1917 / 104 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

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Hauptverwaltung der Staatsschulden. Bel der Hauptverwaltung der Staaisschulden find ernannt worden: ¿ ] der Kassensekretär Mechelke zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkuiator und

die Bareaudiätare Kaesdorf und Otto Lehmann zu MKassensekre:ären.

BekanntmackG ung.

Auf Grund der Bundesratsverorbnung vom 23. S:ptemkber 1915, betreffend die Fernbaltung unzuyerlässiger Personen vom Vanvel (RGBI. S. 603), habe ih dem Schneider J. Silber iz Berlin, Wadjzekstr. 4, duuch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des Kriegäbevarfs und des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Textilien und Textilersaßtios!en, P46 Unzuverlä/sigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb unters-

agt.

Berlin-Scöneberg, den 19. April 1917.

Der Polizeipräsident zu Berlir. Kriegswucheramt. F. V.: Machatius.

Bekanntmachung.

Dem Kaufmann Cornelius Penaat in Emden ist die unterm 2. Novembéër 1916 erteilte Erlaubnis zum Handel mil Lébens- und Futtermitteln wegen Unzuv-1lässigkett eno gen worden. Die durch das Verfahcen verurfachien baren Auslagen, insbesondere die Gebübren für die vorgeschriebene óofentitice Betannt- machung, hat der von der Anordnung Beiroffene zu zahlen.

Emden (Osifriesland), den 24. April 1917.

i Der Magistrat. Mügelbur g-

Nichtamtliches.

Deutsches Reih.

Preußen, Berlin, 2. Mai 1917.

Die vereinigten Ausshüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Rechnungswesen, der Aus\huß für Rechnungewesen, sowie der Ausschuß für Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sigungen.

Der Großwesir Talaat Pascha hat aus München, wie „W. T. B.“ meldet, folgendes Telegramm an Seine Majestät den Kaiser und König gerichtet:

„Im Bea1iff, Deutschland zu verlassen, drängt es wi, an den Siufen des Thrones Eurer Vêajestät den Ausdruck meinex tiessten Dankbarkeit niederzulegen. Der wohlwollende Empfang, der mir ats bem Leiter einer verbündeten Neaterung Eure Majestät haben gnädtast guteil werden laffen, wird nit verfehlen, in den Herzen aller Ottomanen wtderzubalen, welhe die größte Bewunderung füc die erhabene Person Eurer Mojestät urd für Jhr großes Boik begen. Jch benvtz- die Gel-genhei, um noch einmal die heißesten Wüi sche für den endgüitigen Sieg der verbündeten Armeen zum Autdruck zu bringen.“ :

Wie das genannte Telegraphenbureau nachträglich über die Reise des Großwesirs erfähit, ist dieser im Großen H upt: quartier bei Seiner Majestät dem Kaiser und auch Gast des Generalfeldmarschalls von Hindenburg gewesen. Von doit sezte er seine Reise an die Wesifront fort, wo er zunächst Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit den Kron- prinzen in dessen Hauptquartier aufsuchte. Talaat Pascha machte von hier aus auch eine Fahrt an die Kampffiont in der Champagne und trat dann die Rückreise nah München zum Besuche Seiner Majestät des Königs vou Bayern an.

In Frankreich wurden, wie bekannt, deutsche Krieags- gefangene seit dem Sommer 1916 im Operationsgebiet, zum Teil sogar in der Feuerzone bei unwürdiger Unterbringung und Behandiung zu völkerrechtsöwidiigen Arbeiten gezwunaen Deutsche Proteste blieben erfolglos. Daher \criit die deu!\che Heereßverwaltung Mitte Januar 1917 zur Ver: eltung. Mehrere tausend französische Krieasaefangene wurden 1n die Feuerzone über- geführt und den gleichen Bedin. ungen unterworfen, wie die triegs- ge fangenen Deutschen hinter der fran ösischen Front. F: ankreich war diese Cegenmaßtegel angedroht und dabei mitgeteilt worden, daß fie in Kraft bleiben würde, bis alle deutschen Kriesgefangenen mindestens 30 Kilometer hinter die Front zurückgenommen wären, wo sie nicht mehr durch deutsches Feuer gefährdet sind. Wie „W. T. B.“ meldet, hat die Gegenmaßregel ihren

weck erreicht. Die französische Regierung hat die deutsche E ou angenommen und e:flärt, daß die Nückführung aller deutschen KRrieasaefangenen auf 30 Kilometer hinter die Front am 1. Mai beendet sein werde. Daraushin veranlaßte die Heeres- verwaltung, daß gleichzeitig die französischen Kriea€ gefangenen auf mindestens 30 Kilometer hinter die Front abtransportiert werden.

Das Versagen der Tanks in der Arrassch!acht hat die Franzosen an der Aisne zu einem neuen Völkerrechtsbruch ver- anlaßt. Sie habea Tanks mit dem Roten Kreuz- Abzeichen versehen und als angebliche Sanitätsautos vor- geshickt. Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, sah die Bedienungsmannschaft einer Batterie bei Juvin- court, wo den Franzosen das Vordringen über den ersten Graben geglückt war, sechs Panzerautos mit dem Roten Kreuz- Abzeichen heranrollen. Nach der ersten Verblüffung erkannte dte Mannschaft den Betrug und eröffnete aus 1000 m Entfernung sofort das Feuer gegen die Tanks. Bereits der d'itte Schuß war ein Volltreffer im Führertank. Schwerfällig versuchten die übrigen umzukehren und auszuweichen, was aber feinem gelang. Alle sechs Panzerkampfwagen mit dem aufgemalten Roten Kreuz liegen zershossen vor Jnvincourt.

