1917 / 98 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Apr 1917 18:00:01 GMT) scan diff

D I I

anterie 660 Gefangene gemacht worden. aftwagen wurden zerstört.

Mehrere Panzer-

Nahe der Küste drangen am 283. April nah wirkungsvol»ler Vorbereitung unsere Sturmtrupps in die feindliche Stellung und brachten 21 Franzosen gefangen, 4 Maschinengewehre als

Beute zurück.

Am 23 und 24. April kam es im d) ads unserer Kampf-

linie nordwestlih von St. Quentin zu me bei denen der Gegner neben blutigem Verlusi einbüßte.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

reren Gefechten, te auh Gefangene

In einigen Abschnitten der Aisne- und Champagne-

Front verstärkte sich der Feuerkampf wieder.

Französische

Vorstöße bei Hurtebise Fe, am Brimont und westlich der

Suippes blieben erfolglos.

schofsen. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Die Lage ist unverändert.

Am 283. April verloren die Engländer und Fran- zosen dur Luftangriff 20 Fluazeuge und 1 Fessel- ballon; der 24. April kostete sie 19 Flugzeuge, von denen

Bee Erde zum Leutnant Bernert {oß seinen

Bei einem unserer Gegenstöße bei Gavrelle flog Haupt- der stürmenden

16 in Luftkämpfen, 3 durch Abwehrfeuer von Absturz gebraht wurden. 20., 21., 22. Gegner ab.

mann Horer, rex einer Schußstaffel, anfanterie in 150 m Höhe voran und beshoß aus seinem Slugzeug die englischen Linien mit dem Maschinengewehr.

Destlich er Kriegs\chauplag.

Unsere Artillerie beantwortete kräftig das Feuer russischer Baiterien, die vornehmlich bei Jacobstadt, Postawy und

an der Bahn Zloczow— Tarnopol tätig waren,

Mazedonische Front.

Der seit Tagen gegen unsere Stellungen zwischen Var dar und Dojran-See starken Wirkung englischer Artillerie folgten geitern Angriffe, die von den bulgarishon Truppen \ämt- lich abgewiesen wurden.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

a

Desterreihisch-ungarischer Bericht.

Wien, 24. April. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Nirgends besondere Ereignisse" zu melden.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, von Hoefer, Feldmarschalleutnant,

Br U R R H S L Ma L S

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 24. April. (W. D. B.) Amtlicher Bericht vom 23, April.

Jrakfront. Am 21. d. M. arif der Feind mit mehreren Jufanteriebrigaden und starker Artillerie unser Stellungen auf dem reten Tigrisufer an. Auf unserem linken Flügel gelang es ihm, in einen Teil unserer Stellung einzudringen, doch wurden die meisten Gräben wieder zurück- erobert. Der Feind verlor mehrere Gefangene und einige Maschinengewehre. Seine blutigen Verluste find außer- ordentlich {wer und erheblih größer als die unsrigen. Nach- dem so unsere Truppen erfolgreih den Tag über Widerstand geleistet hatten, wurden fie, um unnötige Verluste zu vermeiden, in der Nacht in eine einige Kilometer nördlich gelegene vor- bereitete Stellung zurückgenommen. Auf dem linken Tigrisuf er keine besonderen Ereignisse. Von diesem Ufer her beteiligte sih feindlihe Artillerie an dem Gefecht auf dem anderen Ufer.

Kaukasusfront. Jm reten Flügelabschnitt drang eine unserer Patrouillen bis 30 km binter die feindlichen Slellungen vor. Sie überfiel dort ein mit 40 Mann beseztes Dorf, tôötete 15 und kehrte mit einigen erbeuteten Gewehren und Reitpferden zurück. Jm linken Flügelabschnitt im allge- meinen Ruhe. Nur auf dem linken Flügel feindliches Artillerie- feuer. Ein feindlicher Patrouillenangriff wurde abgewiesen.

Sinaifrout. Außer leictem Artilleriefeuer herrschte Ruhe. Unsere Artillerie \{choß einen feindlichen Flieger ab. e atis des Feindes wurden dur unser Artilleriefeuec zerstört.

Von den übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse gemeldet.

Der Krieg zur See.

Amsterdam, 24. April. (Meldung der Neederland\{ch Telegraaf Agentshap.) Der niederländishe Dampfer e Minister Tak“, mit gemischter Ladung von Hull nach Harlingen, wurde Montag nacht 45 Meilen nordwestlih von Ymuiden torpediert. Die ganze Besaßung wurde wohl- behalten in Ymuiden gelandet.

_ Amsterdam, 2. April. (W. T. B.) Jn Schiffahrts- kreisen nimmt man an, daß ‘das Tank\chiff „Charlois“ von der American Petroleum Co. in Rotterdam mit Mann und Maus untergegangen ist.

Wien, 24. April. (W. T. V.) In der Nacht vom 21. auf den 22. d. M. hat eine unserer Flotillenabteilungen in der Otranto-Straße einen italienischen Dampfer von etwa 1300 t versenkt. sSeindlihe Streitkräfte wurden nicht ge- sichtet. FloltentTommando.

