1917 / 111 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

E E E E n S D E Een M E Me Tp ra T ED M mi aiTE R D R I E T T I E E IER R V E E n N L P A Tp EE mne 2 E meravere

Bekanntmachung.

Den Milchhäydlern: 1) Bernhard von Darl "in Buer- Refe, Viktoriastr. 32/1, 2) August Leinecker in Buer, Do'stener- strafe 67, 3) Wilhelm Baltrushat in Buer, Düppelstr. 17, 2 Ggidius Domaser in Buer-Erl-, Bismarkstr. 130, ist durch

e:fügung der hiesigen Poiizeiverwaltung jedweder Handel mit Milch verboten worden. Die Kosten der Bekannimachung sind don den Betroffenen zu zahlen.

Buer i. W., den 3. Mat 1917.

Der Mcgisirat. Dr. Russell.

BekänktmaGung-

Auf Grund der Bundcsratêverordrung jur Fernbaltung unzu- verlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und der dazu ergangenen Au?führungsbestimmungen vom 27. Septemker 1915 ist dem Kaufmann Wilhelm Helmes hier, WMarktstraße 77, In- haber des Zuckermaren- und Swokoladengeschäftes :, Zum Knutper- bâuscken“ durch Verfügung vom 28. April 1916 der Handel mit Nahrungs8- und Futtermitteln aller Art und mitt sonstigen Gegenständen des täglihen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt woiden unter Auf- erlegung der durch das Verfahren entstehenden Kosten.

ODóerhausen, den 1. Mai 1917.

Der Oberbürgermeister. F. V.: Dr. Neikes.

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BetanntwmaGuna

Dem Väter Andreas Coey in HoGbemmerich ist wegen perfönliher Unzuverlässigkeit der Handel mit Brot und Mebl untersagt worden. Die Kosten dieser Veröffentliung fallen dem Coep zur Last.

Mörs, den 5. Mai 1917.

Der Landrat. von Laer.

Nicztamlíli®zes,

Deutsches Reich.

Prenßen. Berlin, 10. Mai 1917.

wischen dem türkishen Großwesir Talaat Pascha und dem Reichskanzler Dr. von Bethmann Hollweg hat laut Meldung des „W. T. B.“ folgender Telegrammwechsel stattgefunden:

An Seire Frz-Vlenz Herrn Reich ka' zler ron B. thmann Hollweg.

Der wob!wollende Ewpfang, der wir durch Evre Exzellenz und Jhre Regterung, die Sie mit einer so groß n Autorität teoken, zuteil ¿ewor!en ift, hat wch tief bewegt, und es ifi mir eine Pfl'ckt, im Augeablick, wo ich deut'ch n Boden verla}s-, Ihren meinen leb- haftesten Dank für die Freu: dscbaft auszu'y ech!n, die Sie mir zu bezeicen die Güte hat'en, uvd ! ie nic! verfetlen wird, die Bündris- band», weide du'ch das auf den Sckl ch felden gemeiusam ge- flofsene Blut ceshmietet sid, noh enger zu ki üpfen.

Talaat, n Setne Hoh ti en (Broftroestr Taïsaat Pascha.

j Vent C r STZ 1 if wele {F T AL 94 N iudens d des Veriafiers unseres Lar.des b zu 1chten trie Gü!e batten, bilte i Sie, mi meivem testen Lanfe ben Nue- ud iner auviri tee Senat Ura 1d Fre? Darüt tse

0j €1 Ler 03 ch bt pajênl de ZBefanntid Der ra. erden Leite1s Dex türl {n enieur; vneres ¿teuev Und rubmw vollen Beil üvdetey, machen konrte. Ich kin glûdl'&, iu \coen, Laß L 63 DoOU etrpfunden 1 daß

[s : ae E, ¿s die Harb eines Kieuntes wor, welckde die Shr? dre. Tir F e.rdihaît imisckcn der Stoat:mänvern tft ein wettres U terptard für tie wersdütt ih Fenigfeit des Bündnisses, wel@es die teld:-n Reibe in d! \ m Kriege um die Verteidipur g der hetligsten N. chte verb det nd die nah dem T iumyh über vnfere Feind- thre Fiück&te in i es langen fiiedliher Mitarbeit für tas Glîck und das Woblergeten unserer Länder we'ter tragen wid. Ih hoffe, mein litber Grcßwisir, d-ß Ihr Bei ch in Deutschland nit der leyte gewesen ij! und deß 1G bald die Ehre und das große Veignugen haben werde, Ene Hoheit wieder- zusehen. Bethmann Hollweg.

Der Bundesrat versammelte sich heute zu einer Voll- sißung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Zoll- und Steuerwesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, der Aus\huß für Handel und Verkehr, die vereinigten Aus- {üsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Rech- nung8wesen sowie der Ausschuß für Rechnungswesen Sizungen.

