1917 / 10 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 12 Jan 1917 18:00:01 GMT) scan diff

E E

Siellungen. An zahlreichen kten bemühte sih der Feind, verlorenes Gelände zurückzuerobern; es war vergeblich. Unsere Tagesbeute belief sich gestern in diesem Raum auf 800 Gefangene und 6 Maschinengewehre. An der Bystrzyca Solotwinska wiesen unsere Feldwachen russische Jagdkommandos ab.

Italienischer und südöstlicher Kriegs schauplag. Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 10. Januar. (W. T. B.) Bericht des General- stabs vom 10. Januar.

Mazedonische Front. An einzelnen Srontabschnitten spärliches Artilleriefeuer von beiden Seiten. Jn der Ebene von Serres drangen unsere Patrouillen an zahlreichen Stellen in die feindlihe Stellung und brachten nach gelungener Unter- nehmung Gefangene und ein Maschinengewehr ein. Jn der Gegend von Drama wurde ein [Res Flugzeug zur Landung gezwungen. Wir nahmen die Jnsfassen, zwei Serben, gefangen. Der Apparat ist völlig unversehrt.

Rumänische Front. Kein Ereignis von Bedeutung.

Sofia, 11. Januar. (W. T. B.) Generalstabsberiht vom 11. Januar.

Mazedonische Front. Auf der ganzen Front s{waches Geschüßfeuer beider Parteien. In der Ebene von Serres Patrouillengefehte und Tätiakeit der beiderseitigen Flieger.

Rumänische Front. Feindlihe Monitore haben Tulcea beschossen. Sonft nichts zu melden.

Türkischer Bericht.

G e Mantinepen 11. Januar. (W. T. B.) Amillicher ericht.

Nach Artillerievorbereitung, die 48 Stunden dauerte, griffen die Engländer unsere Stellungen in der Gegend von Jmam Muhammed östlih vongKut el Amara an. Dem Feind gelang es zuerst, in einigen Teilen unserer vorgeschobenen Gräben Fuß zu fassen; er wurde dann aber durch einen Gegenangriff gegen mittag überall zurückgeworfen.

Ebenso wurde der Feind zurückgeworfen, der uns nach heftiaer Artillerievorbereitung mit Bomben an der Fellahie- Front angriff.

I Dee Umgebung von Hamadan unternahmen wir einen erfolgreihen Ueberfall gegen einen feindlichen Vorposten, in dessen Verlauf wir eine Anzahl Gefangener machten, zwei Maschinengewehre erbeuteten und die zweite Hindernislinie des Feindes zerstörten. Der Gegner verlor ungefähr 100 Mann.

Kaukasusfront: Kein wichtiges Ereignis.

Wir eröffneten ein überraschendes Feuer gegen mehrere feindliche Schiffe, die sih im Hafen von Meiys (?) befanden. Wir zerstörten durch Volltreffer einen eng lischen Kreuzer vom Typ Yano (Juno?), ohne daß dieser Beit fand, das Feuer zu eröffnen. Das Wrack des Kreuzers brennt noch. Ein Torpedoboot, das sich ebenfalls im Hafen befand, entfloh, nahdem ihm dur unser Feuer ein Mast zerbrochen war. Ein anderes Wachtschiff von A Nationalität erhielt während der Flucht einen Volltreffer und ntfernte sich, stark zur Seite überneigend, in südliher Richtung.

Der Krieg zur See.

London, 11. Januar. Felbitig des Reuterschen Bureaus.) Amilich. Das Schlacht\chiff „Cornwallis ist im Mittel- meer ám 9. Januar von einem feindlihen Unterseeboot versenkt worden. Der Kopitän und sämtliche Offiziere wurden gerettet. Dreizehn Mann werden vermißt. Man glaubt, daß sie durch eine Explosion ums Leben gekommen sind. Das Flu gzeug\chiff (wörtlich Waterplane Currier) „Benmachrce“ unter dem Kommandanten Samson wurde am 11. Januar im Hafen der Jnsel Castelorizo durch Ge- \chüßfeuer zum Sinken gebracht. Ein Offizier und vier Mann wurden verwundet. a Are S E ge BIf I a anab und süh1te vier 30,5 cm-Geshühe und ¿w cm-GSeshüge. Die Besazung war 750 PVéann stark.) 5 ; u

__ London, 11. Januar. (W. T. B.) Die Blätter ver- zeichnen das portugiesische Segelschiff „Valladares“ als gesunken. „Lloyds“ melden, daß der britische Schoner „Edith Marguerite“ auf hoher See aufgegeben worden sei.

Bern, 11. Januar. (W. T. B.) Der „Nouvelliste de Lyon“ meldet aus Toulon: Der Dampfer „Venus 2“ lief auf eine Mine. Aus La Coruna meldet das gleiche Blatt, daß außer zwei Matrosen die ganze Besaßung des versen kten Dampfers „Alphonse Conseil“ gerettet sei. Der Dampfer sei mit einem Geschüß bewaffnet gewesen. Ein deutsches U-Boot habe bei den Rettungsarbeiten geholfen. Die Be- saßungen des versenkten griehischen Dampfers „Sappho“ und des französishen Seglers „Miß Maud“ landeten in spanischen Häfen.

Wohlfahrtspflege.

Dem Zeentralkomitee vom Roten Kreuz sind von dem Deutschen Hilfskomttee in Chicago 200000 4 zugewendet worden, eir erfreuliher Beweis datür, wie opferfreudig unfere Lanbs- leute in Amerika si noch immer um die Linderung der Kriegsleiden in der alten Heimat hemühen. Das bisheri,e Ergebnis der Barbets htlfen für das deutsche Note Kreuz aus Nordamerika be- trägt über 11 Millionen Mark.

