1917 / 14 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 17 Jan 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Heeres front des Generalobersten Erzherzog Joseph.

Russen und Rumänen führten zwischen der Susita und dem Cadinutal gegen die Kampfgruppe des Feld- marschallleutnants von Ruiz starke Angriffe; sie wurden überall abgeschlagen, auf einer Höhe üdlich Cadinu durch einen Gegenstoß. Der Feind ließ 2 Offiziere und 200 Mann in unserer Hand. Jn der Nähe des Mesticanesti-Tunnels stiezen K. und K. Erkundungsabteilungen durch die feindlichen Sicherungslinien bis zur russischen Hauptstelung vor und brachten 20 Gefangene ein.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Keine besonderen Ereignisse.

Jtalienischer Kriegs\chauplagz. An der Karstfront hält die Artillerietätigkeit an.

Südöstlicher Kriegs\schauplag. Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 17. Januar. . (W. T. B.) 16. Januar.

Mazedonische Front: - An der gesamten Front un- bedeutende Kampftätigkeit.

Rumänische Front: Die Artillerie auf dem rechten Donauufer {oß den Bahnhof von Barbochie in Brand und bestrih die Straße Mobileni—Gala8—Dzurdzulesti, auf der lebhafte Dona von Truppen und Fahrzeugen beobachtet worden war. Bei Jsaccea hat unsere Artillerie bis jetzt T feindliche Leichter und ein kleines Torpedoboot zum Sinken gebracht.

Heeresberiht vom

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 15. Januar. (W. T. B.) Amtlicher Bericht.

An der Kaukasusfront auf dem linken Flügel warfen wir an zwei Stellen feindliche Angriffe zurü. _ An der rumänischen Front wiesen unsere Truppen einen feindlihen Angriff ab. Sie nahmen ferner Vadeni im Sturm trotz heftigen feindlichen Feuers.

Kein Ereignis von Bedeutung an den anderen Fronten.

Konstantinopel, 17. Januar. (W. T. B.) Heeresbericht vom 16. Januar. Auf keiner Front wichtige Ereignisse. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Der Krieg zur See.

Stavanger, 16. Januar. (W. T. B,) - Ein vor Stavanger kceuzendes englishes G \chwader verfolgte heute einen deutschen Erzdampfer, dem es jedoch gelang, woh!behalten über die Hoheitsgrenze bei Egersund zu flüchten, wo er vor Anker ging. Als ein norwegisches Torpedoboot hinzukam, gingen die fremden Kriegsschiffe seewärts zurü.

Kopenhagen, 16. Januar. (W. T. B.) Das russische Torpedoboot „Dobrowolez“ von 660 t ‘ist, wie jeßt fest- gestelli, am 21. August 1916 am Eingang des Rigaischen Meer- busens auf eine Mine gelaufen und gesunken.

, London, 16. Januar. (W. T. B.) Lloyds melden: Der britische Dampfer „Brookwood“ (2093 t) und der nor- wegishe Dampfer „Tholma“ (1896 t) sollen versenkt worden sein. Der norwegische Dampfer gGraafjeld“ stieß auf eine Mine und flog in die Luft. Fünf Matrosen wurden gerettet, die anderen sind verloren.

London, 16. Januar. (W. T. B.) Lloyds melden, daß der Dampfer „Martin“ (1904 Brutto-Register-Tonnen) und der \chwedische Dampfer „Norna“ versenkt worden sind. Es sind Dampfer mit der Besaßung des norwegischen Dampfers „Tholma“ aus Drom und einem Teil der Be- saßung des britishen Dampfers „Brookwood“, die versenkt worden find, anaekommen. Der erste Offizier und 12 Mann der Besazung des „Brookwood® werden vermißt.

, Bern, 16. Januar. (W. T. B.) Lyoner Blätter melden die Versenkung des französishen Seglers „Saint itr d (174 Brutto-Register-Tonnen). Die Besazung wurde gerettet,

Der Krieg in den Kolonien.

London, 16. Januar. (W. T. B.) Das britische Krie gSministerium gibt nah einer Reutermeldung folgende Einzelheiten über die Lage in Oftafrika bekannt, die, wie an anderer Stelle mitgeteilt, die Reise des Generals Smults, des Befehlshabers der britischen Streitkräfte in Ostafrika, nach London ermöglicht : :