Die Engländer sind eifrigst bemüht, den Neutralen den V-Bootkrieg wirkungslos erscheinen zu lassen, damit die neutrale Schiffahrt nicht eingestellt wird. Eines der sigentümlihiten Mittel ist die Horableuung der Seeverfiche rungsprämien, die mit Beginn des U-Boolkrieges gewaltig gestiegen waren, im Laufe des Februar aber auffälliger- weise wieder auf den normalen Saß herabsanken, so daß eng-

lische Versicherungsbureaus in neutralen Ländern Seeverftche- rungen zu einem Saz von W/, Prozent abschlossen. Die Ers klärung für diese Erscheinung it nah Ansicht neutraler Groß faufleute sehr einfa; die englishe Regierung bezahlt die Differenz zwischen 23/4 Prozent und dem gewaltigen hohen Prämiensaß, wie ihn heute Lloyd fordert. Die Herabseßung der Seeversicherung war natürlich von größter Bedeutung, da sie eine verminderte Gefahr der U-Boote vortäuschte. Einige Needereien haben daraufhin zu ihrem großen Schaden wieder Schiffe auslaufen lasen.

Das Kriegsminisierium hat sich enischlossen, die in § 9 der Bekanntmachung Me. 500/2. 17. KRA, betreffend Be- \chlagnahme, Bestand8erhebung und Enteignung von fertigen, gebrauchten und ungebrauhten Gegen- sländen aus Aluminium, genannten Uebernahmepreise zu zu erhöhen. :

Nach der am 10. Mai 1917 zur Veröffentlihung kom- menden Bekanntmachung Me. 1700/4. 17. KRA werden die U-bernahmepreise, wie dur, W.T.B. “mitgeteilt wird, betragen: 12,00 6 für jedes Kilogramm Aluminium ohne Beschläge, 9,60 4/6 für jedes Kilogramm Aluminium mit Besch!ägen.

Da diese Preise erst nach Veröffentlihung dieser Bekannt- machung durh die Sammelstellen gezahlt werden fönnen, empsiehlt sih für das Publikum, die bei Ablieferung der Gegenstände erhaltenen Anerkenntnisscheine erst nah dieser Ver- öffentlihung zur Augezahlung des Betrages vorzulegen. Die Ablieferung darf jtdoh keineswegs verzögert werden, da die Heeiesverwaltung die beshlagnahmten Aluminiummengen dringend benötigt. j

Durch die neue Bekanntmachung werden die Sammel- stellen verpflichtet werden, außer den beshlagnahmten Gegen- ständen auch Aluminium in Form von nicht beschlagnahmten Gegenständen sowie Aluminiumaltmaterial zu einem Preise von 2,50 M für jedes Kilogramm anzunehmen.

Das hiesice Kaiserlich türkishe Generalkonsulat gibt unterm 30. April amtlich bekannt, daß sämtlihe zur Musterung auf- geforderte militärpflichtigetürkisheStaatsangehörige sih spätestens bis zum 14. Mai 1917 bei dem zuständigen türkischen Konsulat zu meiden haben, da sie auderenfalls als Deserteure betrachtet und behandelt werden.

Rosen, 1. Mai. Die 7. Mitgliederversammlung des Reichs8verbandes deutsher Städte faßte gestern unter dem Vorsiß des Bürgermeisters Saaimann-Pleß eine Entschließung, die sich laut Bericht des „W. T. B.“ mit Entrüstung gegen das Bestreben amtlicher Vertreter unserer Feinde, insbesondere auh des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, wendet, einen Gegensay zwischen dem deutsh:n Volke und seiner Negierung herauezuarbeiten, und betont, daß das deutsche Volk geschlossen hinter seinem Kaiser und seiner Regierung steht. Der erste Bürgermeister Dr. Belian-Eilenburg und Syndikus -Dr. Vigelius-Charlotten- burg hielten sodann Voiträge über die von dem Unterstaats- sefietär Dr. Drews vorzubereitende Verwaltungsreform. Es wurden Leitsäße anaenommen, in denen insbesondere gegen die Dienstaufsicht der Landiüäte für Städte unter 3000 Einwohnern Stellung genommen und dexen Vertretung im Herrenhause ge- fordert wird.

Oesterreich-1iugarn.

Der Großwesir Talaat Pascha ist gestern früh aus München in Wien angelommen und Nachmittags vom Kaiser und der Kaiserin in Lax:-nburg in besonderer Audienz empfangen word:n. Darauf fand beim Kaiserpaar Tafel statt, zu der Talaat Pascha mit Begleitung, der osmanische Bot- schafter mit den Herren der Bolschaft, der Minister des Aeußern Graf Czernin und die Hochwürdenträger geladen waren.

