1917 / 123 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 May 1917 18:00:01 GMT) scan diff

(RGBI. S. 89), habe ih nach Zustimmung des Herrn Reichs- kanzlers über| den Nachlaß der am 5. Januar 1917 in Bonn verstorbenen Auguste Löhnis die Zwangsverwaltung ange- ordnet. (Verwalter: Justizrat Heinrich Gottschalk in Bonn, Wilhelmstraße 9.) Berlin, den 22. Mai 1917. Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusens ky.

Ministeriumder geistlißhen und Unterrichts? angelegenheiten.

Dem Stiftsgutspähter Otto Tribukait in Bachmann, Kreis Memel, ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann beigelegt worden.

Bekanntmachung.

Dem Handelsmann (Geschäftsagent) Ferdinand Malkerodt in Zet, Nordstr. 3, ist der Handel mit Lebensmittelu aller Art wegen Unzuverässfigkeit durh uns entzogen, nachdem die ent- sprechende Verfügung des biefigen Magistrats unzjuständigkeitshalber erledigt ist. Die Kosten der Veröffentlichung hat der Handelsmann Mackerodt zu tragen.

Zeitz, den 22. Mat 1917.

Die Polizeiverwaltung. Kel p.

Bekanntmaqchuny.

Der Händlerin Ehefrau Anna Grau, gcckch. Kruse, in Oestrich, Fabriksiraße 12, habe ich auf Grund der Bundesraté- verorduung vom 23. September 1915 (RGBI. S. 60) den Handel met Lebensmitteln und Sette wegen Unzuverlässigkeit bis auf weiteres untêërfagt.

Dortmund, den 14. Mai 1917.

Der Land1at. J. V.: Dr. Burchard.

Bekanntmachung,

Dem Schubmacher Heinrtich Gerner în Destrich, Fabiik- ftraße 4, babe ih avf Grund der Buntesrateverordnung vom 23. Sep- tember 1915 (NGBI]I. S. 603) den Handel mit Lebensmitteln und Seife wegen Unzuverlä)stgkeit bis auf weiteres untersagt.

Dortmund, den 14. Mat 1917.

Der Landrat. I. V.: Dr. Burchard.

Bekanntmachung. /

Dem Lâätermeister Heinrih Hagenkötter in Mengede Dortmunder Straße 8, habe ih auf Grund der Bundedsratsvc1rord- nung vom 23. September 1915 (RGB)!. S. 603) den Handel mit Back- und Konditorwaren wegen Unzuverlässigkeit bis auf wêétteres untersagt.

Dortmund, ten 14. Mai 1917,

Der Landrat. J. V.: Dr. Burchard.

Bekanntmachung.

Dem Wirt Heincich Menken in Mengede, Harsemann- ftraße 2, bave 1ch auf Grund der Bundvesratsverordnunz vom 23. Sep- tember 1915 (RN®BI1. S. 603) den Handel mit Lebens-, Futter- und Düngmitieln jowie son1ttgen Gegenständen des täglthen Bedarfs wezen Unzuverlässigkeit bis auf weiteres unterfægt.

Dortmund, den 14. Mai 1917.

Der Landrat. I. WV.: Dr. B urchhard.

Bekanntmachung.

Den Eheleuten Fleischermeister Otto Niemann in Bodelschwingh, Haberlandstraß- 38, habe ich auf Grund ter Bunidedratêsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) den Handel mit Fleisch und Flets{waren sowie Lebens - mitteln jeder Art wegen Uazuverläjsigkett bis auf weiteres untersagt.

Dortmund, den 14. Mai 1917.

Der Lndrat. I. V.: Dr. Burchard.

Bekanntmachung.

©en Länktler Leo Borgsmüller in Habinghorst, Kror- ptinzentiraße N1. 54, habe ih auf Grund der Bundebratsverordnurg vom 23. September 1915 (RGBI. S. 603) dea Handel mit Lebens- und Futtermitteln wegen Unzuverläsßigkeit b18 auf welteres untersagt.

Dortmund, dea 15. Mai 1917.

Der Landrat. J. V.: Dr. Burchard.

Bekanntmachung.

Dem Händler Andreas Karolewicz in Sodingen habe S auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 (RGBl. S. 603) den Handel mit Backwaren wegen Unzuv-cr- läisigkeit bis auf weiteres untersagt.

Dortmund, den 15. Mai 1917.

Der Landrat. I. V.: Dr. Burchard.

BekanntmacchGung.

Den Eheleuten Bäcker Hubert Berhborst in Habîi ng- horst, Kronprinzenstraß* 86, bake tch auf Grund der Bundesraté- vérordnung vóm 23. Sept-mb.r 1915 (RGBIl. S. 603) den Handel mit Backwaren wegen U-zuverlä1sigkeit bis auf weiteres untersagt.

Dortmund, den 15. Mat 1917.

Der Landrat. J. V.: Dr. Burchard.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 25. Mai 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König hat im Laufe der Woche die an der Westfront kämpfenden Truppen besucht. Wie „W. T. B.“ mitteilt, weilte Seine Majestät bei zahlreihen an den Schlachten bei Arras, an der Nisne und în dèr Champagne téeilnehmenden Truppen, in Lazaretten und bei den A1meeführern und Führern der Heerés- aruppen Kroyprinz Rupprecht und Deutscher Kror prinz. Die Rückkehr i«s Große Hauptquartier e1folg1e gestern früh.

