1917 / 118 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

z N E U - F E E S M a L E e E eâ e S O He F Ds

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger: A2 ff, Berlin, Sonnabend, den 19, Mai 1317.

1914 (Chordirektor Nipkow) im Einversläntnis mit der „Ehren- beihtife für die Marine“ (angegliedect der Yteihemarineftiftung) sih ne erbeblich zu verstärfen. Die Uebungen des Kriegschors finden in @Sâlen des Abgzordnetzen- oder Herrenhauses statt. Damen und Hecren (Dileitanten oder Berufs[änger), die sh dem Chor als Mi1- glieder oder als Gäste anshlteßen möhten, werten eingeladen, ih am Montag, Abends 8 Uhr, im Abgeordnetezhause (Prinz Aibreht- straße 5 oder Leipziger Straße 4) einzufinden oder ihre Adresse an den Krieg2chor, SW. 11, Aktgeordnetenhaus, zu schreiben.

London, 18. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird mitgeleilt : Am 15. Ypril ist der britische Pran gpo ria er „Gamoronia“ mit Truppen an Bord im öftlihen

(4900 To.) eingetroffen, der, mit einer Erzladung von Afrika nach England untecwens, von einem U-Boot in der

Nöhe dex s\panishen Küste versenkt worden ist. Weites p leben E O E Ko Le Dampfer | Mittelmeer von einem feindlichen Unterseeboot torpediert

„Tramp“ und der italienishe Dampfer „Jeb“. | worden. Ein Offizier und 128 Mann von dem Transport In Gijan sind Schiffbrüchige der norwegishen Dampfer | und zwei Offiziere und neun Mann von der Bemannung „Guerta“ und „Voß“ gelandet. In der Nähe von Bilbao | werden vermißt.

versenkte ein U-Boot den norwegischen Dampfer „Tieger“ Berlin, 19. Mai.

(W. T. B) Neue Untér=

(5000 To.), mit Erzladung von Almetria nah Glasgow unter- weaqs, den norwegishen Dampfer „Leikanger“ (6500 To.) mit Weizenladung von Baltimore für Nizza, sowie einen englishen Dampfer. „Debate“ meldet: Jn der Nähe der englischen Küste ist der spanishe Dampfer „Allumendi“ (3280 To.), mit Erzladung von Bilbao für Glasgow unterwegs, untergegangen, die Mannschaft ist ge- retiel. Die Ursache des Schiffsunterganges ist noch nicht festgestellt. Dié Zeitung „Pueblo Vasco“ meldet aus Bilbao: 25 Meilen von Kap Ortegal versenkte ein Unterseeboot den ehemals griehischen Dampfer „Meriaß“ und den norwegishen Dampfer „Polstadt“. Wie die Zeitung „Jndependencia“ aus Almecia meldet, ist der japanische Dampfer „Tasho Maru“, mit Erzladung von Almeria nach England, von einem U-Boot in der Nähe der Meerenge von Gibraltar versenkt worden.

Berlin, 18. Mai. (W. T. B.) Am 29. April Abends hat eines unserer U-Boote die befejtigte englische Küstenstadt Scarborough mit Granaten beschossen.

Mehrere Treffer wurden einwandfrei beobachtet. : Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 18. Mai. (W. T. B.) Am 5. Mai wurde das englische Flotten-Begleitschiff „Lavender“ von einem

unserer U-Boote versenkt. Neue U-Boots-Erfolge im

Ailantisœen Ozean, Englischen Kanal und Nordsee: 11 Dampfer, 3 Segler und 11 Fischerfahrzeuge mit 25500 8r.-Reg -To. Unter den rersenkten Schiffen be- fanden sich u. a. folgende: der englishe bewaffnete Dampfer „Nentmoor“ (3535 To.) mit 5656 Tonnen Ge- treide von Rosario nach Gibraltar, und die englishen Dampfer „Victoria“ (1620 To ), tief beladen, und „Polymnia“ (2426 To.), die engliscen Fischerfahrzeuge „Edith Cawell“, „Argo“ und „Dilston Costle“; der französche Segler „Président“ und der russische Segler „Alida“; ferner ein großer bewaffneter englischer und drei im Geleitzug fahrende Frachtdampfer. Die übrigen versenkten Schiffe führten u. a. folgende Ladungen: ein Dampfer Erz nah England, ein Dampfer Kohlen und ein Segler Stückgut nach England. Der Chef des Admiralstabes dec Marine.

Notterdam, 18. Mai. „Maasbode“ meldet, daß folgende Schiffe gesunken sind: „Treklieve“, englisch (3087 Br.- Reg.-To.), „Orsa“, engtish (2949 Br.-Reg.-To.), „H. Petersen“ (192 Br.-Neg.-To ). „Marstal“ wurde auf der Fahrt von England nah Dänemark mit Kohlen versenkt, „Borrowdale“ aus Marienhamn (1268 Br.-Reg.-To.) am 1. Mai an der englischen Küste und „Lindisfarne“ aus Nystad (1703 Br.-Reg.-To.) an der irischen Küste.

