1917 / 63 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Mar 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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sGnelleren Entlabung der Güterwagen kämen, Aber ih bitte Sie, die Schwierigkeiten nit zu untershäßen. Es ist auf diesém Gebiète außerordenilih viel - gearbeitet, leider aber noch nickt Genügendes érfunden worden, namentli, was dice Möglichkeit der S@nellentladung von Wagen betrifft. Unsere Schnellentladewagen sind- bisher Spezialwagen, die im allgemeinen Verkehr keine wirt- siaftliche Verwendung finden konnten. Es müßte eine Konstruktion erfunden wetden, die es ermöglidte, solde Wagen auch im allgemeinen WVérkébr zu benußen. Darin liegt die Schwierigkeit. Es sind eine Unzabk von Versuchen ausgeführt worden, und alle sind biéher als ntißlungen- zu betraten.

(Fin anderes wäre, die Schnellentladung der Güter- wagen dur{ Hochgleise zu. erlei&tern, ein ganz zweifellofer Forischritt,. Die Schwierigkeiten liegen in der Geldfcage; es würden Hocbgleiße innerhalb der Bahnhofsanlagen zu schaffen sein, es wür-

den aber au Hochgleise innerhalb der zahllosen Privatans{bluß-

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anlagen zu erbauen scin. Jch wäre bereit, innerbalb der Bahnhofs- f Ï

lagen folde Ginribtungen zu schaf

3 , die, wenn sie auch nennens- rien Geltaufroand verursaden, auf der anderen Seite einen erheb % L

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IC lidén Geminn bringen durch

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Diese Frage muß nah dem Frieden erneut in Angriff genommen

ie schnellere Freimabung der Wagen.

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den ¿Fern-

er wenn er die stärkere Belastung der Ausfuhr be- berücksichtigt werden, daß für den Ausfuhrverkehr [ Di wird vom stigt. Die Differenzen

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eiwa 1/10 Pf. o Æonnenfkilomete »ahret der normale Sah

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L : éine starke Differenz im Ver-

14, 49 d ‘. 7 C 44 D E » h Pa orhitndoto haltnis von 3 zu Benn Sle erwagen, daß unsere Verbündeten

. Dioftorroich.} anl Ait: ia Tbe R aleos 0 Ext s xwectterreih-H zulatsig gebalten baben, eine Steuer

eil als Verkebrssteuer, zum Teil als mertennen fönnen, daß eine

mäßige if, und wenn in den neutralen lichey, Umschau gehalten wird, so findet man doppelt so hoch sind wie die von uns

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wr D aon h G O Ri Lat) bi derr Abgeordnete Oeser ausführte, daß d

2s dic , obwohl für die Besteuerung der 1. Klasse 16% und für die 2. Klasse 14% vorgesehen ist als eine Begünstigung gejeben werden kann. Der Unterschied zwischen ter geltenden Fahrfkartensteuer und der in Aussicht genommenen, ins besondere in der 1. Klasse ist gering. Aber die 1. Klasse war auch in einer ganz ungemessenen Weise vorbelastet, so schr, daß seinerzeit die bekannte Abwanderung eintrat, die die deutsben Staatseisen- babnen betlagt baben. * Diese Korrektur einer völlig verfehlt aufge- bauten Stèuer mußte geschehen. Ferner ist zu berücksihtigen, was id) bereits am Sonnabend ausführte: die Sieuer ist so bemessen, daß es den Bundesstaaten möglich wird, dur Tariferhöbhung ihre Etats

zu balancieren, Wenn wir im Personenverkehr die 2. Klasse mit 14

LCT böberen Riallen an

Daß wir bei der Neugestaltung der Tarifverhältnisse unserm Aus- fubrverkehr eine ganz besondere. Pflege angedcihen lassen müffen, darüber bestehen kcine Zweifel. Jch bin so weit gegangen, im Aus- {uß mitzuteilen, daß ich mich nit scheuen würde, den Auéssubr- verkehr über unsere deuten Häfen dadurch. zu fördern, daß ein Teil der Mehreinnahmen, die aus den jeßt bevorstehenden Erhöhungen der Tarife nach den Häfen und Küstengebieten erwachsen, au) für diesen Zweck mit Verwendung findet. Ju unseren Zukunftsplänen sprehen mit die Tarifgestaltungen mit Oesterreich-Ungarn und den Balkanstaaten. Jch würde dringend wünschen, daß wir mit Oester- reih-Ungarn in inniger und einbeitlicherer Weise auf dem Gebiete des Gütertarifs uns verbinden und verbünden. Vorarbeiten sind im Gange. Es ist au eine allgemeine Geneigtheit bereits von jener Seite ausgesprochen. Es wäre lebhaft zu begrüßen, wenn die Klassi- fizierung unseres Gütertarifs und die Gütertarifvorschriften sich ftärker einander nähern. Es ist nicht unbedingt nötig, es ist überhaupt nicht nétig, daß die Einheitésäße gleih sind; aber cinheitlihe Tarifvor- schriften und. die Klassifizierung der Güter bilden für Handel und Verkehr einen ganz außerordentlichen Vorzug. Auch seße: ich voraus, daß bei der neuen Tarifgestaltung die Ausnahmetarife nah wie vor

einen ganz entscheidenden Plaß einnehmen; denn nur der Ausnahme- tarif gewährt die Möglichkeit, sich den jeweiligen wirtschaftlichen Verhältnissen anzupassen.

Soll ih noch über meine Stellung zum Nhein—Elbe- Kanal sprechen? Jch habe dieses bereits beim Etat der Wasser- bauverwaltung getan. Ich habe mich der Verlängerung des Kanals von Hannover zur Elbe keinesfalls feindlich gegenüberstellen wollen, Ich darf aussprechen: nach den Erfahrungen dieses Krieges und in

Anerkennung der Entlastung, die eine durhgehende Wasserstraße vom Rhein zur Elbe bringen würde, kann man sie, auch wenn man früher zweifelnd gewesen ift, nur als eine sehr wesentlihe VervoU- fommnunig anerkennen. (Bravo!) Freilich habe - ich aus- sprehen müssen, daß es erwünsht wäre, wenn man sich ‘zunächst

und die 1. Klasse mit 16% belasten, so wird es gesehen können, daß beide Klassen cine fernere empfindliche Erböhung erfahren.