Jn der am 24. Mai 1917 unter dem Vorsiß des Staais- ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Helfferich abge- haltenen Plenarsißung des Bundesrats fanden dessen Zu- stimmung: die Geséßentwürfe über die Feststellung des R haushalt8etats und des Haushaltsetats für die Sthußgebiete auf das Rechnungsjahr 1917 nah den Beschtüssen des Reichstags, der vom Reichstag in veränderter Fassung angenommene Ent- wurf eines Gesetzes, betreffend die Aenderung des Geseßes über den Absay von Kalisalzen, der Entwurf einer Bekannt- machung zur Erleichterung der Einzahlung auf Aktien und der Entwurf einer Bekanntmachung über die Zahlung des Bar- gebots bei Zwangsversteigerungen.

Die deutshe Regierung veröffentliht nachstehende Denkschrift über weitere Maßnahmen gegen den Mißbrauch feindlicher Lazarettschiffe:

Le

Die deutshe Regierung bat in ibrer Denkschrift über den Miß- brau feindlcher Lazjarettschiffe vom 29. Januar 1917 nachgewiesen, daß die feindlichen Regierungen, namen1lih die britische, ihre Lazaret!- \{1ffe nit nur zum Zwi ke der Hilfeleisturg für Verwundete, Kranke und Schiffbrüchige, sondern auch für milit riihe Zwecke benutzt und dadurch das Haager Abkommen über die Anwendung der Geyfer Konverticn auf den Seek.ieg {wer verleßt haben. Aus diesem Grunde hat die deutshe Regierung ein bestimmtes Seegebtet in dem jüdlichen Teile der Nordsee und dem engli\-n Kanal für feindliche Laza ‘etishiffe als aesperrt erfläârt mit der Wirkung, daß in d'efem Gebiete derartige Satte als friegführende angejehen und ohne weiteres angegriffen werden. j

Soweit ae feindlichen Mächte über die Denkschrift geäußert habey, ijt von ihnen, wie nicht anders zu erwarten war, der Miß- bravch ter Lazarett\hifse geleugnet worden. Avffallenderweije nt man tabet britiiher}eits nit folgercht-g vorgegaogen, inoem die britishe Admiralität in ihrer Kundgebuog nur die Peförderung von Truppen auf Lazaret! schiffen b. stritten, die britiihe Regierung selbit dagegen au die Betörderung von Munition geleugnet hat. Gegen- üter den zahlreiten, von der deut\ihen Regterung vorgelegten Beweieslücken können solhe Kundgebungen der Feinde keinerlei Be-

deutung beanspruchen. Y

Inzwischen bct die Deutsche egierung weitere Beweise für die Benugzung feindlicher Lajarettschiffe zu militärishen Zwedtn erhalten; von diesen follen folgende als besonders bezeihnend hervorgehoben

werten: i 1) Der Kommandant des deutscken Unterseeboots U...

melder dienstlih, daß er im Februar 1917 auf etner 16 tägtgen Unterrehwmung im nördlihen Aegäishen Meere bei Lage nur

L ttshiffe gesehen hat. : i j 9 Ana dem Krfiegetazebuch des Kcmmandos eines

deutshen Unterseeboots. Datum und Zeit

22. Februar 1917

7 Uhr 18 Min. Vmn. Länge = 372 0' N

Breite= 4% 66 O 8 Uhr 05 Min. Vin.

Angabe des Orl1s Vorkommnisse

Mit Kurs 40? von der Küste abgehalten, da ein Lazaréttschiff in Sicht kommt.

Lazarett\chiff meldet den Standort des Bootes. (Aufge- sangener Funkspruch.)

9 Uhr 10 Min. Vm.

pp. Unterschrift.

3) Nach der diens:lien Meldung eines deutih:n Marineoffiziers hat das jranzösishe Lazare1t\hif} „Lafay-tte“ am 16. März 1917 mit einer Ladung Munition für Saloniti den Hafen von Bordeaux verlassen.

4) Aussage des in Mazedonien in Kctegägefangea\h.ft aeratenen Untero! fizters Marc Pomade vom 176. französijhen Infanterie» regiment, Ill. Bataillon, 11. Kompagnie:

Le vapeur „Le Canada“ était employé dans le temps des combats des Dardanelles comme vapeur hóôpital; mais c’était connu et on en parlait beaucoup dans l’armée qu'il portait des munitions. Le grand paquebot „La France“, quoique vapeur bôpital, était employé à Salonique au trans- port des munitions; il est à supposer qu’il ne porte plus de munitions muintenant. Certains transports françgais changensc très souvent leur nom; une fois ils font le voyage comme bâteau hôpital, et une autre fois servent de transports.

J'ai vu aux Dardanelles passer des automobiles de la croix rouge anglaise qui transportaient des munitions jusqu’aux tranchées: souvent ellecs revenaient sans porter des blessés.

Uskub, 6 mars 1917.

ges. Marc Pomadoe.

Diese Aussage hat der Unteroffizier vor dem Feldjustizbeamten ein:s deutschen Oberkommandos vorschriftsmäßig beeioet.