Haag, 18. Mai (W. T. B.) In Scheveningen wuz den drei Mann der Besatzung des holländischen Seglers „Hendrika Johanna“ gelandet, dex auf der Fahrt - von Gothenburg nach Notterdam von einem U-Booi versenkt wurde. Zwei Fischerfahrzeuge „M. A. 166“ und „M A. 45“ sind am Donnerstag Morgen durch ein deutsches Unterseeboot in den Grund gebohrt worden.

seebootserfolge im Atlantischen Ozean: Acht Dampfer mit 21 000 Br.-R.-To. Unter den versenkten Schisfen befand sih u. a. der portugiesische Dampfer „Bonreiro“ (früher deutsher Dampfer „Lübe“, 1788 To.) mit Wein und Kakao nah Rouen. Von den übrigen versenkten Schiffen hatten geladen drei Dampfer 9000 Tonnen Kohlen für englishe Marine nah Gibraltar, zwei Dampfer 8400 Tonnen Erz nah England, ein Dampfer 4900 Tonnen Roheisen nah Eng- land und ein Dampfer 7800 Tonnen Weizen von Ameriïa

ch Frankrei. ; A SrantG Der Chef des Admiralstabes der Marine.Z

Wohlfahrtspflege.

Nach einer Meldung von „W. T. B.“ aus Budapest hat das ungarishe Komitat Krasso-Szoereny beschlofsen, 500 reihs- deutshe Kinder für deu Sommeraufenthalt aufzunehmen. Gleidzeitig wurde bes&lofsen, an die anderen Komitate eine Auf- forderung zu richten, um sie zu einem äbnlihen Vorgehen zu veran- lassen. Obergespan Zoltan Medve erklärte, es sei wünschenswert, daß zumindest 10 000 retchs8deutsche Kinder zum Sommeraufenthalt in Urgarn Aufnahme fänten. Im Hauptorte des Komitates Lugos baben fih 100, in Karansebes 50, in Rasteembauya 50 und in Orsova ebenfalls zahlreihe Bewohner zur Aufnahme deutscher Kinder bereit

erflärt. Theater und Musik,

Im Königliben Opernhause wird morgen, Sonntag, „Martha® mit den Damen Dux, Leisner und dea Herren Kirhner, Bachmann, Schwegler und Krasa in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ist der Kapellmeister von Strauß, 4

Im Königlichen Schau}ptielhause geht morgen die Pofse „Kyrib-Pyritz*“ ia Szene. In größeren Rollea find die Damen Coîte, Doro, Heisler, von Mayburg, S@lüter, Sussin sowie die Herren Boettcher, Eichholz, von Ledebur, Mühblhofer, Patry, Sas und Vespermaun beschäftigt. Spielleiter ist Dr. Bruck, musikalisczer Leiter Herr Shmalsiüic.

Im 11. Akt der „Fledermaus "-Aufführung, die morgen zum Besten der Krteger-Nachmittags heime îm Deutschen Overnhau fe stattfinvet, werden folgende Konzerteinlagen geboten : „Frühltngéflimmen“ vou Johann Stcauß: Marianne Alfermann ; „Parodie“ : Tilla Durieux; „Heiwlihe Aufforderung“ von Richard Strauß und Walzer aus „Das süße Mädel* von Reinhardt: ammeérsäoger Heinri Hensel; Lied von Emmerich Kalman: Grete Freund (am Flügel: Evuard Mörike); Böhmische Volks- lieder, g:fegt von Geora Hartmann: Mizzii Fink, Luite Mar Lüders, Nudolf Laubenthal, Jultus vom SwWeidt (am Flügel: Direktor Georg Haitmann). .

Im Theater in der Königgräger Straße beginnen die Aufführungen des Arthur Schntyler-Einaktierabents von heute, Sonn- abend, an um 7j Uhr. /

ImSchiller1heater Charlottenburg aeht am Donners- tag zum ersten Male Hetnrih Zlgeniteins Lusispiel „Kammermusfik“ in Szene und erführt am nächsien Sountagabend die erste W'eder- holung.

Damit für künftige ährlide Aufführungen wie die im Zirlu3 Buch adgcehaliteren Fesispiele für die Vêèarine sofort ein geübtec

ftarler Chox zur Veisügang steht, beabsichtigt der Kriegsch osr

T 7% Kit

Vr2utstzuh. Königliche Vchauspiele. Sonntag:

Opernhaus. Nobmittags: 216. Karten- rejervesaß. Auf Allerhöchsien Befehl: Borstellung für die Krregb-Arbeite: schaft: Die Fledermaus. Anfang 17 Uhr. (Ueber jäm tlicbe Plätze ist vereits ve! fügt.) Ahends: 133. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Martha. Romanti\-komishe Wper in vier ften von #Friedrich von Flotow.

Sonnabend: Othello.

Sonntag, Nacmittags

| Dienêtag und Donnerstag: Freitag: John Gabriel Vorkman. | Zer

Kammerspicle.

Sonntag, Abends 77 Uhr: Fasching. Fulda. ; l z i y ‘es ; Montag und folgende Tage: Die ver- | mit Tanz in drei Akten von C. Haffner | Legende frei bearbeitet von Paula Busch. BOgag 010 Sonnauend: MIMs: d und Nichard Genóe. Masik von Johann | Außerdem n beiden Vorstellungen : Wolksbühne. A {Theater am Bülotoplaß.) (Untergrundbahn Schönhauser Lor.) Direktion: Max Reinhardt. 3 Uhr: Zu [lotte Stieglizy. Abends 75 Uhr:

Tobias | Kom®dienhaus. Sonntag, Nach- mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Prelsen: | lottenburg,

7% Uhr: Die veclorene Tochter. | Nachmittags

loreue Tochter. 1x Strauß,

Lessingtheater. Sonntag, Nahmitt. | Dienstag :

Text (t'ilwetse nx dem Plane des Saint | minen Preisen: Der G'wissenswurm, | Madame Legros. Drama in 3 Akten | meau.