Der bayerische Min:1sterpräsident Graf Hertling ist gestern

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früh nach München zurückgekehit.

Großbritannien unnd Frland.

Der Finanzminister Bonar Law wird heute im Unter- hause den Etat einbringen. Nach dem „Handelsblad“ be- trugen. die Staatséeinkünfte im leßten Johre 573 Milionen Pfund Sterling und werden in diesem Jahre vielleicht 600 Millionen Pfund betragen. Domit werden etwa 30 Prozent der vermutlichen Ausgaben gedeckt werden. Es ist nicht wahr- scheinlich, daß die Einkommensteuer noch weiter erhöht werden wird. Vielleicht wird man bestimmte Klassen, wie namentlich die Needer, deren Gewinne außer ordentlih groß sind, stärker belasten. Die Möalichkeit direkter Steuern is äußerst hbe- \hränkt infolge der hohen Lebensmittelpreise, der Beschränkung der Einfuhr und der verschärften Kontrolle über aikoholische Getränke.

In der gestrigen Sißung des Hauses fragte der Abg. Dillon, ob der englische Kanal jezt nicht gefährlicher sei, als in einer früheren Zeit des Krieges, ferner weshalb die englischen Torpedojäger in dem Gefecht bei Dover in der Minderheit gewesen und warum keine Verslärkungen zu Hilfe gekommen seien. Der Erste Lord der Admiraliiät Carson antwortete dem „Nieuwen Rotterdamschen Courant“ zufolge:

Da dite deutich n T-Boote an Zahl zugrrommen bättev, müßte man annehmen, baß die Sefahren für die Schiffah1t gestiegen wären. Es stehe j2boch fest, daß die Schiffeverlujte im Kanal in diejem Monat geringer gewejen lien, als in einem der vorhergehenden drei Monate. Das set zum Teil die Wirkurg der größeren Tätigkeit der deutshen U-Boote in anderen Gebict:n gewesen, zum Leil die Wirkung davon, daß ch etne größere Znzahl englicher Patrouillen- boote im Kanal befinde. Auf die anderen Fragen erwiderte Carson, daß Ve: stärkuncen zur Hend gewesen seien, da aber d:8 Gefecht rur fün} Déiruten gedauert hätte, hätten fie nur ncch die Ertrinkenden retten Tönnen.

Jn Beantwortung einer die Nationierung von Lebens- mitteln betreffenden Anfrage teilte Bathurst die jünásten Beschlüsse der Regierung mit, nah denen sofort Schritte getan werden sollen, um die Rationierung örtlih zu regeln. Die Negelung soll eine gerechie Verteilung in allen Bezirken sichern. Auch die Preisfrage soll erwogen werden. Die Einführung eines brotlosen Tages erklärle Bathurst für unzweckmäßig. Auch der fl. i\chlose Tag habe sich nicht bewährt, da er zu ge- steigertem Biotverbrauch geführt habs.

Dle „Times“ vom 28. April enthält Verlustlisten mit den Namen von 409 Offizieren und 2200 Mann.

P I E P 25 S E o S E S I E m i i I E n T Ann naa Q L G

Frankreich.

Bezüglich des Getreidehandels, der durch die Beschlag- nahwe der in Frankreich befindlihen Vorräte größteutcils lahmgeleagt worden ist, erflärte der Landwirtschaftsminister Violette, wie „W. T. B.“ mitteiit, daß nur dec für die Landesversorgung notwendige Teil beshlagnahmt werde, die überschüssigen Bestände jedo für den Handel freibleiben sollten. An seinem Plan für die nächste Ernte werde der freie Getreide- handel unter gewissen Bedingungen teilnehmen dürfen. Die Bedingungen bezwecten, der Regierung darüber Nufschluß zit geben, in welhem Maße in den einzelnen Prvoinzen die Getreidevorräte zunehmen oder abnehmen.

Nuß: land.

Die provisorische Regierung hatte bekanntlich erklärt, daß die Petersburger Garnison weder aus der Stadt heraus- gezogen, noch an die Front geshickt werden, vielmehr jederzeit bereit sein solle, jedem Versuch einer Gegenrevolution in der Hauptstadt oder anderswo entgegenzutreten. Vorgestern hat der Rat der Arbeiter- und Soldatenvertreter, wie die „St. Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, angesichts der Notwendigkeit, das gegen den Feind kämpfende Heer dur ch weitere Truppenteile und durch Militärtechniker zu ergänzen, beschlossen, daß die Petersburger Garnison nach Bedürfnis verschiedene taktishe Einheiten mit Erlaubnis des Rat1es in jedem Einzelfalle an die Front solle shicken können.

Fun St. Petersburg hat sich ein allemeiner Bund von Armee- und Marineoffizieren gebildet zu dem Zwecke, der obersten Heeresleitung die Neuordnung des Heeres auf den neuen Grundlagen zu erleichtern, seine Kampffraft zu erhöhen und den Krieg bis zum Siege durchzuführen.

Der Kongreß der Armeen der Westfront hat obiger Quelle zufolge u. a. beschlossen, den Soldaten volle Freiheit in allen Kasernen zu verbürgen, ferner ihnen das Recht zu be- willigen, außer Dienst Zwilkleidung zu tragen, den militärischen Gruß und die Einrichtung der Aufpasser und Ordonnanzen, ebenso wie die Bevorrehtung von Soldaten, der sogenannten freien Angeworbenen, abzuschaffen.