Aus dem vorstehenden Veaterial ergibt si, daß der militärische Verkebr mit Saloniti zu etnem sehr bedeutenden Teile dun feind- liche Lazarettschiffe recmittelt mird, daß ferner fetvdlihe Lazarettich fe den mitlitärtshen Nachrichtendienst versehen, taß endlih diese Schiffe hâv fig, und zwar besonders im Vilttelmeer, zur Munitionsbejörderung benugi werten. e

Bereits in der Denkschrift vom 29. Januar 1917 sind zahlreiche Beweise für den Mißbrauch feindliher Lazaretischiffe tm Mit1ielmeer betgebraht worden; vergl. die Anlagen Nr. 6, 7, 8, 11, 15, 17, 21, 22, 23. Da auch nach tem neuen Béweismaterial die feindlichen P1eudo«Lazarettshife gerade im Mittelmeer ihr Unwesen treiben und dadurch gewichtige mwilitärishe Junteressen Deutschlands und seiner Verbüvdeten in völkerrehiswidrlger Wetse s{hädtgen, sieht sich die Deutsche Regierung nunmehr gezwungen, den Verkehr der tetndlichen Lazayeitshiffe au in dem durch ihre Erklärung vom 31. Javuar 1917 als Sperrgebtet bezeihnete1 Leile des Mittelmeeres, und zwar grundsäßlih mit Einshluß der Fahirinne für Griechtnland mit allen Kräften zu verhtndern. Sollten dahëz in diesem Seegebiet nah etner angemessenen Frist noh fe'n»liche Läiaret1tshiffe ongetroffen werten, so würden die deutschen Seestreitkräfte sie gleichfalls als kuiegsührente ansehen und ohne weiteres angréijen.

IV.

Um den feindlihen Mächten die ungefährd-te Wegschaffung ihrer Verwundeten vnd Kranken aus Saloniki zu ermöglichen, wird die in der deutschen Erklärung vom 31. Januar 1917 erwähnte griehtsckche Fahrrinre für den Verkehr von Lazaret1\hiffen unter folgenden Be- din zunaen freigegeben : i j

1) die Lazaret1\{chiffe müssen ten Hafen Kalamota im Pelc- ponnes anlaufen und mit einer bestimmten, der Deutschen RNeaiecung bekanntgegebenen Geschwindigkelt zwischen Gibraliar und Kalamata laufen;

In die Namen der Lazarettsch|ffe sowie thre Ankunfts- und Abfahrtszeiten tn Kalamata und Gibraltar müssen tin jedem einzelnen Falle mindestens 6 Wochen vorher angemeldet werden;

3) für jede Fah1t muß von tem Vertreter der neutralen Regterung, die Deutschlands Interessen in dem Flaggensiaat wahr- nimmt, eine ausdücklihe Erklärung abgegeben weiden, daß das Lazarett\{ch1f nur Verwundete, Kranke und Pflegeperfonal an- Bord bof, auh feine andere Ladung ais Stoffe zur Pflege der WBer- nua:eten uvd Kranken mit ih führt.

Auf Grund dieser Maßnahmen können die Verwundeten und Kranken auf den griehischen Bahnen nah dem Hafen von Kalamata geschafft und von dort durch Lazarctt schiffe abgeholt werden.

Der frühere amerikanishe Botschafter in Berlin Gerard E sich, wie „W. T. B.“ mitteilt, bemüßigt be- funden, die von der deutschen Obersten Heeresleitung im April und Mai 1916 durchgeführte Verpflanzung Liller Ein- wohner aufs Land zum Gegenstand einer seiner deutsch- feindlihen Reden zu machen. Die Gründe der Maßnahme sind so oft wiederholt erläutert, ihre völferrechtliche Unanfecht- barkeit so oft dargelegt und ihr Nußen zum Wohle der Be- völkerung selbst so zwingend nachgewiesen, daß darüber weitere Worte nicht zu - verlieren sind. Nur soweit Gerard in seinen Auslassungen neue wahrheitswidrige Angaben macht, sollen seine Anwürfe niht unwiderspcochen bleiben. Dahin gehört vor allem die Behauptung, daß die Liller Männer und Frauen das Land für das deutsche Heer und die deutsche Zivilbevölkerung bearbeitet hätten. Die Bevölkerung der deutschen Heimat hat an der Getreideernte des beseßten Ge- biets feinen Anteil gehabt; diese ist vielmehr allein den Ein- wohnern des ofkupierten Nordfrankreihs zugute gekommen. Wo zur Ecnährung der deutschen Soldaten Erntebestände entnommen wurden, sind diese “in gleiher Höhe den französishen Landeseinwohnern aus eutshland wieder zugeführt. Gerards Behauptungen gehören daher in das- Reih böswilliger und verleumderischer Erfindung. Wenn Gerard sich weiter dahin. aus- läßt, daß es allein den Anstrengungen des Papstes, des Königs von Spanien und des Präsidenten Wilson gelungen sei, die Rückführung der Liller Verpflanzten zu erzwingen, so wird bemerkt, daß die Rückführung nicht auf Grund eines derartigen Druckes erfolgte, sondern weil den be- troffenen Personen von vornherein die Zusicherung gegeben war, daß sie nah Beendigung der Ernte und Neubestellung des Landes in ihre Heimatsorte entlassen werden würden. Daß gleihwohl ein Teil der Verpflanzten auf eigenen Wunsch in den neuen Arbeitsorten verblieben ijt, beweist, wie wenig die Leute unter der deutshen Maßnahme zu leiden gehabt haben.

