1917 / 57 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Mar 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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314, Lifte.

Kreis Straßiburg-Stadt.. Nachlaßmassen: Die Naghlaßmasse des am 14. Noveniber 1916 zu St:aßburg verstorbenen R-nmners m.d chemaligen Mitglieds des ftädtithen Occhesters Josef Sh vaedeile (Zwangtperwalter:

Bürgermeister Dr. Shwander in Stcaßburg).

Straßburg, den 1. März 1917. Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Erund der Bekanntmocunvg zur Fernbalturg unzuverlössiger Personen vom Handel vom 23. Septeniber 1915 und des § 58 ver WBerordaung über Brotgetreide und Mebl vom 29. Junt 1916 werden die Herrenmühle von Adolf Wichmann und die Amtsmühle und der Bädlereibetrieb vonBülling und Schacht in Königs- Iutter ge\chlossen und den Inhabern Adolf Wichmann und Georg Bulling der Handel mit Getreide, Mehl und Brot untersagt.

Helmstedt, den 4. März 1917.

Herzogliche Kreiedireklion. Dr. Blasius.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangenden Nummern 43 und‘ 44 des Reichs-Gesezblatts enthalten Nummer 43 unter Nr. 5745 eine Verordnung, betreffend die Nückkehr der Deutschen im Ausland, vom 26. Februar 1916, unter Nr. 5746 eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Anlage C€ zur Eisenbahnverkehtsorduung, vom 1. März 1917, und unter _ Nr. 5747 eine Bekannimahung über die Höchstpreise für Kleie, vom 4. März 1917: Nummer 44 unter Nr. 5748 eine Békanntmachung zur Ausführung der Ver- ordnung über phosphorhaltige Mineralien und Gejieine vom 30, November 1916 (Reichs-Geseybl. S. 1321), vom 5. März 1917. : i Berlin W. 9, den 7. März 1917. Kaiserliches Postzeitungzamt. Krüer.

Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben AUergnädiast geruht:

den Kindern aus der nicht standesgleihen Ehe des am 2. Januar 1905 in Rennenberg verstorbenen Fürsten Fried1rihVI. Ernst Ludwig Karl Valentin Maria zu Salm-Kyrburg mit Louise Marie Mathilde Margarethe Cornelie Freiin von Eichhof und zwar /

Jvonne Eieonore Nosalie,

Maximilian, z. Zt. Oberleutnant im Leibdragoner-

_ regiment (25 Großherzoglich Hessischen) Nr. 24, Nobert Oscar Ludwig Ernst Maria und Ludwig Carl Johann María die Freiherrlihe Würde unter dem Namen ( Freiherren bezw. Freiinnen von Rennenberg 1) ihrer verwitweten ave den Namen einer

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Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem in Allerhöchstihrem Geheimen Zivilkabinett ange- stellten Hofrat Paul Borch mann den Charakter als Geheimer Hofrat zu verleihen.

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Seine Majestät der König haben NUergnädigst geruht: dem Eisenbahnobersekretär Möh ring in Magdeburg bei dem Uebertritt in den Ruhestand den Charakter als Nechnungsrat zu verleihen.

Geseg, betreffend den Erwerb der Aktien der Bergwerks- gesellschaft Hibernia zu Herne durch den Staat.

Vom 26. Februar 1917.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c., verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie, was folgt: & 41.

Die Staatsreaterung wird ermächtigt, Stammaktien ter Berg- werfages saft Hidernia zu Herne 1m Nennbetrage von insgesamt 32 446 600 6 ur d die Vorzugsaktien dieser Gesellsckaft im Nenn- betrage von 10000 000 #6 zu erwerben und zur Bezahlung tes Kauf- preises preußiiche btereinhalbzinsii», am 31. Dezember 1934 1ückzah!- bare Schaßanweisungen bis zum Nennbetrage von 98 188 600 46 mit Zinsen für diz Zeit vom 1. Januar 1917 ab zu verwenden.

S9,

(1) Der Finanzminister wird ermächtigt, die nach § 1 erferter- lden Schazanweisungen auszugeben und die Mütel zur Einlösung dieser Schayzznweisungen durch Ausgabe von neuen Scbatzanwelsungen und von Staa!?\{huldyershreibuogen in dem erforderlichen Nenn- betrage zu beschaffen. Die Schatzanwetsungen Eönuncn wiederholt aus- gegeben werden.

_(2) Satzanwe!sungen oder Schult verschreibungen, die zur Eln- lösung von fâlltg werdenden Schaßanweisungen betimmt sind, hat die Havptverwaltung der Staateshulden auf Anordnuvg des Finanz- ministers 14 Tage vor dem FäUigkeitstermine zur Verfügung zu halten. Die Verzinsung der neven E chuldpopiere darf nicht vor vem Zeit- punkte beginnen, mit dem die Verzinzuag der eiazulösenden Schay- anweisungen aufhört.

(3) Wann, duch welche Stelle und in welchen Beträgen die Schotzanweisunaen des § 1, fernex zu weldem Zintfuße, zu welXen Bedingungen der Künd gung vnd zu welchen Kursen die zur Etn- Ióung dêèr Schaganweisungen des § 1 dienenden Schaßanweisungen und Schuldver|hreibungeu verau8gaot werden sollen, bestimmt der Finanzminister.

