1916 / 286 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Dec 1916 18:00:01 GMT) scan diff

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fürst den Au S ì s ‘übermit t und ¿ba gibeien,

cine Belicefts, E dieser Lung P Ee zu fen. Der fter hat mir d@ærau! im Aufträge seiner Regieru:

wortet. Sie haben sich / Ghren des Vor igten von

diner’ alitiiben ubm icidón Auffi fden führen Sen Mien gub dnetenhaujes babe E be hiesig

bagie: wia J stelle dies fest und danke Ihnen tf i rdoben._ L und nen: dafür.

Zur ersten Beratung steht der Geseßentwurf, be- treffend Ergämwzung des Einkommensteuerge- se bes, der aus Anlaß des Antrages des ‘Abg. Skhieckendieck (nl.) von der 16. Kommission vorgelegt. worden ist. Der An- trag Schweckendieck forderte eine Ergänzung des Einkommen- steuergeseßes nah der Richtung, die Kriegsgewinne bei der Voranlagung berücksichtigt werden und sich demmach nicht der “Heranziehung zur Kkiegssteuer - entziehen fönnen. Die Kommission hat sofort einen ebentwurf ausgearbeitet, der dieser Forderung gerecht wird. |

Abg. Shweckendieck (nl.) empfiehlt die Annahme des Seseßentwurfs und erläutert dessen einzelne Bestimmungen.

Abg. von Loos (konf.) erklärt, baß auc. seine Freunde der D EmNY seien, daß die beim Einkommensteuergeseß befcilgte sog. Quellentheorie nicht den wirtschaftlichen Erscheinungen zuw folgen vermöge, und daß sie deshalb in dem Geseßentwurf der Kommission die sCmnellste und einfacste Lösung dieser ¿Frage sähen.

Abg. Keil (nl.). empfiehlt gleichfalls den Geseßentwurf, der ja von seiner Partei ausgegangen sei. Wenn auch von den zahl- voicheren Fällen, die zu “dem Stag Veranlassung gegeben hätten, In Wirblichkeit nur wenige zuträfen, in denen. die Kriegsgewinne nicht bet der Veranlagung zur Einkommensteuer hätten berüdsihbigt werden können, Jo entspreche es doch dem gesunden Volkêempfinden, daß diese Kriegsgewinne nicht durh die Masten des Geseßes chlüpfen könmèn. Niemand wisse, wie die enorme Schuldenlast des Newches nach dem Kriege bewältigt werden solle, deshalb müßten alle Mittel heran- gezogen werden, Erst vor wenigen Tagen habe auch der MNetchstag eine Ergänzung des Kriegssteuergesctes angenommen, damit auch das im Morlilieina angelegte Vermögen als Vermögenszuwachs zur Mriegésteuer herangezogen werden könne.

“Die Abgg. Dr. Bredt (freikons.), Mei e r - Frankfurt ( fort. Volksp.) und Fleuster (Zentr.) stimmen ebenfalls namens ihrer Parteien ter Annahme des Gesehentwurfs zu. ;

Bet der sogleich folgenden zweiten Lesung wird der von der 16. Kommission vorgelegte Gesetzentwurf im einzelnen unter Einfügung eines. mehr redaktionellen Zusaßzes im § 2 ohne Diskussion angenommen.

Der auf Erund des Art. 63 der Verfassungsurkunde er- lassenen Verordnung vom 1. September 1916, betreffend Abänderung des Verzeichnisses der Wasser- läufe erster Ordnung (Anlage zum A E er- teili das Haus seine Genehmigung, ebenso der Ver - ordnung, betreffend Verschiebung der re gel- mäßigen Ergänzungswahlen zu den Ge- meimdevertretwngen, vom 4. November 1916 nach kurzer Erörterung, an welcher sich die Abgg. Wen ck e (fortschr. Volksp.) und Hausmann (nl.) beteiligen.

Hierauf wird der Geseßentwur f, betreffend die Er - gänzung des Einkom mensteuergesebßes, der vorhini in zweiter Lesung zur Annahme gelangt ist, auch in drilter Lesung angenommen.

Auf der Tagesordnung steht sodann die Beratung der von der verstärkten Staatshaushaltskommission era e T ü ge betreffend Ern G rungsfragen usw. Referenten sind die Abgg. Dr. Hoesch (kons.) und Lipp- nann (fortschr. E i

Auf Antrag des Abg. von Pap pemheim (lons.) wird der Beginn dieser Beratung von der heutigen Tagesordnung abgeseßt. -

Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Schluß 414 Uhr. Nächste Sizung Dienstag, 11 Uhr (Ernährungsfragon: usw.).

Parlamentarische Nachrichten,

Bei der am 29. November erfolgten Reichstags- ersaßwahl im Wahlbezirk Brieg-Namsl au sind, wie ,-W. T. B.“ meldet, nah amtlichen Ermittelungen bei 14 116 Wahlberehtigten 3895 Stimmen abgegeben worden, davon 17 ungiltige. 3874 Stimmen fielen auf den Landtags8- abgeordnelen, Rittergutsbesizer aus dem Winckel-Logau (fonservaliv). Vier Stimmen waren zersplittert.

Dem Hause der Abgeordneten sind die folgenden Ge- seßentwürfe nebst Begründungen âugegangen: Entwurf eines Wohnungs8geseßes, Entwurf-eines Gesetzes, betreffend den Erwerb der Aktien der Bergwerks gesellschaft Hibernia zu Herne durch den Staat, und Entwurf eines Geseßes, betreffend die Abänderung des preußischen Gerichtskostengeseßzes vom 25. Juli 1910, der Gebührenordnung für Notare von demselben Tage und des Gesegzes, enthaltend die landesgeseßlihen Vor- schriften über die Gebühren der Nehtsanwälte und der Gerichtsvollzieher, vom 21. März 1910 in der Fassung der“ Bekanntmachung vom 6. Septeniberx 1910.

WoßhHlfahrtspflege.