Zu Meldungen norwegischer Blätter über beabsichtigte Einschränkungen des deutschen Sperrgebiets im Nörd- lihen Eis meer erfährt „Wolffs Telegraphenbureau“ von zu- ständiger Seite, daß das Sperrgebiet nicht eingeschränkt worden ist. Dageáen {weben allerdings Verhandlungen mit dem Ziel, die Fischerei in einem Teilé der Sperrzone zu schonen.

Noch immer sind viele Hintérbliebene von Kriegsteil- nehmern der Ansicht, daß ihnen infolge des Todes eines An- gehörigen die etwa zustehenden Versorgungsgebührnisse ohne- weiteres bewilligt werden. Sie veranlassen daher zunächst nichts, sondern wartèn ruhig ab. Erst nah einiger Zeit, wenn ihnen außer der Todesnäachricht keinerlei weitere Mit- teilung zugegangen ist, erkundigen sie sich nah dem Verbleib ihrer Gebührnisse. Abgesehen davon, daß auf diese Weise die Angelegenheit verzögert wird, können damit auch Nachteile für sie verbunden sein, da manche Gebührnisse, wie zum Beispiel die Zuwendungen auf Grund des Arbeitseinkommens des Ver- storbenen, erst von dem Zeitpunkt des Antrags ab bewilligt werden dürfen.

Erneut wird darauf aufmerksam gemacht, daß zur Er- langung der Versorgungsgebührnisse die Stellung eines Antrags seitens der Hinterbliebénen notwendig ist. Man wende si in jedem Falle nah dem Eintreffen einer Todesnachricht so bald als möglih an die amtliche örtliche Fürforgestelle für Kriegs- hinterbliebene oder an die Or1spolizeibehörde. Diese Stellen leiten die Anträge weiter und sind gern bereit, den Hinter- bliebenen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel hebt wegen Herausgabe neuer Bestimmungen des Kriegsministeriums (Kriegsamt) seine Bekanntmachung vom 22. Februar 1917 über die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte in den Betrieben der Kriégswirtschaft (Ia 156 748) auf und bestimmt a Grund der 88 4 und 9 des Geseßes über den Belagerungs3zustand für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg folgendes:

I. Beschäftigung von Ausländern.

Die Bes(häftigung von Ausländern ift verbotea:

1) ausnahmslos îin denjerizen Teilen der ncchstehend auf- aeführten Betziebe, weshe die gefährdet|ten find, und in denjeutgen T'tlen dieser Betrie®e, deren Zerstörung zur Vernichtung oder Still- legurg der gayzen Arlage führen würde :

a. Laftschiffbau,

b. Un1er|eebotwerften,

c. Sprenastoffab.iken,

d, Betriebe zur Erjevgung von Nahklampfmliiteln (Mtnen- w.rfer, Granatenwecter, Lädungswerfer, Wurfmtnen, Wurf- aranaten, Handgranaten, Gewebrgranaten usw.),

0. Betctebe zur Erzeugung von Leuht- und Signalmunitfon.

Die Entscheidung datüber, welde Teile die gefährdet sten find, bezw. bei welchen Teilen tie Zerstôörucg zur Vernichtung oder Stilegung tec ganzen Anlagen führen würdr, u11ift im Landét - polizeibezirk Berlin die Kommandontur Be1ilin, tn der übrigen Provirz Brandenburg das Stellvectretende Generalkomnmando des 11]. Arme-- korpo, gegebenenfalls unter Zuziehung der Kciegsamtsstelle des Obe: - kommwandos tin den Marken.

2) für die gesamte fkriegswirts{hastlihe Industrie in leitenden Stellungen und Konstruktionsdureaus.

Ausnahmen hiervon sind nur zulässig, wenn außer siherer Be- wahrung im Betriebe oder tinawandfreler Bürgschaft oder Unu- möglichtelt, gleibwertig-n Etsapes ncch besondere Gründe vor- liegen. In dîlesen Fällen ijt für die Weiterbeshäftigung oder Neueinstellung des betreffénden Aubländers unverzüglih unter Darstellung der Verbä!tnifse ein begründeter Antrag beim Stell- vertretènden Generalfommando des 111. Armeekorhs bezw. bei der Kommandantur Berlin einzureichen, ti: dann die Stellungnahme des Kciegsminisleriums Kriecsamt einzuholen habén. Bis zum Gingang der Genehmigung daf der Ausländer seine Tätigkeit in der bisherigen Weise ausüben, aber keine neue beginnen.

11. Beschäftigung von feindlihen Ausländern und solhen Personen, die den Vorschriften für feindliche Ausländer unterworfen stnd.

Die Beschäftigung von feindlihen Arsländern und solhen Per- sonen, die den Vorschriften für feindlibe Ausländer unterworfen sind, in Betrieben bezw. Teilen von Betrieben, in dénen Erzeugnisse bergestellt werden, die im Interesse der Landesverteidigung geheim zu halten sind, bedacf, soweit si? niht durch l verboten ist, stets von Fall zu Fall besonderer Genehmigung.

E D c A S Bin G E tz O TRGLE R

P u E N N S2 s E a A

Die Genehmigun x ) g_ hierzu und die Entscheidung darüber, ene Genet, bezw. Teile von Betrieben unter diese Slliauss Berlin, În der ühuigen Provin! Drenbeabits Ls Sttlloctccieate neralkfomm ¡lgen Provin das Stellvectretende Generaskommando des 111. Armeeko ps. E E O

T1T. Allgemeines.