Von Herrn H. F. von Niegen in Christiansand sind der Nationalstiftung für die Pinterbliebenen der im Kriege Gefallenen 2000 „6 gespendet worden.

mam

L A A Bo

Die Natio nalsämimlüng vön Kunst- und W ertgegen- ständen zugunsten der unter dem Protektorat Setner Mane des Maisers und Königs stehenden Nattonalstiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen eröffnet am heutigen Tage unter dem Vorsitz des Köviglich bayeri\chen Gesandten (Grafen von Lerchenfeld - Köfering und des Wirklichen Ge- heîmen Rats Dr. W, von Bode ihre LTätigkeii. Sie richtet die Bitte an alle e von Gemälden, Skulpturen, Bronzen, Kupfer- stichen, Münzen, Medaillen und sonfligen Erzeugnissen alter und

welcher Wetse können dke Frauen

woderntr Kunst, jedes entbebrliße Stück der Nattiona!sammklung zu überweisen. Die Sammelstellen sind an den Ansthlagsäulen bekannt geg ben und werden auf Anfrage auch s\chriftlich mitgeteilt, Die SiutndelBäftsstelle befindet sich in Charloitenburg, Joacimsthalr

Literatur.

Ueber die Aufgaben der deutschGen Flotte im Welt- krieg hat der Konteradmiral Karl Hollweg eine kleine Schrift verfaßt, deren Lekiüre nachdrüdcklich empfohlen fet. (Verlag von Kurt Siegiomund in Berlin; 1 4.) Nach einem erläuternden Kapitel, in dem der Mißmut Englards über die Leistungen der eigenen Flotte, namenilich nach der arepen See\shlaht im Skagerrak, geshilcert wird, beantwortet der Verfasser dié Fra en: Welche Aufgabe kornte und m-ßte sich die deutshe Flotte im. Kriege tellen, und wie lôsten die deutshen Auslandskreuzer ihre Aufgabe? Es folgen Aut führungen über die Rolle der deutschen Heéimaiflotte, über die englische Aufs» fassung vom Kriege unddie - Gründe für die Schonung der englishen Flotte, über “bie englishe Blockade und die

egenmaßnahmen der deuts{Wèn Flotte gegen sie und über den unmittelbaren Nugen, den ‘die Landkriegführung dur die Flotte ge- habt hat. In einer zusammenfassenden Schlußbetrahtung wird hervorgehoben, daß die bdèutf{è Flotte nie bearspruht habe, die sche Secherrscaft im Kriege zu besettigen, was durch die Größen- verhältnisse von vornherein “äus eschlofsen gewesen sei. Ste habe aber etn ständiges und s{weres Risiko für den Gegner sein wollen, und diese Absicht habe sie auch erreicht. Bisher seien allein an reinen Kriegsschiffen 29,9 », H. der englishen Flotte, gerechnet in der Stärke bei Kriegsbeginn, bernthtet worden. Auf dem Wasser, über dem Wasser und unter dem Wasser drückte die deute Risik-flo1te auf England. Daneben halte sie die russihe Flotte in der Osfiscee in Schah, {üge auch von Flandern aus die Nord rest- ede der deutshen Front und im Osten die Transyortstraßen und die Hâfen, dite der Ostarmee die régelmäßigen Zufuhren bringen. An den Dardanellen halte sie mit den türkisWßen Kameradin Wacht, im Schwarzen Meer bestreite sie mit Erfolg den Russen die Seeherr\chaft ; überall, wo unsere Armeen die Küste erreichen, träten sie helfend und mitwirkend ein. Ohne Pausen und mit stetig w:chGse-nden Er- gebalssen #löre sie den Seehandel, die Qu-lle der englischen K: aft. Neben den rein militäriichen Shugz- und Trugaufgab-n löôse dte deutshe Flotte \{wetiaend aber noch eine weitere: si? set der stille Bundesgenofsse der nordischen Neutralen, die, das Schiksal Gri: hen- lands vor Augen, in ihr das Schußmittel tehen, das sie vor direkter Vergewaltigung, vor der Landung enzglisher Söldner, vor etner Wiederholung der Ereignisse, die sich vor Kopenhagen vor mehr denn hundert Jahren abspielten, bewahre.

Hauptmann Bslkes Feldberichte. Mit einer Einleitung bon der Hand des Vaters und 20 Bildern. (Verlag von Friedr. Andreas Perthes in Gotha; geb. 1,60 6.) Das bier wiedergegebene Tagebuch führt von Beginn des Kiieges bis zum Tode Bölkes, sodaß der Leser den jungen Helden in seinem Aufstiea von Funkerleutnant bis zu dem erfolgreihsten Flieger und Jagdstaffelfüh1er an der Hand dieser {lichten, unter unmittelbaren Eir drücken entstandenen Auf- zethnungen begleiten fann. Frisher Wagemut und ein festes Vertrau-n auf das eigene Können sprechen aus den knappen Berichten. Anschauli, 1chlicht, sachlich und ohne Ruhmredtgkeit sind die beisptellosen Erfolge aufgezelhvet; hier und do:t klingt leiht ein frisher Humor mit. Die Periönlichkeit tritt in diesen Aufzeihnungen hinter der Sache zurück; wo sie sich aber zeigt, lernt man einen kernigen, ceraden Mann, etnen gut-n Kriegskaweraden kennen, etnen tungen Helden, den der Tod au fih jäh aus dem L-ben riß, in dem ihm noh viele Taten und neue reiche Grfolge winften.