Die Zusammenkunft der Bauernabaeordneten in St. Petersburg hat in einer Entschließung die Ein- berufung einer allgemeinen Zusammenkunft der russishen Bauern auf den 1. Mai alten Stils beschlossen. Die Versammlungsteilnehmer fordern nah dem „Nouvelliste de Lyon“ u. a., daß die Altersgrenze für die Wahlfähigkeit zur verfassungsgeb-nden Versammlung auf 18 Jahre herunterge- seßt werde, daß auf 150 000 Seelen ein Abgeordneter komme und doß das Heer an den Wahlen teilnehmen solle. Die Ver- sammlung wird eine Wahlordnung in Uebereinstimmung mit den Soldatenvertretern ausarbeiten.

Die polnischen Mitglieder der Duma und des Neichsrats haben einer Meldung des „Polnischen Preß- bureaus“ zufolge ihre Mandate niedergelegt.

Der ausführende Rat der Arbeiter- und.

Soldatenabgeordneten ließ gestern in der Stadt folgende Kundgebung anschlagen: L

Gete:n baven fich mebrere bedauerliche Zwischenfälle in der Hauptstadt er-ignetk. Ein junger unbekannter Vèéann töiete den Senrral Ka'chtali efi. Aut eine Gruppe von Leut-n, die im Stadtvt:1tel BKassi i Ost:ov politische Kundgebungen veranstalteten, wurden Schüsse abzegeben und daseibst Bomben geworfen. Einige Persocen, die sch als Vêttglieder des auejühreoden Ausschusses au*- gaven, vaibafteten den Besiper et: es Grundstücke. Andere Unb.:ka: nte r} un Osficieren die 2 elstücke ab. Einziz und all‘in Gettics= geyóörte oder Feinde -dér nationálen Freib:it konntén dieie aufcührertz ichen Han! lungen begeben, die geeignet sind, die ruisishe N: volution b oßustellen. Der ausführende Rat verurtellt fie jüeng und ruft alle Bürger auf, sfe zu verhindern, denn derartige Handlungen et=- zeugen Anarchie und zerrütteu kie revolutionäien Kräfte.

/ Ftalien.

Offfziós wird mitgeteilt, daß die italienische Ab- ordnung, deren Abreise nah den Vereinigten Staaten von Amerika bevo steht, von dem Prinzen von Udine, dem Sohne des Herzogs von Genua, geführt werden wird. Außerdem gehören dazu der Uunterstaatssekre:är im Ministerium des Aeußern Borsare!li, die Senatoren Guglielmo und und Marconi, die Abaeordneten und ehemaligen Minister Ciufelli und Nitti fowie der Minister Arlotta, der sich {hon in Amerika befindet.

Niederlande.

Jn der Nacht zum 30. April wurden von einem Fluazeug auf Zierikzee Bomben obgeworfen. Drei Personen, ein Mann, eine Frau und ein Kind, wurden getötet und viel Sachschaden angerichtet. Wie „W. T. B.“ meidet, hat die Untersuchung ergeben, daß die von dem Flugzeug abgeworfenen Bomben englischen Ursprungs sind. :

Dänemark.

Nach Kopenhagener Blättermeldungen ist ein englischer Flieger am 29 April Vormittags an der Westküste Jütlands niedergegangen. Gegen 9 Uhr wurde das Flugzeug von der jütländishen Küste aus beobachtet, bald darauf fah man, daß das Flugzeug auf dem Meere niederging. Der Flieger, der sich als englischer Offizièr herausstellte,

wurde von einem Boote gerettet, das Flugzeug sank sofort. Der Engländer erklärte, er habe unterwegs die

Entdeckung gemacht, daß er für den Rückflug nah Leith, wo er aufaestiegen war, nicht genügend Benzin habe, und daher beschlossen, außerhalb der Dreimeilenseeg: enze auf das Meer niederzugehen, weil er dann das Recht habe, als Schiffbvrüchiger behandelt und nicht interniert zu werden. Ueber das Flugziel wollte er feine Angaben machen; es wird jedoch angenommen, daß er beabsichtigt hat, nah Tondern zu fliegen, um die dor1ige Luftschiffhalle zu bombardieren. Ueber den Vorfall wurde dem Generalfommando Bericht erstattet.

Griechenland.

In Korinth kommen nah Lyoner Blättermeldungen ständig Zwischenfälle zwishen französischen im Kanal patrouillierenden Matrosen und griechischen Soldaten vor. Die Athener Behörden erklären, von Zwischenfällen nichts zu wissen.

Amerika.

Die Vereinigten Staaten von Amerika beabsichtigen na einer Neutermeldung, dennächst Belgien eine Anleihe zu gewähren, deren Betrag auf annähernd 150 Millionen Dollar geschäßt wird.

Der amerikanische Senat hai obiger Quelle zufolge einstimmig einen Maus gefaßt, der die Regierung ermächtigt, die feindlichen Schiffe in amerikanishen Häfen in Besiß zu nehmen und fie unter der Aufficht des Schiffahrisrates zu verwenden.

