1917 / 28 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Feb 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Pariser Wirtschaftskonferenz unverhüllt die Absicht ausge- prochen haben, Deutschland auch nach Wiederherstellung des riedens nicht als gleichberechtigt anzuerkennen, vielmehr systematish weiterzubekämpfen.

An der Eroberungssucht der Gegner, die den Frieden diktieren wollen, ist der Friedensversuh der vier Verbündeten gescheitert. Unter dem Aushängeschild des Nationalitäten- prinzips haben sie als Kriegsziel enthüllt, Deutschland, Oester- reich-Ungarn, die Türkei und Bulgarien zu zerstückeln und zu entehren. Dem Versöhnungswunsch stellen fie ihren Vernich- rungswillen entgegen. Sie wollen den Kampf bis aufs Ueußerste.

So ist eine neue Sachlage entstanden, die aud Deutschland zu neuen Entschlü)sen ¿wingt. Seit zwei und einhalb Fahren mißbraucht England seine Flottenmacht zu dem frevelhaften Versuch, Deutschland durch Hunger zur Unterwerfung zu zwingen. Jn brutaler Mißachtung des Völkerrechts unterbindet die von England geführte Mächte- gruppe nicht nur den legitimen Handel ihrer Gegner, Dur rüctsichtslosen Druck nötigt sie auch die neutralen Staaten, jeden ihr nicht genehmen Handelsverkehr aufzugeben oder den Handel nach ihren willkürlichen Vorschriften einzuschränken. Das amerikanische Volk kennt die Bemühungen, die unter- nommen worden sind, um England und seine Bundesgenossen zur Rückkehr zum Völkerrecht und zur UÜchtung vor dem Gesetz

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N 4 OmAEN C r Al A T, 51H / Zu vewegen. Vie englische Regierung fc

der Freiheit der Mee! ( verharrt bei ihrem A1 shungerungsfrieg, der zwar die Wehr frafi des Gegners nicht trifft, aber Frauen und Kinder, Kranke

ije zwingt, um ihres Vaterlandes willen \{merzliche, gefährdende Entbehrungen zu erdulden. So

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häuft britische Herrschsucht kalten Herzens die Leiden der Belt |

unbefümmert um jedes Gebot der Menschlichkeit, unbe- tümmert um die Proteste der {wer geschädigten Neutralen, unbefümmert felbst um die stumme Friedensfehnsucht bei den Völkern eigenen Bundesgenossen. Jeder Tag, den das furchtbare Ringen andauert, bringt neue Verwüstungen, neue Not und neuen Tod: Jeder Tag, um den der Krieg abgekürzt wird, erhält auf beiden Seiten Tausenden tapferer Kämpfer das Leben und if eine Wohltat für die gepeinigte Menschheit. Die Kaiserliche Regierung würde es vor ihrem eigenen Gewissen, vor dem deutschen Volk und vor der Geschichte nicht verantworien tönnen, wenn sie irgend ein Mittel unversucht ließe, das Ende des Krieges zu beschleunigen. Mit dem Herrn räsi der Vereinigten Staaten hatte sie gehofft, Dieses Ziel durch andlungen zu erreichen. Nachdem der Versuch zur Verständigung von den Gegnern mit verschärfter Kampf- anjage beantworlet worden ist, muß die Kaiserliche Negterung, venn sie in höherem Sinne der Menschheit dienen und fich m den eigenen Veolksgenossen nicht versündigen will, den thr von neuem aufgedrungenen Kampf ums Dasein nunmehr unter vollem Einsag aller Waffen fortführen. Sie muß da- her auch die Beschränkungen fallen lassen, die sie sich bisher in der Verwendung ihrer Kampfmittel zur See auferlegt hat. __Jm Vertrauen darauf, daß das amerikanische Volk und feine Regierung sich den Gründen dieses Ents\chlusses und feiner Notwendigkeit nicht verschließen verden, hofft die Kaiserliche Negterung, daß die Vereinigten Staaten die neue Sachlage von der hohen Warte der Unparteilichkeit würdigen und auch an ihrem Teil mithelfen werden, weiteres Elend und vermeid- bare Opfer an Menschenleben zu verhüten. 4 / Indem ich wegen der Einzelheiten der geplanten Kriegsmaßnahmen zur See auf die anliegend? Denkschrift Bezug nehmen darf, darf ich gleichzeitig der Erwartung Ausdruck geben, daß die amerikanische Regierung ameri: nische Schiffe vor dem Einlaufen in die in der Anlage beschriebenen Sperrgebiete und ihre Staatsangehörigen davor warnen wird, den mit Häfen der Sperrgebiete verkehrenden Schiffen Passagiere oder Waren anzuvertrauen. Jch benuze diesen Anlaß, um Euerer Exzellenz den Aus- druck meiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu erneuern. Zimmermann.

Die in der Note erwähnte Den [\chr ift lautet, wie folgt:

WPom- 1. Februar 1917 ab wird in den nachstehend bezeichneten Sperrgebicten um Großbritannien, Frankreih und Ftalien herum und im östlichen Miktelmeer jedem Seeverkehr ohne weiteres mit allen Waffen entgegengetreten werden. Solche Sperrgebiete sind:

a. im Norden eik Gebiet um (Fngland und Frankrei, das be- grenzt wird durch ein&Linie in 20 Seemeilen Abstand längs der Dolländischen Küste bis Vrschelling Feuerschriff, den Längengrad von T erschellinn-Feuershiff bis Vksire cine Linie von doct über den Punkt 62 Grad Nord 0 Grad Lände nach 62 Grad Nord 5 Grad Wes weiter zu einem Punkt 3 Sceem&lon südli der Südspibe der Farber pon dort über Punkt 62 Grad Id 10 Grad West ad 61 O Nord „19 Grad West, dann 57 Gad Nord 20 Grad West bis

7 Grad Nord 20 Grad West weiter g b 43 Grad Nord 15 Gas

, dann auf dem Breitengrad 43 Gr@.Nord entlang bis 20 See- n von Cap Finisterre und in 20 Creteoilen Abstand entlang Ntordfüste bis zur französishen Gone O Der neutral S Hitrahrt bNAtK 1 eeaebiet westlih der Linie Pt. de i Reb aid 38 Grad 20 Minuten Nord und 6 Grad Ost, sowie notBH und west- lich eines 60 Seemeilen breiten Streifens langs der nordkæ;fanischen Küste, beginnend auf 2 Grad Westlänge. Ra

zur Verbindung dieses Seegebietes mit Griechenland füdda ein 20 Seemeilen breiter Streifen nördlich bezw. östlich folgender %.;, 38 Grad Nord und 6 Grad Ost nah 38 Grad Nord und 10 Gs D\t nah 37 Grad Nord und 11 Grad 30 Minuten Oft nach 34 Grad Nord und 11 Grad 30 Minuten Ost nah 34 Grad Nord und 22 Grad 30 Minuten Oft, Von hier führt ei l bré ter

fen westlih 22 Grad 30 tecbisden ser.