Durch einwandfreie Beobachlungen und eidliche Bekundungen ist festgestellt worden, daß die feindlichen Hospitalschiffe in ausgedehntem Maße zum Transport von Truppen und Kriegsmaterial und zu anderen Kriegszwecken mißbraucht werden. aher konnte ihnen die deutshe Regierung im Sperr- gebiet nur dann eine sichere Fahrt zubilligen, wenn sie be- stimmte Bedingungen erfüllen, die ihre völkerrehtswidrige Verwendung einigermaßen ausschließen. Der sichere Ver- wundetentransport biieb also nah wie vor möglih. Erfüllen die Hospitalschiffe die erwähnten Bedingungen nicht, so unter- E sie den gleichen Gefahren, wic andere Schiffe im Sperr- gebiet.

Diese vollberehtigte Maßnahme hat die französische Regierung, wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, veran- laßt, ale Gegenmaßregel 70 deutshe Offiziere, darunter 1 General und 15 Stabsoffiziere, auf im Mittelmeer fahrenden Hospitalshiffen unter- zubringen. Jn Erwiderung dieser Maßnahme, die den bisherigen Völkerrehtebrüchen Frankreihs würdig zur Seite tritt, wurde unverzüglih die dreifahe Anzahl fran- zösisher Offiziere entsprehender Dienstgrade an von Fliegerangriffen besonders heimgesuchten Punkten des westlihen Jndustriegebiets untergebracht.

Es mehren sih die Beweise, daß England die Namen vieler torpedierter Schiffe verheimliht. Eine Anzahl holländischer Gesellschaften ist bereits, wie W. T. B. mitteilt, von den englishen Versicheru" g8gesellshaften für Waren entschädigt worden, die mit Schiffen untergegangen sind, deren Torpedierung England nicht bekannt gegeben hat.

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Am 10. Mai 1917 F ein Nachtrag zur Bekanntmachung Nr. Me. 500/2. 17. K. A. vom 1. März 1917, betreffend Beschlagnahme, Bestandserhebung und Enteignung | von fertigen, gebrauchten und ungebrauhten Gegens- ständen aus Aluminium, in Kraft getreten. Der Nachtrag bringt eine Abänderung des 8 7 insofern, als die Enteignung der beshlagnahmten Gegenstände nicht nur durch besondere an den Befizer gerichtete Anordnung, sondern auch durch öffentliche Bekanntmachungen ausgesprochen werden fann. Ferner werden die Uebernahmepreise 9) gegenüber der ursprünglichen Sestsezung erhöht. Es ist Vorsorge getroffen, daß Ab- lieferern, welhe auf Grund der alten Fassung des § 9 der Bekanntmachung Me. 5090/2. 17. K. R. A. die geringere Vergütung erhalten haben, der Unterschied zwischen den neuen und den bereits gezahlten NUebernahmepreisen nahgezahlt wird. Schließlih werden noch im § 11 Bestimmungen über Ab- lieferung von nicht beschlagnahmten Gegenständen aus Aluminium und die dafür zu zahlenden Uzebernahmepreise fesigeseßt.

Alle Einzelheiten ergeben sich aus dem Wortlaut der Be- kanntmachung, deren Veröffentlihung in der üblihen Weise durch Anschlag und durch Abdruck in den Tageszeitungen er- folgt. Außerdem ist der Wortlaut der Bekanntmachung bei den Polizeibehörden einzusehen.

Aus Anlaß mehrfach zutage getretener Unklarheiten weist die Reichsstelle für Gemüse und Obst darauf hin, daß die Verordnung des Reichskanzlers über Gemüse, Obst und Südfrüchte vom 3. April 1917 auch für den Groß- handel mit Südfrüchten Geltung hat. Hierzu gehört au der Handel mit Feigen, Rosinen, Mandeln, Datteln und der- gleichen.

Bayern.

Die „Bayerische Staatszeitung“ bringt über die Sizung des Bundesratsaus\chusses für auswärtige Ange- legenheiten folgende offiziöse Meldung :

Der Bundesroteaus\{uß jur auswärtige Angelegenheiten trat vorgestern und gestern unter dem Voisiß des bayerischen Staats- ministers Grafen von Hertling ¡u Sißungen zusammen, wie sie in

handlungen führten zu etnem Meinungsaudstaush, wobei die von voller Zuversicht auf eine baldize und glückl'che Beendigung des Krtegs getraç enen Autführungen bes Kanzlers über die gesamte Lage und die zu befclgende Politik die ei: hellige Zustimmung der anwesen- den bundeëstaatilihen Veinister fanden.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser empfing gestern den deutschen Botschafter Grafen von Wedel und den Bevollmächtigten des preußischen Krieg8minifsteriums beim K. u. K. Kriegsministerium Oberst- leutnant von Kornazki in Audienz.

Polen.

