1917 / 39 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Feb 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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mäntel gehüllt, in dunklen Nächten stellenweise bis an die deutschen Drahtverhaue herankamen, dort aber regelmäßig

verjagt wurden. Jm wohlgezielten Feuer der e mf

Verteidiger kostete ihnen der ug über die breite, s{huß- lose Eisflähe jedesmal erhebliche Verluste. Das gleiche Schick- fal ereilte cute Unternehmungen am 10. Februar bei Postawy und Kloczow sowie am 12. Februar wesftlih Luck. Das einzige Unternehmen greee Umfanges bildete der zwei- malige Angriff mehrerer russischer Bataillone bei Zwyzyn am oberen Sereth am 12. Februar, der troz-ausgiebiger Artillerie- unterstüßung völlig ergebnislos bereits vor der deutshen Linie zusammenbrach. Jm . Gegensagz dazu hatten die deutschen Patrouillen- und Jagdkommandos auch in den lezten Tagen wiederholt ansehnliche Tes zu verzeihnen. Am unteren Stochod elang einer s Aufklärungsabteilung am 10. Februar eine

treife, die außer Gefangenen wertvolles Belegmaterial ein- brachte. Ein kurzer, kräftiger Vorstoß bei Kijielin am 11. Fe- bruar führte zur Gefangennahme von 2 Offizieren und 40 Mann. Südlich des Dryswjaty-Sees wurden am 12. Fe- bruar 90 Mann gefangen genommen. Einen Erfolg größerer Bedeutung g“ ros südlih der Vale Putna-Straße unsere Truppen im Raume von Mestecanesti, wo die Russen {on wochenlang in einer Reihe von x Teil heftigsten Angriffen einen starken Druck ausübten. (W. T. B.)

Berlin, 13. Februar, Abends. (W. T. B.) Vormittags scheiterte ein englischer Teilangriff südlih von euiad Im Westen und O sten sonft keine größeren Kampf- andlungen. Im Cernabogen wurden Gegenangriffe in der von uns genommenen Höhensellutig abgewiejsen.

Großes Hauptquartier, 14. Februar. (W. T. D.)

Wefstlicher Kriegsschaupla §5. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

__ Auf dem Nordufer der Ancre führte der Feind nah sehr heftiger Artillerievorbereitung und unter Einsaß starker Jn- fanteriekräfte seine Angriffe A Vormittags griff er zweimal südlih von Serre an. Beide Angriffe wurden im Nah- kampf ab\gewiesen, vor der Front s festsezende Teile durch Vorstoß mil der blanken Waffe vertrieben.

Erkannte Bereitstellungen weiterer Verstärkungen nördlich und am Nachmittag auch südli der Ancre wurden von unserer Artillerie unter wirkungsvolles Vernichtungsfeuer genommen.

Bis zur Somme war auch in anderen Abschnitten und während der Nacht der Feuerkampf stark.

Heeresgruppe Kronprinz.

Eigene lan me im Bogèn von St. Mihiel und am Westhang der Vogesen waren erfolgreich.

Oeftlicher Kriegsschauplaz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Keine besonderen Ereignisse.

Front des Generalobersten Erzherzog Joseph.

__ Im Mesttecanesci-Abshnitt errangen unsere Truppen geftern neue Erfolge. Mehrere Stel- lungen der Russen wurden gestürmt und gegen heftige Gegenstöße gehalten. Die Gefangenenzahl hat sfich auf 23 Offiziere und über 1200 Mann, die Beute auf 3 Geschüße, 12 Maschinengewehre und 6 Minenwerfer erhöht.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls

von Macckensen Längs Sereth und Donau Artillerieseuer und Posten-

sharmügzel. Mazedonische Front.

Im Cernabogen blieben Angriffe der Jtaliener zur Wiedernahme der Höhen ösilih von Paralovo trotz lebhaîter Feuerwirfung ohne jeden Erfolg.

Der Erfte Generalquartiermeister. Ludendorff.

Wien, 13. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet .

ODestlicher Kriegsschauplag.

Südlih der Valeputna-Straße erstürmten unsexe Truppen einen stark befestigten russishen Stügzpunkt. Hierbei wurden 3 Offiziere und 168 Mann als Gefangene ein- gebracht und 3 Maschinengewehre erbeutet. Bei Zwyzyn am oberen Sereth sprengte der Feind einen Minengang und vers suchte hierauf in zweimaligem Angriff vergeblih in unsere Stellungen einzudringen.

Jtalienischer Kriegsschauplagz.

__ Im Wippach-Tal hielt der lebhafte Geshüßkampf auch gejtern an. Die Jtaliener verfeuerten zahlreiche Gasgranaten. Feindlihe Angriffe aus dem Raume von St. Peter wurden abgewiesen. Die Anzahl der südlich der Coalba-Schlucht eingebrachten Gefangenen hat fih auf 3 Offiziere und 88 Mann erhöht. - Am Tonale-Paß überfielen unsere Truppen einen feindlihen Stüpßpunkt und nahmen 23 Jtaliener gefangen.