Unter der Schirmherrshast des preußiscken Kriegmiulsters hat \ch in Berlin ein Neichsverband für Krtiegspatenschaften ebildet, der setne Tätigkeit über das ganze deutshe Vaterland er- freien will. Zweck des Verbandes ift, Kriegépaten anzuwerben, die gewillt sind, durch Uebernahme der Fürsorge für eine Krtiegerwaise einen Tell ibrer Dankes\huld gegen unsere Krieger, die ihr Leben für das Vaterland geopfert haben, an ihren Kindern abzu- tragen, Wanche Familie, . der das G1ück, Kinder zu besiben, nicht be‘chert ift, man Junggejelle, manche alleinstebende gu oer Witwe möchte eine Aufgabe zu erfüllen haben, die ihrem eben Juhalt und Befriedigung zu pen vermag. Hier bietet sich Gelegenhcit! In einem hierauf bezüglihen Aufruf heißt es: „Es zu betreuen: schuldlose arme Opfer des uns von unseren S eiubeis aufgezwungenen Krieges, denen der treu- forgende'Vater, vielfah auch die liebende Mutter ges nommen ift! Nehmt Euch dieser Kinder an, übernehmt Paten- st lle an thnen und forct dafür, daß aus thnen dereinst wieder tüchtige Menschen werden, deren das Vaterland in Zukunft so dringend bedarf! Jeder Deutsche bat diese Dankes pflicht! Helft unseren Helden die {were Kriégszeit dadurch erleichtern, daß Ihr ihnen die Gewißheit mit anf ten gefahr. drohenden Weg gebt: Für Enre Kinder wird gesorgt!" Beitritteerklärungen nehmen die in fast allen Städten und Gemeinden

ihteten Fürsorgestellen für Kriegerwitwen und „waiscn fowie ‘ter Arbetlsaus (Buß de Bicgeritioeke und -waisenfürsorge in Berlin W, 30,

B a

tnhaltsreihen Leben tes einen,

Münchener Straße 49, entgegen. Von diesen Stellen wird auch nähere A tei iber die M riègdbatenf@aft sowie über An- nahme von Kriegerwaisen an Kindes Statt erteilt. Bet Behörden oder anderen Körperschaften können Zweigvereine des Reihs- verbandes für Kriegspatenshaften gebiltet werden (Anmeldung der Zweigvereine beim Arbeitäauss{uß). Die vorläufige Geshäfsftelle des Verbandes befindet \sich in Berlin W. 9, Leipziger Play 17.

E emer

Unter dem Ttîtel „Landfrage und Kriegswitwe" erschten das 4. Heft der Schriften des Arbeitsausshufses der Kriegerwitwen- und -waisenfürsorge {Kar! Heymanns Verlag, Berlin, )rets 1,20 #6), das die Landfrage- in. ihrer Beziehung zur Schickjals- estaltung der Kriegerwitwen und -waisen behandelt, t 8- esondere der Aufgabe gewidmet ist, die ländlichen Kriegs- hinterbliebenen - dem Lande zu. erhalten und audere auf das Land zu verpflanzen, den Witwen ländliche Heimsfiätten zu erwirken, die thre und ihrer Kinder dauernde Bodenständigkeit {\icern. Neben theore1ishen Betrachtungen biet:t die S&rift Gutachten, Nat- {läge und Lalsacenberi{te über wichtige Zweige und Einzel- ershe!nungen des für die allgemeine Volkswoblfahrt bedeutungêvollen

Arbeitsgebietes. Kunsi und Wissenschaft.

In ter Novembersigung der GÜsellschaft für Erdkunde führie der Generalgouverneur von Beseler den Vorsitz, der aus Warschau gekommen war, um der Gesellschast dafür zu danken, daß ethn von neuem zu threm Vorsitzenden gewählt hatte. Er hob in einer die Sizung einleitenden Ansprahe hervor, daß während seiner Tätigkeit in Belgten uvd in Polen thm auf das deutlichste die Beziehungen zum Bewußtsein gekommen seien, die zwischen der Wissenschaft der Geographie und der Kriegführung bestehen. In Belgten set es besonders die Einwirkung des Bodens, das Verhältnis von Land zu Meer, die auf die Leitung des Krieges „von großem Einfluß gewesen sei; eine Kenntnis, die wir [hon hätten besien können, wenn wir uns früher mit diesen Dingen beschäftigt bätten. Es sei dort zu berüdsihtigen gewesen, daß Telle des Kriegs- schauplazes unter dem Meeresspieael gelegen sind, tiefer als der mittlere Wasserstand der See. Aus dieser Tatsache hätten ungeahnte Schwierigkeiten für den Kampf ergeben. Er boffe, später diese Dinge im einzelnen in einem Berichte der Ge- fellshaft vorführen zu könnea, In Polen werde uns das Studium des Landes vieles zeigen, was wir in An|chlag bringen müssen, wenn es fich um dke Förderung der Wohlfahrt des Landes handelt. Seit anderthalb Jahrhunderten einer fur@lbarcn Rusfsenherrshast sei das Land fast vergessen worden. Die Russen hätten alles gefl-fentlih unterdrückt, was zur Ecfo:schung des Lar des hätie gesck@ehen können. Zwar habe es eine Gesells{aft ber Wissenschaften in Warschau ge- geben, fie babe aber nicht die M ttel besessen, um si wissenschaft- lichen Aufgaben wi:klih widmen zu können. Das Gouvernement habe deshalb eine „Kommission für Landeskunde“ ernannt, die nah den ihr von Gekeimrat Albrecht Penck gegebenen Gesickts- punkten mit Eifer ans Werk gegangen set; thre Arbeiten würden auc in politischer Beziehung von Nutzen für die Zukanft des Landes sein; eine Veröffentlihung über das von dieser Forshungskommission Geletsteie werde in kurzem erfolgen. Somit ird ich auch bter der Krieg als der Vater aller Dinge, wie er ja auf vielen Gebieten die praktishe Verwertung der Wissenschaften gefördert und nit wentg zur besseren Kenntnis von Ländern und Völkern beigetragen habe. Fn diesem ische Me ie T d n kleines Verdtenst um die geograp e en\chaft erwo: ben zu haben.

