ien stehi hinter de den anderen ( in feiner Weise nsen sed din ua 16 die Forderung der Gernaniften
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deu Unte auf den Gymnasien zu vermehrten, an, nament- da En On die -bo Schiße der mi
ben
ih ttelalterlihen beutshen
i ratur in der Ee von, en Schülern voll ‘ersast werden nen, Viele Schüler, die für die Schule dur fein Ballast d, aber aus anderen Gründen das Ziel der Vollanstalt nicht er-
reichen Tönnen, bewahren die Anhänglichkeit an ihre ule.
Sie es verstanden, trol Hees nit a tiälo enen SMul-
haben
ildung, doch auf Grund dieser Bildung sich intellektuell fortzubilden. Aber bie Anspráde für die verschiedenen Banikienlaüfbabaen n anz verschieden, für die eine wird neun ge ür die andere Ober- sekunda ober Unterprima En e diese Schüler denken nicht aran, NETeD zu_ wollen; deshalb sollte der Staat für den ge- sammten uteaudienst eine gleichmäßige Schulanforderung stellen. nn im Gefolge einer solchen Neuordnung vielleiht der in- jährigendienst fallen kann, so wird das für die Gleichheit des Volkes in bezug duf den Heéresdienst nur förderlih sein. Zu meiner {Freude bat si gestern der Abg. Dr. Blankenburg im Nämen seiner Freunde für die Beibêéhaltung des Giesen auf den Gymnasien ausge- rohen. Ein Facmann hat gesagt, ein Gymnasium obne Grie ich me ihm so vor, wie eine Nealanstalt ohne Mathematik. ie Anordnung des Ministers, daß nach dreijährigem Besuche der Volks- Que der Uebergang in die Serxta der höheren Schule möglich sein oll, M begrüsen; aber es wird dadurch dâbei eine Gemeinschaft r Süler nur für die ersten drei Jahré herbeigeführt, wir halten eine längere Bea t für erwünsdt. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die aus den Volksschulen hervorgegangenen Schüler auf - den böberen Sculen vielfa zu den besten gehören. Von den Berliner meindeshulen aus sollt begabten Schülern der Aufstieg in ein Gipmnäsium mit sech8jährigem Lehrgang ermöglicht werden, indem na den ersten zwei Jahren vierjährige humanistische urse abgezweiät werden, Ferner soll in Berlin eine verkürzte Realschule einge- richtet werden, die ebenfalls von der ersten Klasse der Gemeindescule aus dugän ig fein und in dreijährigem Kursus fim Abschluß führen soll. Auch der Uebergang in die Oberrealshule soll vorgesehen wérden, sodaß begabten Schülern der Volksschule der Aufstieg in alle drei Schulgattüngen ermögliht wird ohne Nücksicht darauf, ob fe in der Lage sind, das Schulgeld zu bezahlen oder niht. Gs jollen außer der Freisduüle fveie Lehrmittel gewährt wérden, und überdies jo nach einlährigem Besu der Schule denjenigen, die. wirkli edürftig find, ein Stipendium von jährlich dreihundert Mark ge- währt werden, Dieser Plan ist vorläufig von zwei Ausschüssen dbe- ihlofsen worden, und borausitlib werden der Berliner -Magistrat und die Stadtverordneten auf diese Vorschläge éingehen, Auch außerhalb Berlins sollte ‘überall im Lande mit solhen Schulen ein Versuch gemacht werden, Die Nuhbe. und der Ernst, mit benen wir jeßt mitten im Kriege über die Ausgestaltung des Schulunterrichts beraten, stehen wobl einzig da in der Welt, und siè zeigen zuglei, p ae uns bewußt sind, wo die Quellen unserer Kraft “liegen,
(Beifall links)
Minister der geistlihen und Unterrichtsangelegenheiten D..Dr, Von Trott zuSol z:
Meine Herren! Lassen Sie mih auch kurz mit dem Punkt be- ginnen, auf den mein Herr Vorredner eingegangen ist. Er erwähnte, daß von mir ein Erlaß ausgegangen sei, wonach auf Wunsch der GWliern in die Retfezeugnisse ein Vermerk über den Grfolg des Neligionsumnterrichts zu machen sei, der außerhalb der Scule erteilt worden ist. Es. handelt sich dabei um den füdishen Religionsunterriht, Ich habe diefen Erlaß: ergehen lassen, um den Wünschen, die mir von jüdischer Seite ausgesprochen worden waren, entgegen zu kommen. Es bestand. nämli bisher nicht die Vor- frift, Laß zin sölder- Vermerk in
A A ie Er
eit Tonnte, und das. sollie-duuh meinèn Erlaß zugelassen werden. hóôre i von Herrn Abgeordneten Cassel, daß- son bisher sogar wéitergéhetd auf die Zeignisst, die im Religionsunterricht erteilt wörden find, n den Reifezugnissen Bezug genommen worden ist, Das war mir nit bekmnt, Ueberall ist bas jedenfalls niht gesehen, und, wie: gesagt, mein Grlaß batte die Absicht des Entgegenkommens. Ic bin deshalb au bereit, die Angelegenheit nah dieser Richtung bin: noch ‘einmal zu prüfen und den tatsählihen Verhältnissen dabei Mechnung zu tragen. Jedenfalls steht nichts entgegen, wenn auch ¡ét s{hon wie bisher auf diesem Gebiete verfahren wird.
