1916 / 285 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Dec 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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Pf, insbesondere im Südieile der Hohfläche,

feindlicher Flieger auf ‘Orischaffen i ge L eiaasiea ien E

‘Südöstliher Kriegs \hauplay.

Jn Albanien unwerändert. L A Der Stellvertreter fs des Generalstabes. von Hoefèr, Feldrmarschalleutnant.

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Wien, 3. Dezember. ‘{W. T. B.) Amtlich wird gemeldel: Oestlicher Krieg sshauplaß. l Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Südwesilih von Bukarest versuchte der Feind durh einen Vorstoß starker rasch zusammengeraffter Kräfte eine Wendung herbeizuführen. Die feindlihe Angriffsgruppe wurde von Süden und Wesien her gefaßt und über den Niaslow gur Ege Gleichzeitig überschritten deutsche

ruppen westlich ven Bükarest den Argesul.

MWestlich und füdwestlich von Gaesti brachen österreichisch- ungarische und deutsche Divisionen erneut rumänischen IWider- stand. Andere Kolonnen der Armee des Generals von Fal ken- hayn dringen am Dambovita-Tal vor.

Die auf rumänishem Boden gestern eingebrachten Mera aen übersteigen 2800; es wurden 15 Geschüße erbeutet. n

Heeresfront des Generalobersten Erzherzog Joseph.

Die Karpathenoffensive des Feindes dauert an. Die gegnerischen Angriffe richteten sich vornehmlich gegen das Gebiet beiderseits des oberen Trotus und gegen unsere Stellung im Südostwinkel Galiziens. Der Feind wurde, wie an den Vortagen, überall unter s{chweren Verlusten abgeschlagen. i

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Keine : besonderen Ereignisse.

Jtalienisher Kriegsschaupla g.

Der Ariilleriekampf im Südflügel der küstenländischen Front hielt Tag und Nacht an.

Südöstlicher Kriegsschauplaß. Nichts von Belang.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 2 von Hoefer, Feldmarschalleutnant,

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 2, Dezember. (W. T. B.) Generalstabsberiht vom 2, Diebe A a .

Mazedonishe Front: Nordwestlich von Bitolja \{lugen wir einen feindlichen Angriff durch Feuer ab. Jn der Umgebung von Gruni ste wurden mehrere Angriffe, die der Feind nach heftiger Ariillerievorbereitung und Minen- werfertätigkeit machte, abgewiesen. Jn der Gegend der Moglena, an beiden Ufern des Wardar und auf der Belasica-Front zeitweilig Artilleriefeuer.. An der Struma {wache Artfillerietätigkeit. Wir zerstreuten durch Geschüßfeuer zwei feindlihe Eskadrons bei Osman-Kamila.

An. der T des Negäischen Meeres wurden zwei feindliche asserflugzeuge, die von der Jusel Thasos agegen Porto-Lagos flogen, von Artillerie- und Maschinengewehr- feuer empfangen. Gleichzeitig flogen ihnen zwei deutshe Wasser- flugzeuge entgegen. Die beiden feindlichen Wasserflugzeuge wurden abgeschossen; das eine fiel zur Erde, das andere ins Meer. Wir machten die vier Jnsassen, von denen einer ver- wundet ist, zu Gefangenen. -

Rumänische Front: Jn der Walachei dauert unser Vormarsch fort. Unsere gegen Bukarest / vorrückenden Divi- fionen bestanden, nachdem sie auf das linke User des Neajlov übergegangen waren, einen heftigen Kampf mit dem Gegner, warsen ihn zurück und brachten ihm {wer e Verluste bei. Wir machten 370 Gefangene und erbeutelen 21 Kanonen. Wir nähern uns dem unteren Lauf des Arges.

An der Dongu zwischen Tutrakan und Cernavoda Jufan- teriefeuer. Bei Pepina und Tutrakan Artilleriefeuer.

i Jn der Dobrudscha griffen die Russen im Laufé des Tages unseren linken Flügel zwishen Satisköj und der Donau viermal an, wurden aber ü berall'zurückges{chlagen. Wir nahmen 30 Soldaten des russischen Jnfanterieregiments Nr. 37 gefangen / und erbeuteten 4 Maschinengewehre. Gegen 92 Uhr Nachmittags näherten sich zwei Panzerautomobile unseren Stellungen, wurden aber dur Artilleriefeuer verjagt. Jun der Nacht zum 2. Dezember um 2 Uhr gingen die Rufsen mit außerordentlicher Erbitterung gegen unsere Gräben vor, wurden aber von unseren unershütterlichen Regimentern blutig zurück- gewörfen, der Gegner erlitt schwere Verluste.