Auße: dem hat im Landecpoltzeibezirk Berlin die Kommandantur Be:lin, in der übrtgen Provinz Biandenbura das Stelivertretende Gereralfoinmando des 111. Arnieeforps diz Befugtis, auc in anderen Fällen wte in T und [1 bet Vorliegen besonderer Verhältnisse die Beschäftizung von Ausländern zu verbieten. Diese Bestimmung giit ah für Bctriebe nicht kriegëwirtschaftlißer Natur.

1V. Meldevorschriften.

Arbeitgeber von. Betrieben der Kriegswirtschaft, die feindlidbe Ausländer und solche Personen, die den Vorichriften für feindliche Ausländer unterworfen sind, beschäftigen, haben eine genaue Liste über diese zu führen und deren Abschrift der Ortspoltzeibehörde, in deren Bezirk sih die Arbettsstelle befindet, umgehend einzu- seadey. Veränderungen tn der Liste sind unverzüglih, längstens tnuerhalb 24 Stunden der betreffenden Polizeibehörde mit- zuteilen. Sie haben ferner eine Kontrole der bei ihnen beschäftigten feindlichen Ausländer und solher Personen, die den Vorschriften für feindlihe Aueländer unterworfen sind, insofern auszuüben, als sie teren Ferybleiben von der Arteitsjtell-, g1ößere Ver!pitungen oder zu frühes Veclasszn der Arbeits\sielle, unvotmäßges Benebmen oder sonstige andere Verstôßke gegen die Nvhe, Ordnung und Si@erbeit der für die Arbeitsstelle zuständigen Polizeibehörde (im Landéespolizeibezirk Berlin der Kommandantur ooer tem zu- j1ändigen Polijeirevier) umgehend mitzuteilen haben.

Arbeitgeber, die Arbeitskräfte aus der Shwei!, Holland, Däne- mark, Norwegen oder Schweden be sdäftigen, haben db se innerhalb 24 Stunden. noch Beginn der Beictä|tigung ter Ortspolizeibebörde zw cks Durchführona des Ausweiszwanges zu melden und derselben Behörde alle vertächligen Wahrnehmungen umgehend anzuzetger.

\ Straf- und Einführungöbestimmungev.

Zuwiderbandlungen geaen die Bestimmungen vnter l und Il sowie gegen ‘Anertuungen, die auf Grund der Ziffer 111 erlc\sen find, werden nach § 9b tes Gesceyzes über den Belageruvgszustand mit Gefängnis bio zu einem Jahre, bei Vorlteg-n milternder Umstände mit Hast oder mit Geldstrafe bis zu 1500. bestraft.

Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen unter 1V werten mit Gelostrafe bis zu 60 1, im Unvermögensfalle mit entsprehender Haft bestraft.

i u voustehenden Besttmmungen treten mit dem 1. Junt 1917 n Kraft.

Oefterreih-Ungarn.

Auf, Einladung des Präsidenten Sylvester traten gestern Vertreter der Parteien des österreihishen Abge- ordnetenhauses zu einer Sißung zusammen, in der d Ministerpräsident Clam Martinic, wie „W. T. B.“ be- richtet, der Hoffnung Ausdruck gab, daß die Tagung des Ab- geordneténhauses einen Verlauf nehmen werde, der das An-

- sehen der Monarchie im Auslande noch erhöhen werde. Die

Regierung werde dem Hause gleich beim Zusammentritt eine Reihe von Vorlagen unterbreiten, und zwar u. a. ein Vereinsgesez, eine Lehrerdienstordnung, ein Ge- seß über Fürsorgeerziehung und Jugendstrafrecht, eine Novelle zur Gewerbeordnung - hinsichtlih der Nachtarbeit der Frauen, Jugendlichen und Kinder und der Heimarbeit, ferner das vorläufige Budget bis Ends 1917, eine Vorlage über die Kriegsgewinnsteuèr, eine Müntþrägevorlage und die auf Grund des 8-14 erlassenen Verordnungen. Die Sozial- ver sicherung8vorlage und die anderen sozialpolitishen Vorlagen seien noch nit fertiggestellt, würden aber dem Hause bald zugehen. Der Ministerpräsident erörterte sodann auch die Frage der Geschäftsordnung und der Zensur der Reden, erkannte das Recht des Hauses, selbständig zu entscheiden, was es für not- wendig erachte, an und regte die Einsezung eines Zensur- beirats an.

Im Lauf? ter Beratung beaniragte der Abgeordnete Fink, in der erslea Sißüng etoen 26 gliedrtaen Ausschuß zur Beschlußfaffung über die neue Geschäftsordnung eivzusezen. Bis zur Erledigung der Arbeiten diefes Ausschusses jolle das Haus keine Arbettssiyngen abhaltèn. Dieser Artraa fand tie Zusuanniung der Obk- männer. Bezügliß der Zensurfrage wurde von alleèn Seiten auf tas entschiedenste betent, daß man sich mit allen Mitteln dogegen wehren müsse, daß Reden von außenstehenden Organen z»nflert würden. Bezüglih der Präsidentenfrage erklärte der Abgeordnete German, daß der Polentlub die Absttmmung freigegeben habe. Die Vertreter der deut chen Sozialdemokraten, der Slowenen, Tschehen und Nuthenen erxkiärten, daß thre Klubs noch keinen Beschluß gefaßt hätten, wieien jedo auf die in ihren Kubs gegen die Person des Kandidaten des Deuischen Nationalverbandes, Abgeordneten Dr. Groß, herrshende Abneizuno hin. Der Abgeordnete Woasstlko beantragte, die großen Parteten sollien mit dem Deutschen Nationalverbande tin reue Beratungen eintreten, um vielleiht doch einen Bewerber autfind’g zu machen, der dem ganzen Hause geneh wäre. Die NRédner des Nationalverbandes und dex Chiistlichfozialen LWereinigung erklärten, an der Kandidatur Groß festzuhalten.