Herr Abgeordneter Macco hat sih beshwert, wie es bereits im Anêshuß geschehen ist, daß bei der wotwendigen Umgestaltung der Ausnahmetarife nach den Seehäfen und nach den Kustengebieten, wie sie der Landesc isenbahnrai gut gebeißen bat, die Bezirkseisenbahnräte nit gehört worden sind. |

Alis palte

Meine

5A den Borwurf nicht für berechtigt. Erwägen Sie,

tes Virtungsgedviet diese Ausnahmetarife haben: von der Nubr M av d ion 19 S 4 1p Ct T N (of; „tordjee, bon der Nuhr. nah der Ostsee, von Oberschlesien

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er Yllee, von Lberschlesien nah der Nordfee, ontl; 4 |

: also ein ¡les Wirkungsgebiet, das fast das ganze Verkehrs gischen Staatseisenbahnverwaltung begreift. Nach dem die Bezirkseisenbahnräte über Fragen gehört werden, im Gesetze beißt: „in allen die Berkehrsinteressen des Be- Distrikte desselben berührenden wid tigen Fragen“. , die son fast 40 Jabre alt it, bat der Minister ben Ar s Icbeiden, ob ein

ner ktonnte ih

sj C As n 2 Anr oBL 2 - : beiten n Nels vorbehalten, darüber zu ent , 0 allo OINO s { h { rif eine allgemeine oder besondere Bedeutung hat. : nt bestem Gewissen entscheiden, daß die Bedeutung

Kor Muna otauit LET AUuUenarmetartitte

eine ganz allgemeine war, und darum hat man es für zweckmäßzig erachtet, den Landeseisenbahnrat allein zu hören. Der Tandeseisenbahnrat ist, wie ih im Aus\{uß {on ausgeführt habe, leine Znstanz für die Vezirkseisenbahnräte. (Fr ist zusammengeseßt aus den ersten wirtschaftlichen Kräften des Landes, den ersten Sach- verständigen. Auf sein Gutachten legen wir entscheidenden Wert wie nch-ja auch aus den Bestätigungen seiner Be ¡{chlüsse ergibt. Wir

tegen auch Wert auf die Aeußerungen der Vezirkseisenbahnräte. Die

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Vezurköeisenbahnräte dürfen aus der Tatsache, daß sie in einzelnen Fallen nit gehört werden, nit ctwa den Schluß ziehen, daß man sie für minderwerlig halte. Auch der Landeseisenbahnrat ist der gleichen Auffassung, sein Aus\{Guß sowohl, wie der Landeseisenbahn- raf, bat sih mit dieser von dem Herrn Abgeordneten Macco beban- delten Frage befaßt und bat sie verneint, Was die zukünftige Tari fgestaltung betrifft und die ommenden notwendigen Erhöhungen, so babe i bereits mitteilen na ner Auffassung der erwünschte Zustand wäre, daß mir an diejo Neugestaltung erst herangehen, wenn einigermaßen zuver-

Fe a R UEL » M Tinto Foltauf C lasiige wirtsd e Verhältnisse festzustellen sind: und as wird

erst nah dem Frieden geshehen. Aber, meine Herren, ih ae nicht ver}hweigen, daß diese meine Auffassung bei den bundesftaatlichen Verwaltungen, mit denen wir doc in diesen Fragen stets zusammen- gchen und auch zusammengehen wollen, nit überall ungeteilte Us» ltummung gefunden hat. Es liegen die finanziellen Verhältnisse mebr- fach recht s{wierig, und diese Verwaltungen find im Zweifel ob sie so lange warten können. J{ch fann das, was ich als tén Auf- fassung mitteile, doch immer nur als zurzeit meiner Auf- fassung entsprechend bezeihnen: wie die Zukunft sih ent- wickelt, wie lange der Krieg noch döauert, das vermag h nicht. zu sagen, Sur in bohem Maße erwünscht halte ih, daß erst das Reich die Verkehréêsteuern feststellt, damit wir dann in der Lage sind, zu- verläfsig beuxteilen zu können: in welchem Umfange ist der Verkehr reits belastet, und in welchem Umfaige kann er noch belastet werden?

einmal über die Ergebnisse des zurzeit noch nit fertigen Kanals ein Bild machen könnte. Aber selbst dieses Argument will ich zurüL- stellen. Dagegen kann i das kaum mit einem anderen tun. Wir haben für die Bearbeitung unserer Projekte, wenn sie niht absolut dringlicher Natur sind, nit das Personab=zur Verfügung, und trotz alledem foll versuht werden, was mit dem vorbandenen Personal auf diesem Gebiete geleistet werden kann. Es besteben immer noch große Zweifel in ter Frage. Jch will gar nit von der Geldbeshaffungs- frage reden; aber technisde Fragen, die Linienführung der Verkehrs- straße, alles ist noch in der Shwebe. (Es ist noch vieles zu er- wägen, zu überwinden, und ih glaube, es wird nod mances Jahr hingehen, ehe die Frage klar wird.

Wenn endlich der Herr Abgeordnete Macco den Wunsch aus- gesprochen hat, daß die Vorbildung der Verwaltun gs- beamten der Staatseisenbahnverwaltung eine andere werden möge, weil diese Beamten nit in der Lage wären, den Aufgaben, die ihnen das moderne Wirtschaftsleben stellt, zu entsprechen, fo be- dauere ich diese Kritik; nicht, weil ih selbst Beamter bin, der aus dieser Laufbahn hervorgegangen ist. Jch bedauere es na den großen Grfolgen, die wir auch diesem Teile des Personals der Staatseisen- babnen verdanken, und ich. bin erstaunt, daß gerade Herr Dr. Macco, der seit Jahrzebnten in den“ Bezirkseisenbabnräten tätig ift, ein-so ungünstiges Urteil über einen schr verdienten Teil meiner Beamten- saft bier verlautbart bat. Er wirft ibnen Mangel an volkswirt- schaftlicher Bildung vor. Da bitte ih den Herrn Abgeordneten, nac- guprusen, in wie ungezählten Fällen ibm selbst von den Tarif- und Verkehrsdezernenten der Eisenbahndirektionen ausgezeidnete Bor- trage über volkswirischaftliche Fragen gehalten worden sind, aus denen zu erkennen war, daß die Herren die Materie vollkommen beberrschten. Wenn wir auf dem Gebiete des Tarifwesens Erfolge erzielt haben, dann verdanken wir es zum großen Teil der Mitarbeit dieser au volkswirtschaftlichß vorgebildeten Herren. Freilih kann ich nit leugnen Und das is wieder eine Erfahrung dieses Krieges —, daz lh auch diesen Teil der Veamtenscbaft, auf die ih mich stüße, noch vollkommene! ausgebildet seben möchte, nit sowohl nah der volks- wirtschaftlichen, als nah der technischen Seite, und ebenso möcbte ich ven temmniscwen Teil der Beamtenschaft nah einer Seite ausgebildet seben, die heute von den administrativ ausgebildeten Beamlen zum Zeu wabrgenommen wird (Sebr richtig!), so daß diese beiden (Gruppen von Beamten, die darauf angewiesen sind, einmütig zum Besten des groyen Staatsdetriebes zu wirken, si zum Teil in ibren F ätiakeiten deen werden. Man wird dann einen viel größeren Kreis von Be amten zur Verfügung haben, aus dêrn man diejenigen nimmt, die für die gegebene Tätigkeit am richtigen Plaße sind. Die Aufgaben der Verwaltung in der Zukunft sind so außerordentlich groß, meine Herren, daß wir nur mit emem erstklassigen Personal all den (Fnwvartungen entsprechen werden, die meine Herren Vorredner gekennzeichnet baben. (Bravo!) l

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80, Sizung vom 13. März 1917, Vormittags 12 Uhr. (Vericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.) L 4 _ Präsident Dr. Graf von Schwerin eröffnet die Stßung um 1214 Uhr. : Sn 4 c : Nachdem das Haus in erster Beratung den Entwu if Ah A as en bahnanlei hegesebes auf Antrag des DY Lr. Porsch (Zentr.) dem Staaishaushaltsausschuß über- iesen at, jeßt es die Beratung des Haushaltsplans der Stsenbahnverwaltung fort.