Sofia, 3. Dezember. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Mazedonishe Front: Unsere Stellungen nordwestli von Bitolia wurden heftig beschossen. Wir wiesen dur Segenangriy einen Sturmangriff gegen die he 1248 zurü. A Qs übrigen Abschnitten der Front schwache Artillerie- ätigkeit. E

Rumänische Front: Jn der Walachei dauert der Vormarsch fort. Wir machten 200 Gefangene und erbeuteten eine Kanone. An der Dónau Jufanteriefeuer. Zwischen Cernavoda und Oltina Artilleriefeuer. Ju ‘der Dobrudscha seßten heute die Russen ihre verzweifelten Angriffe gegen “.den* linken Flügel vid Stellung fort. Ras heftiger Artillerie-, Maschinengewehr- und Jnfanterie- feuervorbereitung, die den ganzen Tag hindurh bis 6 Uhr Abends andauerte, untecnahmen die Russen den siebenten der intèrhalb* der: leßten zwei Tage angeseßzten Angriffe. Schwere Artillerie auf dem nken Donauufer wirkte bei den Angriffen mit. Der Gegner konnte sich unseren Schüßengräben p f 300 Schritt nähern, wobei ex besonders

atisföj außerordentlich desiig angriff, wo er in n Kolonnen vorging. Nichtsdestoweniger wurde

fangen,

F

lapfere 19. Regiment (Shumen) sih am meisten aus- zeichnete. An dem Angriff aahmen drei. Panzerautomobile teil, von denen zwei pur unser Artilleriefeuer zerstört wurden, das dritte wurde vertrieben. Wir nahmen. 132 Soldaten ge- “die dem 10., 39. und 40. sibirischen Jnfanterie- regiment und dem 242. russischen. Jnfanterieregiment ange- hören; die türkischen Truppen ‘erbeuteten ein Panzerautomobil, af dem sie 2 englishe Offiziere und 6 Soldaten gefangen nahmen.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 2. Dezember. (W. T. B.) Bericht des Generalstabes vom 1. Dezember. d j An der Kaukasusfront für uns günstige Scharmügel. Kein wichtiges Ereignis auf den anderen Fronten.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Konstantinopel, 2. Dezember. (W. T. B.) Amilicher Heeresberiht vom 2. Dezember.

Kaukasusfroni: Auf dem rechten Flügel führten wir bei einer Erkundung einen erfolgreichen Angriff durch. Wir trieben vorgeschobene rusfishe Abteilungen zurück. Kein Er- eignis von Bedeutung von dem übrigen Teil der Front.

i Gage Front: Unsere Truppen wiesen am 30. No- vember im Abschnitt an der Zlota Lipa "mehrere heftige russische Angriffe ab, verfolgten den Feind bis in seine ursprüng- lichen Stellungen und brachten Gefangene zurü. Dobrudschafront: An der Front unserer Truppen hef- tiges Artilleriefeuer und Scharmügel.

Donaufront: Unsere nördlih vom Flusse in der Rich- tung gu! Bukare st vorgehenden Truppen seßten ihren Vor- marsch fort und wiesen mehrere heftige Angriffe des Feindes erfolgreich ab. :

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Konstantinopel, 3. Dezember. (W. T. B.) Amtlicher

Heeresbericht.

Im nördlichen Persien, nördlich Sakiz führten wir einen glüdcklichen Ueberra\schung8angriff aus und wiesen erfolg- reich einen russishen Gegenangriff ab. Außerdem zogen wir in den Ort Sarlik, 100 Kilometer südöstlih von Hamadan, ein.

Kaukasusfront. Durch einen vom Zentrum unserer Front ausgeführten Ueberfall rückten wir bis in den Rücken der feindlihen Stellung vor. Gleichzeitig wiesen wir vom Gegner unternommene Versuche gegen unseren linken Flügel gänzlich ab.

Dobrudschafront. Unsere Truppen nahmen am 2. Dezember ein feindliches Panzerautomobil mit den es bedienenden zwei englishen Offizieren und sechs Soldaten gefangen. Außerdem erbeuteten sie ein Geshüß und nahmen 250 Mann gefangen.

Nördlih der Donau rüccken unsere vor Bukarest stehenden Truppen unter kleinen Scharmügeln vor. Auf den

anderen Fronten kein wichtiges Ereignis. Der Stellveriretende Oberbefehlshaber.

Der Krieg zur See.

London, 1. Dezember. (W. T. B.) Nach Lloyds- meldungen sind der norwegische Dampfer „Njaal“ LA Brutto - Register - Tonnen) und der französische

chooner „St. Ansbert“ (275 Brutto - Register - Tonnen) gesunken.

London, 1.. Dezember. (W. T. B.) Die Goelette „Behrend“ von London ist versenkt worden; die Besazung ist gelandet.

London, 1. Dezember. (W. T. B.) „Lloyds“ meldet, daß der Dampfer „Egholm“ (1348 Brutto-Register-Tonnen) aus Kopenhagen und einer aus Bergen sowie der holländishe Dampfer „Kediri“ (3781 Brutto-Register- Tonnen) versenkt worden sind.

- Berlin, 2. Dezember. (W. T. B.) Eines unserer Unter- seeboote hat am 27. November in der Nähe von Malta den französischen vollbeseßten Truppentransport- dampfer „Karna k“, 6816 Br.-Reg.-T., der sich auf dem Wege nah Saloniki befand, versenkt.

Berlin, 2. Dezember. (W. T. B.) Die französischen Segler „Briantais“ (256 Br.-Reg.-T.) und „Cap Lihou“ (252 Br.-Reg.-T.) sowie der belgische Fischkutter „Alfons Marceline“ (60 t) sind von Unterseebooten ver- sen kt worden.

London, 2. Dezember, (W. T. B.) Wie „Lloyds“ melden, ist der englische Dampfer „Eggerford“ am 30. November von einem deutshen U-Boot versenkt worden. Die Besaßung ist gerettet.