Kriegsnahrithten,

Der unter schweren Verlusten für die Franzosen gescheiterte neue große Angriff in der Champagne am 30. April wurde durch {wersties Artilleriefeuer vorbereitet und mit mehreren Teilvo1stößen gegen den Hoch- und Keilberg einge- leitet, die indessen alle blutig abgewiesen wurden. Die mit Sturmtruppen aufgefüllten französisgen Gräben wurden an vielen Stellen dieses Frontabschnittes unter stärkstes Vernich- tunasfeuer genommen, so daß die Franzosen s{chon vor dem großen Hauptangriff {were Verluste hatten. Nach einer er- neuten Feuerwelle von größter Heftigkeit erfolgte Nachmittags 2 Uhr der geschlossene französische Hauptangriff gegen die Höhenstellungen nördlich Prosnes bis westlich Vaudesincourt. Jn einer Breite von 11 km gingen frishe französishe Kräfte mit starker Wucht geaen . unsere Stellungen vor. Durch unsere Feuerwirbel wurden die Sturmkolonnen an vielen Stellen {hon während des Vorgehens zusammengetrommelt, vernichtet oder gur Umktehr gezwungen. An anderen Stellen, wo die Franzosen in unsere Gräben einzudringen vermochten, wurden sie im Nahkampfe, mit Handgranaten und durch unsere Gegenstöße sofort wieder geworfen. Jm ersten An- proll der fiäftig vorstoßenden französishen Massen war der 4 Kilometer nördlih Prosnes geiegene Hochberg verloren ge- gangen. Unsere Kolonnen gingen zu einem sofortigen Gegen- angriff vor und nahmen dem sich verzweifelt wehrenden Gegner den Hothberg wieder ab. Sie trugen den Gegen- angriff über die eigenen Stellungen hinaus und brachten dem Gegner blutige Verluste bei. Auch am PVoehleverg er- litten die Franzosen eine s{hwere Niederlage. Nach wieder- holten wütenden Feuerwellen versuhte der Franzose am späten Abend und in der Nacht durch Einsaß rasch heran- geführter frisher Kräfte das Schiksal des Schlachttages zu seinen Gunsten zu wenden. Troß größter blutiger Opfer und ungeheurem Munitionseinsaß scheiterten auch diese Angriffe vollfommen. Nach erbitterten hin- und herwogenden Kämpfen ist unsere Jnfanterie in vollem Besitz ihrer bie herigen vorderen Linie. Auch dieser neue französische Angriff endete mit einer schweren Niederlage der Franzosen.

_An der Aisne ze1 flatterten die französishen Angriffe in Teilkampfhandlungen, die jür uns erfolgreich verliefen.

Im Raume von Arras unternahmen die ermatteten Engländer am 30. April keine größeren Angriffe. Unser wirk- sames Vernichtungsfeuer hielt die englishen Sturmkolonnen in ihren Gräben nieder. Nur gegen unsere Stellung bei Avion drang eine starke fe:ndliche Patrouille unter dem Schuze von Rauch und Qualm vor. Sie wurde blutig abgewiesen. Des- gleichen wurde ein s{wächlicher ersu der Engländer, nördlich Monchy in unsere Gräben einzUdringen, durch Gegenstoß ver- eitelt. Nach diesen nußlosen Vei suchen flaute das Feuer auf der ganzen Arrasfront ab. Es bestätigt sih, daß die Verluste des Feindes am 28 und 29. April außerordentlich \hwer gewesen sind. Allein im {malen Abschnitt zwischen den Dörfern Oppy und Roeux muß nah Zählung der Toten, die das Kampfgelände bedecken, der Verlust der Engländer an Tot: n und Verwundeten die Zahl von 20000 übersteigen. Bei Bullecourt machte im Laufe des Toges eine unserer immer wieder vorstoßenden Aufklärungé patrouillen mehrere Gefang-: ne. Auch gegen Abend blieb die feindlihe Arlillerietätigkeit ge- ringer als in den Vortagen, um in der Nacht wieder lebhafter zu werden. (W. T. B.)

Bei zunehmendem Mond und klarer Witterung herrschte in legter Zeit an der ganzen Westfront auh Nachts rege Fliegertätigkeit. Besonders zahlreih waren feindliche

, Bombenangriffe in der Nacht vom 29. zum 80.- Unsere Gegen-

maßregeln zwangen jedoh die nächtlichen Angreifer zu meist vorzeitiger Umfkchr. Der tatsächlihe Schaden blieb überall weit hinter der vom Feinde beabsichtigten Wi: kung zurück.

Deutsche Flieger griffen in der Nocht vom 29. zum 30. und wiederholt am 30. im Laufe des Tages Bahnhof und Hafenanlagen von Dünkinchin mit Bomben an, desgleichen Flugpläße vor der flandrischen Front, sowie franzöfische Truppen- und Geschoßlager bei Comici, Clermont und Combres. Ein Geschwader belegte mit 6700 Kilo Abwurfmunition Bahn- anlagen und Geschoßlager bei Mourmelon und St. Hilaire Haut Temple. Ein anderes bewarf den Bahnhof von Eperny mit 164 {weren Bomben, Bouvercourt und Venteldy mit zu- P 132 Sprengbomben. Zohlreiche Brände und Explo- ionen bezeugten den Eifolg des Unternehmens.