Ministortaldiroltas Gar a É Ot. 2e : é Bedauern verbindert, dee Eism Kierote M rufe du seinem hat gestern ausgeführt, bei N Uen, Der R N seien 20000 (S uge VeUNn Sonds für Unterstüßungen für Arbeiter S a ersÞart worden, und er hat die Befürchtung ausge Arbetter N dic _Berwaltung es an der nötigen Fürsorge für die Arbe ters afl hade fehlen lassen. Diese Befürchtung ist unbegründet. le Srsparnis ist nur eine buhmäßige. Im laufenden Nechnungs- jahre wird die Ctatsfumme nit ausreiden und eine Etatsüber- schreitung eintreten. Die -etatsmäßige Behandlung der Arbeiter ist QIOFTE, dls die der Beamten, Bei den Beamten bestehen feste rg T, Und wir müssen ibnen Zuwendungen dur Unterstüzungs- nes guteil werden lassen. Arbeitern dagegen werden Prämien und uge Uwendungen für besondere Leistungen ohne weiteres als

nmnalige Lobnzulagen gewährt. ort E Gott chalf- Solingen (nl.): Wenn wir auf die Fortiri e der deutschen - Technik stolz sein dürfen, und wenn die (¿gcenbabnverwaltung die guten lechnisen Leistungen au bei Kriegs- die Tegen anerkannt Hat, dann dürfen wir die Frage aufwerfen, ob cho gros m er bei der Besetzung der Eisenbahnverwaltungsftellen auch D E 1 rem Rechte kommen. Meine Absicht ist es nit, auf die ertehrö}teuern und andere Fragen einzugehen, ih beschränke mich

auf Beamken- und Arbeiterfrägen. Schon in der Friebénä;eit Fz die Gehaltsfrage der Beamten cine brennende. senwrbene ie Be soldungéordnung war nicht zu allgemeiner Zufriedenbeit augefallen Deshalb war während des Krieges das Schreièn nah einer No, oldungsordnung laut geworden. e Staatsregierung bat den Net. tand der Beamten nicht verkannt. Sie „hat außerordentli, / UETURIRROSEN für die Beamten gegeben, Die Frage ist jeßt Wiebe m Sub besonders dringend bedürfen einer Hilfe die untersten Klass J der CEijenbahnbeamten, die in der Besoldungsordnung mit etnes Anfangsgehalt von 1100 Æ bedacht waren, das-dann dur die Novells

von 1916 auf 1200 4 erbobt worden ift. Verbeiratete Beamte tönnenf

unmögli damit durckFckommen.

konren sie staatlich nidt verforgt- werden, - weil die Lebenêmittz knapp find. Sodann sind diejenigen Beamten \{leckcht “daran di, früher Fabrgelder bezogen und ln

(Zustimmung.) Mit Lebensmittel,

durch Verseßungen in“andere Stelle um diese Zubuße gekommen sind. Auch diejenigen Beamten bedürfe einer Aufbesserung. ihrer - Bezüge, die, wie- die Werkführer ein H ringeres Einkommen haben als die Eiscnbahnhbandrwerker und Lobn arbeiter, Die Ausgleichszulagen baben- sih- nicht als ausreicend (e, wiesen. Redner bespricht noch die Verhältnisse verschiedener Kat, gorien von Eifenbahnarbeitern sowie die Bestimmungen, die übe, die Arbeiteraus]cüsse bei der Eisenbahnverwaltung gegeben sind. A

Abg. Paul Hoffmann (soz. Arb.-Gem.): Die -Shwierio, keiten der Perfonenbeförderung sind in Niéderschönerweide, wo 30 00) Arbeiter beschäftigt sind, so groß, daß die Züge um-300 % überfüll sind. Teilweise sind die Türen nicht zu schließen, was natürlid groß Gefahren in sih bat. Auf weite Strecken selbst werden die Abteilo nicht geheizt, und stundenlang müssen Reisende in ungeheizten Warte, fälen warten. Die Löhne der Eisenbahnarbeiter steben in keinem Verhältnis zu der großen Teuerung. Löhne unter. 3 Æ sind in Leben zu wenig und zum Verbungern zu viel, Das einzige Mitte] mit dem die Arbeiter sich sclbs helfen können, das Koalitionsred; baben Sie den Staatsarbeitern geraubt. Wo waren Sie mit Thin Lobgesängen auf die Tüchtigkeit der Arbeiter vor dem Kriege? Wenz der Krieg vorüber ist, wissen Sie nichts mehr von: dem, was Sÿ jeßt jagen. Sie versteben es außerordentli gut, . die Bevölkerung zu täuschen. Jn Elberfeld fand man, daß das weibliche Personal va Vorgeseßten nit genügend Achtung entgegenbringe, und ordnete 1 deshalb ausdrücklih an. Die Neuorientierung in den „Musterwert stätten“ der Eisenbahnverwaltung besteht darin, daß na einem Erl des Ministers die Eisenbahnarbeiterverbände, die ncht auf ba Koalitionsreht verzichtet - haben, nach wie vor zu ha kämpfen sind. Das if . die. alte Sklaverei. während des Krieges hat der Minister darauf verzichtet, daß Die Arbeiterversammlungen vorher ihre Tagesordnung. einreiden, Bet cinem Eisenbahnzufammenstoß bei Wildpark wurde die Frau eins Militärinvaliden {wer verleßt; für die Behandlung im Sanatoriun und für Transportkosten mußte der Mann 48 ausgeben, tvou e seine Militärrente in Anspruch nehmen mußte. „Seine rsaßklagy gegen die Eisenbahnverwaltung wurde abgewiesen, er petitionierb an den Minifter,“ eine Antwort wurde ibm nit erteilt. An 21. Februar wandte er fih abermals an den Minister und teilte dati