Rotterdam , 2. Dezember. (W. T. B.) Aus London eingetroffenen Meldungen zufolge hatte der gesunkene englisch e Dampfer „Britannic“ zwischen 4 bis 500 Mann Truppen an Bord, die weder zur Schiffsbesaßzung, noch zum Roten Kreuz gehörten. Außerdem befanden sich über 100 E unter ihnen einige Flieger, und auch für Mudros bestimmte Ladung an Bord.

Kopenhagen, 3. Dezember. (Meldung des „Nißauschen Bureaus.) Der Dampfer „Douglas“ 1177 Br.-R.-To.) aus Landskrona is am 1. Dezember 1 Seémeilen von Lindesnäs von einem deutschen U-Boot versenkt, seine Be- sagung von siebzehn Mann in ihren Booten bis in die Nähe der- jütländishen Küste geschleppt worden, wo dänische Fischer sie aufnahmen und an Land brachten. Der Dampfer war mit Ammoniak, Walzmaschinen und Kohlenteer von Grimsby nah Skien in Norwegen unterwegs. Die Fischer sahen, wie das U-Boot einen holländishen Dreimaster anhielt. Bald A hörte man Kanonenschüsse ; das Schiff wurde vermutlich versenkt.

Christiania, 3. Dezember. (W. T. B.) Einem Tele- gramm der Gesandtschaft in London zufolge ist der norwegische Dampfer „Aud“ (1102 Br.-R.-To.) am 30. November von einem Unterseeboot versenkt worden. Die Mannschaft ist in Penzance gelandet.

London, 3. Dezember. (W.“T. B.) „lo ds“ melden:

Der englishe Dampfer „Burcomber“ un der nor- wegishe Dampfer „Skjolduls“ sind versenkt worden;

" der ganzen Front von unseren unerschütteï- leite blutig abgewiesen, von denen das

der englishe Dampfer „Jstrar“ soll versenkt worden sein.

Eondon, 3. Dezember. (W. T. B.) Wie „Lloyds“ melden soll die französische Goelette „Saint-Joseph“ versenkt worden sein, die Besaßung is gerettet. Die französische Brigantine „Judiana“ ist am 1. Dezember versenkt, sieben Mann der Besaßung in Barry gelandet. Die Scha- luppe „Concord“ aus Brixham ist am- 30. November ver- senft, vier Mann der Besaßung sind in Barry gelandet.

London, 3. Dezember. (W. T. B.) „Lloyds“ melden aus E daß der holländishe Dampfer „Lena“, in Fahrt von

ew York nach Rotterdam, heute die Besaßuna des englischen Dampfers „Bria rdene“ (2701 Br.-R.-To.) landete, der gestern nahmittag versenkt worden war.

London, 3. Dezember. (W. T. B.) Einer Lloydsmeldung zufolge ist der japanishe Dampfer „Nagata Maru“ versenkt worden.

Ramsgate, 3. Dezember. (W. T. B.) Die eng- lishen Fisherfahrzeuge „Elg“ und „Tac“ sind pver- senkt worden, die Mannschaften gelandet. ;

Der Krieg in den Kolonien.

London, 1. Dezember. (W. T. B.) Das Kriegsamt gibt folgende Einzelheiten über die seit dem 19. Oktober zwishen Jringa und Naominij (32 Meilen südwestlich Jringa) und der Gegend von Lupembe und dem Ruhudje- fluß vorgenommenen Operationen bekannt:

An dem genannten Tage kam eine: starke deuts e Abteilung unter dem Befehl des Generalmajors Wahle, die aus abora durch das Vorgeben der britishen und belgischen Abteilungen von Nordwesten und Südweslen her vertrieben worden war, südlch von Jringa mit

Truppen im Mahengagebtet gegen britische Abteilungen am Ruhudjefluß die Offensive, wobei sie offenbar beabsichtigten, der deutshen Ab- teilung im Westen zu helfen, die britische Linie zu durchbrechen und eine Vereinigung mit der deutschen Hauptmacht herbeizu)ühren. Es kam an mehreren Stellen zu ernsten Kämpfen Die Versuchè des Féindes, in der Nähe von Neu Icinga durchzubrehen, wurden zurück- ewiesen, und die butischen Abteilungen am Ruhudje erzielten am §0. Oktober einen bedeutenden Erfolg, indem sie den Feind über den Fluß trieben. Ein Teil der tim Westen befindlichen teutschen Streit- matt rückte nah seinem Erfolg bei Ngominji, von wo der kleine britische Posten nah langem Widerstand den an Zah! überlegenen Gegner na Grea1yl ausgewihen war, in südwestlicher Richtung vor und versuchte ebenso den Posten bei Malangali gefangen zu nehmen. Die Streitmacht wurde am 12. November von einer Abteilung der britisen Ruhudje-Kolonne überwäitigt und zerstreut. Inzwischen trennte ih der Hauptteil der westlichen deutschen Streitmacht in zwei Teile. Der eine rückte vor, um den britisGen Posten von Lupempe zu besegzen. Dieser, der von eingeborenen Truppen gehalten wurde, deren Stäike noch niht die Hälfte der angreifenden Deutschen betrug, hielt sich 6 Tage lang, bis am 18. November die ihn umfassende Gtreitmact zwischen konzentrish vorgehende britische Abteiluna geriet und nach Norden gedrängt wurde, wobei sie ein Feldgeshüß im Stich ließ. Der Rest der deutschen Hauptmacht wurde bei der Missionsstatlon Zlembule, 68 Metlen nordôsulich von Neu Langenburg, abgeschnitten und gezwungen, am 26. November zu fapitulieren. Die Zahl der sich ergebenven Streitkräfte betrug 7 Offutere, 47 andere Europäer und 449 voll ausgebildete eingeborene Soldaten.