Die Zukunft unserer Krtiegsverlezten. Von Dr. Emil Kunstmann. (G. Kürstens Verlag, Leipzig; 4 1,50.) In dem mit vielen guten Abbildungen versehenen Büchlein will der Ver- fosser in vo!kstümiicher Fo1m über einz:lne wictige Gebiete der Krtegsverleßztenfürsor e in weitesten es Kenntn! se verbreiten, für diesen wichtigen Kir orgezweig sachlihes Interesse erwecken und An- leitungen zur tatkiäftigen örderung der Verlezten bieten. Er geht dabei von der rihtigen Voraus'eßzung aus, daß nur derjentge ein rich- tiges Verständnis für die Zukurfsaussihten der Kriegsinvaliden haben kann, der einigermaßen über bie Ziele ver Kiteg?verleßtenfürsorge auf- geklärt wurde, und daß diese Kenntnis allein thn befähigt, über das unfruhtbare bloße Mitleid hinaus den Verlegten durch Schaffüng von Arbeitegelegenheii praktis zu nüyen.

Das Jahrbuch des Bundes deutsher KFrauen- veretne für1917 ¿eigt wieder etnen durchaus einh-ttlih-n Charakter. Bot das Jahrbuch im zwocitcn Kriegsjahr cine Uebersicht über den gesamten von Frauenvercinen und -verbänden geleisteten „Heimats- dienst“, so will es in diesem Jahrgarg Anregungen und Richtlinien zur UVeberführuvrg der Frouenarbeit in den künftigen Friedens- sland geben. Eine trefflide Grundlage boten hterzu dte Ver- handlungen der Kriegstagung des Bundes deutscher Frauer» vereine in Weimar im- Junt 1916, Die dort gehaltenen Vor- lrâge und erstatteten Neferate sind unter dem Titel: „Frauen - berufsfrage und Bevölkerungspolitik“ in dem Jahrbuch von Dr. Elisabeth Altmann-Gottheiner bearbeitet. Das Buch enthält demgemäß tin einem literarishen Teile Belträge bon Marte Elisabe1h Lüdêrs über das Problem der Frauen- berus81beit nah dem Kriege, von Elifabeth Boehm-Lamgarben über die volkswirtschaft!!che Bedeutung der quallfiterten Frouenarbett für dfe Ilandwirtshaftlihen Berufe, von Josephine Levy Nathenau über Aibeitsvermittlung und Berufsberatung als Mittel der Beruféauslese, von Or. Elisabeth Altmann - Gottheiner über die Ueberleitung der Frauenarbeit aus dem Kriegszustand in den Friedens- zustand (vom deutschen Standpunkt aus), von Anna Undemann über dle Stellung der Frau zur Bevölkerungsfrage, don Dr. Gertrud Bäumer über Staat und Familie, von Dr. Marie Bernays über

rauenerwerbgarbeit und Multerschaft, von Dr. Marte Baum über oztalhyztentsche Bevölkerunugspolitik. Der ergänzte Adrefsenteil bietet ein zuverläfsfiges Bild: der gesamten Frauenorganisation. Etn Teil des Ertrags aus dem Verkauf des Buches, das gebunden 4 kostet, wird der Verlag von B. G. Teubner in Leipzig dem „Nationalen Frauendtenst* zur Verfügung stellen.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Das Kalserlihe Gesundheitsamt meldet den Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuhe vom Schlaht- viehhof in Frankfurt a. t. am 10. d. M.

Mannigfaltiges.

‘Wie nicht allgemein bekannt fein dürfte, wird am 1. April 1917 wieder eine größere Anzahl Schiffsjung en bei der Kaiserlichen Marine eingestellt. Anmeldungen können jederzeit bel sämtlichen Bezirkskommandos oder persönlich an Bord S. M. S. „Köntg Wilhelm* in Mürwik erfolgen. Alles Nöôhere i aus der in allen (ihren Buchhandlungen und bei tem Kommando der Schiffsjungen- Division in Flensburg, Mürwik ei hältlichen Broschüre „Vom Schifg- Jungea zum Deckoffizter“ (Preis 25 3) zu ersehen.

__ Der gestrige vicrte Tag des dritten Kriegslehrganges für Landfrauen im Abgeordnetenhause brahte eine Reihe von Vor- träaen über soziale Kriegsaufgaben. Der Negterungspräsident von Schwerin- Frankfurt a. O. sprach, wie ,W. T. B.* berichtet, über „die Bevölkerungspolitik auf dem Lande*, Fäulein Helene Simon - Berlin über „vie Mitarbeit der Frau bei der Ansiedlung und der Fürsorge für Kriegerwitwen und Waisen auf dem , Fräulein Dr. Lüders- Berlin, Referentin des Kriegsarbeit9an1s, über die Frage: „C

des Landes die in Aussicht genommene Tätigkeit des Kriegsarbeitsamts unterstügen?", Baronin Kerkerink-Haus Borg über «Land-

flvucht und ländliche Pflichtfortbildungs8\Gulen füg Landmädchen“, Fräul?tn Vibrans- Calvörde über „Aug, bildung von Landmädchen für verschiedene landwirt, \chaftlihe Betriebszweiage" und Frau hm -Lamgarben (Ofipreußen) übxr „ländlie Ausbilduvrgswöglthkeiten der ungarisden Landmädhen“. Darauf nahm der Ober- hof- und Dompredtlger D. Dryander das Wort, um in zün- dender Rede auf den nohenten Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers und Königs hinzuweisen, dem in dieiem Johre eine ganz be- sondere Bedeutung betzulegen sei. Ex machte den Vorschlag, daß die in Berlin aus allen Teilen des deutshen Vaterlandes versammelten 900 Lankfrauen etne Kundgebung zum Geburtstag Seiner Majestät des Katsers und Königs veranstalten mögen. Diese Glückwunshadresse solle zum Ausdruck bringen, mit welher Sympathie die deutschen Frauen das aus den bo- herzigsten uvd edelslen Beweggründen erganaene Friedens- angebot begrüßt, wie si? die \{chnöde Zurückweisung des An- gebots mit tiefer Entrüstung empfunden hätten und run mit Seiner Majestät bereit seien, dem Feinde eine eiserne Mauer von Kraft und Entschlossenheit entgegenzustellen und in Entbehrung und Not durchzuhalten, bis der Sieg endlich errungen set. Der Vor schlag des Redners fand allaemeine begeisterte Zustimmung, die dann be- fonders fraftvoll durch den Gesang des Kaiserliedes „Heil Dir im Sieaerkrarz!“ zum Ausdruck kam. Sodann betrat die Fürstin zu Hohenlobe-Waldenburg die Rednertribüne zu einem Vortrag über „Aufgaben und Ausbau der Hausfrauenvereine in Stadt und Land“.