Auf dtese Autführungen erwiderte Geheimrat Penck etwa fol- gendes: Seit die Gesellschaft zum lezten Male versammelt war, hat der Welikrieg die erste geographische Frucht gezjeitigt; In dem Keil, den das russishe Reih in betroblider Weise ¿¡wischen uns und das bunde8genössishe Oesterrei streckt, ift dank dem howherzigen Ent- {hlusse der verbündeten Kaiser, als die letzte große Handlung im

das Königreich ofen wieder erstanden, und unfer Vorsigender is berufen ge vesen, diese Tatsache in der Hauptstadt des neuen Königreichs zu Warschau zu verkünden, Der Eroberer von Antwerpen und von Nowo-Georgiewtk hat seinem Feld- herrnruhm noch helleren Glanz verltehen dur die Friedensarbeit, die er als Generalgouverneur von Warschau in einem Jahre geleistet kat. Ein Stück Weltg:shihte liegt zwiscken der heutigen und der leßten Sizung unserer Gesellschaft, und uns erfüllt die Nolle, die ufer Vorsißender dabei gespielt hat, mit hohem Stolze; denn er war es, der mit sicherer Hand die Wiedergeburt Polens geleitet hat.

Den Vortrag des Abends hielt der Geheiine Bergrat Professor Dr. Steinmann aus Bonn über Reisen in Peru. In der Ge- hidhte der Erforshung Südamerikas müssen viele deutsche Namen enannt werden von Alexander von Humboldt an über Burmeister, Philippi, Reis, Stübel u. a. bis zu Sievers, Steinmann war zuerst in: Südamerika ‘auf etner Forschungsreise fm Jahre 1882. Er hat vor allem die beiden Fragen der fubmatinen Entstehung der Gebirge sowie des Alters der Granite in den Anden erfors{t. In setnen Darlegungen berichtete er über scine letzte Neise im Hochgebirae von Peru, die er im Jaßre 1908 auf Veranlassung der peruantshen Regierung ausaefübrt und mit der ec scine e hen Untersuhungen in den Kordilleren Südamerikas abgesch{lossen hat. Auf früheren Reisen in den Jahren 1882/84 und 1904 hatte er einen großen Teil der chlenisGen Kordillere und des Hoh- plateaus von Bolivia zum Zweck2 geologischer Forshung durch- rest. Unter den zahlreihen ungelösten Fragen, die die Kor- dillerie darbietet, stete der Redner diejenigen in den Vorder- grund, die den Aufbau und die Entstehung des Gebirges und im befonderen die Beteiligung tes Vulkanismus an diesem Vor- gange betreffen. Er führte den Hörer von der Küste des Stillen Ozeans quer dur das Gebirge bls zu dem bewaldeten Ostabhange und \ch}lderte dabei die einzelnen Zonen mit ihrem verschtedenen Aufbau und den wichtigsten Bodenshäßzen, die sich in diesem an Erz und Koÿle reiden Gebiete Nordperus finden. Als besonders lehrreich für die Geschichte und die Zukunft des Bergbaues wurde das becühmte Erzgebilet des Cerro de Pasco behandelt, das ursprüngli% ein reiches Silber- lager zu bieten \{len, fich später aber als eine schr ergtebige Kupfererzlagerfiätte erwiesen hat. Der Autshwung des dortigen Bergbaues ist weseytlich mit ermöglicht worden dur das Vorkommen reiter Koblenlager, die in der Kordillere über eine Strecke von über 800 km Länge verbreitet siad. Sie gehören nicht der Steinkohlenformation, sondern der älteren Kreide an, wie unsere deutschen Deisterkohlen, und find dur ihre Lage unter den Tropen bemerken8wert, da man bisher angenommen hatte, daß größere Kohlen- vorkommnisse fowohl auf der Nord- als auch auf der Südkbalkfkugel nur außerhalb des 25. Breltengrades zu finden seien. Croy der weiten Verbreitung vulkanisher Vorgänge der beriWledensten Art în dem westlichen Teile der Kordillere seblen dem peruan \@en Anteil wohl- erhaltene Bulkanberge ganz. Aber es läßt fich troßdem im nördlichen Peru die in Ecuador und Bolivia vorhandene Linte tätiger Bulkane an älteren, gänzlih abgetragenen Vulkanen aus der jüngeren Terttärzeit ver- folgen. Der östliche Teil“ ter Kordillere ist zwar ebenfalls ein aus- aelprochenes Kettengebirge mit überwiegender Beteiligung von fkalkigen Gesteinen, aker vulkanis@e Erscheinungen irgend weler Art gehen ihm fo qut wie ganz ab. “Etne derartige Gliederung g1ößerer Falten- gebirge ia eine Where Zone mit geringem oder fehlendem Vulkanismus und eine innere mit starker Beteiltgüung vulkänisher Vorgänge wird auh sonst häufig beobachtet. So. in den Kordilleren Nordamerikas, in den Appalachen, in den alten karbonischen Gebirgen Mitteleuropas und auch in den Alpen - Hter hat man zwar die Verbreitung der jüngeren Granite erst ‘bechältnismäßig spät erkannt. Zum Schluß seiner Erörterungen stellte der Vortragende die Gegen-

äge der antinen und der alpinen Entwicklung gegen einander. äbrend im andinen Gebirgsbau der Vulkanismus etne bedeutende Nolle spielt, haben wir datou in den Alpen kaum Spuren, dort fehlen die Tuffe. In jüngster Zeit haben wir auch, wie erwähnt, an der Innenseite der Alpen im Süden junge Granite kennen gelernt, wie sie die Cordillere zeigt. “tft zu hoffen, daß der deutsche

Wettbewerb ebenso wle der wirtschaftliße Wett- nvies gén pg Min Kiiege in Südamerika wieder aufleben. wird, zumal dort gegenwärttg FeesBangeinLute auf deutsche E ung crrichtet worden sind ; freilich müssen wir uns auf cinen Wettstreit mit den re‘chen Nordamerikanern vorbereiten. In den leyten Fahren ist in südamerikanishen Läntern alles Deutsche niht nach Gebühr

gewertet worden, was den Verdächtigungen unserer Gegner zuzuschreiben

, ri ah dem Krtege eine Aenderung eintreten, und sowett 2 wier bCHID Ae angeht, wird au das deuts{ch-[üd- amezrikanishe Institut tas seinige dazu beitragen.