(4) Die Lividende aus den Statnmakiten, soweit sie nicht zur Verzin'ung der Schotanweisungen und S{huldver|{hretbungen sowie deren geseßliher (?/; vom Hunt ec1) Tilgung e1forderlih ift, ist zur paistärtt-n Tilgung der S(aßanwtisurgen und Schuldver|hreibungen zu verwenden.

(5) Im übrizen kommen wegen Verw:ltung vnd Tilqung der Anle he bie Vor'ch'iften des Gejepes, betreffend die Konfoltdatton preß's{er Staatsanlethen, vom 19. Dezember 1869 (Gefetzfamm!?. S, 1197), bes Getetzes, betrcffend die Ttsgung von Staa!s\chulden, vom 8s. März 1897 (Hescysamml. S. 43) und des Gesetzes, be- treffend die Bildung eires Ausg!eichsfonuts {ür die Eisenbohnver- waltung, vom 3. Vat 1903 (Geseysamml. S. 155) zur Anwendung.

& 3. Mit der Aukführung dieses Gesehes werden, unbeschadet der Vorschrift des § 2, der Fizanzwinister und dex Minister {ür Handel und Gewerbe beauftragt.

8A, Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft.

Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedruccktem Königlichen Jnsiegél. Gegeben Großes Hauptquartier, den 26. Februar 1917. (Siegel) Wilhelm. von Bethmann Hollweg. von Breitenbach. Beseler. Sydow. von Trott zu Solz. Freiherr von Schorlemer.

Lene. von Loebell. Helfferich. von Stein. Graf von NRoedern.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwang 8- weise Verwaltung britisher Unternehmungen, vom 22 Dezember 1914 (NGBl. S. 556) und 10. Februar 1916 (NGBl. S. 89) ist nah Zustimmung des Herrn Reichskanzlers über den Miterbenanfpruch des Arztes Dr. Arthur Foerster in London an dem Nachlasse der im November 1913 in Char- lottenburg verstorbenen Ehefrau des Hofschneidermeisters Christoph Westphal, Elisabeth geb. Ullrih, die Zwangs- verwaltung angeordnet (Verwalter: Justizrat Bading iu Berlin, Charlottenstr. 58).

Berlin, den 4. März 1917.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Dem Fachlehrer der Königlichen Lehranstalt für Obst- und Gartenbau in Proskau, - Garteniv spektor Bernhard Goerth ist der Titel Gartenbaudirektor verliehen worden.

Mintsertum des Innen.

Der Kreisassistenzarzt Dr. Reischauer aus Bromberg ist zum Kreisarzt in Dramburg und

der Kreisajsjistenzarzt Dr. Marks aus Münster (Westf.) zum Kreisarzt in Falkenberg O. S. ernannt worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 7

der Preußischen Geseßsammlung enthält unter Nr. 11 567 das Gesetz, betreffend den Erwerb der Aktien

der Berawerksgesellsbaft Hibernia zu Herne durch den Staat, vom 26. Februar 1917. Berlin W. 9, den 6. März 1917. Königliches Geseßsammlungsamt. Krüer.

Nigztamtlies, D euts Ba

Preustenm Berkin, 7. März 1977.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern vormittag, wie „W. D. B.“ meldet, den Vortrag des Generalstabs und empfingen den Generalmajor von Ciamon zur Meldung. Heute vormittag nahmen Seine Majestät die Vorträge des Chefs des Zivilkabinetts und des Generalstabs entgegen und empfingen Seine Königliche Hoheit den Prinzen Sigismund von Preußen, Sohn Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich, und den Admiral von Usedom zur Meldung.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sigung.

Nach einer aus englischen Zeitungen hierher gelangten Nachricht \soll Lord Newion im Oberhause ausgeführt haben, daß das zwischen Deutschland und England getroffene Ab- fommen über die beiderscitige Entlassung der mehr als 45 Jahre alten Zivilgefangenen „suspen- diert“ worden sei. Diese Mitteilung ist von verschiedenene Seiten dahin aufgefaßt worden, daß die englishe Re- gierung das Abkommen einseitig aufgehoben habe. Wie „W. T. B.“ meldet, liegt hiersür indeß kein Anhalt vor; vielmehr handelt es sich offenbar um eine zeitweilige Ausseßzung der bereits in Ausführung begriffenen Transporte infolge der durch die Seesperre geschaffenen Verkehrss{hwierigkeiten. Wegen der Fortsezung des Austausches auf einem von der Seesperre nicht betroffenen Wege sind der britischen Regierung deutscherseits Vorschläge gemacht worden, auf die eine Antwort jedoch noch aussteht.

Nach einer Mitteilung der Reichs stelle für Gemüse und Obst geht durch verschiedene Zeiiungen die Nachricht, daß der Absaß der Gemüsek onserven freigegeben und die Verteilung eingeleitet sei. Diese Nachricht ist unrichtig. Der Absaß der Gemüsekonserven ist nah wie vor verboten und Zuwiderhandlungen find strafbar. Die Freigabe steht jedoch bevor. Gleicwzeitia wird dann Vorsorge getroffen werden, daß eine gleichmäßige Verteilung erfolgt und eine übermäßige Ein- decung einzelner Personen nicht vorkommt.