Südöstlicher7 Kriegs\chauplags. Keine Ereignisse. Der Stelloertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschallentuan.

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Am Nachmittag des 11. Feheuas unternahm eine Gruppe unserer Seeflugzeuge einen g In Eg nach - idre e va ad ania und Se s militärae

ruppe n en Morgenstunden milltäri)he Objekte und Torpebofahrzeuge in Berin angegriffen und Bombentreffer erzielt. Alle Flugzeuge sind wohlbehalten ein- gerüdt, Flottenkommando.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 13. Februar. (W. T. B.) Verspätet einge- troffener bulgarisher Generalstabsberiht vom 10. Sobruir -

Auf der mazedonishen Front heftiger Kampf mit Artilleriefeuer und ohne jedes Ergebnis. Minensprengungen an unseren Stellungen westlich des Dojransees.

__ Ziemlich lebhaftes Artilleriefeuer auf unseren Stellungen bei dem Dorfe Neohori in der Richtung von Lumnigya und im Strumatal. Bei dem Dorfe Kaumlo Patrouillen- gefehte mit für uns günstigem Au3gang. An der rumänischen Front Ruhe.

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Sofia, 13, Februar. (W. T. B.) Bulgarischer Generalstabs bericht vom 12. Februar.

- “Magzedonishe Front: Ziemlich s{chwache Artillerie- tätigkeit an der gamen ont, in einzelnen Abschnitten Gewehr- und Maschinengewehrfeuer zwischen den Wa tposten. In der Luft lebhafte Kampftätigkeit im Wardartale und oberhalb der Küste von Orfano. Oestlih vom Bahnhof Dovon qrang Unterleutnant Braunno ck einen englischen Zwei- deer niederzugehen. Das Flugzeug zerbrah auf dem Erd- boden, der Führer ist tot.

Rumänische Front: Bei Jsac cea vereinzeltes Artillerie- feuer an beiden Ufern der Donau, bei Mahmudie Feuer- wechsel zwischen den Posten auf beiden Seiten des Sankt

eorgs-Armes.

Sofia, 13. Februar. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Magzedonische Front: Jm Cer nabogen griffen deutsche Abteilungen mit großem Mut an und erstürmten italienische Gräben südlich der Höhe 1050, wobei sie fünf Maschinen- gewehre erbeuteten und einen Hauptmann und 90 Mann vom italienischen Jnfanterieregiment 162 gefangen nahmen. Auf dem übrigen Teil dieser Front \pärliches Artilleriefeuer am Fuße der Belasica Planina und in der Serresebene sowie Patrouillengefechte in der Gegend von Bitolltia, im Wardartal und an der unteren Struma. Die Agen war auf beiden Seiten ziemlich lebhoft. Ein feindlihes Flugzeu

el in der Nähe von Demir Hissar nieder. Flugzeug un

eger find UEIer Ie An der Küste des ägäischen Meeres beschossen feindliche Kriegsschiffe aus dem Hafen von Orfano die Ortschaften Radulevo und Kupekuy o. Drei Männer, sieben Frauen und sechs Kinder der dortigen Be- völkerung wurden getötet, elf Häuser zerstört. Ein feindliches Schlachtschiff beschoß ergebnislos Karaburnu im Westen von Porto Lagos. Feindlihe Flieger warfen ohne Erfolg auf den Bahnhof von Oktshylar und auf die Eisenbahn- brüdcke bei Buk Bomben.

Rumänische Front: Jn der Umgebung von Mahmudia ewi zwischen Posten auf beiden Seiten des St. Georgs- Armes.

Türkischer Bericht.

Könstantinopel, 13. Februar. (W. T. B.) General- stabsbericht vom 12. Februar. f An der Tigrisfront im Abschnitt Garraf Artillerie- euer.

An der kaukasishen Front wurden auf dem linken Flügel vorfühlende Erkundungsabteilungen zurückgeschlagen.

An den anderen Fronten feine wihtigen Ereignisse.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Konstantinopel, 183, Februar. (W. T. B.) General- stabsbericht.

Tigrisfront: Jn der Gegend von Fellahie Artillerie- kampf und gegenseitiges Jnfanteriefeuer. Südlich des Tigris rückte der Feind am 12. gegen unsere Flügel vor, aber seine beiden Angriffe wurden mit Verlusten für ihn zurück- geschlagen. Am Nachmittag desselben Tages griffen zwei reindlihe Bataillone nah heftiger Artillerievorbereitung unseren linken Flügel an. Dieser Angriff scheiterte gleichfalls in unserem Feuer.

, Dardanellenfront: Offiziersaspirant Meinike griff drei feindlihe Flieger an und brachte einen durch sein Feuer zum Absturz. Die Jnsassen des Flugzeugs, zwei englische Offiziere, wurden gefangen genommen. Das Maschinengewehr des zerstörten Flugzeugs sowie drei Bomben wurden erbeutet.

Auf den anderen Fronten kein wihtiges Ereignis.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Der Krieg zur See.

