 f Mer babe (val. N Y ¿120 ,„ 3 Kinder haben H L 400 4 Kinder haben M ee ASO „9 und mehr Kinder haben (vgl. Nr. 2) 200

_2) Grundsäglih sind nur Kinder bis zu 15 Jahren zu berücksichtigen. Soweit aber ein oder mehrere Kinder bis zum 18. Lebensjahre, die ohne eigenes Einkommen sich noch in Schul- oder Berufsausbildung befinden, von dem Beamten unterhalten werden, erhält dieser gleichfalls die einmalige Kriegsteuerungszulage. af 3) Hinsichtlih der Beamten, die infolge ihrer Beschäftigung Vei dem Heere oder der Marine usw. über ihre Friedensbezüge hinaus bereits Zulagen erhalten, verbleibt es bei den für die laufend zu gewährenden Kriegsbeihilfen aufgestellten Grund- jäßen. Sind die Beamten erst seit dem 1. Oktober 1916 bei dem Heere oder der Marine usw. unter der erwähnten Vor- aussezung beschäftigt, so erhalten sie gleihwohl die einmaligen Krieg®teuerungs8zulagen.

Die für die laufend zu gewährenden Kriegsbeihilfen auf-

gestellten Grundsäge bleiben auch dafür maßgebend, was als Diensteinkommen der Beamten für die Gewährung der ein- maligen Kriegsteuerungszulagen anzusehen ist. ___ 4) Verwitwete oder géschiedené Béamte, die überhaupt keine Kinder zu unterhalten haben, sind den unverheirateten Beamten gleichzustellen und wie diese mit einmaligen Kriegsteuerungs- gzulagen zu bedenken, gleichgültig, ob der Beamte einen eigenen Haushalt hat ódec nicht. Soweit ein ver- witweter oder geschiedener Beamter ein oder mehrere Kinder über 18 Jahre, die ‘nicht selbständig erwerbstätig 1nd, im gemeinsamen Haushalt unterhält, wird er den tinderlos verheirateten Beamten gleih erachtet und erhält die für diese maßgebendé einmalige Zülage (60 M).

5) Die einmaligen Kriegstéuérungszulagen sind nach den vorstehenden Grundsäzen* auch an die höheren Beamten zu zahlen, desgleichen an die Lohnangestellten höherer Ordnung.

6) Die den Beamten gezahlten einmaligen Kriegs- teuerungszulagen sind in der Rechnung jeder in Betracht fommenden Verwaltung als außeretatmäßige Ausgaben nach- zuweisen, die einmaligen Krieg8teuerungszulagen der Lohn- angestellten höherer Ordnung bei den Lohnfonds.

Vis zum 10. Januar 1917 is, getrennt für Beamte und sür Lohnangestellte höherer Ordnung, die Höhe der gezahlten einmaligen Teuerungszulagen kurz anzuzeigen.

Berlin, den 15. Nooember 1916.

Der Finanzminister. Len ge.

An die nachgeordneten Behörden.

Ministerrum des. Juanexn.

_… Der Kreisassistenzarzt Dr. Simon aus Hagen (Westfalen) ijt zum Kreisarzt in Neustadt (Holstein) ernannt wordén.

Bekanntmachung.

__ Die Aufnahmeprüfung bei den Königlichen Lehrerinnen- seminaren in Lissa findet im Jahre 1917 am 29. März 1917, in Hohenfalza am 16. März 1917 tatt.

Die Bewerbertnnen haben fch 3 Wochen vorher bei den be- treffenden Hêèrren Seminardirektoren zu melden und folgende Schrift- stücke beizubringen: 1) ein Zeugrnts über fittlihe Unbescholtenheit, 2) ein Zeugnis über den bisher erhaltenen Uvterriht, 3) einen (Geburt?- und Taufschein, 4) ein am!éärztlihes Gesundhetitszeugnts, 9) einen Impf- und Wiederimpfschetn, 6) einen selbstäudig abgefaßten Lebenslauf.

Zur Aufnahme ist das zurüdckgelegte sechzehnte Lebensjahr er- forderlih.

In der Prüfung find im alaemeinen die in den Negtierungs- amtsblättern und im amtlihen Schulblatt der Provinz Posen für 19095 und 1906 näher bezetchneten Kenntnisse und Fertigkeiten nah- zurvetsen.

Posen, den 8. November 1916.

Königliches Provinzialshulkollegium. Kummerow.

Bekanntmachung.

Auf Srund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernhaltung unzuverläisiger Personen vom Handel (RGBI. S 603), habe ich dem Kaufmann Wilhelm Karfunkel- stetn in Berltn-Schöneberg, Freisingerstraße 1, durch Ver- fügung vom beutigen Tage den Handel mit Seife und fett- losen Wash- und Netinigungsmitteln sowie mit sonstigen Gegenständen des tägltchen und Kriegsbedarfs wegen Un- zuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin, den 16. November 1916. Der Polizeipräfident. J. V.: von Rönne.

“Nichtamtliches.

Dentsches Reich. Vreußen. Berlin, 21. November 1916.