Neutrale Schiffe, die die Sperrgebiete befahren, tun dies al einene Gefahr. Wenn auch Vorsorae getroffen ist, daß neutral« Schiffe, die am 1. Februar auf der Fahrt nach Häfen der

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meilen vo ber spanischen b. im Süden das Mittelmeer.

offen das Seeaebi

20 Seemeilen M 1140 4 2 2 Minuten G Ld

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gebiete sind, während einer anaemessenen Frist geschont werden, [S

ist boch dringend anzuraten, daß sie mit allen verfügbaren Mitteln gewarnt und umgeleitet werden. Neutrale Schiffe, die in Häfen der Sperraebiete liègen, können mit aleicher Sicherheit die Sperrgebiete noch verlassen, wenn sie vor dem 5. Februar auslaufen und den kür- zesten Wea in freies Gebiet nehmen.

Der Verkehr der reaelmäßigen amerikanischen Passagierdampfec kann unbchelligt weiterachen, wenn

a. Falmouth als Bielhafen genommen wird,

b. auf dem Hin- und Nückwege die Scillys 50 Grad Nord 20 Grad West anaesteuert wird. werden keine deutshen Minen gelegt werden,

c. die Dampfer folaendè besondere in den amerikanischen Häfen thnen allein aestattete Abzeichen führen: Anstrich des Schiffs- rumpfes und der Aufbauten 3 Meter breite Vertikalstreifen, ab- wechselnd weiß und rot. In jedem Mast eine aroße weiß und rot karierte Flagge, am Heck nmerikanische Nationalflaaæe. Bei Dunkelheit müssen Nationalflagge und Anstrich der Schiffe nah Möglichkeit don weitem gut erkennbar und die Schiffe durchweg hell erleuchtet sein,

sowie ein Punkt Auf diesem Wege

d, ein Dampfer wöchentlih in jeder Richkung gebt, be sen An- E N Falmouth Sonntags, Abfahrt aus Falmouth Mittwochs erfolgt, i E ; | e, Garantie der“ amerikanischen Regierung gegeben wird, - daß diese Dampfer keine Bannware (nah deutshen Bannwarelisten) mit sich führen.

Karten, in welhen die Sperrgebiete eingezeihnet sind, sind in zwei Exemplaren beigefügt.

_Den Regierungen der anderen neutralen Staaten find ent)prechende Voten übermittelt worden.

Der Bundesrat versammelte sih heute zu einer Voll- sißung; vorher hielten der Ausschuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Zoll: und Steuerwesen, die vereinigten Ausschüsse für Justiz- vesen und für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Rehnungswesen und für Handel und Verkehr sowie der Ausschuß für Rechnung3wesen Sißzungen.

Im beseßten feindlihen Gebiet im Westen wie im Osten werden zur Verwendung bei Militärbehörden und Zioilverwaltungen Leute der verschiedensten Berufsarten ge- brauht Hilfsdienstpflichtiae aus Berlin und der Provinz Brandenbura, die ohne ausreichende Beschäftigung und, falls im wehrpflihtigen Alter dauernd „D. U.“ geschrieben sind, können sih in der Kriegsamtsstelle in den Marken, Berlin

| (Viktoriastraße 24), melden.

ad

Am heutigen Tage trilt, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, eine Höchstpreisverordnung für Zink n: Kraft, in der für Zink je nah dem Feingehalt, auch für umgeshmolzenes Zink, Altzink u. dergl. und für Zink in Erzen Höchstpreise fest- geseßt werden. Ueber die Anwendung der Höchstpreise in ver- schiedenen Fällen, auch bei Weiterverarbeitung des Zinks, sind bestimmte Richtlinien gegeben. Ausnahmen von den Be- stimmungen der Höchstpreisbelanntmachung können insbesondere bei Einfuhr gestaitet werden. Anträge und Anfragen sind an die Metallmeldestelle der Krieas-Nohstoff-Abteilung des Krieags- amts des Königlich Preußischen Kriegsministeriums, Berlin W. 9 (Potsdamerstraße 10—11) zu richten. Einzelheiten sind aus dem Wortlaut der Bekanntmachung zu ersehen, die bei den Polizeibehörden aushängt.

B m E E I E. R R

Vom Krieg8amt ist eine „ZUsammenstellung von Geseßen, Bekanntmachungen und Verfügungen, betreffend Kriegsrohstoffe, und deren Nachträgen, Ausführungsbestimmungen und Erläuterungen na ch dem Stande vom 1. Januar 1917“ herausgegeben, die aeaen Einsendung von 40 Z bei dem Oberkommando in den Marken uad den Stellvertretenden Generalkommandos (mit Ausnahme des Garde-, I[1. und XYVI. Armeekorps) zu er- halten ist.

Aus dieser Z'\ammenstellung ist ersihtlich, welhe Bekannt- machungen usw. für die einzelnen Rohstoffe, die zur Sicber- stellung des K'ieasbedarfs erforderli sind, am 1. Januar 1917 Geltung haben, / b

Das Ei eien Évon Áragänzudasblättern zu“ dieser“ Zu- sammenstellúina, in hènen \päter ershienene Bekanntmachungen usw. enthalten sind, “wird jeweils besonders bekanntgegeben werden. Für b-hö'dlihe Dienststellen können besondere Ab- druce für den Dienstaebrauch kostenlos bei der Vordruck Ver- waltung der K'iegs-Nohstoff: Abteilung des Kriegsam1s, Berlin SW. 48 (Verlängerte Hedemannstraße 10) angefordert werden.

