1917 / 37 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Feb 1917 18:00:01 GMT) scan diff

E E E E E e i E E E L R Ea m 2M due 2 N E E E R

A An Gs Front. Durh Geschüßfeuer haben wir Abteilungen feindliher Jnfanterie zerstreut, die auf dem linkea Ufer des St. Georgkanals nördlih von Tulcea sihtbar

worden.

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Türkischer Bericht.

; Konstantinopel, 10. Februar. (W. T. B.) General- flabsberiht vom 9. Februar. :

Tigrisfront. Nah Nachrichten , die infolge Draht- unterbrechung erst kürzlih eingetroffen sind, hat am 3. Februar südlich vom Tigris ein größeres Treffen stattgefunden. In der Nacht zum 83. und am Morgen nahm der Feind unsere Stellungen unter heftiges Geschüßfeuer und griff um 11 Uhr Vormittags an. Bei feinem ersten An- griff gelang es dem Gegner, sich eines Teiles unserer ersten Linie zu bemächtigen, er wurde aber durch unseren Gegenangriff teilweise zurückgeworfen. Er drang darauf abermals vor, aber es gelang uns, unsere zweite Linie bis auf einen kleinen Bruchteil durch einen beftigen Gegenangriff wiederzunehmen. Weitere Angriffe am Nachmittag desselben Tages wurden abgewiesen. Weiter östlich wurde eine Kavallerie- brigade nebst Artillerie, welche gegen den Tigris vorzudringen versuchte, durch das Feuex L Kanonenboote gezwungen, den Nückzug anzutreten. Am 9. Sue und an den folgenden Tagen Jnfanterie- und Artilleriefeuer südlich vom Tigris in der Stellung von Fellahie. j .

Kaukasusfront. Jm Abschnitt des rechten Flügels sind unsere Sturmtruppen in die erfte Linie des Feindes einge- drungen, haben ihm viele Verluste beigebracht und eine Menge Ausrüftungsstücke und Kriegs8gerät erbeutet.

An den anderen Fronten kein Vorgang von Bedeutung.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Konstantinopel, 11. Februar. (W. T. B.) Heeres- beriht rom 10. Februar. / M

Tigrisfront. Am 9. Februar griff der Feind nach Artillerievorbereitung, die bereits am Morgen begann, um 10 Uhr Vormittags unsere Stellungen südlih vom Tigris an. Der Angriff wurde unter großen Verlusten für den Feind abgeschlagen. Vei einem zweiten Angriff des Gegners gelang es anfangs einem einzigen seiner Bataillone, in unsere Linien einzudringen, es wurde jedoch durch Hand- granaten- und Bajonettkampf wieder aus unserer Stellung ver- trieben, und so waren um 8 Uhr Nachmittags unsere Stellungen völlig wiedergenommen. Ein feindlicher Flieger wurde durch unser Jnfanteriefeuer zur Landung gezwungen.

Kaufkfasusfront. Jm Abschnitt des linken Flügels wurde ein Ueberfall starkec feindliher Aufklärungsabteilungen auf unsere Stellungen vollkommen abgeschlagen.

Von den übrigen Fronten kein wichtiges Ereignis.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

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Der Krieg zur See.

London, 9. Februar. (W. T. B.) -Die britische Admiralität gibt bekannt: | /

Der englishe Dampfer „City of Birmingham* twourde ohne Waraurg am 27. November vortgen Jah1es durch ein feind» liches Witerscebot. tauyebiert, als er 126 Meilen von, der nächiten Küste entfernt war. Der Damvfer hatte etne Besaßung von 145 Mann und 170 Pzxfsagiere an Bord, von den-n 90 Frauen und Kinder waren. Um dit-se Zelt war s{chwerer Wellenganp, aber tnnerhalb 10 Minuten rach der Explosion waren alle Boote mit allen Pafsagi:ren und der Mann}chast ntedergelafs-n und frei vom Schif. Im (Sinflarcg mit der englischen Seetradition blteb der Kapitän an Bord, bis das Schiff untec thm sank. Er wurde eine halbe Stunde später aufg ficht Das Verhalten der Manrschaft und Passagiere war durchweg bewunderunçcswürdig, Nah dcm Bericht des Kapitäns rahmen ote Frauen ihre Pläße in den Booten ruhig eto, als wenn sie ju ihren Mahlzciten gtugen, und als sie in den Bootcn waren, begannen sie zu firgen. Dret Stunden später wurden die Boote von einem Hofpitalsbif} aufgencmmea. Dort stellte i bei der Nac- zählung der Passagiere und Mannschafien heraus, daß der Schiffsarzt und dret Leutz von der Mannschaft ih nicht unter den Uebel: benden befanden und wahrscheinlich ertrunken sind.

Hierzu ist zu bemerken, daß am 27. November 1916 nach den eingegangenen Meldungen ein größerer graugemalter und mit einem Geschüß bewaffneter Negierungstransporter vernichtet worden ift. Dieser bewaffnete Regierungstransporter war der englische Dampfer „City of Birmingham“. Wäre die „City q Birmingham“ kein Regierungstransporter, sondern ein Pafssagierdampfer gewesen, wie die englische Admiralität aus leiht erfennbaren Gründen jeßt plöglih die Welt glauben machen will, so hätte die engli]he Admiralität nicht mehr als volle zwei Monate geschwiegen.

Berlin, 10. Februar. (W. T. B.) Eines unserer Unterseeboote hat in der Nordsee neuerdings fünf unbekannte englishe Dampfer von insgesamt 14000 Brutto- Registertonnen im Unterwasserangriff versenkt.