Der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg hat hat sfich am Sonnabendabend zu kurzem Aufenthalt in das Große Hauptquartier begeben.

Der Ausschuß des Bundesrats für Handel und Ver- kehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr, für das Landheer und die Festungen, für das Seewesen und für Justizwesen hielten heute Sizungen. Jm Anschluß an diese versammelt sich der Bundesrat zu einer Vollsißung.

Nach einer Mitteilung der hiesigen amerikanischen Botschaft haben alle in Madagaskar internierten deutschen Zivilgefangenen die Jnsel am 29. Oktober verlassen und sind mit dem nah Marseille bestimmten Dampfer „Sydney“ nah Frankreih übergeführt worden.

Am heutigen Tage ist eine Bekanntmachung, betreffend Bestandserhebung von Werkzeugmaschinen, veröffent- liht worden. Wie „W. T. B.“ mitteilt, unterliegen danach die in der Bekanntmachung näher bezeichneten (Gegenstände, insbesondere Drehbänke, Abstehmaschinen, Revolverbänke, Fräsmaschinen, Schleifmaschinen, Bohrmaschinen, Bohr- und Fräswerke, Vertikalbohr- und Drehwerke, Shaping-, Stoß- und Hobelmaschinen, Automaten, Hinterdrehbänke, Zentriermaschinen, Pressen und Stanzen, Aufwurf-, Luft- und Fallhämmer sowie Abgratpressen einer genau geregelten Meldepflicht, soweit die Maschinen niht voll und ausschließlich und für eine längere Dauer als 2 Monate vom 21. November 1916 ab für Kriegszwecke beschäftigt sind. Die erste Meldung hat für den am Beginn des 21. November 1916 vorhandenen Bestand bis zum 30. November 1916 an die Königliche Feldzeug- meisterei, Technische Zentralabteilung, Berlin W. 15 (Ließen- burgerstr. 18/20), zu exfolgen. Die Meldungen sind auf be- sonderen amtlichen Meldescheinen für jede einzelne Klasse der Maschinen auszufüllen. Die Meldescheine können bei dem Verein deutsher Werkzeugmaschinenfabriken, Berlin W. (Bayerischestr. 2) oder bei dem Verein deutscher Maschinen- Bau- Anstalten, Berlin-Charlottenburg 2 (Hardenbergstr. 3) an- gefordert werden.

Der Wortlant der Bekanntmachung ist bei den Polizei- behörden einzusehen.

Die Genehmigung der Kartoffellieferung vom Er- zèuger unmittelbar an den Verbraucher auf Bezugs8- schein darf, wie „W. T. B.“ mitteilt, nah den erlassenen Bestimmungen von den Kommunalverbänden erteilt werden, sofern dadurch die Lieferungspfliht des Kommunaloerbandes für die Gesamtheit niht beeinträchtigt wird. Die große Ver- zögerung und das stellenweise ungünstige Ergebnis der Kartoffel- ernte hat aber in den meisten Kommunalverbänden eine wesent- lihe Einschränkung solcher Ausnahmebewilligungen nötig gemacht, weil die verfügbaren Arbeitskräfte, Gespanne und Eisenbahnwagen zunächst für die Heranschaffung der an die Bedarfsverbände zu liefernden Kartoffelmengen gebraucht werden. Die Kommunalverbände, die für die Durchführung dieser Lieferungen verantwortlih sind, können Ausnahme- bewilligungen nur erteilen, wo eine Beeinträchtigung der Ge- famtlieferung zweifellos niht in Frage steht.

Mühlen, die bereit und in der Lage find, in ihrem Be- zirk den Ankauf und gleichzeitig feinste Vermahlung von Spreu, Kaff, Aehren u. dgl. zu übernehmen, werden auf- gefordert, Angebote mit Añgabe der täglichen Leistungsfähig- keit und des für sie in Frage tommenden Bezirks umgehend spätestens bis zum 27. d. M. an die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte, G. m. b. H., Abteilung: Kraftfuttermittel, Berlin W. 35 (Potsdamer Straße Nr. 31) unter der Auf-

schrift „Spreuvermahlung““ einzureichen.

Durch die am 15. Oktober d. J. in Kraft getretene An- ordnung des Direktoriums der Reichsgetreidestelle über die Einführung von Reich8-Reisebrotmarken ift es den Kom- munalverbänden zur Pflicht gemaht worden, für Neisezwecke der ortsansässigen Bevölkerung auf Anfordern Reichs-Reise- brotmarfen zu verabfolgén, und zwar Beziehern von Brotkarten im Umtausch gegen die kommunale Brotkarte und Selbstver- sorgern unter Kürzung der Mehllarte. Wie „W. T. B.“ mitteilt, verlassen indessen immer noch zahlreihe Reisende die Heimat, ohne für die Zeit der Abwesenheit im Besiß von Reichs-Reisebrotmarken zu sein, was schon häufig zu Unzu- träglichkeiten geführt hat. Jn der Uebergangszeit bis zum 1. Dezember d. J. ist es den Kommunalverbänden auf Grund der vom Direktorium der Reich8getreidestelle erlassenen Ueber- gangsbestimmungen möglich, den in ihrem Bezirk sih vorüber- gehend aufhaltenden Fremden, die mit den ergangenen Vor- schriften noh niht genügend vertraut find und sih daher nicht mit Reichs-Reisebrotmarken versehen haben, durch Nusgabe von Tagesbrotkarten oder in ähnlicher Weise noch auszuhelfen. Vom 1. Dezember d. J. ab ist dies aber nicht mehr- zulässig. Jn ihrem eigenen Interesse werden deshalb die Reisenden auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht, sich für die Zeit der Abwesenheit vom Wohnort mit Reichs- Reijebrotmarken zu versorgen.