Literatur.

ie Bundesrats3svéerordnungen über Brotgetretde und Mehl Höchstpreise für Brotgetreide, Hülsenfrüchte, Buchwetzen und Hirse, Grünkern sowie Nebenver- ordnungen für 1916, bearbeitet von Dr. Arthur Oppen- h eimer, Rechtsanwalt beim Landgericht Düfselborf, Geschäftsführer der Reichsgetreidestelle, Gesästsabteilung, G. m. b. H. VIIT und 234 Seiten. Berlin, Verlag. von Franz Vablen. Geb. 4 46. In diesem Buche sind die wichtigsten Verordnungen über Brotgetreide und Mehl, über Go fipreis e für Brotgetreide und über Hülsenfrüchte eingehend erläutert und die anderen Verordnungen irsoweit mit Anmerkungen ver-

sehen, als eszum vollen Verständnis ihres Inhalts wünschenswert er)cheint, |

en den Hauptteil des Buches bildenden, tm Titel wiedergegebenen B Elufühxrüngen vorau8geschi&t:, die die Brundzüge der Verordnungen und thre Entstehungsgeshichte klarlegen. Ein An- hang enthält die Bekanntmachung über Krkegsmaßnahmen zur Siche- rung der Volksernährung und die Bekanntmachung über die Errich- tung etnes Kriegéernährungsamts vom 22. Mat 1916, die Verord- nungen über das Ausmahlen von Brotgetreide, über die Bereitung von Backwaren und über die Bereitung von Kuchen, die Verordnung Über das Verfüttern von Brotgetreide und die Betanntmachung über die Hôöchslpreise für Kleie. In etnem zweiten Anhang sind die

preußishen Ausführungs2nweisungen zur Brotgetreideverordnung, zur |

Ausmahlungéverordnung und zur Badlwarenverordnung sowie die am 30. Aue 1916 erlassene Bekanntmahung zur Durchführung der Verordnung über Hülsenfrüchte abgedruckt. Alle für die Anwendung der Verordnungen wihtigen Nebenverordnungen, Ausführungsbestim- mungen usw., deren Text vielfachß s{chwer zugänglih ist, find, zum Tell in den Anmerkungen, wörtlich Tegen Besonders zu be- grüßen ift es, daß au die Verorduung über Höchstpreise für Brot- getreide eine eingehende Erläuterung erfahren hat. Die wettgehende Berücksichtigung der bisher veröffentlichten RNechispreung wird den Benuyern die Anwendung der Berordnurgen wesentli erleichtern. Der Herausgeber, der seit Gründung der Krtegsgetreidegefellshaft an leitenter Stelle der mit der Brotgetreidebewirtschaftung beauftragten Gesellschaft steht, war zur Erläu1erung der Verordnungen besonders berufen; seine praktischen Erfahrungen kommen besonders in dem Kommentar zur Brotgetreideverordnung und zur Höchstpreisverordnung für Brotgetreide zur Geltung. :

“Die Bundesratsverordnungen über den Verkehr mit Brotgetreide, Gerste, Hafer und Hülsfenfrüchten aus der Ernte 1916, erläutert von Nudolf Scheerbarth, Gericht8afsessor, Syndikus der Zentralgenossenshaft zum Bezuge land- wirtiscaftliher Bedarfsartikel zu Halle (Saale). 104 Seiten. Verlag von Otto Thiele, Halle a. S. Preis 75 «Z. Der Verfasser gibt zunächst zu jeder dec im Titel, genannten Bundesratsverordnungen eine aus{ührlihe Darstellung thres Inhalts. Dieser folgt dann der Text der Verordnung, in dem unmittelbar jedem Paragraphen kurze Au- merkungen und die zu thm ergangenen preußisden Ausführungs- bestimmungen beigefügt find. Die Schrift dürfte fh besonders denen als nüglich erweisen, die als landwtirtschaftliche Erzeuger in erster Linie von den angeführten Bundesratsverocdnungen betroffen find.

Nr. 97 des „Zentralblatts der Bauverwaltung*, heraus | gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten am 2. Dezember 1916,

lgenden Jnhalt: Amtliches: Dienstnachrißten. Nichtamtliches: Türtenbäusee n die Wende des 18. und 19. Fahrhunderts. Sink- \toff- und Geschtebeführung in den Wasserläufen der Schweiz. (Schluß, Die großen Verkehrsaufgaben Berlins und thre DurWführung

während des Krieges.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernkaus. 265. Abonne- mentsvorstelung, Tiefland. Musikdrama in etnem Vorsptel und zwei Aufzügen nach A. Gutimera von Rudolph Lothar. Mußk von Gugen d’Albert. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Bedl, Negtie: Herr Regisseur Herßer. Anfang 74 Uhr.

Schausptelhaus. 273. Abonnementsvorstellung. Judith. Einc Tragödie tn fünf Aufzügen von Friedrich Hebbel. Jn Sjene ge|epyt. von Herrn Negisseur Dr. Bruck, Anfang 74 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 266. Abonnementsvorstellung. Der Rosfeukavalier. Komödie für Musik, tin drei Akten von Hugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 274. Abonnementsvorstellung, Ludwig- Thoma-Abend. Dichters Ehreuntag. Lustspiel in einem Aufzug von Ludwlg Thoma. Die kleinen Verwaudtewœ. Lustsptel in etnem Aufzug von Ludwig Thoma. Brautschau. Bauernschwanl in einem Auszug von Ludwig Thoma. Anfang 74 Uhr.

Familiennachrichten,

Verlobt: Frl. Irmengard von Treskow mit Hrn. Hauptmann Job von Po (Liegniß—z. Zt. Ushüg O. S.). Frl. Charlotte Koenig mit_Hrn. Oberleutnant z. S. Friedrich Körner (Breslau). Frl. Elisabeth Tegener mit Hrn. Pastor Johannes La Rod (Berlin-Wilmersderf— Golzow, Kr. Zauch-Belzig).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Nittmeister Anton von Hohberg und ü

Buchwald (4. Zt. Neubabelsberg). Etne Tochter: Hm Leutnant Rudolf Grafen von Schlig gen. von Görz u. v. Wri berg (Nittergut Brunkensen bei Hannover). Hrn. Regierung referendar Dr. jur. Heinz Frhrn. von Wehmar (Leobs{hüß).

