1917 / 158 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Jul 1917 18:00:01 GMT) scan diff

i: Bekanntmachung über den Höch stpreis von VBrennfkirschen.

S 1.

Der Preis für solche Kirschen, die ih zum Gentfe in rohem Zustande n'cht eignen und ber tam: in ihrem Er- aeugungsgebiet ausschließlich zur Branntwein erstellung ver- wendet werden darf beim Verkauf durch den Erzeuger nicht mehr als 18 Pfennig für das Pfund betragen.

| 8 2,

Die bei den Landes-, Prooinzial- und Bezirksstellen für Gemüse und Obst gebildeten Preiskommissionen können für ihr Wirtschaftsgebiet einen anderen Erzeugerhöchstpreis bestimmen, A bac eltnd selgesegten MOlprels nicht um mehr als

/o eiten und nicht um m 50; i - rückbleiben darf. s E O E

A Verordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündung

in Berlin, den 5. Juli 1917.

Reichsstelle für Gemüse und Obst. Der Vorfißende: von Tilly.

; ; Bekanntmachung über die Fishversorgung von Groß Berlin.

Vom 5. Juli 1917.

fh Grund des 8 2 der Bekanntmachung über die Beaufsichtigung der Fischversorgung vom 28. November 1916 (Reichs-Gesezbl. S. 1305) wird fo gendes bestimmt :

T _ Dee Versorgung des Bezirks der Staailihen Verteilungsstell A ion dea mit A S O S von Fisden nee 1d der Fischverteilung Sroß Berlin, Gesellschaft mit h te Haftung, tin Berlin übertragen. E I

IT. Die Fischverteilung Groß Berl!n G. w. b. H. kann DVe- ftimmungen üder die Preise und den Absatz v i Zubereitungen von Fischen S t 10 TON Naa Uo pon

ITE. Die Organe der Gesellhaft sind bei der G ästsfü e v S L L ub n Adi A ellungen des Bersißgenden der Staatlihen Verte largbft ü Groß WBerlin eure s E

1V. Die StaatliYe Verteilungsst f 41 ; bühren erheben. Ye Verteilungssteue kann für ihre Täit!gkeit Ge

Vi : e Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung in

Kraf Berlin, den 5. Juli 1917. Der Reichskommissar fär Fischversorgung. von Flügge.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnungen vom 26. Nos vember 1914, 22. Dezember 1914 und 10. Februar 1916 sind die Anteile der englischen Erben an dem Nahlaß dés am 29. Juli 1916 in Hamburg verstorbenen Rektors a. D.

Ins g AaA, Mar V A zwangsweise lung des Kaufmanns Max Peter Jansen, Hambu Glaudiusftraße 5, gestellt worden. E M Hamburg, den 28. Juni 1917.

Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Strandes.

Bekanntmachung.

. Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs- weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGVl. S. 487) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsoerwaltung angeordnet worden.

466. Liste.

Städtischer Grundbesig. Kreis Weißenburg Gemeinde Wörth a. S. (01,97 a) Hof, Wobnhavs und Nebengebäude, Stadt, Haus Nr. 64 der Serot, Ludwig Marte, G Anna Maria geb.

Sadoul, ohne Gewerbe in Mey (Verwalter: Notar ® | in With a S) e n ae (Verwalter: Notar Messerschmidt

Straßburg, den 27. Juni 1917.

Ministerium für Elsaß: Lothringen. Abteilung des Innern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise Verwaltung fran ösischer Unternehmungen, vom 26. No- vember 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) is für die folgende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

467. Liste. .

Nachlaßmassen: Der Nachlaß der am 10. April 1917 ver- stordenen Witwe Georg Fortwenger, Julie geb. Wack in Wasßeln- heim. Zwangsbeiwalier: Notar Spay in Maursmünster, 1. Zt. in Straßburg. f

Straßburg, den 27. Juni 1917.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmathung.

Auf Grund der §8 1 und 2 der Verordnung des Bundesrats vom 25. September 1915 zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel ist dem Nohproduktenhändler Josef Goldberg hier der Handel mit Gegenständen des Kriegsbedarfs untersagt worden.

Zwickau, den 21. Juni 1917.