mit, daß ibm am 19. Februar der Seri Mvalgieher für die Anwalt:M

kosten im Prozeß Möbel abgepfändet babe. (Nuf b. d. Soz.: Psuil (Fin Beamter sagie ihm: „Was liegt mir an dem Zustand ibrz Srau, bier gebt es nah den Buchstaben“. (Abg. Ad. Hoffmann: (d preußischer Geist!) Das ist - eine Gefühlösrobeit. Auch auf dg zweite Schreiben ist der Mann noch nicht in den Besiß: der Antwer gelangt. Die bürgerlichen Parteien berauscen sh au den ün Worten des Ministers. Die Frau befindet sich noch im Sanatoriun der Mann in einem Sanatorium für Kriegsbefcädigte, beide su durch das Verschulden des Staates wirtscaftlih und körperlil ruiniert, Der Gerichtsvollzieher nimmt den Leuten das Lebte. & sorgt der Staat für seine Opfer. Es hieß einmal: „Herrlichen Zeit fübre ih Gub noch entgegen“. Jett hat man die Verkebrssteuern den NeidbStage vorgelegt; das sollen wobl diese berrlichen Zeiten sein? Die ganze, ungeheure Last dieser Steuern nebst der Koblensteuer nir sich ja für das Proletariat erst nah dem- Kriege geltend machen. Di err}chenden Klassen Ternen nit um, fie bleiben ibhren-alten Trab tionen treu. Die bisherige Fabrkartensteuer bat angeblich die Fabr gaste der erften und zweiten Klasse, die Reichen und Reichsten, no zu sehr bedrückt. Da muß natürlich wieder die Arbeiterschaft beran vie vierte Klasse, auf deren Beseitigung wir immer wieder ünd imme wieder gedrungen haben, soll bluten und den Lörenanteil einbringen Die Ungrisfe auf eine Autorität wie den Ministerialdirektor Kir boff sind so ungere@t wie möglich. Alles wird aufgeboten, einen Man abzutun, der mit seinen Neformvorscdlägen dem berrsckenden Svstén unbequem ist. Ihren Gipfel erreidt die Ungerechtigkeit bei te Beranztebhung der Straßenbahn zur Verkehrssteuer. Das Publikur wird da mccht bloß die 12 % der Vorlagen ‘zu zablen baben, sonden es wird sofort mit 50 % Aufschlag bestraft. Und das alles nur darun um die reichen Klassen mit neuen direkten Steuern zu verschonen err LArBboN „weist schlagend nach, welchen unkeisvollen Einfluß d E réjteuer Jur den G tenbahnbetrieb baben wird. Er verlangt d! «Ab]Massung der ersten und vierten Klasse. Die Uebernabme der Eiser ahnen auf das Ne è eine Milliarde einbringen. Würde wir lich feine Schrift die Verkebrssteuern zu Fall bringen, wie der Minist: von Vreitenbach fürchtet, würde das geradezu ein Verdienst des Ver fassers sein. (Zustimung auf der äußersten Linken.) Die preußiss Gijenbabn will die Eisenbahnen nah wie vor als milckende Kub ü der Hand behalten, um sih vor weiteren direkten Steuern zu hüten Wir aber protestieren abermals gegen diese reaktionären Bestrebungen L Abg. W ollbaums*Betbél (kons.): J glaube de allgemeine! ulimmung hcer zu fein, we l ie unberedtigten und übe: triebenen Vorwürfe des Vorredners gegen die preußi!che Gifenbabr verwaltung zurückweise. (Beifall rechts.) Wenn er meint, der Krit werde im Interésse der Besitenden geführt, das Proletàriat habe fei “Mleresle daran, so haben - andere Arbeitervertreter “andere Urteil darüber abgegeben. Die Gewerkschaftsfübrer, au sozialdemokratisde haben offentlich dargetan, daß auch die Arbeiter ein großes Interess an dem Ausgáng des Krieges baben. Gerade für die deuts Arbeiter hânat alles davon ab, wie dieser Krieg zu Ende qéfübrt wir Perr Paul Hoffmann nannte die Kriegszulage für die Eisenbahnar beiter Pfennigzulage. Die gestrigen Mitteilungen des Ministers be weilen, daß hier jehr hohe Beträge in Frage steben. Es könne: natürlich in einem Betriebe von 600000 Köpfen nit alle Wüns& erfüllt werden, es bleibt immer nocl viel zu wünschen. Die Ueber treibungen des Vorredners aber liegen durchaus nit im Interesse t: Cisenbahnangestellten und Arbeiter selbst, Der Kreis der al Schwerstarbeiter behandelten CEisenbabnarbeiterkategorien. ist no immer zu eng gezogen. Mindestens muß er auf das ganze Fabrdiensi perjonal ausgedehnt werden, und es “muß diesem Personal auc di?

. h }Z A f . G D) 2 C4; L Moaglichkeit gegeben werden, von der Vergünstiguna Gebrauch

machen, Zurzeit sind die Kantinen nit immer geöffnet. Auch dit chBDagenmeijter und Nangierer halten es für geboten, auch mit Nücksid darauf, daß sie Nacbtdienst tun, als Schwerstarbeiter klassifiziert ; werden, Bis zum Gnde des Krieges werden sich die Beamten mi Feuerungsézulagen behelfen müssen, da im Kriege eine neue Beso! TUOLeTng niht gemaht werden kann. Wir haben wiederholt æelerung8zulagen bewilligt, und wir werden auch in Zukunft daz greifen müssen. Auch den Arbeitern sollten für ihre Kinder über d

14. Lebensjahr binaus Zulagen gewährt werden, da auch diese Kind

als Lehrlinge keinen Lohn erhalten. Hoffentlich wird auch die in UuSficht genommene Lobnerböhung fo ausfallen daß alle Teile damit zufrieden sein können. Was die Ausgleichszulägen für die Beamten betrifft, so ist es ein mißlicher Zustand, daß die Werkstättenarbeiter Deamtenstellungen einnehmen, aber in ihren Bezügen geschmälert werden. Es sind den Werkführern zwar anfangs Ausglei szulagen gezahlt worden, sie wurden aber später gekürzt. Dasselbe ilt bon den Wagenmeistern, Magazinaufschern usw. “Eine folde Schädigung kann die Arbeitsfreudigkeit dieser Leute nit erböben. Für die Zug- führer möchte ic auch ein Wort einlegen. J wünsche, daß ste nmckcht nur als mittlere Beamte anerkannt, sondern auch besoldet werden. Die Hilfsrottenfübrer- verlangen ein. \{nelleres Tempo in ihrer Anstellung. Dié Unterassistenten baben ähnlie RBünsche. Die Lage der Veamten hat im Laufe des Krieges eine Verschlehterung

_und den

dadurch erfahren, de sie auf den Tod ihrer Vormänner wartkén müssen. Die Bahnschaffner usw. leisten vielfa Dienste für Höher dotierte Beamte, ohne deren Bezüge zu erhalten. Jch anpfohle älle diese Wünsche der- wohlwollenden Prüfung und Berütsichtigung det Verwaltung. Jn den leßten Tagen ift dier viel vom Koalittionêret

li bungos en die Nede gewesen. In bezug auf die Leßteren liegt ein Antrag vor. Es bestehen do gegen die S liche tungsstellen erbebliche Bedenken, da fie in die Einheitlichkeit der Ver- waltung: störend eingreifen können. Bedenkli ist es au, wenn der NMeichótag dazu Stellung nimmt und in unsere Eisenbahnverrvaltung eingreift. Der Vorredner sprach vom Koaltionsraub und wies darauf bin, daß die Wünsche des Eisenbabnerverbandes nit erfüllt wären. Der Minister bat sih auf den Standpunkt gestellt, daß er auf dem Verzicht des Streikrechts bestehen müsse und der Cisenbahnerverband hat auf ‘dieses Streikrecht vorläufig verzichtet. "Damit ist die Sache vor’ der Hand erledigt. Jch befürchte aber, daß sie später wieder auf- leben wird. Unseres Erachtens kann der Minister auch in Zukunft kcinen anderen Standpunkt einnehmen als bisber, daß für die Eisen- bahnbediensteten auch in Zukunft das Streikreht nicht in Frage kommen ftann. Ueber den Vorteil des einzelnen scht die Sicherheit des Staates. Jch kann nicht s{licßen, ohne der großen Leistungen der 600 000 CGisenbahnbeamten und Arbeiter rühmend zu gedenken. Diese treten Männer haben dem Vaterlande ihr Bestes gegeben, dafür sind wir ihnen Dank {Guldig, nit bleß mit s{onen Worten, jondeîn durch «Erfüllung ibrer berehtigten Wünsbe. Dazu sind wir nah wie bor bereit. (Beifall rets.)

