Bekanntmachung.
Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend Fernbaltung unzuverlässiger Persouen vom Handel (RGBI. S. 603), in Verbindung mit Ziffer 1 der Ausführun gs- besiimmungen des Ministers für Handel und Gewerbe vom 27. Sep-
tember 1915, habe ih dem Leder händler Franz Schimmelpfennig, Berlin-Friedenau, F Wilhelm-Playg 9, durch Verfugung vom heutigen Tage den Handel mit Leder sowte jede mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an etvem solhen Handel wegen Unzuverläsfigkeit in bezug auf diesen Handelébetrieb für die Dauer des Krieges untersagt.
Berlin, den 7. Juni 1917. Der Landrat.
Bekanntmachung.
Richard Tögel in Relgendorf ekanntmachung des Reichskanzlers jur unzuverlässiger Personen vom Ha ë erbindung mit der Verordnung des Königlichen zur Ausführung diefer Verordnung vom Zeit vom 10. Junt 1917 bis auf weiteres Dem Inhaber ist der Fortbetrieb des teres untersagt woiden.
ei scher V van
tember 191 Ministeriums des 9. Dftober 1915, für die geschlossen worden. Geschäfts bis auf wet Dresden-Neustadt, am 6. Juni 1917.
Die Köntgliche Amtshauptmannschaft. Dr. von Hübel.
Otto Finke
Dr. von Achenbach.
Bekanntmachung.
Bundesratsverordnung zur Fernhaltuna unzuver- 23. September 1915 ift dem r Handel mit Nahrungs- und Düngemititteln untersagt
Auf Grund der
Bekanntmachung. lässiger Personen v
Fleischereigeshäft des Fleishermeifters Hermann Lindrath, bier, Sangerhäuserstraße 40, ift auf Grund des § 1 der Bekanntmachung des Heichskauzlers zur Fernhaltuna unzuverlässiger Persogen vom Handel vom 23. September 1915 geschlossen roordên. Dem Inhaber ist der Fortbetrieb des Geschäfts bis auf weiteres untersagt worden. — Die Kosten der Bekannt- machung sind dem Betroffenen auferlegt.
Eisleben, den 25. Mai 1917. Die Polizeiverwaltung. Dr. Nie se.
om Handel vom g Eggers iy Bergedorf de tteln, Futtermitteln
Hamburg, den 11. Juni 1917. Die Landherrenschaften. Dr. Engels.
Die von heute ab
zur Ausgabe gelangende Nummer 112 des „Reichs-Gesezbl
atts“ enthält unter r. 5886 eine Bekanntmachung über die ädsel, vom 8. Juni 1917, und unter Bekanntmachung über Höchstpreise für
Bekanntmachung.
Auf Grurd des § 1 der Verordnung des Reichskanzlers vom 23. September 1915 babe ich dem Kaufmann Friedhelm Köppen, Holtenerstraße 154 hterselbst, den Handel mit Lebens- und Futtermiitelu aller Ari sowie mit Gegenständen des täglihen Bedarfs wegen Unzuverläfsigkeit untersagt. D durch das Verfahren entstehenden Kosten, insbesondere die Gebühren für die in § 1 vorgeschriebene Bekanntmachung, hat Köppen zu erstatten.
Hamborn am Rhein, den 8. Juni 1917. Der Oberbürgermeister.
Preise für Stroh r. 5887 eine Wollfett? vom 11. Ju Berlin W. 9, den 12. Juni 1917. Kaiserliches Postzeitungeamt. Krüer.
Schrecker. Königreich Preußen.
Bekanntmachung.
Juli 1917 fälligen Zinsscheine der aatsschuld und der Reihs\chuld werden von den bekannten amtlihen Einlösesiellen vom 21. Juni ab
Die am 1. Juli 1917 PreußisheStaats\chuldb buch eingetragenen durch Gutschrift auf Rei tilgungsfafs ab, ie de
Bekanntmachung,
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gefeßsamml!. S. 357) sind bekannt gematht: ) der auf Grund Allerhöchster Emächtiguna vom 16. August 1914 (Geseßzsomm!. S. 153) ergangene Erloß des Staatoministeriums vom d. Januar 1917, betreffend die Verleihung des Enteignungdrehts an die Opalenißaer Kleinbahngesel'chatt, G. m. b. H. in Opalenita, zum Umbau und zur E! weiterung des Bahnhofs Opaleniya, durch das Amtsblatt der Königliden Regierung in Pojen Nr. 3 &. 17, aug8geaezben am 20. Januar 1917; 2) der auf Grund 1914 (Geseßzs
Die am 1. preußischen St
fälligen Zinsen der in das uh und in das Reihs\chuld- orderungen werden durch die Post, 8banftgirofonto, bei der Staais\hulden- e und bei ‘der Reichsbankhauptkasse vom 18. Juni
Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August n Zahlstellen außerhalb Berlins vom 1. Juni ab
amml. S. 153) ergangene Erlaß des Staatôminisieriums vom 10. Märi 1917, betreffend die Gencbmicung von Abänderungen der Land\chaftéo1dnurg der Pomun'er\chen La? d\haft auf Gruyd der Beschlüsse des Genetrallandtags vom 16. Januar 1917, Amtsblätter der Köntglien Regieruna in Stettin Nr. 19 S. 128, aus- gegeben am 12. Mai 1917, der Kön!glichen Negatieruna in Kötlin Nr. 17 S. 94, aus- é gegeben am 28. April 1917, uad der Königlichen Regierung in Stralsund Nr. 17 S. 90, aue- gegeben am 28. April 1917.
Berlin, den 9. Juni 1917.
Hauptverwaltung der Staats\chulden und RNeichsshuldenverwaltung.