Christiania, 10. Februar. (W. T. B.) An das Mini- sterium des Aeußern gelangte ein Telegramm aus Grimsby, demzufolge ein U-BYoot am 8. Februar, 7 Uhr 45 Minuten Vormittags, einen Angriff ohne Warnung auf den Langesunder Dampfer „Jda“, der mit Ballast von Leith nah London unterwegs war, gemacht hat. Ehe das U-Boot gesichtet wurde, feuerte es vier Schüsse ab, danach im ganzen über 20 Gra- naten. Zwei Mann wurden getötet, fünf verwundet. Als der Nest der Besaßung in die Boote gina, wurde das Schießen eingestellt und die U-Bootmannschaft versenkte die „Jda“ mittels VDomben. Ein britisher Torpedojäger nahm die Dampfer- mannschaft auf.

Haag, 10. Februar. (W. T. B.) Letzte Nacht wurden acht Mann des Segelloggers „Marianne Sch. 235“, der versenkt wurde, an Bord des Leuchischiffes „Terschelling- bank“ gebrat.

London, 10. Februar. (W. T. B) „Lloyds“ melden: Der enalische Dampfer „Japanese Prince“ und die norwegishen Dampfer „Ellavore“ und „Havgard“ wurden versenkt. Der Kapitän der „Ellavore“ ift gelandet, der Maat und elf Mann werden vermißt.

London, 10. Februar. (W. T. B.) „Lloyds“ melden, daß die englishen Dampfer „Lullington“ und „Matola“ versenkt worden sind. Die Besayung des eLullington“ wurde gelandet. Der englishe Dampfer „Vechtree“ (1277 Tonnen) und der norwegische Dampfer „Soldbakken“ sollen versenkt worden sein. Zwei Mann find umgekommen. Der norwegisheSegler,Storskow

ist von einem U-Boot versenkt werden,

| Berlin, 11. Februar. (W. T. B.) 9. Februar als versenkt gemeldeten sieben Dampfern und drei Segelschiffen befanden sih zwei Dampfer, die Eisen- erz geladen hatten, je einer mit Ladung Weizen bezw. Nüssen und einer, der Grubenholz für England an Bord hatte. Von den Segelschisfen führten zwei Lebensmittel nah England. Weiterhin wurden versenkt zehn Dampfer und dreizehn Segell@isfe mit insgesamt 32000 Br.-Neg.-To. Vibie aht Fischdampfer.

Wohlfahrtspflege.

Der Gedanke der Kriegspatenschaft, der in der persdulichen Auteilnabme des Kriegêpaten an einer Kriegêwaise seinen fklarsten Ausdruck findet, gewinnt immer breiteren Boden. Einzelne Männer und Frauen, wie aub Vereine und Kö-perschaften haben in diefer Einrichtung die sachgemäße Form gesehen, wie se an den Walsen der zum Schuß des Vaterlands Gefallenen thre Dankes\{Guld abtragen und auch vielen an den Fronten in täglicher Lebensgefahr stehenden Vätern eine Sicherung threr Kinder daheim gewähren können. Dieses Liebesweik wird durch den unter der Schirw Herrschaft des preußischen Friegemtnisters stehenten Reichsverband für Kriegspaten|chaften (Vorf.: General Freiherr von Langerrann; Geschäftsstelle; Berlin W. 30, Münchener Straße 49) in einheitlihem Geiste gefördert und ausgebaut. bec der Rahmen feiner Saßzung it so wett aespaunt, daß in ibm auch Naum für jede aus s.tlihen und persönlichen Verhältnissen ent- springevde Eigenart der Au8übung der Krtegspatenschaft gegeben ist, fo daß sie si in vollec Selbständigkeit entfalten und wirken kann. Dringend empfohlen wird jedoch, daß keine Kriegspatenschaft über- nommen wird obne Verständigung mit den amtlichen Fürforgestellen in Stadt und Land, den JIugendfürsorgevereincn und fonstigen er- probten Organlsationen. MNamenilth sollte ohne solhe Ver- ständigung keine Kriegsöpyatenverstherung abgeschlossen werden. Noch immer gehen Klagen und Beschwerden darüber ein, daß unser dem Deckmantel der Ltebestätigkeit geschäftlihe Erwerbszwele viel- fach bet folhen Versicherungen betrieben werben. Htervor ij zu Nuß und Frommen der Kriegerwaisen nachdrücklich zu warnen. Fn jedem einzelnen Falle sollte Rat und Autkurft bei tea obengerannten S!eUen eingeholt werden, damit Schädigungen der Kriegt patenschafsts- sache verhütet roerden.

Der Köln-Neucssener Bergwerks8veretn in Efsen-Altens- essen hat der Nattonalstiftung für die Hinterbliebenen der îm Kriege Gefallenen den Betrag ven 200000 „6 überwtejen.

Wie ferner dem „W. T. B." aus Nürnberg berichtet wird, hat ter Fabrikbesißer Kommerzienrat Rudolf Chillingwort h zugunsten bder Nationalstiftung zur Krtiegsfürsorge den Betrag von 100000 6 gestiftet mit der Bestimmuna, daß die Hälfte hiervon dem Bezirk Nürnberg urd dem Bezirk Düsseldorf über- wtejen wird. A

Der Bankier Ernst Haaßengier in Halle a. S. hat anläßlich fetnes 70. Geburttiage9 vertügt, daß rah setnem Ableben aus seinem Nachlaß 500000 # der Stadt Halle zur Gründung und Führung etner Bankler Ernsi Haaßengier-Stiftung, Kriegerheim* über- wiesen werden soll. Diese Stiftung soll, wenn von Kriegern kein Anspruch mehr gemacht wird, in ein Greisenasyl umgewandelt werten.