Abg. Delius (foris{hr. Volksp): Die Eisenbahnbeamten und Arbeiter sind durch die Einwirkungen des Krieges mit am \hwersten betroffen. Selbstverständlich kann ein vollständiger Aus- aleich für die Teuerung und doppelte Leistung nicht geschaffen werden. Umstürzende Besoldungsänderungen für die Beamten können jeßt im Kriege nibt vorgenommen werden, das muß bis zur Beendigung des Krieges verschoben werden. Die Beanitenverbände bitten, die Vörarbeiten für diese Neform einzuleiten. Die Teuerungszulagen find nit ausreichend, sie müssen erhöht werden. Den Herrn Vinister möchte 1ch als“ Vizepräsidenten des Staatsministeriums bitten, seiñen (Finfluß beim Finanzminister geltend zu machen, damit die Wünsche des Abgeordnetenhauses erfüllt werden. (Zustimmung links.) Die Unterbeamten kommen mit“ ibren Gebältern nit aus. Es fkfommt darauf an, sie so zu stellen, daß ihre Pflichttreue niht wankend wird. Seit drei Jahren sind die Beamtenstellen niht vermehrt worden. Jeht werden zum ersten Mal 12000 neue Stellen gefordert. Diese beziehèn sih vorroiegend auf das Zugpersonal und das technische Per- fonal. Andere Beamte sind aber auch in einér \{limmen Lage, so die Diâtare mit 140 4 monatlich. “Die Landmesser baben eine {ehr lange diátarisde Zeit und sind sehr {leckcht gestellt. Die Stellen der höcbstbesoldeten mittleren Beamtenstellen sollten nicht mit Offizieren, sondern mit’ vorbandenen Anwärtern beseßt werden. Der leßte Nest der technischen Betriebssekretäre sollte endlih den tebnishen (Fisen- babnsekretären gleichgestellt werden. Dasfelbe trifft au bei den mckchttechnif{chen Betriebssekretären ‘zu. Auch bei den Werkmeistern gibt es zu’ wenig Stellen, Die Diätare haben. sebr lange auf die Bestellung zu warten. Dasselbe gilt von den Kanzlisten. Wir sind mit der Regierung cinverstanden, daß eine Verbilligung des Kanzlei- bienstès eintritt, Das kann dadur gesehen, daß die Kanzlisten zu Assistenten gemächt und ihre Stellen durch billigere Hilfskräfte erseßt werden. Die Lokomotivführer werden jeßt vielfah durch Feuermänner erseßt. Das ist niht nötig, weil genügend Érsableute für die Lokomotivführer vorhanten sind; z. B. Heizer. Jch gestatte mir die bescheidene Anfrage, ob- der Minister es verantworten kann, daß Leute, die nicht die notige Vorbildung haben, die Funktionen des Lokomotivfübrers ausüben, wie es nach den Bundesratsvorfschriften und den Anordnungen des Ministers nötig ist, und ob dabei nicht die Sicherheit des Dienstes leidet. Die Stimmung ist dur die neuen Maßnabmen sehr verbittert. Es sind immer noch genügend Neserve- lokomotivfübrer vorbanden. Die Werkführer sind die Schmerzens- Einder dêr EGisenbahnbeamten, «und ibre Wünsche nah ‘cinem aus-

"teicbendèn “Ausgleich sind ür aufs wärmste“ zu - befürworten, Mit

25 M monatlich ift kein Ausgleih gegen dic- Bezüge der Arbeiter zu \{affen. Der Minister will nah dem Kriege für dix Werkführer orgen. Aber cs ist notwendig, daß sie son jeßt einen angemessenen Ausgleich: erhalten, zumal sie jebt erhebliche Ueberstunden leisten müssen. Die Anstellungsverbältnisse der Werkführer find au über- aus ‘ungünstig. Ferner muß den Wagenmeistern und Wagenauf- febern ezne Ausgleichsbeihilfe gegeben werden, Für die Weichensteller 1,” Klasse ist die Ausgleicbsbeihilfe in den verschiedenen Orten ganz verschieden. Die Familien der Etngezogenen müssen böbere Familien- untéïstüßungen bekommen, um cinèn Ausgleich zwischen Preußen und dem Reih berbeizuführen. Die Bezablung der Frauen ist bei der (isenbahn niedriger als béi der*Post. Bei den Teuerungszulagen habên sib manche Ungleichbeiten: hêrausgestellt. Die Unverhbeirateten mit eigenem Hausstand müssen dieselben Teuerungszulagen bekommen, wie die Verheiräteten. Ein Unrêécht ist es, daß die Kinderzulagen mit dem 14. Lebensjahre entzogen twerden ohne Nücksicht darauf, ob die Kinder noch zur Schule achen. Die Auszahlung der Teuerungs- zulagen muß viel mehr beschleunigt werden. J:

mit Nahrungsmitteln haben die Bebörden in l Fehler gemacbi. Die ungeteilte Arbeitszeit, ( / ablehnt, ift bei vielen anderen Behörden \ckchon- cingeführt. Die Arbeiter haben oft ret weite Wege zwischen der Arbeitsstätte und ter Wobnung zurückzulegen und können die Wege nicht zweimal hin und zurück machen. Das ist auch eine Belastung des Berkehrs. In

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Z. UntersuGungs\æxhen.

2. Aufgebote, Berlust- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 4. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

5. Komrmanditgesellshaften auf Aktien u. Aktiengesellsckaften,

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[70623] Steckörief.

Adolf Riemenschneider vom Morine- Nösctenrode, welcher flüchtig ift, is die} 9)_Re Untersuhungshaft wegen Fahnenflucht vzr- hängt. Es rwoird ersucht, ihn zu verhaften und an den näbsten Trupper teil oder an die näGßste Militärbehörde zum Wetter- transport hierher abultefern. Wstong, den 8. März 1917. „Sd Gee{cht der Königl. preuß. stelly. 233 ch5n- Koniy, vom 1%. V. 8, fanteriebrtaade. Amtsstelle Hamburg. Der Gertchtsherr : Helnzel, Generalleutnant. f Beschreibung: Alter 45 Jahre, Größe: | Kont, bom 15. V. 85, kein, Statur: gedrungen, Haar: dunkel, itärk gelodt.