Meine Herren, der Krieg hat auch in dem leßten Jahre - auf ben Betrieb unserer höheren: Schulen einen tiefgreifenden Einfluß geübt. Aus den: hoheren Klassen sind die Schüler ins Feld gezogen; nur wenige sind zurückgeblieben. Jeßk wird au" das Reichsgeseß über ten vaterländishen Hilfsdienst immer mehr auf die zurückgeblie-
finden. Auch das Lehrerkollegium ist stark vermindert; tausende von Philologen \stéhèen draußen und verteidigen mit der Waffe das Vateér- land. Wenn auch die geringere Frequenz in den - höheren Klassen . es eileihterte, sd war es doch mit niht geringen Schwierigkeiten ver- bunden, überall den Unterricht in befriedigender Weise aufrecht zu er- Falten. Das ist nux ‘mögli gewesen durh die Heranziehung von Hilfskräften und dur die bingebende Tätigkeit der Oberlehrerschaft, die zum weitaus größten Teile nah jeder Nichtung ihre Pflichten er- füllt und darüber hinaus si in ten Dienst der Allgemeinheit gestellt hat; So ist es, wie. gesagt, möglich gewesen, im wesentlihen den Unterrichtsbetrieb aufrecht zu erhalten. Freilid hat er au son noch manche Störung erfahren. Wir kannten bisher nur Hibeferienz; jebt baben wir auch Kälte- und Kohlenferien kennen gelernt, Das war natürlih auf den Vetrieb der S{kule von höchst náchteiligem Einfluß, aber es mußte eben bhingenommen. roerden. Wer aber auf den Gedanken gekommen. ist, daß. diese Kohlen- und Kälteferien auf die Sommer- fevièn angerednet werden. sollen, ist mir nicht bekannt. Jch: begreife aub mt récht, wie man auf einen solchen Gedanken fommen fann. h jedenfalls “dénke an eine derartige Maßnahme nicht. (Bravo!) Wenn also so vielfahe Störungen und Erschwerungen des Schul- betriebes \battgefunden- baben, ist es natürlih, daß darunter au die Letftungen der ScWüler leiden müssen und aub die Anforderungen an die Schüler nit in demselben Maße gestellt werden können, wie das in normalen. Zäien der Fall sein muß. Es. ist das ganz selbstverständ- lib; und ich nehme an, daß die Lehrerschaft dem entsprehende Rech- nung tragen witd, wie ih überhaupt boffe, daß die Lehrer sich der Schüler in. diéser Zeit ganz besonders annehmen werden, uamentlih aber derjenigen Schüler, derén Väter im Felde stehen -oder dort ihren Tod. gefundêi haben. Jch weiß auch, daß: das in-.weitem Umfange ge- schieht. Immerhin erwarte i, daß die Lehrer do ernste Arbeit von pen Schülern. verlangen. Wir- alle tun bis. zum leßten unsere Pflicht, und da soll aúh die Jugend nicht feiern! (Bravo!)
Hérr Abgeordneter von Kessel ist auf den Vorwurf zurückgekommen, dafi.vor. dem. Kriege doch eine. gewisse weichliche. Pädagogik an unseren Schulen gewaltet babe. Ich habe das schon wiederholt widerlegt und rolverlegt. und. dabei muß ih bleiben. Jch will gewiß. nicht bestreiten, daß an der einen oder der anderen Stelle so verfahren worden. ist, aber. den Jutentionen der Unterrichtsverwaliung hat das uicht. ent-
je Reifezeugnisse. aufgenommen j.
sprochen. Und daß es sih niht um eine allgemeine Tatsache han- delt, dafür: möchte ich- Ihnen einen zahlenmäßigen Nachweis geben. Am 1. Februar - des Jahres 1914 kamen auf 100 Serxtaner nur 66 Untersekundaner, Das ist ein Beweis dafür, daß bei dem Durch- laufen der dazwischenliegenden Klassen die schwächeren Glemente ab- gestoßen worden sind. Diese Zahlen wirken um so mehr, wenn man bedenkt, daß in der Zeit, die von Sexta bis Untersekunda umspannt wird, in die Quinta, in die Quarta und in die Tertia noch Schüler eintreten. Man kann daraus wohl um so mehr den S{luß ziehen, daß ‘in unseren Schulen bei den Verseßungen nicht zu leicht verfahren wird.
Meine- Herren, die Erörterung der Schulfragen und die Propa- gierung von Reformplänen auf dem Schulgebiet ist, wie vor dem Kriege, so auch während des Krieges nit unterbrochen worden. J habe! darüber {on öfter in diesem hohen Hause ge- sprocen und mich dahin geäußert, daß eine derartige Betätigung als ein durchaus erfreulihes Zeichen anzusehen sei. Sie beweist das lebhafte Interesse der Oeffentlichkeit an unserem Schulwesen, und dieses lebhafte Interesse braucht unsere Schule, wenn sie gedeihen soll. Eine derartige Tätigkeit ist also durhaus erfreulih. Die Unterrichtsverwaltung folgt ihr. mit aufmerksamen Augen, zieht aus den gegebenen Anregungen auch ihre Schlüsse, und {on oft sind aus diesen Anregungen Maßnahmen geworden, die {ließlich der Schule zum Segen gereiht haben, Freilih, zu Anfang des Krieges nahm die Bewegung einen fast stürmischen Charakter an. Die Meform- pläne \chossen ftark ins Kraut; die allerradikalsten Vorschläge wur- ben gemacht. Nun, das hat allmählih nachgelassen, wie das auch schon von einem der Herren Redner hervorgehoben worden ist. Die Bewegung ist in rubigere Bahnen geflossen, sie hat einen mehr kon- fervativen Charakter angenommen, und das ist gewiß erfreulich. Denn, meine Herren, um grundftürzende, revolutionäre Neformpläne kann es sih nicht handeln; dem würde auch nah allen Ausführungen, die wir gehört haben, vielleiht mit Ausnahme des Herrn Abgeordneten Haeuisch, hier keine Zustimmung erteilt werden. Solche grund- ftürzenden Reformen sind im Staatsleben überhaupt bedenklich, ganz besonders bedenktlih aber auf dem Gebiete der Schule. Ja, fie sind uiht-nur bedenklih, soudern sie sind geradezu unausführbar. Denken Sie sich doch nur heute ein vielleiht im Kopfe zusammengestelltes Jdeal' eines Sculorganismus, der mit dem bestehenden in Wider- \spruch- steht, wie wäre es. möglich, einen fo rein theoretisch erdachten Organismus jeßt plöhlih ins Leben zu rufen, all das Bestehende einzureißen und an dessen Stelle gegen die Auffassung der Lehrerschaft cine grundstürzende Neuerung zu seßen. Wir würden tiefe Ver- drossenheit und Verstimmung erregen, und die Lehrer würden in ihrer Berufsfreudigkeit beeinträchtigt werden. Gegen eine im wesent- lichen übereinstimmende Meinung der Lehbrerschaft sind solhe Dinge tneines Erachtens überhaupt nit durchführbar, denn es gilt auch bier das Wort, das bereits mit Recht hervorgehoben worden ist: Schul- fragen sind leßten Endes Lehrerfragen. — Jch komme darauf viel- leiht noch zurüdck.