Georges) von Wilhelm Fii?edrid. Musi-| Q ° kalishe Lci'ung: Herr Kavelimeister von Abends ® Ubr: Elga. Strauß. Negte: Herr MNegisseur Herzer. Chöre: Herr Professor Nüdel. Anfang 74: Uhr.

Schauspielhaus. 135. Abonnementsvor- stellung. Dlienst- und Freipläße find auf- achoben. Kyritz -Pyritz. Alt - Berliner Posse mit Gel'ang und Tanz in drei Auf-

Freitag: Hamlet.

O. Iustinus. Musfik von Gustav Michaelis. | Auf Flügeln des

Anfang 77 Uhr. Montag: Opernhaus. men! évorsteluna. Dienst- und Freipläge find l aufgehoben. Carmen, Oper in 4 Akten von tolle Komteß. Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy noch etner Novelle des Prosper Merimóe. Musikalische

134. Abonne- | von Walter Kollo.

Megie: Herr Regisseur Herter. Buallett : Professor Nüdel. Anfang 7 Uhr.

Montag, Dienstag u. Mitiwoh: Elga. Donnerótaq: Der G’wifsezswurm.

Sonnabend: Das Konzert.

Berliner Theater. Sonntag, Nach- zügen (5 Bildern) von H. Wilken und | mittags 3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen : : i Siri. | Aleuds 790 Uhr: Die tolle Komteß. i Musikalische Leitung: Herr mal sid. e ) ; i L i

ea So efeur Dr. Bruck. | Operette in drei Akten von Rudolf S Bt iGeA, Bernauer und Rudolph Shanzer. Musik | Akten von Wilhelm Meyer-Förster. Montag, Mittwoh und Freitag: Der | Dose Seiner Majestit.

Theater des Westens. (Station:

thefar. Roologiljer Garten.

ite S L Eb Uhr: gu er-

„{mäßtaten Preisen: Die Ehre. Ubends

Sonntag, Nach 74 hi Stolze Mes. perette in 1 A

6 rob, öre: Zu ermäßigten Preisen: Kameraden. | Wilhelm Tell. Abends 75 Vhr: Hinter | drei Akten von Georz Dkonkowski. Musi von Rath reôlau). Herr Ballettmeister Graeb. Chöre: Herr Abends 7? Ubr: Arthur Schuivler- E Schauspiel in vier Akten von | von Max Gabriel.

Abend: Die Frage an das Schicksal. | Henri Nathanfen.

Montag und folgende Tage: Die Tartliff. Sganare!!.

: ( Theater in der Königgrüßer Leitung: Herr Generalmusikdtrektor Blech. Straße. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: mittags 3 Ubr: Zu ermäßigten Preisen : 73 Uhr:

von Heinrich Bann. T Montag: Liebe. Freitag : Dienstag und Mittwoh: Madame | Nüruberg.

Learos.

Probepfeil.

Freitag: Peer Gynt. Sonnabend: Der Probevpfeil,

Montag

Dienstag und Donnerstag: Dec Biblio-

Sonnabend: Die Räuber. Charlottenburg.

Autorifierte Ueber-

Schau\pteltaus. 136. Abonnementsvor- |_ Denkfteine. Abschiedssouper. | segung aus dem Dänischen von Dr. John | Thea.

steDung. Könige. Ein Schauspiel in droi Uufzügen von Hons Müller. In Szene gesezt von Herrn Rezisseur Dr. Bruk. Anfang 7# Uhr.

Opernhaus. Dienstag: Fidelio. Mittwoch: Martha. Donnerstag : Die verkaufle Braut. Freitag: Lohengrin. Sonnabend: Eia Maskenball. Sonntag: Der Nofen- Favalier.

Schauspielhaus. Dienstag: s R 17 Vyrit. Mittwoch: Peer Gynt. Zu ermäßigten Preisen: Donnerstag: Kuriu-Pyrit. Freitag: | Klingêöbecg. -— Könige. Sonnabend: Kyritz: Pyrxitz, Sonntag: Kyritz-Pyritz.

Literatur.

Neinlhardt.) Sonntag, Abends 77 Uhr: Ser Geizige. | it : Montag und Mittwoch: Der Weizige. | Erster Klafse.

Montag und Freitag: Erdgeist.

Dienstaa, Donnerstag und Sonnabend: | Robert und Bertram. Arthur Schnihler-WAbeud. i

Mittwoch: Totentanz, ü. Teil.

DentschesKünstlertheater. (Nürn-

bergerstr. 70/71, gegenüber dem Zoologischen

vi | Garten.) Sonntao, Nachmittags 3 Uhr: Ae en R Y Die beiden | Sonntag, Nachmiitags 35 Uhr: Blaue

Á gr a an R Ä B Sou Nachher: Erster Klasse. Bauernshwan alier Kolo. Deutsches Theater. (Direktion: Max | in einem Akt von Ludwig Thoma.

Montag und folgende Tage: Der | Gulaschkanonue. Kammersäuger. -—- Comtesse Mizzi,

Iosephsohn. Moutag, MWittwoch und Freitag: Dienstag: Freund Fritz. Donnerstaa: Zum ersten

Kammermusik.