Bei Arras stellte die Luftausklarung erneut bereitgestellte englische Kavalleriemassen fes. An der Aisne und in der Champagne überwachten die Flieger den ganzen Tag über den Verkehr des Feindes weit hinter seiner Front, ebenso wurden alle Maßnahmen und Bewegungen der feindlichen Jnfanterie dauernd aus der Luft beobachtet und gemeldet. Drei unserer Kampfflieger griffen eine Gruppe von fünf französischen Bollonen, die bei Guyencourt standen, an. Der Angriff hatte vollen Ei:folg. Sämtliche fünf Ballone flürzten in Flammen gehüllt zur Erde. Außerdem verlor der Feind im Luft- kampf 21, durch Flakfeuer 3 Flugzeuge. Ein weiteres Flug- eug wurde in der Nacht, bevor es seine Bomben abwerfen Dante, zur Landung gezwungen. (W. T. B.)

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Berlin, 1. Mai, Abends. (W. T. B.)

Bei Arras, an der Aisne und in der Champagne für uns günstiger Artillerietampf.

" Bei Lens, Moncchy und Fontaine (Artois) sowie bei Cerny (Aisne) scheiterten englische und französische Teilangriffe.

Vom Osten nichts Neues.

Großes Hauptquartier, 2. Mai. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplag. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Südl ch von Ypern nahm zeitweilig die Feuertätiakeit zu. Auf dem Kämpffeld von Arras scheiterten Vormittags englishe Vorstöße wésilich von Lens, bei Monchy und Fontaine.

/ Von Mitiag an hat si der Artilleriekampf wieder ge- steigert; er blieb auch Nachts stark.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Heftigen Feuerwellen vor Tagesgrauen folgten gewalisame Erkundungen der Fcanzosen bei Cerny und an der Aisne; der Feind wurde zurückgewiesen.

_ Mittags seßte der Feuerkampf} auf der ganzen Front wieder mit voller Kraft ein. j

Nächtliche Unternehmungen unserer Stoßtrupps nördlich der Aisne brachten Gewinn an Gefangenen und Maschinen- gewehren. Vei Säuberung eines Franzosennestes nordöstlih von Sillery wurden dem Feinde {were Verluste zugefügt und über 50 Gefangene einbehalten.

Erneute Vorstöße der Franzosen am Chemin-des- Dames-Nücken wurden im Nahkampf avgeschlagen.

__ Vei den Kämpfen in der Champagne am 30. April sind über 400 Gefangene in unserer Hand geblieben; ihre Aussagen ergeben, daß den neu eingeseßzten französischen Divi- sionen die Aufgabe gestellt war, um jeden Preis uns die Höhenstellungen südlich von Nauroy und Moron- oilliers zu entreißen. Dieses Ziel der französischen Führung ist an keiner Stelle erreicht worden.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Die Lage ist unverändert.

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Jn Lustkämpfen verlor der Feind gestern 14 Flug- zeuge. Leutnant Wolff {oß feinen 28. und 29., Leutnant Schaefer seinen 24. und 25. Gegner ab.

Destlicher Kriegsschaupla#. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Jn mehreren Abschnitten war die russishe Feuertätigkeit und entsprechend die unsere lebhafter als in lepter Zeit.

Front des Generalobersten Erzherzog Joseph.

Jm Grenzgebirge der Moldau griffen nach starkem Feuer mehrere russishe Bataillone unsere Höhenstellungen nö! diich ls S an. Sie wurden verlustreih abg e- wiesen.

Heere8gruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Keine besonderen Ereignisse.

Mazedonische Front.

Die lebhafte Gefechtstätigkeit im Cernabogen und auf dem Westufer des Vardar hält an. Eins unserer Flug- geschwader unternahm mit erkannt guiem Erfolge einen Bombenangriff gegen Munitionslager bei Bac an der Cerna.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 1. Mai. (W. T. B.) Generalstabsberiht vom 30. April.

Mazedonische Front: Auf der-ganzen Front ziemlich {wache Kampstätigkeit, die besonders gekennzeichnet war dun h vereinzeltes Aitilleriefeuer, das nur im Cerna-Bogen leb- hafter war. Lebhafte Tätigkeit in der Luft an der ganzen Front. Zwei feindlihe Flugzeuge wurden in Luftkämpfen im Cerna-Bogen und östlih von Cerva abgeschossen.

Rumänische Front: Bei Tulcea Gewehrfeuer zwischen Posten. Bei Jsaccea vereinzelte Kanonenschüsse.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 30. April. (W. T. B.) Amtilicher Heere sbericht. -

Kaukasusfront: Durch die lebhafte Tätigkeit unserer Patrouillen wurde festgestellt, daß der Feind an mehreren Stellen seine vorge}chobenen Ponen und Patrouillen zurück- gezogen hat. Da, wo es zwishen unseren Patrouillen und denen des Feindes noch zu Kämpfen kam, verliefen diese durchweg zu unseren Gunsten. Es gelang uns, mehrere Dörfer zu besetzen, die bisher im Besiß des Feindes ge- wesen waren.