Es entspricht auch eine langsame, dem historisch Gewordenen Nechnung tragende Entwicklung durchaus- dem tatsächlichen Gange der Dinge. Wenn Sie die Entwicklung. unseres, höheren. Schulwesens überbliden, T ada das finden. Wie lange hat es gedauert, bis das Gymnäsium seine Alleinherrshaft verloren hat! Erst ganz all- mählih is man zu der Ueberzeugung gelangt, daß neben das huma- nistische Gymnasium. auch noch andere Anstalten gestellt werden müssen. Jeßt haben Sie die Gleichberehtigung der Gymnasien, der Real- gymnasien und der Oberrealschulen. Und nachdem das erreicht war, ist man auch nicht stehen geblieben. Es sind dann die Reformanstalten gekommen. Man hat nun aber nicht gesagt: jeßt ist das der richtige Typus, die anderen müssen beseitigt werden, sondern man hat die Neformanstalten sih neben den anderen Anstalten entwideln lassen, und ich glaube, man hat gut daran getan. Sie sind jeßt fo weit fort- geschritten, daß von den Realgymnasien 51 % Reformanstalten sind, also doch wohl ein Beweis, daß diese Schulform lebenskräftig ist und sih zur Ginführung neben den anderen Anstalten wohl eignet. Anders liegt das Verhältnis bei den Gymnasien; von ihnen sind nur 8 % Neformanstalten, woraus man wohl den Schluß ziehen kann, daß diese Schulform für die Gymnasien weniger geeignet ist als für die NRealgymnasien.
So haben wir eine Vielartigkeit der Schulformen, und ih sehe darin einen Vorzug. (Sehr richtig!) Wir wollen den verschiedenen Bedürfnissen, die die Verhältnisse und die Entwicklung des Lebens hervorgerufen baben, au bei der Schule Rechnung tragen, wollen den einzelnen Schularten auch die volle Entwicklungsfähigkeit schaffen und sie in ihrer Eigenart erhalten. Das beißt niht: nun starr auf dem einmal dort Œingeführten beharren, aber doch dié grundlegenden Charafktereigenschaften dieser Anstalten beibehalten und nur. Verbesse- rungen, Erweiterungen einführen, je nahdem sich dazu das Bedürfnis ergibt. (Sehr richtig!) Wenn so die Anstalten verschieden sind, so soll doch der Geist, der in den Anstalten herrscht, überall der gleiche sein. Wir wollen dahin streben, ein einheitlihes Erziehungsideal immer mehr herauszubilden, und dieses einheitliche Erziehungsideal soll auf allen Schulen, auf den höheren, den mittleren und den Volksschulen, überall dasselbe sein. Darin muß Einheitlichkeit bestehen und darauf ist immer mehr hinzuwirken.
Meine Herren, verschieden sollen die Bildungswege und die Bil- dungsmöglichkeit sein, angepaßt den vershiedenen Bedürfnissen. Das bedeutet aber, wie gesagt, niht Verschiedenheit in den leßten Zielen der Erziehung und des Unterrichts. Diese Ziele müssen vielmehr für alle Schularten sein: Erziehung des Willens auf der Grundlage der hristlihen Sittenlehre zur Selbstüberroindung, Erziehung zur Be- kfämpfung unebler Triebe, zur Grfüllung des. göttlihen Willens im Menschen, Erziehung des Verstandes zut gründlihen ESrfassung der Dinge und zur Selbständigkeit des Urteils, Erziehung des Gemüts zur Anschauung und zur Freude am Großen und Schönen, Erziehung des ganzen Menschen zum Verständnis des Staats- und Volkswesens, indem er stehen wird, und zur Bereitwilligkeit werktätigen Mit- arbeitens an scinen Aufgaben. Das ist das Erziehungsziel, das wir
uns vorsegen sollen, das zu erreichen, wir erstreben sollen. (Bravo!)
Das wird aber nur mögli sein, wenn wir unsere Lehrershaft mit diesem Geist erfüllen. Sie soll diese Ziele vor Augen haben und sie soll sie auf ihre Schüler übertragen.
Deshalb i} die Untecrichtsverwaltung {on seit. Fahren auf das eifrigste bemüht, auf unsere Léhrerschast, insonderheit auf ihren Nachrouhs, fördernd einzuwirken. Meine Herren, wir haben gewiß auch vortresfliche, hervorragende Pädagögen an unseren Schulen. Auf
\olde können wir natürli unsere Vorschriften nit zuschneiben, y müssen mit dem Durcschnitt rechnen; das liegt in den mens{ligf Dingen. Aber wir können diesen Durchschnitt heben, und das ift q schon in weitem Maße gelungen, Es wird mir nicht bestrihy werden können, daß der Durchschnitt unserer Oberlehrerschaft q entschieden gehobener ist, wenn man auf frühere Zeiten zurüdblij Da wollen wir weiter einsehen und weiter arbeiten. Sie wis daß die Unterrichtsverwaltung mit der Ausarbeitung neuer Best mungen für die Prüfung zum Lehramt und für die Ausbildung } jungen zukünftigen Lebrer beschäftigt ist. Es haben eingehende (j mittlungen und vielfade Begutahtungen aller der einschneiden Fragen stattgefunden, diese Arbeit ist jeßt so gut wie abges{los; und die neue Anweisung könnte jeden Tag veröffentliht werden. ist aber zurzeit niht mögli, weil uns die Kräfte draußen febl die für die Ausführung erforderlih sind. Wir müssen damit warh bis der Friede wieder ins Land gekommen ist. Dann aber wird j alsbald erscheinen können, und ih hoffe von ihr, die auf sorgfältig eingehender Arbeit beruht, die besten Erfolge für die weitere Af bildung unserer jungen Lehrer. f
Daneben bin ih bemüht, au die Ausbildung der jungen Phil
logen auf den Universitäten in diesem Geiste zu beeinflussen. bin insbesondere bemüht, der Pädagogik an den Univ fitäten für das Studium der jungen Philologen eine mehr ÿ Mittelpunkt stebende Stellung zu schaffen. (Sehr gut!) Jch hof daß con in der allernähsten Zeit in meinem Ministerium e Konferenz stattfinden wird, an der Universitätsprofessoren und pä gogish besonders interessierte Schulmänner teilnehmen werden, uf ich hoffe, daß auch diese Konferenz mit dazu beitragen wird, die Puß
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gogik mebr als bisher auf den Universitäten einbeimisch zu mat Auch sonst, meine Herren, sind wir im Unterricht8ministerii Schulwesens beschäftigt. Cin
dauernd mit den Fragen des böberen
Erfolge nah außen hin hat das ja auch neuerdings wieder gehal
Ich darf da den Erlaß über den Geschichtsunterriht erwähnen, h
dann auch den neusten Erlaß über die Aufnahme. in die S Alle diese Fragen bedürfen eingehender Prüfung, wir müssen sie allen Richtungen bin ibrer Tragweite nah erwägen. bedürfen der Ausreifung, und man soll nicht etra den Eindruck habs daß, weil diese Tätigkeit nah außen hin nicht sichtbar wird, Unterrichtsverwaltung sih niht mit allen diesen Dingen, die jeßt die Oeffentlichkeit viel beschäftigen, dauernd eingehend beschä und darüber Erwägungen anstellt, inwieweit die Dinge für unss Schulen anwendbar gemacht wroerden können.