Gestorben: Hr. Profeffor Dr. phil. Adolf Strel (Berlin). Fr. Maxie Klein, geb. von Brefsensdorf (Letpzig).

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Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyr ol in Charkottenbur(

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition Rechnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutshen Bu@(ßdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Sechs Beilagen (cins{ließliß Warenzeichenbeilage Nr. 96) und die Juhaltsangabe Nr. 48 zu Nr. 5 des öffentliche! Anzeigers sowie dic 1295. und 1296. Ausgabe dex Deutschen Berlusilisteu. :

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4 f Ritter des S

zum Deutsche

Q 286. )

Die Bezugsvereinigung der deut dwirte i lin weist darauf bin, daß 9 \hen Landwirte in sind, di nden bestellt werden können.

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Krieg3gefangenensenduugen an die in Spanien sigehalten Deutschen werden von den Postanstalten an- nommen und über die Schweiz ihrer Bestimmung zugeleitet.

gelassen sind

d gewöhnliche Pakete. Postanweisungen sind an die Ober- pstfontrolle in Bern zu richten, wo sie in s{weizerish-spanische geshrieben werden. Dex Empfänger des Geldes ist auf der

idseite des P

haltenen in Spanien sind auf den Sendungen als Jnternierte internés) zu bezeichnen. haltenen werden befördert, nnt ist. Für die Zustellung sondere t es stafeta Milita“; Ministère de la Guerre à Madrid“. an

Dienstste

die Sendunge

h Auskünfte über die Festgehaltenen.

Pakete

fangenen in Rumänien dürfen mänische Zeitungen veröffentlicter jwerer als 5 kg

18dehnung als

itungen, Alkohol in irgendeiner Form, Spielkarten oder treihhölzer nicht däsche und andere zum eigenen

zulässige Sache

Die niederländische Postverwaltung hat sich bereit erklärt, f Gefahr der Absender Geldbeträge, die in der üblichen deise an das Postamt im Haag geschickt werden, a n deutsche Zivilgefangene in Portugal und nach- henden portugiesischen Besißungen weiter zu über- Portugiesisch Guinea, Timor,

iegs8- und

isen: ortugiesish

d Macao. weisungen nah

sißungen 240 holländishe Gulden.

dern an das

Jm

enen, Schwegle ührt.

Im Königlichen Schausptelhause wird morgen Hebbels

Sudith" gegeben. sin, Schlüter, ühlhofer , und de ins Müllers.

menden Sonnab

‘turg von ,Mtnna von

Ur Beschaffung

Garderegtmen hnenanordnung

eutschen Theaters

} Am Sonnabend, den 9. Dezember, laß des 175jährigen Bestehens n Rauh im M

Festkonzert statt, defsen Ertrag dem Witwen- ds des Bataillons îtaillons unter der Leitung den die Konzertsängecin Paula Weinbaum,

go Kramm, der hubert mitwirken.

hdlungen von Bote Zoologischen Garten erhâltlih.

Gestern vormiltag wurde j et ein feterliher dens Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph ab-

jalten. Vor dem {en sKandelabern

nen schmückten die Kirche. Der Pro l. Der österreiGis gas

Pfirg die Trauergemeinde. Mit ibm waren die Herten der en Damen erschtenen.

U) e und K h in N öntg

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Postamt im Haag gerichteten Krieg8gefangene müssen stets ret deutlich rift ausgefertigt fein.

Köntglihen Opernhause Alberts Musikdram1 „Tietland“ mit tig, Bükenstrôm, von Sheele-Müller und den Herren Urkel,

Engels, Vogt. Mal bag p d die H [l it ien Hale gegeben wird, sin e Hauptrellen m önigin Elisabeth), rern Kraußneck (Ludwtg . Bruck in Szene geseßt.

| In der V olk

ertretung

Kaiser und König vertrat, mit seiner Gemahlin, Ihre

# heiten der

¿ Friedrich Siglômund, der Prinz Waldemar, ferner die Erb- m «

Pri

Oesterrei, G

dimarzen Bevoll Reichskanzler, Zmächtigten zum Bundesrat, der Stellvertretende Komman. eneral des Böhn und die hi Korps mit ihren Damen. Der Reichstag war dur

Land- und Forftwirtscchaft,

ncch erheblie Mengen Torfstreu

e von den Verbrauchern bet ihren Kommunalver-

Verkehrswesen.

gewöhnliche Briefpostgegenstände, Wertbriefe

ostanweisungsab\chnitts anzugeben. Die Fest-

Auch Sendungen an solche Fest- deren Unterbringungsort nicht be- solher Sendungen sorgt eine be-

[le spanischen Kriegsministeriums, die

des

n zu shicken sind. Diese Dienststelle erteilt

r die deutshen Kriegs- und Zivil- nach amtlicher, dur ? 1 Bekanntmachung nicht sein und in keiner Richtung eine größere 0,5 m haben. Sie dürfen Briefe, Geld, enthalten, sondern nur Kleidungsstücke, Gebrauch nötige Gegenstände.

n verfallen der Beschlagnahme.

Portugiesisch Indien, incipe, St. Thomas, Mosambik Der Höchstbetrag j solhe VPost- Portugal ist 480, nach den portugiesischen Die von deutschen Ab- Postanweisungen und in Latein-

Principe,

Theater 111d Musik,

wird morgen Eugen den Damen Denerà, Escher,

r, Habih und Philipp in den Hauptrollen auf-

Beschäftigt sind darin die Damen Durieur, die Herren Kraußneck, Pohl, voa Ledebur, Boetther, Eggeling, Lefflet, Vesper-

Spielleiter is Dr. Bruck Jn „Köntge“, das am Freitag zum rau Thimig Schöne) und

Herrn Clewing (Friedrich der von Bayern) besezt. Das Werk wird von

s8bühne (Theater am Bülowplat) findet am end, Nahmittags 3 Uhr, eine einmalige Auf- Barnhelm* statt, deren Metnertrag von Wethnacht8gaben für das aktive t z. F. bestimmt ist. Das Werk wird in der Marx Neinhardts und in der Besetzung des gespielt werden.