Der Rat der Stadt Zwickau. Ketl, Oberbürgermeister.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 124

des Reichs-Geseyblatts enthält unter Nr. 5920 eine Verordnung über den Handel mit Gänsen,

vom 3. Juli 1917. Berlin W. 9, den 5. Juli 1917.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer,

Königreih Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Regierungsrat Dr. Karl von Weiler in Landeshut zum Landrat zu ernennen sowie | dem Geheimen Kanzeisekretär im Ministerium der öffent- lichen Arbeiten Neff die nachgesuhte Entlassung aus dem Staatsdienst unter Verleihung des Charakters als Kanzleirat zu erteilen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht:

dem Landgerichtspräsidenten Eichner bei dem Land- gericht T in Berlin den Charakter als Geheimer Oberjustizrat mit dem Range der Räte zweiter Klasse,

dem Landgerichtsrat Dr. Schotten in Frankfurt a. M. den Charakter als Geheimer Justizrat sowie

dem Amts3gerichtssekretär Funck in Soldau und dem Sekretär R imbach bei der Staatsanwaltschaft in Kleoe den

Charafter als Rechnungsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben ferner Allergnädigst

geruht:

den Kammergerihtsräten: Dr. Met, Lorenz und Lehl in Berlin,

den Oberlandesgerichtsräten: Wachsmann, Dr. Dassau, Graul, Althaus und Dr. Schultheis in Hamm, As Salomon und Sproßmann in Cöln, Werther in Posen, Ornaß und Schliewen in Marienwerder, Hartog in Königsberg i. Pr., ‘Dr. Nubens und Dr. Loerkens in Düsseldorf, Schultze in Breslau, Dr. Bernard, Schoener- stedt und Müller in Naumburg a. S,.,

den Landgerichtsdirektoren: Dr. Neuenfeldt, Jtschert, Hofmeister, Dr. Maßmann, Liebenow, Dr. Lilia, Dr. Liepmann, Schnigker und Vater'in Berlin, Parthey in R a. O., Staud und Dr. Wege in Cassel, Dr.

ayser in Aachen, Tilemann in Bonn, Dr. Koehler in

Saarbrücken, Neumann in Elberfeld, Russell in Hechingen, Simon in Wiesbaden, Althoff in Essen, Dr. Heuser in Bochum, Boese in Altona, Baur in Flensburg, Schroeder in Königsberg i. Pr., Franzki in Thorn,

den Landgerichtsräten: Simonson, Oertel, Zielen- ziger, Sternberg, Ellendt, Werler, Thomaszews|i, Gemlau und Schell in Berlin, Toegel in Potsdam, Dr. Dittrich und Gogue! in Neisse, Hoffmann in Breslau, Alter in Görliß, Heer und Wenzel in Marburg, von Harten in Lüneburg, Schülgen und Nemnich in Cöln, Bayer in Koblenz, Stag in Düsseldorf, Hosius in Hechingen, Böcken- förde in Arnsberg, von Borries in Bielefeld, Lublin in Königsberg i. Pr.,, Oehlshläger in Danzig, Schulz in Nordhausen, Bornemann und Marcus in Erfurt, Straube und Laddey in Halberstadt, Tourneau in Magdeburg, Albrecht in Greifswald, Schreier in Stettin,