Das Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst ist vielfach dahin mißverstanden worden, als ob gewünscht würde, daß nunmehr alle Frauen Berufsarbeit in der Jndustrie suchen sollten. Die Kriegsamisstelle in den Marken macht deshalb darauf aufmerksam, daß in den ländlichen Bezirken, in denen fein besonderer Bedarf an Fabrikarbeiterinnen vorliegt, die Arbeit von Frauen- io der Landwirtschaft erwünscht und im vaterländischen Juteresse ebenso notwendig ist. Es wird deshalb drinaend davor gewarnt, daß Frauen, so lange nicht von amtlicher Seite eine öffentliche Bekanntmachung er- folgt ist, ihren Wohnort verlassen, um in Judustriebezirke zu

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urzeit in Städten leben, die aber von s her mit [ländlichen Verhältnissen vertraut sind, sich zunächst zur Verfügung {tellen bei der Frühiahrsbesteluna für ländlihe Arbeit, Nur roenn die Bevöllerung sih bewußt wird, daß die Landarbeit zur Wer- teidigung des Vaterlandes beiträgt, kann der Krieg zum füeg- reichen Ende geführt werden. Jeder, der Landarbeit leiften kann, sollte deshalb sih bei den Hilfsdienstmeldestellen seines Bezirkes sofort für solhe Arbeit einschreiben laffen.

Ganz besonders wünschenswert ift es auch, daß Krieger- familien, die vom Lande stammen und erst wenige Jahre in der Großstadt leben, wie auch «alleinsteyende Mädchen für den Sommer auf das Land zurückkehren. Leisten fie dem Vaterlande damit unersetlihe Dienste, so wmwerDen sie selbst dabei auh für ihre Ecnähßhrung und e- sundheit machen Vorteil finden. Jst voch in diefer Zeit schwieriger Lebensmittelbeschaffung in den SiäDten für die Arbeiterin auf dem Lande besser gesorgt. Auch die Kinder, die mit der Mutter sür den Sommieer auf das Land zurückehren, werden fich dort bei guter Luft und besserer Ernährung kräftigen. Wird doch fast überall neben dem Barlohn, der allerdings niedriger als in der Stadt zu sein pflegt, ein Teil des Löohns in Lebensmitteln bezaHlt, sodaß den Arbeiterinnen, wie avch den Kindern auf Dem Lande mehr Milch, Mehl, Kartoffeln, Gemüse und Wbst zur Verfügung stehen und sie dadur den Arbeiterinnen in Den Städten mindeslens gleichgestellt find. Wer in dieser Zeit auf das Land geht, um dem Vaterlande zu dienen, dient damit zugleich auch sih selbst. Auch im Heimatdiensi auf dem Lande fann die tüchtige und fleißige Frau, die sich vor ‘anDern aus- zeichnet, sich das Chrenkreuz für Verdienste im ZivilDienft er: werben.

Meldungen sind an die in jeder Stadt befindliten Qitlfs3- dienstmeldestellen zu richtéèn.

Sachsen.

Seine Käiserlihe und Königlihe HoYeit Dér Erzherzog Max von Oesterreich traf gestern nachmittag aus Berlin zu einem kurzen Besuch bei Seiner Majeftät dem König in Dresden ein.

Großbritannien unnd Jrland.

Die Regierung hat der „Morning Post“ zufolge Be- \{lossen, eine Bill einzubringen, um die Legislaturperiode des gegenwärtigen Parlaments zum dritten WVtal um sechs Monate zu verlängern, da der Termin, dex in der leßten Bill festgeseßt war, am 30. April abläuft.

Jn der vorgestrigen Siz»ng des Unterhauses wurde die Expedition nah Saloniki in die Erörterung g?2zo aen

Laut Vericht des ,W. T. B.* sagte der liberale RvgeorDr ete Lambert, daß das Kriegsamt besser getan hätte, zehntaufend VTann aus Saloniki wegzunehmen, als fie der Landwirtschaft zu entzieben. Sir Jvyo Herbert (liberal) sagte, die wthtigsle Frage sei im Augenblick nicht das Soldateamateriak für Dte Fortseyung des Krieges. Churchtll bemerkte, er ob man dieses Jahr entscheidende MNesultate wexde er- reiden Tênnen.- Gr hofe, daß die Ne. i-eruag thxe Heere

wern fie nit abjolut fißer wäre, daß man dadurch zu der eni- \heizenden Phase vorshreite. Der Premtermintister Bonar Law lehnte es ob, sch fir oder gegen die Exrpeottiecn nah Saionikt zu äußern, Es handle sich nicht wehr allein um die Politik Der englischen Reglerung. Die Berbündeten ve: folgten- jetzt eine geme tn- same Polilik im nahen Osten. Von etner Gebe'msfituns, die Chur {il voig¿schlagen hilte, ver'prah h Bonar Law ketnen Nuner-

In Beantwortuna einer Frage, den Kartoffelmangel betreffend, sagte Bathurst, nicht allein in England, for dern ix der ganzen Welt herrsche Kartoffeiman, el. Wenn mon fortfahr-, in dem Bbis- hertgen Verhälln's Kaitoffein zu efsen, so würde rwoahrsc{heinlt{ zu Ende des Frühjahrs ober Anfang des Sommers überhaupt niemand mehr Kactcff.ln bifommen. Leue, die von anderen Nahrungsme!ttzln leben könnten, sollt-n sich der Kartoffeln enthalten, darmmii der Vorrat für die ürmen reihe. Er glaube niht, daß die Landroirte Kartoffeïn zurüdhtelten.