Die miltiärtshe Lage in Ostafrika ift alüdliherwetse berart, daß sie einen Kommandowetfel und etne gewifse Reorganisation verhält- nismäßig einfah mat. Der General Smuts übernahm im Februar 1916 den Oberbefehl, als ganz Deuts Ostafrika sowie ein gewisser Teil britischen Gebietes im feindlichen Besig war. Gegenwärtig, elf Monate spáter, ist nihts von Teutsch Ostafrika dem Feinde geblieben außer etnem verbältnitmäßia fietnen, urbedeutenden Gebieteteil im Süden und Südoften, wo ih seine Streitkräfte auf ihrem Rüczuge sammeln. Der Feind befizt nicht eine einzfge Bahn, Stadt oder einen Hafen. Die s{chwahtn und si vermintecnden Trantportmöglich- Fetten beschränken seine Bewegungsfähigkeit für Angriffsunternehmungen auf s\chæwache Kräfte oder einen endgüliig beschränkten Umkreis. Wüährenb der leyten zebn Tage hatten die Vperationer an der Mgeta- front zur Folge, daß ter Feind sch über den Rufidsci zurüdckzog. Wir hattea jeßt einen witigen Rebergang über diesen Fluß und Eöunen uns bewegen, je naSdem die Gelegenheit es verlangt. An den anderen Fronten tf der Feind während der gleihen Zeit, offen- bar in Uebereinstimmung mit etnem Plane für einen allgemeinen Röckzug auf neue Linien, gewihen. Unter biesen Umfländen ift es möglich gewesen, dem Wunsch der Reglerung der südafrikanischen Union nahzukommen und die Beurlaubung des Generals Smuts vom Kommando in Ostafrika in die Wege zu leiten.

Zu der vorstehenden amtlichen Meldung wird von „W. T. B.“ bemerkt:

Dem General Smuts if es troy seiner wohl zebnfahen Ueber- macht nit gelungen, Ostafrika in 11 Monaten in seinen Besiy zu bringen.

zund Gemeindeverbänden

Das Sebiet, das von uvserer tapferen kleinen Schutztrvppe noch beseyt gehalten wird, umfaßt einen Raum von zirk2 140 000 qkm und entipriht somit ungefähr dem Fläth-ninhalt von Bcyzrn, Württemberg, Baden, Eisaß Lo!hringen und Sachsen; es wkrd um- grenzt im Norden durch den R: fidfi-Fluß, im Westen dur den

uhudje— Kilombe1o und den Nyassa-See und im Süden dur den Rowuma-Fluß. Im Osten bifindet ih lediglich das Küsten- gebiet in feindlihec Hand. Hieraus erbellt, daß der verhältnis- mäßig kleine unbedeutende Gebiets:eil doch noch ei-en ganz erheblihen Umfang hat. Inwkeweit die Bewegungsfreibeit der deutsben Truppen beschränkt ist, sieht mon am besten aus der Offensivbewegung gegen die auf deutshes Gebiet vorgedrungenen Portu- giesn. Diese Aktion warf nit allein in wenigen Tagen die Portug'esen aus Deuts Ostafr:ka h'naus, sondern führte die Schuyz- truppe fogar über den Nowuma- Fluß nach Portugtesi]ch-Mozambique.

Parlamentarische Nachrichten.

Mit dem Gesepßentwurf, betreffend die Festsiellung des Staatshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1917, ift dem Hause der Abgeordneten zugleih der Entwurf eines Gesetzes über weitere Beihilfen zu Kriegswohlfahrts- ausgaben der Gemeinden und Gemeindeverbände nebst Begründung zugegangen. Nach diesem Geseß- entwurf soll die Staatsregierung einen weiteren Betrag bis zu 200 Millionen Mark bewilligt erhalten, um Gemeinden y zur Erleichterung ihrer Kriegs- wohlfahrtszwecke Beihilfen gewähren zu können, nachdem ihr hon durch Geseß vom 27. März 1915 110 Millionen und durh Gesez vom 1. Mai 1916 weitere 200 Millionen Mark für diesen Zweck zur Verfügung gestellt worden sind.

Kunst und Wissenschaft.