(Fine der Fragen, die in der Oeffentlichkeit besonderes Jnte in der leßten Zeit erweckt hat, ist der Aufstieg von di Volksschulen nach den höheren Schulen. Der Erls den ih eben erwähnte, fällt in dies Gebiet hinein. Es kommt d« an, meine Herren, den Graben, der zwischen der Volksschule und | höheren Schulen gezogen ift, zu verringern, Dahin bin ih bemil Wenn man aber sagt, daß durch unsere jeßigen Einrichtungen Aufstieg der Talente, der Uebergang von der Volksschule zu d
Solche Fra
höheren Schulen versperrt sei, fo ift das einfah nicht wahr o
wenigstens eine sehr ftarke Uebertreibung.
Aerzte, da werden Sie viele vortrefflihe Männer finden, die den bescheidensten Verhältnissen hervorgegangen sind.
In mein
| Sehen Sie sich d um. in den Kreisen der. Gelehrten,.der Beamten, der«Geistlichen, !
langen Verwaltungslaufbahn bin ih vielen solchen Männern begegn
die mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, die aus f
kleinsten Verhältnissen sammten und {ließlich hervorragende Si
lungen im Staat und im Schulbetrieb eingenommen haben. G j
solcher, Aufstieg ift immer vorhanden gewesen, und Preußen hat se! Stolz darin gesehen. Wenn behauptet wird, daß das in Preu mht mögli sei, daß der Kastengeist zu stark fei, als daß ein sold Aufstieg erfolge, so ist das mit den tatsählihen Verhältnissen in Einklang zu bringen. Aber das bindert gar nit, daß man troßdem dieser Frage v Verständnis entgegenbringt und sich bemüht, Erleichterungen d schaffen und die Möglichkeiten zu erweitern. Ich bin auch bereits diesem Gebiete tätig. Ich babe son in der Kommission auf den L gang in Frankfurt a. M. hingewiesen. J weiß nicht, ob die dort städtischen Behörden sh inzwischen über diese Sache endgültig schieden haben. Wir haben eben von dem Herrn Abgeordneten C einen Plan entwideln hören, der in der biesigen städtisben- VerrŸ tung erörtert wird, Es war mir das von großem Jnteresse, und i bin gern bereit, diesen Plan näher zu prüfen, wenw aud nach den 2 fübrungen des Herrn Abgeordneten Cassel doch in ihm noch ger Schwierigkeiten zu stecken {einen Es wäre vielleiht gang z1 mäßig, wenn die Vertreter der städtischen Behörden hier in Ber ebe sie endgültig zu der Frage Stellung nehmen, mit der Unterri verwaltung in Fühlung träten, Die Frankfurter haben es auch macht. Es ist das ganz zweckmäßig, und man wird dadurch die gelegenheit fördern. Grundsäßlih kann man gewiß einem sol Plan, der dazu dienen soll, begabten Volkéschülern den Weg in f} höhere Schule zu erleichtern, nur sympathisch gegenüberstehen.
Mean soll diese Fragen eben auch möglichst niht auf grund
lihem Boden, sondern praktis anfassen. Man soll Einrichtun9 a treffen, die diesem Zwette dienen uind foll ebenso verfahren, wie M
das vorhin kürz in betreff der Reformanstalten schilderte. Da hat nf auch keine große, breite Organisation geschaffen; man hat Anstal entstehen lassen, hat an diesen Anstalten Erfahrungen gesammelt 1
ist so allmählih weiter gekommen. Jh glaube, das wird au i
richtige Weg sein, um diese Uebergangseinrihtung, wenn i fic f nennen soll, allmählich ins Leben treten zu lassen. Jch habe auch | einen solchen praftifhen Versu gemacht und möchte das hier w holen, was ih darüber in der Kommission gesagt babe. Jn der
Königsberg besteht eine alte Stiftung von König Friedrich I1,, die d n
sprünglich als Waisenhaus gegründet worden war. Diese Anstalt wi jeßt reformiert, und ih habe die Reform vornehmen lafsen dur unter tem Gesichtspunkt des Aufstiegs der Schüler in höhere Sd arten, Es ist dort ein Internat, von dem aus die Schüler zun} die Volksschule der Stadt besuchen. Je nah ihrer Geeignetheit 1
threr Begabung treten sie später in eine Mittelschule oder in F
Präparandenanstalt ein, die mit dem Internat in Verbindung und {ließli werden die bafür begabten Schüler qusaewählt, dieß eine hôbere Anstalt übergeführt werden, die in Beziehung gesept iff dem Junternat, so daß ich also hier ver Ausstieg talsáhlih vollzitf Es wird eine Auswahl der Schüler vorgenommen, sle werden f weder der Volks\hule oder der Mitlelschule oder der Präparat}
anstalt zugeführt ober {ließli ber höheren Schule, je nah ihrer Begabung. Solche Versuche sollte man mehr machen; dann würde man allmählich vielleicht auch zu einem Normaltyp kommen, der srch für diese Zwede eignet.
Man braucht, glaube ich, überhaupt bei der Organisation unserer Schulen si nit \klavish auf ein Schema festzulegen. Wir haben das ja au bisher nit getan. Wir haben vershiedenartige Gebilde. Das kann natürli allein nur“ gelten innerhalb gewisser Grenzen. Gewisse Grenzen müssen gezogen bleiben, aber innerhalb dieser Grenzen fann man fehr wohl eine gewisse Bewegungsfreiheit lassen.