Sonnabend: Der Herr im Hause.

Montag

Theater am Nolendorfolaß.

Dienötag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittags 34 Uhr: Ju Vextretung.

Deutsches Opernhaus. (Char- Bismarck - Straße 34—37. | 3x Ukr und Abend3 75 Uhr: 2 große

siebente Tag. Abends | Direktion: Georg Hartmann.) Sonntag, | Vorstellungen. In i i i 2x Uhr: Zu ermäßiaten | stellungen: Die versunkene Stadt. Riesen-

Lustspiel in dret Aufzügen von Ludwig | Preisen: Woccaccio. Abends 7 Uhr: | Pracht-Wasser-Pantomime in einem Vor- Die Fledermaus.

Montag: La Traviata.

3 Uhr: Zu ermäßigten Preisen: Char- | Sängerkrieg auf Wartburg. Mittwoch: Der Postillon von Lonjus- | halbe Preise.)

Donnerstag: Der Troubadour. Die Meiftersiunger vou | Mai-Pcrogramnm. h

Sonnabend: Martha oder Der Markt | Wmm a Donnerstag: Hint. ersten Male: Dov\\ gu Umon, SUDINEON U IITTOIES E N D NGILIE E HSNIS T De

und folgende Tage: Die

Montag und folgende Tage: Stolze

et t Em D M E E

Nlfred von Pauer-Budahegy veranstaltet am nätHhsien De E Abend3 75 Uhr, ein Konzert mit tem Philbarmo- nischen Orchester im Beethovensaal. Solistin ist Madeleine

Friedheim ( Sopran). Mannigfaltiges.

In den dreißtger Fahren des 19. Jabrhunderts wurden in Nuf- land O Dreti- und Sechsrubelstücke ausgegeben- Diese Müazen waren vor dem Kriege tu Sammlezrkreisen nicht selten anzutreffen, und es if arzunehmen, taß auch in deutsen Privat- fammlungen eine Aniahl davoa noch vorhanden ist. Bei der großen Wichtigkeit, welhe dem Platin als Roi stoff für die Ve- dürfnisse der Kriegsführung tukommt, ist es erwün}cht, au die ge- ringfügigste Merge dieses Metalls zu mobilisieren. E3 ergeht beë- halb an die Besitzer von Platinmünzen die Aufforderung, diese- troy ihres Liebhxberweries als Rohstoffe zur Verfügung zu stellen und der Kriegs-Metall-Afkiiengesellschaft, BerlinW. 9, Potsdamer Sir. 10/11, zum Verkauf anzubieten.

Vor einiger Zeit sind in Siebenbürgen, in Torda, mächtige Erdgas8quellen aufgeschlossen uud nunmehr in großem Maßstab der tehalschen Ausnußung zugetfühnt worden. Jett berichtet die „Zeitschrift für angewandte Chemie“, baß fürzlih auch in der Nähe von Debreczin mehrere ergiebige Ertgaëquellen aufgerunden wuroeo. Die außerordentliche Tragweite dieser Tatsache liegt niht allein in der ss Bedeutung ter Ershüfung und, der Funditelle fe:bft, sondern vielmehr dariy, daß es sh biabet durhaus nicht um einen Zufall, fondern um einen genau vorberbestimmten Erfolg einer plan- mäßigen Gntdeckungsarbeit handelt. Das neue Grdgas zeigt eine ähnliche Zusammenseßung und einen ähnlichen Hochdruck wie das siebenbürgishe. Die wictshaftlih2 Bedeutung der neuen ECrdgas- quellen für Desterreih-Ungarn ist unabsehbar. Der beste und billigfle Brennsioff bietet sih gerade in jener Gegend, die sehr brennstoffarm ist und in nächster Nähe der Hauptstadt liegt.

Sm Wissenschaftlihen Theater der „Uranta" wird von Dienstag ab der neue, wit zahlreichen farbigen Bildern ausgestattete, von dem Redakteur X Urrimyy- und dem Oberleutnant Dr. Ritter, Wien, verfaßte Vortrag: „Tirol etnst und jeyt“ allabendlih ge- halten werden. Morg:n, Sonntaa, wird nech einmal der Vortrag „Der Vierwaldstätterjee und der Sotthacd“ und am Montay der Bortrag „Von der Zuzspiße zum Wagmann" wteterholt.

Auf der Treptower Sternwarte finden morgen folgende kinematographische Vorträge ftatt: Nachmittags 3 Uhr: eInteressante Bilder aus Jtalien", 5 Ubr: „Unser Heer in Kiieg und Frieden ¡ Abends 7 Uhr: „Unser: Luf flotre*, am Mittwoch, den 23. Mat, Nachmitiags 5 Uhr: „Aus unseren Kolonten“. Außerdem hält am Dienstag, Abents 7 Ubr, der Otrektor Dr. Archenho!d einen Vortrag über „Jupiter und setne Véonde“. Pit dem grcßen Fernrohr werden am Tzge Sonreaflecken, Nb: nds der Saturn und der Mond beobachtet. Die Sternwarte ift tägli von Nahhm!ttags 2 bis Uübends 11 Uhr geöffnet.

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London, 18. Mai. (W. T. B.) Nach einer Meldung des Reutershen Bureous sind mehrere Führer in dem Maschinens- arbeiterstreik in Sheffi-ld, Liverpool, Covent1y, Manchester und London verhaftet und unter Anklage gestellt worden, daß sie die Munttionslieferung hindern.