Kunst und Wissenschaft.

Die Bücherei des Königlichen Kunstgewerhemuseums brelbt bis auf weiteres geslofsn,

Literatur.

Soeken erschien ter Fabrgang 1916 des JFahrbuchs des NetchsversicWerungtr2chts: MNechtsprehung uud Rechtalehre des Johres 1915, herausgegeben vom Königlich bayertshen Hofrat Dr. Soergel in Verbindung mit dem Geheimen Neglerungsrct Dr. Men gel und Regterungérat Dr. Schulz (Werlin, Stuttgart, Lelpzig 197, Veriog von W. Kehlhammer. 335 S. Geb. 5,70 Æ#). Dieser fünfte Jahrçarg des troy des Krieges púr ktlih ers{ienenen Jahrbuä8 btetet wie bie früheren Fahrgär ge etne criMôpfenhe und übersihiliche, nach den Paragraphen ter Nets- veisiherung8ordnung, des Unge stelltenversiherungsgesetßes und ihrer Neben gesetz geordnete Zusammenstellung aller wiSßtigen Entsceidurgen aus dem Gebiete d.r Arbeiter- und Angestelltenversiherung in F: apver, gemeinversländli&er Form. Bei jebem (Hesetz! 8- parogrophen sind ferne: die bazu ergangenen WVerorènur gen und die einshläaige Litétralur vermerkt. Ein auch die früheren Jahrgänge mitumfassend-s Regitter eilelhtert die U- bersicht. Das Jahrbuch i} bei dec Fülle des Matertals, das die mit der Arbeiter- und Angeflelltenversierung be‘aßten Stellen zu bewältigen baben, ein kaum entbebhrlihzr Ratgrber. :

Fragen des Ofleus ist ter Tit-l des Februarbeftes der Süd - deutschen Monatshefte (Preis 1,50 4, Verlag Letpzig und München). Das Sonderh:ft hat folgenden Inhalt : Preußen kann vit kolonisiezen !; Die religtôs, politische Lage Livlands unter russischer Oberboheit von Wiiheim Grimm, ehemals Poastocr in Lyland; Iüdisches Nätsel; Der Kunstwa:t; Von etner Retse noah Warschau von Dr. Adolf #riedemann ia Berlin; Bismarcks Frierens!\chlü}se : Jüdisches Volkt\ckchu!wesen in Warschau von Prof-ess:x Dr, Mony Sodernh-im in Berlin; Vom Juden und seinem Baron von Paul Grafen von Keyserlt- gk, z. Zt. im Felde; Jnselbüche:ei; Die Lage der jüdischen Arbetter in Pol'n von Wladimir Metem in Warschau ; Aus Polens leßten Tagen. Bilder aus der Warschauer Gescll chaft des 18. Jahrhunderts von Professor Dr. Nudo¡f Stübe in Leipztg; Neue Bücher ; Altmodische Gu! sbe fißer, Erzählung von Nikolai Sogol. Deutsch von Adolf Dirr; Ueber Fiiedentbetingungen; An einen Juven yon ans Heinri Ch:ler in Freiburg; Nosse h-kfen nit. Galhzische Siensare: Dr Emigrant von F. L, Perez. Deulsh von Nlexander Cliasterg; Wie ein hoher englisher Offizier im Stp!ember 1914 vom Kiuiege dachte; Ein Bücher verzeichnis zur Wisscnschaft des Fuden- tvms von Wlad. W. Koaplun-Kegan in Berlin; Neue Neclam- Nummern; Deu!sche Bauerransirdlungen in der Ukcaina von Gomund Schmid in Frar kfurt a. O.; Zur neuen Ebers-Ausgabe vy.n Josef Hofmiller in München; Oesilie Ko&kurst von Dr. Adolf Dirr, Kusios am Ethrographischen Museum in Mür chen; Wige Neu- ersheinungen; Baralong Denkschrift der Deutschen Negierung über die Ermordung der Besatung eines deutschen Untersecbeotes tur den Kommwandanten des bitten Hilfskreuzers „Baralong“. Miit- getetit dund) K. A. von Müllec; Erllärung,

Kurze Anzeigen neu ershienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt, gen sind nur an die Nedaktion, Wilhelm- ]straße 32, zu rihten. Nüdsendung findet in keinem Falle statt.

Für alle Welt. JFllustricrte Zelishrift mit ber Abteilung Erfindungen und Entdeckungen auf allen Gebteten der Naturwitssenshaften und Technik. XX111. Jahrgang, Heft 5 bis 9. Jäbrlih 28 Hefte à 0,40 6. Berlin W. 57, Deutsches Veilag8haus Bong u. Co,

Der Krieg 1914 in Wort und Bild. Heft 106 bis 111. Preis tes Heftes 0,30 4. Berlin W. 57, Poisdamerstr. 88, Deutiches Ve lagshaus Bong u. Co.

Ptndenburgs Mauer tim Often. Von Frig Wert- heimer. 2,50 , gebdn. 3,50 #. Stuttgart, Deutsche Verlags-

anstalt.

Unter den am |

L

Deutsche und romantsGe Freimauecreî. Von Dr. jur Hetlnuz Brauwelier. 1,60 46. Cöln, F. P. Backem. , Deut} chland und Polen. Won Fredrik Bödfk, Münden F. Bruckrmnanu. 5 |

Die Zukunft Belgiens. Von Cornelius Gurliit, 3 #. Bexiin W. €6, Wilhelmste. 48, Der Zirkel, Aritekturveilag,

Sternbüchlein für das Jahr 1917. erausgeg, y Ns Henseling. 1 6, Stuttgart, Franckhshe Verlagöbu andiung.