Ob es hiernach mögli sein wird, was der Herr Abgeordnete Haenish immer wieder betont, die sogenannten freien Schul- gemeinden mit in den Organismus einzubeziehen, das ist mir in hohem Grade zweifelhaft. Jch habe gar nichts gegen diese Anstalten, aber in unsere Schuleinrichtungen passen sie ihrer Art na nit hinein. Sie sind übrigens auch, was dem Herrn Abgeordneten Haenisch vielleit bekannt sein wird, die allerteuersten Einrichtungen, sie können nur von den Söhnen sehr wohlhabender Eltern aufgesuht werden, da natürlich die Pensionspreise an diesen Anstalten sehr hoch sind, auch sehr hoch wegen der Kosten der Einrichtung sein müssen.
Bei all diesen Fragen, meine Herren, die jeßt alle an den Schulen Interessierten so lebhaft beschäftigen, glaube ich, wird man gut tun, wenn man nit so sehr von theoretishen Grundsäßen und Jdealen als vielmehr von der Wirklichkeit, von den Tatsachen ausgeht und si, an diese anschließend, bann seine Grundsäße in die Wirklichkeit über- seßt. Dabei muß man sih auch hüten, mit falschen Angaben zu operieren. Damit wird man seinen Zweden nicht dienen. So if z. B. die Behauptung nicht richtig, daß die Vorshulen Sperr- anstalten für die höheren Schulen seien, Es ist tat- sächlich mckcht richtig. Das kann man in der Theorie konstruieren, aber die Wirklichkeit lehrt eiwas anderes. Ich habe die Zahlen in der Kommission mitgeteilt. Die Mehrzahl der Schüler in den Sexten stammt {on aus den Volksschulen, 47 % aller Sextaner sind ehemalige Volksschüuler. Aus dew Vorschulen stammen etwa 43 %, jedenfalls eine geringere Zahl. wie aus den Volksschulen; der Nest stammt aus anderen Vorbilbungen, Privatanstalten usw. Also, cs kann sehr wohl în einem einzelnen Falle an einer einzelnen Stelle eine Vorscbule als Bildunassperre dienen, das läßt sich nicht be- streiten, aber allgemein ist es nit rihtig, und wo eine Vorschule als Bildungssperre tatsächlich dient, da soll man Abhilfe schaffen, dazu bin ich durchaus bereit. Jch babe noch kürzlih angeordnet, daß die Frequenzen in den Vorschulen nur so stark zugelassen werden, daß eine entsprechend große Anzahl von Pläßen auc für andere Schüler in den Serten frei bleiben. Da soll man eingreifen; aber nun allgemein sagen, die Vorschulen müssen unter allen Umständen weg, weil sie Sperren sind für den Zugang zu höheren Schulen, das ist einfa nit richtig. (Sehr richtig) Ich will mich gar nit für die Vorsculen begeistern, aber man soll sie nit. mit solhen Behauptungen be- kämpfen, die den tatsähliden Verhältnissen direkt witerfprecen.
JIcch muß, meine Herren — tas werden Sie mir selbft einräumen — alle diese Fragen vom Standpunkt des praktishen Schulmannes
aus ansehen. (Sehr rihtigt) Jch kann mih nicht auf den Stand- "punkt des theoretisietenden S{ulpolitikers stellen, weit aub dessen
Tätigkeit durchaus nit wertlos if; sie wirb auch für mich von Werk sein. Aber maßgebend für mich müssen sein die praktishen Er- wägungen. Ih muß mich auf den Boden der Wirklich- keit, der Tatfachen stellen. (Sehr richtig!) Von diesem Standpunkt aus legt die Unterrichtsverwaltung dauetnö die bessernde Hand an unsere vorhandenen Einrichtungen: fe sucht sie zu fördern und zu modernifieren, wo das erforderlich i. Da wird gewiß auch die Erfahrung, die der Krieg und seine Erscheinungen gebracht haben, für die Ginrihtungen an unseren Sch{ulen von Bedeutung werden müssen. Darüber kann gar kein Iweifel sein. Es wird das gewiß auc von einem gewissen Ginfluß auf die Lehrpläne sein. Man wird noch mehr als sons — es geschieht das übrigens auc jeßt {on in weitestem Maße — das Deutsche in den Mittelpunkt des Unterrichts stellen. (Bravo!) Das heißt nun aber nicht eiwa mechanisch die Deutschstunden ver- mebren, (sehr gut!) sondern den Geist der Schule, allen Unterricht in diese Aufgabe stellen, aus den Schülern in erster Linie gute Deutsche zu machen. (Sehr richtig!) Man mird die Dinge darauf prüfen müssen, ob sich Sicherungsmaßregeln finden lassen, die das unter allen Umständen garantieren. Nur wünsche ih, daß das niht wieder ent- steht, was ich wirkli aufrichtig beklagen würde, daß wir wieder einen Kampf aller gegen alle um. die Zahl der Stunden erleben, daß die Mathematiker, die Historiker, die Altphilologen, die Neusprachler si beftig bekämpfen. und um die Stunden in den Krieg ziehen. Das ift doch — nebmen Sie es mir nit übel — eine etwas. mechanisce Auf- fassung von den Zielen und Zwecken, die unsere Schulen erfüllen. Nicht so sehr kommt es darauf an, wie groß die Stundenzahl ist — sie ist auch von Bedeutung —, sondern yor allen Dingen kommt es auf den Inhalt des Unterrichts, auf den Geist an, der auf der ganzen Schule besteht, und. vor allen Dingen auf diesen Geist unserer Schule, auf den Geist unserer Lehrerschaft wollen wir einzuwirken suchen, soweit das noch nötig ist.
Neben dieser vielleiht etwas stärkeren Betonung des Deutschen wird auch die körperliche Ausbildung unserer jungen Leute einen Gegenstand der Prüfung bilden müssen. Das hat uns wohl au der Krieg gezeigt, daß das, was wir auf diesem Gebiete schon vorher begonnen hatten, fortgeseßt und weiter ausgebildet werden muß.