Ministerium für Handel und Gewerbe. Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen, weise Verwaltung britischer U 22. Dezember 1914 (RGBl. S RGBLl. S. 89) habe ih nach Zustimmung des anzlers über die auf dem Grundstück Band 67 Blatt 3310 Frankfurt a. M. in Abteilung 111 Nr. 5 für Staatsangehörige Ethel Dawes eingetragene 9000 e die - Zwangsverwaltung angeordnet. fmaun Christian Göbel in Frankfurt a. M.,
Berlin, den 9. Juni 1917. Der E für
betreffend die zwang3- nternehmungen, vorn ebruar 1916 errn Reichs-
. 656) und 10.
Nichtamtliches,
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 13. Juni 1917.
hüsse des Bundesrats für Z ‘1 r Handel und Verkehr und der Ausschuß füc Zoll- und Steuerwesen hielten heute Sizungen.
der Gemarkung
ypothef von (Verwalter: Kau
Kaufhaus Hausa. Die vereinigten Ausf\
Steuerwesen und fü
andel und Gewerbe. usensky.
zuverlässigen Aeußerungen eines aus Rußland rten angesehenen Neutralen „W. T. B.“ mitteilt, das Urteil über eändert. Während England früher nnten in Rußland als unerrei man jeßt mit Befremden und im Laufe des Krieges immer geworden ist.
zurüdkgekeh hat sih dort, England einschneidend
allen freiheitlich Ge- chbares Jdeal galt, bemerkt Schrecken, wie das freie England unfreier, ja, geradezu absolutistisch fen Amerikas mißtraut man, da im Bunde mit einem militärisch auf die Wünsche und Bedürfnisse ondern eine rückcksichtslose angelsächsische in Mitglied des Arbeiter- England will, daß chten \chließlich ganz zu- aber nicht so dumm sein, uns
Bekanntmachung.
Auf Grund der Verordnungen, weise Verwaltung russischer U 4. März 1915 (RGBl. S. 133) (RGBl. S. 89) habe ih nah Zusti tanzlers über ‘das dem russischen der auswärtigen
betreffend die zwangs- nternehmungen, vom und 10. Februar 1916 mmung des Herrn Reichs- Staatsfiskus (Ministerium , in Wiesbaden, wangsverwaltung adener Haus- und iesbaden, Luisen-
Dem Eingrei man fürchtet, daß England starken Amerika keine Rücksicht Rußlands nehmen, \ Gemwaltherrschaft aufr und Soldatenrats äußerte wörtlich:
durch Erfüllung unserer Bundespfli grunde gehen. selbst so weit zu bringen.“
Angelegenheiten) gehörende Martinstraße 9, belegene Hausgrundstück die t. (Verwalter: Direktor des Wies Grundbesigervereins Gottfried Cramer in W straße 19.)
Berlin, den 9. Juni 1917.
Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusens ky.
angeordnet. ichten wird. E
Wir werden
Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.
nischen Hochschule in Hannover für li 1917 bis Ende Juni 1919 ist der ordentliche Professor, Geheimer Regierungsrat T roske ernannt
Am heutigen Tage
durch die alle rohen Reh- Hunde-, Schweine- und S Renn- und Elentier Leder betroffen sind.
handelt, die im Jnland nahme erfolgt.
ist eine Bekanntmachung erschienen, Not-, Dam- und Gemswild-, eehundfelle, Walroßhäute, fellé sowie das daraus hergestellte Soweit es sich um Häute und Felle e angefallen sind, ist eine 1 Troß der Beschlagnahme Veräußerung und Lieferung des Möglichkeiten freigelassen worden, genannten Gefälles herbeiführen,
Zum Rektor der Te die Amtszeit vom 1. Ju
t cine Beschlag- sind jedo für die Gefälles bestimmte die eine Vereinigung des der Kriegsleder AktiengeseUschast
Verteilung die Behandlung der
Bekanntmachung.
Dem Markscheider Julius Müller ist von uns unterm 22. Mai 1916 die Berechtigung zur selbständigen Aus- Markscheiderarbeiten preußischen Staatsgebiets erteilt worden. Wohnsiß in Scholven bei Buer genommen.
Dortmund, den 9. Juni 1917.
Königliches Oberbergamt. Liebrecht.
aus seine
führung innerhalb des
Derselbe hat seinen Ablieferung
ihrer Ablieferung sind
Gefälle, das nicht veräußert wor pflicht an das Leder: fälle ist an sih nicht beshlagnahmt, sond immten Vorausseßungen melde genanniten Fellsorten hergestellte beshlagnahmt, eingeführt sind.
genaue Vorschriften geaeben. den ist, unterliegt einer Melde- Ausländisches ern ledigli unter Das aus den Leder ist jedoch ausnahmslos auch’ wenn die Felle aus dem Auslande
Gleichzeitig ist eine Bekanntma durch welche für Reh-, Rot-, Schweine-, un
Zuweisungsamt.
pflichtig.
Bekanntmachung,
Auf Grund der Bundesratsvero betreffend die Fernhalturg unzuve (RBBl. S. 603), habe ich d Stolpischestraße Handel mit Leben diesen Handelsb t'ieb untersagt.
Berlîn-Schöneterg, den 8. Juni 1917.
Der Vo!hbe'präñdent zu Berlip, Klee 8vucherom!t.
hung veröffentliht worden, Dam- und Gems3wild-, d Seehundfelle Höchstpreise
rdnung vom 23. September 1915, rlässiger Personen vom“ Handel em Handelsmann Paul Koberstein, durch Verfügung vom beutigen Tage den gen Ünzuveilässigkeit in bezug auf
Hun de-, festgeseßt werden. Beide Bekanntmachungen bestimmungen, deren genaue lommenbden Kreise erforderlich Landbratsämtern,
enthalten eine Reihe von Einzel- Kenntnis für die in Betracht € Jhr Wortlaut ist bei den Bürgermeisterämtern und Polizeibehörden ein-
Gti o e m
8mitteln we
53) r T) a atiußg.