Zum Gedächtnis des unlängst gestorbenen \ähsisGen Malers Oskar Zwintscer veranstaltet das Künsilerhaus eine Aus- stellung setner Werke. Fesselnder und bedeutender als dite Gemälde und graphischen Arbeiten ist hier die Versönlicßkeit, der ringende Mens, der binter den Werken steht. Man kann sich aus den sehr ernst- haften Arbeiten die Absichten und das Wesen Oëtkar Zwint'chers recht gut rekonsiruteren: er wollte nah der Welse alter deutscher Meister ckaraktei volle und gediegene Werle schaffin, die all:-m Ge- fälligen aus dem Wege gehen, und er wollie alles, was ibm im Innersten feines tiefen, melancholischen Wesens berührte und ergriff, streng und ausdruck8voll gestalt»yn. Wenn thm das nicht stets gelang, so trägt sein handwerklih-s Können nit die Schuld daran. Wie sein Dresdener Kunstgenosse Richard Müller verfügt auch er über eine verblüfende Fähigkeit des Zeichnens, und ähnli wte jenem tiente ibm die hohentwidelte zeichnerische Begabung leider nur dazu, die Dinge so fahlich und trogen abzuzeihz:en, daß sie zwar durhaus richtia aber nit im fünstlerishen Sinne lebendig find. Wenn es sch darum bandelte, tote Gegenstände, \chilerrde Steine urd glänzende Vasen abzumalen, war Oskar Zw!ntscher so recht an s:inem Plaße. Es gelang ibm, in den stillebenartigen Teilen \:iner Gemälde das Stoffliche der Gegcenstände b:wunderntwert trefferd wied:rzugeben. Aber au hier fehlt der e:staunlichen Kvnstfertigkeit der fünstlerishe Geist. Wenn Zwîint scher im Bildnifse Menschenköpfe {af Fufs Korn nabm, entstanden zu- meist sehr eindring!ihe, würdev-lle und ficherlich äußerlich auch sehr äbnlihe Werke, bei deren eine gewisse Starrhe:t der Haltung kaum fiùut. Es gibt freilich unter den Bildniss-n auth allzu korrekfte S&öpfungen, die wie grel vnd burt über malte Photographien wirken. Denn bunt und aiftig sind leider biswetien die ren des Künstlers, der mehr Zeir er als Maler gewesen ist, af géwabrt man vor allem an seinen phan- tastisben Schöpfungen. Man begegnet zwar a! ch hier ebenso wie in einigen Bildn!:n ge\chmackvollen Farbenklär gen, aber hier wirft die Fardengebung ebenio eikiüzeit und kürftlih, wie es den gesamt!en phartastishen Gebilden an genialem, sreiem und leihtem Schwurg gebriht. Frohe Laune und etzen leihtbes{wizgten großen Wurf verrät elgentlih nur die Sc{|lderung von zwet sich verfolgenden Waldmens{en. Die großen Kompositionen mit den steilen Linten und breiten bunten Farbflähen sind trotzdem niét theairalisch und kalt zu nennen. Die tiefe Inbrunst und ver- haltene Sinnlick&keit, die den hageren Gestalten mit dem krankbaften Glanz der weitgeöffneten Augen innewchnt, bewirïft, daß Zwint\che18 Gesctöpfe doch mehr als dekorative Figuren sind. Unter allen Werken des Künsilers sind die Lantshaftin am bedeutendsten. Er faßte die Natur groß und feierli auf, und mehrere seiner Landschaften wtrten in der Tat würdevo|l und feierli. Das gilt vor allem von dem grofen, streng ftilisierten Meeretbilde mit den im breit-n Zug binwallenden Wolken. Gebt man in der Ausstellung an den Wänden entlang, dann denkt man an alte deu!\he Meister und an Bôökliy, man wird ferner an Klinger, an Hans Unger und Fidus erinnert, ja, ein Bikd, das fiülifierte Gemölde etnes bli-henden Gartens, ruft die Er- tinnerung an ähnlice Werke Gustav Klim!s wach. Das bedeutet keine8fall8, daß sich der arübleri\{che Etgenbrödler an andere Maleranlehnte, es bedeutet bielmebr, daß von allem, was die Bilder jener Künstler liebens- oder ¡umindeft beachtenswert maht, auch eiwas in der Natur Oskar Zwintschers steckte. Hätte er einen Schuß mehr heiterer Sinnlichkeit und die Krast besessen, seine vielseitigen Anlagen zusammenzuraffen, dann wäre er etn Maler geworden, dessen Künsilertum ebenso hoh sieht wie sein fich in den hart abgerungenen, ernsten Werken ofen- barende Menschentum, Dr. Pl

Verkehrswesen.

Paketsendungen an Gefangene im Distrikt Kingston (Canada). Das ametrikanisGe Konsulat in Kingéton hat vor etniger Zeit gebeten, auf allen Paketen, die unter seiner Andresse an deutshe Gefangene in diesem Distrikt gerihtet werden insbesondere kommt das Fort Henrv tu Frage auf der Umbüllung den genauen Inhalt anzugeben. Dadurch wird die dem Konsulat obliegende Rai der Pakete erleihtert und ihre \chnellere Beförderung er- möglicht.

Theater und Musik,

Im Königlichen Opernbause wird morgen, Donneistag, „Tannhäuser“ mit den Damen Kemp, Denera, Herwig und den Herren Knüpfer, Unkel, Sch{warz, Henke und Bahmann in den Haupt- partien aufgeführt. Dirigent is der Kapellmeister Dr. Stiedry, (Anfang 7 Uhr.)

Im Köntglihen Schauspielhause gebt morgen Adolf l’Arronges Lustspiel , Doktor Klaus“ in Szene. In den Hauptrollen wirken die Damen Abih, Heisler und Pategg sowte die Herren Böttcher, Eichholz, Patry, Sachs und Vesyermann mit.

In der Königlichen Garnisonkirche (Neue friedristraße) findet am Sonntag, den 21. Januar, Abends 6 Uhr, ein Fe|t- fonzert zur Vorfeier des Geburtstages Seiner Maiestät des Kaisers und Königs statt. Mitwirkende sind: ein Kinderhor (200 Säuger) unter der Leitung von Friedri Fabel, ferner . die Geigerin Lisa Heckenbach, dte Altistin Erna Bach, der Tenorist Richard Kube, der Harfenkünstler Max Saal und der Or- ganist Otto Priebe. Zum Eintritt berechtigt die Entnahme etnes Programms füc 10 s.

Mannigfaltiges.

Ihre Matefát die Kaiserin und Köntgin besuchte „W, T. B * zufolge geftern vormittag das städtishe Krankenhaus von Neukölln in Buckow und im Anschluß daran das Baradck en - lazarett auf dem Tempelhofer Felde,

Die Deutsch. Asiatishe Gesellschaft veranstaltet ay Freitag, den 19 d M, Abends 8 Ubr, im Künsflerhause in Berlin (Bellevuestraße 3) einen Vortragzabend. Der Professor Dr. D. Franke wird über das Thema: „Was bedeutet Kulturpolitit in Asien und wie joll sie betrieben werden ?* sprechen.