Amtlih wird mitgeleilt, daß die neuen Ver- pflegungssäße für die deutshen Kriegs8- und Ziviäl- gefangenen der jüngsten Bekanntmachung des Leben Smittel- kontrolleurs entsprächen und von ihm gebilligt feien. Bis Her hätten die Gefan ..enen mehr erhalten, als den von Lord Devon- port empfohlenen freiwilligen Einschränkungen des Leben s8- bedarfs entsprehen würde.

In englischen Häfen lagen nah einer Aufstellung des Schiffahrtskontrolleurs am 21. Februar annähernd 1300 neutrale Schiffe. Ein großer Teil davon war von England

gechartert. Frankreich.

Die Kammer hat eine Vorlage, betreffend die Ei n- stellung von Strafgefangenen in die Einheiten Der Kämpfer und ihre Verwendung zu Verteidigungsarbeiten, an-

genommen. Nußland.

Der Reichsrat hat nah einer Meldung der „St. Peter8- burger Telegraphenagentur“ einen Gesegentwurf, betreffend Die zollfreie Einfuhr bestimmter Waren über die Jenissei-Mündung auf fünf Jahre, u. a. für Karbol- säure, alle Sorten Dungmittel, Eisen, Gußeisen, Zinn, StaHl[l, Blei, Maschinen, Actergeräte, Lokomobilen, genehmigt.

NiederlauDe.

Der gestern morgen in Hoek van Holland eingelaufene englische Handelsdampfer „Princeß Melita“ mußzte nach halbstündigem Aufenthalt wieder in See gehen, da er mit Geschügen bewaffnet war. Dem „Algemeen Handels- blad“ zufolge ist der Dampfer nicht nach England zurück- gelehrt, sondern in den Nieuwen Waterweg eingelaufen, da fi ein Kranker an Bord befindet und das Schiff Mangel an Wasser hat. Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant“ i isl der Dampfer unter militärishe Bewachung gestellt worden.

Dänemark.

Das Justizministerium hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, eine Bekanntmachung veröffentlicht, wonach es von jetzt ab bei Strafe verboten ist, in Wort oder Schrift Meldungen über Bewegungen von Schiffen zu- verbreiten, die von oder nach Dänemark unterwegs sind, sowie Angaben darüber, welche Schiffe sich in dänischen Häfen befinden, dort löschen oder laden,

ziehen. Es wird vielmehr angestrebt, daß auch die Frauen, die

von dort abgehen oder dort ankommen.

und eine den Kartoffelmangel betreffende Anfrage geftellt.

zweifele,

nit jür elnen Kampf in gewa!tticenm Maßnabe v-1wenden werde,

ie p e BED i Die Negierung hat der Kammer einèn Geseßenlwurf, hetreffend Einen außerordentlihen Militärkredit von 15 Millionen Pfund, unterbreitet. Der Entwurf wurde n eine Kommission geleitet.

Griechenland.

Der Minisier des Aeußern hat dem französischen esandten tnitgeteilt, baß die Untersuchung wegen der Be- sidigungen der Presse gegen die Entente fortgesezt wird und has, sobald die Urteile gegen die Schuldigen verkündet sein erden, diese dem französischen Gesandten zur Kenntnis gebracht erden sollen. Die griechische Regierung hat der „Agence havas“ zufolge ein Gesey erlassen, das für Beleidigungen und \ngriffe der Presse gegen die kciegführenden Staaten fowie sir das Jnumlaufsezen von falschen Nachrichten durch die Presse, welche die Beziehungen Griechenlands zum Auslande trüben jimen, Strafen fesiseßt.

MNmerika.

Vorgestern wurde auf dem Kapitol in Washington die weite Präsidentschaftsperiode Wilsons feierlih eingeleitet. Jn iner Jnauguraladresse sagte Wilson dem „Reuterschen hureacu“ zufolge:

Bon Anfang an hat der Krieg unvermeldliherweise unserem M ifie, unserer Jndust:ie, unserem Handel und unserer Politik inen Stemp2l aufgedrüdt. Es. war unn ßzlich, ibm glei&güsltig der unabhängig gegenüber zu slehew. Troy vieler Meinungs- (isHledenteiten find wir etnander nöber gebraWt worden. Mêan (t uns zur See großes Unre®t zugefügt. Wir haben aber rit i WursH gehabt, mit Unre&t und Beleidigungen zu art-