Die Nr. 10 der Amtlichen Nachrichten des Reichs- versicherungsamts vom 30. Oktober 1916 bringt im Amtlichen Teil unter A (Unfallversicherung) einen Runderlaß des Amtes vom 30. Oktober 1916 an die ihm unterstellten gewerblichen Berufsgsnossenischaften über die Unfall- verhütung während dés Kriégés, äine Bekanntmachung vom 5. Oktober 1916 über die Genehmigung von Unfallverhütungs- vorschristen im 3. Vierteljahr 1916 sowie eine Bekanntmachung vom 23. September 1916 über die Genehmigung von Gefahr- tarifen im 3. Vierteljahr 1916.

Hieran schließen sich Entscheidungen der Rekurssenate, der Beschlußsenate und - andere Entscheidungen über folgende Gegenstände :

Ein Ergänzungsurteil des Oberversiherungsamts kann nur mit dem Nekurse, niht ader im Beschlußverfahren angefochten werden ; die Nechtêmittelfristen für die in der Hauptsache ergangene und für die Ergänzungsentsheidung laufen selbständig [29001.*)

Ob die Dienstbehinderung eines Genofsen]chaftsangestellten dur militärishe Dienstleistungen „eine verhältnismäßig niht erhebliche Zeit“ im Sinne des § 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs andauert, tit Tatfrage und nah den Verhältnissen des Einzelfalls zu entscheiden ; das Neichsversicherungsamt hat eine Dienstbehinderung von nahezu

sieden Monaten als erheblich angesehen (2901). | Die mit einem Eisgewinnungsbetrieb verbundene Lagerung des

Eises und dev Absay mittels Fuhrwerkes sind als Bestandteile des Betriebs bet der N N Binnenschiffahrts-Berufsgeno]]en-

aft mitversihert (2902]. : 2 d erat F NNs sind, wenn das kaufmännishe Unternehmen über den Umfang des Kleinbetrtebs hinausgeht, als Engroshandelsgeschäfte bei der Lagerei-Berufsgenossenschaft versiherungspflichtig; der Verkauf von Waren in kleineren WVengen zum unmittelbaren Ge- ober Ber-o brauch stellt si regelmäßig, sofern er in offenen Läden, im Umher- ziehen und auf Märkten erfolgt, ebenso wie das ÄAus\chänken von Getränken in Wirtschaftébetrieben als Detailhandel. wenn er von größeren Lagern aus erfolgt, ui Engroshandel im Sinne der Reichs- versichherungs8ordnung dar [2903].

ai A Mexfierungäträger ist zur Zahlung der doppelten Paufch- gebühr gemäß § 80 Abs. 2 der Reichsversiherungsordnung verpflichtet, wenn. das Oberversiherungsamt in einem Urteil erkannt hat über die Berufungen etnes Verleßten gegen zwei am gleihen Tage erlassene Endbescheide, von denen oer etne den Antrag auf Rentenerhöhung zurückwies, der andere die Rente aufhob [2904].

Der Abschnitt B (Kra nken-, Jnvaliden- und Hinter- bliebenenversiherung) enthält die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 12. Oktober 1916 über die Einrichtung der -Cluittungskarten für die Jnvaliden- und Hinterbliebenen- versicherung, ferner eine Bekanntmachung vom 18. Oktober 1916 über die Vereinbarungen zur Durchführung der §8 219, 220 und 222 der Reichsversicherungsordnung und einen Runderlaß des Reichsversicherungsamtes vom 20. April 1916 an die Vor- stände der sämtlichen Landesversicherungsanstalten und Sonder- anstalten über die Art der Anlegung des Anstaltsvermögens nah dem Stande vom 31. Dezember 1914 nebst Uebersicht. Hieran schließen sich die Uebersichten über die Zahlungen der 31 Versicherungsanstalten im Monat August 1916 aus Jn- validen-, Kranken-, Alters- und Zusaßrenten und Über lhre Leistungen an Hinterbliebene im gieihen Monat, endlich Über den Erlös aus Beitragsmarken im Monat Septernber 1916.

Der Nichtamtlihe Teil bringt ‘im Abdruck den „Erlaß des Königlich Preußischen Kriegsministeriums vom 16. Juni 1916 Nr. 774/5. 16. M. A. über das, Verhältnis der Kriegsbeschädigten zur reihsgeseßlihen Arbeiterversicherung“.

*) Die neben den einzelnen Entscheidungen stehenden etnge lam- merten Zahlen geben die Ziffer an, unter welcher diese in den „Umt- lien Nachrichten“ veröffentliht sind.