Das Buch vom Auto. Bau und Betrieb des Automobils Von Theodor Lehmbeck 3. Aufl, Mit 230 Tertabhildungen M 6 „#6. Berlin W. 62, Lutberstc, 14. Nichard Carl Schmidt u. Co.

Hans Hellers Höllenfahrt. Erkebnisse in französi Kriegsgefangenschaft. Von Otto vonGotiberg. 1 6. Berlin g Oranienstr. 140--142. Otto Elsner. !

Die Söhne des Senators. Von Theodor Storm 8. Auil. Gebdn. Bötjer Bas. Eine Geschichte von Theo, dor Storm. 10 Aufl. Getdn. Beilin W. 35, Lüßowstr, 7; Gebrüder Paetel (Dr. Georg Paetel),

' Katserworte, aus„ewählt von Pr. Friedri ch Everling 2,90 #4, Berlin SW. 48, Wilbelenftr. 29. Trowiysch u. Sohn.

Entente und Neutralität. Von Professor Beit Valentin, 1,50 «A. Leipitg, S. Hirzel.

DeutscheKrtegsklängne 1914/16 Auégewählt von Iohann Albrecht, Herzog zu Medlenburg. 7. Heft 0,40 M. Lelpziz K. F. Koehler. |

Verkehrswesen,

Im Postverkehr mit dem öfterreihishen Küstenkande And tolgenoe Aenderungen eingetreten: Der Pciyatyaketverkehr mlt Cepovan ft wieder aufgenommen worben, Kugelassen sind Pakete bis zum Gewicht voa 5 kg auf Sefahc des Absenders. Wertangabe und Eilbestellung sind ausgeschlossen. Etugesrellt ist jeglicher Vetrkehr mit Vornberg, Prebacina uud S{önpcß sowie der Etnschreib- und WertbriefverTehr mit Ternova bei Görz.

R. L

Nr. 6 des „Zentralblaits für das DeutschGe Net berausg?geben im yteihSamt tes Invern, vom 9. Febcuar 1917 hat folgenden Inhalt: Konfulatweien: ErmäZtigungen zur Vornahme don Zivilsfandshendlungen. Mülitärwejeu: Erster Nachtrag zu den Gesamtverzeichnisse der den Dilitäranwärtcin usw. tn ben Bundeg, staaten vorbehaltenen Siellen, Maß- und Gewolchtswesen: Zu lafsuyg etncs Systems von Meßwandlern zur Beglaubigung durch die (lektrishen Prüfämter. Pcst- und Celegrapbenwesen : Aus\chliehung der Einschreibung bei Privatipaketen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.

P E N RMS A FDEHRE S E: DIE S RERSRLENIZS« S E Ä INRONEN E E S

Theater,

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 43. Abonn: men!svorstellurg. Fidelio, Oper in zwei Akten bon Ludwig van Beethoven. Text nach dem Fronzösishen von Ferdinand Treitichke, Zu Anfang: (Ouvertüre zu Fideligs“, Vor der leßten Ver wandlung: „Ouvertüre Leonore (Nr. 2)“. Musikalisce Leitung: Herr Generalmusikdirektor Blech, Regie: Herr Regisseur Bachmann. Chöre: Herr Professor Nüdel. Anfang 72 Uhr.

Schauspielhaus. 44, Abonnementsvorstellung, ODienst- und Frelpläße find aufgehoben. Neu einstudie:t: Die Müärcheutante, Lustsptel in dret Akten von Dtto Franz Gensihen. Jn Sjzene ges: ßt von Herrn Dberregisseur Patry. Anfang 72 Uhr.

___M ttwoch: Opernhaus. 44. Ubonnementsvorstellung. Dienst- und Freip!üße find aufgehoben, Richard Wagner-Zyklus. Erster

Lag: Rleuzt, der Letzte vex Tribuuen. Groke tragische Oper M

in fünf Afcen von Nichard Wagner. Anfang 6x Uhr Schausptelhaus. 45. Abonnementtvorslelung, Könige. El

Schausptel in drei Aufzügen von Hans MüPer. Fn Szene geseßt

bon He:rn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 74 Uhr.

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L Am 9. Feb: uar 1917 verschied zu Berlin {m hohen s Altec von 88 Jahren Setne Exz:llenz der Vizcadmiral S S a. D., Ritter h. O.

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Herr Dtto Livouius,

o zuleyt Departementsdireltor in der früheren Admiralltät. 2 j Die Kaise liche Marine verliert in dem Peimgegan enen t:

a thren ältesten Seeo!fizier, der bis zulet der Entwicksung E Ea der Kricgéfloite und ihrer Mitwirkung im jegtgen Kriege M mit grôßem Intereffe gefolgt ift. L m Seme vornehme Geslnnung und hervorragenden Z Choraftereigenshasten sihern dem Be1storbencu ein treues cu Gedenkcn. t Berlin, den 9. Februar 1917. Der Staatèësekeeiär des Reichsmariuncamt8: v. Capelle. N C R E E R E Verlobt: Frl. Chrifta von Rathenow mit Hrn. Havptmann Ermt Moriß von Kaisenberg ( Nopkow bei Free, Kr. Schlawe—Döberty) Fil. Babriele von Goldfus mit Pry. Ernst Brandt-Plobmüb! (Liegniß). Frl. Mate Luise Smidt mit Hrn. Wolf & Schleber (Berlin —Gretz). Í Verehelicht: Hr. Oberleutrant i. Nit. Feldjägerkorps und Fo E Nes Kinner mit Frl. Charlotle von Nattermo:Üt Hamburg), 2E Geboren: Ein Sohn: Hrn. NRegterung?assessor Dr. jur. #18 D. voa Hansemann (Bonn). ; Gestorben: Hr. Sanitätsrat Dr. Philipp Manchó (Berlin). ér. Louise von Hezmanu, geb. von Klißing (Schiltigheim bd Straßburg).