An dem nächsten, am Sonntag, Abends 7 Uhr, in der alten „Urania“ (Invalidenstraße) stattfi-denden Vortragsabend dex Gesellschaft für Volksbildung \priht der Profeffor Dr. Kafßner, ersler Vorsißender des Deutsch Bulgarishen Veretns in aur über „Bulgarien, Land und Volk". Der Eintritt kostet 0

r).

In der „Urania*® beginnen die gemefnverständlihen natur. wissenschaftl'chen Kurse in der nächsten Woche. Am Montag, den 15 d. Vè., spriht Dr. K-ßner über „Erstarrung: vorgänge und Gefüges aufbau der Legierungen" (Kursus über meaznische Tech: oloate der Metalle, Montags), am Donnerêtaa, den 25. d. M., Dr. Berndt üben „Srundprobleme ter Fortpflanzung* (Ku sus über Arterhalturg, Br uts rflege und Entwlcklung, Donne rstags), am Sonrabe! d, den 20 d. es Professor Dr. Donath über , Kathodenstrablen“ (Erverimentalkursu über fihtbare urd ursih: bare Strahlen, Sonnabends), am Dienstag den 23. d. M Professor Dr. Shwahn über das Thema: „Wie unser Heimatland entstand“ (Kursus: Aus8gewählte Kapitel der Erd: kunde, Dienstags). Die Vorträge beginnen Abends 8 Uhr und sind von Lichibildern oder Experimenten begleitet.

Stuttgart, 11. Januar. « (W. T. B.) Auf ein Telegramme in dem Setne Majestät der Köntg von Württemberg dem Ghrenförderer des deutschen Auslandsmuseums, Seiner Majestät dem Kaiser und Ks nig dessen Gründung anzetgte vnd das neue Unterne hmen setner woblwollenden Unterstüßung empfahl, traf laut dem „Württemb. Staatsanzetger* folyendes Antworts telegramm ein:

„Metiren wärmsten Dank für De!ne freundlihe Mitteilung von der heutigen (Gründunasversammlung für das unter Deiner Schirmher:schaft in \{chwerer Zeit dort entstehende deuts{e Auslands, museum. Jch freue Mich, dem bedeutungévollen vaterländischen Unternehmen als Eßhrenförterer anzugebören ur d werde das Werk auch fernerhin gerne mit Meinem lebhaften Intere}se und herz lihen Segenswünschen begleiten. Wilhelm.“

London, 9. Januar. (W. T. B.) „Daily News“ meldet aus Brisbane vom 8. d. M.: Der Verkust an Vieh, der durch die ÜUebershwemmungen verursackt ist, wid allein in dem Bezirk Clermont auf 40 000 Schafe und 1000 Rinder geschäßt.

Paris, 11. Januar. (W. T. B.) „Journal“ meldet, daß dia Seine und ihre Nebenflüsse über dte Ufer getreten find, Die Schiffahrt auf der Seine ist eingestellt. Man befürchtet \chwere Störungen des Verkehrs.

St. Petersburg, 11. Januar. (W. T. B.) Gestern fand bier die Cin wetihung elner neuen Brü cke über die Newa im Stadtzentrum statt. Die Brücke ist etwa 280 m lang uyd etwa 24 m breit. Der mitilere Bogen gewährt geöffnet allen Swffen, die in die Neva einlaufen können, Durchfahrt.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) 7

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnab.: Opernhaus. 13. Abonne- mentsvorstellung, Die verkaufte Braut. Komische Oper in drei Akten von Frkedrich Smetana. Text von K. Sabina, deutsch von Marx Kalbeck. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech. Regte: Herr Regisseur Bahmann. Chöre: Herr Professor Nübel. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb. Anfang 73 Uhr.

Schauspielhaus. 13, Abonnementtvorstellung. JIudith. Eine Tragödie in fünf Aufzügen von Frtedrih Hebbel. In Szene gesetzt bon Herrn Regisseur Dr. Bruk. Anfang 7# Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 14. Abonnementsvorstellung, Dicnst« 7'us Freipläße sind aufgehoben. Die Hugenotten, Anfang f

Schauspielhaus. 14. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläge sind aufgehoben, Könige. Ein Schausptel in drei Aufs zügen von Hans Müller. Fn Sjene geseßt von Herrn MNegtsseux Dr. Bruck. Anfang 74 Uhx.

Familiennachrichten,

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant Mach (München).

Gestorben: Hr. Oberlandesgerichts|enätspräsident a. D., Geheimer Oberjustizrat Dr. jur. Mac Lean (Berlin - Stegliß). Hr. Hans von Bleichröder (Berlin). Hr. Amtegerichtêrat, Ge« heimer Justizrat Dr. Paul Köhne (Berlin), Emmy Kreitr, Weber von Nosenkrant, geb. Preyer (Ktel). Fr. Luise Rhtem, geb. von Nath (Mittel Schrelberbau). Fr. Antonte von Maßdorff, aeb. von Wrochem (Schweldn!ß). Frl. Eya von Pannewttz-Ahrenshoop (Nostock). Erna Baronesse von Ulmen« stetn (Natibor).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Menger in g in Berlin,

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin. l) Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstall;, [F Berlin, Wilhelmstraße 32, ; l Fünf Beilagen (eins{ließlich Warenzeichenbeilage Nr. 4) fowie die 1236, Ausgabe der Deutscheu Verlusilisteu;

Zu

zum Deutshen Reichsanz

u 10.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 12. Ianuar

eiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

1917.