Ein klares Bild über die kriegerischen Ereignisse zwischen Jringa und Neulangenburg in den Monaten Oktober und No-

englische Bericht, der über den deutshen Erfolg bei Nasminji mit einigen nichtssagenden Worten hinwegaeht, verschweigt um mindesten, daß es troß aller englischen Gegenmaßnahmen Peti größten Teil der Abteilung Wahle gelungen ift, aur Hauptmacht unter dem Obersten von Lettow durhzubrechen und die Verbindung mit ihr herzustellen. Auch beweist selbst die englische Darstellung über die deutshe Offensive am Ruhudje, daß die erstaunliche Widerstandskrast der Schußtruppe noch immer nicht gebrochen ist.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Dheater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 264. Abonne- mentsvorstellung. Aida. Oper in vier Akten T Dihbern) neo G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzont, u die deutschze Bühne bearbeitet von Julius Schanz. Musikalische Leitung Herr General- musikdirektor Blech. Neate: Herr Oberregisseur ( Ballett: Herr Balleîttmeister Graeb. Chöre: Herr Professor Nüdel, Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 272. Abonnementsvorstellung, Ludwikg- Thoma- Abend. Dichters Ehreutag. Lustspiel in einem Aufiug von Ludwig Thoma. In Siene gesegt von Herrn Oberregisseur Patry. Die kleinen Berwandteu. Lustspiel in einem Autzug

von Ludwig Thoma. Patry. Brautschau. Bauernshwank in einem Aufzug von Ludwtg

R Fn Sjéne gejegzt von Herrn Oberregisseur Patry. Anfang

f.

Mittwoch: Opernhaus. 265. Abonnementsvorstellung. Tieflaud.

Musikdrama in einem Vorspiel und zwei Aufzügen nah

von Rudolph Lothar. Schauspielhaus. 273. Abonnementsvorstellung.

Tragödie in fünf Aufzügen von Friedrich Hebbel.

Judith.

Familiennachrichten,

felde). r. Fideikommißbisiter Moriß von Carstanjen (Godes- berg). Frl. Nanny von Berg (Königsberg i. Pr.). E

britischen Truppen in Fühlung. Gleichzeitig ergriffen die feindlihen

vember vermag die vorstehende Meldung nicht zu geben. Der

Droescher..

In Szene geseht von Herrn Oberreglsseur -

A. Guimera* Musik von Eugen d’Albert. Anfang 74 Uhr... Eins - Anfang 7} Uhr.

Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Frhr. von Ledebur (Lichter s

Verantwortlich für den Araegnaite Der Vorsteher der Expedition Rechnungsrat Mengering in Berlin. E.

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norbheui ien Buchdruckterei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 22. y : Sechs Beilagèn E sowie die 1293, uud 1294. Ausgabe der Deutschen

Vexrlustlisteu,

Verartwortliher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg, *

zum Deutschen Reichsanz

Yarlamenksbericht.*®)

Deutscher Reichstag. 79, Sigung vom 2. Dezember 1916, Vormittags 9 Uhr.

Am Bundesratstische: Staatssekretär des Jnnern, Staats- minister Dr. Helfferich, der Staatssekretär des Reli justiz- amts Dr. Lisco und der Präsident des Kriegsamts Gar Teutnant Groener.

Nach den Abgeordneten Legien (Sog.) und Giesck berts (Zentr.), deren Reden vorgestern kurz mitgeteilt worden sind, führt der Staatssekretär des Jnnern, Staats- minister Dr. Helff eri, aus:

Meine Herren! Ih möchte vor allem den beiden Herren Vor- rednern danken für die patriotishe und weitherzige Auffassung, die sie hier zum Ausdruck gebracht haben. Die Worte der beiden Herren Norredner werden uns wesentlich helfen, den Zweck dieses Gesehes zu erreichen; denn die Kreise, die hinter diesen beiden Herren stehen, sind für die Durchführung dieses Gesehes von ver allerwesentlichsten Bedeutung. (Sehr richtig!)

Meine Herren, ih glaube, in jedem Stadium der Beratung, in der Kommission und auch hier im Hause, zum Ausdruck gebracht zu baben, daß ih miv die Durchführung des Geseßes gar nicht denken fann ohne die freudige und bereitwillige Mitwirkung der deutschen Arbeiterschaft. Das is der Boden, auf dem wir vor allen Dingen stehen müssen. Die freudige und bereitwillige Mitwirkung der deut- chen Arbeitershafb müssen wir gewinnen, wenn wir aus diesem Geseh das herausholen wollen, was unsere Brüder draußen ‘an der Front,

Y und was schließlich unser Volk in der Heimat braucht. Meine Herren, Sie dürfen überzeugt sein, daß auch die verbündeten Regierungen auf diesem Boden stehen, daß die Auffassung, die ih hier ausspreche, nicht nur meine persönliche, sondern auch die Auffassung der verbündeten Regierungen ist. Sie dürfen überzeugt sein, daß aug dieser Auf fassung heraus die verbündeten Regierungen zu dem Ergebnis ihrer Beratungen Stellung nehmen werden.