Jn der lezten Sizung der Abteilung für das Justiz- wesen des proviforishen Staatsrates wurde in An- inesenheit der Ab ¡eordnetei, der deutschen und österreichischen Okkupationebehörden die F'age der Uebertragung der Rechts pflege auf den Staatsrat erörtert. Die Vertreter der Offupationsbehörden erklärten, wie „W. T. B.“ meldet, daß die aufrichtige Abficht ihrer Behörde sich darauf richte, schleunigst die Rechtspflege tatsächlih der Leitung des Staats- rats zu unterstellen. Diese Uebergabe bedeute vom Standpunkt des Staatsrechts die Uebernahme von gewissen Obrigkeits- rechten durch den Staatsrat, die eben von der Gerichls- frage untrennbar seien, da die Rechtspflege grundsäglih ein Sinnbild der obersten Gewalt darstelle. Daher könne die er- wähnte Uebertragung nur auf dem Wege entsprechender Dekrete der Monarchen erfolgen. Der Erlaß derartiger Dekrete verlange aber die vorherine Schaffung von Vor- bedingungen, die dem EStaatsrate die Ausübung der Gerichte pfle.e in ganzem Umfange ermöglichten, und zwar un- verzüglih nach dem Akte der Uebergabe der Jusiizverwaltung. Die Okkupationsbehörden sind “der Meinung, daß der Auf- bau des Gebäudes ihrer Staatlichkeit eine eigene An- gelegenheit der polnishen Nation sei, und sie beabsichtigen nicht, in dieser Richtung Schwierigkeiten zu machen. Sie sind jedoeh nicht in der Lage, die Dekrete der Monarchen früher zu erwirken, als deren Ausführbarkeit tatsächlich vorbereitet ist. Diese Vorbereitung muß zum Ausdru fommen dur die Berufung einer entsprechenden Zahl von Beamten durch die Justizabteilung. Diese Beamten hätten am festgeseßten Tage alle Stellen im Gerichtswesen ein- zunehmen. Wird die von der Justizabteilung bewiesene aller- größte Arbeitsintensität in Betracht gezogen, so kann man an- gesihts der Notwendigkeit, eine sehr bedeutende Zahl von Gerichtsstellen in Polen zu beseßen, dennoh annehmen, daß diese Angelegenheit im Laufe von ungefähr zwei Monaten erledigt wird. Die G1undsäße der Einrichtung der Gerichts- pflege so wie sie vom Staatsrat im Entwurf festgestellt wurden, sind von den Ofkuapationsbehörden mit einigen unwesentlichen Abänderungen angenommen worden.

Der neuernannte Militärgeneralgouverneur in Lublin Graf Szeptyci hat an die Bevölkerung des unter der K. K. Militärverwaltung stehenden Teils Polens einen Aufruf er- lassen, worin er obiger Quelle zufolge sagt, er werde alle Sorge darauf verwenden, die kulturelle und wirtschaftlihe Entwicklung des seiner Obhut anvertrauten Teils Polens zu heben und nach Maßgabe und Möalichkeit die Folgen der oft strengen, durch die harte Notwendigkeit des Krieaes diktierten Anordnungen zu mildern. Es werde sein Ziel sein, gemeinschaftlih mit der polnischen Regierung alle Kräfte zu gemeinsamer Arbeit zu vereinigen, den drückenden Mühsalen | der Landwirtschaft abzu- helfen und sie zu lindern, die gesunkene Leistungsfähigkeit des heimischen Gewerbes zu heben, Erwerbsmöglichkeit für arbeits- lose Hände zu schaffen, um das Durchhalten der \hweren Zeiten jenen Schichten zu erleichtern, die der Möglichkeit beraubt seien, sih das tägliche Brot zu verdienen, denn. das Leben des Volkes sei das höchste Gut der Nation.

Frankreich. Ein Erlaß ordnet eine Berufszähluna aller niht unter

regelmäßiger Wiederkehr beim MRetchékanzler statifinden. Die Vers“

D E

Rußland.

Der Justizminister Kerenski hat an den Ausführeudeu | Ausschuß der Duma, den Rat der Arbeiter- und Soldoten- | Abgeordneten unddie sozialistischen Parteien St. Petersburgs einen Brief gerichtet, in dem erx laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ daran erinnert, wie er die Sorge auf jih genommen hobe, die Jateressen der Demokratie bei der Einst- rveiligen Regierung zu vertreten, und die Ansicht ausdrüdckt, daß diese Aufgabe jeßt für eine einzelne Person zu s{hwer sei. Die allgemeine Lage des Landes werde immer verwickelter. Andererseits organisierten fsih die Kräfte der Demokratie und entwickelten fich. Die Demofratie könne also nicht mehr von der verantwortlihen Teilnahme an der Regierung des Staates ausgeschlossen werden. „Unter diesen Umständen bin ih der Ansicht“, schließt Kerenski, daß Vertreter der Demokratie die Last der Regierung auf \sih nehmen fönnen nah Wahl und ausdrückliher Ermächtigung seitens der Organi: sationen, denen sie angehören.“

Nach St. Petersburger Zeilungen ist die Erkrankung des Kriegs8ministers Gutshkow derart, daß er sich gezwungen sehen dürfte, die Leitung des Kriegsministeriums für un- bestimmte Zeit vollständig aus den Händen zu geben.