Nicfamflihes,

(Fortsezung aus dem Hauptblatt.)

Oesterreich-Ungarn,

Der Minisier des Aeußern Graf Czernin hat gestern an ie am Wiener Hof, beglaubigten Vertreter der Vereinigten taaten von Amerifa, der neutralen Mächte Europas und des eiligen Stuhles eine Note gerichtet, in der die K. und K. egierung ihre Auffassung über die dur die Ablehoung des Friedensangebots seitens der Gegner geschaffene Sachlage ennzeihnet. Sie lautet in deutscher UVeberféßzung, wie P T. B.“ meldet, folgendermaßen: t Die K. und K. Negterung hat die Ehre gehabt, am 5. diefes Monats durch die gefällige Vermittlung der Regterung der Ber- inigtea Staaten von Amerika dié Arctwort dex mit ihr im Kriegs. ustand befiadlihen Staaten auf ihre Note- vom 12. vorigen Veona:3 erhalten, mit der sie fih ebenso, wie-die mit- ihr verbündeten

d a as R Bn

¿hte zur Anbahnurg von &xiedensverhandlungen bereît erklärt baite.

Bm Einvernehmen mit den Regierungen der verbündeten Mächte bat je K. und K. Regterung es nit unterlassen, die Antwort der feind- (en Regierungen etner entsytehenden Prüfung zu unterziehen, die y folgendem Grgebnis geführt bat:

Unter dem Vorwande, daß der Vorschlag der vier verbündeten thte ohe Aufrichtigkeit und ohne Bedeutung sei, lehnen es die indlihen Regierungen ab, auf diesén Vorschlag einzugehen. Dur je Form, welche fie ihrer Mitteilung gegeben haben, madhen sie ne an sie gérihtete Antwort unmögli. Die K. und K. Regierung egt ober Wert darauf, de-n Negterungen det neutialen Mächte ihre Juffassung darzulegen. Lie Antwort der teindlißen Regterun;.en eht der Erwägung der Mö„lichketten der Beendigung des Kzieges us dem Wege. Sie besch1änkt sich darauf, neuerli die Vorgänge, welWe zu dem Kriege gesübrt haben, die ver. eintlidhe Stärfé threr etaecnen militärishen Lage und die tig blihen Vewegaründe des éFriederóvorshlages zu erditern. Die , und K. Negt:rang will sich dermalen nit in ein neuerlich{e tortgefeht über die Vorgeshhichte des Krieges einlassen. Nach ihrer leberzeugung ist vor den Augen der ganzen rechtlich uad unbefan.en rteilenden MenfchGheit bereits binrcicend und unwiderleglib dar tan, auf welchèr Seite de SWuld an dem Auebruch- des Frieaes (legen if, Was im hescnderen das österreih;|ch - ungart'ckch: ltaaum an Serbien btofft, so hat ie Mona chie

den Jahren, we!de dtetem S{ritt boräï8ginceu, hi - inelih Beweise ihrer Langmut gegenüber den Nd fteis steigernden indfelizen und gggre}siven Absiht-n und Umtrieben Seibte: 1 den Tag gelegt, bis zu dem Moment, wo \chließlich die ruchlofe Nordtat von Sarajewo etne weitere Nachsiht unmözltch gemacht hat. id eine Ausetnanders bung über dfe Frage, auf welcher Sette die iütärijGe Lage j1ärker fei, erscheint müßig und tatf getroft dem iteile der gej)amten Oeffentlichkeit überlassea bleiben. Uebrtgent hihâ't cine Vergleichung der Krieaszuieke der beiden Gruppen bereite i: En scheidung dieser Frage. Während nämli Destetrei{: Ungarn nd seine Verbürdeten den Ktieg von Anfarg an nicht zum wede von Gebietseroberungen, sondern als VBeriteidigungt - pf unternommen haben, ist. bei den feiudlihen Staaten t Segelett der Fall. Ste gehen; um nur einge. ihrex Krte ige { venneo, auf die Nicderwerfung uud -Bérautung der Fiterrel ch zarishèn Monar@(hie, auf dié Eroberung von Eisaß-Loth: inger, wie auf die Aufteilung der Türkei und die Vernichung Bulcatîters s, Die vier verbündeten Mächte können daher bereits derzeit ihre tin defevsiven Kriegsitele als erreit betrachten, während die Gegner Ÿ von der Verwirklichung ihrer Pläne immer weiter entfernen. Wer1 ließlich die fetndlichen Negierungen den Borschlag dex vier verbündeten Vädte als Kriegémanöver bezeihnen und ihn“ als unaufrichtig und ideutungslos kennzeihnen, fo if das vor Beginn der Fricdens tihandlungen und infolange daber untere Friebensbedingungen nich! tannt fino, ledigli eine aanz willfürlihe Behauptung, eine sub îtive Annabme ohne die Möglichkett eines Beweijes Die K. und K. gierung und die Regierungen der- mit ihr verbünteten Mächte ben ihr Angebot der Einleitung von Frkedensherhandlungen in ler Aufrihtigkeit und Loyalität gemäht, denn sie mußten ja auf le Möglichkeit gefaßt fein, daß der ausdrücklich ausge. rohene Antrag, beim Eintritt in die Verhandlungen ibe rieden8bedingungen angenommen werde. Die Pegrer sind es vielmehr, welhe, ohne {brerseits Gegevn- nichläge zu maden, es abgelehnt Haben, den Inhalt des csblages der vier verbündeten Mächte kennen zu lernen: Wenn ie Gegner vor allem die Wiederherstellung der verclezten Rechte und téhetten, die Anerkennung des Grundfayes der Nationalität und {t freien Gristenz-der kleinen Staaten verlangen, so wird: es genügen, if das tragishe G-\chick des trishen und des finnishen Volkes, èie ‘mihtung der Freiheit und Unabhängigkeit der Burearevablik, die lerwerfung Noroafrikas durch England, Frankreich uad Jtalien und blieklih die obne Beispiel in der Geschichte“ dastéhende Vér» ‘waltigung Griechenlands hinzuweisen.