Im großen Hörfaal der Treptower Sternwarte wieder, holt der Dozent W. Pavck morgen, Donnerstag, Naxhmittags 5 Uhr, feinen Experimentalvortrag: - „Die Funkentelegraphie und ihre Vers wendung tim Land-, See- und Luftkriege".

Ueber die Wasserstands- und Eisverhältnisse der nord, deutshen Strôme im Monat Dezember 1916 berichtet die Landesanstalt für Gewässerkunde im preußishen Ministerium der öffentlihen Arbeiten: Bis gegen den Schluß des Monats haben si die Wasserstände der Havptstrôme auch im Dezember in mäßlgen Abh1änden vom Mittelwasser bewegt. Im leßten PMèonatédrittel entstand dagegen durch wiederholte ergiebige Negen- fälle zurähst im Rhein- und Wesergebiet, um die Yakres, wende auch im Elbe- und Odergebtet HochwaFe1;, das bejonders am unteren Rhein eine bedeutende Höhe errethte. Die von diesem Hochwasser noch wenig becinflußten Wass-rstandsmittel für Dezember weichen nur wenig von denen für den vorheraega naenen Monat und im ganzen auch nicht viel von ten aus 1896/1915 berechneten Du! hschnittawerten sür Dezember ab. Nur die We'ch }e1, die in der ersten Monatshälfte verbältnismäßig hohe Wasserstände hatte, weist einen größeren Uebershuß auf. Im Memelstrom h rrshte vom 10. Dezember ab meist Grundei®treiben, das im M meldelta \trecken- weise zu Eiëstand mit einigen Eisstopfungen geführt hat. Ln we gen Tagen zetgte sih auch in der Wetchsel chwaches Hru: dels; ju übri en waren die Haup!stiöme eietrei. Du'h das Eis war die Schiffahrt aesverrt: auf dem Kuri!\chen Haff und dem Köni -Wi1h-!m Wanal vom 9 bi8 16 und vom 22 Dezember ab, dke Segel schiffahtt auf den F! ichen Haff fett dem 20., die Schiffahrt von Tilsit his Memel seit de: n 13., von Tilsit bis Königsberg seit dem 28., von Tilsit bis Schmal)lleningken fett dem 30, auf den masurtsWen Wasserstraßen seit dem 20 der Oberländishen Wassersiraße set dem 23. Dezember. A.ch dag Hochwasser brachte zum Teil Unterktr {ungen der Schiffahrt mit si. A Memel Weichsel Oder Eibe Weser NRhetn Pegel... , . Tilsit ‘Thorn Steinau Barby Minden Kaub Mittelwasser De- /

zember 1916. . 258 171 178 142 288 239 cm Unterschied gegen

Mittelmasser De-

zember1896/1515 29

+66 +11 —27 —7 +40

Nürnberg, 16. Januar. (W. T. B.) Morgens um 8 Ukr 15 Minuten ereignete sich in der Fabrik Glenk & Bäumer, Autogene Shwetßanstalt, eine Exploston etnes Karhbidkessels, Der Sa@&schaden ist erbeblich. Die Röckwand der Fab'ik ift ein- gestürzt. Alle Fenster wurden eingedrückt. Dadurch wu den 23 Ar- beiter und Arbeitertnnen durch Sónitt. und Rißwunden teils leicht, teils erheblih verl: yt. L A

Paris, 16. Januar. (W. T. B.) Wte die Pariser Presse meldet, b:s{lossen die Verbände der Postangestellten des Bezirks Paris und die Staatgangestellten, eine Teuerungs- ulage zu fordern. Jn Paris wude ein Verband für Kon- sfumenten gebildet, der seinen Mitgliedern mögl'ch| billigen Einkauf von Lebensmitteln erwöglichen und alle Preis, treibereien durch Boykott der be'r: enten Fi1nmén b kämpfen will, I! folge Kohlenmangels müssen 200 Dampfwä'cereten in Paris und Umceb ng ihren Betrieb einstellen, sotaß mehrere tausend Arbeiterinren brot!os weden. Auf dem Lebenewittel- ministerium fa: den Besprichw: gen sta!t zwecks Bestandaufnahme und Prelsfestsepung für Butter, Käie und Milch.