Bayern,

Der Landtag ist gestern vormitsag zu einer außer- ordentlichen Krieastagung zusammengetreten. Der Vizopräsident von Fuchs exöfinete die Tagung mit einem Nach uf auf den ve1sto1 benen langjährigen V1 äsidenten Dr. von Orterer und gedochte weiter des Hinschiidens Seiner Majestät des Königs Otto, des Heldentodes Seiner Kön'alichen Hoheit des Piinzen Hei rich und des Ablebens Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph. Nuhmesworte zollte er den deu1lschen und verbündeten, insbelondere den so he: vorragend tapferen bayerischen Truppen und v'1\sicherte, die ({chnöde Abiehnung des Frievensançebots Seiner Mojestät des Kaisers duch unsere Feinde ave nur veran!aßt, daß alle Stämme des deutschen Volkes im Feld und zuhause ihre ganze Kraft erneut einfeßen zur Erringung des Friedens. Der Wahl des V1 äsiden ten, dessen Stelle dur den Tod von Oit- rers veu zu beseyen war, gingen längere Eiflärungev der Parteien voraus, wobei der Abge- ordnete Segiß im Namen der Sozialdemokrat'n und der Ab- geo1dneie Dr Müller: Hof vamens der Minderheit der Liberalen die A1 sicht vertiaten, daß das ganze Präsidium neu zu wählen sei, und da dies nicht oeschehe, wollten sie sich an der Wahl nicht beteiligen. Im Wahlgange felbst wurde der bisherige Vizepräsident von Fuchs mit 109 von 148 abae- gebenen Stimmen zum Prasidenten und an seiner Stelle der Abgeordnete Dr. non Casselmann (lib.) mit 107 von 147 obgegebenen Stimmen zum ersten Vizep1äsidenten der Kammer gewählt.

___ Nach der P'äsidantenwahl gab der Ministerpräsident Dr. Grof von Hertling Erklärungen über die politische Lüge ab. Laut Berscht des „W. T. B.“ gedachte er zunächst mif rvarmen Wort-n des Hinscheidens von Orterers und qab dann einen Ueberbli über die militärische En1wicflung seit dem

Pert Eintreten Rumäniens und über die Ablehnung des Friedens-

anaebots. Graf Hertling wandte sih gegen den Vorwu: f, daß LVeutschland, oder wie statt dessen mit Vorliebe gesagt werde, ver preußische Militarismus die Vorherrschaft antreten wolle Lt nur über Evropa, sondern über die ganze Welt, und fuhr

Ann fort: e aler Borwarf wird erboben gegenüber einem Volke, das mit erb Kaiser „einen 0eanien Nubm in der Gibaltung des Friedens Jabrk, hat. u vicht nur das. „Die Geschichte der bergangenen font erie aut, Daß das britische Infelreih jedes Aufïteigen einer mar n F cht als éine feindselige Bedrohung avffafßt, Fecht 3ndu kh D S geaen unseren aufslrèberden Handel und unse e were fläko n Qu de Kaufmann und die (rzeugnifse deutsden Ge» furrenz. Gn Often England eine iriedlide, cher e1foloreiche Kon- ves Vor F'anfreid und Nufkiland betr fft, wie „ntmmt B war das Va Me g: ifew [lens a! 8 deren Vunte aus 9 , Revarche dehnungsd Grankreis und Rußlands Ideal une: sâtt:tcher Aus- die unanaegl, §93 zu |dweiien voa JAopan, Italien ur d Fumänten, é Len einen reir en Froberungs®tricg begonnen haben. Eng-

s Hoh! ‘6 e c e R ischer Gel Keid, [ranzösi\ zjeMevarckeluft und usses Autdehrungs-

bedürfnis, diese drei sind die eigentlisten und ttefsten Ursachen, welch den furchtbarsten aller Kriege erstehen lteßen. Auf das Sorgfältigst wird in den- Kundgebungen unserer Feinde vershwoiegen, Mobilmachung Rußlands ‘war, welche in Wirklichkeit unvermeidlich mahte. So verhält es sch in Wahrheit

dunbahen dermalen {on durch die Ablehnung vereitelt er- G

daß es dite den Krieg mit dem

eine, die das Friedensgangebot Oesterreih-Ungarns und seiner o: seitens der Gegner erfahren habe. Dem Minister des Aeußern Grafen C zernin ist vom

Streben Deutschlands nach der Wel!her1schaft, mit der Eroberungs-räsidium des tschechishen Verbandes folgende Zu-

sucht der Mit!e'mähhie, mit dem heimtückti|chen Ueberfall friedliche

( rh rift zugegangen: Nachbarn, der im Namen der Gerec-tigkeit mit chwerer Buße bestraft

Fm Hinbltck auf die Antwort der Bierverbandsfßfaaten an den

werden joll. Deutschiand muß bestraft und e3 sollen insbesonderexäsi enten Wilson, worin die mit unserer Monarchie krteg}ührenden

die kleinen Staaten vor ähuliden Vcrlommnissen a:\chGüßt werden

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Schuß ‘der kleinen Staaten. K s f. «“

des Krieges anzugeben.

Das wagt man in England als Zielig eines {hrer Ziele ausführten,

aaten au „die Befreiung der Ts{chcch?n von der Fremdberrschaft“

zu welchem sie mit Waffengewalt Sangen wollen, weist das Präßidium d-s tihechischen WBerbandes

Der Redner erklärte, es genüge in dieser Hinsicht auf dage Jusinuation, die auf gänzli unrichtigen O LeBa uge De gefesselte Griechenland hinzuweisen und erwähnte dann die Unter4b!, zurük und erklärt fategorisd, daß das es: r Zukunft

11 ¿too j 7 F i i 1 s ch. 4c C ct 5 f wühlungstendenzen, die unsere Gegner bei uns und unserens,s unter dem habbburgisen Zepter scine Zukunft un

Bugde8genossen verfolgen. Graf Hertling sagte :