Élsaß;-Lothringen.
Bei der Schließung der Zweiten Kammer des Land, iags hielt der Präsident Dr. Nicklin vor vollbeseßtem Hause wie „W. T. B.“ meldet, folgende Ansprache: Y
Meine Herren! Wir könnea niht auseinander gehen, ohne dem Wun\ch und der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß uns bald ein ebrenvoller Friede beschieden sein möge. Wir dürfen diesen Ruf noah #rieden laut und nochgaltig erschallen lassen, da unser Land und feine Bevölkerung unter diesem Kriege Vnsägliches zu leiden baben und immer ofenbarer wid, daß die “xe, löfyng Glfaß-Lothringens vom Deutschen Reiche unter den g2ancris{en Kriegszielen eine hervorragende Stelle einnimmt. Daher halte t es für unsere Gewisscnspfliht, zu erklären, daß das eljaß-To1hringi\&e Volk den Eedanken,, daß um seine1willen dieses eaiseyliche Bluiver- gießen fortgeseßt wird, mit allér Entschiedenheit zurüweist (lebhaîtes Bravo), und nichts anderes erstrebt, als in seiner unlós, baren Zugehörigkeit zum Deutschen MReiche leine kulturelle, wirtshaftlihe und staatsrechtliche Zukunft unter vollster Aufrehterhaltung feiner berechtigten Eigenart zu pflegen uud zu fördern. (Luter Beifau auf allen Bänken des Hauses.) Die im Felde stehenden tapferen Söhne unseres Landes, unser Stolz und unsere Hoffnung, kämpfen und sterben nicht nur um die Rettung und den Bestand des Deutschen Reiches, Ste haben noch ein eigenes besonderes Kriegsztel. Ste erkämpfen ihrem Heimatlande die GleihbereWtigung und Gleichstellung uuter den deutschen Bundesstaaten, und das deutsche Volk kann diesen tapferen Helden seinen Dank auf keine würdigere und edlere Weise abstatten, als daß es sie nach erfämpftem Frieden als gleid- und vollberehtigte Staatsbürger in thre Heimat zurücktebren -1äßt. (Leb, hafter Beifall.) Ihr Beifall bezcugi mir, daß ih Ihnen gus der Seele ge\prohen habe. In diesem Sinne rufen wix: Elsaß« Lothringen, das Deutsche Neich und der Deutsche Katser, sie leben ho, ho, ho!
Jn der ber Men Run der Ersten Kammer des Land- tages hielt der Präsident Dr. Hoeffel, obiger Quelle zufolge, nachstehende Ansprache:
Wir sid am Schuß unsercr heutigen Sitzung, arm S (luß unserer dicejäbrigen kurz:n Tagurg: Auch sie stand unter dem Einfluß der Ereignisse, der Aufgaben der Zeit, tie wic durh- leben. An diejen Aufgaben an ih1em Leil mitzuwirken in Erfüllung der ihr durch die Verfassung auferlegten Pflicht, das war’ auch in diesem Jah1e das Bestreben der Kammer. In Erfüllung dieser Pflicht haben wir! mit den Tiuägern unserer Regterung in der Erörterung aller Frog-n auf dem Boden vollen gegenseltizen Veitrcuens zijammengestanden. Wir haben unserem Volke neue Opfer auferlegen müssen, und wir wollen uns nicht täuihen über das weitere Maß der Opfer und der Aukdauer, die der Kiiteg noch bon uns fordern wir», Meine Herren! Wir haben diesen Krieg nit gewollt. Unser elsaß-lothcinglsdes Volk hatte keinen dringenderzn Wunsch, als es möchte bleiben, wie es war; kei-e andere Ueber zeuauvg als die, doß ‘dos Hell unstres Larites im weiteren Festhalten am B-stehenden zu finden si. . Wir hatten auch den Kiteg 1870 ni@t erjehut. Wir sind aber damals dur“ etnen völtkeirecht- lichen Friedendvertraz dem Leutschen Neiche einverletht wo1 den. Dieser Friere ilt ein völkerrechiltcher Akt, der endgültig Necht seschaffen und dauernd Elsaß-Lothringen mit dem Deut. ghen Reiche verbunden hat. Wir haben unter der Führung desselben während 43 Jahre die Segnungen des Frtedens gznofjen, Wir haben miierlebr, wie in dieser Zeit die Landwirtschaft: ih frâtlig und lebensfähtg neben etner starken Inbustuie ertwickelte. Wir haben miterlebt die shnelle Eaifaltuna der Verkehrsmittel, die Er ruugeushaften der Tehnlk und Wissenschaft. Wir haben miterlebt, wie auf dem Gebiete der Menschlichkeit das große fozialpolitis(e Problem immer mehr der Wiurg entgeg-ngebracht wurde. Gs würde uns \chlecht anstehen, die Ruhe des küblea Beobachters zu bean« spruchen angesichts etner Entwicklung, an der jeder im großen wie im fleinen seinen Au1eil hatte. Wic haben erfahrev, was wir am Deu!shen Reiche haben. Es wäre Undank, dies nicht anerkennen zu wollen. Es |st nie so viel vom Nationaliätenprinzip ‘ge shrieben und geredet worden wie heute. Die Naticnalität hat tbre Grundlage in Absiammung und Sprache. Die amtiichen G: mittlunger, die auf Volkszäh!ungen beruhen, auf eigenen Angaben der Bevölkerung, egeben tin Elsaß-Lothringen 87 Prozent ‘deut|dh- Ne. 12 Prozjent französt1{chsp1echende und 1 Prozent fremd- prahige Einwohner. Wo das Nationalitätenprinzip h!nneigt, zeigen diese Zihlen zur Genüge. Meine Heren! Das Schiial hat uns im Jahre 1871 roieder zu Deut‘hland geführt. Wir sino mit thm wirtshaftlich, ethnologisch und \pracklich eng verbunden. Wir sind von der Ueberzeugung durchtrungen, doß für Elsaß- Lothringen eine er) pueßliqce, friedliche Zukunft nur im Verband mit dem Deutschen Reiche, zü dem wir treu stehen, iu erhoffen ift. (Lebbatter Beifall.) In dieser Ueberzeugung gehen wir beute aus.inandir. In der Hoffnung, ‘taß ter gate Wille, den unser Kaiser ¿um Prinzip setner Politik vor einigen Monaten ertlärt bat, tald allgemei es Versländris finden möge. Jhn aber, den Landesherrn Eljaß-Loihringer.s, den Kaiser des Deutschen Reichs môae Gott weiter \chüy-n und leiten. Seine Majestät der Deutsche Kaiser, er lebe ho, ho, ho!