orten. Dbwobl etnige uns zugesügte Uebel uner!räalid wrourden,

nd wir uns ftets bewußt gewesen, daß wir nihts füc uns selbst insen, wa8 wir nit flir die ganze Menschh it zu fordern bereit piten, nämli) redtschaffenes Hanteln (fair dealing), Geretigfeit, h Frelbeit, ¡u Teben, und Shuyz vor ocaganisiertem Unreht. Ja sem Geiste und mit diesem Gedanken sind wir mehr und mebr zu r Ut berzeugunga gelangt, daß unsere Aufgabe die jcin muß, tür die srbal1ung und Stärkung dea Krieders zua arbeit-zn. Wir mußten i tewasffaen, um wserea Anspruh auf eia gewisses lindestmas von Recht und Fr-ibei: d-es Handelns durch- gen. Wir stehen fest in bewaffneter Neutralität, weil es hint, daß wir auf keine andere Weie zum KAusdeuck ingen lônnev, worauf wtr bestehen und was wir ntcht missen [inen Es kann fogor sein, daß wir durch de Umnände ¿u inr aktiven Verteitiguvg vn'erer Neckte vnd zun einer m?-bhr un- jitielbaren Teilnahme an dem ocroßen Kampfe seibst vereonlaßt inden ker nickts wird unsere Jdeen oder un]eren Zw-:ck ändern dr wü-\-n weder zu erobern, noG Vocteile zu erringen, Wir tiniGen nihts, was nur auf Kosten e'n:8 anderen Volkes erreidht (den kann. Wir sind nit länger Provinz?er. Die tragisGen (Er- nisse dteser Monate eines Kampfes auf Leben und Tod haben rn8 1 Weltbürgern gemackt. Wir können nit zurück. Unser elgenes did als Nation steht auf dem Sptel. Das Folgenze tit es, too- j wir einstehen werden :

Daß alle Nationen glei v!el Interesse am Welifrieden und der clitisWen Stabi'ität der freien Völter hob:-n uvd dafür in glethem (aße verantroortlich siad; daß das wirht'aste Prinio des Frledent, illi» Gle'cheit der Bölker in alen Rectsfragen ist; daß der rede fid n! ficher und gereckterw*tse auf cin \chetobares Rechts- lidnewidt füßen fann; baß di: Neaterunaen alle gerehte Viadt rôr!lt{: just power) von ter Zust mmw! g der Regierter ableiten ; (j die Metirz gleich fret ynd sicher tüc alle Bölker sein sollten naß Veleßen, die dur gemeinsames Abkommen fengese8t sind; taß die istungen der Vöoker auf die innere Ordvung etnes Voikes und die iuslihe Sicherheir beshränfi werden follten; daß es die Pflicht d) Volkes it, darauf zu abten, daf j-der Versuch in a deren intern einer Revolution betzustehen, stueng und wirksam unterdrückt nd der Hindert rverde.

Zu diefen Grundsäßen follten wir uns eint-6{chtig bekennen. Zu jer neuen Einigfeit w 1den wir, tin den Flammen zusammen- (dmirdet, dur doe Glut wir von Parteiung-n und Uneinigkeit fett And, fowobl in der Erf-fung wu ferer Pflicht als auch in tem havenen Gn! Sluß, f- zu e füllen, vereinigt werden. Wir wollen i im Angésicht ailer Mens®ben dec großen Aufgabe, die wir jeßt it Hand nehmen müssen, wetiben.

Der amerikanische Senat war für gestern ein- rufen worden. Einer der guf der Tagesordnung slehenden unkte wird die Einführung eines neuen Punktes in die Ge- jiftsordnung sein, durch den die Schließung von Debatten

Einöglicht wird.

Asicun.

Nach einer von den Londoner Blättern veröffentlichten

\lgraphishen Meldung aus New Nork hat sich das chinesische ibin ett einmütig für den Abbruch der Beziehungen i Deutschland ausaesprochen. Der Präsident hak dies nicht willigt und erklärt. ißm allein stehe verfassung8aemäß dieses ht zu. Der Premierminister ist zurückgetreten, t übrigen Minister werden wahrscheinli) das gleiche tun. uh einer Reutermeldung aus VWVeking ist der Rückiritt i Ministerpräsidenten ez:folat, nachdem es zwischen ihm und n Präsidenten zu einer Szene gekommen war. An der billuna Chinas gegenüber Deutschland hat fich nichts geändert. „V. T. B.“ gibt diese Meldungen mit allem Vorbehalt leder, da über den Juhalt weder dern Auswärtigen Amt in [rlin, noch der dortigen chinesischen Gesandtschaft amtliche uchrichten vorliegen.) Der „Times“ zufolge besuchten die Präsidenten der beiden user des Parlaments anläßlich der Ministerkrise den Prä- denten und teilten ihm mit, daß er den allgemeinen Wunsch t Parlaments falsh aufgefaßt habe. Es werden energische etsuche untèrnommen, um eine Versöhnung zwischen dem ldenten und dem Ministerpräsidenten herbeizuführen.

Australien.

Das australishe Parlament ist aufgelöst worden. vie die „Erchange Telearaph Company“ meldet, hat die Bundes- ierung sofortige Neuwahlen für beide Häuser be- lossen. Jufolgedessen is die Abreise des Premierministers ghes und der anderen Minister, die an der Reichsfkonferenz Lon teilnehmen sollten, auf unbestimmte Zeit vertagt orden.

Kricgsnahrihhten.