[70624] Steckbriefserledigung.

Der gegen den Soldat des 1. Ersaßz- batlns. wegen unerlaubter Entfernung, uner dem 19. Januar 1917 erlassene Stecbrief ift erledigt. j

Dresden, den 8. März 1917.

Gericht der. stellv. 6. Inf „Bug. Nr. 64 Dex Gerichtsberr: Krany,

[68736]

Die Fahnenfluchtterklärungen grgen:

1) RMeke. Johann Lamka, Bez. Kom. Pr. Stargard, vom 31. L, 76,

6) MRe?r

Kom. Konitz, vom 15. V.

Kom. Kcn't, vÞ\m 15, V.

Bez. Kom

Kont, vom 29. V, 88,

derx Versorgung.

T-x 20 L A T P L E T t 0 _

Öffentlicher

Anzeigenyreis sür den Naum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 39 „F.

9) Rekr. Paul Kuchenbecker, Bez,-

11) Nekr. August Kranz Melis, Bez,- J 12) Rekcr. Theodor Wil Koniy, vom 15. V. 85,

„N. 177 Karl Anton Wintex, a R E T veabtieg, Bej. pap'eren) befindet fch ein? Bekanntmachung

16) Diép „Url. Franz KNauthack, Bez - Kom. Konitz, vom 27. X1Ul. 86,

17) Rekr. Antcn Etoltumaun, Bez.- Kom. Konißz, vom 18. 11. 87,

18) Nekc. Bernhard Eleryck, Bez.- Kom. Kont, vom 14, 1V. 88,

seiner Bxoschitre sagt Kirhboff, daß die Verhältnisse der Arbeiter bei der lebernahms auf dus Neich nicht besser werden würdon, sondern best mah sogar nach faufménnis@n Srund- säßen Grsparnisse auch auf diesem Gebiete machen könne, Das muß die Neigung für die -Reichseisenbahnen abkühlen. Die Lohnfrqge ist in ein akutes Stadium getreten. Die Lohnverhält- niffe waren kurz vor Ausbruch des Krieges nit angemessen und be- friedigend, wie der Minister gestern meinte, sondern die Arbelterver- bände hatten damals den. Beschluß gefaßt, mit Forderungen auf Lohn- erböbung' heranzutreten. Der Krieg hat die Ausführung diejes Bez \hlusses verhindert. Die damals erlassene Lobnordnung dat auch einè \tarke Buntschectigkeit bestehen lassen, die von den Arbeitern wenig-an- genebm empfunden wird. Nach dem Kriege wird es eine der Aufgaben der Verwaltung sein, diese Buntscheckigkeit zu beseitigen und die Zabl der Klassen erbeblih zu vermindern. Jnzwischen hat der Minister eine Lohnerhöhung angekündigt, die bis zu 20 % gehen soll. Bet tén altéren Handwerkern stellt si die Erhöhung bis auf 11 %, während andere bis zu 28 % erhalten. Es fceint überhaupt, daß die älteren Arbeiter die geringsten Zulagen erbalten und das steht voch mit den bisherigen Grundsäßen der Verwaltung für die Lohnbemefsung einigermaßen in Widerspru und wird von den Betroffenen als sehr unbillig empfunden. Vehrfah kommen auch die nichtständigen Hand- werter und Arbeiter bei der neuen Lohnregulierung besser weg als die ftändigen. Von einer gleihmäßigen Erhoöbung, möglihst um 25 %, wie sie die Arbeiter verlangten, ist keine Rede. Man bätte sich mit den Arbeiterausschüssen vorher verständigen sollen. Die zu Tage getretenen“ Härten jollte der - Minister möglichst beseitigen. Jn Scblesien liegen besonders s{lechte Lohnverhältnisse vor. Vort gibt es noch Oberbauarbeiter mit 2,50 4 und 2,70 S täglihem Lohn. Solche Verhältnisse verlangen doch eine gründliche Korrektur. UAlge- mein ist der Wunsch bei der Eisenbahnarbeiterschaft, das Akkord- system- zu beseitigen. Sämtliche Verbände haben das durch ihre berufenen Organe gefordert. Die Bestimmungen darüber find sehr ver- wickelt, die Berechnung äußerst s{chwierig. Infolge des \{leckchten Materials sind neuerdings auch die Alkordlöhne “ganz be- deutend zurückgegangen. Auf dem Anhalter Güterbahnhof in Berlin haben die Güterbodenarbeiter Ausfälle von 40 bis 50 #4 jähr- lih zu verzeichnen gehabt. Die Lohnzahlung follte doch inöglichst gleibmäßig durhweg am Freitag vorgenommen werden. Die Prâ- mienwirtshaft hat auf dem Görlißer Bahnhof in Berlin große Ver- stimmung hervorgerufen. Jn der Urlaubsgewährung sollte man den Arbeitern gegenüber auch liberalér verfahren. Vie Ueberstunden fönnten und müßten schon deshalb eingeschränkt werden, weil gerade infolge der langen Dauer der Arbeitszeit die Arbeitskräfte nicht voll ausgenußt werden können. Den Eisfenbahnbeamten und -arbeitern kann ein Streikrecht nit zugestanden werden. Als Ausgleich müssen aber besandere Nechtè- für diése Arbeiter geschaffen werden. Der ver- \procbene Ausbau der Arbeiterausschüsse ift erfolgt, es sind auch einige Verbesserungen in der neuen Faffung zu finden, aber dic- 22 Arbeiter- vertreter, die von den Direktionen ausgewählt und nah (Frfurt geschidckt worden find, um diese neue Fassung zu begutachten, haben sie etnstim- mig abgelehnt, rveil das - Verlangen ter paritätischen Schlichtungsaus- schüsse nit erfüllt war. Wir fordern unsererseits vor allem wieder das. Koalitionsreht für die (Fifenbabnarbeiter. Noch beute beliebt es manchen Direktionen, auf Beschroerden der Ausschüsse keine Antroort zu geben; mir selbft ergebt es bei allen metnen Eingaben an den Fisen- babndirettionépräfidenten in Halle nicht anders, ih habe nie eine Ant wort erbalten. (Hört! bört! links.) Künftlig werde 1ch daher alle der- artigen ¿Fragen ohne weiteres in die Oeffentlichkeit bringen. (Sehr gut!) Die berechtigten Bestrebungen der (Fsenbahnarbeiterschaft wer- den wir mit aller Entschiedenheit au in Zukunft vor: dem Lande und gegenüber der Verwaltung vertreten. (Beifall links.) Ministerialdirektor Hoff: Jch werde dem Herrn Minister der öffentlihen Arbeiten gern Mitteilung machen von der Mes die die Œisenbabnverwaltung heute im Hause gefunden hat, namentli für Jbre Sorge für die Arbeiterschaft: Der Abg. Gottschalk hat aus- geführt, daß bei der Berebnung-dêr Ucberstundenvergütung die Eisen- bahndirektionen:. zum“ großen: Teil so: verfahren; daß. die: Dienstbdauer verlängert wird. Wenn das geschehen fein follte, jo wird sofort Nemedur eintreten. Das ist nicht die Absicht des Ministers, und dieser wird Veranlassung nehmen, daß feine Auffassung“ den Virek- tionen durch einen befonderen Erlaß eingeshärft wird. (Beifall.) Der Abg. Hoffmann hat die von dem Minister in Aussicht geuommene Lohnerhöhung, die augenblicklich in der Ausführung begriffen ist, als Bettel bezeihnet. Dieser Auffassung muß ih entgegentreten. Für das Jahr 1917 sind allein an Lohnerhöhungen und Verbesserungen für die Arbeiter 140 Millionen ausgeworfen. Die Auszahlung dieser (Frhöhungen soll fobald wie möglich erfolgen. Es ist auch nicht richtig, die Lohnsäßze zu niedrig sind. Das beweist \{on der Umstand, ay wir niemals Mangel an Angebot von Arbeitern gelitten haben. Was sodann den Fall des. Militärrentners betrifft, so handelt es sih hier um einé reine Privatklage. Diese ist abgewiesen. Der hier angeschuldigte Beamte hat versichert, daß er 1in keiner Weise dem Arbeiter gegenüber Aeußerungen getan bat, wie sie hier bericktet worden sind. (r habe im Gegenteil diesen Fall besonders wohlwollend bebandelt. (Zuruf bei der Soz. Arb.-Gem.) Die Besoldungsbverhälts- nisse der Werkführer werden nacbgeprüft werden. Was die von dem Abg. Delius erwähnten Feuermänner betrifft, so möchte ih betonen, daß wir in keiner Weise organisatorishe Aenderungen beabsichtigen: (s handelt sib nur darum, gelernte Schlosser fo viel wie möglich wieder in die Werkstätten hineinzubekommen. Daß dabei unter allen Uniständen die Betriebssicherheit gewährleistet werden muß, ift sclbst-