Berlin, 13. Februar. (W. T. B.) Am 8. Februar wurde bekannt gegeben, daß ein rückfehrendes U-Boot im Atlantischen Ozean zehn Schiffe mit 19000 Tonnen Ge - samtraumgehalt versenkt habe. Unter diesen befanden sich zwei Schiffe von 4900 Br.-Reg.-To. mit Getreide und Lebensmitteln, eins von 2300 Br.-Reg.-To. mit Salpeter nah England, zwei Schiffe von 5000 Br.-Reg.-To. mit Kohlen nach Gibraltar bezw. für die italienishe Staatseisenbahn und ein Schiff von 2100 Br.-Reg.-To. mit Oel nah Queenstown. Von dem U-Boot wurde ein englischer Prisenoffizier von einem holländishen Dampfer heruntergeholt. Nach neu einge- gangener U-Bootmeldung wurden ferner versenkt sechs Dampfer und ein Segelshiff von insgesamt 25000 Br.-RNeg.- To.

__ Vern, 13. Februar. (W, T. B.) Der „Figaro“ ver- öffentliht eine Aufstellung der Verluste der Handels- flotten der Verbündeten und der Neutralen vom 1. bis 10. Februar, Die Ausstellung umfaßt insgesamt 58 Handelsschiffe der“ Verbündeten und 32 der Neutralen mii zusammen 176925 Tonnen. Sie ftüßt sich [gÓ auf Lloydsmeloungen und läßt die große Anzahl der selbst in der französishen Presse versenkt gemeldeten Schiffe außer aht. Trotz der zu niedrig gegriffenen Angaben glaubt aber der „Figaro“ seine Leser mit dec Hoffnung ver- irösten zu müssen, daß die V-Boot-Tätigkeit nicht lange auf solcher Höhe bleiben könne.

Bern, 13. Februar. (W. T. B) Wie der „Temps“ itieldet, jind 17 Many von der Besaunng des versenkien italienisheu Dampfers „Famiglia“ (2942 Br.-Reg.- To.) in Barcelona eingetroffen.

London, 13. Februar. ermit ra Der Passagiex- dampfer der White Star Line „Afric“ (11999 §Y,. Reg.-To.) ist versenkt worden. 17 Mann der Besaßung B vermißt. Wie Lloyds melden, wurden 5 Personen getötet.

London, 13. Februar. (W. T. B.) „Lloyds“ melden daß das Motorboot „Norwege West“ versenkt und die Be en gelandet worden ist. Das Fis erfahrzeug

thenian“ und die Barke „Leche Victoria“ sind ver \fenkt. Die Besatzung des „Athenian“ wurde gelandet.

London, 13. Februar. (Reuter-Meldung.) Der eng: lische Dampfer „Foreland“ und der Fischdampfer „Brissons“ sind versenkt worden.

Der Krieg in den Kolonien.

Berlin, 13. Februar. (W. T. B.) Vom Krieg in Deutsch - Ostafri a erfahren wir die ineisten Voyr- Leine einstweilen naturgemäß nur in der Darstellung deg

eindes. So ist General Smuts, der seitherige Ober:

befehlshaber der englisch-südafrikanischen Streitkräfte, nicht müde geworden, immer wieder zu betonen, wie schwer in allen Gefechten die Verluste der Deutschen und wie gering- fügig seine eigenen gewesen seien. Demgegenüber liegt eine bemerkenswerte Nachricht der südafrikanischen Presse vor, die jene Schönfärberei des Generals Smuts ins rechte Licht rückt. Danach sind in Durban große Truppenabteilungen von Kranken und Verwundeten aus Ostafrika angekommen. Das Demobilisationslager in Congella ist gefüllt. Viele leiden auch an Malaria. Da die Lazaretträume durchaus ungenügend sind, wurde angeregt, das Rathaus für Lazarettzweccke zu he: nugen. Es scheint also doch beinahe, daß unsere wackeren Ost: afrikaner General Smuts mehr zu schaffen gemacht haben, als er wahr haben möchte.

Land- und Forstwirtschaft.

Zur Hebung der Geflügelzucht.

Cs ift eine bedauerliche Tatsache, taß die deutsche ESeflügelzu(t den Bedarf unseres Vaterland-s an Etern, Ge flügelfleisch und Federn niht annähernd zu deden vermag. Die dadur exforderlih gewor dene Einfuhr ist von Jahr zu Jahr gewasen. Während fie 188g yur den Wert von 43 Millionen Mark hatte, koïtete se uns 1912 hon 235 Millionen Mark; sie ist also in nur 24 Jahren auf fast den sechsfachen Wert gestiegen, und alles deutet darauf bin, daß diefes Steigen wetter anhaiten wird. Diese Tatsache bildet seit Jahren eine ernste Sorge unserer Volkswirtschaftler. Die gegen: wärtige Kriegslaoe hat nun aber auch die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf die Frage der Versorgung mit den o {wer zu ent- behrenden Etern gelenkt, so raß thr ein regeres Interesse als sonst entgegengebraht wird. Es is deshalb zu begrüßen, daß der allezeit auf die Hebung der vaterländischen Ge flügelzußt eifrig bedahte lub deutscher Geflügelzüchter (Geschäftsstelle in Berlin W. 57, Steinmegstrafie 2) anläßlich der „'andwirtschaftlihen Woche“ in Berlin durch Professor Dr. Küster, Müncheberg einen Vortrag über geriguete „Maßnahmen zur Hebung der Geflügelzucht in