Der englische Angriff bei Bouchavesnes war augenscheinlih ! qroßem Maßstabe auf breiter Front geplant. Das starke “lilleriefeuer, das Nachmiitags auf der ganzen Gegend vom °t, Pierre Vaast: Walde und Bouchavesnes lag, verstärkte sich n 5 Uhr 30 Min. zum Trommelfeuer. Die englischen Sturm-

uppen, die sich in den vorderen (Sräben sammelten, wurden

dh deuischerseits rechizeitig erkannt und unter Vernichtungs- ler genommen, so daß es den Engländern nicht gelang, die

bereitgestellten Kolonnen zum Angri „Herguszubringen. Nur östlih Bouchavesnes verließen die Engländer die Gräben, ihr An- sturm brach jedoch unter blutigen Verlusten im Feuer zu- jammen. Desgleichen kam ein zweiter Angriffsversuh um 9 Uhr 40 Min. Abends in unserem Feuerwirbel nicht zur Durchführung. Die französischen Versuche, das am 4. im Caurièreswalde verlorene Gelände zurückzuerobern, sceiterten sämtlich. Die französische Funkspruchmeldung vom 6. März, 1 Uhr Vormittags, daß ein Teil der verlorenen Stellungen zurückerobert sei, ist freie Erfindung. Die Gräben wurden gegen alle Gegenangriffe gehalten und befinden fi restlos in deutshem Besiz. (W. T. B.)

(W. T. B.) Ancre-Gebiet keine

Berlin, 6. März Abends. Außer Vorfeldgefehten im

besonderen Ereignisse.

Großes Hauptquartier, 7. März. (W. T. B.)

Wesilicher Kriegsschauplaß.

An der Scarpe, beiderseits von Ancre und Somme, in der Champagne und auf dem Ostufer der Maas herrschte gestern rege Artillerietätigkeit; mehrfah kam es auch zu Gefechten von Aufklärungsabteilungen mit der Graben- bejaßung.

ÄUbends griffen die Franzosen an der Nordostfront von Verdun unsere neuen Stellungen am Courrières-Wald an; ne sind durh Feuer abgewiesen worden.

Kiares Wetler begünstigte die Flieger in Erfüllung ihrer Aufgaben. Jn zahlreichen Luftkämpfen sind 15 feindliche Slugzeuge abgeshossen worden. Wir haben durch gegnerische Einwirkung 1 Flugzeug verloren.

Destlicher Kriegsschauplas8. _ Hwischen Ostsce und Schwarzem Meer is bei nach- lassender Kälte in eivzelnen Abschnitten das Feuer lebhafter geworden; die Tätigkeit der Jnfanterie blieb noch gering.

Mazedonische Front.

Zwischen Vardar und Dojran-See und in der Struma-Niederung \{hlugen unsere Posten Vorstöße eng- lisher Kompagnien zurü.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Desterreichish-ungarisher Bericht. Wien, 6. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Destlicher Kriegsschauplaz8. In der Bukowina scheiterten rusfishe Vorstöße. Südlih von Brzezany wurde ein nächtliher Ueberfall

_

der Nufsen abgeschlagen.

Jtalienischer Kriegs\schauplaz.

___ Siarke Niederschläge behinderten im allgemeinen die Ge- fechtstätigfeit und unterbrachen auch den Kampf nördlich des San Pellegrino-Tales. Nachts sezte wieder Minenfeuer gegen unsere Coftabella-Stellung ein. Ängriffsversuche der Ztaliener kamen in unserem Sperrfeuer zum Stehen. Ein feindlicher Ueberfall auf den Col Bricon wurde mit Hand- granaten abgewiesen.

_Heute früh führte der Gegner vor dem Monte Sief eine a Sprengung durch, unjere Stellungen blieben jedoch un- versehrt.

Südöstlicher Kriegsschauplaß. Nichts zu melden. Der Siellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 6. März. (W. T. B.)

vom 5. März.

Persische Front. QOesilih von Hamadan versuchten zwei feindliche Kavallerieregimenter nacheinander unsere Stellung anzugreifen, wurden aver durch Artilleriefeuer zurück- geworfen.

An den übrigen Fronten ist die Lage unverändert.

Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Heeresbericht

Der Krieg zur See.

Hamburg, 6. März. (W. T. B) Der mit einer Ladung Salpeter noch England bestimmte norweaishe Dampfer „Livingstone“ iyt in der Nordsee aufgebracht und wegen Beförderung von Bannware als Prise nach Hamburg eingebracht worden.

Amstéxbät, 6, Matz, (W. Di V) Die Blätter melden, daß der Dampfer „Copenhagen“ (2570 Br.-Reg.- Tonnen) der Harwich-Linie auf der Reise von London nah Rotterdam gestern früh vermutlich infolge eines Torpedoschusses gesunken ift.

Varlamentsderick@t.*)

(Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Ersten Beilage.

Ju der heutigen (75.) Sißung des Hauses der Abge- lordueten, welcher der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer beiwohnte, er- klärte vor Eintritt in die Tagesordnung

Abg. Meyer - Frankfurt (Fortshr. Volksp): Der Abga. Hoesch hat geÞern avf meine neulite Rede Bezug genommen, wonach ih gesagt haben soll: die Hauptsache ift, daß wir in Deutschland nit Kohlen verforgt sind, gleichgültig, zu weldem Preise. Latsächlich babe ih gesagt, es müsse dafür gesorgt werden, daß Kohlen da find. Troßdem verlangen wir vom Staax, taß er eine unudôtige Ver- teuerung dés Brenkstoffes verhtndert

*) Dhne Gewähr,

Hierauf wurde die Beratung des Sonderhaushalts dex landwirtshaftlihen Verwaltüng fortgésegt.