den Amtsgerichtsräten: Dr. Dobberstein in Storkow, Joisch, Geora Shmeißer und Uthemann bei dem Amts- gericht Berlin-Mitte, Weishaupt in Spandau, Ascher in Berlin-Pankow, Mühlbach bei dem Amtsgericht Berlin- Wedding, Krüger in Charlottenbura, Dr. Munk in Neukölln, Ullrich in Trebnißz, Schmidt in Wohlau, Dr. Mangel s- dorff in Liegnitz, Rubel in Görlig, Liedl in Breslau, Schnieber in Glay, Pily in Reichenbah i. Sdhl., Drießen in Wigenhausen, Prausnit in Hanau, Quentin in Karlshafen, Pade in Fulda, Schlemm in Uelzen, Burghard, Hapke und Schuirmann in Hannover, Steinhauß in Wilhelmshaven, Dr. Bodenstein in Einbeck, Mündnich in Koblenz, Tücking in Aachen, Dr. Winand und Dr. van den Bosch in Bonn, Dr. Cohn und Wei ß- weiler in Cöln, Gerber in Sinzig, Hennes in Trier, Klauk in Andernach, Dr. Fleck in Düsseldorf, -Correns in Düsseldorf Gerresheim, Dr. Drehwald in Nassau, Adler und Girshausen in Frankfurt a. M., Seibert, Jacob und Gerson in Dortmund, Nintelen in Meschede, Blasum in Münter, Schwiete in Ahaus, Schulze in Bielefeld, Engelhardt in Werden a. R, Weber in Wandsbek, Dr. Grote in Lauenburg a. E., Günzel in Sonderburg, Szottakowsfki in Allenstein, Chales de Beaulieu, May und Cohn in Königsberg i. Pr., Clahr in Bartenstein, Nitsch in Danzig, Krause in Graudenz, Nichter in Frey- burg a. U, Weber in Bleicherode, Heine in Osterburg, Bartolomäus in Krotoschin, Shwencker in Dt. Krone, Bombe in Bojanowo, Beyersdorf in Stettin, Zippel in Greifswald den Charakter als Geheimer Justizrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben den Anschluß der deutschen evangelischen Kirhengemeinde in Den (Syrien) an die evangelische Landeskirche der älteren Pro- De der preußischen Monarchie Allergnädigst zu genehmigen

Finanzministerium.

Die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Bromberg, Regierungsbezirk Bromberg, und die Rent: meisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Gersfeld, Regierungsbezirk Cassel, ist zu beseyen.

Minifterium des Innern.

Dem Landrat Dr. von Weiler ist das Landratsamt i Kreise Landeshut übertragen worden. s alsamt im

Bekanntmachung.

Auf Grurd der Bundesratsyerordnung vom 23. Se tember 1915 betreffend die Fernbaltung unzuverläsfiger Personen Vom Handel

(RNGYI. S. 603), ist der Geschästsinhaberin Jenny Adamei bon hier, wohnbaft Fi\cherstraße Nr. 2, durch Verfügung vom Gen Tage der Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, sowte roher Naturerzeugnisse, Hetz- und Leucbtstoffen oder mit Gegenständen des Krieasb-darfs sowie Setfen, Seifen- pulver, \häumenden Waschmitteln sowie Oelen und Fetten wegen Unzuveilässigkeit untersagt.

Elbing, den 2. Juli 1917. Dîe Polizeiverwaltung. Dr. Bartels,

A Ò R

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnunz vom 23. September 1915 zur Fernhaltung ünzaverläisiger Pe: sonen vom Handel (RGBL S. 603) habe 1ch dem Kaufwann Wax Bernstein in Char. lottenburg, Bleibtreustraße 10, durch Verfügung vom beutigen Tâge den Handel mit allen Gegenständen des täglichen Bedarfs und des Kriegsbedar1s, insbesondere mit Leder, Kunstleder und Fabrikaten daraus, wegen Unzuverlässiukeit in bezug auf diesen Handelbetricb untersagt.

Berlin-Schöneberg, den 22. Juni 1917. / Der Polizeipräfidert zu Berlir. Kriegswuczeramt. F. V.: Maqchatius.

Bekanntmachung.

Dem Bäckermeister August Linz, geboren am 4. Juli 1855 in Alishweier, wobnbaft in Frankfurt a. M., Einhorngahe 9, wird hierdurch der Handel mit Gegenständen des tägliheg Bedarfs, tinsbejondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeugnissen, Heiz- und Leuchtsto{fen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beieiliguvg an etáem solhen Handel wegen Unzuvarässigkeit in bezug auf dlescn Gewerbebetrieb untersagt.

Frankfurt a. M., den 2. Juli 1917.

Der Polizeipräsident. F. V.: hon Klen ck.

Nichtamtliches.

Deutsches Rei.

Preußen. Berlin, 6. Juli 1917.