Gewiß ist das Berechtigungs8wesen für unsere höheren Schulen eine {were Last. Jch habe das {on wiederholt unum- wunden ausgesprochen. Freilih so schwarz sehe ich niht, wie es Herr Freiherr von ZedliÞ getan hat. Seine Darstellung is doch eiwas zu trübe gewesen. Auch sind es nicht 70%, sondern etwas mehr als 40 %, die an der Grenze der Obersekunda unsere höheren Schulen verlassen. Er hat den Gedanken angeregt, für Schüler, die von vornherein gar nicht die Absicht haben, die ganze Schule zu turchlaufen, sondern vor der Obersekunda verlassen wollen, besondere Klassen einzurihten, um auf diese Weise die andern Klassen von diesem Schülermaterial zu entlasten. Das würde den sechsstufigen Realanstalten nahe kommen, die {on vorhanden sind. Aber es könnte vielleiht einer Prüfung unterzogen werden, ob bei Anstalten mit Pârallelklässen ber Gedanke in biesex ober jener Form zur Aus- führung gebraht werben fönnte.
Wenn Herr Abg. Cassel die Anregung gab, daß zwischen den „verschiedenen ftaatlihen Ressorts Verhandlungen über die Anforde- rungen horbeigeführt werden möchten, die an den Eintritt im die
“den Volksschükern werben, *J1 G die Be ias der - Kinder int der Landwirtschaft ein Segen; sie be- e
wahrt am
mittlere Beamtenlaufbahn geknüpft werden, fo kann ich Ihnen fagen, daß solche Verhandlungen zurzeit bereits stattfinden, und daß wir fuchen, auf diesem Wege zu einer Einigung zu gelangen. Gs berußt das auf einer Anregung von mir, über dis ich \chon, glaube i, in diesem hohen Hause gesprochen habs. Es sind zwar große Schwierigkeiten zu überwinden; aber ih gebe die Hoffnung noch nit auf, daß wir doch noch zu einem befriedigenden Ergebnis auf diesem Gebiete gelangen.
Nun komme i noch mit einigen Worten auf den Antrag, der hier zur Beratung steht, und der vow Vertretern aller Parteien unterzeihnet ist. Wenn man ihn so liest, wird man als praktischer Sculmann, als ein Mann, der auf diesem Gebiete einige Erfahrungen gemacht hat, gewisse Bedenken haben. Das Gebiet, das hier zur Erörterung gestellt wird, ist außerordentlih weit, alle unsere Schul- einrihtungen sollen den Gegenstand der Erörterung bilden, und eine große Reihe von Herren sollen zu dieser Erörterung zusammenberufen werden. Es wird sih um ein kleines Parlament handeln. Jh nehme an, daß es etwa 60 bis 70 Herren fein werden, wenn nah Maßgabe dieses Antrages verfahren wird. Es wird das gewisse Schwierig- keiten maden, und man wird einen Weg suchen müssen, wie man sie überwinden fann. Das wird nicht ganz leiht sein; aber selbst- verständlich wird die Unterrichtsverwaltung einem so einmütig ge- äußerten Wunshe Rechnung tragen und alles versuchen, um ihn in geeigneter Weise zur Erfüllung zu bringen. Jch bin ja übrigens auch durch die Ausführungen der verschiedenen Herren Redner einiger- maßen darüber orientiert worden, in welchem Sinne dieser Antrag gemeint ist, daß man sich niht nux an den Wortlaut, der, wie mir scheint, do recht weitgehend ist, zu halten braucht, sondern daß man die Ausführungen hinzunehmen darf, die in diesem hohen Hause ge- macht worden sind, um daraus die Bedeutung dieses Antrages zu entnehmen. Sedenfalls ist er ein Zeichen für das lebhafte Interesse, das dieses Haus an allen Schulfragen nimmt. (Sehr gut!) Von diesem Gesichtspunkt aus begrüße ih ihn außerordentlich und bin gern bereit, alles zu tun, um auf diesem oder jenem Wege ihn zur Erfüllung zu bringen. (Bravo!)
Damit schließt die Besprechung.
Es folgt die Besprechung über das Elementar- unterrichtswesén. |
Berichterstatter Abg. Hensel (konf.) berichtet über die Kom-
missionsverhandlungen. E 2 S
Abg. ODelze (konf.): Wir hoffen, daß diejer Etat der leßte Kriegsetat sein werde. Der Krieg hat unserem Volksschulwejen schwere Wunden geschlagen. Der Verlust von 11 000 Lehrern wird erst in Jahrzehnten erseßt werden können. Der Schulbetrieb ift aufrecht erhalten worden, aber die berufensten Grzieher haben gefehlt. In vielen Schriften sind umfangreiche Schulreformen vorgeschlagen worden. Meine Freunde erkennen an, daß manches in unserem Schul- wesen verbesserungsbedürftig ist, wenn auch fo umfangreiche Aenderun- gen niht- notwendig find. An den Grundlagen unjeres Volks\chul- wesens darf nicht gerüuckt werden; übrigens sind hon vor dem Kriege Vorarbeiten für eine Reform gemacht worden, nur das Tempo ist durch den Krieg verlangsamt worden, wird aber nah. dem Kriege wieder beshleunigt werden. Rudolf Gucen hat. vor kurzem in. diesem Saale über den Einfluß des Krieges gesprochen und dabei den Staat als eine Sache der Arbeit und. des gemeinsamen Strebens bezeichnet. Dieser Gedanke. des
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sten vor Ausschreitungen, zu venen die San dur Müúßiggang verführt wird. Die ÑBaterländischen rauenvereine fönnen dazu mitwirken, die Kinder “in geeigneter Weise auf dent Lande unterzubringen. Die Kinder können zur Landarbeit beurlaubt werden, dber statt zu vieler Beurlaubung follte liéber vie Schule eine Zeitlang ausgesetzt werden. Wenn aus dem negativew Grunde der Kohlenknappheit die Schulen ausgeseßt werden konnten, so känn es erst redt geschehen im Interesse der Crhaltung unseres Vaterlandes. Deutschland beschafft sich seine Bedürfnisse aus eigener Kraft durch seine hochentwidtelte Industriè und seine Landwirtschaft. Wenn es in seiner Wehrhaftigkeit zurückginge, würde es ber Spielball seiner Nachbarn werden. Daß- die Schule den Völkerhaß