Abg. von Kardorff (freikons.): Im Hause berrscht bei allon i Pattéien und im Lande darin Uebereinstimmung, daß die Maron der Grnährungsfrage bei uns einen höchft unerfrculien p ntmmt, daß die Schwterigkeiten în dem Veangel vou Lebensmitteln nit begtündet find, jedenfalls nicht in dem Umfangs,- wie fie hervör- getreten find, und daß es bisher nicht wöglich gewesen ist, die Bevölkerung in den Großslädten in befriedigendem Maße mit Leben8mittein zu versorgen. Lie einen meinen, es würde zu viel Zwang ausgeübt und zu wentg Rücksicht genommes auf die Pro- d ffton, die anderen sind der umgekeprtenu Meinung. Man folls dur elfen, ingbesoadere einhelzen bei den Behörden, und dann rütde si alles von se!bst ergeben. U-ber eins fird auch dle einig, deß wir im Kriege niht durhgehalten hätten ohne S.fung derjviaea Organi\alionen, die wir geschaffen baben; obne Höchfipreise wäre bie Satte nitt a gangen. Gs wäre nicht möulih gewesen, dem Hendel freie Baktn z4 lassen, das. hâtte wahriceinlih bedenkl'che Folgea gehabr. Andererseits glaube ich, daß man vielleicht hier und da die Vedeutung des Handels untershägt. (Zunimmung.) Es ist zu würschey, daß auch ber Handel verdient, day mit volec G.eichmáß ¿keit und Parität vaifehren wind. Wenn man s darüber beklagi, daß (erv'ije Kreise des Vandel8s benocteiligt worden seien, so wird bas, glaube t, von Teinem meiner politishen Freunde gebiliigt. Ich hatte es für rihtig, gan beïionders in dex Kriegezeit, auf alle beteiligten Handelsfieise Rü&cksict zu nehmen. Wenn tre ber z4ahlreiwea Drganisationen die Sache niht tefiiediaend gelaufen ist, so glaube ih das darauf zucückühren zu müfsen: die Zahl der Organi'atioren tit zu groß, Nach dem „Berliner Tag-blatr“ gibt es für Zucker 7, für Hemüse und Obst 9 und für soustige Leben§- mittel 40 Kriegsorganiüa'i nen. (Redner führt unter großer Helter- keit des Hauses pie einzelnen Kriegsorganiiation-n für Gemüse und ODbft au, dbuarunter aud de für Saueifcaut.) "Man muß da von Ponttus zu Pilatus çcehen, che man eine 2ntwort b-fonimt. Dieje Fülle von Organtsaticnen kostet doch auch gavz erbdebiiYes Geld (Zfimmung), und es weiden dadur fôr die minderhemittelien Kretse die Leben8mittelpreise nahezu uner]@winglid. (Grneute Zustimmung.) Aber der Hauptfeßler {eint mir nit allein in der Fülle der Organtsatiooen, sondern da1ia zu liegen, daß man an den letienden Stellen glaubr, mon kênne alles mit Organit- sationen man, und dan man die Leistunaen der Organisationen niht mit einer richtigen Preispolitlk unterstüßt. Die Er- fa*rungen bei bder Kartoftelfraze sprechen etne bcredte Sprache, Nirgends find bie groß:n Febler bei der Ecnährun-:sfraoe jo ?lar hervorgetreten wie bei der Kartoffel. Wic haben im Fahre 1915 die beste Kartoffelecnie geha!t, die wir seit Fahren gehabt haben. Ste brachte 52 Villonen Doppeltornen. Troßdem haben wir in den großen Städten vom 1. Ofktover 1915 bts zum 1. Zuli 1916 eine chronische Kartoffelknopphett gehabt. Der Grund für die unersceulihen Folgeeriheinungen log in dem uniuläogliGen Preije. Nun hat man 1916 denselben Feber gemahht, und tas Biztrübende für mi liegt drin, daß man anscheinend mis lernt. Der Preis von 2,79 # war natürli viel zu nieditg, Nun hat man den neuzn Pecis kalfulieit auf Grund etner guten Miltel- ernte, auf die man glaubte rechnen zu Föcneu. Nun betrug tie Er:.te von 1916 nur 50 Projeat, und es kann nit beitritten werden, daß der Pieis. von 4 # now ein \{weterer Fébhler wa-, als ber von 275 o tim Jahre wver (Zustimmung). Pian tat fih rit etem V.r¡ütieungdre!bot belfea wollen, das hit natiurlich gac nichts genügt. Die Kartoffelnot war von 1, Oktober ad t den garoren JInaduftrtezentren und großen Städten eine chronisde Erscheinung, Mau un ecschäßt die Schwierigkeiten, mit denen diz Landwirte im Herbiît 19.6 zu kêmp'en botten, den Mangel an Gespaynen, an A: betisfkräfien, die Schwierigkeiten der Wazen- agzfielunz av der Bahn. Hâtte man sich eutihlofsen, böôvere Peo:se feslzuseßen, darn hätte man auch die nötigen Kartoffeln bekommen. (Hört, hßuit!) Leo outwintin kann man keinen Vors wur? rmahcn. Die Frav, deren Marn im Felde {tebt, arbeitet in