Von den übrigen Fronten wuden keine besonderen

Ereignisse gemeldet.

Konstantinopel, 1. Mai. (W. T. B) Amllicher Bericht.

Kaukasusfront. Nachdem die Russen Musch verlassen hatten und in nördlicher Richtung abgezogen waren, wu1de die Stadt von uns besetzt.

An einer ande1 en Stelle der Front wurde ein vom Feinde beseßtes Dorf durch eine unserer Kavallerieabteilungen liber- fallen und hierbei zwei feindlihe Offiziere und mehrere Mann geiötet sowie sechs Mann geJongen genommen. Von allen MeR Fronten werden keine besonderen Ereignisse ge- meldet.

Der Krieg zur See. j Haag, 30. April. (W. T. B.) Die „Niederländische

Telegraphen-Agentur“ erfährt, daß die holländische Bark „Areole“, die am 25. d. M. ausgefahren war, auf eine Mine gelaufen ist; von den 14 Mann der Besaßung wu1 den zwei gerettet, von denen einer gestern in Hoek van Holland

angekommen ist.

London, 30. April. (W. T. B) „Reuter“ meldet, daß der ameritanishe Oeldampfer „Vacuum“ am 28. April von einem deuischen Unterseeboot versenkt worden ist. Der erste Offizier und 17 Mann, darunter auch amerikanische Marineartilleristen, wurden gelandet. Ein Boot mit dem Kapitän und der übrigen Mannschaft sowie einem Marineoffizier und 9 Marineartilleristen wird vermißt.

Drontheim, 1. Mai. (W. T. B.) „Dagsposlen“ er- ährt aus YBerlevaag: Der russishe Dampfer Olga oribda“ (2400 Tonnen), von Newcastle nah Kola mit Kohlen unterwegs, ist 80 Seemeilen vor dem Nordkap versenkt worden. Das UV-Boot war ein solches der allerneuesten Art.

n E n Cr n m R S E R E S R I A I S U 7

Der Kapitän erklärte, es befänden sich 16 T-Booie zwischea dem Nordlap und der Murmanfküfte.

Amsterdam, 1. Mai, (W. T. B.) Ein hiefiges Blali meldet aus Ymuiden, daß die norwegishe Bark „Tele- oon“ von einem deutshen U-Boot versentt worden ift.

Bern, 1. Mai. (W. T. B.) „Depêche de Lyon“ meldet aus Paris: Der amerikanishe Viermaster „Perci Birdsall“’ (1128 Br.-Reg.-To.) ift am 22. April an der Girondemündung von einem deutjchen U-Booi versenkt worden. „Birdjsall“ war mit elf anderen Segelschiffen, be- gleitet von zwei Wachtbooten, aus Bordeaux ausgefahren und hatte mit drei andern Seglern etwas Vorsprung gewonnen, als er von einem Torpedo getroffen wurde. Ein zweiter Segler wurde durch Kanonenschvß schwer beschädigt, ein dritter fonnte entflommen. Die Wachtboote gaben Schüsse auf das Sehrohr des U-Bootes ab, das uniertauhte. Einige Stunden später tauchte es wieder auf und hatte mit den Wachtbooten ein Treffen. Es entkam ihnen jedoch.

Kopenhagen, 2. Mai. (W. T. B.) Das däniscbe Ministerium des Aeußern meldet, daß das dänische Segel- \chisf „Havila“ (1421 t) auf der Reise von Buenos Aires nah Dänema1| mit Maisladung im Atlantischen Ozean versenkt worden ist.

Berlin, 2. Mai. (W. T. B.) Einige Marineflug- zeuge griffen am 1. Mai Vormitags feindliche Handelsschiffe vor der Themse an und versenkten einen eiwa 3000 Br.-R.-To. großen Dampfer. Von den Flugzeugen ist eins nicht zurückgekehxt und gilt als

verloren. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Varlamentarische Nachrichten.

Bei der vorgestrigen Ersaßwahl zum Reichstag im Wahlkreise Mecklenburg-Streliß wurde laut Meldung des „W. T. B.“ Dr. Stubmann (natl.) mit 3490 Stimmen zum Reichstags3abzeordneten gewählt. Ungültig waren 452 Stimmen.

Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Gesetzes, beireffend die Bereitstellung weiterer Staatsmittel für die durch Geseß vom 1. April 1905 angeordneten Wasserstraßenbauten, nebst Begründung zugegangen.

Nach diesem Geseßertwurf foll die Staatêregierung unter Ab- änderung des § 1 des Gesetzes, bet-effeud die Bercitiellung w-iterer Staatsmittel tur die durch Sesey vom 1. “April 1905 arn- geordneten Wasfsersiraßentauten, vom 8. Mat 1916 er- wmählizt werden, für Herjtelung eines Schiffahrtskanals vom Rhin zur Weiser und Nebenanlcgen aus'|chlißlich Kanalisierung der Lippe von Wesel bis Daiteln und von Himm bis L:ppstodt statt 239 590 000 # die Summe vou 252 790 000 #, also 13 200 000 6 mehr, zu verwenden. Dieser Beirag sol zir Her- stellung etver zwetten Mündung des Nhein-Herne-Kanals in den Nhein diener. Mit der Ausführurg der bezeihneten Kanalmürdurg ist nur dann vorzugeben, wenn *ie Bettiliutea einen einmaligen Beitrog von 450 000 4 zu den Baukosten in rechts- verbindliher Weise übernommen haben.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Herbérgen zur Heimat im Kriegsjahre 1915.