Abends 8 Uhr, findet aus des Pionierbataillons armorsaal des Zoologishen Gartens und Waisen- Außer der verstärkten Kapelle des des Obermusikmeisters Richard Knoch : der BViolinbirtuose Schauspieler Eugen Rex und der Pianist Kurt Karten zu 3, 2 und 1,4 sind in den Musikalien- u. Bock und Albert Stahl, bei Wertheim und

zufließt.

Manuigfaltiges.

in der katholischen St. Hedwigs- Trauergottesdienst aus Anlaß des Hin-

Hochaltar war, wie „,W. L. B.* berichtet, und Lorbeerbäumen der Katafalk errichtet. Traiter- tee a et H e a u E 0 er Prinz zu Hohenlohe Bots mit

An der Feier nabmen teil: Jhre Kaiser- lihe Hobeit die Frau Kronprinzessin, Ihrer Majeslät der Katserin und Königtn,

e Hoheit der Prinz Joachim, der Seine

Prinz Friedrich Leopold mit Gemahlin, der

alm, geborene Erzherzogin von Oester- ODlgerd Caartoriski, geborene Erzherzogin eneraladjutanten, die Generale und Admirale Königlichen und Prinzlichen Hofftaaten und Adlerordens, soweit sie hier anwesend dle Minister uvd Staats|\ekretäre,

Gardekorps von Löwenfeld, der Kommandant er anwesenden Mitglieder des

Sebéimrat Dove vertreten. Welter waren an-

schauspiel Beim Weihnachtsmann* abgeshlossen werden. Dieses

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 5. Dezember

Offizieren und Mannschaften des Kaiser Franz Garde - Grenadter- Os Nr. 2 und zahlreiche österreihishe und unga: ische ziere.

Die Freiwillige Turnersanttätskolonne vom Noten Kreuz in Berlin ecöffnet wieder neue Ausbildungskurse im Könitgstäd1ischen Nealgymnasium, Elifabe!hstraße 57/58. Der Ünter- rit findet zweimal wöhhentlih Abends von 8—10 Uhr statt. Auf- genommen werden Männer, die bei der jeßzigen Musterurg den Be- \cheid g. v. (aarnisonverwendungêfähig) oder a. v. (arbeitêverwen- dungsfähig) erhalten baben ; ferner der Jahrgang 1899 sowte dite d. u. und die nidt mehr Wehrpflichtigen. G. v. und a. v. ‘werden auf Antrag für den Dier|t in der freiwilligen Krankenpflege freigegeben. Melduygen zum Auébildungetkursus find \&rittiih aa den Kreisturn- wärt Kregenow in Berlin NO. 18, Elisabethsiraße 57, zu richten.

, Der bereits seit Kriegsbeginn bestehenden Orgarisation der Königlihen Hausbibliothef im Berliner Sch1oß zur Ver- forgurg der Lazarette und eldtruppen mit Lesestof wurde im Oktober 1915 eine Abtetlung angegliedeit, die es si zur Aufgabe machx, den Lazaretten, den Truppen im Felde sowie den Kriegss- gefangenen Noten kostenlos zu überweisen. Seine Majestät der Kaiser und König hat zu dem Zweck dle Mittel zur Drudlegung einer Sammlung von 24 letichten Mänvnerchôren in 5200 Partituren und 72000 Stimmen bewilligt. Ferner sind vom Musikalienhandel große Vêengen von Noten aller Att gestiftet worden. Bieher konnte über 6000 Notenpakete ver- sandt werden. Da die Vorräte zu Ende gehen und nach wie vor, zumal vor We!thnachten, zablreihe Wünsde um Noten etn- laufen, bittet die Büchezsammelstelle der Köntglichen Hausbibltothek mit behördliher Genehmigung um Aw ndungvon gebraucchten und neuen Noten für ibr Liebeswerk. Erwünscht sind tn erster Linie Mänverchöre, Liederalbums, Musik für Bioline und Klavier und heitere Musik aller Art sowte Miltitärmußfik- und Salonorchesterwerke. Die gespendeten Noten sind an die dur ein Plakat gekennze\hneten Mußkalienhandlungen in allen Städten des Reichs abzugeben, von wo sie an die Königliche Hausbtbliothek weiter befördert werden.

Im Gebäude der Bildungszentrale in Brüssel ist die „Deutsche Bücherei in Belgten“ eröffnet worden. Ste ist auf vtelfältige Anregungen, die von den Befazungêtruppen und von der Deutschen Kolonie geäußeit wurden, gegründet worden und soll ebenso den Angehörigen des Heeres und der Zivilverwaitung wie den in Belgten wohnenden Deutichen dienen, die zum Unterschied von den beamteten Benuyern „eine Tleine Leibgebühr zu zahlen haben. 6000 Bücher find vorläufig da, zur Hälite [chöngeisllge, zur anderen Hâlste belehrende Werke. In der ersten Gruppe hat die vlämische Literatur einen ehrenvollen Play. Dte Klassiker, aber auch die Neuesten und Allerneuesten, sind reich vertreten, nicht nur die deut. schen, sondern auch die Großen des Auslandes, natüt lich auch des feindlihen. In der belehrenden Abteilung kann man aus allen haupt, sählihen Wissenshaftszebieten und Techniken Werke finden. Die Einrichtung ltegt in den sachverständigen Händen von Or. Jaeschke, der sie nach_ den Grundsäßen der modernen Bücher- uvd Lesehallen auibaute. Ein Katalog soll in väter Zeit erscheinen. Die Kosten tiug das Generalgouvernement. Viele Suwendungen famen aus garz Deutschlan», untês anderem von déx Köziglichen ausbibliothek und der Köntalihen Bibliothek in Berltr. stehen für die Verwaltung zur Verfügung.