Berlin, 25. April. (W. T. D)

Seit den am 19. April bekannt gegebenen U-Boots- erfolgen sind nah den bis zum 24. eingegangenen Sammel- meldungen weiterhin insgesamt

143500 Br.-Neg.- Tonnen feindliher und neutraler Handels \chiffe unsere U-Boote im englischen Kanal , Lzean und in dec Nordsee versenkt worden. Hu den bereits früher veröffentlihten U-Bootserfolgen sind folgende Einzelheiten nachzutrageu;

dur im Altantischen

Hintec den feindlichen Linien wurde reger Verkehr beobachtet und von uns wirïsam be-

/

Ein englischer Hilfékreuzer der die: Bing Nlalse 4129 t), die engli1chen bewaffneten Dampfer. BineDran , (3442 t), „Petridge“ (1712 t), „Umvott* (2616 t), .Tor- rington® (5597 6), „Torot“ (3066 t), em 7,6 em- Geshäy erbeutet, § Kayitène nebst 3 Mana Geschüzbedienung gefangen genommen, die englischen Dampfer „Ktttiwake“ (1866 i) von 2 Zerstôrern gesihe:t, aus Geleitzug beraus- ge'hofsen, „Marden“, „Sibirten® (3500 1), Ladung Holz, Lankdampfer „Rosaltud® (6535 t) mit LTreibsl, „Sairnhill (4981 t), bie englisden Segler ,Maria*® und „Rochester Cafile“, die enalish.n Fisherfahrzeuge «Pre- cedent*, „Brothettoft*, „C. Y. 008‘

die französischen Segler „La Dunkerquoise*“ und «Marie Céline“;

der italieniswe Dampfer „Fen siero“ (2632 t);

dec portugiefische Dampfer „Camtnha“ (2763 t);

die norwegtschen Dampfer „Ranvik* mit 10000 t Weizen von Buenos Aires für französisde Regterung, „Star“ mit Holz und Papiermofsse, „Gama“, „Bokn“, eFieldì“, „Paris“, Vilja* und die norwegishen Segler „Shtfiden“ mit Blau: holz, „Glenrora“, „Polycarp* mit Kohlen;

der spanishe Dampfer „San Fulgencto* mit Koblen;

der grtechische Dampfer e Frixos“;

ie dântishen Dawpfer „Helga*, « He: J. Fiord* und die dänishen Segler „Union“ mit Kohlen, „H. B. Linne- mann“, Astracea*;

die holiändischenSchuner „Neptunus*, ,Voorwarts“ mit Kohlen, eDina Henderika“;

der \{chwedische Dampfer „Atalanta*® und der \{chwedis{he Segler „Umanda* mtt Grubenbolz,

ferner 8 Dampfer und 3 Segler, deren Namen nit fest. gesellt werden fonntey, darunter 1 bewaffneter Dampfer und 3 Dampfer, die aus Geleitzug herausges{ofsen wurden.

Der Chef des Ädmiralstabes der Marine.

Kunft und Wissenschaft.

Die Große Berliner Kunstausstellung, die in jedem Jahre vom Senat der Akademie der Künste und dem Verein Be:ltner Künstler veranstaltet wird, kann in diesem Jahre ihre gewohnte Stätte im KAusttellunaspakast am Lehrter Bahnhof nit beziehen, da diefer zu anderen Zwetten in Anspruch genommen i. Es ist deêba:b, wie ,W. T. B.* meldet, mit der Stadt Düsseldo:f etn Uebereinkommen getroffen worden, daß die Autstellung in diesem Jahre im Kunstpalast în Düsseldorf veranstaltet werden wid, und zwar iu der Ze t vom 16. Junt bis 30. September. An der Ausftel'ung werden ih au die beiden Gruppen der Berliner Sezession in gesonderten Näumen mit eigener Aufnahme- und Hänge- kommission _betetligen. Gine weitere Ausstellungsgruppe wird die Räume der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz einnehmen,

Literatur.

ei. Ein HindenburgbuGß von Anton FendriH. (Frarckb'\{2 Verlagdbandiung in Stuttgart. 1 M, geb. 1,60 6.) Der Wel!kcieg, vor allem seine leßte Entwicklung na Ablehnung des Friedensangebots dur unsere Feinde, bat das Eemeinsamkeits- gefühl im deutschen Volk vertieft und gestärkt. Ex hat un28, wie der Verfasser dieser lesenswerten Schrift es autdrúckt, das große „Wir“ sagen gel:h1t. Dem Ausoruck dieses innezen und äußeren festen Zu- sammcnschiu}es ist Fendrih auf den Reisen, die er seit den scidcksals\chweren Dezembertagen 1916 in Deutschland unternommen hat, ûterall begegnet: Ja den Indusftrièstätten, wo man die Waffen für den Eaisheidunçskampf \chmiedit, im Kctegsarmt, in dem der «Krieg8amtmann“ die Paragraphen des Hilfsdienstpflihtgesezes leb-ndig macht, auf dem Lande, wo die wenigen Dakheimgebliebenen den Aer bestellen, in zablreiden Betrieben, ta denen Frauen Mävnerarbeit verrihten, und nichr zulezt im Großen Hauptquartter, wo dex Feld- marschall von Hindenburg die Schlachten auf Kriea8\chaupläzen von beispielsoser Ausdehnung lenkt. In Hindenburg erscheint dem Ver- fafser die Gefoßtheit und die Gnts&lofsenheit zum Stegen, die das ganze deutsGe BVelk belebt, verkörpert, darum hat ec feine Schrift etn „Vindenburgbuch* genannt, und setne SYhilderungen wollen in dem Leser Bertrauen und Kraft lebendig erkalten, indem auch aus ihnen die Zuversicht ipriht, di? ver Feldmarschall in den Worten an seine Sol- daten ausdrückte: „Wir \chaffen's, Kinder !“ Fenvrih erweist fh auch in dieter Schuft a!s echter Bolte scriftsteller : feine Dau stellungs8weise ist G!it, ans@caulid und voll Wärme. Dem Büchkein ist die weiteste Verbreitung zu wünsthen. Bedeutunrgund Aufgabe der Kirche für die innere Ginigung unseres Volkes von A. Showal ter, Oberpfarrer in Witter bere. (Müblwanns theologishe Tashentüter Baad 9. Richard Mühlmaan, Verla sbu&handlung (Marx Große), Hale, Saaie. Kat. 1 Æ. Eine Programm schrift, aus der Liebe zur Kirce uad zum Volke herau3 geshrieben, voll fojital:n Wetthl! es, fitli&;- religiösen Ernstes und kirchlicher Wettherzigkeit. Selten werden die &orderungen der Zeit und der Kirche mit umfasseaderem Wissen und geslossenerer Wut vertreten worden fein. Das frisch ge]@riebene Büchlein will die Kirche für die Annähe!ung und Einigung aller Schichten und Stände unseres Volkes dienfibar machen, wie jie der Krieg angebahnt, aber au wieder gef? hcdet hat. Die Ausführungen verdienen tie Aufmaksamkeit aller Freunde unseres Volkes und

unserer Kirche. Theater und Musik.