eutschland* halten läßt, an den si eine fiherlid fördernde Aus- sprache über den Gegenftand anschließen dürfte. Der Vortragende

will an der Hand voa Beispielen aus der Prax!s zetgen, daß weit,

verbreitete und klar e:kannte Fehler in der @eflücelhaltung den Er- trag der leßteren außerordentlich ungünstig beeinflufsen. Aus der Er- kenntnis der E ergeben sich dann auch die Wege, hier Wandel zu schaffen. urch planaäßige und zlelbewußite Bewirtschaftung der Hühnerhaltungen vorhandenen Umfanges und dur wettgebende und Tluge ÄArbeitsteilung in der Zucbt und Haltung des @eflügels ist eine ganz gewaltige Stetgerung des Ertrages an Etern und Geflügel fleisch erreichbar, wodurch der übermäßigen Einfuhr an diefen Erzeugnissen ein Niegel vorgeschoben wird. Der Vortrag findet am 19. Februar, Nachmittags um 5 Uhr, im Saale „Alt Boyern“, Potsdamer Strafe 127/128, statt. Der Klub lädt alle, die ich für die tin ede stehende Frage interefsieren, zu dem Vortrage ein und bittet au um rege Teilnahme an der sih anf{ließenden Aussprache.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Donnerst. : Opernhaus. 45, Abonrc- mentsvorstelung. Figaro8 Hochzeit. Komische Oper in pier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart. Text nah Beaumarchais, bon Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersetzung revidiert von H. Levi. Musikalische Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Strauß. Regie Derr Oberregifseur Droes@er. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 46. Abonnementsvorstellung. Die Märckhen- tante. Lustspiel in drei Akten von Otto Franz Gensichen. In Szene gesezt von Herrn Oberregifseur Patry. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Symphoniemittags- fonzert. Abends 73 Uhr: VIL. Symphoniekonzert der König- licheu Kapelle.

Schauspielhaus. 47. Abonnementsvorstellung, Frau Juget auf Oestrot. Schausptel in fünf Aktea vou Henrik Jbsen tn der Uebertragung der Gesamtautgabe. In Sjene gesezt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 74 Uhr.

Familiennachrichten.

Verlobt: Ingeborg Frelin Weber von Rosenkrany mit Hrn. Kapitänleutnant Bernd von Arnim (Rosenkianß bet Gettori— Kiel), Frl. Wera von Zißew|ly mit Hin, Dr, Han! von Gwinner (Muttrin, Ke. Stolp—Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kapitänleutnant Georg Michadll (Hamburg). Etne Tochter: Hrn. Landrat von Gehren (Goldap, Dstpr.). Hrn. Professor Hans Berger (Jena). Hin. RNittergutspächter Ernst Neckleben (Schauen, Harz).

Gestorbeu: Hr. Oberst a. D. Louis Boehmer (Göttingen). Hr. Negierungs- und Geheimer Baurat a. D,, Professor Lothar Krüger (Potsdam). Hr. Pastor em. Paul Schlobah (Stettin).

- Frl. Harriet vou Gundlach (9tostock). Frl. Hedwig von Donop (Stetttn).

Verantwortliher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlih für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition, Rechnungsrat Mengering in Berlin,

Verlag der Expedition (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt; Berlin, Wilhelmstraße 32,

Vier Beilagen sowie ble 1371, Ausgabe dex Deuisheu Verlustlifien.

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich

16 39.

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712” ¿ (Fortsezung aus dem Hauptblatt.)

Oefterreih-Ungarn.

Der Deutsche Kaiser ist gestern nachmiitag nach hberz- licher Verabschiedung vom Kaiser Karl, der ihn zur Bahn geleitete, von Wien abgereist.

Bei einem zu Ehren des in Sarajewo weilenden aemeinsamen Finanzministers Baron Burian veranstalteten Festmahl brachte der Landeschef, General der Jnfanterie S arcotie zunächst einen mit Begeisterung aufgenommenen Trinkspruch auf den Kaiser und König Karl aus, wobei er betonte, daß in der Treue zu dem ange stammten Herrscher- hause Bosnien und die Herzegowina und deren Söhne hinter den anderen Völkern der österreichish-ungarishen Monarchie nicht zurückbleiben. Sodann brachte der Landeschef einen Trinkspruch auf Baron Burian aus, in dessen Verlaufe er laut Bericht des „W. T. B.“ sagte:

Gerade jegt bekomme ich Nachrichten, wonach Ententeblätter über die Verfolgung und Unterdrückung der Bevölkerung Bosniens und der Herzegowina oder eines Teiles derselben sprehen. Ich fordere jeter- mann, der davon etwas weiß, auf, mir zu sagen, wer in diesem Lante unterdrüdt wird. Mein Grundfaß war und ift stets, daß alle Bürger in diesem Lande gleich behandelt werden, und daß jedermann in gleiher Weise zu seinem Recht kommt. Diesem Grundsaß werde ih bis zum Grabe treu bleiben. Hier gidt es keinen Druck der Verwaltung, es kann nur den Druck des bösen Gewissens geben; vielleiht gibt es noch gegenwärtig Träumer. Diese werden jedo hoffertlih ibren Traum mit der Grlangung unseres endgültigen Steges avsget:äumt haben, und daß dieser Sieg urs scher ist, das fann ich Ihnen als Militär versichern. Beschroerden über Benach- teiligung oder Bevorzugung dieses oder jenes Teils der Bevölkerung hei den Kciegsleistungen sind unbegründet. Alle warden im gleichen Maße zur Kriegsleistung herangezogen, alle sind mit rühmensêtwwerter Tapferkeit und großartiger Opfertreudtgkeit ihren Pflichten vadge-

| fommen. Dies gilt au bezüglich der Kriegsfürsorge, indem das

ganze Volk Beiträge in reihnem Maße nicht nur für die eigenen Söhne, sondern auch für die tapferen Soldaten des verbündeten osmanishen Reichs leisteten.

Der gemeinsame Finanzminister Baron Burian er- E mit einem Trinkspruch auf den Landeshef, wobei er u. a. sagte :-

Daejenige, was der Landeshef über den gegenwärtigen Zustand des Landes darlegte, deckt sih volllommen mit meinen Fesistellungen, námlich, daß das Land die furhtbare Krise des Krieges, deren Höhe- punkr hoffentlich \chon überscriiten ift, glüflih, standhaft und tapfer überstanden hat und, so Gott will, auch bis zum Ende überslehen wird. Das Land steht aufrecht da in männlihßer Kraft, in Treue für die Dynastie und in brüderlißer Anhänglichkeit an alle anderen Gebiete der ‘Monarchie, deren große gemeinjame Sache es mit voll-m Verständnis auch als die seinige erkennt. Die beispiel.ebende Tapferkeit der bosnischen Truppen, die în ten inneren Etgen|chaften des Volkes wuzzelt, bietet eine Gewähr bterfür. Unsere Aufgabe ift, die kulturelle Tätigkeit der Verraltung in dem bisherigen Geiste weiterzuführen, aber mit verstärkten Hilfsmitteln, doppeltem Eifer und verdoppelten Aussichten auf einen vollen Erfolg.

Großbritannien und Jrland.

Im Unterhause teilte ein Vertreter des Auswärtigen Amts mit, daß die niederländische Regierung den Schuß der britischen Interessen in Deutschland übernommen habe, und daß von dieser Regierung zweifellos in angemessener Zeit Vorkehrungen getroffen werden würden, die Lager britischer

| Kriegsgefangenen in Deutschland zu besuhen. Das Haus nahm | die Kreditvorlage, wie „W. T. B.“ meldet, einstimmig an.

Frankreich. Der Hauptausschuß der französischen Needer hat, dem „Nouvoelliste de Lyon“ zufolge, die Regierung nochmals

| aufgefordert, den Schiffswersten unverzüglich Material zum | Bau von Handelss\chiffen zur Verfügung zu stellen, da | sonst der Handel Frankreichs infolge der Versenkungen und des | Mangels an Neubauten nah dem Friedenss{luß in die

fritischste Lage geraten würde.

Niederlaude. Die Kammer hat eine Geseßesvorlage zur strengeren

Unterdrückung des Schmuggelhandels während des

Krieges angenommen.

Gestern mittag ist in Ymuiden der Frahtdampfer | „Fraktatau“ aus Padang nach der neuen von Deutschland |

angewiesenen Route über Bergen angekommen.

Türkei. David Bey hat im neuen Kabinet Talaat das Finanz- ministerium übernommen.

Amerika.

Vom „Secolo“ verbreiteten Nachrichten aus Washington ¡ufolge haben in den Vereinigten Staaten anläßlih des Jahres- ages Lincolns überall Versammlungen für den Frieden stattgefunden. Auch der „Petit Parifien“ meldet, daß die Friedensbestrebungen mit der größten Rührigkeit fortgeseßt werden. Der Präsident Wilson have eine große Anzahl von Telegrammen erhalten, in denen er gedrängt wird, alle Maß- nahmen zu ergreifen, unm den Frieden mit Deutschland zu be- wahren.

Die „Information“ meldet aus Washington, daß der Gesandte der Vereinigten Staaten in Meriko Fletcher nah Mexiko abgereist sei, um sein Amt anzutreten.