E

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr, Tyrol in Charlottenbur Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Borsteher der Expedi Nechnungsrat Men gering in Berlin. Verlag der Expedition (Men gering) in Berlin. B Druck der Norddeutschen Buchdrukersi und Verlagsanstalh, *. Berlin, Wilhelmstraße 32. 10 Fünf Beilagen sowie die 1369, Yusgabe dexr Deutscheu Verlusilisten.

zum Deulschen Reichsanzeiger und

1237.

Nicchtamtklicßes, (Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

Frankreich,

Die Negierung hat dem „Temps“ zufolge die Be- hörden offiziell angewiesen, mit den Vertretern von Venizelos in Verbindung zu treten, und den Marseiller Generalkonsul der Salonikier Regierung anerkannt. Die An- ertfenmmung der Konsuln in Lyon, Bordeaux und Le Havre steht bevor.

In der Sizung des Senats am Freitag kam es bei der Erörterung der Interpellation über die Kohlenkrise zu heftigen Angriffen auf die Regierung. Besonders wurde dabei die Unfähigkeit des früheren Transportministers Sembat gerügt und das Abkommen mit England Tritisiert.

Der Senator Servant sagte laut Bericht des „W. T. B.*, der Staat habe das Monopol für die Kohleneinfuhr übernommen und darüber mit England verhandelt. Diese Lösung sei vielleicht günstig für die Verbündeten, aber nit für den französischen Handel und die framösche Industrie. Die Senatoren Dobiterre und Berenger {lossen sich dem Neduer an, indem fie Freiheit für die Händler forderten. Der Minister Herriot antwortete, Frankretch habe ein Abkommen mit England. Man könnte darauf verzichten, und er würde gern zu diesem Mittel gretfen, wenn Frankreich ntcht darunter liite. Aber der Senat wisse, wodur gegenwärtig die Schiffe verhindert würden, tn andere Hâfen zu gelangen. Wenn Frankrei das Abkommen mit England ntcht lôse, so müsse es dieses loval einhal!ten, es aber nit in Einzelheiten durchlöchern. Das Ab- kommen babe übrtgens große Vortetle. Es set gegenwärtig das größte Glü, das man haben könne, auf dem Meere Englands Verbündeter zu sein. Zweifelles müsse man das Abkommen biegsamer und kauf- männi]cher gestalten; aber England habe si Frankretich gegenüber bei der Verteilung des verfügbaren Frabtraums bereits fehr liberal ge- zeigt. Großbritannien habe seine Einfuhr entsblossen herabgesetzt, wte Frankrei es auch müsse. Man spreche von Versciffungsfreihbeit als von einem möglichen Hilfsmittel, aber bie Beschränkung der ver- fügbaren Tonnage betreffe die geregelten wie die ungeregelten Tians- porte. Frankceih hätte also niht mehr Schiffe zur Verfügung, beit Tief auf das jeßige System verzichte und dem Handel Frei- eit ließe. ___ Der Minister Herriot verwarf \chließlih eine Tagesordnung, in der Sembat ein Tadel ausgesprochen werden sollte, und stellte die Vertrauensfraae. Sodann wurde eine Tagesordnung angenomnién, in der der Negierung das Vertrauen ausge- \prochen und gewünscht wird, sie möge der Kohlennot und der Tran?portfkrise glücklih steuern.

S ntt 22 S C

Nufß;land.

__ Der Premierminister Fürst Goli tin dementiert der „Ber- lingsfe Tidende“ zufolge die Gerüchte, wonach die Wieder- eröffnung der Neich3duma weiter aufgeschoben werden würde, und erklärt, er werde persönlich in der ersten Sißung der Duma erscheinen. Ob ein gemeinsames Arbeiten zwischen Negierung und Duma möglich sei, hänge von der Haltung der Duma ab; er selbst werde sich an das ín dem Kaiserlichen Handschreiben entwickelte Programm halten.

Niederlande.

Der Minister des Aeußern Loudon hat den General- staalen in Form eines Weiß buches die diplomatische Korrespondenz zwischen ihm und den Gesandten Deutschlands und Oesterreih-Ungarns im Haag über den vershärften U-Bootkrieg zugehen lassen. Wie das „Haager Korrespondenzbureau“ meldet, geht daraus hervor, daß der Minister in Beantwortung der Noten der beiden Mittelmähte sie an die Proteste erinnert, die die niederländische Regierung {on früher gegen Maßregeln erhoben habe, die von englischer und deutscher Seite auf der Nordsee ergriffen worden sind, und darauf hinweist, daß die niederländische Regierung sich jetzt mit umsomehr Grund verpflichtet fühlt, gegen das angekündigte l’-Boot-Syslem Einspruch zu erheben. Die nieder- ländische Regierung könne in der Zerstörung neutraler Schiffe dur die Kriegführenden nur eine Verleßung des Völkerrechts erblicken, ganz zu s{chweigen von der Verletzung der Geseße der Menschlichkeit, wenn dies ohne Rücksicht auf

die Sicherheit der Personen, die sich an Bord befinden, ge-

V

schieht. Die Verantwortung für die etwaige Vernichtung von niederländischen Schiffen in den Gebieten, von denen die Nede sei, und für den daraus folgenden Verlust an Menschenleben würde auf die deutshe Regierung fallen. Die Verantwortung der deutschen Negierung würde besonders {wer sein in den Fällen, in denen die Schiffe durch die feindlichen Kriegsschiffe, die das Untersuchungsrecht ausüben, gezwungen würden, sich in die gefährliche Zone zu begeben.