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst v on.

Kessel bestimmt unter Abänderung seiner Bekanntmachung vom 19. August 1914 Nr. 1420 wie „W. T. B.“ meldet, für das Gebiet des Zweckverbandes Groß Berlin auf Grund des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. Juni 8S5L und des Reichsgeseßes, betreffend Höchstprei)e, vom 4. August 1914, in der Fassung der Bekanntmachungen vom 17. Dezember 1914, vom 283. September 1915 und vom 23, März 1916 (R:G.Bl. 1914 S. 339, 516; 1915 S. 603; 1916 S. 183), daß der Höchstpreis für den Verkauf im Kleinhandel für ein Pfund Salz auf 14 ,„Z festgeseßt wird. Die Anordnung tritt am 1. Dezember 1916 in Kraft.

Der heutigen Nummer des „Reihs- und Staatsanzeiger3“ liegen die Ausgaben 1272 und 1273 der Deutschen Verlust- listen bei. Sie enthalten die 691. preußische, die 398. sächsische und die 499. württembergische sowie die 95. Marine-Verluj:liste.

Hessen. Der frühere Minister des Jnnern und der Finanzen, zuleßt Präsident der Oberrehnungskammer, Dr. Ernst Braun, ijt fd

einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge gestern früh an den

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Folgen eines Schlaganfalles im 60. Lebensjahre gestorben.

Mecklenburg-Streliß.

Neber das Befinden Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin-Witwe, der im 95. Lebensjahre stehenden Großmutter Seiner Königlichen Hoheit des regierenden Großherzogs, veröffentlicht die „Landeszeitung für beide Mecklen- burg“ folgendes Bulletin vom gestrigen Tage: ;

_ JShre Königliche Hoh:it die Großkerzogin-Witwe sind fett einigen Tagen an einer katarrhalishen Lffektion der Speiseröhre erkrankt. Das Allgemeinbefinden und ter Kräftezustand der hohen Pattentin sind durch die verringerle Nahcungsaufnahme te- einträchtigt. Neustrelitz, 19. November 1916. gez: Dr. Sch illba ch. Dr. Boa.

Oesterreich-Ungarn, Ueber das Befinden des Kaisers wurde gestern, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes Bulletin ausgegeben:

Bei Seiner Majestät ist im Verlaufe der vergangenen Nacht ein beshränkter entzündlizer Herd in der rechten Lunge aufgetreten bei fonst gleihbleibenden katarrhalishen Erscheinungen. Morgen- temperatur 38 Grad. Abendtemperatur 37,8 Grad, Herztätigkeit gut, Atmung gleihmäßig ruhig, Appetit gerirger. Seine Majestät verbrahten den ganzen Tag außer Bett, a: beiteten bis zum Abend und empfingen außer dem ersten Obersthosmeister Fürsten von Montenuovo, den betden Generaladjutanten Paar und Bolfras, dem Kabinettsdirektor Schießl und dem Sekttonschef von Darubäry den Feldmarschall Erzherzog Friedrich in dreivterteltündiger Audienz.

gez. Leibarzt Kerz, Professor Ortner.

Blättermeldungen zufolge ist der außerordentliche Ge- sandte und bevollmächtigte Minister Graf Ludwig Szechenyi zum Gesandten in Sofia ernannt worden.

Der Oberste Gerichtshof hat gestern die Nichtigkeits- beshwerde der Angeklagten Dr. Kramarz, Dr. Rasin, Cerwinfa und Zamazal, die wegen Hochverrats und Ver- brechens gegen die Kriegsmacht des Staates bezw. wegen Aus- spähung zur Kriegs8zeit zum Tode verurteilt worden waren, als teils unzulössig, teils unbegründet zurückgewiesen. Damit hat

das Urteil Nechtskraft erlangt.

Frankreich.

Die parläméitarische Kommission zur Beraking von Maß- nahmen, um die Wirlschaftsbestände Frankreichs zu sonen, hat den Antrag gestellt, daß die Regierung sofort energische Anordnungen zur Einschränkung des Automobil- vertehrs erlaffen solle. Man will dadurch die Petroleum-, Benzin-, Del- und Kauishukoorräte schonen.

Schweden.

Da amtlich festgestellt worden ist, daß die Vorräte an Weizen und Roggen für das Jahresbedürfnis des Landes nit hinlänglich sind, sondern Brotmangel befürchtet werden muß, wenn nicht sofort Maßnahmen getroffen werden, so beschloß die Regierung, wie „W. T: B.“ meldet, gewisse vorläufige Maßnahmen, bis umfassendere Anfang 1917 getroffen werden, nämlich Höchstpreise für Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Weizen und Roggenmehl. Der staatlihe Volkswirtshaftsaus\{chuß soll Maßnahmen für die Organisation von staatlichem (Finkauf und Verkauf von Getreide und Mehl treffen. Der Ausschuß wird weiter ermächtigt, im Lande Getreide einzukaufen, und erhielt für diesen Zweck aus den Staatsmitteln vorläufig 5 Millionen Kronen.