Meine Herren, es is miv dabei ein kleiner Schmerz, daß der Herr Abg. Legien nach all den vielen Tagen, im denen ‘wir zusantmen verhandelt haben, in mir etwas zu sehen scheint wie einen bösen Geist, vor dem man warnen muß. (Heiterkeit u. Zurufe links.) Meine

N Herren, ih sage, das ist miv ein kleiner Schmerz. Jh glaube, daß meine Tätigkeit und meine Mitwirkung bei diesen ganzen Beratungen doh eine etwas bessere Zensur verdient hätte (erneute Zurufe und Heiterkeit links), als sie der Herr Abg. Legien ausgesprochen hat. Jh glaube, mich mit allen meinen Kräften dem- Zustandekommen des Geseßes gewidmet zu haben, und ih glaube, von mir sagen zu können, daß ih nicht in einem Punkte einen engherzigen und kleinilichen Wider- stand geleistet habe. (Widerspruch links.) Meine Herren, ich glaube, Sie verkennen die shwere Stellung, die der Vretreter der verbündeten Regierungen hat, namentlih in so wichtigen Materien und in einem Stadium dev Beratung, wo die verbündeten Regierungen noch nicht in der Lage waren, ihrerseits Stellung zu nehmen. Ich glaube, das verkennen Sie und das beeinträchtigb Ihr Urteil. Jedenfalls bin ih miv bewußt, für das Zustandekommen des Geseßes mein Bestes bei-

E getragen zu haben, und ih werde weiter tun, was ih kann, um dem

Î Geseß in einer Form, in der es seinen Zweck erfüllt, zur Annahme zu N verhelfen.

Wenn ich in diesem oder jenem Punkt im Laufe der Beratungen wiederholt genötigt war, zu warnen, abzurahen, zu widersprechen, so waren das ich glaube, ih kann sagen, in jedem einzelnen Falle Punkte, wo es si für mich darum handelte, ob dev Zweck des Gesehes

} beeinträchtigt wird oder niht. Das allein ist für mich maßgebend gewesen. Sie haben sehr oft Gegensäßlichkeit zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen auch in meiner Stellung gesehen, wo es ih nit um Arbeitgeber- und Arbeituehmerinteressen handelte, sondern einzig und allein um. die Frage des großen vaterländischen Gesamt- zweckes, den wir mit diesem Geseh verfolgen. Wir werden ja über einzelne Punkte im Laufe der Beratung noch sprechen, und ih bitte Sie jeßt hon, au hier alles, was ih sagen werde, und was vielleicht nicht ganz in der Nihtung Ihrer Wünsche liegt, von diesem Stand-

h punkte aus zu beurteilen und zu erkennen, daß nicht einseitige Jnter- essen für mich maßgebend sind, sondern einzig und allein der Zwec, mil ‘diesem Geseh das Höchstmaß der Steigerung unsener nationalen Produktion zu erreichen, das Höchstmaß der Steigerung an Kanonen und Granaten wie auf der anderen Seite an Brot. (Bravo!)

Meine Herren, wir stehen in dem s{chwersten Kriege nah außen, den Deutschland jemals durchgemacht hat, und deswegen brauchen wir mehr als je Frieden und Einheit im Innern. In diesem Sinne ist das ganze Hilfsdienstgeseß gedacht. Sein Hauptzweck ist, wie ih eben erwähnt habe, Steigerung unserer Erzeugung von Kriegsmaterial und

Y alles dessen, was für die Volksversorgung notwendig ist. Aber ein ndères wird, wie ih hoffe, sich daneben einstellen: ih hoffe, daß dies Geseß, das die Einheit der vaterländischen Hilfsdienstpflicht für alle Deutsche, ohne Unterschied. von Klasse und Stand, verkündigt und verwirklicht, einen neuen eisernen Reif um die Gesamtheit des Volkes schmieden wird. (Bravo!)

E Es. wurde von dem Herrn Abg. Legien nah der Familienunter- stüßung gefragt. Jch habe neulich schon im Ausschuß mitgeteilt, daß die Sache in intensiver Bearbeitung ist. Dev Bundesrat wird heute über die Frage entscheiden, und ih hoffe, daß Sie mit dem Ergebnis der Entscheidung, über die ich im Augenblick noch nihts sagen kann, dtifrieden sein werden. (Bravo!)