Oesterreich-Ungarn. Der Kaiser hat laut Meldung des „W. T. B.“ folgenden, aus dem Standort des Armeekommandos vom 6. Juni datierten Befehl erlassen: Die großarligen Crfolge der Seucherbekäwr pfvng im Kitege haben meinen Truppen und Völkern schwere Opfer ezspart, mine W- hrmacht \shlagfertig erhalten und zu den Grfolgen der Waffen wesentli beigetragen. Durch einheitliches Zusammenwirken, durch Einsatz ihrec ganzen Kraft und größte Selbstaufopferung errangen die Aerite diesen Sieg über einen heimtückls{h:n Feind. V'ele von thnen sind Kriegssevch-n eil?egen, müidige Kameraden j-necr tapferen Militärärzte, die in Ausübung ihrer Pflicht den Soldatentod fanden. Ich spreche der gesamten Aerzteschaft meine unetngeschränkte Ancr- kennung aus, vor allem aub tez lebenden Muitärärzten und den Sanitäts-Kommissionen, welhe voraussckchauend die gewaltiae, alle Teile der Wehrmaht umspanuende Organ! sation ter Scuchen- b:tämpfung ins Leben riefen. Jh danke den me dizinishen Fakultäten, die die Aerzte zu einer fo hoben Auffafsung thres Berufes erzo,„en und dur gediegene Ausbildung eine sichere Grundlage zu der segens- reidjen Tätigk.it der Heilkunde in diesem Krtege legten.
— Sm österreichischen Abgeordnetenhause teilte gestern der Präsident nah Beginn der Sigzung die Jnkraft- seßung des Gesetzes über die Aenderung der Geschäfts- ordnung mit und knüpfte an diese Mitteilung den Wunsch, daß das Haus mit der neuen Geschäftsordnung sih selbst, dem Staate und den Völkern des Staates gerecht werden möge. Das Haus begann darauf die erste Beratung des Budget- provisoriums, welches der Ministerpräsident Graf Clam- Martinic mit einer Negierungserklärung einleitete.
Laut Bericht des „W. C. B.“ versicherte der Miristerpräsident, daß die Regierung alles aufbieten werde, um au ihrerseits dazu bet- zutragen, daß die Tagung des Reichsrats dem geliebten Vaterlande in dieser ernsten Stunde eine mähtige Sitüge sei und der Bevö!kerung in dieser s{chweren Zett Hilfe und Trost bringe. Der Ministerprä- fident erinnerte an die unsäzlihen Opfer, die das furtbare blutige Rivgen verlangt hat, und gedachte mit tiefer Trauer der Tausente, die thr Leben gelaffen und ihre Gejundbeit geopfert haben für des Vater- landes gebeiligte Ehre und für dessen Besland. „Alle Tränen, kie geflossen sind und fließen*, sagte der Ministerpräsident, „sind aber nicht umsoast geflofscn. Untere altz heißgeltebte Wéonarchie fteht beute noah 91 Kriecêmenzten fejttx denn je. Sie ha? ein Exrcach?n çeretert, cin
lethargie und innerem Hader, und thre Erhaltung und f v La "Seldiiépkenien, das danken wir unferer ruhm- dieses L lien Armce, an der die Stürme der Fetnde zerschelten. ceihelle e heldenmütige Armee geleistet an Todesmut, Ausdauer Bas wi aterlandsltebe getragener Soldatentreue, davon werden voch und Geschlechter er¿ählen, und thnen allen, dle draußen im Schüßzen- spâtece ine feste und unbezwinglihe Mauer bilden, heute einen wa1men gaben C dankbares Gedenken hinavszusenden, sei auch der Re- Gruß estattet. (Lebhafter Beifall). Ebenso wollen wir dankbar gierung Sr gedenken, die unverdrossen und mit bewunderungöweiter gllér ere ies eitragen, was der Kieg ihnen an S&merzey, Lasten Od bebrungen aufgebürdet, aller jener, die in nicht ermüdenter 10) 8 Htrterlande bié wirts{chaftlihße Durhallung ermögliht und Arbeit nee gegeben, was sie brauchte. Im testen Vertravea auf die der Be vate Mauer unserer Vectekdiger blickcn wir stolzerhobenen ube 8 aid voll Vertrauens in die Zukuust. Hinsichtlich der aut- a gen Lage siad Aussichten und Möglichkeiten für Hecbeiführung vi renvollen Friedens vorhanden.“ int r Miristerpräsident verwies auf die Thronrede und i Tobârin auf Fragen der inneren Politik über. e ite sich zunächst mit den bei der Eröffnung der Sitzung abgegebenen N Me tngen in welden nationale und autonomisttiGe Sonderwür sche Ch größerer Heftigkeit und Etnseitigkeit als sonst vorgebracht que seien. Ste wären durch die von dem Weltfriege aufgewühlten h falen Leidenschaften zu erklären, aber die Lehre dieses Krieges ehrlich eine andere. Die Völker Desterceichs haben in keinem E "nblide dec Geschichte ihre unauflöelie Zusammengehörigkeit M voller verireten, ihren ges{lofenen Staatswtllen und ihre fiegs ride Kraft in Abw: hr und Angriff mit