predigt, wollen wir ebensowenig wie der Abg. Haenisch; das können wir den Fran- zosen überlassen, aber éine váterländishe Aufklärung is für die Jugend notwendig, damit sie nichk geistig wehrlos Hhinauszugehen brauht. Wenn beklagt wird, daß unsere Jugend so wenig realpolitisch erzogen werde, so wünsche ich keine Politisierung, wohl aber eine Nationalisierung der Schule, Nach einer Schaft von Tews soll die Einbeits\{hule die Möglichkeit des Uebergangs zu den höheren Schulen bieten. Meine Freunde würden die Hand dazu bieten, daß die Volks\{üler in die höheren Schulen aufsteigen, und wünschen, daß mit praktishen Versuchen in Frankfurt a. Main und Berlin Erfolge erzielt werden. Zurzeit können wir aber noch nicht über- seben, wie weit für folche Reformen die Mittel vorhanden sein wer- den, und es steht auch noch nit fest, ob die Lehrerschaft. einmütig den Vorschlägen von Tews zustimmt. Das Geseß sieht eine Schulpflicht vor, überläßt aber die Auswahl der Schulart den Eltern, Das Gefeß müßte geändert werden, wenn ein Zwang für bie Einheits\shule ein- geführt werden sollte, Die Schüler werden jeßt nach ihren indi- viduellen Fähigkeiten unterrichtet. Die Lehrere laden eine {were Verantwortung auf sih, wenn sie mit dem zwölften Lebensjahre eines Schülers bestimmen wollen, ob er für die höhere Schule befähigt ist. Vor dem Absc{luß der Pubertät i} überhaupt ein absch{ließendes Urteil über die geistige Fähigkeit niht möglich. Bismark war erst fein so hervorragender Schüler, Richard Wagner ließ mit 16 Jahren sein Talent noch nit erkennen. Die stärksten Bedenken haben meine Frte gegen die Ausschalkung der Religion aus der Volks\{ule. )amit würde an den Fundamenten gerüttelt werden, die Volksschule würde nit mehr das sein, was sie bisher gewesen ist. Wir sind eben sehr gegen einen konfessionellen Religionsunterriht, Wir können uns die Volks\{ule nur auf Grund der Konfession denken. Die Folgen der Forderung des unentgeltlichen Schulunterrichts lassen #ch gax nit übersehen; es ist sehr fraalich, ob gerade jeßt die Mittel dafür vorhanden sein könnten. "Wohl aber sind wir dafür, daß das Aufsteigen des Schülers durch Stipendien gefördert wird. Wir fönnen nur im Anschluß an das Bestehende allmählich Fortschritte maden. Jede Schulfrage ist auch eine Vertrage. Auch in bezug auf die Ledrerfragen sind \{on vor dem Kriege Reformansäße gemacht worden, Die Seminaristen müssen aufs beste für ihr Schulamt vor- bereitet werden. Es is zu wünschen, daß eine dritte Geschichtsstunde in der zweiten Präparandenklasse und in der zweiten Seminarklasse eingerihtet wird. Ferner wünschen wir, baß die seminaristischen Lehrer au zu Oberlehrern ernannt werben können und daß der Er- werb des Ginjährigenzeugnisses für die Seminaristen erleichtert wird. Für die Fortbildung der Kriegsprimaner halten meine Freunde die Sonderkurse für ein geeignetes Mittel. Härten hat der Krieg auch fitr die Lehrer gebracht, die die zweite Lehrerprüfung nit zur normalen Zeit ablegen konnten. Es dürfe der En wert sein, ob nicht diese zweite Prüfung fortfallen könnte. Die feste Anstellung der Lehrer l’ann nah tem Wortlaut des Lehrerbesoldungsgefeßes nicht erfolgen, wenn ihre Militärverhältnisse noG nicht endgültig geregelt sind. Diese Lehrer können bas Grundgehalt noch nit bekommen, Jch bitte, da die Regierung veranlaßt, baß ihnen, wenn nicht de jura, so bo de facto vas Grunbgehast mit Hilfs persönltGer Zulagen gewähr wird. Die Teuerungszulagen dürfen ben Lehrern unter keinen Um- Fen vorenthalten werden. Ich hoffe, daß h bie Stähte der mora- ischen Pflicht die Teuerungszulage zu zahlen, nicht entziehen werden, Die Heranziehung der Zebreriniren muß ihre bestimmten Grenzen
_Staates als emes gemeinsamen Strebens muß | impft werben. An biefem Sinne is auth-die-/}/ aber, nù licher
haben. An den höheren unz MtttelsGulen kommt sie-niht
und ferner s eine Lehrerin nicht in eine: Stelle berufen werde!
die hin ein Lehrer eine Familie gründen könnte. Zusammen
mit den militärischen Maßnahmen muß die
pagnien gefördert werden. Der Zweck der ks i
muß die nationale Erziehung fein, die in der Jugend den
Geist ermedt. FXch hoffe, daß aus den aus dem Felde
Kämpfern uns tüchtige Helfer in der Jugéndpflege |
Die Jugend muß so erzogen werden, baß sie vom Staate sagt: tua res agitur. (Beifall rechts.) Sti
Abga. Frhr. von Zedliß und MELEL S (freifons.): Wenn wir in diesem Kriege troß der ungeheuren Ueberlegenheit unferer Feinde an Zahl den Sieg an iner Ali heften fonuten, so danken wir das dem überlegenen Geiste unserer Truppen. Das ist ein Ver- dienst unserer Schule. Es ist bedauerlich, daÿ die Teuerungszulagen noch immer nit allen Lehrern ausgezahlt worden smd. Jch würde es fehr bedauern, wenn unsere Lehrerbildung :auf einen anderen 2 ebraht würde. Unsere Seminare haben ven: großen Vorzug, sie nur von solhen Schülern befucht werden, die aus dem Seminar eraus in den Lehrerberuf treten wollen, sodaß der Lehrbetrieb gang seinen Zweden angepaßt werden kann. Wir dürfen nit in die fahr fommen, unsere Volksschulen zu Vorschulen: für die höheren Lehr- anstalten zu degenerieren. Die Ginheits\scule {ft {wer zu beurteilen, denn sie is bisher noch ein sehr nebelhaftes -Gebilde._ Giner Ve- eitigung unserer konfessionellen Volksschulen muß auf das ent- [ciedenste widersprohen werden. Die Grundlage, auf der unsere Volks\{ule aufgebaut ift, muß bestehen bleiben. Wenn wir alle Kräfte, die wir haben, in den Dienst der Bal ofcquie stellen wollen, dann i} ein Ausgleih der Volks\{ullasten unbebingt “nötig. Un- mittelbar nach dem Friedenés{luß wird eine völlige. Neuordnung unseres Steuerwesens eintreten müssen, dann muß der Ausgleich der BVolks\Wullasten erfolgen. Sollen die Schüler der oberen Klassen der Volksschule für die Landwirte“ nußbar ‘gemacht werden, dann wird es notwendig sein, sie planmäßig aus der Stadt hinaus auf das Land zu verteilen. Aba. Dr. von Campe (nl.): Wir haben uns über bie Sammel# tätigkeit der Schulkinder gefreut, die nit eine bloße en der Schlo É Us