Der „Corriere della Sera“ meldet aus St. Petersburg, daß die Ruhe wieder hergestellt sei, aber \siherlih nicht end- gültig. Das Problem der Neubildung des Ministeriums jei aufgestellt worden auf der Grundlage einer Koalitions- regierung, die den Dualismus zwischen der Einstweiligen Re- gierung und dem Arbeiter- und Soldatenrat beseitigen solle. Der ausführende Ausschuß des Abgeordnetenrates der Offiztere habe ein Koalitionsministerium verlangt, bestehend aus Ver- tretern der verschiedenen demokratishen Strömungen, auch der Sozialisten mit einigen Ministern ohne Portefeuille. Jn der Versammlung der Abgeordneten aller Petersburger Bataillone und Regimenter hätten einige Redner die Bildung eines rein sozialistischen Ministeriums verlangt, die Mehrzahl der An- wesenden habe sih jedoch gegen eine folhe Regierung aus- gesprochen, die nur die Arbeiterklasse vertreten würde, vielmehr die Erweiterung der gegenwärtigen Regierung verlangt durch Aufnahme von Vertretern der sozialistischen Parteien, vor allem von Vertretern des Arheiter- und Soldatenrats.

Der Vollzugs8aus\chuß des Arbeiter- und Soldatenrats hat dem „Petit Parisien“ zufolge die Bes hörden ersucht, die Bildung von ukrainischen, estländischen und livländischen nationalen Regimentern nicht zu gestatten.

Der Kongreß der Vertreter der Shwarzmeer- flotte, der Garnison und der Arbeiter hat nach der „St Peters- burger Telegraphenagentur“’ eine Entschließung angenommen, die volltlommene Bürgschaft für die Freiheit der Durch- fahrt durch alle Meerengen sowie Büraschaft dafür ver- langt, daß keine feindlihe Flotte in das Schwarze Meer ein-

fahren könne. Jtalien.

Das Unterstaatssekretariat für Munitionswesen erläßt cinen Aufruf, ungebrauchie Gegenstände aus Eisen, Gußeisen, Stahl, Kupfer, Bronze, Messing, Aluminium, Blei und Zinn dem Staate zur Verfügung zu stellen.

Spanien.

Ratifizierung des vom Marquis Cortina in London mit England abgeschlossenen Wirtschaftsabkommens mit. der Beg! ündung verschoben, daß das Abkommen der Kammer vorgelegt werden müsse.

Niederlande.

Die niederländishen Offiziere, die die deutsche Front besucht haben, sind nah dem Haag zurückgekehrt.

Schweiz.

Der Bundesrat hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, das Wirtschaftsabkommen mit Deutschland ratifiziert.

Der Ausschuß des Ständerats zur Beratung der Jnitiative, betreffend einen Einspruch gegen die Depor- tation aus Nordfrankreich und Belgien, hat beschlossen, beim Ständerat zu beantragen, die Jnitiative nicht zu ergreifen.

Das Preßbureau des Armeestabes teilt laut Meldung der „Schweizerischen Depeschenagentur“ folgende Grenzover- leßungen mit: Am 4 Mai übe1flog ein französischer Doppel- deder den Schweizer Boden beim Dreiländerstein. Am 5. Mai 10 Uhr 40 Minuten Morgens plaßte ein deutshes Schrapnell über dem Largin, ohne Schaden anzurichten.

Schweden.

Die dänischen und norwegishen Ministerpräsi- denten und Minister des Aeußern sind gestern morgen zur Teilnahme an der Ministerzusammenkunft in Stockholm eingetroffen und Mittags vom König empfangen worden. Am Abend fand große Tafel im Schlosse statt, zu der der Kron- prinz, der aus Schonen eingetroffen: ist, sämtliche Regierungs8- mitglieder, die P1äsidenten und die Vizep1 äsidenten des Reichs- tags, die Mitalieder des Geheimen Ausschusses vnd andere Reichstagsmitglieder, die {wedishen Gesandten in Christiania und Kopenhagen sowie der dänische und der norwegische Gesandte geladen waren.

Ueber die Stockholmer Sozialistenzusammen lunft erfahren „Dagens Nyheter“, daß als Vertreter Däne- marks Stauning und Madsen und als Vertreter Norwegens Ole Lian, Jakob Vidnaes und Magnus Nielsen dort ein- getroffen sind und gestern mit dem \{hwedishen Ausschuß, der aus Branting, Hermann Lindquist und Möller besteht, eine Vorberatung abhielten. Man beabsichtigt, daß die \kandi- navisch-holländishe Abordnung bei den bevorstehenden Besprechun- gen mit Vertretergruppen der einzelnen kriegführenden Länder besonders verhandeln und zwischen ihnen vermitteln soll.

Norwegen.

Der Staatsrat hat gestern dem „Norsk Telegramm- Bureau“ zufolge die Einbringung von Vorlagen beschlossen über Gutheißuna der 1916 getroffenen Schritte zur Wahrung der N eu- tralität Norwegens, ferner über die Ermächtigung der Re-' gierung für den Zeitraum vom 1. Februar bis 30. Zuli 1917 zur Wahruna der Neutralität 12 Millionen Kronen zu ver- wenden jowie 6 Millionen zur Deckung der früher vom

den Fahnen stehender Männer von 16 bis 60 Jahren an.

Storthing beschlossenen Ausgaben zur Wahrung der Neutralität beschlossen.

Die Regierung hat, wie Lyoner Blätter melden, die

1 durch Abwehrfeuer zum Absturz gebracht.

Amerika.