„Weon irgendwo etwas {wach ooer brüchtz gewesen fein sollte ie übermütige Ent-! î e : v 7 cs in cifirne Ent-ût eine Nachweisung über den Stand der Staats-

bei den Mittelmächten und ihren Verbündeten, die hüllung der aggreisivcn Kriec8ziele hätte genügt, [chlofsenhett umzuwandeln. Wie aber und wollen nicht kümmerlich unfer Dasein fristea. staatlices Leben nicht nur unversehrt, und entwicklungsfähia aus dem Krtege muß mt und ntcht g2gen uns leben.

auch

sondern Wir

Tetle annehmbaren Frieden kommen könnte, do unsere

hab n nit gewollt. Frieden zu erkämpfen

C

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unt:x At

ot vorter G Be T E "14 4 gefteigertem Maße fetne Pflicht erfüllen und die

n Der einmütiger ¿uschanden werden. Entscólossenhett h Die * Ausführungen verschiedenen Stellen mit lebhafter Zustimmung aufgenommen

Oesterreich-Ungarn. Der Kaiser | stchendes Handschreiben an die Kaiserin gerichtet : Liebe Frau Gemahlin! Die warme Anietlr ahme,

1

gegenbringen, veranlaßt m!ch, Eure Majestät,

Solvatentrau in ten [{chwe: en Bauten dieses s n porbillGerte Verdienste der Territorialtruppen hervor und sagte auc) außer) meinen waceren Kctiegsleutenz.r 8 Neutersdck Vhironel!

C | c 5, L ; «, Iteldung des „HReutershen Bureaus“:

näher zu bringen. Jch ernenne daber Eure Majesiät zur Oberst? s g u 1)

ite stebt,

R „4 41ck (C Weise zur V

inhabertn meines bewähiten Husa! enregiments Nr. 16. tapferen

unsere Veibündetenhulden Desterreihs veröffentlicht. Darum muß unserzitteilt, fla:k0. Juni hervorgehen. Europaiqvona isl der hatten goe- glaubt, daß es auf dem Wege. der Verständigung zu einem für beide j Fetade So bletbt nfchts anderes übrig, als uns diesentr

volkerung fundiert.

otetung und Zusamnenshluß allecnd im Deutschen 9 unserer Kräfte und Waffen. Jeder von uns muß in szinem Kreifeler in unvermeidlihen)as jährliche“ # rungen und Anstrengungen auf ih nehmen, ja er muß gieihj der Nachweisung mit 1027 Millionen eingestellt. nferen Kriegern fein L Btes für bas Wohl des Vaterland2g etnsetz2n. eichlosseaecn Abwehr woird der Haß der Feinde Ich bezweifle nicht, daß diese Etnmütizkeit und auch in Jhren Vechandlungen bewähren wird.“ des Ministerpräsidenten wurden anrden am Ende Dezember 1915.

*ezifferie fich Ende Juni 1916

v om h A ck (a8 4 A 5 hat laut Meldung des „W. T. B.“ nah-chaften eine K j

M n : : a Teuton mde 12 Sale A Alle metnej, Territortaldivisionen in ruppen mogen tn Curer Majeität Ernennung einen, Mesopotamien StHhuller con Schulter mit dex

mer in der Vergargenheit, so au in Gegen L die Grund- lgen seiner Entwicélung erblickt.

Die Staats\chulden-Kontrollkommission des Reichsrats

Wie B. L. B. betrugen dana die Kriegsschulden Oesterreihs am 1916 ins8gesami 2455 Milliarden Kronen. überwiegende Teil durch die ersten ler Kriegsanleihen durch Begebung in der aesamten Be- Der geringere Teil sind Vorschüsse bei Notenbank, beim Konsortium der österreihischen Banken Bis Ende Juni 1916 waren an fundierten Kriegsanleihen Milliarden begeben. Zinfenerfordernis für die Krieasanleihen ist Zu den (riegs\hulden von 2455 Milliarden kommen die übrigen ck¿taaisschulden von 11,47 Milliarden mit einem Zinsenerfordernis on 450,784 Millionen. Die ganze Staatsschuld © esterreichs stellte ch Ende Juni 1916 auf 36.02 Milliarden acge! 27,048 Mil- Das Verzinsungserfordernis auf 1478 Millionen gegen

4 1915.

o N ofe 1 HLCLOIE:

13,61

125,5 Millionen Ende Dezember

Grof;britannien und Jrlanud. Der König hat an alle Lordleutnants der Gräf- jotshaft gerichtet, in der er um ihre Mit- [ufstellung der Freiwilligenabteilungen ersucht.

girfung bet der ersuc diese sollen aus den Män die über das wehrpflichtige

die Gure Mcjeslät weiner bravenllter hinaus sind und eine bürgerliche Beschäftigung haben, Wehrmacht, ihren Kämpfen und Siegen, Freuden und Leiden ent-estehen und dazu bestimmt J die mir als eœtchiedenen militärischen Diensten abzulösen. Der König hebt

1

Cin + F So t Jen, die Negularen in den

Ver-

T [aut U: sprünzlih far die Verteidigung der Heimat bestimmt, baben

! R. 4 S F «El P toe Frankrei, auf Gall'poli, in Aegvpten reauláren Armee

0A N ald - n Mak) Lth oi+ Guhl R L \ L s D Í E ! E é neuen Beweis meiner dankbaren Wohlgeneigtheit erblickden und Wietämpft und si als thr gleihwertia an Mut und Tapferkeit und

bisher standbatt aushalten im Vertrauen auf den Allmächtigen undss den besten fetndlihen Truppen überlegen erwte)en.

unsere gerechte Sache. Marl m

Während l so die SWlacßten des NReichs im Auslande \{chlagen, müssen wir

Der Erzherzog Max hat sich nach dem Standortle Kräfte organtsieren und ausrüsten, diz thren Play als Ver- j ô r 9 | g

des deutschen Hauptquartiers begeben, um im Allerhöchsten Auf-idiger unserer Küsten im Falle eines Einfalls eianehwen follen.

trage dem i i teilende Schreiben des Kaisers Karl zu überbringen.