Die K. und K. Regierung stellt fest, daß sie und dié Regierungen tr mit ihr verbündeten Mächte si bereit erklärt hatten, dur. einen indien Gedankenaustausch mit - den feindliber Regterungen den fileg zu beenden und daß es ledigli von dem Entschluß der Segner bing, ob der Friede angebahnt werden sollte oder niht. Vor Gott und tr Menschheit lehnen fie die Verantwoctung- für deu Fo1tgang des eges ad. Oesterreich Ungarn ünd die mit ihm-verbünd-ten Vèächte er werden den Kämpf in ruhiger Züve: sicht und inm Ver- fuuen auf thr gutes Necht weitertüht:en, ir ihren eigenen Völkern Dasein: Ehre und Entwicklungstreiheit bürgt und allen Staaten Eurcpas ermögliht, in voller Gleich- irechtigung gemeinsam an der Lösung der großen Kulturaufgaben zu beiten.

Die K. und K. Regierung beehrt sid, die gefällige Vermittlurg furer wit der Bitte in Anuspruch zu rvehmen, vor- p Darstellung ‘zur Kenntuis dex 4... Negierung bringen wollen.

In der gestrigen Sigung - des ungarishen Abges- rdnetenhaufes brachte’ dêr Ministerpräsident Graf Tisza ei Gesegentwürfe, betreffend die Verewigung des An- enfens weiland Katser Frz: Josephs3 L. : und r im gegenwärtigen - Kriege - für - das Vaterland împfenden Helden, ein. * Der Finanzininister Teleszky (achte. einen - Gesegentwurf über die Eifenbahn- fieg8steuer und Erhöhung der Stempelgebühr - für cansporturlunden sowie Frachtbriefe, Aufnahmebestäti- ingen“. und - Lagerscheine * ein. * Die , Eisenbahnkriegssteuer trägt obiger Quelle zufolge 30 Prozent ‘der gegenwärtigen rans8porttarife und ist den betreffenden Tarifsägen hinzuzu- ‘Ónen und gleichzeitig mit ihnen einzuheben- Dis- Steuer ist ir drei Jahre geplant. Die Erhöhung der Stempelgebühren ‘rägt bei den Gisenbahnfrahten bis 5000 ko, bei Sciffg- thten bis 10 000 ke 30 Heller, aber ‘bei 5000 beziehungs-

bekanntj¡ugében ,

Ohnmacht gebracht

bis ein Xrtede erstritten ift,

weise 10 000 ke 1 Krone 20 Heller für die Sendung. Bei ausländischen Transporten wird die erhöhte Gebühr bei Aus- folgung der Ware eingehoben,

Großbritannien und Frlaud.

Laut Meldung des „Reute: schen Bureaus“ ist eine Ver- ordnung erlassen worden über die Charteruna von Schiffen nah oder von britischen Häfen. Aehnliche Be- stimmungen sind in Frankreich und Jtalien erlassen worden. Zweck der Verfüguna ist, eine engere Üéeberei! stimmung in der Verwendung des Schiffsraums zu fichern. Jn Zukunft wird von der nationalen Behörde jedes Landes die Ertaubnis ein- geholt werden müssen, bevor irgendwelcher fremder Schiffs- raum gechartert wird.

Auf eiñer großen Versammlung in der Guildhall, die gestern nâchmittag zur Unterstüßung der neuen Kriegsanleihe abgehalten wurde, sprachen die Minister Bonar Law, Lloyd George und McKenna.

Laut Berickt des ,W. T B," gab Bonar Law bekannt, daß der Zeichnungspt1eis der ncuen Anleibe 95 9% bei 5%, Zinsen und bierztgjäbriger Laufzeit sein winde. Die Negtierur g habe das Necht, die Uüleïhen nach zwölf Jahren zu part zurückzufaufen. Die vor; handenen 4x, 5 und 6 vrozentigen Bonds fönnten zu pri gegen die neue Anleibe umgetaus{dt werden. Bezü.liH der Gtufkfommensteuer unteili-gen die frewden Besiger von Anl-iben und die in den. Fo onten nit der britlshen Besteuerung. Dem Publikum sei iere Erleichte- rung gegeben, von den Bankêa Darlehen zu erhalieú um auf die neue Aaleike zu zeicknen. BVorar Law erklärte dem Publikum niemals bessfére Bedingungen in dex Ve'gangenheit angeboten wo! den felen und niemals in er Zukunft bessoe angebotèn werden würden. Solange Gel5 im Lante wäre, würde der Krièz ni®t aufhêrèn. Dez Premiermintster Lloyd Gêorge sagte, man müsse ch eie aroße Anleibe ch-rn, nit rur umi deu FÆiteg wirksam zit finanzie'en, sondern als B weis der fortdaüérnden Entshlofsenbeit des Lankes, deù Krirg fortzu n. Ein Krieg \ i besser als eta Friede unler preuktscher Herrschaft. Mit der wiksamen Uterfiütüno der tavferen Heere den die Ver- bürdeten si{ch den Wez zum Siege tim J he 1917 öffaen. Eme ¿rfo'greide Anleihe werde be'fen, den Krieg ahzufli:zen, dad Leben vi-lec zu retten, das british? Nei, Europa und die Zivilisatîon zu r: téen. Die Flo‘te habe den fendl den Hautel unte:bvurd-n. Ste werde damit fortfahren t'oß aller seeräuber {en Plä e derFeinde.