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Nr: 3 des „Etfenbahnverordnungs3blatt3", herausgegeben |

im Xönialichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 7. Fe- mar 1917 hat folgenden Inhalt: Bekanntmahung des Neichéeifen-

hnamts: vom 12. Zanuar 1917, betreffend Aenterung ter Anlage C ¡ur Eisenbahnyerkehr3ordnung ; Nachrichten.

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 14. Februar

Parsamentsberißt.*) Preußischer Landtag.

Herrenhaus. 15. Sißung vom 13. Februar 1917, Nachmittags 2 Uhr.

Am Regierungstische: der Staatsminister Dr. Sydow. Präsident Graf von Arnim-Boigzenburg er- ofsnet die Sizung um 2 Uhr 20 Minuten.

Der Präsident hat aus Anlaß des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs namens des Herrenhaufes einen Glückwunsch an Seine Majestät gerichtet und darauf ein Dankestelegramm erhalten. s e __ Neu berufen sind am 27. Januar aus besonderem König- lichen Vertrauen die Herren Franz von Günther-Grzybus und Graf von Dzierzykraj-Morawsfi. A _ Auf der Tagesordnung steht zunächst die Beratung der Vorlage wegen Erwerbes der Aktien der Berg-

| werfsgesellschaft Hibernia zu Herne dur den

Staat auf Grund des Berichtes der Handelskommission.

Berichterstatter is Herr Remy.

Herr Nemy: Die Kommission hat zunächst die Entwic?- lung des staatlichen Bergbesißes einer eingehenden Betrachtung unter- zogen. (Es wurde dabei darauf hingewiesen, daß durch die Ausdehnung des bisherigen Besißes und dur den Erwerb der Hibernia eine Stär- kung des Staates in allen Fragen des Bergbaues erfolgen werde. (s unterliegt keinem Zweifel, daß hierdurch der Staat seinen Einfluß auf die fozialpolitishen und auf die kfommunalpolitishen Fragen der VBergwerksbezirke vermehren wird. Allerdings ist anzunehmen, daß der Staat seinen Einfluß auf das Syndikat diékret ausüben wird, damit niht ähnliche Vorgänge eintreten, wie sie früher {hon zu einer Still- legung von Gruben geführt haben. Gerade diese Gründe wirtschaftspoliti- scher Art erschienen der Kommission als so durchs{lagend, daß sie bean- tragt, der Vorlage ¿hre Zustimmung nicht vorzuenthalten. In der Kom- mission wurde von Negierungsseite aus erklärt, es sei nicht die Ab- sicht eine weitere Verstaatlibung in nennenswertem Umfange vorzu- nehmen oder eine Verstaatlichung des ganzen privaten Bergbaues in die Wege zu leiten. Die Kommission [{loß f dieser Ansicht voll- fommen an. Wie weiter erklärt wurde, foll die Verwaltung der Gruben in der bisherigen Weise weiter beftehen bleiben. Deshalb wird auch vorläufig an der Form der Aktiengesellschaft no festgehalten.

_Ohne Diskussion wird hierauf die Vorlage unverändert einstimmig angenommen. i

Es folgt die Beratung und Beschlußfassung über die ge- schäftlihe Behandlung des vom andern Hause in abgeänderter Fassung an das Herrenhaus gelangten Gesegentwurfs, be- treffend die Gewährung einer Entschädigung an die Mitglieder dès Hauses der Abgeordneten (Diätenvorlag e).

Herr von Buch beantragt, von Kommissionsberatung abzu- sehen und die erste und zweite Beratung im Plenum für den Geset- entwurf zu beschließen.

Fürst von Habfeldt, HerzogzuTrachenberg : Diese Frage ift ja eigent ein Internum des Abgeordnetenhauses, enthält aber andererseits au eine Verfassungsänderung.- Cine solche ift immer fo wihtig, daß es sich meines Erachtens empfiehlt, die: Frage in einer Kommisston ausgiebig zu erörtern. Ich möchte auch noch daran er- innern, daß es der Usus nicht nur dieses Hauses, sondern ih möchte sagen aller Parlamente ist, daß, wenn von einer erheblichen Minorität eine Kommissionsberatung beantragt wird, dann das Haus einem der- artigen Wunsche nachgibt, und ih möchte Sie daher au bitten, im vorliegenden Falle einer Rommissionsberatung nicht zu widersprechen,

Herr von Buch: An sh liegt bis jeßt ein solcher Antrag überhaupt noch nicht vor. Ich möchte aber auch darauf aufmerksam machen, daß, gerade weil wir auf die Beratung und Verhandlung Wert legen, wir es für nôtig halten, daß gewisse grundlegende Fragen auf alle Fâlle hier erörtert werden, ehe der Entrwourf an eine Kom- mission geht. Nach der Geschäftsordnung kann in jedem Stadium der Beratung der Antrag auf Ueberweisung an eine Kommission gestellt werden. (Ergeben sih aus der ersten Beratung Gesichtspunkte die das wünschenswert erscheinen lassen, so kann jederzeit die Ueberweisung beantragt und beschlossen werden. Aus diesem Grunde bitte i Seine Durchlaucht, sih mit meinem namens meiner Fraktion gestellten An- trage einverstanden zu erflären.