verftändlih, Es kommen keine Feuermänner auf cine -Lokomotipé, deren Befähigung dazu nicht feststeht. Béfürchtüngen für die Bé- triebéficherheit sind also nicht begründet; es handelt--sch außerdem um eine ganz vorübergehende Rege, Wenn Teuerung ulagen zu spät gezahlt sein sollten, so bitte ih um Angabe der betreffeuden Orte. Die Fälle werden untersucht werden. Wenn der Abg. Delius sich darüber bes{wert hat, daß er von einer Direktion keine Antwort er- halten hat, fo bitte i ibn, fih an den Minister zu wenden, me bat ibm immer fachlich geantroortet. Wenn er fich ferner an den Minister wendet, so werden auch die Direktionen entsprechend angewiesen wer» den. Bei Zulagen werden e die niedrigft befoldeten Stufen zunächst aufgebessert. Das Stüclohnsystem können wir nicht gut aufgeben, wenn wir niht die höchste Unzufriedenheit erregen wollen, Man kann es cinem fleißigen und geshickten Manne nit zu- muten, daß er cbensoviel verdient, wie ein unges{ickter und nit fleißiger Mann. (Zustimmung.)

Damit {ließt die Besprechung. j

Persönlich bemerkt e

Abg. Schmedd in g (Zentr.), daß er weder dem Minister, noch der Eisenbahndirektion in Posen vorgeworfen habe, daß sie wegen -der Zulassung bloß evangelischer Bewerber zu Siedlungszweckten aufgefor- dert haben. Er babe festgestellt, daß diese Aufforderuñg von dem Betricbsanmit in Wollftein ausgegangen fei, und das halt&er aufreckt.

Nah dem Schlußwort des Berichterstatters Abg. Hirs - Essen werden die. Einnahmen des Eisenbahnetats unverändert genehmigt, die Ausgaben bewilligt. Der Antrag der Abgg. Richtarski und Gen. (Zentr.), die Staatsregierung zu ersuchen, an geeigneten Stellen für eine Facgeinäße Be- pflanzung und Besamung der Eisenbahndämme und Böschun- gen, insbesondere in waldlosen Gegenden im eresse der Volkswirtschaft, als auch des Vogelschubes und d Bienen- zucht, mehr als bisher Sorge zu tragen, wird angenommen. Der Betriebs- und Baubericht wird für erledigt erklärt.

Es folgt der Etat des Ministeriums der aus- wärtigen Angelegenheiten. __ Abg. Dr. Kauffmann (Zentr.): Im vorigen Jahre hat der Vorsitzende unserer Fraktion am 10. März in der verstärkten Haus- haltékommisffion darauf bingewiesen, daß die Katholiken Preußens mit großer Besorgnis auf bio Lage des Heiligen Vaters in Rom sehen. Viese Besorgnisse werden aus allgemeinen politishen Gründen ohne ZBiveifel auch von Andersgläubigen geteilt. Ueber die vertrau- lichen Verhandlungen der As ist seinerzeit hier im Plenum obne Widerspruch Bericht erstattet worden. Inzwischen hat sich die Lage des Heiligen Stuhles noch ershwert. Jch will die römische Frage hier nicht erörtern, {hon deshalb nicht; um nicht der Presse der feindlihen Länder den Anlaß zu geben, die Lage des Heiligen Baters noch mehr zu ershweren. Ich will mi deshalb in Ueber- einstimmung mit den Ausführungen unseres Vorsißenden Dr. Porsch, ver durch seine Präsidialgeschäfte verhindert ift, felbst das Wort zu ergreifen, darauf beschränken, zu erklären, daß die Katholiken Preußens die Freiheit und Unabhängigkeit des Papstes fest im Auge behalien rverden und gegebenenfals mit Nachdruck dafür eintreten werden. Die Gesandien von Preußen und Bayern hatten Nom s\eit Beginn des Krieges verlassen müssen, die Vertretung unserer Interessen is da- durch, wenn auch nicht unterbunden, fo doch ershwert. Auch das empfinden die Katholiken Preußens bitter. Wir legen Wert darauf, diese unsere Sorgen hier auszusprechen. (Endlich nebmen wir gern Ge- legenheit, nabdem im Reichstage Dr. Spahn und Prinz Schönaich- Carolath die erfolgreihe und sorgsame Tätigkeit Seiner Heiligkeit mit Nücksiht auf das Los der Kriegsaefangenen hervorgehoben haben, dem Heiligen Vater für diese Tätigkeit von Herzen zu danken. (Beis fall.) Der Heilige Vater, dessen großher ige Liebe alle Völker um- faßt, hat durch dieses Wirken allen Völkern das Geseh christlicher Liebe gepredigt und durch die Tat zur Ausübung christlicher Liebe mit- gewirkt. Auch von dieser Stelle aus wollen wir ihm dafür den Dank

“— 1ch darf wobl chne Widerspruch sagen des ganzen Häuses aus-

sprechen. (Beifall im Zentrum.) Abg. vom-St yez ins ki (Pole): Auch meine politisGen Freundé find der Ansicht, daß die gegenwärtige Lage, in der sich das Ober- haupt der katholischen Kirche befindet, seiner Würde und Mission nit entspricht. Jch bin beauftragt, alle Wünsche für eine bessere Gestaltung der Lage des Papstes zu unterstüßen. Jn Anknüpfung an die Erklärung des Abg. Seyda vom 1. März benuße ih heute die Gelegenheit, dem Heiligen Vater unsere tiefste Dankbarkeit und Er- gebenheit auszudrüden dafür, daß er sih in diesem Kriege unseres \hwerbedrückten Volkes angenommen hat. (Beifall bei den Polen.)