Infolge der s{hroffen Ablehnung des Friedensgangebots

der Miltelmächte seitens der Gegner und angesichts der hier durch entstandenen Notwendigkeit, Kraft weitexzuführen, hat die österreihisch-ungaris{he N E

schlossen, vom 1 Februar ab den Unterseebootkrieg i verschärfter Form aufzunehmen und innerhalb bestimmte

Sperrgebiete um Großbritannien, Frankrei und Jtalienr das Heer verfügbar zu machen.

Deutschen Kaiser das die Thronbesteigung mit-

S

As , , ¿ : “F D L é s Í «m Sinvernehmen mit dem Berliner Kabinett be-, enstfähiae Männer belassen werden, wenn sie ein gewisses

Fch kann mit Freuden miit?ilen, daß ich den Herzog von Connaught um Oberbefehlshaber der Freiwilligen ernannt habe. Ich vertraue arauf, daß alle Männer, die jeßt imstande find, im Auelande Dienst u tun, sio den Freiwilligen anschließen und unseren Feinden zeigen

N ; T YIET-yerden, baß metne Üntertaren jedes Alters bereit find, füc die Ver- den Krieg mit verslärftereldizur g thres geliebten Landes Dienst zu tun.

Liste der Beschäftigungsarten, in denen [lter überschritten haben, ist neu aufgestellt worden, wobei die

[tersgrenzen allgemein erhöht worden sind, um mehr Männer Eine neue Liste mit

herum sowie im östlichen Mittelmeer jeden Seeverkehr zu unter4hermaliger Erhöhung der Altersgrenzen wird in wenigen

binden.

Czernin gerichtete Note heißt es obiger Quelle zufolge:

Weiterreich-ÜViuarn und seine Verbündeten baden zur Be t-idigung

In einer in dieser Angelegenheit an sämtliche neu- tralen Staaten von dem Minister des Auswärtigen Grafenzit b de Bau von Handelsschiffen gegenüber dem Bau von Kriegsschiffen

Wochen veröffentlicht werden.

Das Kabinett hat sih in den leßten Tagen ernstlich der Schiffsbaufrage beschäftigt und damit, ob dem

cht der Vorrang gegeben werden solle. Wie die „Daily

{hres Bestandes und ihrer Lebensinteressen den im August 1914 ihnen, g“ erfährt, ziehe man in Erwägung, ob Großbritannien

aufgezwungenen Kampf aufgenommen und tin dreißig Kriegëmonaten der rtige E folge erztelt, daß in dem Mß? als die Eroberungsp!äoe der Feinde zunite wurder, Oesterreich-Ungarn und f-tne Ve: bündeten | R a E E: Ade

éi {3 i g erreiht betradtén forntien. Diesetiglichen Verlust an Schiffsraum infolge der feindlichen U-Boot8-

ihre rein deter siven Kiuegéziele als maßvole Erkenntnis und vert Ben zu vermeiden,

verbündelen Mäthie. Ikre

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Gegner, vom Wahn

¡erf zu Tönnen, wtetfen dieses Angebot stellien etne Forderung Vitederwertung der ihie Bernichturg zun wer an der Xotseßzung 1bi&t tec Gegner, die bünteten zu runen ga! Lande und zur See mt allen, avch den \chärfften grteigerte An rendung aller Kricgsuittel allein des Kri ges mögli.

iele bâtten. es Keteges die Schuld tiägt.

Waffe n.

Die Segner waren {on b!sher bestrebt, den Seeverk-hr Oefter-} uvd seiner Berbündet-n zu vnterbinden und diesenkl / anderen Vîeeren baben fie auch in der Adria sogar Hospital ffe sowte unbewafnete|

Defsterreich- ihrerteiis die gleih- Methode anwenden, indem sie Großbui'annten, Frankreich und zu einesF.

retW-Ungarns

Máchten j-de Zufuhr abus&neiten, Gleichwte qa P-r'onendau p‘er ohne vorherige Warnung

torp-diert. Üngarn vnv seine Verbündeten werden

rorian ledem Seeyherkehbr abschneiden Februar 1917 ab innerhalb

und Ftalten von diesem Behufe vom 1.

bestiomten Sperrgebi-tes jede Schiffahnt mit allen Mitteln ver-| vindern werten. Lie Note bezeichnet auf Grund beiliegerder Karten

D) S ac Pau Mio Sr ial R O S rankrei und Italtenaufe der Debatte, daß genau die Sperrg:biet- um Großbritannien, Frankreich und Jtalien! : A0 A! i 700 j g h m 7 M oi ) i f U oune T n Mittelmeere, wo yom 1. Februar ab jeremffe'n würden. Der Tagesperbrauh sei 7000 Tonnen, während nur

berumi und im ostilhen &eecy rebr oh wid. Auch dieser En!shluß wurde yon Oeiterreih-Unga: n in der Absicht gefaßt, du:ch wiiksame Kikleg3mittel den Kampf ah- zukürz-n und etnem Frieden näbenzukommen, für den es zum Unterschied von feinen Gegnern mäßige, von - keinem Berthtun(gedanken geleitete Bedingungen tns Auge faß!, nah mie vor beseelt von der Absicht, daß der Endzweck dieses Krteges keine (Groberungen, fondern freie und gesicherte Entwidlung des etgenen tvie ber anderen Staaten ist. In vollem Vert!'auen auf die bewäkrte Zapferkcit ihrer Lande und Seestreitkräfte treten die verbündeten Mächte mit bitierer Entschlossenheit aber auH mit der Gewißheit tn die bevorstehende ernste Phate des Kampfes, daß dieselbe zu einem Erfolge führ»n werde, der das jahrelanae Ningen endgültig entscheiden und hierdurch die Opfer an Gut vnd Blut rechtfertigen werde. Dem amerikanischen Botschafter in Wien wurde diese Note mit einem Zusay übermittelt, in dem er- Élät wird, die österreichisch-ungarische Regierung habe den Znhalt der bedeutsamen und von hohem sittlihen Ernst er- füllten Botschaft des Präsidenten Wilson an den Senat einer aufmerkjamen E: wägung unterzogen. Sie verkenne nicht die erhabenen Biele, die Wilson ins Auge fasse, müsse aber vor allem fesistellen, daß sein Wunsch, einen dauernden Frieden

Gegenüber derk Heere Disie:.reich-Unaarns und setner Ver- bezwingen, i6ze RKlotien zu vernichten und ibte Bevyölke- szuhungein, m ß der Kampf seinen Fortgang nehmen ¿u c el N S Diesninister Walter Long obiger Quelle zufolge, daß keine der macht die Abkürzung

weiteres mit allen Waffen entgegengetreten werden[{200 täglich einträfen.