Im Königlichen Dpernhause wird morgen, Donnerîêtag,

„Der Fretshüg*“ mit ten Damzn Dur, Habih als Gast, den Verren Hente, Bischof, Bachmann, Krasa, de Sande, Habich und Fundck in den Hauptrollen aufgeführt. …__ Im Königlichen Schausptelhause geht morgen das vater- ländische Drama „Der neue Herr“ von Ernt von Wildenbruch tn Szene. Die Pavptrollen werden vou den Damen Arnstädt, Coste, Faßbaver und Heistler sowte von den Herren Kraußneck, Pohl, Clewinag, Leffler, Vespermann und de Vogt dargestellt. Spielleiter ist Dr. Bru.

Der , Artbur Shnitzler-Abend*", der demrächst im Theater in ber Königgräger Straße veranstaltet wir», bringt außer dem elnaïtigen Lulispiel „Litcratur* noch „Die Frage on das Sch sal“ und v'bichGiedtsouper* au3 bem Anatolzyklus, denen fich die gleichfalls vou dort herrührende Szene „Denksteine* anscließt, die an diesem Abend über haupt zum erstea Viale aufgeführt wid.

Der Lustspieldihter Oskar Blumenthal if, so meldet „L. X. B.“, gestern abend bier g-stozben. Die Bezeichnung als Lustspieldihter ist für ihn zu éna gefaßt, denn er hat sowohl als scharfsinniger Kritikec wie als Vexrsafser fetnge\chliffener, wißtger Sinngedchie und als Bühnenlciter sehr - Beachtenswertes ges leistet. Aua bejhrärkfie G feine dramatische Tätigkeit nit Tediglih auf Lusisptele, fondern er {uf au eine Nethe don Gesells@aftestücken, wie „Der Probepfeil“, „Ein Tropfen Gift“ u. a., die lhrerzeit der französiihen Mobezihtung auf deutschen Bühnen erfolgreich die Spiße boten. Von seincn Lusispieler, die zumeist in cem von ihm tm Jahre 1883 begründeten, bis 1898 ge- leiteten Lesfirgtheoter ire Urau}führurg erlebten, ist vor allem «Dié Groß stadtlujt“ zu nennen. Zu großer Beltebtbeit baten es jecner die im Verein mit Gustay Kadelburg gescaffenen Sch{wänke „Im wetßen Köß'l" und „Als ih wiederkam“. Von feinen kleineren Wei ken in Vaersform wurde „Abu Setd*“ au im Königlicßen Schauspielhause tiel gespielt. Oskar Blumenthal war am 183. März 1552 ta Berlin geboren,

Mannigfaltiges.

Im Zirkus Bus begann gestern eine Nethe von VorsteUungen zugunsien der an die Reihsmarineitiftung angegliederten Ehrenbei, hilfe für die Marine mit der Er taufführung des iestspiels: „Die Deutsche See* von Georg Engel, Musik von Paul Scheins pflug, in Anwesenheit Jhrer Kaiserlihen und Königligen Hoheit der Frau Kronprinzessin und etner das Haus bis unter dos Dach füllenden Zvohörerschaft. Georg Engel, der wiederholt g Dramatiker wie ais Erzäbler die kernigen Gestalten unserer Water, kant lebenswahr geschildert Fat, hat au füc die Handlung seines Festspield den rechten Ton gefunden; in klangvoller, gedankenretder Berssprahe schreitet sie dahln, wenn ihre Gestalten zy allgemeinen Sitnnkildern werden, während bei einigen der Altagswüiklichkeit ang-näßerten Szenen die bumorvolle Mundart unserer Küftenbewobhner tn ihre Rechte tritt. Das Ganze stellt si als das Traumgesicht eines jungen Seemanns, des leßten Ueber- lebenden cines deutschen Kriegs\chiffes, dar. Im Geiste rüds{hauend sicht er die Heimat im Frieden und ihre Erregung beim Krieg8ausbru, vnd zuleßt, în die Zukunft tlickend, den herrlien Genius des Friedenz aus der Veeiflut ans Land siegen. In etner Rethe abwehslungs. reiher Szenen und bewegter froher Bilder, deren dekorativen Hintergrund Professor Langhammer s{chuf, und die Shein- pflugs zum Tei melodramatishe Musik wickungsvoll umrahmt, spielen sich die Vorgänge ab. Unter der kundigen Spiel, Aureg Friedmann-Friedrichs, der hon bei den „Wacbuleh“, Aufführungen im Zirkus Schumann selne besondere Eianung für die Bewältigung folcher Aufgab-n gezeigt hatte, ging gestern die BVor- stellung, von kleinen Uncb-nbeiten abgesehen, glatt von statten. Eine Neihe erster Kräfte hiesiger Bühnen, wie die Damen Körner, Aen, Nüdcert, die Petren Loos, Sabo, Klein und Kamm-r|/änger Fredertch haben sich dankenswerterweise în den Dienst der guten Sache gestellt. Nicht vergessen set auch dag Blüthnerorchester, das unter Paul Steinpflugs eigener Führung mitwirkte und den Abend mit einer „Bundes-Ouvertüre“ Schein flugs einlettete, die in getstvoller Verarbeitung die Melodien dex tationalbymnen der Vierbundsstaaten in sih veretnigt. Stürmischer Beifall durhbrauste zum Schluß das Haus und Hochrufe auf die Ptannschaft von S. M. H. „Mwe“ wurden ausgebraht, die voll, zähltg der Aufführung beiwohnte. Der Ghrenbeihilfe für die Marine dürften sowohl die gestrize Erstaufführung wie die nachfolgenden Wiederholungen der „Deutschen See" reiche Erträge bringen.