Jn der am 5. Juli unter dem Vorsiß des Königlich bayerischen Gesandten,.Staatsrats Dr. Grafen von Lerchen- feld - Koefering abgehaltenen Plenarsizung des Bandesrats wurde dem Entwurf eines Geseßes über Für- sorge für Kriegsgefangene die Zustimmung erteilt. Zur An- nahme gelangten ferner der Eatwurf von Ausführungs- bestimmungen zu dem Gesey über die Besteuerung des Per- sonen- und Güterverkehrs, der Entwurf einer Bekanntmachung üver Wochenhilfe aus Anlaß des vaterländischen Hilfsdienstes, der Entwurf einer Bekanntmachung über Miet- und Pachtver- träge für deutsche Kauffahrteischiffe, der Entwurf einer Bekannt- machung über die Erstreckung von Anfechtungsfristen gegenüber Kriegs8teilnehmern und der Entwurf einer Bekanntmachung über den Fang von Krammetsvögeln. Demnächst wurde über ver- schiedene Anträge und Eingaben Beschluß gefaßt.

——_

Der Präsident des Königlichen Landeswasseramts Dr. Hol tz ist auf Urlaub abgereist.

Infolge der anhaltenden Därre hat sich die Gemüse- ernte erheblih verzögert und teilweise auch verschlech{tert. Der Präsident des Kriegsernährungsamts hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, infolgedessen angeordnet, daß für fehlende Kartoffeln Mehl in größerer Menge als bisher zur Verteilung gelange, so lange bis die deutshe Frühkartoffelernto im vollen Umfang eingeseßt hat.

Rentenempfänger aus dem jeßigen Kriege suchen bei eintretender Verschlimmerung ihres Rentenleidens häufi Privatärzte oder Privatkrankenanstalten auf, anstatt eine Auß nahme in ein Militärlazarett bei dem zuständigen Bezirks- feldwebel zu beantragen. Sie gehen dabei von der Annahme aus, daß die Heeresverwaltung auch zur Erstattung der ihnen durch Privatbebandlung entstandenen Kosten verpflichtet sei. Dieje Annahme trifft aber nicht zu. Zur Vermeidung von Mehrkosten für die betreffenden Rentenempfänger würde es sich empfehlen, doß auch Privatärzte uhd die Leiter von Privat: kranftenanstalten usw. vor der Behandlung oder Aufnahme die Kranken auf den oben erwähnten Weg zur Erlangung der Militärlazarettbehandlung aufmerksam machen.

Oesterreih-Ungarn.

Das Deutsche Kaiserpaar ist zur Erwiderung des seinerzeit vom Kaiser Karl und der Kaiserin Zita abgestatteten Besuches heute vormittag in Laxen- burg eingetroffen und von den Majestäten auf dem mit Fahnen und Blumengewinden geschmückten Bahnhof empfangen worden. Nach herzlicher Begrüßung und Voritellung der beiderseitigen Gefolge fuhren die Allerhöchsten Herrschaften unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung nach dem Schloß. Bald nach der Ankunft empfing der Deutsche Kaise den Minister des Aeußern Grafen Czernin, den öster reichischen Ministerpräsidenten Dr. Ritter von Seidler, den ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Esterhazy, den Vizepräsidenten des Herrenhauses Max Egon Fürsten zu

ürstenberg und den Grafen Johann Wiltschek (sen.) in udienz und fuhr Mittags mit dem Kaiser Karl nah dem Ei des Armeeoberkommandos.

Im Ernäßrungsaus\chuß des österreichischen Abgeordnetenhauses gab der Leiter des Ernährungsamts, Minister Höfer , eine eingehende Darstellung über die auf dem Gebiete der Ernährung bisher getroffenen Maßnahmen und den derzeitigen Stand der allgemeinen Versorgung sowie über die künftigen Maßnahmen. Der Minister begrüßte die Ein- seßung eines besonderen Ernährungsausshu}es und erklärte, unter Dg oluna aller Kräfte werde es gelingen, der Schwierigkeiten Herr zu werden.