Der Abgeordnete Ritter von Abrahamowicz ist der „Neuen Freien Presse“ zufolge aus dem Präsidium dés Polen- kflubs, dessen Sbmannüellvertréter er seit einer Reihe von Jahren gewesen ist, ausgetreten.

Die Grafen Apponyi und Andrafs\y sind zur Audienz beim König bérufen worden.

Graf Ti3za bezeihnéte in einer Beratung der Nationalen Arbeitspartei, wie das Ungarische Telegraphen-Korrespondenz- bureau“ berichtet, als hauptsächhlichsten Grund seines Rüdktritts seine Haltung in der Wahlrechtsfrage, die er in einer ein- gehenden Rede begründete. Ec erklärte, daß der König seine Vorschläge niht angenommen habe. Er werde auch auf den Bänken der Opposition bezüglich oller Erfordernisse der Kriegs- führung die neu zu bildende Regierung unbedingt unter- stüyen, seinen grundsäßlichen Standpunkt in der Wahlrechts- frage aber unentwegt vertreten.

Großbritannien und Jrland.

Der Unterstaatssekretär des Krieges Mac Pherson teilte vorgestern im Unterhause über die Unternehmungen im südlichen ‘Palästina laut Bericht des „W. T. B.“ folgendes mit:

Wie bereits bekannt, endeten die Unternchmungen vom 17. bis 19, April nach heftigem Kampfe mit der Eroberung vorgeshobener tüifisher Stellungen. in. der Nähe von Gaza. Wir sind jeßt in enger Fühlung mlt. den selndlihen Haupt1stellungen, die die Siadt zwischen der See und Stheik Abbas auf etner Front von 14 000 Yardo s{chützen. Diese Stellung it durch eine Reihe von Schanzen und Gräben bis nah Abuhareira, elf Meilen füdöflich von Gaza, auszedehnt wordén. Ver- stäifkte tik che Gireitfräfie maht:n fi die natürlihen Hindernisse zvnvßze, und *ih»e Hauptstellung vor Goza it von großer Stäke, nâhre; d ihre liake Flanke d uch zerklü!t.tes wasse loses Land geschütt

ist. Infolge dieser Umstände find unsere Fortschritte notwendiger- weise dort nur langsam gewesen, uud scit dem 19. April haven keine ernjicn Kämpfe fstatigefunden, aber wir haben andauernd Gelände gewonnen und die bei Gaza eroberten Stellungen eingerichtet und befestiat, / E

„— Bei einem zu Ehren des Generals Smuts von Süd- afrikanern in London gegebenen Festmahl hielt dieser eine Rede, in der er nach einer Reutermeldüng unter anderem sagte:

Deutschland habe vor dem Kit-ge beatsihuigt und beabsichtige wahrscheinli no&, cia großes z- ntralafrikan:sches Reth zu eruichten, das. n!cht nur Kamerun und Ostajrila, sondern auch die portugiesi)hen Kolonien und den anzen Kongo umfassen würde. Deutschland würde dann ktie Möglichkeit haber, elne der mächtigsten Armeen aufzustellen, die die Welt je gesehen habe. Es sei eine ernste Frage für das bri i che Rei geworden, ob es zugeben dürfe, daß die Entwicck1ung sich tn dieser Nichtung vollztehe, damit nicht eine Gefahr füc Asuka und sogar für Europa entstehe. Ec hoffe, daß als etns ter Ergebnisse diejes Krieges eine Bereinbarung zwischen den an Zentralafzika tnteressierten Völkern getroffen werden würde, dunh die die militäriswe Ausbildung der Ein- geborenen völlig verboten wird. Cine andere Frag”, die Zentral- afrika betreffe, sei die Aufteillung des Gebiets nah dem Krtege. Großbritannien sei in der giüdlihen Lage, einen durchgehenden Verbindungèeweg von Aegypten zum Kap zu besigen. Setne Wege an die allarti\iche und indishe Küste seien zwar niht bedroht, ader niemand wisse, w28 nah dem Kriege. rait diesen Vecbindungen geshehen werde. Er hoffe, man werde sich vor Augen halten, daß O11afrika Großbritannien uiht nur dte vorher erwähnte Ueberlant- verbindung von einem Ende des Kontinent zum anderen gegeben, sondera thm auch einen Seeweg um das Kap und durch das Note Meer gesichert habe. Es sei eine große Genuytuung fur die Südafrikaner, daß die júvafrikanishen Teuppen einen jo großen Anteil an der Sicherung dieser außerordentlich wertvcllea Verbindung hätten.

Frankreich.