London, 24. April. (W. T. B.) Im Unterhause wurde mit, geteilt, daß die Kartoffelvorräte nur io vier Woqthen retten, weshalb die Abgabe an Kriegsgefangene verboten wurde. Nach der „Labour Gazette" waren in England die Lebensmittel am 31. März um 94 Prozent teurer als im Salt 104 Die „Morning Post“ vom 16. April bemerkt gelegentliÞ der Be- sprehung des drohenden Mangels an Nahrungs mitteln durch die Abschneidung der überseetsGen Zufuhr, ez jei nit abzuleugnen, daß augenblicklich Deursland alle Borteile für fih habe. Es sei ihm fogar gelungen, dite kleinen neutralen Staaten daoon zu überzeugen, daß sie es niht nötig bâtten, ihre Schiffe zu bewaffnen oder sonstwie zu schügen. Die Zahl des wirklich versenkten englischen Schiffsraumes würde zwar geheim gehalten, do neige fich die Wagschale zu Gunsten Deutschlands. Und dieter Gewinn der U-Boote werde wahrscheinlich in a-ithmetisGer Progression zu- nehmen. Die Lage sei höchst unangene¿ci: für Gnglanb.

Dover, 24 Abl. (W T. B) Lit Meldung des „Neuter- {en Bureaus* sind die deutschen Seeleute, die in dem Ge: feht im Kanal gefallen sind, heute mix militärischen Ehren bestattet worden. Der einzige Kranz stammte von dem BVüzeadmiral der Schiffahrtäpatrouille von Dover und trug die Auf« schrift: „Chre den tapferen Feinden.“

Paris, 24. April. (W. T. B.) „Tewmys* meldet: Jn Valence in Südfrankreih stebt ein ganzes Stadtviertel seit vorgestern in Flammen. Selbst die Lyoner Feuerwehr wurde zur Hilfeleistung abgeschickt.

Nach etner von „W. T. B.* wiedergegebenen Meldung des „Temps* aus Peking führten mit dem 15. Februar die Pekinger Geschäfte das metris§e System ein.

t S P O: O CN S

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater,

Königliche Schauspiele. Donnerst. : Opernhaus. 109. Abonne- mentsvorstellung. Dex Freischüßz. MNomantish: Oper in dret Nbteilungen (zum Teil na dem Voik8märchen „Der Freis{züz*) von F. Kind. Musik von Carl Maria voa Weber. Musikalische Lettung: Herr Kapellmeister Dr. Bes[. Regte: Herr Negifseur Bah« mann. Chôre: Herr Professor Rüdel, Anfang 74 Uhr.

, Schauspielhaus. 111. Abonnewent?vorstellung. Der ueuc Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Erntit von Wildenbruch. In Szere gefeßt von Herrn Regisseur Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 110. Abonnementsvorstelung. Salome. Drama in einem geusfuge nach Déskar Wildes gleichnamiger Dichtung in deutscher Ueber egung von Hedwig Lachmann. Mußk von Richard Strauß, Anfang 8 Uhr.

SwWauspielhaus. 112. Abonnementsvorstellung, Judith. Eine Tragödie in fünf Aufzügen von &rtiedrih Hebbel. Jn Szene gesegt von Herrn Regisseur Dr. Bru. Anfang 7F Uhr.

Familiennachrichten,

Verehbelicht: Hr. Oberleutnant Franz von Wyszecki mit Frl. von [a Valetie St. George ( Charlottenburg). Hr. Oberkeutnant (Beri Dr. jur. Hans Lshirch mit Frl. Polyrène von Nauch teriin).

Geboren: Etn Sobn: Hrn. Polizeileutnent Freytag (Berlin- Schöneberg, z. Zt. Buxtehude). Etne Tochter: Hry. Ober: leutnant Hans Henning von Peny (Wünsdorf, Kr. Teltow). Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Helmich von (&lgott (Weimar). Hr. ODberrezterungsrat a. D. Iultus von Diefen- bah (St»ttgart). Hr. Henning Frtedrib Graf Vassewißz Dalwitz (Dalrotu). Hr. Fahnenjunker Map fred von Damnitz (Pristelwiß bei Obernigk).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Expedition,

Rechnungsrat Me n gering in Berlin. ; Verlag der Expedition (Men gering) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Budruderei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Fünf Beilagen

uud die Fuhaltsangabe Nr. 16 zu Ne. 5 des öffentlichen Anzeigers

E

sowie die 1435, Ausgabe dex Dentschen Vexlustlisteu,

O Erste Beila ge. E zum Deulshen Reichsanzeiger und Königlich 2 reußischen StaalsanzeigeT.