elementarer Wucht zu ent- ‘len vermocht, als in dem Weltkampfe unserer Tage. (Zustimmung.) hie festen Grundlagen des Neiches, die aus den politischen Wirren 4 eten Jahre glücklicherweise unversehrt hervorgegangen “en, haben sich als unerschütterlihe Träger einer _„heisptel- A " pon Freund und Feind bewunderten Machtfülle er- N Stark, wie Desierreih in diesem Kriege war und ist, muß T it im Frieden bleiben, wenn es im Wettstreite der Nationen U Melt um die friedlihen Entwicklungsmöglichkeiten der Zukuntt idt zu furz koinmen soll. Nur ein festgefügtes, kiastvolles, gesundes Syatôwesen wird den Anforderungen der Zukunft dauernd gerecht vaden. Darum darf an jenen vollbewähiten Grundlogen nicht
¡telt werten. Die Reglerung“ muß vor allem gegen O tru von politisWen Zusammenhängen, bie in die hcheit81phäre verbündeter Mächte oder in tie des anderen
Ztaates der Monarchie binübergreifen, nachdrücklih Vernaßrung ein- L Zuslirbiino.) Wenn in der Rethe von Erklärungen in der (réfrungéfizung das VBekenntnis zum Staate nicht in jener \cuilihen Weise he1rvortrat, wie ih es nach fast dret Kri: g®jalren abosst batte, so mag der Grund vielle!cht in dem nationalen Retzungt - w'ante zu suchen sein. Wäre es auders, ih glaube, die Völter 9 sterrelchs würden es nicht versteber. (Z»stimmung.) Vor allem (ber würden cs dtejentgen nicht verstehen, die obne Unterschied der \\ationaiität an den Fronten thr Herzblut für Oesterreich einscßzen. (1 bhaiter Beifall.) Die hier gehörten Programme können schon deshalb ndt nebeneinander verwirklicht weiden, weil sie si wehselseitig durck- feuzeu. Die Völker Oesterreichs wären, wenn sie ihre Wünsche in solcher jem zu verwirklihen versuchen wollten, verurteilt, ihre Kiäfte in indlosen, ausfihtslosen Kämpfen , aufzuzebren. Die besonderen Eiedlung8vezhältnisse, unter denen die Voiksstämme und Volks- huhteile in ‘diesem - innersten Kern CGurcpas wohnen, führten
{wendi ur Bildung unseres Siaatswejens, und die Ge- itidte id in diesem Kriege unter allerernsiesten VBe- tigungen die Probe auf die Richti,keit ihrer Schöpfung.
4 realpolitischer Erwägung der Entwoicklungsmözlichkeiten darf man
v Ri. niht übersehen, die den Völkern, die innerhalb dieses Élcatowe]lens Schuß und Sicherung ihrer nationalen Eristenz wunden haben, den Verzicht auf das Höchstmaß nationaler Be- thuung auferlegte. Siatt jener nit zu verwirklichenden, it den Yünfaissen der Gesamtheit und mit den unver äußerliczen Rechten, h unteretnanderx selbst im-Gegensoy stehenden Programme will die fegierung ein Programm bieten, bas alles das, was jene Vor- d'âge an den wirklihen Volkobedürfnissen Entsprebend- m, Erjüll- huew, Realem enthalten, zusammenfaßt und inU-beretnstimmung bringt. Dieses Programm birgt ein Ge meinjames, das sie im Grunde ihres herens doch alle lieben, nicht mit der Shwärmeret nationaler lebeischwänglichkeit, abzr mit der Liebe anhänaglicher, dankbarer und vetiauender Söhne. (Lebhafter Betfall. Widerspruch und - an- haltende Zwischenrufe der Tshechen.) Das Programm der Regterung it Desterreih. (Stürmischer Beifall.) Oesterrei, wie es si im Vollgefühle verjünater Lebensenergien anschidt, ein mächtiger Faktor hu der wirt shaftlihen und sozialen Entwicklung der Zukuntt zu werden. Desterreih, als ehrwürdig*, stolze, fesle und ewige Burg seiner Vker, Die Regierung verkennt nicht die Notwendigkekt eines zwed- máißigen und organtshen Ausbaues des Besithenden. Die Regierung behält ih vor, im geeigneten Zeitpunkte mit umfassenden Vor- lägen hervorzutreten, wie nah threr Vetinung zwischen den staat- lden Notwendigkeiten und berecktigten Wünschen der Völker ein lüdliher Ausgleich bergestellt werdea könnte, und wird au ‘gern lhr aus der Mitte des Reichérats zukommende Anregungen entçcegeu- whmen. Troy aller Schwtertgkeiten wäre_es mit der Logik der Ge- dichte geradezu unvereinbar, wenn dieses Oesterreich, das einer Welt bon Feinden gegenüber einen so herrlichen Beweis von Lebens- bejahung geliefert hat, nun nit fähig sein sollte, das alte Eltern- baut, das es so prahivoll verteidlgt, auch {m Innern für setne Be- wohner wohnlih einzurihten. (Lebhafter Beifall.) ‘In der Lösung leer innerpolitishen Frogen erblidt die Regterung elne unserer wesentlichsten Zukunftsnotrwoendigkeiten, freilih nit die etnztge.