(Fortseyung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) :

4 N

Dirkus Husch. Sonntag, Nachmitt. beiden Vors-

Komische Operette | spiel und vier Akten, nah der Vineta-

Das reichhaltige Mat - Programm. (Nachmittags hat jeder Erwachsene ein Tannhäujee und der | angehöriges Kind unter 10 Jahren frei auf allen Sizplägzen, jedes weitere Kind zahlt

Montag und folgende Tage: Die versunkene Stadt und das reihhaltige

Familiennachrichten,

i per. (An der Weiden- o S Abends 7,90: | Verlobt: Fel. Helene HallwaHs mit Die cas Ses M, M vie 2 Singspiel in drei Aktzn voa MNRudo Schillertheater. @. (Wallner -|Presber und Leo Walther Stein. Ge- Sonntag, Abends 77 Uhr: | sangsterte von NRubolf Presber. Schauspiel in fünf | von Gilbert.

Hrn. Amtsrichter Dr. jur. Helmuth

Mende (‘Antroervenu-—Brüfse)). da

Baron! se ua O Dr. R.

x, Kück (Ubau, Kurl.—Hambu1 g).

Musik S'eboren: Ein Sohn: Hen. Ober- leatnint Fr'z-Detlof von Winterjeldt (Züll'chau). —— Hrn. Amtsrichter Dr, Mutius (Berlin-L'(chterfelde).

Gestorbru: Hr. Generalincior ¿. D. Frietrih Graf Reichenbach (Berliz), Lr. Generalmajor 4. D. Georg Krhr. von Eayl (Potédam). Hr. Geheimer Kemmeizi-nrat Andreas Colôman (Lavgenberg, Rhld.). Hr. Alex her

- Hr. Ritt-

meisier Wilhelm von Massow-Rohr

(Rohr |. Pomm.). Hr. Rittmeister

a. D. voa Criegern-Thumty (Letpzig).

Fr. Major Lina von Uech riy und S'ein-

Kantstraße 12.)

Operette in

m

Lustspielhaus. (Friedrichsiraßz 236.) | ku, geb. von Prittwip und Gaffron Sonntag, Nachmittacs 37 Ubr: Zu er- mäßigten Preisen: Das Glück8mädel, Male: | Abends 7F Uhr: Die bloadenu Mädels vom Lindevhof. S{&wank in 3 Akten von Georg Vkonkowsfi. : ¿ und folgende Tage: Die | Direktor Dr. Tyrol inCharlottenburg, blonden Müdels vom Liudenhof.

(Regnio). Frl. Flora Marie Mac Lan (Stargard i. Pomm.).

A Redakteur:

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorstehèr der Cxpeditio

vi elt R, Thaliatheaterx. (Dresdenerstr, 72/73.) | Nechnungtrat Mengering in Berlin, Abends 77 Uhr: Der | Jungeus. Abends 75 Uhr: Die | Sonntag, Nachmitiags 3 Uhr: Za er- e

Kammersänger. Drei S ienen n Frank | Gulaschkauone. Volksstück mit Gesanz | müßigten Preisen: Charieys Tante. Verlag der Expedition (Mengering)

Wedekind. Hierauf: Gomtesse Mizzi. | und Tanz in drei Alten von Hermann | Abends 7,25 Uhr: Das WVagabunden- 5 : 4 : Gie uns Mit ol. M del, * l d T Dru der Norddeutschen BuchbruFere! unl Haller und Willi Wolff. Musik von e U An Selong 4 Emmi Verlagsanstalt Berlin, Wilbelmstraße 32,

Mont d folgende Tage: Die | hard Buchbinder. Gesangstexte von Alfred : ontag und folg 9 S U Musik von Gilbert. Sechs Beilagen Montag und folgende Lage: A sowie die 1458. u. 1459, Ausgabe

Vagabundeumüädel.

in Berlin.

der Deutschen Verlustlisteu.

Amlfliches.

Königreich Preußen. Ministerium des Jnnern. In der Woche vom 6. bis 12. Mai 1917 auf Grund der Bundesratsverordnung über Wohlfahrtspflege während

des Krieges vom 15. Februar 1917 genehmigte

1) öffentlihe Sammlungen, 2) Vertriebe von Géaeniituden.

Name und Wohuort des Unternehmers

Zu fördernder Wohlfahrts¡weck

——————————————————————— T ————————————————————

Stelle, an die Zeit und Bezirk,

die Mittel / - ; in denen das Unternehmen

abgeführt w f ia E ausgeführt wird

Königliches Generalkommissariat zur militärishen Vorbereitung der Iugend für die Provinz | Brandenburg einschließlich | Berlins, BerlinW., Tauentzten- | straße 7

Vereine vom Noten Kreuz, | Abteilung Mineralwasserver- | sorgung, Berlin W. 50 | Fürsorgeausschuß für deutsche | Flüchilinge aus Galizien und |

mit ‘Mineralwasser

der Bukowina, Wien, Florianf- gaffe 39

1) Sammlungen. Zum Besten der Jungmannschaften

Zentralkomitee der Deutschen | Verforgung der Truppen und Lazarette | Zentralkomitee

Fürsorge für deutsche Flüchtlinge aus Galizien und der Bukowina

Generalkommissariat| Bis 30. November 1917, Preußen.

Bis 30. September 1917, Preußen.