Der Finanzaus\chuß des Abgeordnetenhauses nahm die Kriegsgewinn steuer für das Jahr 1917 mit rückwirkender Kraft e das Jahr 1916 an und beschloß eine einheitliche Steuerstaffel für Gesellschaften und Einzelpersonen, die bei Mehreinnahmen von 10.000 Kronen mit fünf v. H. derselben N und bei Mehreinnahmen von 300 000 Kronen 60 v. H-

„Der Justizausscchuß des Abgeordnetenhauses nahm die Kegierungsvorlage, betreffend die Geridhtabarreit der Militärgerichte über Zivilpersonen bei Stillstand der zivilen Rechtspflene, unter der Beschränkung ihrer ksamkeit bis zum 1. Juli 1918 an. Dr. Adolf Groß beantragte, daß die Wiederaufnahm ahrens bei feldgerichtlihen Ver urteilungen auf Antrag des Verurteilten vor bein ordentlihent Gerichte ohne weitere Voraussegungen stattfinden soll. Der

„gebiet,

, s si die Auzsarbeit ines a; Negierungsvertreter sicheule d varbeitung eines be- ziglicien S zu, der dem Justizaus\chuß vorgelegt iwerdeit 108. y z

Der „Wiener Politischen Rundschau“ zufolge steht die Enthaftung der begnadigten früheren Abgeordneten Dr. Kramarcz und Dr. Rasin unmittelbar bevor. Die Enthaftung des Abgeordneten Klafac wurde bereits für lem erwartet, doch stehen ihr noh förmliche Hindernisse im Wege.

Jm ungarischen Abgeordnetenhause erwiderte der Ministerpräsident Graf Esterhazy auf eine Anfrage des Grafen Tisza, betreffend die Erflärung des österreichischen Ministerpräsidenten im Reichrate über die Souveränitäts- rehte des Kaisers hinsihtlih des Friedens schlusses sowie auh hinsichtlih des ungarischen Einflusses, die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und in Sachen des EStand- punkts der Regierung gegenüber dem Selbnbestimmungsrecht der Völker, laut Bericht des „W. T. B.“, wie folgt:

„Vorerst will ih bemerken, daß die Erklärung des ötterretWiscken Ministerpräsiderten die Antwort war auf eine im Reitsrat an ihn gerihtete Anfrage, und daß es mir vollkommen feryliegt, jeßt oder ta Zukunft mich mit öfterzeidishen innerpoliti)chen Angelegenheiten zu befafsea. Die Erklärung des dslerreicischen Wteinisterpräsidenten bat sich nicht auf die Souveräuiätsrehte des Köntgs von Ungarn bejoyer. Das Net des Fitedens\chlusses - ift ein ver- fasjurgsmäktges Hoh-itsrecht, das wte jedes antere verfassung9- méßig- Hohettsreckt umer Verantwortung des Ministeriums ausgeübt wird. (Lebhafte Zustimmung.) JIch will gleih dbe- joaen, daß die ungarische: Regieruna mit doll-m Nahoruck tie gelezilhe Selbständigkeit Ungains und Ungarns Gleihstellung betreffs der Wahrung seines Nechte kreises binsichitih der Füh ung der aus- wärtigen Angelegenht iten veririt). Die egierung wird Sorge trazen, taß die amtlihen Erklärungen in au!wäctigen Fragen mit ihrer vorhergehenden Zustimmung e!folgen." er Ministerpräßdent wies nochŸ darauf hin, daß die Nattionalität:nfrage keine gemeinsome Angelegenheit bildet, sondern gesonzert in Oester - reh und gesondert in Ungarn geregelt wird. „Die ver: búndeten Viächte“, sag'e er, „wollen auch die Souveräntät!reckchte Ungarns antasten; bei jenen Stellen jedo, mit w-lchen ih in aat- ¡ihe Berüh-uyg getreten bin, habe ih nicht die Spur einer so\& er: Bestrebung aefunder. Sowohl die ungait\che als aud die öFter- ri! ch2 Rezterung werden ntema!s eine soihe in lepter Zeit rvo: den verbündeten Mächten verbreitete Au}fafsung über dcs Selbst- desllmw ungsreht der Völker anetkennen, a!s ob eine auf Hrund der Neutralität oder auf anderter Grundlage gebildete Srupp- von urgarisden Staatöbürgern mit Aufiösung des eirbeit- liGen uegarlshen Staat! verbaudes oder mit Aaßeroctiassung der Sovveränität vnd Vaifassurg des ungarischen Staats üter ibre Staatéangehörigkeit eigenmädtig versögen fkönnte. Durch Ar- erfenrurg etrer solchen Auffassung würde Ungain seine dur etn Jahrtausend bewahrie ge|chihtlihe Unantostbarkeit verlezen. Wir winden die Grundlage unserer politisden Einheit aufgeben, die tie fihere Grundlage etaerseits der Mach1htellung der Dynastie, andcrer- seits die Grundlage der Freiheit und Entwick(vng sämtlicher Bütger dieses Staates bildet.“ (Lebhafte Zustimmung.)