dern ernste Arbeit gewesen ist, ebenso über die Leistungen der l finder bei der Einbringung der Kartoffelernte. Es wär ein g licher Gedanke, die Kinder für die Beseitigung des Unkrauts nußbax zu machen. Auffallend ift es, daß die Zahl ber Schüler, die das Pen sum der Schulen ganz bewältigen, in den vetfMiedenen Gegenden d versbieden ist. Eine ausreidende Erklärung if mir dafür noch nicht zuteil geworden. Der Aufstieg von. bex. Volksschule zu den böberen S&ulen muß erletbterf werben nt x esse der Kräfteerneuerung“ unseres gefgititen Volkslebens. Das» durd, daß während des Krieges unsere „tungen Lehrer keine endgultige Anstellung erhalten können, find sie in eine s{wiertge Lage gekommen, wie sie für andere. Beamte nicht bestebt. Die leidige Frage, wer die Teuerungézulagen der Lehrer zu bezahlen hat, ist immer noch nit geregelt und hat.-zu. allerlei Ünstimmige feiten geführt. Die Schwierigkeiten liegen in der Schulvenvaltung, und hier muß organisatorish eingegriffen werden. Vie Schulber- fassung is zu kompliziert, die Kompetenzen “zwischen Staat und Gemeinde find nit {charf genug gegeneinander abgegrenzt. Wie fompliziert die Lage ist, zeigt der Fall, der sih in einer Provin ialz hauptstadt ereignet hat: der Oberbürgermeister ordnet wegen Kohlen mangels Kälteferten an, bie Königliche Regierung ordnet als Scul% aufsihtsbehörde an, daß der Unterricht stattfinden solle; und an dem» selben Tage verfügt die Provinzialshulverwaltung: Kälteferien für: die böberey Schulen. Ordnung muß natürlich sein, aber wir leben do: nicht um der Kompetenzen willen. Dié brettéren Schultern, auf dener die größeren Lasten L rohen müssen, werden use des Staates
sein müssen. ‘ Kommunalcharg ç i Ce Do T Own
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itbertragen würde; dadurch würde die ; Instrument gemacht werden. Bei der Dez n
îritt die Frage der Kreiss{ulinrspektoren in: E zergrunb
ift bedauerlich, daß wir nit schneller in der“ Einséhüng von amtlichen Kreis\{ulinspektoren vorgegangen find. Gewiß hai bisher son Aufstiegmöglichkeiten aus der ette rar die höberæ Schule gegeben, aber doch niht in genügendem- Maße: G8 handelt i hier niht um eine Entlohriung für das, was unser Volk’ geleisté® hat, sondern um ben geseßlichen Ausdru für den Zustand, der beftéb# und der einé Sperre niht mehr zuläßt. Aus det Gedanken der (Finheits\{ule müssen wir das herausnehmen, däß der Uebergang von einer Schule zur anderen mit möglichst wenig?Verlust an De und an Geld geschehen kann. Ein gut Teil unserer Zukunft liegt it der Frage, ob es uns gelingt, alle Kräfte zu weden. Befreien wir unsere Volksschulen von den steten Hemmungen zwischen Staat und Gemeinde, zwischen Lehrern und Gemeinde, geben wir ihr cine ein- fache Organisation, geben wir die Schule. .der Schule und balten wir allen anderen Unterricht von ihr fern. Dann wird es uns ge lingen, die {weren Wunden, die ber Kriëg! unserem Volkskörper \chlug, möglichst rasch heilen zu lassen, dann: wird auch das deutsche Nolk allen weltpolitischen und allen mneren Fragen gewachsen sein
(Beifall) / Lun L Darauf wird um 4 Uhr die weitere Beratung auf Söónna abend 10 Uhr vertagt. |
Nichtamtliches.
(Fortsezung aus dem Hauptblatt.) 19
Oesterreich-Ungarn.
Der Kaiser hat, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Allér- höchste Handschreiben an den Chef des Generalstabes, Felde marschall Freiherrn Conrad von Högendorf und däut General der Infanterie Arz von Strck@ußenburg erlassen:
Lieber Feldmarschall Freiherr von Conrat! | n den eriten Phasen dieses Krieges haben Ste als Beratér des Ärmeroberkommandanten die g-wa ige Neberlegenheit unferex Feinde durch klare Crkenntnis threr Schwächen und dw ch nie tr- lolmende Initiative wettgemacht. Zhr abgeklärtes Urteil fand den sicheren Ausweg aus den \ch{ viertaften Lagen wetteren Ver- laufe dieses Krieges wußten Sie, in zkelbewußtem Zusämmet- L A En fr Derblabewen —— a. f c L zur- richtigen Zeit — die notwendigen Strettkräse einzwsegen, auf llen Kriegs\{auplägen die Grundlage siegrescher Operationea zu hafen und die Pläne neuerstandener treubrlhtger Gegner zut Scheitern zu brtngen. Auch Mir waren: Ste stets ein felbst hingebungsveller Berater. Wenn ich-Sie jet von Jhrem als Chef des Generalstabes Metner ge enthebe, um Jhre hewährte Kraft än d Geltung zu bringen, so ilt es Mir etw Zeichen Meines Vertrauens und Metner! unvergävglichen Verdtenste zu geben. Jd kreuz Meines Militär-Maria-Theresten dem Umstand, daß Ih Ihnen jenes Kreuz übergebe, i S aies ge Zoe Wehrmücht - s ' Sanuc abres anleate un esem Tage trug, dew Ausvruck T besonderen Wertschäßung erblicken.
Baden, am 2. März 19, K
; Ueber General der Fnfantéärle von Arg! Fckch exaenne Ste zum Chef des Gen A bewaffneten Macht. i S A
Baden, am 2, März 1917; nee t Karl m.
amten bewa | erer, wichtiger L