Türkei. __ Jn der Deputiertenkammer hielt der Präsident Hadschi Adil Bey bei Uebernahme des Vorsißes eine Rede, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ u. a. folgendes ausführte :

Die Ereignisse haben gezeigt, daß Gott jenen feine Gunst zuteil werden [äßt, die angesihis einer den Bestand der Nattcn bedrohenden Gefahr Festigkeit und Tatkraft entfalten. Die osmanishe Geschichte ist um ruhmvolle Setten bereihert worden. Die tünkishen Heere haben. mit todesverahtender Tapferkeit an der Sette der Verbündeten gekämpft und so etnen wirksamen Schritt zur Verwirklichung des gemeinsamen Zieles getan. Im Etnklang mit den Ver- bündeten wird die türkische Nation durchhalten bis zur Er- langung eines auf Recht und Gerechtigkeit gegründeten Fri-dens.

Die Rede des Präsidenten wurde wiederholt von Beifalls3- fundgebungen unterbrohen. Die Kammer beschloß, der Armee und der Marine ihre Glückwünsche übermitteln zu lassen, und nahm die Mandatsniederlegung des Abgeordneten von Damaskus Emir Ali Pascha und eines anderen arabischen Abgeordneten an. Die freien Abgeordnetenmandate von Kastamuni fielen bei der Wahl auf die zwei Kandidaten der Partei für Einheit und Fortschritt. :

Griechenland.

Der Ministerrat hat den „Times“ zufolge entschieden, daß es unmöglih sei, den in der Note des Admirals Fournet enthaltenen Forderungen auf Auslieferung von Kanonen, Gewehren, Granaten und Eisenbahnwagen Folge zu geben. Man ist in militärischen Kreisen anscheinend fest ent- \hlossen, dies um jeden Preis zu verhindern. Die Lage ist beunruhigend mit Rücksiht auf die Haltung des Reservisten- bundes. Wie der „Corriere della Sera“ meldet, hat der Admiral Fournet eine neue Note überreicht, die die Ueber- gabe von Waffen, Munition und sonstigem Material beschleunigt wissen will. Das zu Üübergebende Kriegsmaterial soll der Aus- rüstung zweier griechis{chen Jahrgänge entsprechen.

Nach einer Meldung des „Reuterschen Bureaus“ verlangen die Verbündeten neuerdings, daß dem deutschen, dem öster- reihisch-ungarishen, dem türkishen und dem bul- garishen Gesandten ihre Pässe ausgehändigt würden. Die Regierung betrachtet diese Forderung als un- annehmbar. Es wurde ein Kabinettsrat unter dem Vorsitz des Königs abgehalten, um die Angelegenheit zu besprechen. Der König hat für heute einen Kronrat einberufen. Es herrsht große Beunruhigung, da die Verbündeten verlangt haben, daß die Gesandten am Mittwoch abreisen.

Amerika.

Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ veröffentlicht eine Meldung des Londoner „Daily Telegraph“ aus New London, wonach als Schadenersat s das durch die „Deutsch- land“ gerammte Schleppboot gegen die Eigentümer der „Deutschland“ eine Forderung im Betrage von 50 000 6 (?) für die Tonne des untergegangenen Schiffes er hoben worden jei. Die „Deutschland“ liegt jezt auf dem Ankerplayz, von dem sle abgefahren is. Sie hat zu beiden Seiten des Bugs ein Le. Das Bundesgericht hat eine Untersuhung über den Vorgang angeordnet. Der Zusammenstoß erfolgte bei Mondschein.

Kriegsnahrihten.

Berlin, 20. November, Abends. (W. T. B.) Artilleriekampf nördlih der S omme. Unsere Truppen nähern sich Craiova, der Hauptstadt der. westlichen Walachei. An der unteren Donau und an der Struma leb- hafteres Feuer.

Großes Hauptquartier, 21. November. (W. T. B.) Wesstlicher Kriegs schauplaßt. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

___ Unsere Artillerie bekämpfte mit beobachteter Wirkung feind- liche Batterien und Stüßpunkte. __ Lebhaftes feindlihes Feuer lag auf- unseren Stellungen beiderseits der Ancre und am St. Pierre-Vaast-Walde. Kein Jnfanteriekampf.

Heeresgruppe Kronprinz.

_Jn der Champagne und im Maas-Gebiet lebte während einzelner Tagesstunden die Artillerietätigkeit auf.

Oestlicher Kriegsschauplaßtß. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Nichts Wesentliches.

Front des Generalobersten Erzherzog Carl.

Jm Ludowa - Gebiet (Waldkarpathen) wurde ein Patrouillenunternehmen von deutschen Jägern plangemäß durchgeführt, 40 Gefangene wurden eingebraht. Ein Ent- lastungsvorstoß der Russen im Nachbarabschnitt scheiterte blutig.

Am Ostrand Siebenbürgens nur kleine Gefechts- handlungen,

Die deulshen und österreihisch-ungarishen Truppen nötdlih von Campuluñg wiesen “auch bei ‘Nächk wiederholte rumänische Angriffe ab.

Am Alt wurden den Rumänen einige wichtige Ortschaften und vershanzte Höhen in hartem Kampf entrissen.