Der Minijterpräsident wies auf die gewaltigen Aufgaben hin, die der Krieg mit ih gebraht hat, und erklärte: „Vei aller Pflege unserer innerstaatlihen Besonderheiten unt, natiozalen Bedürfnisse dürfen wir sie doch niht zu Fesseln werden lafsen, die uns am Ethiitthalien mit den anderen v-rhindern. Den großen Aufgaben der Zukunft wird derjenige am sichersten gerechckt werden, der ine Kräfte am best:in zu gebrauchen wetß. Darum gilt cs, se nit zu zersplittern, sondern zu sammeln. Nicht minder vidtig als die organische Durcbildung unserer politischen Verfassung {st der Augbau unserer wirtscaflihen Einrich- Ungen," Der Miristerpräsitent erörterte eingehend das Problem der Kriegowirtschaft und führte die auf diesem Gebiete getroffe- nen Maßnahmen an, wobei er insbesondere die Schaffung eines Volkternährungsamts, bie Ausgestaltung des staatlichen Versorgungs- bienstes sowie die Maßnahmen zur Bekämpfung dex mißbräuchlichen lénüzung der Kriegskonjunktur, wie sie gelegentlich in empörender Viise zutagé traf, hervorhob. Dr Ministerprästdent gedachte erner des Vorgehens für die Minderbemittelien. Ohne Scheu bur der Höhe des Aufwandes und vor der Tiefe des. Ein- rif 8 in die volkswirtscaftlihen Beslände babe sih die Regierung ntlhlossen, mit staatlihen Geldmitteln und duich staatliche Vorratébeshaffung den bedränatesten Schichten der Bevölkerung zu ‘fen, gonz abgesehen von den unmittelbaren Zuschüssen für die Etaatzangeslellten, Bei einer Kritik dieser Maßnahmen dürfe man t unüberwindlihen sahlihen Schwiertgkeiten niht übersehen, wie t ih in alen kriegführenden, ja selbst in den neutralen Staaten infolge der langen Dauer des Krieges ergeben hätten. Dir Minister- sident sagte ferner: „Vor allem aber wird das Haus eins nit ersehen. Niemand auf der ganzén Welt hätte es von vornherein für nöglich gehalten, daß wir, beschränkt auf unsere Kräfte, einen Krieg bon jolhem Umfang dur mehrere Jahre auszuhalten vermödhten. Das kitte Kriez8jahr geht zu Ende. Der innere Betrieb arbeitet auch beute noch, und er wird, wenn die \{wiertge Zeit der Wende des Üntejahres übeiwunden sein wird, sogar besser arbeiten. Dies danken vir dem urgeahnten Rethtum unsexer eigenen Hilfêquellen, vor allem
ter Einsicht, Opferwillt:ket und Seelen"1ärke e ner wahrhaft staats
treten Bevölterung. ndem die Reglerung diesem stillen Heldentum tteudig den Zoll ba G abstattet, darf sie de vielleicht
fer, daß die Größe des gemeinsamen Erfolges gegenüber ber Kritik
an einzelnen Maßnahmen für die Würdigung ihrer Gesamtheit einiger- maßen in die Wagschale fallen kann.“ a
Bei Crörterung der wirtschaftlichen Fragceu der ösler- reiBli\chen Konsfolidierung ncch dem Kriege erklärte ter Minister- prâfident: „Die Leistungsfähigkeit unseres Staatswesens vermag den ungebeueren firanziellen Anforderungen der Kriegsfübrung rest!os gereckt zu werden. Das Ersordernis dauernd zu fundteren und tamit das Gleihgewiht im Staat9haushalte zucückzugewinnen, ist nur auf Grundlage einer gefestigten, n ungestöriem Aufschrounge befindlihen . Volfewiruchaft möglic%.“ Der Minijle&vräfizcnt verrotes ferner auf den engea Zusammenhang zwischen dir Wiederherstellung der Valuta uno den allgemeinen Bes dingungen “ der künitigen Produktion und bctonte die Wich- itgkett des Finanzproblems. Gr beiprah fotann den wirtscaft- lihen Ausglei% mit Ungarn, wobei er bemerkte, daß die Negtezurg vor Tunzem mit der ungarischen Wiegtierung ein nad den Jvtercssen beider Teile forgfäliig abgewegenes, auf lärgere Dauer berechnetes Verhältnis sichergesteDt habe, mit dessen gesegliher Fest- leguyg fich das Haus baid zu beshäfciuen haben werbe. Eine solde Feilegung diene dem Gedanken der im Weltkrlege neuerlich als gemeiniame Lebentnotwer digkeit erkannten unaufiêslihen Zusammen- gebörigleit der beiden Staaten der Vonarchie und werde gewiß dos wechselseitige Verständnis und das Ginvernebwen des politischen Fühlens und Denkens nmachhaltig fördern. Sie blete aber auch beiden Staaten den gac nicht boch genug zu verar schlagenden Gewinn, daß die Monarchie als gewichtiger Faktor auf dem Plane der künftigen handekspolitishen Atmahungen auf- treten könne. „Vor allem werden wir“, fuhr der Ministeipräsident fort, „etn Abkommen mit jenen Staaten suchen, mit denen uns in gewaltiger Zeit voll bewährte Bündnisse um)|@ließen. Mit dem Deutschen Peiche (lebhafter Brifall und Heilrufe), das uns son vor dem Kriege du Jahrzehnte hindur ein mächtiger trezer WBundeë- genc1sse geweien ist, mit der Türkei und Bu!"garien (lebhafter Beifall), die, jeit langttn unsere Freunde, während des Kamp}ses uns als Ver- bündete zur Seite traien. Las weitere Prograwm erjtreckt sich auf jene Staaten, deren Neutralität die Regelung wirischaftlier Beziehungen ins Auge fassen !äßt, während im übrigen natürlich vorerst das Weltbild nah dem Kriege abgewartit werden muß. Die wirtshasilize F! sligung t die unerläßliche Vorautseßung tür die Lösung un)erer übrtgen Zukunstsaufgaben. Wir dürfen uicht säumige Zahter werden kder Schuld gegenüber allen tener, durch deren unrver- gleihlihes Wirken on der Front und daheim das Vaterland gerettet wurde. Diese Schuld an der ganzen Bevölkerung hat die Thronrede anerkannt, bie lInétbejondere eifrige Fürsorge für die besonders ckwer betroffenen Schihtken des Mittelistandes in Ausficht stellt und eine ausgreftfende Tätigkeit auf tem Gebtet der soztalen Wohlfahrtspflege anfündigt." (Lebhafter Beifal.) e N i