Fürst von Haßfeldt, Herzog zu Trachenberg: Ih bedauere, diesem Wunsche nicht folgen zu können, möchte aber aus den Worten des Vorredners den erfreulichen Schluß ziehen, daß er und seine Freunde das nächste Mal nach der ersten Beratung einer Kom- missionsberatung nicht mehr widersprechen werden.

Herr von Buch: Ih wiederhole meine Erklärung, daß ich nit widersprechen werte, wenn si aus der ersten Beratung Gesichts- punkte ergeben, die eine Kommissionsberatung roünschensroert er- seinen lassen. :

Der Antrag, die erste und zweite Beratung im Plenum stattfinden zu lassen, wird hierauf gegen die Stimmen der neuen Fraktion beschlossen. Denselben Beschluß faßt das Haus hin- sichtlih der damit in Zusammenhang stehenden Vorlage wegen Abänderung des Artikels 85 der Verfassungsurkunde.

Ueber den von dem anderen Hause aus Anlaß des An- trages der Abgg. Fritsh und Genossen angenommenen Gesey- entwurf, betreffend Aufhebung des Di diplinarmittels der Arreststrafe, spricht namens der Justizkommission Herr Dr. Todsen - Flensburg. Die Kommission hat dem Entwurf troß des Widerspruchs der erschienenen Regierungsvertreter die verfassungsmäßige Zustimmung zu erteilen empfohlen. Ohne Diskussion beschliezt das Haus demgemäß.

Ebenso wird in einmaliger Schlußberatung der Gesetent- wurf wegen Verlängerung der Geltungsdauer der Verordnun vom 7. Juli 1915 und Sicherstellung des kommunalen Wahl- rechts der Kriegsteilnehmer unverändert angenommen.

Die Betriebsberichte der Gestütverwaltung erklärt das

Haus nah dem Referat des Berichterstatters der Agrar-

fommission, Herrn von Rochow, nah Kenntnisnahme für erledigt. z

p nt Holle - Essen berichtet namens der Eisenbahn- fommission über die Denkschrift über die Entwicklung der nebenbahnähnlihen Kleinbahnen in Preußen. Das Haus nimmt die Vorlage ohne weitere Debatte zur Kenntnis.

Fbenso wird die Denkschrift über die Ausführung der Ge- sebe, betreffend die Bewilligung von Staatsmitteln zur Ver- besserung der Wohnungsverhältnisse von Arbeitern, die in

| staatlichen Betrieben beschäftigt sind, und von geringbesoldeten

©) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und

| Staatssekretäre.

Preußishen Staatsanzeiger

Staatsbeamten, nach dem Stande vom 1. Oktober 1915, zux Kenntnis genommen.

Die Petition des Beamtenausschusses der Eisenbahn- beamten der Gemeinde Langerfeld in Westfalen um Geneh- migung, weiterhin in der Stadt Barmer wohnen zu dürfen, wird der Regierung als Material überwiesen.

Pastor Paas che zu Dinskau - Saalkreis, namens der Vereinigung preußischer Pfarrervereine, petitioniert um Er- haltung und Pflege des griechishen Unterrichts an den huma- nistishen Gymnasien. Geheimer Oberregierungsrat Ebb i n g- haus, Kurator der Universität Bönn, vertritt den Antrag der Unterrichtskommission, die Petition der Regierung als Material zu überweisen. Das Haus tritt diesem Antrage ohne Dig kussion bei.

Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Der Präsident gibt als Termin für die nächsis Sitzung den 9., eventuell auch noch den 10. März an und erhâlt die Ermächtigung, die Tagesordnung selbständig festzusezen,

Der Herzog zu Trachenberg bittet um eine Mita teilung, ob es in diesem Jahre gelingen werde, den Etat recht4 zeitig zu verabschieden. Es sei immer jeyr mißlich, die Etat84 beratung über das Knie zu brechen, und in diesem Pal werde das Haus jedenfalls von einer Enbloc-Annahme absehen.

Der Präsident kann leider eine bestimmte Antwort nicht geben, wird aber in dieser Beziehung seinerseits sein möglichstes tun, die Beratung zu beschleunigen.

Schluß 4 Uhr. i

1

Haus der Abgeordneten. 96. Sißung vom 13. Februar 1917, Nachmittags 2 Uhr.

Am Regierungstische: die Staatsminister Dr. Len gte, von Loebell.

Präsident Dr. Graf von Schwerin eröffnet die Sißung nach 214 Uhr mit der Mitieiiung, daß er auf Grund des ihm erteilten Auftrages Seiner Majestät dem Kaiser und König die Glük- und Segenswünsche des Rau es zu Allerhöchstdessen Geburtstage telegraphish übermittelt und darauf ein Danktelegramm Erin Majestät erhalten habe.