Unsere Jnfanterie steht vor Cragiova, „dem bis- herigen Siß des Oberkommandos der 1. rumänischen Armee.

Balkan-Kriegsschauplay. Heeres gruppe des Generalfeldmarscchalls von Madensen.

Von Artilleriefeuer abgesehen, keine besonderén Ereignisse. Constanßa und Cernavoda wurden beschossen. Unsere Fliegergeschwader bewarfen Verkehrsanlagen bei Bukarest mit Bomben.

Mazedonische Front.

Zwischen Prespa-See und Cerna fühlt der Gegner an die deutsh-bulgarischen Stellungen mit Vortruppen heran. __ Serbische Vorstöße an einzelnen Stellen der Moglena- Front, durch starkes Feuer vorbereitet, scheiterten.

Jn der übershwemmten Struma-Ebene Zusammen- stöße von Aufklärungsabteilungen.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

__ Ueber die legten Kämpfe an der Somme wird von militärischer Seite geschriebeu :

Die Leilangriffe der lezten Wochen hatten die anglo-französishen Heere niht weiter gebraht. Nachdem die eigenen Blätter \ih gegen diefe Kampfart gewandt und e:klärt hatten, taß Erfolge auf diese Weise nicht zu erreizen seten, versuchten es die Engländer neuerbings wteder unter rei&liher Beanspruchung ihrer Kolontaltrupven mit Masserstürmen. Es ist nt anzunehmen, daß diese Methode lange beibehalten wird, denn bie Angriffe am 18. und 19. kosteten den Eng- ländern geradezu ungeheuerlihe Verluste. Der s{chwedtihe Hauptmann Nörreçaard beziffirte am 12. Nov. mber in „Dagers Nyheter* den eng- lischen Blutzol11 für das Kilom: ter in den leßten Monaten auf 46 000 Mann, während er im Jult 16 000 für das Kilometer betrug. Der Monat November wird eine neue wesentlihe Steigerung der bereits ge- brachten Opfer bringen, die na vorsihtiger Schätzung für den Zeitraum vom 1. Juli bis etwa 1. November 600000 Mann betragen. Die erslen Erfolge gegen Beaumont— Hamel und Beaucourt haben die Engländer in eine s{chwtertge Lage vet|eyt, da die deutsche ArtilleriebeobaGtung über die Höhen von Serre verfügt und die in die genommenen Stellungen eingedrungenen Truppen vom deutschen Artillertefeuer gefaßt und zusammengeshossen werden. Dea Versu, sid cus dieser s{wierigen Lage zu be- freten, haben die Engländer jedoch mit noch s\{chwereren Ver- lusten bezahlen müssen, ohne irgend etwas zu erreichen. Die bei Sturm und Negen über das vershlammte Gelände vorgetriebenen Sturmtruppea werden, in Schlamm und Morast stecktnd, von dem deutichen Ariillerte- und Maschtrengewehrfeuer ntedergemäht. In der Nacht vom 18. auf den 19, wurden dte Angriffe auf der ganzen Front von Serre bis Warler court wtederholt. Es gelang lediglich, in einen Teil von Geandcourt einzudringen, doch \chon am folgenden Vormitjag wurden die Engländer im Handgranatenkampf wieder hinausgeworfen. Die im Vorgelände für den Dur- bru bereit gestellte Kavallerie kam natürlich nicht zum Eingreifen. Ebenso versaate die Begleitung des Sturtnanagriffes dur) Panizerautomobile, von denen eines durch Vollt: effer südlich Grandcount vernichtet wurde. Die Deutschen machten bei ihren Gegenangriffen in der leßten Woche 22 Offiztere und 900 Mann zu Gefangenen und erbeuteten 34 Paschinengewehre. Davon entfallen allein auf den 18. November 11 Offiziere 370 Mann und 20 Ma- scinengewehre. Wie die Engländer hatten avch die Fcanzosen keinerlei Erfolge. Ihre noch am Abend des 19. versuchten Angriffe gegen den St. Pierre Vaast - Wald wurden blutig abgewiesen. Die Entscheidung an der Somme is längst gefallen, Jeder Durchbruchtversuh i zum Scheitern verdammt. Alletn angetrteben von der entflammten Voiksstimmung und fortge- rissen von der im Sommeabschnitt aufgebauten und in Bewegung geseßten Erieasmaschine treiben die englishe und französishe Heeres- leitung ihre Truppen immer von neuem gegen den Feuergürtel der Verteidiger vor, mit dem einzigen Ergebnts, daß bei aeringen ört» lichen Fortschritten ihre Verluste tmmer grauenhajtere Ausmaße an- nehmen. (W. T. B.)

Oesterreihish-ungarischer Bericht.

Wien, 20. November. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet : Oestlicher Kriegss\schauplay. Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Carl.

Die Operationen gegen Rumänien verlaufen planmäßig. Nördlih von Campulung wurden wieder heftige An- griffe abgeschlagen.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls : Prinz Leopold von Bayern. Nichts von Belang.