Bordeaux, 16. Januar. (W. T. B.) „Petit Varisien* meld t aus Bo’ deaux: In der Munitionsfabrik in Bassens ereigneten sib in den leßten Tagen jebr \chwere Zwiscbenfälle, Die \chwarzen und die gelben Arbeiter teilten sich in zwet Krieg: parteicn, die si gegenseitig e'ne Shiact lie'erten, so daß Trupven eingreifen wußten. Es gab Tote und Verwundete, 30 Cbinefen wurden verhaftet, ein besonderer Sicherheitodienst wurde eingerichtet.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

E E E

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerst. : Opernhaus. 18. Abonne-

mentsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Tann- häuser uud der Sängerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Nichard Wagner. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Stiedry. Negie: Herr Oberregisseur Droescher. Ballett : Herr BVallettme-ister Graeb. Chöre: Herr Professor Nüdel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 18. Abonnement8vorstellung. Doktor Klaus. Lustspiel in fünf Aufzügen von Adolf L’Arronge. Regte : Herr Ober- regisseur Patry. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 19. Abonnementévorstellung. ODienst- und Freipläße sind aufgehoben. Margarete. Oper in fünf Akten von Charles Gounod. Text nach Goethes „Faust“, von Jules Barbier und Michel Carré. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 19. Abonnementsvyorstelung Diensk- und Freipläße sind aufgehoben. Frau Junger auf Oestrot. Schauspiel in fünf Akten von Henrik Ibsen. Jn Sjzene geseßt von Herrn Negisseur Dr. Bruck. Anfang 74 Uhr.

Familiennachrichten.

Verehelicht: Hr. Theodor von Kessel mit Fel. Elisabeth Euen (Ludwigsdorf bei Oels). Hr. Eckart von Naso mit Frl. Urfula von Wigendorff (Breslau).

d E Etn Sohn: Hru. “Dr. med, Hermann Lessing

erlin).

Gestorben: Hr. Generalleutnant z. D. Lothar Nehbach (Bad Soden). Hr. Propst und Kreiéshulinspektor a. D. Otto Sandmann (Mittenwalde). Fr. Kommerztenrat Marie Borwardt, geb. Nißmann (Berlin). Fr, Obersileutnant von Schmeling, aeb. von Nohr (Stettin). r. Marie von Bonin, geb. Plehn (Halle a. S.). Frl. Bertha von Nathusius a. d. H. Meyendborf (Gernrode a. Harz).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. T yrol in Charlottenburg, Verantwortlich für den Unzeigenteil: Der Vorsteher der Crpedition, Rechnungsrat Mengering in Berlin,

Verlag der Expedition (Men gerin g) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Verlin, Wilhelmstraße 32.

Drei Beilagen sowie die 1340, Ausgabe dex Deutscheu Vexlusllisteu,

Erste Beilage

zum Deutscheu Reichsanzeiger und Königlich Preu

V 14. Farsamentsbericht.*®) Preußischer Laudtag.

Haus der Abgeordneten. 50, Sihung vom 16. Januar 1917, Nachmittags 3 Uhr.

——————————————— “i l

Am Regierungstische: die Staatsminister von Breiten- - Cla C D Ee Á“ —— P y è E hach, Dr. Sydow, Lr. Freiherr von Schorlemer, Dr. Lenye nd von Loebell. 1A ps L j Prähident p D) Graf von S v étin ißung um 354 Uhr mit folgender Meine Herren! Bevor wix in unsere N insche ih Ihnen allen ein gesegnetes und, des neues Jahr! Aber: freilich, die

eröffnet die

hochmuüutino OI6GToL nuna DOOWMUtIge UDieonung

- ml 5+ } n 4 Mo ier aüen Umständen

ß vor allem unf

diesem Kriege in Wahrheit h m Sein oder Nîicht- in (Sehr wahr!), einsah um die Frage, ob wir unsere nationale irtschaftliche ¿Freiheit in der Welt noch behaupten oder

vielen anderen Völkern diéfer Grde zu etnem willenloser kll der englishen Weltherrschaft herabsinten wollèn (& In derentwillen ja doch allein heute: der furchtbare K

inen Leiden noch fortgeführt werden muß. (Sebr allein ist doch der Sinn, kann doch alléin der berr

r unter anderen immer wiederkehrenden Forderung einer vollständigen

rung des fog. „preußischen Militarismus“ sein. Bernichtung

r militärischen und wirtschaftlichen Kraft und badurch Unter- nung unter den gebieienden Willen anderer oder eines anderen ilitärish und wirtschaftlich stärkeren Staates. Das ift dod nfah des Pudels Kern bei dieser unverschämtesten aller Forderunae r Entente, Weil aber diese einfache Sachlage unserem Volke bis die kleinste Hütte durh die Grklärungen unjerer Feinde klar zum ewußtsein gebracht wurde, darum- wird dieie Erkenntnis ihm, wie ser Kaiser sagt, eine „eherne Willenskraft“ verleihen, der kein pfer an Gut und Blut, an Anspannung seiner ganzen Kraft, an tbehrungen und Entfagungen zut groß sein wird, um feine nationale eibeit unter den Völfern diejer Crde zu behaupten, - (Sehr wahr!) hrlih und aufrichtig war, wié das jüngst verössentll@te Sthreiben seres Kaisers an ‘dèn- Kanzler-nod erbärtet hat, ‘unsere Friedens- reitsbaft, Aber: sd aufrichtig dbiefe- Friedenshereits{aft war, -so ts{lossen und unbeugsam muß auch heute: unser-- Kampf wétden. eute gibt es Tein, darf es bei uns fein- Friedensgerede -und -feine dere Nücksiht mehr geben als ben vollen, nicht mehr wegzutäushen- 1 Sieg über alle unsete Fettde. (Sehr richtig! Bravo!) Heute ß wei f den, bis die Anderen um Frieden bitten. zeiten.) Wann das sein wird, stebt: in Gottes