Der Ministerpräsident besp:ach dietbezüglih die Errichtung eines Ministeriums für Volksgesunbheit und soztale Für- sorge und kündigte elne entiprehende Vorlage an. Gr erbat für dte Durchführung dieser Aufgaben die Untersiüßung des Hauses. Die Lösung aller großen Fragen werde der hingebenden Arbeit des Par- laments u d der Re„terung bedürsen. Wir möüfßsen darangehen, mit aller schaffen2f: ohen Energie sie zu lösen. Ste alle zusammen bilden das disterreichliihe Problew, dieie aroße beilige Frage, von deren giüdlider Lötung unsezes Vaterlandes Bestand, Glück und Macht abhängen. Wir müssen die Formel finden füt die Lösung, und diefe liegt in dem einfachen Worte: Seien wir vor allem Oesterreicher! (Lebhafter Beifall und Zwishemufe.) Viele von uug haben im Schüßengraben gelegen. Deutsche, Böhwen, P-.!en, Uktrainer, Slowenen, Ruwänen, Sezrbeo- kroaten und Italiener, und die Büchiea hoffen glei gut, und die Bajonette waren gleich \charf. Es wäre einfach nicht denkbar, daß diejelben Menschen, die pegen eine Welt von Feinden Oesterreichs Grenzen bis zum leßt:n Aiewzuge vertetdigen, niht imstande sein sollten, au den Swaiten des inneren Zwistes zu bannen und unser Nateriand Hinautzuführen aus dem Autagshader der Nationen und Parteten einex glüctlihen Zukunft entzegen- (Lebhatiter Beifall.) Sorgen wir reretnt bafür, daß, wenn unsere Krieger he:mkchren, die Grundsteine sckon gelegt sind für jenes Desterrei, wie es unsere Helden draußen tn treuem Getenken an die Heimat ersehnen und an dessen Bilde sie sih aufrihten in mancher Stunde fuick@tbaren Ernstes.
Das Haus begann darauf die Besprechung des vorläufigen Haushaltsplanes. |
— Der ungarische Minislerpräsident Graf Esterhazy und der Präsident der Unabhängigkeitspartei Graf Apponyi wurden gestern vom König Karl wegen der mit der Kabinetts- bildung zusammenhängenden Fragen in Audienz empfangen. Graf ChierDagy besprah sih auch mit dem österreichischen Ministerpräsidenten Grafen Clam-Martinic und hatte ferner eine lange Unterredung mit dem Minisier des Aeußern Grafen Czern in. Dem Ungarischen Telegraphen-Korrespondenz- Bureau zufolge bekennt fih Graf Esterhazy im ganzen Um- fange zu der im vollen Einverständnis mit den Bundesgenossen geführten auswärtigen Politik des Grafen Czernin.
Griechenlaud.
Nach Havasmeldungen hat der König Konstantin bid a zweiten Sohnes, des Prinzen Alexander, abgedankt. N
Um Montag vormittag hatie der ee E der Verbündeten Jonnart mit dem Ministerpräsidenten Zaimis eine Unterredung, in welcher er von ihm im Namen der Schußmächte die Abdankung des Königs und die Bezeichnung eines Nachfolgers unter Ausschluß des Thron- folgers verlangte. Zaimis erkannte die Uneigen- vüpigkeit der Mächte an, deren einziges Ziel die Wieder- herstellung der Einigkeit Griechenlands auf Grund der Ver- fassung sei, erwiderte aber Jonnart, daß ein Entschluß vom König erst am Abend nach Zusammentritt eines Kronrates, bestehend aus den ehemaligen Ministerpräsidenten, gefaßt werden könnte. Troß der Heßereien gewisser Agitatoren wurde die Nuhe in den Straßen Athens nicht gestört. Nachdem Zaimis Jonnart den Brief mit der Annahme der Ab- dankung überreicht hatte, hat der ehemalige König die Absicht ausgesprochen, sih auf ein englisches Schiff zu be- geben und über Jtalien nach der Schweiz zu fahren. Die Truppen, die zur Verfügung des Oberkommissars der Mächte standen, hatten Befehl erhalten, niht zu landen, bevor der Entschluß des Königs bekannt war. i — Der „Daily Telegraph“ gibt die Meldung der atheni- hen Presse wieder, wonach die italienishen Truppen, die Janina beseßten, den griehishen Zivilbehörden und der Garnison befohlen hätten, die Stadt binnen einer Viertelstunde zu verlassen. Die italienishen Truppen rüdckten südwärts weiter vor, um Prevesa und den Rest von Epirus zu beseßen.
Kriecgsnahrithten.
Berlin, 12. Juni, Abends. (W. T. n A In Flandern zeitweilig lebhafter Feuerkampf. Süd- h N Lens sind englishe Angriffs im Nahkampf ge- eitert. | Im übrigen nichts Wesentlichés.