__IÎn der Sprachecke des Allgemetnen Deutschen Spra@hvereir s äußert sib P. Hoops-Hamburg über Sprachgestaltung: Gegner einer weiktätigea Sprachpflege behaupten oft, die Sprate lasse sich niht willkürlich beeinflussen, sie folge ihren efaenen inneren Gefeyen ; der „Sprachgeist" gestalte die Sprache mit Naturnotwendigkeit und dulde keine absichtlihen Eingriffe. So siher solhe Behaup!urgen Ilingen, so unhaltbar find sie. Von den Behörden sind die Wörter Fahnenjunker, Flugzeug, Fernsprecher, Kraftwagen gebildet worden. Sahleute baben Ausdrüdcke wte Webstoftah tür Tertilbranche, Lüftung für Ventilation, Großhandel für Engroshandel geschaffen. Liegt da nicht etne abfidtlide Beeinflussung der Sprache vor? Der fremdsprahlide Abs{tedsgruß Atieu ist während des Krieges erfreuliherweise durÞh Guten Tag und Auf Wiederseben erseßt worden. Jt dieser Wandel ohne äußeren will, kürlichen Etngxiff geschehen ? Folgte der SpraWhgeist dabei einem inneren Geseße? Nein, dieses Ergebnis kam nur dadurch zustande, daß viele Tausende zusfammena:betteten und bewußt und abßhtlih das- selbe Ziel erstrebten. Wir alle haben felbst dabei geholfen. Unser eigenes Gefühl, unser aufgerütteltes Sprachgewissen und unser fester Spcachwille waren dabei tätig. So kamen wir zu einem neuen, etnem deutschen Gruße! Wir sehen hter, daß die Sprache si gar wohl beeinflussen läßt; denn wir selber, die Sprechenden und Shreibenden, find es, die sie beetnflussen. Darum ift aber au jeder von uns-mitbverantwoitlih für Gedeihen oder Verderben der Mutter- sprahe. Wir selbst tragen die Schuid, wenn ste irger dwie Schaden leidet; aber wir kônnen uns auch das Verdienst erwerben, zu threr Gesundung und Verschönerung beizutragen.

Im Zirkus Bus brate der Wesel des Programms für den Monat Dezember wieder etne Anzahl überras(hender unv fesselnder Darbietungen. Außergewöhnlihes leisten die betden Affen Max und Moriy als Fahrradkünstl-r. Ltel Interesse erweckt auch das erneute Gastspiel der Gedankeuleserin Afra, deren Fähigkeit, Namen, Zahlen und Gegenstände aus der Entfernuvg zu erraten, das Publikum mit Recht in Erstaunen setzte. Ganz hervorragend vertreten ift gegenwärtlg die hohe S(hule der Neitkvunst dur Herrn Alfred Dtt auf seinem rassigen Vollblüter , Buwaret “, und cine große YBnzahl prächtig abgeihteter Pferde fühit das bekannte Ehepaar Cor1y - Alsbof vor. Kunstreiteret und Turnkunst sind mehrfah bestens vertreten, desgleichen * febLt es nit an lustigen Spaßmachern. Den täglicen SSluß der Abend- vorstellungen bildet die hon früher gewürdigte Müärchenpartomime „Die Geierptrinzessin", während die Nachmiitagsvor stellungen j-£t mit etnem besonders für die Welt der Kleinen zugeschnittenen Manegze-

schildert die Traumabenteuer zweter Kinder, die in das Nelch des Wethnahhtemannes gelangen, we! {em sie ihre Wünsche für das Fest per- sönlich vortragen dürsen, die si dann nach ibrem Erwachen bet der Bescherunag unter dem Lichterbaum auch wirkli erfüllen. Bet der Erstaufführung dieser sinnigen Handlung am Sonnabend konnte man in den Gesichtern der zahlreich anwesenden tlelnen Besucher lesen und aus ihrem fröhliden Lachen entnehmen, taß ihnen das Weihnachts- splel viel Freude bereitete.

Vielfach wird darü“er geklagt, taß die Bogelwelt in stän-

diaer Abnahme begciffen sêt; in leßter Z-it wude ein Teil der Schuld daran auch dem Kriege zugeschrieben. Von elner folhen Ab- nahme im allgemeétnen kann, wie Franz Knauer im «Zentralblatt tür das gesamte Forstwesen" betont, bet genauer Betrachtung nicht die Rede fein. Vor allem kann Knauer, wenigstens was die Umaebung

ichis{ch-ungar!sche Kolonie, eine Abordnung von

“Zwei geshulle Bibliothekare

n Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger:

stellen. Jmwerbin kann man bet beslimmten Vogelarten von einer Abnahme sprechen; irrig sind nur die Anschauungen über deren Ur- fache. «So wird der Massenmord in den Ueberwinterungsländern ‘als solche angenommen. Son die großen Einnahmen, dite beispiels- weise Italien aus der Erlaubnkiserteilung zum Vogelmord in den® verschiedensten Formen erzielt, zeigen deutli, wie umfangreich und planmäßig dort den BVögeln nachgestellt wird. Nach amtlichen Fest- - stellungen kamen allein in Nizza in der Zeit vom 1. November eines Jahres bis zum darauffolgenden Fehrnar 335 016 Drofseln, 481404 Ler chen und 501 936 andere Singbvögel, die meist aus Oberitalien

ftammten, in der Markthalle zum Verkauf. An einem einzigen Tage

wurden in Genua fechs Zentner Schwalben verkauft! Fn Florenz

und Matland sind tägli 20—30000 Stüd Lerhen und 3—4060

No!k-lhen auf dem Markt zu sehen. Troßdem ist hierin nah

Knauer keine Ursahe für das Abnehmen der Vogelwelt ge-

geben, denn es gab avch bei uns Zeiter, wo man mit

allen mözliGen Mitteln, Schlingen, Leimruten und Vogelheerden der

vers{iedensten Art, den Vögeln nadstelite, ohne daß sich dadur ihre

Zahl verminderte. Die Abgänge waren rasch wieder erseyt. Auch

beute noch wird umfangretcher Lerchenfarg betrieben. Da si aber

sür die Lerchen die Lebensbedingungen nit verändert haben, tft ihre

Zahl unbeeinflußt geblieben. Eben {n der Ershwerung tes Fort-

kommens set die Uriache für die Veg:labnahme zu finden. Je mehr

die Landwirtschaft jedes Stückchen Bodeúfläche ausnute, je mehr die

moderne Forsikultur \sich ausdehne, je mehr Sumpf- und Moorland

versbwinde, um so ungünstiger gestalteten fich für viele Vogelarten

dite Daseinsbedingungen, und die Verminderung ihrer Zahl sei eine

Folge der forts{chreitenden Bodenkultur.