Fürsorgeaus\{uß

Bis 30. Juni 1917, Preußen.

2) Bertriebe von Gegenständen. a. Posikarten.

1 | Rei8verband Oflpreußenhilfe, Berltn - Schöneberg, Gcthaer | Straße 19 |

b. Kartenbriefe. Zum Besten des Noten Kreuzes

2 | Deutschbe Photogravur - Aktien- Gesellsaft in Stegburg

3 | NRhetnischer Provinzialverein vom

Noten Kreuz in Koblenz Kriege Gefallenen

Hilfstätigkeit in der Provinz Ostpreußen Ostpreußenhilfe

c. Kunstblätter. | Zum Besten der Hinterbliebenen der im | Der

Bis 31. Dezember 1917, Preußen. Vertrieb von Haus zu Haus und | durch unbestellte Zusendung aus- | geschloffen.

Bis 31. Dezember 1917, Nhetnprovinz. Verlängerung einex bereits erteilten

| Notes Kreuz | Erlaubnis.

Provinzial- | Bis 31. Oktober 1917, Rheinprovinz. verein - Unverlangte Zusendung aus- geschlo}sen.

d. Bilder. Verbesserung der Lage der Blinden | Der Verein

4 | Allgemeiner Blindenverein, E.V , Berlin, Stegliyer Straße 62 |

Berlin, den 16. Mai 1917.

| Bis 1. Juni 1917, Preußen. BVer- längecung einer bereits erteilten Erlaubnis.

Der Minister des Jnnern. J. A.: Dr. Conze.

Nichtamtliches, (Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

: Oesterreich-Ungarnu.

Der Kaiser hat anläßlich des siegreihen Seegefechts in der Straße von Otranto folgendes Telegramm an den Admiral Njegovan gerichtet: '

Schneidig geführte Einheiten meiner Flotte kaben jüngst etne ihnen übertragene Aufgabe erfolgreih gelöst, dem Feinde erhebliche Verluste zugefügt und gezeigt, wte echter Seemannsgelst sid auch gegen elnen an Zahl überlegenen Segner zur Geltung zu bringen vermag. Wenn ih Jhren, lieber Admiral Njegovan, heute in An- erkennung hervorragender Leistungen vor dem Feinde meinen Orden der Etjernen Krone erster Klasse mit Kriegsdekoraticn und Schwertern verleihe, jo môge in diejer Auszeihnung ihres Kommandanten auch metne ganze Flotte erkennen, wle sehr ih mit ihr zufrieden bin. Von Herzen danke tch allen meinen wackeren Seeleuten. Ich erflehe für sie Gottes reichsten Segen. -

Großbritannien und Jrland.

Der Premierminister Lloyd George gab vorgestern im Unterhause eine Erklärung, betreffend die Einseßung eines Reichskriegskabinetts, ab, in der er laut Bericht des „W. T. B.“ u. a. ausführte:

; Jh wünsche das Haus mit einem Ereignis bekanntzumachen, das einen Merkstein in dec Geschichte der englt|chen Verfassung bildet. Seit 14 Tagen haben-die Staaismänner der überseeischen Dominions und Indiens an den Sihungen des Kabinetts und Kriegsrats des Reiches teisgenommen. Sie erhielten alle der Regierung zur Ver- fügung stehenden Informationen und waren den Mitgliedern der englischen Negierung vollständig gleichgeitelt. Die eingebenden Erörterungen aller Lebensinteressen der englis@en MWReichs- politik haben zu etner wihtigen Entscheidung geführt, die uns befähiaen wird, den Krieg mit gesteigerter Einigkeit und Kraft weiter zu führen und von größtem Wert für die Zeit der Friedens- verhandluvgen sein wird. Der frishe Geist und die neuen Gesichts- punkte, die die Kollegen der Regierung von Uebersee in die schwebenden Fragen gebracht haber, ist der Regterung eine außerordentlich wert- volle Hilfe gewesen. Mit Zuversicht kann die Regierung feststellen, daß der Berfuch ein volllommener A gewesen ist. Das Kriegskabtnett ist einig in der Ansicht, daß gleihe Aussprachen jährli oder öfter, falls eine dringende Notwendigkett bierfür vorliegt, statifinden sollen. Das Kriegskabinett des Neihs wird aus dem englischen Premier- minister und denjenigen setner Kollegen, die mit den allgemeinen Rechtsavgelegenheiten befaßt sind, sowie aus den Premierministern der Dominions oder threa besonders hierfür gestellten Vertretern und ferner aus den von bder indischea Megierung ge- wählten indischen Vertretern bestehen. Diese jährliche Zu- sammerkunft wind a!s etne Bestimmung der englischen Vei fassung anerkannt werden. Das wesentlihe der neuen Einrichtung besieht darin, doß die verantwortlihen Häupter der Re- gierungen der Dominions und der mit dec Führung der Politik des NRetches betrauten WVtintister in “‘1egelmäßigen Zwischenräumen zu- sammenkommen, die auswärtige Polirik besprehen und Ent- \hlüsse fassen werden, inbetref deren fie der Kontrole ihrer eigenen Parclamenie unterworfen sind, die sie jedes für sich annehmen. Ste werden auf diese Weise in den Stand gesezt, vollen Einblick in die {hwebenten politt\chen Fragen zu erhalten und die Politik des Retches bet wesentlihea Anlässen beratend mitzubestimmen, ohne daß die Selbständigkeit, deren sie jet sich erfreut, irgendwie be-