In der Deputiertenkammer wurden am Dienstag nah der Rede des Ministerpräsidenten Nibot die Jnterpellationen über die Versorgungsfrage erörtert. Wie Pariser Blätter berichten, fiitisierte der Abgeordnete C ompère-More l lebhaft die Regierung, besonders den Verpflegungsminister Violette, wegen des Zauderns und Tastens in der Ver- sorgung und forderte die Einführung der Fleish- und der Milchkarte. Der Abgeordnete Levasseur erklärte, die Frage der Kohlenversorgung sei durhaus mangelhaft gelöst. Die Abgeordneten Bluyssen und Desmenil führten aus, daß die Kohlenversorgung in der Umgebung von Paris noh schlechter sei als in der Hauptstadt. Die Abgeordneten Hennessy, Cherpy und Faisant brachten einen Geseßes- antrag- ein, wonach das Militärgeseßbbuch durh einen Para- graphen ergänzt werden soll, demzufolge gegen Korpsführer und Generale, die wissentlich odèr fahrlässig Fehler gemacht haben, Strafmaßnahmen ergriffen werden sollen. Die Begründung des Antrages hebt in scharfer Sprache hervor, bisher sei noch kein Fall zur Kenntnis des französischen Volkes gekommen, daß ein für einen militärishen Mißerfolg verant- wortlicher Führer bestraft worden sei. i

i Nußland. Die provisorische Regierung hat eine Reihe von

Maßnahmen zur Beschleunigung der Einberufung der

Verfassunggebenden Versammlung angeordnet und laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ für den 7. Juni die erste Sißzung des mit der Ausarbeitung der Wahlordnung beauftragten Ausschusses festgeseßt.

Der Vollzugsaus\huß des Arbeiter- und Soldatenrats hat beschlossen, auf den 1. Juni einen Kongreß von Ver- tretern der Arbeiter- und Soldatenräte ganz Rußlands und der Organisationen der Frontarmeen einzuberufen.

__— Der finnishe Landtag hat obiger Quelle zufolge in zweiter Lesung die Geseyentwürfe, betreffend die Gewerbe- und Gemeinderechte russischer Untertanen, mit einem Zusaß angenommen, der die Ausdehnung dieser Geseßze auf alle russischen Bürger ohne Rücksicht auf ihr Glaubensbekenntnis und ihre Volkszugehörigkeit vorsieht.

„Stockholms Tidningen“ erfährt, daß der Auss{chuß der Ausständigen in Raumo einen Vermittlungsversuch des Senats gut heiße, nach dem die Sozialisten zwölf neue Pläße im Gemeinderat erhalten sollen. Jn den legten Tagen hatten die UVebergriffe der Ausständigen sih gehäuft; die Ausstände der finnishen Landarbeiter greifen täglich weiter um sich.

Ftalien.

Vorgestern hat in Rom ein Ministerrat stattgefunden, an dem außer Arlotta, der sih in Washington befindet, alle Minister teilnahmen. Wie der „Corriere della Sera“ meldet, befaßte sih der Ministerrat mit der Frage der Wieder- eröffnung der Kammer. Doch dürste noch kein Beschluß gefaßt sein. Vermutlih werden die Sißgungen am 12. Juni wieder aufgenommen werden. Der Minister des Jnnern Orlando erstattete ausführlichen Bericht über seine Reise nach Paris und London.

Niederlande.

Das Ministerium des Aeußern teilt nach einer Meldung des „Haager Korrespondenzbureaus“ mit, daß die deutsche Régierung für die Zerstörung des niederländischen Dampstrawlers „Derika B. M. 265“ am 8. Februar und des ntederländischen Segelfischerfahrzeuges „Marian Sch. 235“ am 9. Februar Schadenersaß angeboten hat. Beide waren am Morgen des 31. Januar, also ehe die An- kündigung des verschärftè# U-Bootkrieges im Haag bekannt war, ausgefahren und befanden sih zurzeit ihrer Anhaltung, ohne von den deutshen Maßregeln etwas zu wissen, im Sperr-

gebiet. Velgien.

In englishen und französischen Zeitungen sowie in der Presse neutraler Länder sind in den leßten Tagén Nachrichten verbreitet worden, wonach auf den Befehl des General- gouverneurs in den beseßten Gebieten Belgiens bei den Banken alle Stahlkammern zwangsweise geöffnet worden seien. So habe der Gouverneur von Antwerpen den Befehl erhalten, sämtlihe Stahlkammern öffnen zu lassen. Die belgishen Arbeiter hätten sich aber ge- weigert, die Deffnung vorzunehmen; es seien deshalb aus Deutschland tehnish vorgebildete A1 beiter herbeigeholt worden, aber auch diesen sei die Oeffnung der Fächer nicht gelungen.

Wie durch „W. T. B.“ mitgeteilt wird, sind diese Nachrichten von Unfang bis zu Ende frei erfunden und entbehrèn jeder tatsächlichen Grundlage. Weder der Gouverneur von Antwerpen, noch irgend eine andere militärische oder zivile

Dienststelle haben eînen Befehl zur zwangs8weisen Oeffnung der Slahlkammern erteilt. Alle Stahlkammern, einschließlich der im Eigentum seindliher Staatsangehöriger stehenden, bei sämtlichen Banken Belgiens sind unberührt.