Das Marinedepartement teilt mit, daß das Leucht-

\chiff „Terschellinger Bank“ jegt in 53 Grad 29 Minuten nördlicher Breite und 4 Grad 17 Minuten östlicher Länge von Greenwich verankert ist. _, Dem Haager „Korrespondenzbureau“ wird von befugter Seite mitgeteilt, daß die deutshe Marine, soweit das noch möglich war, Maßregeln getroffen hat, um die beiden nach Stornoway ausgesandten niederländishen Schlepp- dampfer, die den von England aufgehaltenen Getreidedampfer „Westerdijk“ abholen sollen, vor Versenkung in der gefährlichen Zone zu schüßen.

Jm Haag eingetroffenen Nachrichten zufolge hat die englische Regierung im Prinzip zugestimmt, daß holländische Schiffe, die von Amerika nah Holland fahren, in Zukunft nicht verpflichtet sein werden, einen Hafen in England anzulaufen, sondern statt dessen Halifar oder die Bermudas an- laufen können. Ueber die Schiffe aus anderen Ländern sowie über die von Holland und den Kolonien nach Holland aus- fahrenden wird noch verhandelt.

Amtlich wird mitgeteilt, daß der Kolonialminister tele- graphisch die Nachricht erhalten hat, daß 22 niederländische Dampfer, die in englischen Häfen im Osten festgehalten wurden, die verlangte Erlaubnis zur Ausklarierun g er- halten haben,

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 12. Februar

Schweden,

Die 1911 eingesezte Kommission zur Verbesserung der Seeverbindungen zwishen Schweden und Nußland schlägt nach einer Mitteilung des „Svenska Telegrambyran“ in ihrem jeyt eingereichten Bericht eine von Schweden im Einverständnis mit Rußland durch die Staatsbahnverwaltung zu betreibende Dampffährenverbindung zwischen Kapellskär und Baltischport vor. Ueber diesen Vorschlag soll mit Rußland ver- handelt werden.

Die am Freitag in Stockholm abgehaltene Konferenz der {chwedischen Needer gab, wie „Dagns Nyheter“ meldet, bekannt, daß die \{chwedische Tonnage ausreiche, um Schwedens notwendige Einfuhr sicherzustellen, unter der Vorausseßung, daß die in den Häfen kriegführender Länder be- findlihe Tonnage freigegeben werde und freie Fahrt nach Schweden erhalte, sowie daß die notwendigen Bunktkerkohlen zu erhalten wären, ohne dabei Fahrten ausführen zu müssen, die nicht den shwedishen Jnteressen dienten. Eine Abordnung der Needer gab obige Beschlüsse dem Ministerium bekannt und forderte Maßnahmen, die Schweden die für seine vitalen Jnter- esser nötige Tonnage sichern.

Aus London eingetroffenen Nachrichten zufolge läßt Engs- land keine \{chwedischen Schiffe mehr aus englischen Häfen heraus. Der Dampfer „Tule“ war der leßte \{hwedische Dampfer,

welcher Großbritannien verlassen durfte.

Nortvegen.

Der norwegische Dampfer „Sortland“ ist, wie „Dagbladet“ meldet, am 8. d. M. Nachts innerhalb der terri- torialen Grenze von zwei englischen Torpedojägern be- \{chof\sen worden.

Schweiz.

Der Bundesrat hat am 9. d. M. laut Meldung des „W. T. B.“ nochstehende Note an die Kaiserlich deutsche Regierung gerichtet:

Mit der Note vom 31. Januar d. X. baben Eure Exzellenz im Auftrage der Kaiserlichen Regierung in einläßliher Weise die Gründe auscinandergesezt, welche fie zu der Entscheidung führten, alle Be- s{hränkungen fallen zu laffen, die sie si vordem in der Berwendung threr Kampfmittel zur See auferlegt habe. In der beigegebenen Denkschuift, auf welche die Note wegen der Einzelheiten der ge- planteu Kriegsmaßregeln zur Sce Bezug nimmt, wird er- flärt, daß vom 1. Februar 1917 an in bestimmt ungrenzten Sperrgebteten um Großbritannien , Frankreich vnd FStalien herum jedem Seeverkehr ohne weiteres mit allen Waffen entgegen- lreten werde, und daß neutrale Schiffe, die die Sperrgebiete befahren, dies auf eigene Gefahr tun. Wenn auch Vorsorge getroffen sei, daß neutrale Schiffe, die am 1. Februar auf der Fahrt nah Häfen der Sperrgebiete waren, während einer angemessenen Frist geshont werden, fo sei doch dringend anzuraten, baß fie mit allen verfügbaren Mitteln gewarnt und umgeleitet werden. Neutrale Schiffe, die in Häfen der Sperrgebiete liegen, fönnen mit gleicher Sicherheit die Sperrgebiete noch verlassen, wenn se vor dem 9, Februar au2laufen und den kürzesten Weg in freies Gebiet nehmen.

Es konnte der Kaiserlichen Regierung nit entgehen, daß dur diese in der Denkschrift aufgeführten Maßnahmen ein \{werer Ein- griff in das der Schweiz als neutralem Staate nah den Grundsätzen des Völkerrechts zustehende Necht des friedlihen Handels begangen wird. In dec Tat bedeutet die Blockade fast aller für die Benugzung dur die Schwelz in Betracht fallenden Häfen etne ernste Gejähr- dung unserer Lebentmittel- und Rohstoffversorgung und unseres über- seei]chen Exportes. Auch wenn dur freund\caftliche Verständigung mit der französischen Negieiung die Benußung des Hafens yon Cette, der auß:rhalb der blockierten Zone liegt, exmögliht wird, sind die Seetransporte in einer Weise etngeshränkt, daß unserer Vollswirt- schaft die empfindlihsten Schädigungen zugefügt werden.