einträdhtigt wird. Wir versuchen nit, tirgendwelhe konstitutionelle Entwicklungen festzulegen. Die ganze Frage der vollständigen Zu- fammenarbeit bei der Beratung von Angelegenheiten des Rekchs und der auswärtigen Politik soll einer besonderen Besprechung vorbehalten werden, die mögli bald nah dem Krieg stattfinden soll. Judefsen sind wir der Ansicht, caß der Ve:such der Bildung etnes Ne ch2- kabinetts, in dem Jndten vertreten i, so wertvoll jür eine bessere Bersländiguna und Einigkeit bezüglich der Absichten uad des Handelns ist, daß ex sich durchsezen sollte, und wir glauben, daß er si für alle Nationen des Neichs empfehlen würde.

Im weiteren Verlauf der Sins machte der Präsident des Board of Trade Sir Albert Stanley über die Engli- sche Handelsgesellschaft nachstehende Ausführungen:

Die neue finanzielle Einrichtung, die getroffen wurde, wird der Negterung in ber Förterung und Unterstüßung des englischen Handels im Auslande Hilfe leisten. Das Kapital wird sh aur 10 Millionen Pfund Sterling belaufen, wovon ¿unä 2x Millicnen Pfund Sterling eingefordert werden jollen. Eine Zahl größerer Banken hat thre Untersch1ift gegeben. Die führenden Banken waren vollkommen einig in der Unterstüßung des Planes und eine Vitllon Pfund Kapital, dessen Einforderung notwendig tis, um mit der Ausführung des Planes zu beginnen, tft jeßt unbedingt gesichert. Ich glaube, die Sesellshaft wird einem sehr nüßlihen Zwede di:ren. Die Abteilung für Handelsnachzichien, die jeßt den Handels8zwetgen besondere Auf- merk\amke t widmet, in denen Deut|chland vor dem Krieg in so aus- aedehntem Maße betetiigt war, wird di- Gesellschaft in den Stand seßen, einen aroßen Teil dieses Handels England zu sichern. Es ist au beabsichtigt, das ganze Nech mit einem System von Handelsagenten zu überztehen, von denen zwölf unverzüglih gewählt werden sollen.

Jm Oberhaus teilte der Lebensmittelkontrolleur Lord Devonport über die Lebensmittelrationierung u. a. folgendes mit:

Ich erhalte wöentlich von den für dic Lebens mittelersparung eingeseßten Aus\shüssen bezügli der Ausdehnung des freiwilligen Rationierungsfeldzuges Bertchte. Diese zeigen Üüberzeugerd, daß der freiwillige Feldzug tn vierzig Städten, darunter arcßen Städten wie Birmingham und Leeds, zur Austübrung gekommen t und daß sich dort în dem Verbrau von Lebensmitteln allgemein und von Brot im besonderen eine Abnahme bemerkbar gemacht hat. Aus vielen anderen Ortschaften war zu berihten, daß der Sparsamkeitsfeldzug begonnen har. Jh hoffe, daß er dur bte freiwilligen Anstrengungen zu dem erwünschten Ziele führen wird.

Fraukreichch.

Der Heeresaus\chuß der Kammer unter dem Vorsiß Noulens’ billigte Lyoner Blättern zufolge den Bericht Abel Ferrys über die Bedingungen der legten Offensive und richtete einen Fragenbogen an die Regierung wegen Prüfung der Frage. Auf den Antrag Mouriers über einen weiteren Fragebogen wegen der Handhabung des Gesundheitsdienstes im Heere beschloß der Ausschuß ferner, Ribot und Painlevé vorzuläden. |

Der Heeresaus\chuß des Senats unter Vorsiß Clemenceaus billigte einttimmig die Schlußforderungen des Berichts des Senators Debierre, in welchen den Behörden für das \hlechte Arbeiten des Gesundheitsd ienstes ein förmliher Tadel ausgesprochen wird. Angesichts des Ernstes dieser Tatsache wird die Frage im Senat zur Sprache gebracht werden.

Rußland.

Die Regierung und die demokratischen Parteien haben fich laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ über die Verteilung der Ministerposten wie folgt, ge- einigt: Fürst Lw ow: Ministerpräsident und Ministecium des Innern, Tereschtshenko: Auswärtige Angelegenheiten, Konowalow: Handel und Jndustrie, Dodnew: Stiaats- fontrolleur, der Sozialist Sk obelew, Vizepräsident des Rats der Soldaten- und Arbeitervertreter: Arbeitsminister, der Rechtsanwalt Perewerzew: Justiz, der Sozialist Tschernow: Ackerban, der nationalistishe Sozialist Plehanow: Verpflegung, Kerenski: Krieg und Marine, Schingarew: Finanzen, Tseretelli: Post und Telegraph, Nekrasow: Verkehr, Manuilow: Oeffentlicher Unterricht. Außerdem wurden der Professor Grimm und Fürst Schakowskoy, Sekretär der Ersten Duma, als Kandidaten für die Aemter eines Ministeriums für die die konstituierende Versammlung betreffenden Angelegenheiten und für das Ministerium Oeffentlicher Hilfeleistung aufgestellt.