Berlin, Mittwoch, den 25. April

—— R A S7 2 M

. D Yarlamentsberihßt.?) Deutscher Reichstag. 97. Sißung vom 24. April, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht bon Wolffs Telegraphischem Bureau.) qm Bundesratstische: Unterstaatssekretär im Reichsamt

a,

Annern Dr. Richter, Kaempf

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Fräsident Dr. eröffnet die Sißung gegen Uhr. luf der Tagesordnung stehen zunächst Anfragen. bg. Dr. Hek scher fragt:

Das „Hamburger Fremdenblatt“ bringt in seiner Abend-

vom 14. April 1917 Gnthüllungen über feindliche Atten

uche, die darauf hinzielen, mit Hilfe französischer Gefan-

ud in teuflisher Art Seuchen in Deutschland zu verbreiten | unsere unentbehrliben Nahrungsmittel zu -gefäbrden. / Fit der Herr Reichskanzler bereit, Auskunft zu erteilen über | weitere Grgebnis der amtlichen Untersuchung, insbesondere h darüber, ob die Untersuchung ein Mitverschulden der franzo- jn Negterung an diesem entmenschten Treiben erwiesen hat2“ eneralmajor Friedrich: In einem an etnen franzosischen higefangenen gerichteten Paket wurden in cinen Kuchen cingébacken Vttel gefunden in Schlüsselschrift mit der Aufforderung an die Sen Kriegsgefangenen zu Zerstörungen, Brandstiftungen, Er- h von Biebseuchen, Schädigung der Kartoffelausfaat . und der sw. Außerdem ergibt das vorgefundene Material klar, daß hum einen großangelogten Plan handelt, Deutscland wirtschaft- (wer zu s{chädtgen. Zweifellos ist die Gefahr groß. Die Be- ung ist daher öffentlih durch die Presse hierüber aufgeklärt 1, außerdem ist eine verschärfte Durcbfuchung aller an Kricegs8- nen gerichteten Postsaben angeordnet worden. Sollte dies (engen, so wird zu weiteren Maßnahmen ges{ritten werden. héherige verschärfte Untersuchung der Pakete hat das oben Ge- bestätigt, daß es sich um eine weit verbreitete Organisation li, (Hört, hört!) Ein Beweis, das die französishe Regierung hand dabei im Spiele hat, ist aber noch nit erbracht worden. Abg. Dr. Neumann- Hofer (fortshr. Volksp.) fragt: „Jn einigen kleinen Bundesstaaten, die einen lebhaften Bläder- Sommerfrischenverkehr aufweisen, müssen in diesem Jahre die inden bisher ausschließlich aus den für die einheimische Bevöl- ing bevechneten Nahrungsmittelmengen verpflegt werden. Für die teit- des vorigen Sommers haben sich die Bäder und Sommer- ten selbst noch im freien Handel mit manchen Vorräten yer- n tönnen; die Tageskopfmengen ar Brotgetreide und Kartoffeln en noch erbeblich größer als in diefem Jahre: manche anderen tigen Lobensmittel waren übérhaupt noch nit rationiert: lich haben die leinen Bundeéstaaten aub besondere Zutwoet- jn an Lebensmitteln empfangen. Für diesen Somaner fehlen } Möglichkeiten fast ganz. Ebenso sind irgendwelche Scnder- tisungen an die betreffenden kleinen Bundesstaaten bisher nicht igt.

3st der Herr RNeichskangler bereit, \{leuniast Anordnungen reffen, daß sclden kleinen Bundes\taatèn, die weaen thres ne-

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N@YTUngSPL Cr! my c b L ¿erien ausemmand TgIngen,

ntt mehr vorgenommen we

en Umfanges nicht in der Lage sind, einen billigen Auszleich halb des eigenen Gebietes vorzunehmen, für die Ernährung Fremden ein Ersaß gegeben wird, nötigenfalls aus den Lebens- telmengen derjenigen Bundesstaaten, die infolae dieses Fremden- brs erhebliche Ersparnisse an Verbrauch von

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en;

Nahrungsmitteln tor im Krieas8ernährungsamt von Oppen : Die Ver- | der Fremden-Verkehrsorte mit Lebensmitteln ist im Kriegs-

samt Gegenstand eingehender Besprehungen mit den am enverkehr beteiligten Staaten gewesen. Wenn au eine Ver- in dem Umfange, wie es -durch die Beteiligten und besonders in Verkehrsvereinen gewünscht wird, unter den heutigen Ver- sen sih verbietet, so ist es doch au geboten, eine Schädigung iischaftlichen Lage der Badeorte tunlichst zu vermeiden. nte UungSbedürftigen, die zur Wiederherstelluna 1hrer Gesundheit Viedererbangung ibrer körperlichen und geistigen Leistungsfähig- nen längeren Aufenthalt in einem Vororte nehmen müssen, i dort auch Verpflegung finden. Eine Zuteilung von Lebens-

n die Kurorte durch die Neickéstellen kann nicht erfolgen, : Doppelbelieferung' im Interesse der übrigen Bevölkerung mcht vortet werden könnte. Um eine Doppekbolieferung zu ver-

muß ein Ausgleich stattfinden, in dem die Versorgung in wohnten Aufenthaltsort von dem neuen Aufenthaltsort über- in werden muß. Danach werden Ersparnisse an Lebensmitteln n einen Staat an den anderen recnungsmäßig überwiesen (s 1st ferner vorgesehen, daß die durch den Fremdenverkehr its belasteten Staaten vorbehaltlich späterer Verrechnung Vor- an Lebensmitteln erhalten können. D