_ Abg. Haa \e (soz. Arbeitsgem.): Die Kl L i nicht nue Bocbos fondemn R Ld Vie jeg non A Maße verschärft. ie Unternehmer haben in Zukunft niht mehr nötig, die Erhöhung des Lohnniveaus aussla ebend in Betracht zu ziehen, wenn sie Arbeiter perangiepen wollen, denn lie werden ihnen ja vom Kriegsamt zugewiefen, Die Frauenarbeit wird

m i Ä | M Saale S ewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und

Erste Beilage

i Berlin, Montag, den 4. Dezember

\härfer auf die Löhne drüden, denn die einzige Möglichkeit, das zu verhindern, T vereitelt worden, indem man unseren Antrag abgelehnt hat, wonach die in- den Betrieben einzustellenden Frauen den gleichen Lohn wie die Männer zu erhalten hätten. Die Schußbestimmungen, die man in das Geseß hineingearbeitet hat, sind unzureichend und un- wirksam. Tausende von Arbeitern in den beseßten Gebieten sind dem Arbeitszwange unterworfen worden; wir fordern die Ne- gierung dringend auf, insbesondere in Belgien diesen Arbeitern die Freiheit Iieberauggne Aus Klugheit son E man alsbald dieses VerfahrenÆufgeben, das auch den Haager Abmachumgen, die wir anerkannt haben, widerspriht. Die Erkenntnis, daß in diesem Kampfe es keine Sieger und Besiegte geben wird, dringt immer weiter; selbst der Abg. Scheidemann hat das bereits einräumen müssen. Die Niederlage unseres Volkes will niemand; es kommt aber darauf an, klar zu erkennen, was ist. Die Erwartung, daß es doch noch ge- ersen werde, den anderen vernichtend zu lten: beruht auf ganz fal hen Grundlagen. Du Steigerung der Produktion im eigenen Lande braucht man ein solches Gefeß nicht; geben Sie den Arbeitern reihlih Brot, und die Produktion wird den Vorteil davon haben. Die Verwüstungen des Krieges, seine blutigen Opfer werden lebten Endes für uns die Wegweiser auf dem Wege zum Sozialismus sein. …_ Abg. Behrens (deutsche Fraktion): Jch protestiere gegen die Ausführungen des Vorredners. Die wirklichen Arbeiter- vertreter haben vorhin gesprochen, der Abg. Haase reprä- sentiert nur eine kleine Gruppe. Die deutsche rbeiterschaft sieht in dem Geseß den Ausdru des besten Willens, den Krieg durch diese E der gefamten deutschen Volkskraft seinem rasen und siegreichen Ende entgegenzuführen.

Staats\ekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Helfferich:

Jch danke dem Herrn Abg. Behrens, der mir einen großen Teil dessen, was ih auf die Ausführungen des Herrn Abg. Haase zu sagen hätte, abgenommen hat. | Ich habe nur ein Wort hinzuzufügen. Der Herr Abg. Haase hat sih auch mit der Heranziehung der belgischen Arbeitslosen zur Arbeit beschäftigt. Herr Haase hat behauptet, daß diese Heranziehung gegen Menschlichkeit und Völkerreht verstoße, und hat daraus. die üblichen Folgerungen gezogen. Meine Herren, ih stelle fest, daß die Heran- ziehung der belgishen Arbeitslosen zur Arbeit durchaus innerhalb des Nahmens des Völkerrechts sih bewegt, daß sie zu keiner Arbeit heran- gezogen werden, zu der sie nah dem Völkerrecht nicht herangezogen werden dürfen. (Hört, hört! rets.) Wir stehen also formell und materiell durchaus auf dem Boden des Völkerrechts und machen von unserem guten Ret Gebrawh. Außerdem aber erfüllen wir, indem wir die belgishen Arbeitslosen zur Arbeit heranziehen, eine Pflicht, eine Pflicht gegenüber unserer kämpfenden Truppe. Im Rücken unserer kämpfenden Truppe brauchen wir Nuhe und Ordnung. (Lebhafte Zu- stimmung.) Es gibt keinen größeren Feind der Ordnung als den Müßiggang. (Sehr wahr!) Wir können es nicht vertragen, und die

Truppe draußen kann es nit vertragen, daß iw-ihrem Rücken eine"

müßiggehende, unruhige Bevölkerung sibt,

Die Heranziehung dieser Arbeiter in den Formen, in denen sie

geschieht, kommt aber au der belgischben Bevölkerung selbst zugute. Wer hat ein Interesse daran, daß der belgischen Arbeiter, der im all- gemeinen ein braver und fleißiger Arbeiter ist, nun jahraus jahrein, fo lange dieser Krieg dauert, dasißt und die Hände in den Schoß legt? Dabei muß der belgische Arbeiter verkommen. (Sehwrichtig!) Dabei geht seine industrielle Kraft für die Zukunft, für den zukünftigen Wiederaufbau seines Landes allmählich verloren. Daran haben wir kein Interesse, daran hat erst recht Belgien kein Interesse, daran hat nur England ein Interesse; und die Geschäfte Englands zu besorgen, das überlassen wir anderen. (Lebhafter Beifall.) ' Abg. Ba wer (Soz.): ‘Die Ausführungen des Abg. Haase lassen jedes Verständnis vermissen für die Lage, in der sich unser Volk befindet. Wenn die Angaben Haases AOUE sind, dann schließen wir uns dem Protest gegen die Peranz eng er belgischen Arbeiter an. Jm übrigen haben wir uns in den Verhandlungen des Aus- schusses bemüht, au in direkten Verhandlungen mit der Regierung, eine Verbesserung der Lage der belgischen Arbeiter herbeizuführen.