1

1ch niht mit seiner jeßigen Flottenstärke begnügen und alle Kräfte der Erbauung von Handels\chiffen widmen solle, um den

ter Wun!ch, weiteres nußloses Blut-Ktigkeit gutzumachen und dem drohenden Lebensmittelmangel zeitigten das Frtedenßangebot der pter)orzubeugen. geblendet, dem ie do nch etne ibnen günsttge Wendung zu peten urd uns {rof zurück und für den Friedens|{chluß aut, die die vdlltge ite? vertündeten Viächte zur Voraussezung und Gott und die Welt siad Zeugen,

- Lord Nobert Cecil hat in Nottingham eine Rede gehalten, in der er, wie „W. T. B.“ berichtet, sagte: A Setner Ansicht nah wäre es v-rkehrt, fich auf die Blockade allein su verlifssen. Es fei zwar viel gescheben, upd man werte eist spât-r jeunteilen können, welhe großen Schwierigkeiten bei der Durch- Lihrung der Block\de zu überwinden gewesen selten; aber das, was ing'and hrauche, kônne niht durch die Blockade allein erreicht werden, ondern nur durch den Steg im Felde. In einer Rede in Westminster erklärie der Kolonial-

roberten deutschen Kolonien jemals der deutschen Herr- chaft zurückgegeben werden würde.

Vorgestern sind, wie „Daily Sketh“ meldet, drei Frauen und ein Mann unter der Beschuldigung. verhaftet Worden, daß sie den Premierminister Lloyd George mit Gift aus dem Wege räumen wollten.

Frankreich. Die Deputiertenkammer verhandelte gestern über die Kohlenkrise. : j Laut Bericht des „W. T. B." erklärte der Abg. Lavalle im die Kohlenvorräte von Paris bald er\chöpft

Die Gasgesfellschaft käme vur noch 14 Tage Kohlenvorrat aus. Troß dieser Zustände \eterten Kohlenverlader in St. Naiaires, weil man ihnen keine Pohnerhöhunzgen bewillige. Der Abg. Valette verlangte, daß ie Koblenbergwerksarbeiter der Klassen 1895 bis 1902 in le Bergwerke zurüllgeshaft würden. Der Beikehrsminisier Derriot gab zu, daß die Krise sehr ernst set. _Vor dem Kriege habe iFranf1eich3 Jahreêverbrauh 60 Millionen Tonnen betrogen, yon enen es 40 Milltonen selbt erzeugte. Infolge der Invasion sei die G igenprodukticn auf 20 Millionen gesunken. Der durch Cinfuhr zu dedende Bedarf übersteige zurieit 40 Millionen. Die Einfuhr aus Sngland, die monatlich 2 Millionen betragen sollte, set infolge biffsmangels seit August bis auf 1,5 Millionen gefallen, Er könne auch nit verbergen, daß Kohblensch|ffe vzr|\enkt würden. Der Kohlen» mangel set auvch von Hochwasser und Frost bedingt, die man weder elâmpfen noch voraussehen könne.

Niederlande. __ Gestern abend erhielt der Minister des Aeußern nach- tinander von dem deutschen und dem österreichisch- ungarishen Gesandten Mitteilungen, in denen die neuen Vlockadegebiete erläutert werden, die am 1. Februar in

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Den holländishen Dampfern „Zeelandia", „Ystro om" und „Nynstroom“ ist auf Veranlassung der Regierung die Ausfahrt verboten worden. Wie „W. T. B.“ meldet, bezieht fich das Verbot auf alle holländishen Dampfer und Fischerfahrzeuge, die die niederländischen Hoheitsgewässer ver- lassen wollen, und ist durch die verschärfte deutsche Tauchboot- taltik veranlaßt worden. Fremde Fahrzeüge sollen beim Ver- lassen der Häfen gewarnt werden. Man wartet auf die Fest- legung der ungefährdeten Fahrstraße. Aus Anlaß der in der holländischen Presse erhobenen Vor- würfe wegen der Festhaltung des Dampfers Peter - dijt“ in England verbreitet Neuter, wie „W. T. B.“ mit- teilt, eine Art Nechtfertigung, in der ausgesprochen wird, gut unterrichtete Kreise seien über die holländishe Auffassung er staunt. Es stehe dem Dampfer frei, jederzeit England zu ver- lassen, aber die englische Negierung könne ihm feine Bunker- lohle geben, da ste diese für Krieg8zwecke brauche, es sei denn, die Eigentlimer erklärten sih zu der verlangten Gegenleistuvg bereit. Die Eigentümer hätten dies abgolehnt, die englische Regierung aber könne nicht bedingungslos auf deren Forderung eingehen. Norwegen. Durch Königlichen Erlaß ist laut Meldung des B. T. B.“ gestern verfügt worden, daß der Königliche Erlaß 13. Oftober 1916, betreffend U-Boote, mit Wirkung 1 6. Februar 1917 ‘an folgendermaßen lauten foll: U- Boote, die zum Krteg8gebrauh ausgerüstet find und krieg- renden Viächßten gehören, dürsen fi niht im r orwegiicck en Hoheits- gewässern bewegen oder aujhalten. Wenn sie diesem Verbote entgegen- handeln, laufen fie Gefahr, ohne Warnuna mit Waff engewalt angegrifff- n zu werden. Das Verbot soll niht gegen U-Boote gerichtet sein, die fich wegen s{lechten Wetters, Havarie oder um Menschenleben zu retten, auf norwegi|es Seegebiet begetea. Das UV.Boot foll sh dann innerhalb des Sçegebteis in Ueberwasserstellung mit gehißter National- flagge oder internationalem Signal halten, das den Grund setner Anwesenheit angibt. Das U-Boot soll das norwegishe Seegebiet verlafsen, sobald der Grund, welcher es zu verweilen berechtigt, weg- gefallen if. U-Boote, die zum Krieaßsgebrauch ausgerüstet \tnd, und einer nichtfriegführenden fcemden Mzcht angehören, dürfen ebenfalls nicht in norwegis®e Hoheitsgewässer etnlaufen over sh dort bewegen, außer bet hellem Tage in fichtigem Wetter und in Veberwasserstellung

LiHtopn H tnnnlC anno mit gebißter Nattonalflagge.