Jtalienischer und Südöstlicher Kriegsschauplay. Keinerlei Ereignisse von Bedeutung.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Zum jüngsten Erfolae in Rumänien erfährt „W. T. B.“ von zuständiger Stelle:

Mit der Niederlage der Rumänen in der Schlacht von Turgus- Jiu und dem Durchbruch der deuts{-österreihisGen Truppen am 18. November bis ¿ur Bahnlinie Orsova—Cratova sind die Kriegs- handlungen gegen Numänien in eine neue Phase eingetreten. Dieser rasch und energisch durchgeführte Vorstoß hat noch größere Be- deutung als der Durchbruch in der Dobrudscha, wodurch die Numänen im Osten gefesselt unv vom Osten her bedroht wurden. Mit dem Vorstoß zur Bahnlinie Orsova—Craiova wurde die Tür zur walachi- hen Ebene eingedrückt. Nachdem im Oktober noch um dle Schlüsselpunkte im Norden Rumäntiens in den Stlebenbürgi- schen Gebirgen erbittert gerungen wurde, wuchs nach der Bezwingung der Vässe der Vruck der Mittelmächte ent- syrehend threm Naumgewinne nach Süden von Tag zu Tag. Im Glethmaß mit diesem Druck dehnte ich au die Kampf- front beiderseits der haupt\ählich bedrohten Mittelpunkte bei Predeal und nördlich Campulung aus, so daß \{chließlich in den Gebirgen der Moldau und in den Walacheikarpathen auf allen Punkten bis hinunter nah Orsfova gerungen wurde. Im Raume des Predealpasses ‘wurden vom 5. bis 11. November die Höhen westlich von Busteni er- stürmt, im Ausgange des Törzburger Passes drangen die Angreifer nördlich Campulung vom 192. bis 17. November bis in die Linie Candesti—Namaestt vor. 25 km südli des Roten-Turm-Pafses beseßten sie am 9. November Sardont und am 12. den Fruntu-Berg. Die Rumänen wehrten sich an der ausgedehnten Kampffront mit großer Zähtgkeit und maten erbitterte Gegenstöße, bejonders im Predealpaß nördlih Campulung sowle im Auslaufgebiet

des Rotcn-Turm-Passes und im Jiultal. Alle diese verzweifelten Añgriffe,“mit denen“ die Rumänen das Vordringen der Mittelmächte aufzuhalten und dem wahsenden Druck bet Predeal und Cämpulong zu begegnen suchten, brahten ihnen troy sehr hoher Blutopfer nicht nur an den Angriffsstellen ketne örtlihen Gewinne, sondern flé véts mcchten aud nit, den täglich slürmisher vordringenden ODeslerreih- Ungarn und Deut\chen Halt zu gebieten. Am 18. November wurde dieser Druck derartig stark, daß der Veiteidigungsgürtel im JZiultäl niht mehr Stand halten konnte und zerspravg. In heißer Schlacht wurden die Rumänen troy zähesten Widerstandes bei Turgu-Iiu unter außerordentlich \{chweren, blutigen Verlusten entscheidend geshlagen. Wie die Schlacht im Naume Lonstanyga—Cernavoda, stellt die Sch1at bei Turgu-JIiu etnen der Marksteine in dêr Gé- \chidte des rumänishen Feldzuges dar. Die siegreichen Truppen der Zentralmähte nüßten augenblidlih ihren Erfolg aus uad brachen troß ungeheurer Hindernisse, vershnetter Wege und kaum gangbarer, geshroeige denn fahrbarec Straßen in die walachishe Ebene dur. Ein von Osten gegen die durhbrechenden Truppen geführter rumüä- nisher Gegenitoß konnte das Schtcksal der Entscheidungs|{chlacht nicht mehr wenden. Die Kolonnen sind im Vormarsh. Die Schlacht bei Turgu- Jiu i ein ueuer Beweis für das exakte Zusammen- arbeiten und dle innige Waffenbrüdershaft der östetreichisch-unga- riscken und deutshen Truppen unter weitiwauender Führung. Auf- fallend ist, daß die rumänische Zivilbevölkerung durch die schwere Niederlage aufgestachelt sich am Kampfe betetligt. Auf Kolonnen und Truppen wtrd häufig aus dem Hinterbalt geschossen. Mit dem Abschneiden der Eisenbahnlinie Orsova—Craiova haben die bei Orsova kämpfenden rumänischen Verbände ihre einzige Nückzugslinie verloren. Die deutscke Heeresleitung meldet für den Zeitraum vom 1. bis 18. November eine Gesamtbeute von 189 Offizieren, 19 388 Mann, 26 Geschützen und 72 Maschinengewehren. Nach ben riesigen Verlusten der Rumänen in der Dobrudsha und in Sieben- bürgen trifft fie der neue Schlog s{chwer. Gegen den Einbruch in die Walathet erblaßt der rein lokale Erfolg Sarrails bei Monaflir

vollkommen. A

Wien, 20. November. (W T. B.) Aus dem Kriegs8- pressequartier wird gemeldet: Nach einer privaten Statistik haben die Jtaliener seit Kriegsausbruch an Toten 11 Generale, 118 Obersten uud Oberstleutnants, 194 Majore, 1014 Hauptleute, 882 Oberleutnants und 3248 Leutnants ver- loren: vom. 1. bis 15. November sind 3 Obersten und Oberstleutnants, 11 Majore, 27 Hauptleute, 29 Oberleutnants und 70 Leutnanls gefallen.