Die Antwort wurde zur Kenntnis genommen.

Der Abgeordnete Julius Beck- Madaras\\y (Tiszapartei) stellte eine Frage an die Regierung weaen der Haltung der E die im Kabinett Esterhazy vertreten sei, und sagte:

Obwohl in balbamtlihen Mitteilungen erklärt worden set, daß Graf Michael Karolyi mit der Politik de-s Grafen Czernin voli- kommen übereivstimme, jo hade dîe Partci Karolvis do etne HUtvng beotachtet, die geeignet fei, Besorgnisse bei unteren Bundes, cnos\ n ju erwecken. (S1iürmisher Witer)prud bei der Megierun, spar1ei : Wi t 8 war! Hegen Ste nicht! Niemand hat Deut|chland angegiffen !

Der Redner verbreitete si sodann über die Vorgänge im österreihishen Reichsrat und sagte, das Vordrängen der Slaven erwecke Besorgnisse, daß in Oesterreich der Föderalismus oder der Trialismus die Oberhand gewinnen werde, was die Stellung Ungarns berühren werde. Er frage den Minister- präsidenten, ob er geneigt sei, in dieser Hinsicht beruhigende Erklärungen abzugeben.

Polen.

Jn der legten Sigung des vorläufigen Staatsrats wurde nah dem Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ der von den deutschen Besaßzungsbehörden vorgelegte Entwurf einer Vermögens steuer, grundsäßlih angenommen und seine Durchführung abhängig gemacht von der Vorleaung eines ent- sprechenden Entwurfs, betreffend das österreichische Besatzungs- } der laut Mitteilung des österreichishen Kommissars im Laufe des Juli unterbreitet werden soll. Der Haushalts plan für Juni mit 177 122 46 an Ausgaben wurde genehmigt. Jn Sahhen der Militärgerihtsbarkeit im polnischen deere wurde beschlossen, Schritte zu unternehmen, daß die Offiziere und Soldaten der polnischen Legionen, welche öster- reihishe Staatsangehörige sind, für die Kriegsdauer der mili- târishen Gerichtsbarkeit des poluishen Heeres unterstehen. Veschlossen wurde ferner, das deuishe Militärstrafgeses und ‘Verfahren einstweilen für die polnishe Wehrmacht anzunehmen und eine besonderen Aus\{uß zur Ausa:1 beitung des polnischen Nilitärstrafgesezes und -Verfahrens zu bilden. Es wurde aner- iannt, daß die Ausübung der Gerichtsbarkeit im polnischen Heere wsscließlih den polnischen Offizieren ohne Rücksicht auf ihre Staatsangehörigkeit übertragen werden müsse. Von den allge- meinen Plänen des deutschen Generalgouverneurs, - betreffend dieLebensmittelversorguna des Landes, insbesondere dem Plan der Schaffung eines Landesgetreideamts ' unter Teilnahme von Vertretern der polnischen Gesellschaft, wurde Kenntnis genommen und beschlossen, sih an das General- Zouvernement Lublin mit der Bitte um Genehmigung der Aus- fuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu wenden.

i Großbritannien und Jrland. Ye 2 „Times“ vom 28, und 29. Juni gibt die britischen erluste mit 276 Offizieren und 3990 Mann an.