Nach einer Meldung des „Daily Chronicle“ aus New orf werden die Mineurregimenter, die aufgestellt und nah Frankreih gesandt werden sollen, zur Anlegung von Eisenbahnverbindunaen hinter der Front verwendet werden und alle Klassen von Eisenbahnarbeitern umfassen, die zum Bau und zum Betriebe der Linien nötig find. Jn den größen Eisenbahnmittelpunkten der Vereinigten Staaten soll die Refkru- lierung für diese Regimenter mit- Hilfe der Gewerkoercine in Angriff genommen werden.

Kriegsnahrihten.

Berlin, 9. Mai, Abends. (W. T. B.) Bei Fresnoy und Bullecourt scheiterten englische An-

griffe. Das Feuer war bei Arras und an der Aisne nur stellenweise lebhafter.

An der Aisnefront verstärkte sich das Vormittags schwache feindliche Artilleriefeuer am Nachmittag des 8. Mai in der Gegend von Laffaux und Braye sowie von 4 Uhr Nach- mittags an gegen unsere Stellungen bis zum Winterberg— Chevreux. Hier {woll es 6 Uhr Abends zum Trommelfeuer

an, dem 6 Uhr 15 Minuten Abends ein heftiger französisher Angriff folgte. Er dehnte sich bis zur Straße Corbeny—Berry-au:Bac aus. Avscheinend griffen

in diesem Angriff zwei frische französishe Divisionen ein. Am Winterberg und bei Chevreux wurden die Franzosen blulig abgeschlaaen. Oestlih Chevreux, wo der Gegner in Teile der vordersten Gräben einzudringen vermochte, wurde er im Gegenstoß wieder geworfen. Nur in einer kleinen Kies- grube vermochten sich die Franzosen einzunisten. Hier wird noch gekämpft. Südöstlich von Ailles drückten wir den Gegner am Morgen des 8. Mai in Handgranatenkämpfen etwas zurück. Feindlihe Handgranatengegenangriffe an dieser Stelle wurden Vormittags und Nachts abgewiesen.

Nördlich Reims und in der Champagne außer leb- haftem Feuer auf einzelne eng begrenzte Stellen keine Artillerie- und Jnfanterietätigkeit.

Durch zahlreiche Patrouillenvorstöße wurden bei den Franzosen Ablösungen festgestellt. Auch aus Gefangenen- aussagen an den verschiedensten Frontabschnitten ergibt .sih das schnelle Zermürben der an der Aisne und in der Champaane eingeseßten Angriffsdivisionen, was bei den ungeheuren Ver- [usten der Franzosen nicht zu verwundern ist.

Jm Raume von Arras kam am 8. Mai 8 Uhr Abends stärkeré bereitgestellte englishe Jnfanterie westlich Gavrelle in unserem Vernichtungsfeuer niht zur Entwicklung. Ein gleich- zeitig gegen den Bahnhof Roeux in ein Kilometer Breite an- gesezter Angriff brach blutig in unserem Jnfanterie- und Maschinengewehrfeuer zusammen. Stoßtrupps, die an gleicher Stelle den Angriff Nachts wiederholten, wurden ebenfalls abge- wiesen, 11 Uhr Abends wurde ein nah \{chlachtartigem Feuer- überfall gegen Bullecourt vorgetragener Angriff gleichfalls glatt abgewiesen.

Die Wiedergewinnung von Fresnoy durch baye- rische Truppen am 8. Mai, Vormittags, war eine im vollsten Umfange geglückte Unternehmung. Troy zähesten feindlichen Widerstands wurde der Westrand des Dorfes von den Bayern mit aroßér Tapferkeit wiedergenommen, die über 300 Gefangene und 6 Maschinengewehre einbrachten und dem Feind, wie auch bei seinen zweimaligen vergeblihen Gegenangriffen, {were Verluste zufügten. Ein nah starker trommelfeuerartiger Vor- bereitung am 8. Mai, Nachmittags, offenbar geplanter dritter Gegenangriff kam in unserem Feuer niht zur Entwicklung. Starke feindlihe Stoßtrupps, die am 9. Mai, 4 Uhr Vor- mittags, gegen Fresnoy zum Angriff vorgingen, wurden eben- falls verlustreih abgewiesen.

Die in ihren Berichten recht bescheiden gewordenen Eng- länder melden heute 2 Uhr 40 Minutén Vormittags, daß „der dritte feindtiche Gegenangriff gegen die britishen Stellungen südlih des Souchezflusses blutig und völlig gescheitert sei.“ Die Sachlage ist indessen folgende: Die Engländer versuchen, ihre Linien gegen unsere Stellungen vorzuschieben. Von Zeit zu Zeit stoßen wir aus unseren Linien heraus und werfen die Engländer in die Ausgangsstellung zurück und holen uns Gefangene; alles Unternehmungen, die uns so gut wie e kosten. Das sind die „heftigen deutschen Gegen- angriffe“.