Im Taurischen Palais fand unter dem Vorsitz Nodziankos eine private Beratung von Mitgliedern der Duma statt, bei der Gutschkow und Miljukow, oon leb- haftem Beifall begrüßt, die Gründe darlegten, die sie zum Rücktritt veranlaßt hatten. Die Beratung s{chloß, obiger Quelle zufolge, mit der einstimmigen Annahme nachstehender Ent- \hließung:

Die Mitglieder der Duma erinnern tie proviforisGe Regierung in dem Augenblick, in bem sie sich reorganisiert, etndringliz daran, daß die Grundlage ihrer auswärtigen Politik, insbesondere der Fiage bon Krieg und Frieden, ebenso wie vorher volkomtnene und un- veränderliche Treue gegenüber den tapferen Veibürndeten Rußlands sein muß, denn die Lebersinterefsen und die Ehre Nußlants sind eng mit dieser Treue verburten.

Der neue Kriegsminister Kerenski hat folgenden Tagesbefehl erlassen :

Das Vaterland ist in Gefahr, „und j:der muß fi! nach Kräften abzuwenden suchen. Kein Nücktrittsgesuch von seiten höherer Kommandostellen, das dem Wunsch? enispringt, der Verantwortltchfeit in diesem so ernsten Avgenblicke zu entgehen, wird von mir an=« genommen werden. Den Desertcuren wird befohler, bis zu: dem hon angekündigten Taae, nämlih dem 28. Mai, zum Heer und Flotte zurüdzukehren. Alle, die diese Anorduurg übertreten, werden ftreng bestraft werden. \

Der Generalissimus Alexejew und die Generale und Kommandanten der verschiedenen Armeen an der

._ Front, die in St. Petersburg eingetroffen sind, berieten mit

der provisorischen Regierung, dem Ausführenden Ausschuß der Duma und dem Ausführenden Ausschuß des Arbeiter- und Soldatenrats. Abends verließen die Generale die Hauptstadt, um nach ihren verschiedenen Fronten zurücckzukehren.,

Nach. einer Meldung des „Algemeen Handelsblad“ be- richtet der St. Petersburger Korrespondent des „Daily Expreß“, daß die Lage in Nußland immer ernster werde. Der Verträauensauss{chuß der Arbeiter und Soldaten verwerfe zwar den Gedanken eines Sonderfriedens, wünsche aber doch einén sofortigen Vergleih mit dem Feinde. Er sei zu Verständigungen bereit und wolle jedes Hindernis, das einer Verständigung ent- gegen stehe, aus dem Wege räumen, daher die Losung: Keine Annexionen und keine Entschädigungen!

In der vorigen Woche hat in Cherson ein Bauern- kongreß stattgefunden, der von 900 Vertretern aus allen südrussishen Gouvernements besucht war. Der Kongreß nahm Partei für die nationale Konferenz der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernvertreter und erklärte der „Times“ zufolge, die Regierung dürfte nur unterstüßt werden, wenn sie in Uebereinstimmung mit dem Vertreter- ausshuß handele. Rußland müßte eine demokratische bundes8- staatliche Republik werden mit einem obersten Parlament, aber mit bestimmten territorialen und autonomen Rechten für die einzelnen Landesteile. Der Kongreß faßte über die Landfrage den Beschluß, daß das Land nicht in - Vrivat- eigentum stehen dürfe, sondern es die es bearbeiteten, überlassen werden müsse. Die Tonstituierende Versammlung solle die leßte Entscheidung über die Landfrage fällen. Sie solle auch über eine befondere tonstituierende Körperschaft für die Ufraine beraten. Vorläufig sollten keine Beschlag- nahmungen stattfinden. Alle brachliegenden Ländereien sollten bebaut werden, um der Hungersnot vorzubeugen. Die Ver- teilung des Landes zu diesem Zwecke solle Ausschüssen über- lassen werden, die aus allgemeinen und geheimen Wahlen her- vorgehen.

Vorgestern fand im Volïshause in St. Petersburg die Eröffnungssizung des Kongresses der Bauern- abgeordneten aus ganz Rußland statt, an der 2000 Per- sonen teilnahmen, darunter 561 Abgeordnete. Der Abgeordnete Maslow besprach, wie die „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ berichtet, in seiner Eröffnungsrede die Aufgaben des Kongresses: erstens die Feststellung der Meinung der Bauernklasse; zweitens die Notwendigkeit für alle, nicht nur die errungenen Nechte, sondern auch die zu er- füllenden Pflichten im Auge zu behalten; drittens die Wahrung der Interessen der Bauernklasse; viertens die Wahrung aller Juteressen des freien Landes und seiner ruhmreichhen Zukunft. Breschkobreschkovsfka, der der Ehrenvorsiy angetragen wurde, hob in einer Rede die Not- wendigkeit lebhaften Vorgehens an der Front hervor, das allein den Frieden -näherbringen könne. Der französische Munitions- minister Thomas, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm, begrüßte den Kongreß im Namen der französishen Bauern. Der Landwirtschastsminister Sch in garew brachte die Hoff- nung zum Ausdru, das Voik, das seine Söhne zur Ver- teidigung des Vaterlandes - entsende, werde dem Lande Brot und Munition. nicht vorenthalten, ohne die es unmöglich sei, den Krieg zu führen und den Frieden zu schließen.

Laut „Aftonbladet“ üben die Sozialisten in Finn- land eine wahre Gewaltherrschaft aus. Das Blatt be- richtet, daß nah einem Brief aus dem größten finnishen Einz fuhrhafen Naumo streikende Arbeiter die Angestellten des