__Die von der deutschen Netsregierung verhängte Seesperre folgt auf eine ganze Reibe von Maßnahwen, dur die im Laufe des Krieges von betden frtegführenden Teilen in Widerspruch zu vôlker- rechtlihen und vertragliwen Normen unsere volkswirtshaftlidhe Be- wegungssrelheit bereits eingeergt worden ist und gegen welhe wir vergebens unsere Stimme erhoben haben. Die Sperre ist unter diejen Umständen nur um fo drücender und folgenschiwverer.

_Der Bundesrat sicht sich daher aczwuvgen, gegen die von der Kaiserlichen Regierung angekündigte Blockade und deren Durch- führung, soweit dadurch nah den gemeingültigen Grundsätzen des Völkerrehts Rechte der Neutralen verleßt werden, nachdrücklich Einspruch und Nechtsverwahrung einzulegen und yorab für den Fall, daß die tatsähliGe Durhführung der Sperre ih als unvollständig erweisen sollte, alle Nechte vorzubehalten, wenn durch die von Deutschland und feinen Verbündeten angewandten Mittel shwetzerishe Staatsangehörige und \{chweizerisckche Ladung der Vernichtung prei?gegeben werden sollten. Der Bundesrat zweifelt im übrigen nicht daran, daß die deutsche Reichsregierung alles tun wird, um den für die Sicherbetit der \{chweizerischen Staats- angehörigen und für das wirtschaftlihe Leben der S{weiz aus der Blockade sih ergebenden s{chwtierigen Folgen nah Möglichkeit vorzubeugen.

Eine gleihlautende Note ist der österreihi\ch- ungarischen Regierung zugestellt worden.

Jn einer vom amerikanischen Gesandten am 4. d. M. überreihten Note hatte der Präsident Wilson den Bundes- rat von dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Deulschland und von seiner Absicht unterrichtet, für den von ihm nicht erwarteten Fall, daß die Kaiserlich deutshé Regierung die in ihrer Blockadeerklärung auseinandergeseßten Absichten verwirklichen follte, vom Kongreß die Ermächtigung zur Ver- wendung der nationalen Macht behufs Schußes der auf dem Meere in friedlicher und legitimer Tätigkeit sich befindenden amerikanishen Bürger zu verlangen. Hieran knüpft die Note die Bemerkung, daß dieses Vorgehen nah der Auffassung des Präsidenten in völliger Uebereinstimmung mit den von ihm in der Botschaft an den Senat vom 12, Januar entwickelten Grundsäßen stehe und daß er daher glaube, es würde die Sache des Weltfriedens fördern, wenn die übrigen neutralen Staaten eine dem Vorgehen der amerikanischen Regierung ähnliche Aktion vorzunehmen für möglih erachten würden. Da der . Bundesrat vorgängig seiner definitiven Stellung- nahme zur deutschen Blocladeerklärunn mit anderen neutralen Staaten Fühlung nehmen wollte, beschränkte er sih darauf, am 5. d. M. den Präfidenten Wilson hiervon zu verständigen, unterließ aber nicht, ihn {hon damals auf die besondere Lage zu verweisen, welche für die Schweizerische Regierung aus der durch Verfassung, Jahrhunderte lange

Königlih Preußischen Staatsanzeige?

Tradition und den Willen des Volkes vorgeschriebenen Staat3ch maxime einer vollkommenen Neutralität geschaffen wird. Am 9. d. M. hat der Bundesrat der amerikanischen Regierung seine definitive Stellungnahme gegenüber der deutschen Blockadeankündigung in einer Note zur Kenntnis gebracht, . in der er nah Refkapitulation des Jnhalts der vorausgegangenen Note, wie die „Schweizerishe Depeschenagentur“ meldet, folgendes ausführt: ;

Der Bundesrat kann au heute nur auf die am 4. August 1914 abgegebene und den Staatsregierungen zur Kenntnis gebrachte Neutralitätterklärung verweisen. Bundetversammlung und Bundesrat haben damals den festen Willen bekundet, in keiner Weise von den Grundsäßen der Neutralität abzuweichen, die dem Schweizervolk fo teuer find und so schr seinen Bestrebungen, seiner inneren Einritung, seiner Stellung gegenüber den anderen Staaten entsprechen und die die Vertragsmächte vom Jahre 1815 ausd1 üdlich anerkannt haben. Bundesrat und Bundesversammlung haben deshalb ausdrüdlich erklärt, daß die \chweizerishe Eidgenossen|chaft während des av8gebrohenen Krieges mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln ihre Neutralität und die Unbverleßlichkeit ibres Gebtetes aufrecht- erhalten und wahren werden.