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Den in der Anfrage ent- en Anregungen ist hiernachß Nechnung getragen worden. tine Anzahl von Petitionen, welche von Ausschüssen für ignet zur Erörterung im Plenum erachtet sind, wird für t erklärt. 0 i j In die Anleihedenkschrift für die Schußgebiete 1915 wird frörterung nicht geknüpft; der Reichstag erklärt, daß durch vrlequng den geseßlichen Vorschriften genügt M die Reichshaushaltsre{hnung 1915 wird ohne Diskussion chnungskommission überwiefen. / E amit is die Tagesordnung erledigt. Der Pr äsadLnt } vor, die nächste Sißung am 2. Mai, 2 Uhr, abzuhalten \rtsezung der zweiton Beratung des Reichshaushaltsetats. in diesen Vorschlag {ließt sich eine längere Geschäfts- ngsdebatte. y. Scheidemann (Soz): Im Namen meiner Fraktion h unser Befremden und lebhaftes Bédauern aussprechen, daß tibstag heute nur versammelt gewesen ist, um sich sofort wieder gen. Die dafür angegebenen Gründe mögen richtig sein; betauern wir das außerordentli, weil wir es für nötig daß eine gründliche Aussprache über die Probleme der inneren Wßèren Politik jeßt eigentli stattfinden müßte, um Klarheit ! ju faffen, wohin denn der Kurs der Reichspolitik nun ge- verden soll. Jn London, in Paris, in N&w York, in Rio de 0 wird A angeblich heilige Krieg gegen deutsche Autokratie it; man stellt uns einen langjährigen Krieg in Os, Wir h diese Drohung zwar nicht. Mit großer Sorge aber erfüllt ? Bedrohung mit dem wirtschaftlichen uin. Auf der anderen hat die russishe Revolution und der Friedenswille des russi- Volkes der ganzen Welt die Aussicht auf eine bessere Zukunft, luf einen Sonderfrieden, aber auf einen allgemeinen Welt- eröffnet, der kein Volk unterdrückt und vergewaltigt, aber alle ind so die Fundamente eines friedlichen Zusammenlebens für eit sichern möchte. Dieser Gedanke der russischen Revolution

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d ganz zweifellos

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allerengste mit den gesamten Kriegs- und Friedensfragen zusammen.

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E Ta L e M 4 Vie Vot, die bei uns besteht,

anderen Länder, und aenau # m allen anderen Ländern, Yan wird es nicht verstehe

hinreihenten Grund 8 Taxe

durch den Reichstag gezwun

und zu sagen, was sie f

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gemacht wird.

n, wenn der Neichstag abermals ohne

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Schicht macht. Die Regierung muß

ten werden, endli Farbe zu bekennen

ür einen Frieden will.

Das ist die Kernfrage.

(Prasident: Das sind allgemeine Ausführungen, “die gehören

nicht mehr zur Geschäftsord

zu begründen, daß wir feine

allgemeinen politisen Erörterungen eintreten.

NUNG.)

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Pause maten, fondern sfofort in dig

Ich habe doch meinen Antrag

Eine der schwierig-

ten Kalamitäten, unter denen die deutsde Landwirtsckaft zu leiden N s Cre 0 , = 1 e

r Angehörigen beim Heere zurüdgehalten die Frag

hat, ist do, daß so viele ihre werden. Ebenso {wer fällt Gewicht.

mäßigen 5 Minuten, welche eine

e der Gefangenenernährung ins

(Der Präsiden t stellt fest, daß die ges{äftsèrdnungs8- Betnerkung zur Geshäftsbrdnung

nicht überschreiten darf, verstrichen sind, und entztebt dem Redner

3 Wort.)

Abg. Graf West arp (dkons.): thnen betretenen Gebieten

Dol Air ns 10% 10g. Vedebou urfen bie

geben. Der Ab. ( 1 zu einer Neihe 1 dem Beschluß der sozialde anlassung auszusprechen, daf ein sehr großer Tei rechts.) Es schien mir nôti

MidorT N86 naué T: Widerspruch ins Land hinausgehen zu lassen.

ibm darin ret, Day ' es

dringendes Bedürfnis besteht tanzler hierzu Stellung nim

mann darin zustimmen, daß

CoNo n AAD D Gn Ayr Cn TedeboUur zu tun, morgen die (Frnährungsfv

möchte feststellen, daß von

Widerspruch erhoben“ worden ist. L Woche wieder zu tagen, ist von dem Herrn Präsidenten ausgegangen

und wir sind niht dafür verantwortlich i nâhrungsfrage jeßt nicht verhandelt werden soll. Die C

iht folgen. D zu ciner Erwiderung überhaupt keinen bedemann aber bat fach{lich Stellung |

Ich will den Vorrednern. auf Die Aeußerungen

J

on Fragen, zur russis{en MNevolution, zu

vatisden Partei, und das gibt mir ‘Ver- Freunde, und wie ih annehme,

ITUELNE

3, seine

des Volkes anderer Ansicht ist.

(Zustimmung Bemerkungen nicht ohne diesen Im übrigen gebe ih

sich niht umgeben lassen wird,, die von thm angeschnittenen Tagen eingehend zu bespre{ben und daß ein

, authèn

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isch zu hören, wle der Neiché-

D,

mt. Jh kann also dem Abg, Sheide-

es notwendig sein wird, in naher Zeit

hier im Meichstage eine einzebende politische Debatte darüber zu

baben. Augenblicklih haben wir es mit dem Antvage des Abg. V b

unserer

Tp Mf chLÆT Pian,

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je zu besprechen. Ich eile dagegen nie eiwa ein erst 1n der nädsten

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, u uon -y 4 C zu macen, daß die Er- A T (Fx

TNAaßTun JS-

4 tommission 1 mit thren Arbeiten noch nit fertig, sondern sie hat noch etwa 3 Sißungen in Aussicht genommen, außerdem soll die Debatte über die. Ernährungsfrage zusammen geführt werden. Es

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ist deshalb zweckmäßiger, sie nachher zusammen zu verhandeln. Sollte

V F r Nj 7 15 Mh rpo hz beschlossen werden, in eine Besprecht

1

ng der Ernährungsfrage einzu-

treten, so würden wir nichts dagegen einzuwenden baben.