Großes Hauptquartier, 10. Mai. (W. T. B.) Westlichèr Kriegsschauplaßt. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. x9 Bei Arras ist der Artilleriekampf in weiterer Steige- rung begriffen. Unsere Gräben von Lens und Avion waren aestern das Ziel vergeblicher feindliher Unternehmungen. Fresnoy blieb gegen erneute englishe Angriffe restlos in unserer Hand. Um den Besiß von Bullecourt wogt der

Kampf hin und her.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Zwischen Soissons und Reims nahm die Gefechtstätigkeit zeitweise wieder zu, hielt sih im allgemeinen aber in mäßigen (Grenzen. Am Winterberg und beiSt.Marie Fme. östlich von Cormicy wurden mehrmals wiederholte französische An- griffe in erbittertem Nahkampf und durch Gegenstoß abge- schlagen. Nordwestlich von Prosnes blieben feindliche Teilvorstöße erfolglos.

/ Heeresgruppe Herzog Albrecht. Jn mehreren Abschnitten verliefen Unternehmungen unserer Auffklärungsabteilungen erfolgreich.

9 feindlihe Flugzeuge wurden durch Luftkampf,

Oestlicher Kriegsshaupla gy.

An der Narajowka, bei Brzezany und an der Bahn Tarnopol—Zloczow lebte das Artillerie- und Minenfeuer zeitweise auf.

An der

; _mazedonishen Front i wurde gestern die Schlacht mit größter Erbitterung fort

T eee U.

Nordwestlih von Monastir \cheiterten feindliche Angriffe, die den Besitz unserer Höhenstellungen ¿zum

Ziel hatten. Jm Cecna-Bogen wurden Morgens, Nachmittags und Abends durch stärkstes UArkillerie- und Minenfeuer vorbereitete, auf einer Front von 16 Kiloietern durchgeführte Massenangriffe von

«\talienern, Franzosen und Nussén unter \chwersten Verlusien für den Feind abgeschlagen. Nördlich von Bodena in unsere Stellung eingedrungene Serben wurden bfutig zurückgervorfen.

Die verbündete deutsche und bulgarische Jnfanterie hat in hartnäigster Abwehr und erbitterten Gegenstößen, unterstüßt durch die fih allen Lagen \chnell anpassende Artillerie, ihre Stellung restlos behauplet und si glänzend geschlagen.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Desterreihisch-ungarischer Bericht. Wien, 9. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet :

Destlicher Kriegss{chauplag. Jn der südlihen Bukowina wiesen wir russishe Er fundungs8truppen ab. Sonst nichts zu melden.

JFtalienischer Kriegsschauplaßg. Keine besonderen Ereignisse.

Südöstlicher Kriegsschaupla s.

In der Landenge zwishen Ohrida- und Prespa-See vereitelten öôsterreichisch-ungarische und osmanishe Abteilungen vorgestern einen feindlihen Vorstoß.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Bulgarischer Bericht. Sofia, 8. Mai. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

Mazedonische Front. Zwischen dem Ohrida- und dem Prespa-See gegen den Etnbruch der Nacht heftiges Geschüßfeuer und darauf ein feindlicher Angriff, der durch Feuer von Bomben- und Maschinengewehren abgeschlagen wurde. Auf der Cerwena Stena und'auf der Höhe 1248 nördlich von Bitolja (Monastir) lebhaftes Geschüßfeuer, das in manchen Augenblicken sehr heftig wurde. Im Cerna- Bogen machten nach zweitägiger heftiger Vorbereitung dur Geschüß- und Minenwerferfeuer, das heuie in den Vor- mittagsstunden vom frühen Morgen an mit größter Heftigkeit tobte, gegen 8 Uhr Vormiltags Franzosen, Russen und Jtaliener einen heftigen Angriff, der durch Sperrfeuer der Artillerie und Minenwerfer abgewiesen wurde, Feindliche JInfanterieabteilungen, die an manchen Stellen etwas weiter haiten vordringen. fönnen, wurden durch Gewéhr- und Maschinengewehkfäüer vernichtet. Das feindiihe Geschüß- und Minenwerferfeuek“dauerte darauf noch heftiger fort, und gegen 41/2 Uhr Nachmittags erfolgte ein zweiter heftiger An- griff; auch dieser Angriff wurde durch Geschüßfeuer erstit. Nach artilleristisher Vorbereitung erfolgte ein dritter An- griff, aber auch erc wurde durch Feuer und teilweise dur Gegenangriff blutig abgeschlagen. In der Nacht wurde ein vierter Angriff angeseßt, der aleihfalls erfolglos blieb; weitere Angriffe werden erwartet. Oestlih von der Cerna und in der Gegend von Moglena s{hwächeres Geschüßseuer und Feuerwechsel zwischen vorgeschobenen Abteilungen ; mehrere feindliche Gruppen versuchten vorzugehen, wurden aber durch Feuer vertrieben. Westlich vom Vardar heftiges Ge- chüpfeuer aus verschiedenen Kalibern bei Toppute. Auf dem linken Vardar-Ufer führten die Deutschen gelungene Patrouillenunternehmungen gegen Matschukowo dur. Südlich von Dojran wurde unsere vorderste Stellung den ganzen Tag über mit ununterbrohenem Geschüß- und Minenwerferfeuer beschossen, das zeitweise die Heftigkeit von Trommelfeuer erreichte; ein darauf folgender feindlicher Angriff wucde durch (Beschüßfeuer im Keime erstickt. Am Fuße der Belasica Planina und in der Ebene von Serres das gewöhnliche Geschüßfeuer und Tätigkeit schwacher Abteilungen.