Der Krieg zur See.

Kristiania, 20. November. (W. T. D.) Einem Telegramm des norwegischen Vizekonsuls in Saint-Malo zufolge is der Bergener Dampfer „Joachim Brink Lund“ am 16. November 6 Seemeilen Ostnordost von Ouessant versenkt worden. Der Steuermann und 3 Mann sind in Saint-Malo eingetroffen, der Kapitän und 8 Mann werden vermißt. Der Dampfer hatte 1603 -Br.-Reg.-To. und war mit 1 300 000 Kronen kriegsversichect.

London, 20. November. (W. T. B.) „Llods“ melden, daß die Fishdampfer „Hetsuse“ und „Veronica“ ver- senkt worden sind.

Berlin, 21. November. (W. T. B.) Eins unserer U-Boote versenkte am 14. November im englischen Kanal ein französishes Bewachungsfahrzeug, anscheinend Zerstôörer der Arc- oder Sape- Klasse; außer 6 feindlichen Handelsschiffen wurde von demselben U-Boot der norwegische Dampfer „Ullvang“', der Kriegsmaterial für die französishe Regierung an Bord führte, versentt.

Parlamentarische Nachrichten.

Die nächste Sißung des Haushaltsaus\chusses des Reichstages findet, wie „W. T. B.“ meldet, Donners- tag, den 23. November, Vormittag 11 Uhr, stati. Tages- ordnung: Vaterländischer Hilfsdienst.

WohHlfahrtsþpflege.

Der Svarzwang für Jugendliche hat in Berlin erbeb- lie wirtschaftlihe Ergebnisse gezeitigt. Bis Mitte Juni wurden nah der „Korrespondenz für Kriegswohlfahrtspflzge" auf 24 109 Konten 817 000 # eingezahlt. Bis Anfang September waren sogar 32 000 Konten mît 1546 000 „6 zu verzeihnen. Davon wurden 450 000 „46 bis Anfang September zurückgezahlt. Von 11 000 Jugend- lichen waren 21 000 Anträge gestellt worden. Laufende Freigabe MDe nut in 487 Fällen bewilligt, aber au in diesen nur für dret

onate.

Wiederunterbringung der Kricgsbeshädigten.

Die Posensche Kriegsbeschädigtenfürsorge bringt tin ihren Mit, teilungen eine Zusammenstellung üter de Wiederunterbringung der Kitegsbeschädigten in threr f1üheren Arbeitsstellung, die ein günfitges Ergebnis aufweist. In der Zeit vom 15. Mai bis 14. September 1916 wurden 805 Kriegsbeshädigte untergebracht, von denen 556, also rund 699/69, in den alten Beruf zurückehren konnten und 477, das sind 59,3 9/0, fogar die alte Beschäftigung wieder aufnabmen. Bei 31% war ein Uebergehen in einen neuen Beruf notwendig. Von diesen blieben 46, das find 18,47 9%, in einem verwandten Beruf, während 203, also nur 25 0/0, fih einem fremden Berufe zuwenden mußten. Die weitaus größte Zahl Krieak- beshädigter, die an ihrem alten Berufe feithalten konnten, findet h in der Landwirtschaft; es find 75°%/. Eine ähnlich günstige Ver- hâltniszabl findet sich bei den höheren Berufen mit 71 9/0, wobei freilih die absoluten Zahlen noch zu gering find, um ein bestlmmtes Urteil über die Wiederbeschäftigung zu fällen. Im ganzen kamen nämlich nur 21 Angehörtlge höherer Berufe zu der Kriegsbeschädigten- fürsforge, von denen 15 in ihrer alten Beschäftigung bleiben konnten. Verbältnismäßtig günstig liegen auch noch die Verhältnisse bei dem Handel, wo 61 °/o, bei dem Berkehrkgewerbe und der Metall- verarbeitung, wo 9569/0, und bei dem Nahrungs- und Genußmittel- gewerbe, wo 52% der Krtiegsbeshädigten im Beruf verbleiben konnten. Sehr ungünstig sind fie dagegen bei den Bauhandwerkern und beim Bergbau, wo nur 39 °/% die älte Beschäftigung wteder auf- nehmen konnten. Immerhin zeigt die Zusammenstellung, daß ein Berufswechsel selten vorgenommen werden muß.

Kunft und Wiffenschaft,

_ Die. Novemberaussiellung bei Schulte enthält von drei ke- währten und bekanyten Künstlern, von Friedri Kallmorgen,

Karl Strathmann und August von Brandis, größere Kollek-

tionen. Brandis, der vortreffiihe Aachener Maltr, zeigt eine Reibe jener Innenbilder, die man seit Jahren von den Berliner Aus« stellungen ber kennt, und die man immer roiedec hodshäßen muß. Die große Saalwand, auf der diese funkelnden und in tiefen Farbeu aufleuhtenden Gemälde hängen, matt als Ganzes einen sehr vornehmen