Abg. Prinz Scho naikh-Carvro lath (nl):

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tischen Freunde sehen nit d

Meine poli-

ie geringste Schwierigkeit, dem Wunsche

des Abg. Scheidemann nachzukommen

gehen, versage ich mir. der nächsten Tagesordnung.

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Auf die Fragen selbst einzu- { J

Zurzeit bandelt es sih nur um die Feststellung

Abg. Ledebour mochte 1ch er-

ividern, daß gerade meine politisdæn Freunde und ih beim leßten Seniorenkonvent auf die Notroendiakeit hingewiesen haben, die Er- noch bevor der Neichstag in die Ferien gehe, da diese Frage von der höchsten Wichtigkeit fei. Man ist

nährungsfrage zu behandeln,

unserer Anregung nicht gefolgt. ) f huld. Was nun die betrifft, so ist uns unttgeteilt worden, daß si an die heutig eine längere Tagung anichliezen würde.

deshalb jedenfalls feine Sch

konnten nit stattfinden, we Grscheinen verhindert waren.

tischen Freunde angenommen

Infol

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il die Kommissare der N f 4

Meine politischen Freunde trifft

jeßige Geschäftslage : Sißuúng Die Kommissionssißungen Jjegierungen am

sen haben auch meine poli-

daß wir heute zu ciner kurzen Sißung

zusammentreten würden, an die fh eine weitere Tagung nicht aù-

s{lüeßen wird. Wenn nun morgen die Grnährungsfrage verhandelt werden sollte, so würde das cinen vollkommenen Umsturz der Ge- n, auf den manne politisden Freunde

Wenn man cine folcke Debatte haben wollte, so hätten wir gewünscht, daß man uns davon rectzeilig be- natichtigt hätte. So haben wir angenommen, daß nach der heutigen geschäftlichen Sißuñg wieder eine Pause emtreten würde. Wir glauben, daß mit Rücksicht hierauf die Grnahrungsfrage, an der wir alle ein lebhaftes Interesse haben, bald tunlichst nach Wiederzu- sammentritt des Reichstages 1m Interesse aller Notleidenden ver-

schäftseinteilung herbeiführe sich nit eingerichtet baben.

handelt werden sollte.

Abg. Ledebour (Soz. Arb.-Gem.): Es ist nicht richtig, daß eine Bammen tagung der Ernährungssacen für notwendig eracbte? Jch

worden ist,

habe auch dem Grafen Westarp und seinen

Freunden niht die Schuld dafür beigemessen, daß die Sachen morgen nit auf die Ing gesetzt E E. E Gegenteil, ih hake meine Hoffnung auf sie geseßt, arin bin ic

2 G Bou man auf jemand eine Hoffnung

allerdings enttäuscht worden.

sei, so ist das ein Wohlwollen." ! Der ‘Abg. z zu Schöngaich-Carolath und soine Freunde können ibre Fraktion auf

morgen zusammenberufen.

(Zuruf.)

(Hèiterkeit.) Der Abg. Prinz

Auch von heute auf morgen;

19047.

wenn die Herren Telegramme bekommen, so haben sie Zeit genug, ihre Koffer zu padcken, um morgen um 2 Uhr bier zu sein. Wir \téhèn hier vor einem der übelsten Mißstände in der Srledigung der Ge- schäfte. Wenn hier besck{lossen wird, baß bie Kommission zu einér bestimmten Zeit ihre Arbeiten wieder aufnimmt, so erktlären die Herren von der Regierung, es passe ihnen nit, oder sie führen andere Gründe an. Die Herren Bureaufraten baben ihre Geschäfte nach dem Reichstage einzurjhten und nicht der Neichstag nad ibnen. Es stehen doch Hier fo vie Kommissare ganz überflüssig herum, ohne daß es einen Zwek bat. Die beutice Debatte ¿etat, wie bei uns in unglaubliter Weise von den Buneaukraten die Geschäftè des Reichstages ruintiert und aeshädigt werden, und der Präsident hat den Vureaukraten dabei hilfreihe Hand geleistet. (Lebhafter Widerspru.) Präsident Dr. Kaempf: Ich verbitté mtr eine jole Kritik c e find micht richtig orientiert, und ih - wegen dieser Verleßung dev Person des P

meiner Amtsführung.

räsidenten zur

l (ine solche Ausdrucksweise ist ungehörig, und u unterlassen. E Sie um Annahme meines. An- Abg. Dr. E n (Zentr): Die Gründe, die zur Aufhebung der Kommissionsberatung führten, waren zwingender Natur, und ivar unreckt, diese Sace in dieser Weise im MNetchstage zu besprecen. Unsere Geschäftslage ist so: die Budgetkommission braucht Zeit, wenn sie überhaupt zum Abs{kuß ihrer Arbeiten kommen soll, Wem jetkt die Plenarsibungen abgehalten werden, so fommt die Kommission nit bom Fleck,- sie hat die nächsten Tage unbedingt nötig. Außerdem ist Je iht in der Ernährungsfrage no nicht fertig, und wir reden "tinein, wenn er nicht da ist. Ob wir darüber morgen oder

adl sten Woche reden, i} egal. s

N d or

Ich mödhte also dringend Dudgettommission freie Zeit zu lassen. Mert in -Dels (deutshe Franktion) verzichtet aufs Wort. Abg. Graf We s ax p (dkons.): Wenn wir es auch für erwün\{t halten, daß die wihtige. Ernährungéefrage möglichft bald zur Be- sprechung gelangt, so rollen wir uns de den Anregungen der Abgg. Prinz Schönaich und Dr. Spahn anschließen und ihrem Wunschs MNechnung tragen. Der Antrag des Abg. Ledebour wird gegen die Stimmen der beiden sozialdemokratischen Gruppen abgelehnt; es bleibî also beim Vorschlage des Präsidenten.