Parlanrentarische Nachrichten.

Jn der gestrigen Sißung des Hauptausschusses Des Reichstages nahm - der Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg, wie W. T. B. meldet, das Wort zu folgenden Ausführungen:

„Am 12. Dezember habe ih im Reichstage die Erwägun- gen dargelegt, die zu unserem Friedensangebot geführt hatten. Die Antwort unserer Gegner hat klipp und klar dahin ge- lautet, daß sie Verhandlungen mit uns über den Frieden ab- ehnen, daß jie nur von einem Frieden etwas wissen wollen, den sie diftieren. Damit ist vor aller Welt die Schuldfrage wegen der Fortseßung des Krieges entschieden. Die Schuld lastet allein auf unseren Gegnern. Ebenso fest steht unsere Auf- gabe, Ueber die Bedingungen des Feindes können wir nicht distutieren. Nur von einem aufs Haupt geschlagenen Volke könnten fie angenommen werden. Kämpfen also heißt es.

Die Botschaft des Präsidenten Wilson an den Kongreß zeigt seinen ernsten Wunsch, den Weltfrieden wieder herv2i- zuführen: Viele der von ihm aufgestellten Maximen begegnen sich mit unseren Zielen. Freiheit der Meere, Beseitigung des Systems der balance of power, das immer zu neuen Ver- wicklungen führen muß, Gleichberehtigung der Nationen, offene Tür. Was aber find die Friedensbedingungen der Entente? Deutschlands Wehrkraft soll vernichtet werden, Elsaß- Lothringen und unsere Ostmarken sollen wir verlieren, die Donaumonarchie foll aufgelöst, Bulgarien abermals um seine nationale Einheit betrogen, die Türkei aus Europa verdrängt und in Asien zerschlagen werden. Die Vernichtungsabsichten unserer Gegner können nicht stärker ausgedrückt werden. aufs leßte sind wir herausgefordert. Wir seßen alles ein und wir

Zum Kampfe : nehmen die Herausforderung an. Wir werden siegen.

Durch diese Entwicklung der Dinge i} die Entscheidung über die Führung des U-Bootkrieges in ihr leßtes und akutes Stadium gedrängt worden.

Die Frage des UV-Bootkrieges hat uns, wie die Herren sich erinnern werden, gemeinsam in diesem Aus\{chuß dreimal beschäftigt, im März, im Mai und im September vorigen Jahres. Jch habe jedesmal den Herren in eingehenden Dar- legungen das Für und Wider der Frage vorgetragen. Jch habe mit Nachoru darauf hingewiesen, daß ih jedesmal pro tempore sprach, niht als grundsäßliher Anhänger oder grundsäßlicher Gegner der uneingeshränkten Anwendung der U-Boote, fondern in Erwägung der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Gesamtsituation, immer von der Prüfung der Frage ausgehend: Bringt uns der uneingeschränkte U-Bootkrieg dem siegreichen Frieden näher oder nicht? „Jedes Mittel sagte ih im März —, das den Krieg abzukürzen ge- eignet ist, ist das allerhumanste.“ „Auch das rücksichtsloseste Mittel, das uns zum Siege und zum schnellen Siege führt sagte ich damals —, muß angewandt werden.“

Der Reichskanzler führte dann weiter aus, weshalb er im März und im Mai des vergangenen Jahres gegen den uneingeschränkten U-Bootkrieg gewesen fei und weshalb die Frage auch im September nach dem übereinstimmenden Urteil der politischen und der militärischen Leitung nicht \pruch- reif war. :

Er kam in diesem Zusammenhang auf seine frühere Aeußerung zurü: I : _

„Sobald ih in Uebereinstimmung mit der Obersten Heeresleitung zu der Ueberzeugung komme, daß uns der rück- sichtslose U-Bootkrieg dem siegreichen Frieden nähert, dann wird der UV-Bootkrieg gemacht werden.“

Dieser Zeitpunkt, fuhr er fort, ist jeßt gekommen. Jm vorigen Herbst war die Zeit noh nicht reif, aber heute ist der Augenblick gekommen, wo wir mit der größten Aussicht auf Erfolg das Unternehmen wagen können. Einen späteren Zeit- punkt dürfen wir aber auch nicht abwarten,

Was hat sich geändert? Zunächst das Wichtigste.

Die Zahl unserer U-Boote hat sich gegen das vorige Früh- jahr sehr wesentli erhöht. Damit ist eine feste Grundlage für den Erfolg geschaffen.

Dann der zweite mitausshlaggebende Punkt.

Die schlechte Weltgetreideernte. Sie ftellt {hon jeßt Eng-

Kraft treten.

land, Frankreich und Jtalien vor ernste Schwierigkeiten. Wir

haben die festé FONAEUG: diese Schwierïgkeiken dürch den Unz beschränkten U-Bootkrieg zur Unerträglichkeit zu steigern. Auch die Kohlenfräge' ist im Kriege eine Lebensfrage. Sie ist schon jeßt, wie Sie wissen, in Frankreich und Jtalien kritisch. Unsere U-Boote wérden sie noch fkritisher machen.

Hinzu kommt namentlich für England die Zufuhr von Erzen für die Munitionsfabrikation in weitestem Sinne und von Holz für den Kohlenbergbau.

Noch gesteigert werden die Schwierigkeiten unserer Feinde auf diesen Gebieten durch die Zunahme der feindlichen Fracht- raumnot. Hier hat die Zeit und hat der Kreuzerkrieg der U-BVoote dem entscheidenden Schlag vorgearbeitet. Unter der örachtraumnot leidet die Entente in allen ihren Gliedern. Sie macht sih für Jtalien und Frankreich niht weniger als für England geltend.