Jun Flandern wurde die übliche Kampftätigkeit der leßten * F Tage in überraschender Weise durch englische Kavallerie-Angriffsg : östlich Messines. unterbrochen. Jn drei Wellen preschten die " britischen Yleitergeshwader über das Trichtergelände vor. Was fich nicht in den Nesten der Drahtverhaue verfing und in Trichtern und Gräben zu Fall fam, brach im deutschen S(nell- feuer zusammen. Jü wenigen Minuten war alles vorüber. Das Gelände vor den - deutishen Gräben war mit toten oder stérbenden Reitern und Pferden bedeckt, während die geringen Nefte der Ueberlebenden in rasender Karriere sich zu retten suchten. Nördlich der Douve versuchten die Engländer cinen starken Jnfauterievorstoß. Ein geringer Anfangserfolq wurde durch fosortigen Gegenstoß wieder wett gemacht. Auch südlich der Douve wurden zwei britische Vorslöße abgewiesen.
Un der Artoisfront hielt fich bei schlechter Sicht die Artillerietätigkeit in mäßigen Grenzen. Erst gegen Abend \hwoll das feindliche Feuer an und verstärkte sich im südlichen Teile des Lens-Bogens zum Zzerfiörungsfeuer. An ver- schiedenen Stellen vorfühlende britische Patrouillen wurden überall abgewiesen. Eine deutshe Patrouille brachte südlich Neuve-Chapelle Portugiesen gefangen ein.
An der Aisnefront mühten sich die Franzosen ver- zweifelt, die am 10. Juni westlich Cerny verlorenen Gräben zurückzunehmen. Am 11. lag vom frühen Morgen an s{hweres Artillerie- und Minenfeuer auf den gewonnenen Stellun- gen. Im Anschluß daran versuchten die Franzosen den ganzen Tag über bis in die Nacht hinein nicht weniger als 5 Angriffe. Von diesen wurden zwei bereits dur das deutsche N L Lng S enes auf die gefüllten Gräben im Keime erstickt. Dreimal gelang es den ranzosen, ihre ershöpften Sturm- truppen vorzuführen, und ebenso oft wurden sie nach erbittertem Nahktampfe mit schweren Verlusten zurückgeworfen. l
Nördlich von Reims, beiderseits der Straße Ripont— Tahure sowie in der Gegend der Combres-Höhe wurden feind- liche Vorstôße abaewiesen, während eigene Patrouillen sowohl bei Bois-Soulains wie westlich Nivrey Gefangene àus den französishen Gräben zurückbrachten.
Großes Hauptquartier, 13. Juni. (W. T. B.)
Westliher Kriegs schauplaß. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.
In starken Feuerwellen bekärapften sich die Artillerien im Ypernbogen und südlich der Douve. : i
Westlih von Warneton kam Miltags ein englischer Angriff in unserem Vernichtungsfeuer nur an wenigen Stellen aus den Gräben; die vorbrechenden Sturmwellen wichen in unserer zusammengefaßten Jnfanterie- und Artillerieabwehr unter Verlusten zurü. Abends scheiterte dort in gleicher Weise ein erneuter Anariff der Engländer. i
Westilih der Straße Arras—Lens lag morgens heftiges Wirkungsfeuer aufunserenStellungen.Star ke enalisch ies die auf dem Nordufer desSouch ez-Ba ches angriffenund inun}ere Gräben drangen, wurden in kraftvollem Gegenstoß eworfen. Jn nachfolgenden erbitterten Handgranatenkämpfen engten unsere Stoßtrupps eine noch verbliebene Einbruchsstelle ein.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.
Jn einzelnen Abschnitten der Aisne-Front, in der Champagne und an der Maas zeitweilig lebhafte Feuer- tätigkeit.
Heeres gruppe Herzog Albrecht.
Nichts Neues.
Auf dem
'und an der
östlihen Kriegs\chauplaßzß
mazedonishen Front keine größeren Kampfhandlungen.
Der Erste Generalquartiermeifter. Ludendorff.
Oesterreihish-ungarischer Bericht.
Oestlichec Kriegsschauplaßg. Wien, 12. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Jn Ostgalizien neuerlihes Anwachsen der feindlichen Artillerie- und Fliegertätigkeit.
Jtalienischer Kriegsschaupla ß.
Die Kämpfe in den Sieben Gemeinden dauerten fort. Die italienischen Angriffe richteten sih hauptsächlich gegen den Monte Forno, den Monte Chiesa und die Grenzhöhen nördlich davon. Jm südlichen Teil dieses Raumes D \cheiterten sie in den Nachmittagsstunden {hon in unserem | Geschüßfeuer. Auf dem Grenzkamm fingen unsere Truppen starke feindlihe Stöße im Bajonett- und Handgranatenkampf auf. Um Mitternacht brach der Gegner zwishen dem Monte Forno und dem Grenzrücken abermals mit erheblihen Kräften vor. Sein Beginnen blieb wieder erfolglos.
Sonst an der italienishen Front nichts Neues.
Südöstlicher Kriegsschaupla §.
Ein italienisches Flugzeuggeschwader belegte Durazzo mit Bomben. Mehrere Albaner wurden getötet.
Der Chef des Generalstabes.
Bulgarischer Bexicht. Sofia, 12. Juni. (W. T. B.) - Generalstabsbericht,
Mazedonische Front: Jw Vardartal ziemlich lebhafte Artillerietätigkeit. Auf der übrigen Front {wache Artillerie- tätigfeit. Für uns günslige Erkundungsvorstöße zwischen Vardar und Dojransee. Jn der Ebene von Serres Ge- fehte zwischen Wachtposten.
Die Flugtätigkeit war auf der ganzen Front rege. Ein feindliches Flugzeug wurde nach Lustkampf bei Serres ab- geschossen und fiel westlih des Tachinosees nieder.
Rumänische Front: Schwaches Artilleriefeuer bei Tulcea und Jsaccea. :
Der Krieg zur See.
Christiania, 11. Juni. (Meldung von Norsk Tele«. grambureau.) Das Ministerium des Aeußern teilt aus San- defjorden mit: Die Bark „Deveron“ ist am-9. Juni ver