—- Die Verlustlisten der Blätter vom 8: und 9. Januar enthalten die Namen von 40 Offizieren (10 gefallen) und 3767 Mann.

Frankreich,

Die Deputiertenkammer uüd der Senat nahmen gestern vachmittag die übliche feterlihe Einführung ihrer in der Sißung am Dienstag endgültig gewähktten Bureaus „vor. Der Sehnatspräsident Dubost betonte dabei, daß jeder Franzose

nur: die eine Aufgabe habe, das Vaterland zu verteidigen „Ju-

diesem Sinne“, so sührte er nach der „Agence Havas aus, „werden wie auch hier unsers Arbeite forteyen. Wir sinde@imaüng i dem Willen, ‘Krieg foltzuführen, bis Dir L

n, die ihn entfesseltei, Franfreihs, bis zur Befreiung Europas: und bis die Signatur Frankreichs und setner Verbiindeten dur den Sieg bestätigt ist.“ Zum Schlusse widmete er dea heldenßaften Soldaten und Seeleuten und ihren Beféh!öhabern Worte der Anerkennung und der Bewunderung. Der Kammer- präsident Des chanel hielt eine ähnliche Ansprache.

Nach dem „Lyoner Républicain“ sagt der Bericht des Ab „eordneten Viollet über die Regierungsvorlage, wonach die Negierung ermächtigt werden soll, ia dringlichen Fällen durch Erlasse verfassungsmäßige Verbindlichkeiten und rehtsgiltige Maßnahmen zu treffen, daß der Gesezesantrag ein

Tentaent zur

gültigen Befretung

shwerer Eingriff in die verfassungsmäßigen Rechte !

Die Zumutung, wonach die Zuwiderhandlungen gegen die Ex- Stiafmaßnahmen treffen könne, Ein solches Necht habe nicht einmal Ludwig XIV. besessen, Die Regierung suche durch den Ge- segesantrag die Verfassu g abzuändern Eine antiparla- mentarishe Kontrolle dürfe nicht durchgeführt werden. Wenn ¿Frankreich heute Gewehre, Geschüße und Explosiv)\toffe besitze, so verdanke es sie dem Parlament. Der Gisegee antrag follte von der Kammer gar nicht erörtert werden, Er schlage ein drinaliches Verfahren für wichtige Maßnahmen vor, das mit der Verfassung nicht in Widerspruch stehe.

Die französische Heeresverwaltung hat angeordnet, daß die mobilisier ten landwirtshaftlihen Arbêiter sowohl imFront- wie im Jnnendiet.\st behufs Vornahme der Landbestellung vorläufig vom Dienst befreit werden, - da befürchtet: wird, / daß das Erträgnis dex Ernte ‘sonst ungenügend sein könnte.

‘Nußland,

Der neue Ministerpräsidént Fürst -Golizyn erflärie in einer Unterredung mit Vertretern der Presse, wie die “Sl Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, daß für ihn ebenso wie sür seine “Vorgänger der Wahlspruch - des Augenblicks Cla des Krieges bis zum vollkommenen endgültigen Siege sei.

Der Gehilfe des Ministers für: Verkehrswene Militär- ingenieur -Kr iger“ ist ‘zum Verweser des Ministeciums für Verktehrswege ernannt worden. s

Des Negierung bei lasse ohne weiteres sei durhaus unzulässig.

Parlaments sei.

¿Shpanuien.

Wie- der „Temps“ meldet, hat-nach einer Bekannimachung des „Ministers des -Aeußern Jtalien - am - 24. ¿Dezember - den italiemish- spanischen \ Hahdels- „und Schiffahrt s8=- vertrag*vom 30. Värz1914 gekündigt. - Der Vertrag sei am 31. Dezember ‘1916 außer Kraft getreten.

Niederlande.

Das Sekretariat des “inteïtnationàken sozialistischèn Bureaus im Hang hat gestern von der sozialistishen Vartéëi in den Ver- einigen Staaten ein Telegramm aus Chicago erhalten, in dèm vorgeschlagen wird, für den 3. Juni 1917 nach dem Haag einen

mütig i F bis zur erd:

‘bat das Jütérnätiônále

internationalen Kongreß einzuberufen. Wenn das Bureau bis zum 1. März keîne Schritte getan haben sollte um einen solchen Kongreß einzuberufen, so würde die ameritäni\he sozialistise Partei sich für berechtigt halten, selbst die Jartiative zu ers greifen.

Schweden.

__ Der König emvfing gestern den deutf{chen Gesandten Breiherrn von Lucius in Privataudienz.

Griechenland.

Jn A'‘hen hat in der Nacht zum Donnerstag eine Kunds- aebung gegen die Annahme des Ultimatums“ der Ententemächte stattgefunden. Wie der „Corriere della Sera“ mitteilt, zogen etwa 3000 Personen bereits um dis Mittaasfuunde tros des Polizeiverbots unter Hochrufen auf den Kön g und Schmährufen auf die Note durch die Haupts- straße nah dem Siß des Ministerpräsidenten. Vor dem Minisierium wurden die Demonstranten aufaefordert, den Plaß zu verlassen, was ohne Zwischenfall geschah. Die Be- vötkerung s{tckt sih angebtih in die verlangte Haftentkassurg der Venizelisten und in die Wiederher stellung der Kontz1olle der Verbündeten,

Nustralien.

Einer Reutermeldung zufo!sge wird der Premierminister Hughes die Reichskonferenz n'ckcht besuchen, da voraussichtlich die Wahlen zum Bundesparlament im April jtattfiu. den werden.

Statistik und Volkswirtschaft,

Die fremden Nätionalttäten an den deuts@en Univérstitäten in der Kriegs8jett.