der Regel mit zwei Kindern, sie weiß ncht ein noch aus. Dau kommt die Sturwmflt der Nerordnungen, welcke die Berölferurg vere 1"

wirt. Für has nächste Jr \oll ein Preis von 5 4 festgilegt wed». Jh will nitt picph-zeien, aber es gehört keine große | Prophetenaabe dazu, um anzunehwen, daß wir auch im nächnen Jahie wteder tn großen S!ädten eine Ka'toffeikrarpheit haben werden. Ich stehe nicht ar, ga ofen a4tzuisprehe", 1aß ich im gegens wärtige Arg nblick troy aller eintlen Unzuträgl'{kelten eine wefenich* G hôdung tes Fa tofse‘preises ven 4 6 auf 8 6 für fahl berehti t balte (hôit, hô1ti!), dann würden vor allen Dinzen ketne Eaitoffeln mehr veifütieri werden. Der Fehler liegt im System. Ste (lauben durch Zva1gsvero:dnungen etwas machen zu Tônner. Ste glavben, taß d.r Lanhiat fee Baua@n nur an die Sirivpe zu nehmen brauht. Ein Fabrikbesißer kann wohl Mibeitszeit, Arhiikequaniun ujw. bestimmen, aber tec Landrat kann das nicht erreicen. Wie fals die Ansitten an den mafgebenden St-llen im Kriegsernährung8amt sind, zeigt ein Auitel des Borstandsm'!tolters Dr. Auguit WVüller in der Zeitschift „Recht und Wutschaït“, worin es heißt: Normale Zeiien ?önn:n ¿werifellos ni&t in der Weile die WirtsHaf!sverFältnisse erledigen, wie g'gnwäittz, iu ibnen biltet das materielle Interesse des Einzelaen etnen Ne u'ator, gez. e"wärtig aber entsheldet der wiutschaft- liche Fgotómus dea Indiodidutms üter das Schilkiai des deut)cken Volkes. Defsen müssen wir Herr werdeu, winn woir nicht bungern wollen. Ste tônnen bas wirtsif!lide L ben nit Jahre: hindur aufbauen auf der Opferwiät k it, S-lbftlofigkeit enb auf dem Alttnitmvs Auth der \ojiala demofratisde Re? ner het gestern gesagt, in jetenm Menschen |teckte ein Stück Eooismus. Dieses Bekenutnis einer \{chönen Seele tollen wir uas m'tken. Mt dieser Erkenntnis werden wir weite:kommen. Véit Zwarg hä!te auh niemals tie Industrie ihre j bigen Leistungen vollbringen fonnen. Vie Krieaganleihen find auch nlcht zu 3 P'ozent gegtben roorder, sondern tao dem höheren Zinsfuß lag ter Anretz. E3 geht niht ohne einen Appell an ben gesunden Wgotsmus. Was hoben Sie denn mit diéser Prelsdrückerei e reiht? Ste baben In den Großstätten eire dauernde Not organißert. Sie baben den Leuten billige Preise verstrocen und ih-en Hoß und Bitterkeit gegen bie ländlihe Bevölkerung, aber niht Lebeng« mittel gegeben (Sehr richtig! rets). Auch die Arbeiter würden lleber Höhere Pielse zahler, wenn nur Lekentmittel da wären (Sehr rittig! rets). G! ift drch traurig, wenn die Leute sflunden- song auf den Straßen lehen und \cklteßlich do nichts bekommen. Am werigsten ift die ländl-che Bevölkerung zufrieden ; diese Politik fübrt dazv, taß alle Kriise der Levd.kerung unzu- frieden sind. Da die Kartoffeln rickt- hereink1men, stürzte fich die Bevölkerung auf tie EisayrahkrunaUmitte] und bezahlte da- für geradezu phant islis{?e Pretje. Dr W icher mit der Konserven- büchse fspottet feder Beichreikin1, Vies® falsche Politik hat die billigen L-ben2niitiel nur verdrängt. Daß die LJne nur um 20 9/0, die Lebensmittel aber um 200—300 9/6 gestieuen find, ist nit rihiig, weder bei den Kartcffeln, dem Brot, noch bei der Milch oder Butter. Nur die Lrben8mittel sind tim Preise sehr qe- stiegen, an denen die Landwirte nihts terdtenen. Wle sind da- gegen die Lebensmittel în den feindlichen Ländern gesttegen ! Durch die hohen Preise sind richt, wie der Abg. Braun gestern sagte, die Landwirte von der Protuktion abges{reckt worden, sondern hohe Pceîse staheln gerade zur Mehrproduktion an. Das Kriegs- ernährungamt scheint {on zur Erkenntnis gekommen zu sein, daß durh Zwang und Polizeiverordnungen n[chts zu erreiben ist; ih begrüße dethalb das viel angegriffene Gutachten der Hoch- \Qulprofefsoren bis zu einem gewissen Grade, es läßt et« fennën , daß twa tgele nicht ausre!{hen und daß der Prets êtn maßgebender Neogulator ist, Herr Lippmann hat Sus offen tingdsiun don, daß vie Preisfestlegung in de: orften Hälfte des ges ns nflêèn der Produzenten war. Dam en bie len große Gewinne. Für die Zukunft i eine maßvolle Erbödung der - Preise sachlih gereckchtfertigt, Die Ernten müssen

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