Abg. Dittmann (soz. Arbeitsgem.): Gegenüber dem Staats- sekretär möchte ih darauf hinweisen, daß der Generalgouverneur von Bissing der holländischen Negierung versicherte, daß die von Holland nah Belgien zurückkehrenden Arbeiter unter keinen Umständen aus Belgien nach Deutschland transportiert worden würden. Diese zu- sichernde Erklärung ist nit gehalten worden. Dem Abg. Bauer be merke i, die spätere Zeit wird zeigen, wer ein größeres Verständnis für die Lage des Landes hat. Jch bin fest überzeugt, daß die deutsche Arbeiterschaft nicht auf dem Standpunkte des Abg. Bauer, sondern auf dem Haases steht. Daß die organisierte Arbeiterschaft, die Gewerkschaften, nicht auf dem Standpunkte Bauers stehen, beweisen die Versammlungen des Deutschen Metallarbeiterverbandes für Groß Berlin, die einstimmig tn einer Nesolution beide (aeg kratische ' Fraktionen aufgefordert haben, das Geseß abzulehnen. Jn demselben Sinne haben b Versammlungen der Holzarbeiter und der Schuhmacher ausgesprochen. Ich stelle fest, daß die überwältigende Mehrheit der deutshen Arbeiter auf unserer Seite steht.

Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Helfferich:

Meine Herren! J bedauere diese Diskussion auf das allertiefste. Diese Diskussion kann nur dazu beitragen, einen Teil des Guten, das wir hier für unsere Soldaten an der Front schaffen wollen, zu zer- stôren. (Sehr richtig!) Jch bedauere es aufs tiefste, daß einem Mann wie dem Generalgouverneur von Bissing hier Wortbruch vor- geworfen worden ist. Woher hat der Hèrr Abgeordnete Dittmann seine Kenntnis von dieser angeblihen Zusage? Aus feindlichen Zeitungen, die ihm als Quelle am nächsten stehen (Zuruf), und aus neutralen Zeitungen, die zum Teil die. Geschäfte unserer Feinde be- sorgen! (Sehr richtig!)) Wenn Herr Abgeordneter Dittmann diese Dinge auf die Tribüne des Reichstags bringt, dann besorgt auch er, ob ev will oder nicht, die Geschäfte unserer Feinde. (Lebhafte Rufe: Sehr gut!) i

Abg. Legien (Soz): In der Versammlung der Metall- arbeiter wurden Fel Resolutionen angenommen, von denen die eine die andere aufhebt. Uebrigens wurde in der einen Resolution nicht die bedingungslose Ablehnung des Gesetzes gefordert, sondern nur, wenn gewisse Vorausseßungen nit erfüllt würden. Diese Beschlüsse sind gefaßt aut Grund des ersten Entwurfs der Regierung. Außerdem L die Entscheidung der G rgan ationen in der, Gesamtheit nicht in “die Hände einer Generalversammlung eines Berliner Zweigvereins gelegt. Daraus ergibt si, welcher Wert der Behauptung Dittmanns beizulegen i

eiger und Königlih Preußischen Sta

atsanzeiget. : 1916.

Abg. Dittmann (soz. Arbeitsgem.): Nach der Erklärung des Vorsißenden des Metallarbeiterverbandes ergangen sich beide Neso- lutionen. In dem gleichen Sinne wie Generalgouverneur -von Vissing hat sih auch Frhr. von Hüne ausgesprochen.

Damit schließt die Generaldiskussion.

Die Gesamtabstimmung über das gange Geseg wird auf Antrag der Mehrheitsparteien erme namentliche sein.

In der Spezialdebatte bemerkt zu § 1:

_Abg, Dr. Nießer (nl): Der Abg. Haase übersieht oder will übersehen, daß dieses Geseß, gerade um die, gründliche Mitwirkung der Arbeiter zu erlangen in großem, la, in ge- waltigem Umfange s\taatssoztalistische Gedanken verwirklicht hat, die die kühnsten Erwartungen der Arbeiterführer übertreffen. Nicht mit einem E sondern mit ganzen Litern staatsfozialistishen Oeles ist die Vorlage durchtränkt. Der Präsident ersucht den Redner, da die Generaldiskussion geschlossen sei, sih an § 1 zu halten.) Zu § 1 speziell möchte ih bemerken, daß hier wie 1m ganzen Geseß nah der Ueberzeugung meiner politischen Freunde besondere Rücksicht auf den Mittelstand nicht genommen wordeñ ist; wir müssen wünschen daß, soweit möglich, au der schweren Bedrängms des mittleren und Fleinen Handels- und Gewerbe- und andwerkerstandes Rechnung getragen wird, daß die mittelständishen triebe bei der Durchführung des Gesehes soweit wie irgend möglih geshont werden; auch für sie muß gelten, daß auf Familienverhältmisse, Wohnort, Alter, Ge- sundheit Nücfsicht zu nehmen ist. (Erneute Mahnung des Präsi- denten.) Es wird in den Ausführungsbestimmungen dieje Rücksicht zu beahten sein, und es müssen bei der Ausführung auch Vertrauens- männer aus der Schicht der mittelständifchen Bevölkerung zuge- ¿ogen werden.