Ein feindliches Schiff hat vom Meerbusen von Orfano aus die Küste bei dem Dorfe Orfano ohne Ergebnis be-

schossen. A

Jn Mazedonien gingen am 8 Mai die heftigen Kämpfe fort. Jm Cerna-Bogen hielt das feindliche Artilleriefeuer vom frühen Morgen in gleicher Stärke wie am Vortage an. Jn der Mitte des Abschnitts auf der Höhe 1050 und in der Gegend südlich Orle steigerte es si zeitweise zum Trommelfeuer. Stärkere Truppenansammlungen in

den feindlihen Gräben wurden hier unter \{chwerstes Vernichtungsfeuer genommen. Wo einzelne Kompagnien ihre Gräben verließen, wurden sie durch das Feuer

aller Waffen, zum Teil im Handgranatenkampfe, zurü- etrieben. Ein starker Angriff gegen den Ostteil der Cerna- ogen-Stellung brach unter schwersten Verlusten für den Gegner vollkommen zusammen. Ein am Abend wiederholter Angriff erlitt das aleihe Schicfsal. Ebenso ein etwa zu gleicher Stunde agegen den Westteil des Cerna-Bogéns ausgeführter starker feind- licher. Vorstoß. Die Verluste der hier lis lager italienish- französischen Kräfte waren außerordentlich |chwer, während unsere gering blieben.

Auch bis zum Dojran-See war das Feuer an vielen Stellen lebhafter. Ein Angriff gegen Gradiste wurde im Ver- nichtungs- und Sperrseuer abgeschlagen. Westlih des Vardar wurden vier feindliche Kompagnien, die gegen die bulgarischen Stellungen bei Alcak-Mah vorgingen, abgewiesen. Nach starkem feindlichen Feuer, das sich gegen Abend zu großer Heftigkeit steigerte, erfolgte der erwartete Angriff auf der Front Cascali—Dojran- See. DieEngländer brachen in vier starkenSturmwellen vor, ohne in- dessen irgend welche Erfolge gegen die Us erzielen zu können, Auch spätere Angriffe scheiterten. Besonders erbittert waren die Kämpfe um den Staußberg, ein Kilometer \üd- südöstlih des Ortes Dojran. Hier sind die Kämpfe noch nicht abgeschlossen. Die Haltung aller an den Kämpfen beteiligten deutschen und bulgarischen Truppen war ausgezeichnet. Das vorzüglich geleitete Feuer der Artillerie war nah Meldung der Jnfanterie von größter Wirkung.

Türkischer Bericht.

Konslanlinopel, 8 Mai. (W. T: B heecresberiht vom 8. Mal.

Sinaifront: Fünf unserer Flugzeuge grifsen einen feind- lien Flugpar? an und warfen mehrere hundert Kilogramm Bomben ab. Jnfolge mehrerer Treffer wurde cine Feuersbrunst in dem genanuten Park festgestellt. Trog des heftigen Feuers der Abwehrae’chüße kehrten unsere Flugzeuge unbeschädigt zurü. , Feindliche Flieger griffen eine offene Ortschaft an und warfen Bomben auf die Bevölkerung, die sie außerdem unter Maschinen- gewehrfeuer nahmen. Leiter verursachten sie den Tod einiger Frauen und Kinder und verwundeten einige andere.

Un den übrigen Fronten fein bedeutendes Ereignis.

Konstälfitinopel, 9. Mai. (W. T. B). Amtlicher Bericht.

JFrakfront: Auf persischem Gebiet wiesen unsere Vorposten östlih von Suleimanieh einen von russischer Kavallerie mit Unterstüßung von Artillerie versuchten Angriff ab. Am Euphrat griff eine unserer Reiterabteilungen in der Gegend von Felludscha einen feindlihen Perfonenkraft- wagen an, tötete 2 Offiziere und einen Mann und erbeutete den Wagen mit dem darin befindlichen Gepäck und Akten- stücéen. Am Tigris machte eine unserer Kavalleriepatrouillen einen gelungenen Ueberfall auf eine feindlihe Transport- tolonne. Mehrere englische Begleitmannschaften wurden getötet und verwundet.

: L088: An der ganzen Front lerrsht völlige Ruhe.

“Sinaifront: Vom rechten feindlichen Flügel her ver: suchte stärkere feindliche Kavallerie eine unserer vorgeschobenen Eskadrons zu überfallen. Der Versuch scheiterte, die feindliche Kavallerie ging wieder zurü.

Tmitlichex

Der Krieg zur See.

Kopenhagen, 8. Mai. (W. T. B.) Das Ministerium des Aeußern gibt bekannt: Einem Telegramm der dänischen Gesandtschast in London zufolge ist der dünishe Dampfer „Marie“ auf der Reise von Norwegen nah England in der Nordsee versenkt worden. Zwei Mann der Besaßung sind umgekommen. Der Kapitän des dänischen Dreimastschoners „Elisabeth“ meldet telegraphisch, daß der Schoner auf der Reise von Amerika nach England im Atlantischen Ozean ver- senkt worden ist.