Der Haushalt wird bewilligt.

Beim Haushalt ‘der allgemeinen Finanzvexr- waltung bringt

„Abg. Mar x (Zentr.) Beschwerden über den auf finanzielle

Sründe zurückzuführenden Mangel an Lehrkräften für die religiöse Interwei)ung der fkatholishen Schüler in Arolsen und Corbah im LValdeckschen vor und ersucht die Finanzverwaliung um Abhilfe,

Der Haushalt wird bewilligt. __ Schluß 414 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch, 12 Uhr (Haushalt für das Herrenhaus und für das Abgeordnetenhaus; Daushaltisgeseß).

s \ l C

F aP T S S E Nd E I

6. Erwerbs- und Wirtschaft3genossensGaften. 7. Niederlaffung 2c. von eon (daf

“D 8. Unfall- und Jubvaliditäts- 2c. Versichecung-

9, Bankausweise. 10, Verschiedene Bekanntmaungen.

20) Nekr. Joh. Franz Kontrey. L'ez.- Kom. Pr. Stargard, vom 16. V. 90,

129, bom 8. 11. 98, roerden hiermit erneuert. Dauzig, d. 2. 11. 1917, Sericht der stellv. 71. Jaf.- Brigade. Der Gecick{teherr : v. Bi3mardck,

200 6 beantrazt.

1

i it. deral. helm Hand,

Nummer d. Bl. (Nexrlotun ( 2c. von Wert

ftadt Budapest, betr. Verlosung, an deren Shluß Wertp piere, bezüg!th welcher

geleitet wurde, angezeigt werden. [69989]

[70443]

Die Ehefrau des Landwirts

Wertpapiere:

1) der 3909/9 igen : vandes\{Gulbverschreibung Serie Vi Lt. b 1909, zahlbar am 25. Juli 1909, he- 21) Gefr. Eduard Waxisch, Inf.-Neg. | Nr. 186 über 2000 4,

2) der 39% igen de%leiYHen Serie VI | aufgefordert, spätestens tn dem auf den Ut. e Nr. 371 über 1000 (6 und _3) der 3} %% igen Braunschweigischen | 1%. Uhr, vor dem uaterzeihneten Geri Kommunalanleihe Lit. B Nr. 2727 über | anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte

Herzogliches Amtagericht Braunschweig | Preiswitz, Kiels Gleiw!z, vertrrt-n durch | bezeichneten Seidmassen zu baben hat heute nachslehendes Aufgebot erlassen: | den Nechtsanwalt Nehiert in Gletw!h, | werden daber aufgefordert, ihre Aasprüche ebot des von dec Lees urid Nechte an diefeiben spätestens in dem

einrich | hat das Aufge! efanska, jeyt verehelit

Oite, Coaradine geb. Behme, tin Rethen | Czedlawa G

19) Rer. Karl Walipick, Bcz.-Kom. | b. Meine, hat das Aufg-bot folgentec | Rzanny, în Kluciewo ausgestellten und von

Ù) Untersuhungssachen. s A Lr E Kont, vom 2. VIl. 88,

3) Nob-:rt Marzelewsli, Bez.-Kom.

den unten beschriebenen Matrosen | Pr- Stargard, vom 30. V. 82, Segen E Beredenen Matrosen 4) Nékr. Johann Gr1834a, Bez.-Kom.

rett Hambu: a, geb. 9. Febr. 1875 Pr. Stargard, vom 11. VIL[. 84, E E G L POE, AUD iu fr. Valentin Sulz, Bez.-Kotn. Pr. Stargard, vom 11. Vil. 84, Josef Wonkowski Bez.- Kom, Pr Stargard, vorm 11. VII. 84, 7) R.kr. Franz Spiwack, Bez. Kom.

Pr. Stargard, vom 11, VII. 84, 3) Rekr. Peter Schorski, Bez.-Kom. a. [den 17, Dezember 1917, Vormittags

“— - | 11 Eee per pin e ne Ge-

A rit, Am Wendentore Nr. 7, Zimmer 85 N Aufgebote, Verlusi: u. Nr. 31, anberaumten Aufgebotstermine | [70665] Aufgebot.

10) Rekr. August Delldig, Bez.-Kom. | x p (6 t l seine Nechte anzumelden und die Urkunden | Das Köntglichz Amtsgericht zu Stettin 85 Fundsachen, Zuste Ungen vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos. | (Hinterlegungöstelle) kat dos Aungebot erklärung der Urkunden erfolgen wird, Zu- | folgenden bet ihm binterlegten Gelde gs wird E E auf y uttarn | Paptere au Herzoglihes Finanzkolleglum | 50" F Zirsey, zu a bivterlegt am 19. De- In Untevabieilung & der heufig-n | 48 Verbot erlassen, an den Inhaber der zember 1885 bon dem Musikdirektor Carl Payere i Zettung zu E s j 7 raunsckwetg, den 2. rz . 14) RNekr. Franz Martin HDelltvig, der Vehörde der Haupt. und Nefidevz Der Gerichtss{reiber Herzogllchen Amts. | aerihts Sietttn.

Bez.-Kom. Kon'ß, vom 29, V. 88, 15) Nekr. Jacob Lakbuhn, Bez.-Kom. das gerihtiihe Amoriisatio 6verfahren ein»

j | dem Molkereibesizer Fri Wiche in Braunschweigischen | Gleiw!ß aklzeptierten Wechsels vom 25. Apzil

antrat, Der Inhaber der Urkunde wird

17. Oliober 1927, Se t

anzumelden und die Uckunde vorzulegen,

nard Der Inhaber der Urkunden | widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur- Generalleutuant u. Brigadekommandeur. | wird aufgefordert, spätestens in dem auf | kunde erfolgen wird.

Gleiwiß, den 5. März 1917. Königliches Amtsgericht.

betraçs: a. 375 # Kapiial, b. 92

Kanze aus Stettîn in der Kunz?schen AufaebotissaGße X1. F. 22/85 des Amts Fumpfangeelth ter:

edri Ecön-

ert18, 19. Zimmermetster Christian Fr

g Cartall, Gerihtdobersekretär. derg zu Stetlin oder dessen Nechra-

nafolgee, zum Zwecke der Aut schließung

Uusgebot. der Erhedungtberechtigten beantraat. Alle,

Der Milck&pähter Franz Gan8zczyk in | welhe Ansprüche und Rechte auf die vor«

meinen,

en lauf den 26, Mai 1917, Vormitiags