balten durch. Und Gott der Herr, der unseren Waffen

verliehen hat, wird unjerer. guten und gerêchtén

1 vollen Sieg über. alle, unsere . Feinde nit

ren, habe’ i *“gegläubt, „aud

icht der’ preußifchen“ Volks l düxfen, bevor wir nun

Lott pirtroton erl Elnirelen,

1

C i T Lf, e Ge acht darauf Mitteilung von den E G 4 Darnty 4 r Abga. Freiherr von Eynatten (Zentr.) (4. nd Ern st (fortschr. Volksp.) (3. Posen). Das Haus ehr non d E nba Oa Sts D Bell a L TE, ndenfen Ver Verstorbenen in der Uvicen Weite.

L

Auf der Tagesordnung steht die Entgegennahme von igen der. Königlichen Staatsregierung !(Staatsha altsplan für 1917, allgemeine Rechnung: für ingsjahr' 1913, - Uebersicht von den? Staatseinnahmen usgaben für das: Rechnungsjahr 1915.)

Tr T2 f H N ) 4 d Finanzminister Dr. Len be:

Meine Herren! Mit Allerhöchster Ermächtigun;

S Ihnen folgende Vo

DTIEN VIC

xeitere Beihilfen zu Kriegs

N Dis srl Sv den und Gemethndevberbärite.

rafitenten“ Mertntt- zu fber-

4A E e E itten Male. sind_wir gensötigt,

U s

alt während :des Kriegs zu beraten ‘und - féftzuftellen. Jn. den::

boral!fgegangenèn Idhren ‘begtètt« wit | jedestnal? die. Hoffnung,

8 letzte“ Máàl sein möthte, daß "wit" uns “iti etnem. Ktiegs- halt8plan beschäftigen müssen. Auch. ?in diefem: Jahre“ möchten iese Hoffiung“ nicht“ aufgeben, obschon : das deuts{e Friedens- von‘unseten ‘Feînden erst: vor:weñigen-Tagen=. aufs. \{ärfste rückgewiefen“ und mit der¿Anllindigung - etñes Kkitas * bis zur®Ver- tung beantwortet worden ift. Wie unsere Feinde uts s{nöde Verfallen batten, um Deutschland zu zerfkücktln und seiten Woblftand nd seinen Handel zu bernf&ten, und dabet mit unglaublicher Verdrebung r Tatsachen und Heuelet die ganze Welt und thre eigenen bétrogenen ölle ¿lauben gautadt habén, als wäten sio die \Yuldlosen Ange-

*) Ohne Gewähr, mit Ausnaßme der Neden der Minister und taats\ekretäre.

Berlin, Mittwoch, den 17. Januar

» Qr o a der Avieynung

wie se mit unseren ins threr auch erstanden wird zwar noch unend- gezwungen ist, t betrogenen Völkern dündeten nicht zu besiegen noch in diesem (Bravo !) r Pflichterfüllung

es eben vermögen. des Haushalt8plans. wahrend des [tellung des Haushalts- denn überhaupt Einen Ausblick in

ng war er früberen. Jahre itt der leßten Wirt- ng der zuflinftigen Wollte man daher nicht den n, nußte man doch mit dem Haus- li und davon ausgeben, daß im nächsten sein wütde. Nur jo war es möglich, den unentbehrlichen Zu mit den früheren Jahren aufrecht zu erhalten, und obgleich wir uns feiner Täuschung hbingaben, daß manche der Zahlen nicht zutreffen könnten, so gab doch die Anlehnung Janzen eine gewisse Festigkeit. Der Haus- haltsplan ur 1910 It Des Wegen bewußtermaßen als Friedenshaushaltsplan aufgestellt, obgleich feine Aussicht auf Frieden vorhanden war. Aus Mangel an jeglicher Grundlage wurde der Haushaltsplan für 1914 einfach über- nommen, und nur da, wo man auf Grund von Gesegzen oder tonstwie annehmen mußte, daß Aenderungen eintreten würden id erinnere bei den Einnahmen - gn den Uebergang einiget indirekten Steuern an das Reich und bet den usgaben“ an ‘bi Skteigerung der Schulders zinfen,-der Gehälter, -der Rubegehälter und Htnterbliebenenbezüge —, wurde in Witktichkèit Nechnung getragen. Zuglei“ wurde - überall, wósich -Etfparnismöplickeiten - ergaben, diefe zur Durchführung: ge- brätht ‘und! z. B." wedér neue Beamtenstellen geschen noch die (xtta- ordinarien der einzelnen Verwaltungen in derselben reichen Wetse aus- gestattet wle im Frieden. ? Nur :dasExträordinaktium* der Etfenbahn- verwaltung blieb wegen seiner“ Béfonderheit- ungekürzt.