Luxemburg. M09 mehrwöchigen Verhandlungen ist ein neues Koali- tionsministerium gebildet worden, Wie „W. T. B.“ meldet, wird der bisherige Generaldircktor der Finanzen

_Kauffmann Ministerpräsident; an seiner Stelle übernimmt

Dr. Calmes, ordentliczer Professor an der Universität Frank- furt a. M., das Portefeuille der Finanzen. Der bisherige Generaldirektor des Jnnern Moutrier übernimmt das Departement der Justiz und des Unterrichts, der Distrikts- kommissar Kohn wird Generaldirektor des Jnnern und der Kammervizepräsident, Jngenieur Faber, Generaldirektor der öffentlichen Arbeiten. Kauffman wird die auswärtigen An- gelegenheiten und den Lebensmitteldienst übernehmen.

Nortvegen.

Der Budgetaus\huß des Stortings beantragt nach einer Meldung der „Nationaltidende“', die Regieruna zur Auf- nahme einer neuen Staatsanleihe von 80 Millionen Kronen zu ermächtigen. Der Aus\{huß weist auf die große Anleihe von 300 Millionen hin, die norwegishe Banken der Entente bewilligt haben und erklärt, es wäre nun an der Zeit, daß die Regierung diese ausländischen Anleihen in Norwegen einshränke, da sowohl der Staat als auch die Gemeinden in Norwegen nun gezwungen seien, bedeutende inländische Anleihen aufzunehmen.

Amerika.

Nach einer Reutermeldung teilte der Staatssekretär Lansing mit, daß Personen, die die fozialistische Friedenskonferenz in Stockholm besuchen wollen, keine Pass e erhalten würden.

Asien.

Der Präsident der Republik China hat nah einer Havas- meldung den Premierminister Tuanschijui abberufea und Wutinfang mit der Bildung eines neuen Kabinetts betraut.

Kriegsnahrihten.

Berlin, 24. Mai, Abends. (W. T. B.) Erhöhte Artillecietätigkeit ist nur aus der westlichen Cha m- pagne gemeldet.

__ An der gesamten englischen Front war die Gefechts- tätigkeit am 23. Mai gering. Vorfeld- und Patrouillenkämpfe verliefen für uns günstig. Die aufklärende Sicht des Nach- mittags benußten die Engländer, um \{hweres Feuer auf einzelne Frontabschnitte und besonders auf franzö\ishe Orts- schaften hinter der deutschen Front zu legen. Außer dem üblichen Feuer auf St. Quentin, das mehr und mehr in einen Trümmerhaufen verwandelt wird, hatten vor allem auch Courcelette und das von Einwohnern qus dem geräumten Gebiet übervolle Douai zu leiden, das volle 15 km hinter der deutschen Front liegt. Auch dieser Stadt {einen die Engländer das L von Bapaume, Peronne und Quentin zugedaht zu aben.

An der A isnefront versuchten die Franzosen die ihnen

am 18. Mai von den Posenern entrissene. Stellung in der Gegend von Braye wieder zu erobern. Das deutshe Ver- nihtungsfeuer auf die sich sammelnden Sturmtruppen vereitelte bis zum Abend jeden Angriffsversuch. Erst bei Einbruch der Dunkelheit nah 10 Uhr vermochten die Franzosen ihre Jn- fanterie in das deutsche Maschinengewehr- und Granatfeuer vorzutreiben. Dex Angriff brach unter \{hweren französischen Verlusten vollständig zusammen, bevor die Angriffswellen die deutshen Gräben erreicht hatten. __ Weiter östlich seßte bereits am Vormittage starkes Störungs- feuer am Chemin-des-Dames ein, das 5 Uhr Nachmittags nördlich Craónelle zum Trommelfeuer anwuhs. Der 9 Uhr Abends folgende Angriff wurde glatt abgeshlaaen. Jm deutschen HFeuerregèn flüchfeten die Franzosen über deckungsloses Gelände in die Ausgangsgräben zurück, wobei sie abermals \{chwerste Verluste erlitten.

_ Ansammlungen in den französishen Gräben im Höhen- gelände der Champagne nöcdlich Prosnes wurden unter Ver- nichtungsfeuer genommen.

Außer der im Heeresbericht gemeldeten erfolgreichen Patrouille im Walde von Apremont wurden auch in der Gegend der Combrehöhe durch ein erfolgreihes Patrouillen- unternehmen Gefangene eingebracht.

Großes Hauptquartier, 25. Mai. (W. T. B.) Westlicher Kriegs\schauplag. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Jm Wytschaete-Absch nitt und nordöstlih von Ar- mentières stießen nah starker Feuerwirkung englishe Er- kundungsabteilungen vor; sie wurden im Nahkarnpf züurück- geworfen.

An der Artois-Front nahm Abends das Feuer zu, vornehmlih nordwestlich von Lens und bei Bullecourlt. Bei Loos drangen englische Kräfte in unseren vordersten Graben, aus dem sie dur Gegenstoß vertrieben wurden. An einer räumlich begrenzten Stelle wird noch gekämpft.

Nordwestlich von Bullecourt sind Vorstöße mehrerer englischer Kompagnien vor unserer Stellung gescheitert.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Nördlih von Craonnelle und westlih der Straße Corbeny —Pontavert brachen Abends nach lebhaftem Feuer einseßende Teilangriffe der Franzosen verlustreih zusammen.

Jn der westlihen Champagne war die Kampftätia- keit der Artillerie gesteigert.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. Keine wesentlihen Ereignisse.

__ Der gestrige Tag kostete die Gegner 10 Flugzeuge, bie im ie d und durch Abwehrgeshüße zum Absturz gebracht wurden. h