Die Ereignisse während des gegenwärtigen Krieges haben den Bundesrat in seiner Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Gin- haltung etner strikten und loyalen Neutralität bestärkt und den Be- weis geleistet, daß heute wie im Jahre 1815 die Unverleßlichkeit und Unabhängigkeit der Shweiz im wahren Interesse der Politik Europas liegen. Die Shwelz wird an dieser Neutralität festhalten, solange nicht die Unabhängigkelt, die Integrität des Landes, die Lebensinterefsen oder die Ehre des Staates LLERT LELEE Der Bundesrat darf au die Aufmerksamkeit des Präsiderten Wilson auf die einzigartig geographische Lage der Schweiz lenken, die von allen Seiten von kriegführenden Staaten eingeschlossen ist und mit Sicherheit zum allaemeinen Kriegsshauplaz werden müßte, sobald fie aus ihrer Neutralität heraustreten würde. So drückend sih daher auch die wirtschäftlichen Verhältnisse der Schwetz zufolge der angekündigten Blockade gestalten und so febr je nah deren Durchführung völkerrehtlihe Prinzipien verleßt werden, fo kann sich der Bundesrat doch nicht ents{Tließen, dem Präsidenten Wilson in den auf Grund einer anders gestalteten Sachlage von ihm gegen über der deutschen Reichsregierung unternommenen Schritten zu folgen.

Der Bundesrat hat si desbalb darauf beschränkt, gegen die von der Kaiserlichen Regierung angekündigte Blockade und deren Durh- führung, soweit dadurch nah den gemeingültigen Gruvdsäßen des Völkerrets Nechte der Neutralen verleßt werden, Einspruch und Nechtsverwahrung einzulegen und insbesondere für den Fall, daß dfe tatsählide Durchführung der Sperre si als unvollständig erweisen sollte, alle Rechte vorzubebalten, wenn durch die von Deutshland und selnen Verbündeten angewandten Mittel \chweizerische Staatt- angehörige oder schwetzerishe Ladung der Vernichtung prei3gegeben werden follten,

Die Schweiz hat, wie „W. T. B.“ meldet, auf An- suchen Deutschlands außer in Frankreich und in den Vereinigten Staaten von Amerika auch noch die Vertretung der deutschen Jnteressen in England, Japan und im nicht beseßten Teile Rumäniens übernommen.

Der amerikanische Botschafter. Gerard ist gestern abend in Bern eingetroffen. E

Griechenland.

Die griechische Regierung erklärt dem „Reuterschen Bureau“ zufolge, daß die Entwa A beendet sei. Die militärische Kontrollkommission der Verbündeten aber glaubt, daß die Re- servisten noch Waffen und sogar Artillerie besizen. Die Ver- bündeten widmen der Reservistenfrage, die ein Hindernis für die Aufhebung der Blockade bilde+. die größte Aufmerksamkeit, Der französische General hat sogar den Befehl zur Ablieferun der zurückgehaltenen Postsäcke an die griechishe Post zurück-

gezogen. Amerika. i

Die „Associated Preß“ meldet aus Washington, daß amtlich mitgeteilt werde, es bestehe niht die Absicht, deutsche Schiffe wegzunehmen. Durch Vermittlung der spanischen Botschaft seien Depeschen nah Deutschland ogen, betreffend die Rücksichten, die den früheren deutshen Vertretern in Amerika verbürgt würden, und man hoffe, daß sie irgend welche Mißverständnisse in Deutschland betreffs der Haltung Amerikas vollständig beseitigen würden.

Der amerikanische Kriegssekretär Baker veröffentlicht laut Meldung des „W. T. B.“ folgende Mitteilung:

In den Häfen von Manila und anderen Orten auf- den Philipptnen, von Colon und Panama ist bemerkt worden, daß deutsche Schiffe Teile ihrer Maschinen entfernt haben und daß anscheinend Vorbereitungen zu ihrer Versenkung getroffen würden. Nur zu dem Zweck, viele Häfen und anderes Schiffahrtszubehör in ihnen zut \chüßen, find S&ritte getan worden, Schaden zu verhüten, aber keins von Be iffen ist durchþ die Regierung der Vereinigten Staaten beschlagnahmt worden, und in allen Fällen sind Kaptktäne und Mannschaften verständigt worden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten ketne DesBlagnabme ausfprehe, keine Rechte über die Schiffe in Anspruch nehme und das Recht des Kapitäns und der Mannschaft nicht bestreite, das Schiff gebrauchs- unfähig zu mahen, falls sie dies für richtig hielten, folange die Zersiörung auf etne Weise geshehe, daß die schiffbaren Gewässer des Hafens nicht gesperrt würden, und daß keis Schade noch Gefahr für andere Schiffahrtseinrihtungen entstehe. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dèn Vereinigten Staaten und Deutschland hat das Verhältnis dieser Schiffobesatzungen zu der Negterung der Vereinigten Staatén nicht geändert oder ibr Recht auf unsere Gastfreundschaft aufgehoben. Die getanen Schritte beschränken ih auf die nöttgen Polizeibestimmungen, um Schaden am Besig anderer und Verstopfung der Hafengewässer zu verhindern.

Jm amerikanischen Senat bekämpfte dem „Petit

arisien“ zufolge der Senator Works die Schritte des Präsdenten Wilson gegen Deutschland und sagte:

Gr betone, daß weder ein Privatzuann, noch der Präsident, noch der Kongreß berechtigt sei, die amerikanische Nation tn den Krieg hinetnzuziehen oder ihren Frieden zu gefährden aus irgend einem falshen Gefühl des Mutes, des nationaien Ansehens oder der Würde heraus. Der Redner führte sodann aus, daß die Verantwortung für die Lusitania-Tragödte den Vereinigten Staaten zur Last falle, da sie troß][der Warnung Deutschlands das Schiff mit amerikanischen babe abfahren lassen. Ten artg une Amerika seine Schiffe ünd Sou igen außerhalb der Gefahrzone halten, bis der Krieg beendigt sei.

Der Ausschuß für militärische Angelegenheiten des Senats hat sich ms einer „Reutermeldung“ zugunsten eines allgemeinen Militärdienstgeseß es ausgesprochen,