Das Wirtschaftsjahr “1915 “hat “nun folgende Entwicklung ge- Hon unseren Einnahmequellen haben “namentlich die Zölle

die (Berichtsfoften, | sodann

nommen : und ‘indirekten Steuern, “, die Forsten : unt 5 Lotterie- und die Bergverwaltung

dret fogar erhebliche und die Seehandlung : find

Die planmäßigen Mehr

Mindererträgnisse

jnisse gleichen sih so ziemlih aus. / Dagegen * haben g erheblihe Mehraufwendungen, z. .B. für ir Beihilfen zur-Feldbestellung in Ostpreußen 1 30 Millionenfonds, für die Schweinemast und j Mattaefunden. des Zahres 1915 {ließt beim Staats- hlbetrage von 106 Millionen! Mark ab. - Diese ise nicht vollständig auf / die Staatsschuld, allergrößten Teile mit Hilfe ter im. vorigen ‘ordentlihen Steuerzuschläge - mit Ablauf des deckt roerden. rägnisse der Eifenbahnverwaltun g find g ebenfalls stark beeinflußt. } Krieges nicht bloß dem gewöhnlichen Wirt|chaftsverkehr;, auferordentlihem Maße militärischen 2wecken dienen: in der Rechnung ganz deutlih zum Ausdruck. Die dem Personenverkehr sind allmonatlih hinter dem 3 Jahres 1914 zurückgeblieben. Die Einnabmen aus in der zweiten Hälfte des tegen und haben eine fo erfreuliche Höbe n der entsprehendèn Monate des letzten éjahres. an manchen Stellen übertreffen. Leider ließ es ih Jahr +1915 nit ermöglichen, die Abrechnung über Militärtransporte- 7 resklos !.-durchzuführen. „Ein

¡lt wörden: Gr fehlt daher in der Nechnung des- Jahres

ind die Rechnungen. der beiden “Jahre! \ind- taher- nit getreu, dern verschoben; das ‘eine Jahr weist weniger, das andere mehr an nnähmen ‘auf, ‘als«ihm“ eigentli * zukommen. Hierdurch "ist es ge- kommen, ‘daß das Rechnungsjahr 1915 bei den Eisenbahnen mit Mindererträgnisfen von 96 Millionen abschließt und die Einnabmen des Jahres 1916 große Erträgnisse aus Militättransporten enthalten wird, welche eigentlih in das Jahr 1915 gehören. Wäre die Ab- rechnung rechtzeitig ocfolgt, #9 wfirden fich dis Mintererträgnifse vorausichtlich in Mehrerttägnifse verwandelt haben. Gs ift gelutigen, Norkehrungen zu | tréffen, durch welhe derattige Verschiebungen in Zukunft nicht wieder vorkommen. Nach Lage der Sathe schen wir

ishen Staaksanzeiger.

1917

aber für 1915 Mindererträgnissen von 96 Millionen gegenüber. Nach der beftebenden Geseßgebung ist zu ihrer Deckung zunächst der Au8glei{sfonds beranzuziehen. Da der Ausgleichsfonds, aber nur 6,2 Millionen enthält, fallen 89,8 Millionen auf die Defizitanleihe und belasten dadur leider dauernd unsern Staatshaushalt mit dementsprechenden Tilgungs- und Zinsenraten. Um aber feinen Irrtunt auffomnen zu laffen, möchte ih bes merken, daß diese Mindererträgnifse erst errechnet worden sind, nachdem zuvor fowohl die gesamte Verzinsung und Tilgung der Eisenbahn. apitalschuld, wie die Abführung an das Extraordinarium mit 15 9% es zuleßt errechneten ftatiftishen Anlagekapitals, wie die Abführung an den Staatéhaushalt von 2,10 9/9 des statistifGen Anlagekapitals ans den Einnahmen der Eisenbahnen bestritten worden ift. allem können wir mit dem Abschluß des Jahres 1915 ein. Es hâtte noh sehr viel {limmer fommen as Wirtschaftsjahr im neunten Kriegsmonat begann Wirkungen des Krieges auf ihm lastete, haben wir Fehlbetrag von 106 Millionen, von denen 100 Millionen durch die im vorigen Jahre beschlossenen Steuerzuschläge wieder abgedeckt werden und bei den Eisen- bahnen nur folche Mindererträgnisse, welhe durch nachträgliche Einnahmen desfélben Jahres mehx wie aus8geglihen werden. Allerdings ift hierbei zu berücksichtigen, daß die nachträglichen Ein- nahmen nit aus dein Wirtschaftsleben, sondern aus der Neichskasse,

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also aus der Kriegsanleibe stammen. Meine Herren, das Wirtschaftsjahr 1916, in dem wir uns

jept befinden, hat in vieler Hinsicht die gleiche Entwicklung genommen. Auch bei ihm war es aus denselben Gründen wie im Jahre 1915 unmöglich, einen zutreffenden Vorans{hlag aufzustellen, und es mußte deshalb auch bei ihm, gerade wie im Jahre 1915, der Voranschlag des Jahres 1914 mit ähnlichen Aenderungen wie im Jahre 19165 übernommen werden. Nur die Sparsamkeit, die bei dem Exrira- ordinartium angewandt wurde, war im Jahre 1916 noch größer als im Jahre 1915. Andererseits nötigte der Fehlbetrag von 116 Millionen Mark“ in der Jahresre{nung von 1914 und die Aussicht auf dié Wiederkehr ähnlicher unerfreulicher Ergebnisse während der ganzen Dauer des Krieges dazu, dur eine außerordentliché Ans pan nung der Einkommensteuer und der Ergänzungssteuer dem Staate erhöhte Einnahmen zuzuführen, um mit ibreo