8 1 wird darauf angenommen, ebenso ohne Debatte

S8 2—8. __§ 9 bestimmt nah den Beschlüssen zweiter Lesung in seinem zweiten Absaß:

„Weigert sich der Arbeitgeber, die von dem Hilfsdienstpfli ch- tigen beantragte Bescheinigung (Abkehrschein) auszustellen, so steht diesem die Beshwerde an einen Ausf chu ß zu, der in der Negel für jeden Bezirk einer Ersabkommission zu bilden is und aus einem Beauftragten des Kriegsamts als Vorsitzenden sowia aus je drei Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer be- steht. Je zwei dieser Vertreter sind ständig, die übrigen sind aus der Berufsgruppe zu entnehmen, welcher der beteiligte Hilfsdienst- pflichtige angehört.“

Abg. Dr. R ö s.i de (dkons.): Die Zusammenseßung dieser Aus- \chüsse würde dazu führen, daß zur Fällung eines Urteils Leute be- rufen sind, die feine oder keine genügende Kenntnis von der Sacho haben. Landwirtshaft und Industrie sind in ihrer Eigenart o verschieden, daß es undenkbar ist, daß Persönlichkeiten, die lediglich ewerbliche Verhältnisse kennen, auch nur einiaermaßen die landwirt- | aftlichen Verhältnisse beurteile? können. Wir beantragen deshalb,

für gewerbliche Betriebe die Vertreter eines gewerblichen für landwirtschaftliche Betriebe aus landwirtschafilichen Berufsgruppen zu entnehmen find. O E E

Abg. Bau e r (Soz.): Das Geseß sieht ja doch vor, daß neben den beiden ständigen Vev:etern ein Drittel von jeder Bee der Bes rufsgruppe zu entnehmen ist, der der beteiligte G ans e Damit werden die Interessen der Landwirtschaft ausreichend gesichert.

Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Helfferich: :

Jh möchte dem hohen Hause empfehlen, dem Antrag auf Nr. 573 der Drucksachen die Zustimmung zu geben. Jh glaube, die Gründe braude ih nit [änger auszuführen. Der Herr Abgeordnete Dr. Noesieke hat das Nöôötige gesagt. Wesentlich ist für mich, daß es ohnehin gewisse Schwierigkeiten machen wird, die Schiedsfstellen auf die Landwirtschaft auszudehnen, wie das im Geseßentwurf vorge- sehen ist. Die Schwierigkeiten werden erheblich abgemildert und das halte ih für nötig im Interesse der landwirtschaftlichen Pro- duktion —, wenn Sie dem Antrag auf Nr. 573 die Zustimmung erteilen wollen, (Bravo!)

_ Abg. Gothein (fortishr. Volksp.): Ic bitte dringend, den Antrag abzulehnen, der mit dem Geiste unserer Beschlüsse und auch mit dem Wortlawt des § 9 unvereinbar ist. Wenn der Staats- sekretär sh die Mühe nimmt, den Absaß 2 nochmals out, wird er sich vow der Unmöglichkeit, diesen Antrag anzunehmen, über- zeugen.

Abg. Behrens (deutshe Fraktion): Die Folge dieses An- trags würde die Büldung zweier Ausschüsse sein, eines für gewerb=- liche und für landwirtschaftliche Betriebe. Jh würde vorschlagen, dem Antrag die Worte „in der Regel“ einzuschieben, dann würde man nit ständig zwei Aus\chüsse nebeneinander brauchen, umd der Bundesraë hätte mehr Freiheit, die Sache zweckmäßig zu regeln.

Abg. Dr. R ö \i e (dkons.): Wir sind mit der Einschaltung der Worte „in der Regel" einverstanden und ebenso mit den weiteren Ausführungen des Vorredners. Dem Abg. Bauer erwidere ih, daß unser Antrag nit nur auf die landwirtschaftlichen, sondern ebenso* auf die Ke Gen Betriebe gerichtet ist; wir haben nur die Absicht, der

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Saclichkeit zu dienen. Abg. Göothein doci B Au mit dem Zusaß „in

der E. bleibt der Antrag etne n E Es wird. nach § 9 in der Regel für jeden Bezirk eine Ersaßkommission, ein Aus\{uß ge- bildet, und nun (ol es weiter heißen: „In der Regel find für ge- werbliche Betriebe die Vertreter aus den gewerblichen Berufsgruppen usw, zu entnehmen.“ Wie soll denn in einem Auss{uß, dèr zwei ständige Mitglieder hat, so verfahren werden, wie der Antrag will? B ist unmöglich, dann müßten doch mehrere Ausschüsse gebildet werden. L

__ Abg. Erzberger, d R Die Bildung zweier Aus\chüsse für jeden Bezirk wäre kein Fehler und kein Nachteil, sondern böte ge- wisse Etleihterungen. Man Hes sih daher hier lieber darüber ver- ständigen, daß das in die usführungsbestimhungen kommt, dann kommt der Reichstag auch zur Geltung.

Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Helfferich: *

Ih bitte um Verzeihung. Jch. habe den Herrn Abgeordnetön Erzberger wegen der Unruhe im Hause nicht richtig verstehen können. Gs wird mir eben gesagt, Herr Abgeordneter Erzberger habe um eine Erklärung gebeten, ob auch eventuell obne diesen Antrag dur die Ausführungsbestimmungen in den Fällen, in denen die Landwirt- schaft hervortagend in Betracht komme, den Gesichtspunkten der Herren Antragsteller Rech{nung getragen werden könne. Wenn zwischen den verbündeten MNegierungen und dem Hause Ueberein- stimmung besteht, daß der Bundesrat mit dem eventuell einzu® sezenden Reichstagsaus\Guß eine solhe Bestimmung erlassen kann, dann halte id einen Zweifel daran, daß dies sh ermöglichen [äßt;

E E S S T G H P:

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