Das Haus erklärt sih mit dem Vorschlage des: Präsidenten einverstanden, daß der Vizepräsident Dr. Porsch während der Zeit seiner Beurlaubung dur den Abg. Freiherrn von Zedlitz vertreten werden soll. :

Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratung des Antrages der Abgg. Dr. König und Gen, (Zentr.) auf Annahme eines Gesezentwurfs über Steuer freiheitder Kriegsteuerungszuklagen.

Die verstärkte Staatshaushaltskammisston hat den Enta wurf in folgender Fassun angenommen: (

Die aus Anlaß der Kriegsteue Zulagen (in dem Teavivagten Entwnrf

maligen Teuerungszulagen) der unmittelbarer: Ibaren Beamten, Lehrer, Angestellten und Arbetter des Reiches, bes Staates und der Kommunalverbände, sowte der Geistlihen, Lehrer, Beamten, Angestellten und Arbeiter der Kirchenverbände, Fir engé- meinden und anderer Religionsgemeinschaften und Religionsgemeinden sind frei von Staats- und Ge- meindesteuer. Die in dem ursprünglichen Entwurf vorgesehene rüdck- wirkende Kraft vom Beginn des Steuerjahres 1915 ab hat die Kommission gestrichen.

_Verichterstatter Abg. Dr, Ks nig (Zentr.) empfiehlt die Kom- missionsfassung, bedauert aber, daß der Antraa seiner Partei, auch die Teuerungszulagen der Angestellten und Arbeiter pritater Bétriébe steuerfrei zu lassen, von der Kommission infolge des Widerstands der Regierung abgelehnt worden is. (s hanble ich bei diesem Geseh nicht um die Schaffung neuen Nechtes, sondern nur darum, das be« stehende Necht klarzustellen.

Abg. Giesberts (Zentr.) befürwortet den von seiner Partei wiederum eingebrachten An t x ag, wona „gleichartige Zuwendungen, die während des Krieges den Angestellten und Arbeitern privater Be- triebe bewilligt sind", gleichfalls steuerfrei bleiben sollen, Es handelt sich nicht darum, ein neues Steuerrecht aufzustellen, sondern nur darum, die Steuerrechtslage klarzustellzz, Danah müssen die während ded Sts aus Anlaß der Teuerung gegebenen Zuwendungen den gleichen Charakter haben roie die sonstigen Untersküßungen aus béa sonderer Notlage. (8 darf fein Unterschied zwishen Staats« betrieben und Privatbetrieben gemacht werden, derin man kann d Vie die Bergleule in den Staatêgruben nicht anders behandeln als bie Bergleute der privaten Gruben, Das würde sehr viel bôses Blut geben, und es ist schon unter den Bergleuten deswegen Aufregung ent- PENNN, Wir dürfen kein neues Steuerprivileg für, die Beamten Ihaffen.

Abq. Schmiljan (fortschr. Volksp.): Man kann in dieser Frage nicht mit zroeterlei Mag messen, Die Steuerfreiheit- olk sich nur auf diejenigen Zulagen beziehen, die nur aus Anlaß der Feuerung während des Krieges und nur für die Dauer der Teuerung gegeben sind. Man kann zu den Arbeitgebern das Vertrauen haben, daß sie bei der Angabe des Einkommens ihrer Angestellten und Arbeitér rihtige Angaben über die Art der Zulagen machen werden, Wenn rir dem Antrag des Zentrums nicht folgen, so ird tatsächlich ein Steuet- privileg für die Beamten geschaffen. Wir stimmen deshalb dem Antrag des Zentrums unbedingt zu.

Abg. Hu s (Soz): Wir sind bereit, dem Antrage der Kom- mission zuzustimmen, würden es aber für eine Ungerechtigkeit ansehen, wenn nit nach unserem Anträge und dem [ee en vom Zentrumd- redner befürmorteten Antrage seiner Freunde die Steuerfreiheit auch auf die Arbeiter in den Privatbetrieben ausgedehnt wird, Der Kom- missionsantrag würde ein Privileg schaffen, das unzweifelhäft in den Arbeiterkreisen viel böses Blut machen und Erbitterung hervorrufen würde. Es ift ein Irrtum, zu glauben, ¿aß die Arbeiter in ber Groß- industrie fesonders gut entlohnt seien, Dazu lommt, daß in den be- treffenden Gebieten der Großindustrie Ban ene Es bia iber 490 % erhoben werden. Wir {lagen vor, in dem titrage statt „während des Krieges" zu sehen: „aus Anlaß des Krieges“.

Finanzminister Dr. Lentz E:

Meine Herren! Sowohl der Herr Berichterstatter als au bla Herrew Redner nah ihm haben sämtli die Behauptung aufgestellhy es seien die Teuerungszulagen und Kriegsbeihilfen schon bem geltenden Recht steuerfrei, und es sei eigentlich überflüssig, wenn zur Ausräumung vew Zweifeln noch ein besonderes Geseh gemacht wiürbe. Wenn diese Ansicht richtig wäre, bann wäre die Beschlußfassung seßr leiht, und wir kämen über manche schwierige Frage hinweg. Aber,