Di? alljährlih vom Deuts@en Hertergt verein in seiner Ze tschrift Der Wanterer“ veröffentlichte Stat.sik ter deu!shen He! bergen zur Heimat wurde sck{on sür das Jahr 1914 von den Gh flüfien des Krieges berührt, weit mihr aber noch die sür das Jah: 1915, die im Kriegt heft 1/3 1917 der erv ähnt-n Z in\christ mugetlt nid. Zunächst ift die Zahl ter berihtenden Gt rb: rgen von 440 auf 388 herabyegär gen und zwar d Shalb, weil 20 Hirberg-n zu Lazaretten und fentitgen Miiitäzmrecken Veiwendung fanden, 26, wah: sce!1ich ihrer Lage nah bejovders verkehrsarm geworder, ke ne Argaben ein- gesandt baben und 6 Herbergen ge\chlossen worden find. In den 388 H-21b rauen, von denen Berichte vorliegen, verkeh ten im ahre 1915 (zum Vergleiche seten die Zahien für 1914 tn &lammern b-igeüu) 939 945 (2042 805) Perionen in 2278 652 (3 679 163) Silafnächte«». BViit di-sen 388 Derbergen waren 227 (231) Ba1ipflegu: asftattcnen (W nderarbeitshiäiten) v 1bundey, aus deacn 276 gerbergen Kostgä! ger eihielten. Im e'n elnen verkehrten in den 388 Herbergen innerhaib des Jahres 699 681 seibstzablende und 198 749 aufgencmwene (Stationt-) Sôste wit 1638884 bezw. 227 991 Uebernctunaen, außeidem 37 515 (im Voijabre 453 113) Kcstga! ger mit 411 777 S(laf: ähten. Nuf je cinen Du? @reiter cen femen 2,08 (1,62), auf je einen K stoärger 10,98 (7,410) S chlofnächte. Die Lerpflegurgpétcsten für die 198 749 îin 227 991 Näcwun n cht selbflzablerden „Sta'ions äste* beitefen fch auf 105689 M, wogegen das Jahr 1914 fü: 613253 Uebcrrachtur gen die'er Gäße e'nen Bez trag von 375466 4, also einen MVihrbeiraa von 269 777 M ér- fo:dirte. Ja i beit wurden p: brav! Selb*zahler und Stationf- aste 101 300 (1914 135970) Per'icnen, also gegen das Vo: jahr 34 670 Perscnen oder 25,6 v. H. weniger.

Aus einer der Tabellen ongefvg!en vergleihenden Zusamm: nstelung

für die Zabre 1891 bis 1915 fann man etnen Uererblick über die Gntwicklung des teutshen Heib-re8wesens innerbalb der leßten 25 Jahre gewinnen. Die Zahl der Herberuen zwschen Anfa- a und Ente dieses Zeitabshuitts hat sh nur gering, nämli vcn 369 auf 388 e'bôbt. In ben Jahren 1901 bis 1906 beirug die Höchstzahl 462. Siteivinden Erfolg haben dite Bemütungen für Unterbringung rer Zugereistin in Arbeit aufzuweisen. Während im Jahre 1891 nur 2 v. H. Arbeit gebracht worden sind, wurden von der nur e'was pöberen Anzahl Zugtester des Jabres 1914 vit wentger als 10,82 b. H. in Arteit gebracht. Vit geringen Schwankungen is} dieser Grfola dec Herbergsleiter gleichmäßtg gesli-gen.

___ Wenn dte dun Kriegseinflüfse bewirkte, an sih natürlich erfreu- lihe Verminterung des Wanderverkehrs aus vorstehenden Angaten deutlich hervorgeht, so wird doch die Bedeutung dieser Fürsorg-eir- richturgen in ein helles Lt gestellt, und es ist wohl anzunehmen, daß die deutsden Herbergen auch nach Beendigung des Kiieges ein rethes Aibeitsfeld behalten und daß sie weiter segensreih wirken

werden. Literatur.

_ Handbuch zum Militärhinterbliebenengeseß vom 17. Mai 1907. Vit Genchmigung des Könialich preußischen Kriec 8- ministerinms unter Brnußung amilich:-r Quellen von Dr. Th. von Olshausen, Regterun, srat, Refere t in der Verscrgurg- öbtellurg für Hinterbltebere im Königlih preußi' hen Krieg?- ministerium. 273 Seiten. Berlin, Verlag von Fran: Vabler, Geb, 4,60 M. Die Fücsorge für die Hinterbliebenen dex Kriegtteil!nehmer wtid im pcliit{Gèn urd wirtsGastiithen Leben unse:es Bolkes noch für vie!e Jah1e etne aroße Rolle \sptelen. Zur Zeit bildet die Grur.d- lage für die Versorgung dec Witwen, Watien und bedürftigen Eitern der Krlegsteiluehmer das Militärhtnterbliebeuenge]eg

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