Dürfen wir so jeyt die positiven Vorteile des uneinge- shränften U-Bootkrieges schr viel höher einshäßen als im vorigen Frühjahr, so sind gleichzeitig die Gefahren, die uns aus dem U-Bootfrieg erwachsen, seit jener Zeit gesunken.“

Der Reichskanzler erörterte darauf eingehend die allge- meine politische Lage.

Er fuhr dann fort: „Der Feldmarschall Hindenburg at mir vor wenigen Tagen die Lage wie folgt bezeichnet:

Insere Front steht auf allen Seiten fes. Wir haben überall die nötigen Reserven. Die Stimmung der Truppen ist gut und zuversichtlich. Die militärische Gesamtlage läßt

zu, alle Folgen auf uns zu nehmen, die der uneinge- shränkte U-Bootkrieg nach sich zichen könnte. Und weil dieser J-Bootfrieg unter allen Umständen ein Mittel ist, um unsere Feinde auf das schwerste zu schädigen, muß er begonnen werden.

Admiralstab und Hochseeslotte sind der festen Ueberzeugung, einer Ueberzeugung, die in den Erfahrungen des V-Boot- freuzerkrieges ihre praftischhe Stüße findet, daß England durch die Waffe zum Frieden gebracht werden wird.

Unsere Verbündeten stimmen unseren Ansichten zu. Vesterreich-Ungarn schließt sih unserem Vorgehen auch praktis an. Ebenso wie wir um England und die Westküste von Frank- reich ein Sperrgebiet legen, in dem wir jede Schiffahrt nach den feindlichen Ländern zu verhindern trachten werden, ebenso er- lärt Oesterreich-Ungarn ein Sperrgebiet um Jtalien. Allen neutralen Ländern ift für den Verkehr untereinander außerhalb des Sperrgebietes freie Bahn gelassen. Amerika bieten wir ebenso, wie wir es schon 1915 getan haben, unter bestimmten Modalitäten gesicherten Personenverkehr auch mit den be- stimmten englischen Häfen an.“

Darauf verlas der Reichskanzler die Note an die Negie- rung der Vereinigten Staaten und ieilte mit, daß ent- sprechende Noten an die übrigen Neutralen gerichtet worden sind.

Der Reichskanzler {loß mit folgenden Worten:

„Miemand unter uns wird vor dem Ernst des Schrittes, den wir tun, die Augen verschließen. Daß es um unser Leben geht, weiß seit dem 4. August 1914 jeder. Und durch die Ab- lehnung unseres Friedensangebotes ist dies Wissen blutig unterstrichen.

Als wir 1914 gegenüber der russishen Generalmobik- machung zum Schwerte greifen mußten, da taten wir es in dem Gefühle tiefster Verantwortung gegen unser Volk und in dem Bewußtsein entschlossener Kraft, die da \spriht: Wir müssen, darum können wir auch. “Unendliche Ströme Blutes sind seitdem geflossen, aber das Müssen und Können haben sie nicht weggewaschen. Wenn wir uns jeßt zur Anwendung unserer besten und schärfsten Waffen entschlossen haben, so leitet uns nichts als nüchterne Erwägung aller in Frage kommenden Umstände, nichts als der feste Wille, unserem Volk herauszu- helfen aus der Not und Schmach, die ihm unsere Feinde zu- denten. Der Erfolg steht in höherer Hand. Was Menschenkraft vermag, um ihn für unser Vaterland zu erzwingen, seien Sie sicher, meine Herren, nichts dazu is versäumt, alles Dazu wird geschehen.“

Nach dem Reichskanzler machte der Staatssekretär des Neichsmarineamtes Admiral von Capelle Mitteilungen vom militärischen und marinetehnishen Standpunkt aus. Der Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Hel F E'- ri ch behandelte an der Hand ausführlicher s\tatistischer An gaben die wirtschaftliche Weltlage. Sodann machte der Staats- sekretär des Auswärtigen Amtes Zimmermann Mittei- lungen über eine Reihe besonderer Fragen.

Es folgte eine geheime Sißzung des Ausschusses. Bei der alsdann wieder aufgenommenen vertraulichen Beratung nahmen Vertreter des Zentrums, der nationalliberalen Partei und der fortschrittlichen Volkspartei das Wort. Heute vor- mittag wird die Beratung fortgeseßt.

Kriegsnahhrihten. Fliegertätigkeit am 29. und 30. Januar.

Am 29. Januar herrschte an der ganzen Westfront rege deutshe Fliegertätigkeit. Durh klares Frostwetter be- günstigt, unternahmen unsere tapferen Flieger viele Fernflüge bis ans Meer und brachten wichtige Erkundungsergebnifse zurü. Jn den Häfen Calais, Boulogne und Etaples wurden zahlreiche Schiffe und reger Verkehr festgestellt. Auch auf den Bahnen hinter der englischen und französishen Front wurde von unseren Beobachte:n der feindliche Verkehr über- wacht. Die wichtigen Beobachtungsergebnisse wurden durch zahlreiche photographishe Aufnahmen belegt. Mit Flieger- beobahtung wurden eine große Menge wichtiger Schießen durchgeführt. Wir belegten den für den Nachshub der Engländer wichtigen Bahnhof von Albert mit 500 kg Bomben, Truppenlager westlich Péronne mit beobachtetem guten Erfolge mit 550 kg Abwurfmunition. Durch ein anderes Geschwader wurxden die Fabrikanlagen von Dombasle südöstlih Nancy, die sich mit der Herstellung von Kriegs- material beschäftigten, mit insgesamt 1000 ke Bomben be- worfen. Feindlihe Geschwaderangriffe auf Moryesi, Bapaume und in der Gegend von St. Quentin forderten als Opfer mehrere französishe Einwohner und verleßten einige Pferde. Sonst wurde kein Schaden angerichtet. Am 830. war die Fliegertätigleit an der Westfront überall durch Scneetreiben behindert. Troßdem führten unsere Flieger zahlreihe Feind- flüge durh. Sie bewarfen in der! Naht vom 29. zum 30. Ja- nuar den Bahnhof Albert und die wichtigen Lager von Bien- court, Cappy und Bray, alle an der Somme, mit 3000 hs Bomben. Jn der Nacht vom 30. zum 31. wurde der Bahnho

von Guillaucourt und Herleville mit 300 kg Bomben belegt.

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