Madrid, 3. Dezember. (W. T. B.) Der Lebensmittel- mangel bat d’e Teuerung in ganz Spanien ve1shärft und hat sich in der lezten Z-it bts zur Leben8mittelkrise gesteigert. Die Ursachen find die Lebenömittelausfuhr nah den kriegführenden Ländern und der starke Nüdckgang der Küstenschiffahrt, die durch den Verkauf von Schiffen, Waggonmangel, Lebenemittelspekulation und die hohen Seefracht\äge herbeigeführt wurden. Energisce Proteste seitens der Bevölkeru ng zwangen die Regierung zu scharfen Gegenmaßnahmen. Durch König- lihen Erlaß wurden dieser Tage Ausfuhrverbote für verschiedene Lebensmittel erlassen, ferner Höchsipreise für Getreide festgesetzt, die demnächst auf andere Produkte ausgedebnt werden sollen. GErupben von Arbettslosen durchzogen gestern die Straßen von Madrtd. Die Negtieruna versprah, gegeu die herrshende Arbeitskrise Maßnahmen zu ergreifen.

Bern, 4. Dezewber. (W. T. B.) Nach einem Telegramm der «Humanitó* aus Madrid sind in der Gegend von Valencia Uebershwemmungen eingetreten, die fih ouf ein Gebiet von 200 qkm erstrecken. Der Schaden wird auf mehrere Millionen geshägt. Die Orangenernte soll fast vollkommen vernichtet sein. Ein Hilfszug ift in Alcira eingetroffen, das mehrere Tage ohne Verbkndung und ohne Licht geblieben war. Unter der Bevölkerung war bereits cine Hungersnot ausgebrochen.

Belgrad, 3. Dezember. (W. T. B.) Heute vormittag fanb die felerllÞe Einweihung des deutschen Heldenfriedhofes am Banvo Brdo, nordwenlich von Belarad, * statt. Der Feier wöhnten der General der Kavallerie von Falkenhayn, Le nel leutnant Freiherr von Kranz und Abordnungen derx deutschen Megiwenter, die an der Eroberung von Belgrad teilgenömmen hatten, bet, ferner der Militärgouverneur, General der Infanterie Freiherr von Rhemen mit dem D'fizterkorps der Garyison sowte Mitglieder der deutschen, dsterretchi\hen und ungarisden Kolonte. Nah dem Ab- schreiten der Ebrenkompagnie hielten der 1ômis-katholishe Kurat Pezel und der evangelische Obersenior D. Waaner vor dem marmornen Pyramidendenkmal der gefallenen Helden. ergreifende Gedächtnisreden. Der General der Kavallert- von Falken- havyn dankte hierauf alen, die fich um bie Erricktuyng des Helden- friedhofes verdient gemacht haben. Nachdem zablreihe Kränze an dem Denkmal niedergelegt worden waren, wurde der Friedhof der Obhut des Militärgouvernements übergeben.

Nr. 48 der „Versöffentlihungen des Kalserlihen Ge- fundheitsamts“ vom 29. November 1916 bat folgenden Inhalt: Gesundbettsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln geoen ansteckevde Krankbeiten. Gesetzgebung usw. (Preußen.) Säugllnassterblihkett »xc. Maßnahmen bei Fletsch- 2c. Bergtftungen. Vorrätighalten x». von Gummifaugern in den Npotheken. Aerztinnen. Hilfs{Gwestern vem Roten Kreuz. Rotlaufserumabgabe. Schweinerotlauf (Berichtigung). Tier- feuchen. Rauschbrands{ußimpfungen in Bayern, 1915. Vermischtes. (Deutsches Reich.) Praîtikantenannahme durch Krarkenbäuser 2c. (Preußen.) Medüinische und pharmazeutische Haup!prüfunaen, 1914/15. (Berlin. ) Röntgenabteilung. Geschenkliste, Wotentabelle über dle Sterbetälle in deuts&en Orten mit 40000 und mehr Ein- wohnern. Desgleichen in g1ößeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deuts{Ger Großstädte, Desgleichen

in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Handel und Getverbe.

im Reichsamt des Jnnern zusammen- „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“)

Niederlande.

Beschränkung der Ausfuhr von Butter. Der Land- wirtshafteminister hat best!mmt, daß Butter (mit Ausfuhrerlaubnis- sein) na Deul1schland und Belgien nur mit der Eisenbahn * aus- oeführt werden darf und nur über fosgende Stationen : Enschede, Oldenzaal, Zevrnaar, Noosentaal und Cyôden. (Bericht des Kaiser- lihen GBeneralfonsulats in Amsterdaw.)

Erweiterung des Ausfuhrverbots für Fische. Eine Königlie Ve: ordnung vom 2. Ncv:mber 1916 (Staatsblad Nr. 512) bestimmt folgendes:

„Der einzige Artikel Unserer Verordnung vom 22. Juni 1916 (Staatsblad Nr. 287) hat folgendermaßen zu lauten:

Die Ausfuhr von Fischen aller Art ist von der Kund- machung dieser Verordnung ab verboten : ausgenommen hier- von sind Salm, Aal, kontrollierte Sardellen, alle Weth- und Schaltiere und alle Süßwasserfisde, soweit diese Fischarten nicht gebaden sind.“

Davach ist das Ausfuhrverbot für Fis(e erweitert auf Stinte tat mehr g Ce E E E von Fan dieser Art war ther noch gestattet) und auf gebockene e. (Nederlands{he Staatêcourant vom 23. November 1916.) | ( N

(Aus den gestellten

Wiens betrifft, etne Abr.ahme ver Zahl der Singvö. el nicht fest»