Hilfe, die etwa in den Jahresre{bnunagen während des Krieges

eñtstebenden Feblbeträge sofort wieder zu tilgen. Das vom LUndtage verabschiedete Gese endet nit, wie es die Stäatsregierung vor- geihlagen hatte, mit dem ersten Haushaltplan nah Abichluß des Friedens mit den Großmähten, sondern es gilt nur für die Jabre 1916 und 1917, allèrdings mit der besonderen Maßgabe, daß es’ aud

für. 1918 in Wirksamkeit bleibt, wenn- ium Jabre 1918 der Krieg noi | añdauern und ein Stenérzejeg“ fir dieses Jahr nicht’ zustande tone solite. Das Geseg belegt die Einnahmen von 2100 4 an in stack -

steigender Progression mit erhöhten Steuerzu!{lägen, rwoelhe bei den Einkommen von 100000 4 än für die vhysischen Personen eine Bes stêuerung “mit 8 % bes Cinfommens, flir die Gesellscafien - mit beschränkter Haftung eine fölhe von 9% und für die Afktiengesell- schaften eine Besteuerung von 10,4 9% tes Einkömmens herbeitühren. Auch die Ergänzungssteuer ist von 66 H auf 80 A für “je 1000" A Veamögen erhöht wotden. Das : Auf- kommen, welches diese Steuerzus{hläge erbrtngen werden, foll dazu, benußt werden, die in der Nechnung des - leßten Wirt» schaftsjahrs entftandenen Fehibêttäge bis. zu © 100 Mkluonen: Märk sofort wieder zu tilgen. Die bei Einbringung des Ge)chzes: vor- handenen Grundlagen ließen diesen hohen Ertrag von 100 Millionen Mark nicht ganz erwarten. Die Veranlagung hat jedoch érgeben, daß er tat\ächlih ein ehen wird. Das Stéuer)oll für das Jahr 1916 hat sich gegen das Steuersoll des Sabre8 1915 . ganz erhcblich, ver- bessert. Naméènmlich die starke Heranziehung der höheren Einkommen hat das Soll’ wesentlich gesteigert. - Es ist das cin: Beweis, - daß sehr viele'Einkommen* in die Höhe gegangen und: tie Kriégsanleiben im Lande : gebliëben : sind. - Wie hoch. die Isteiniahme fein: wird, : stebt noch dahin. - Die bisherigen Einzahlungen lassen jedoch érwarten, daß der -(Irtrag der - direklen Steuern, ! abgesehen von dem Méhr -_ von

100 Millionen Mark für den+ Fehlbetrag : des: Jahres. 1914, noch um

etwa 60. Millionen Mark ‘über den Voranschlag hinauit n:wikd:

Meine Herren, unsere ü brigenEinnahme quellen lä}set

J leider solhe angenehmen Ueberrashunaen - nit erwatiten : fe find bisher mit Ausnahme der Sechandlung unter, zum Teil tief unter dem Boranschlag geblieben, und es“ besteht au keine Ausficht, daß sie bis zum Schluß "des Jahres noch ‘weiter in die Höhe gehen werden.

Von den Ausgaben sind es wiederum die Sch{Guldene zinsen, die Justizverwaltung diese wegen der gerinzeren (innahmen aus den Gerichtskosten die Bauverwaltung und die außerplanmäßigen Ausgaben für Beihilfen. an die Bes« amten, Lohnangeskellten und Arbeiter, die Ausgaben

für die Shweéinemast-und für die Bodenkultivierung,

welche erhöhte Aufwendungen erfordert: haben und au noch weiterhin erfoidern.

Dem Beschlusse dieses hohen Hauses auf den Antrag - von Bolkelberg und Genossen, betreffend Teuerungszula gen ‘und Kriegsbeihilfen für Staatsbeamte, * Staatsarbeiter und Volksschullehrer, ist die Staatsregierung - im wesentlichen beigetreten. Das» gilt von dem Antrage in allen seinen Teilen. * Nur - ist dis Staatsregierung dabei verblieben, daß die Bezugsberechtigung tür die Beamten mit einem Gehalte von 4500 4, für die Lobnangestellten bei 4800 Æ# und nicht erst bei 5100.4 Gehalt aufbört. Die infolge derx Grhôhung der einmaligen Beihilfen erforderlichen Nachzahlungen sind bereits. zu Beginn dieses Quartals erfolgt. Vom 1. Februar dieses Jahres ab werden die Kriegöbeihilfen für die Beamten und Lohnangestellten wiederum erhöht und auf alle Beamten bis zu einem Gehalt von einschließlich 4500 Æ, bei den Lohnangestellten von

O E E I R E