Im vierten! Kri-gz'emester, Somme1halkjahr 1916, war die Zahl der an den Unwersi'äten d:8 Deutschen Reichs stutter-n en Ausländer die böôcste fit K'regêausbr:ch, râmli 1444 gegen 1303 im Vo:jähr un" 4750 im Sommer 1914. Dir jün, ste St ig+rung gebt im wesentlichen auf einé 3 nabme des Besuches aus der Schwetz Um a: 8 Lur-mb ra zurück, den einzigen neutralen Staater, die Zt. i1ärter oder annähernd so stark vertrêten sind, nie fa der Frieden8- ¡eit. Doß die Ancebörigen der feindlien Staaten fast resil-s ver« \hrunden sind, ift jelbsiverstä dli: zurückgeblieb-n i d - einzelne Nuss n, B-lgier, Englä-der und Italiener, z sawmen 106, * die-abér d ul)der Abffammung find oder aus den be ß'en Gebteti:n stammen, d nen _dah-r auänabmsw-ise nach genauer Prúüfang- ihret-- Perjöniichs keit GanreMt gewährt wurde

Die Donaúmonzrcbie hat im Somwer 1916 553 Angebörigs geaen 814 im [egzen F:iedensiewester g®andt, von denen aber zu eifet- les j pt ein großer Teil zur Fahne einbdervschg tit 0) bt die Shaci mit 220 Vertretern gegen 314 :

it 95 (îm legten Friedengl-mener 2205), vrembura mit 78 (34), Rumänen mt (2 ( i (70), Griechenland mit 44 (104), S@weden V : (43), oolland mit 26 (31), Zter mt 9 (37, L änemirf mt 5- (10), Belgien mit. 2 (9)-und Feinkcetch. n i 2 (25), . Europa g-bôrten 1268 Ausländer- (gegen 4241)“ an; aus mert'a find: nar 119 (248)

gekommen, aus. Asfer. 42 (182), aus Afrik 1-14 (29) un" aus, Nu! x len

(2). Dle 62 Kumänén, - die im Son. wex noch amre'‘e. d wor n, find indessen ‘ausgew'esen ; worden S f'eu'ih {1 de: f1a:ke, Bi such avs Luxemburg und a8 der Schweiz, bemerkenswert der beirättlid e Rück ang der-Zahl in Deuts a d stu i ieud r Amér faner,. während tiz Abnahme’ der Zahl d-r si ten - darauf berußt,: taß dete: tnt der Frledénszeit ganz übeiwlegend a8 dem feindlichen Japan s\tammten,

Zur Arbeiterbewegung. Die französische Z nsur läßt, wte „W: T. B." liber Berin er»

fährt, nur spärlihe Nach:ichten über . tés Ausftano! der Müuü- nittion8arbeiter und „arbettertinnen in Päris und Um- gegend (»gl. N-. 8 d. Bl) durh. Das Biätk „GOeuvre®" tilt mit, daß die Zahl der Ausständigen am Dienstägabend über 6000 betrug. „Tempys* zufolze fan“en Versamml!ung-n zur Vorberet'ung neuer Ausflände, duich die elne Lobnethböhuang erzwungen werden soll, statt. „Bataille*, das Organ der G werf\{chaften, erfährt, daß ¿¡roet Arbeiterinnen wegen Het-illg-na am A sffand zu dret Véonaten Gefän nis verurtetlt wurde». Das Blatt eih-bk eaeá das uns aeréck!f-rtigté Urteil Widersp uh und vérlangt die sofotigé Haft- entläffung Man habe übitgens die Aush1andähéw-ging Infolge det ungenüenden Löhne. und der {chl- cht-n - Beba1ndlung - voraut seher fönnen. i ené:gisches Eingreifen sei no wendig, um die Wi beit eber an de Wahrung der Interessen der Arbeiter und damit des Ländes zu erinnern,

Wegen Lobnstreis ist, wie ,W. T. B." m-ldet, die Arbeiter- schaft der Stadtverwaltunz von Luremburg in den A‘8- st1' d getreten. Der Stzcßei bahrberkéhr wird nur tin tesä rônk:em Maße aufrecht erhalten. Bon 4 Ubc ab ist die Statt obne Sas,

Verkehrêwesen.

Bei Tau{bbootkbriejen müf-n, worauf noGma"s besonders 6ingeilesen - wi-d, um ibre -redtz-itize W itetientuzg: fiderzust:li-n, sowohl der äußéère als aud der inueie Unis{iag offen gelaffen werden.

Die Entwicklung der Telegraphie und des Fernsprech« wesens im Welttelearapbenverein : und der Antetl Deutschlands daran.

Am 17. Mai 1915 wäre 50 Jahre verriben, seitdem Fei einem Kongreß in Paris ie T-legraptenbv-rwältun. ea fat aller Statten „Guicp18 sich zum „Jnkèrnatioralen Teïe.rapber vei et? ¿¡wécks Ver infähung und V-rbilllgung des pwvischenftaa:ititen T-legraphetiverkebts zusammenzes&kofsen batt-n Nus diésem Arloß Buren dés Vireins ¿in Bri urter demi Titél* „T’Union* télégraphique- internationale ‘1865 —1945 eine Denkschift erscheineu Lisses, Lie “das - vom Netäsþo!ratit herautgégebenè „Archiv - für Post und Telegraphié* ; auszugsé weife è wtedérgiht. * Dis folgenden“-.Nebersichten* veränthauitde m 5 wié grofi-r'iuer’ Weise séit“der" Gtündung tes W-iitelegrapt enver s dem im Ihre 1914 beré:1s 48 Telegraph»: waltunrg-r vos Staatert und Länèeen mit etner Fläche von 70586 660 qkm und einex: Bevôölkeruna von 1 069 041 687 Seelen argebs t-n, di- Tele. rabhis und seit 1885 auch das in jenem tahre bei einer Konferenz ia Berlin pag erten Male zwischen|taatuich geregelte Ferusprechwesen sich. ents wickelt hat.