Schluß 314 Uhr.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Geseze3, be- lreffend den Gebührentarif für den Kaiser Wilhelm- Kanal, nebst Begründung zugegangen.

Land- und Forstwirtschaft,

Eintirieb der Shweine in die Staats3- und Privatfor sten.

Die Sicherung des Brotgetreides und der HaruStvorräte fr die mensch!h?: Ernäßrung ist în den Krieztjahren bereits wiederbolt dié Beranlafsung g-we'es, ia Mizitterialerlafsen und NRunv\threibden d»r Laidwuütschaitek.mmetn auf den Etrtuleb der Schweine in die Walvungen als ein Hiifêmittel hinzuwetsen, die Futtervorrûâtz des Landivirts zu strecken bezw. sie bet reicher E:dmast für spätere Zeiten aufzufvaren. Auch die Forstoerwaltungin stehen heute dem Walde eintrieb dexr Schweine günstig gegenüber, nachdem Ke erkannt baten, daß etne Störung der Jagd oder andere Mißbelligkciten nicht in dein erwaxteten Umfange eintzeter, wobl aber dur Knmetenbeit ein:r Schweintherie dem Walcke mancher Nußen dadur wird, daß das Schwein seinen vielfahen Feinten Abbruch tut, voc allem mit Oilie setaes autaeczèineien 'Leru&sinns auc die untetirdish lebendea SHädlinge ¡zu finden weiß. Wenn im F:üßjahr na dec Schaec- sckmelze Schweine i1 den Wald etngetrieben werden, so fizden sie in Eich-n- und Buttenbeitänden Eichen und Burheckern noch tn großer Zahl, auc) bas Farrfeaut bietet mit seinen {tärker:iGen Wurzeln ein Futter, das, wie Hansen- Königsberg festgestellt hat, von Wuferna und ZuG!schweinen gern genommen: wird und wegen feines Näkr- werts größte Beachtung v: rd‘ent. Nach den von Dr. Herbig ge- machten Cifahrungen find auch dte j¿ngen Farnwedel, 1olänge fie ncch aufgerollt und unentfaltet find, e!n brauchbares, Eirtoffel- und \h:ots |parendes Schwetnefutter. Im fl2acheu Wassex der Waldieen geben die Wurzela des Kalmus, die Waurzeisiöke des Nohra, Hecht?raut, Gantengrüße u. a. m. den Sch{weinen Nabrung. Pilze finden fie vom Mai an das ganze Jabr hindur, eiwzißreicze ai imalifch+ Nah‘ung liefern Mäuse, Schneckn, Muscheln, Würmer, Jusektenlarven u. de: gk. m. Fur den Waldeinttiieb eiguen sich Zuchisaueu und Läufer, die über 12—16 Wochen alt find.

Werden Tiere ver)|chiedener Besiter zu einer Herde vereinizt, so sird si: am been tur Tätowkierung das Einziehen von Oh1marken ist weniger aeeiznet zu Tennjcihnen. Dte Herde wird von einem Hirten geführt und beavfs{tigt und von geübten Hütehunden ¿ulammeigehalten. Damit Hirte und Hund die Deberfitt über die Herde n'St verlieren, 1 dites Untecbolz, in dem Shwtine bon dexr H'1de abïommen könn:n, möglihit niht anzunehmen. Jedem Hirten können ctwa 250—300 SWhweine zugeteilt werden. Bei arbaltend fhlechtem Weiter und des Nachis find die Schweine in S{ugthütten, die tin Walde an aeeignten Stellen wenn mögli, in der Näbe von fluß ndem Wasser als Vränkgelegewheit ercihtet werden, unterzabrtngen. It kein Wasser vcrharden, so muß es beshaffr werdèn; denn erfahrurg8zewmöß if der Wasserbedaxf der tweldernden Schweiae hôhber als bet den im Stalt gehaltenen. Die Schuybütte ist an dei Seiten ges(losen, die ofene Seite - stépt nach Süden oder Südosten, fie erhält eine Höhe von etwa 1—1} m wnd tit. mit einem leihten Vappza gerdeckt, die Ticfe des Untcrstandes beträgt etwa 3 m. Fi der Boten tiocken und durhlèsßg, so ist Einÿireu vicht notig, andernfatis mniuß dafür gesorgt wiroen, daß namentlich die jüngeren Tiere eine trockene Unter- lage vo'finden. Da die Weidepläye w chsein müss», it es ange- bracht, diese Unte:stäade zerlezbar berzuitellen. Nit all: Tiere werdin die Waldwe de so*ort annebmen, tes muß daher bei deten Beginn dafür gesorgt sein, daß das ihnen bekannte Fuattèr vorbanden ift, um tin entsprechenden Wengen beigefüttert zu werten. Diese Futterung aus ter Hand bietet denn auch dadur, daß dér Hirte dei VerabreiÉung des Fuiters gleichzeitig das Sigra.born gx= draubt, Gelegenheit, die Tiere dahin zu bringen, auf den Ton des Horns zu bôren und dadur Htrien und Hunden das Hüten zu êr- letGtern. Wenn auch das Bestiében dahin gehen wird, \päterbin neden ter Weide kein Beisutter zu verabreichen, fo wird doch je n Beschaffenheit der Grdmair ein Zufüttern für füängere e samer unterbleiben können, bei anhaltend ungünstiger Witti togar für den ganzen Bestard SELEE iverden. Vel it, daß die det Waldweide aufgewa fenen Wufer, iy- folge der - her statifiadenden maß vorbereitenden

(Bad 2 E 5e Ats