Zürich, 8. Mai. (W. T. B.) Stefani meldet aus San Sebastian: Am 1. Mai morgens wurden mehrere fran- zösishe und spanische Seefahrzeuge, darunter zwei Dampsfschaluppen, von einem deutschen Unterseeboot 20 Meilen nordwesilih von San Sebastian angegriffen. Zwei mit kleinen Kanonen bewaffnete Schaluppen eröffneten das Feuer gegen das U-Boot, das untertauchte, in guter Entfernung wieder auftauchte und den Kampf aufnahm. Nach einstündigem Gefecht gingen die Schaluppen mit 7 an Bord befindlichen Matrosen unter. Auch 2 spanishe Seefahrzeuge sollen versenkt worden sein und unier ihren Bemannungen Tote und Verwundete haben.

(Wie wir von zuständigec Stelle erfahren, sind die spanischen Schiffe nur dadurh zu Schaden gekommen, daß die bewaffneten französischen Fischdampfer hinter ihlen vor dem déutschen V-Boot Deckung suchten, wodur die Spanier bei Ren n enispinnenden Kampf in Feuer von zwei Seiten amen.

London, 9. Mai. (Meldung des RNeutershen Bureaus.) Die Admiralität gibt bekannt, daß ein Minensucher am 9. Mai torpediert und versenkt worden ist. Zwei Offiziere und 20 Mann werden vermißt.

___ Berlin, 9. Mai. (W.T.B.) Neue V-Bootserfolge im Atlantishen Ozean: Vier Dampfer und vier Segler mit 22500 Tonnen. Darunter befanden fich u. a. folgende Schiffe: Die bewaffneten englischen Dampfer „Sebet“ (4601 Tonnen) mit Stückgut nah Auslralien und „Delmira“ (3459 Tonnen) mit Oel für England, ein un- bekannter bewaffneter Dampfer mit Kurs nach England, ein unbekannter Dampfer, Ladung anscheinend Munition. Von den versentten Seglern führte u. a. einer Holz, ein anderer Dünge- mittel nah England. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus eirxer Anfrace im eyglishen Unterhause geht, wie ,W.T.B.* meldet, hervor, daß 30000 Arbeiter der Munitionswerke tn South lancajbire dite Arbeit niederaelegt baben, nahdem dic St'eitigkeiten zwishen der Leituna der Munitionsfabrik und 500 ausstänttaen Arbeitern seck8s Wochen vom Muniticns- schtetsgeriht unberücksichtigt gelassen worden waren.

Kunft und Wissenschaft.

In der Maisigung der Gesell\cha2ft für Erdkunde be Fandelte der Vorsizende, Geheimer Rat Protéfscr Albrecht Per, das Thema: Die wirti\chaftlih-poltitisch- Wandlunq der Vereinigten Staaten pon Amerika. Er führte etwa folgendes aus: Die Vereinigten Staaten stehen an etner aroßen Wende ihrer Geschichte, der größten seit itrem Bestehen. Etn Anzeichen dafür bot son der ohne äußeren Arlaß vor etwa 20 JIahten gegen Spanten gejübrte Krieg, dem nun dke ebenso tes äußeren (Grundes entbehrende Kriegserklärung gegen das Deutiche Nei jüngst gefolgt it. Der Vortragende suchte nun diese Wende in der Ge'chichte der Union auf wenige Grundiichtungen und auf ceographtsck{e Endursachen zurückzuführen. Als die Veretnioten Staaten ihre Unobhbängigkeit von Erg!and erkfämpften, retchte ihc Gebiet von Maine bis Florida an der Atlantischen Küste uno westwärts ins Innere des Koztinen!s bis zur Appalachishen Wasserscheide. Sie waren eine europäishe Kolonte an ber Küste eines fremden Festlandes. Erft als die Unab- bärgigkeit errungen war, wandten fch die Amerikaner dem Linterlande zu, und die aroßaitige Pionierarbeit in der RNodung des Urwaldes im Westen begann, die alle alänzenden Eigenschaften der Amerikäner entwickelte, aber auch thre Nucknchte- losigkeit auskeimen licß. Ein auftallenter Gegensoy nun, der viel zu wentg beachtet wird, besteht ia der Besietlung Europas und Notd- amerikas. Jn Europa ist alles Land, wit Ausnahme des äußersten Nordens und Ostens, in zu\ammenbängender Weise zi:-mlih dit b: fiedelt. In Nordawerika dagegen finden wir eine ähnliche Zu- E der Bevölkerung nur in dem bftlihen Teile der Veretniaten" Staaten, der nach Westen bis zum 100. Längengrad reiht. Früher war der Misfissippistrom die Grenze des Staaten» bundes gewesen, aber dadur, daß Louisi:na im Fahre 1803 von

geseßt und übertraf in ihrer Heftigkeit alle bisherigen Kämpfe auf dem dorligen Kriegsschauplay. /

¿war

Frantecih, Florida 1819 von Spanien angekauft wurde, und &li ilt