Frankreich.

t Vel einem vorgestern von der amerikanischen Handels- Remer in Paris gegebenen Mahle hielt der Ministerpräsident Y.o0i eine Ansprache, in der er auf die geschichtlichen Reehungen der französishen und der nordamerikanischen lbt, hinwies und dann, der „Agence Havas“ zufolge, ¡ As die Vereinigten Slaaten in den Krieg eintraten, besliimmten N pur den Mund Wilsons die Bedingunaca Jes künttigen Friedens \ die völlige U:bereinstir mung zwishen ihnen und Frankrei hergestellt war, Nah der Nückgabe Glsaß-Lotbringens an

Ÿ und der WlederhersteDung Belaiens, Serbiens, Polens

P ogeß cat d U Fe Milit L itmas ¿Führt werden “der

en aniomu ' ständige H 4 bi Bestehens der friedlichen Nationen ift.

[eier zu schließen wäre, worn wir Vertteter einer auf moderren Rechtegruntsägen bherunenten Demokf-gati-. un3 gege uuber bâtter. Das Me E pt d bis wir aud von uniserea Feinten "Hort werden. Vet Sieg ift siher, fa!ls wie nicht im eutsckeiterten Augevblid rad merter. Ÿ § N

+# Ein Erlaß „traenni den Abgeordneten Monazie zum Unterstaatssekretäcr für die Seetransporte und die Handels-

marine. Italien.

Dem „Giornal!e d'Jialia“ zufolge hat der Marineminister Trianagi, der in der Geheimsizung der Kammer erklärte, daß auf eine militärishe Hilfe Amerikas nicht gerechnet werden lönne, sein Entlassungsgesuch eingereicht.

Schwedeu.

Von den Dampfern, die sich des deutschen Freigeleits am 1, „Zuli bedienten, sind der „Nationaltidende“ zufolge big jetzt even in Göleborg, zwei in Helsingborg angekommen. Die Ladungen bestehen aus dringend notwendigen Waren und Kohlen.

Griechenland.

Der König hat dem „Temps“ zufolge einen Gnaden- erlaß für alle politischen Verbrechen und Vergehen, Majestäts- beleidigungen, Verleumdungen und Vergehen gegen den König Konstantin und die Mitglieder der Königsfamilie unterzeichnet. Ferner sollen Fahnenfluht und militäishe Vergehen außer vor dem Feinde in den Straferlaß einbezogen werden.

Numüänien.

Nach einer Verordnung des Militärgouverneurs wird der nach der Kriegserklärung in Rumänien verkündete Zahlungs- aufshub bei Mietzinsen, Pachtzinsen und Forde- rungen aus Dienstverträgen sowie Unierhaltungsan- sprüchen aus Familienrechi2verhältnifsen aufgehoben. Die ganzen gestundeten Bet. äge sind jedoch nicht sofo:t, sondern an festgeseßten Terminen zahlbar. Das Necht des Zahlungs- aufschubs erlischt nicht:

1) ‘zugunsten gefangener Angehöriger des Vierbundes näkrend der Dauer der Gefangen'chckaft ;

2) zugursten Heeresangeböriger tes Vierbundes, die infolze des Kikfegcr zustandes aus Mumnärten abwesend oder dte zwar in tum: ten arwé send, tnfolge des Kriegdzujiandes aber threr früherea Be- schâftigurg nidt mehr nachgeben förncn, während der Dauer der Abrwesenacit bezichvngswelise dexr Unterbreuag ter früheren V-- {äftigung. Den Heere anaek örigen 1teht das Heeresgefolge allet;

3) zugunsten der rumänischen Mobilisierten während der Dauer der Krieutbe1et!sckast.

Zugunsten Angehöriger des Vierbundes, die gefangen gewesen, bleibt das Keht des Zahlungsausshubes für den halben Betrag der gegen sie für die Zeit der Gefangenschaft bestehenden Ansprüche in Kraft.

Serbien.

Die beiden radikalen serbischen Abgeordnelen Jankowit\ch und Trisunowitsch sind nah einer Meldung der „Agence Havas“ in das neue Kabinett Paschitsch eingetreten, und awar ersterer als Handels- und Landwirtschaftsminister, leßterer als Minister für öffentlihen Unterricht.

Ameriïa.

Nach einer von „Wolffs Telegraphenbüro“ verbreiteten Mitteilung des amerikanischen Marinesekretärs Daniels sind die amerikanischen Truppensendungen zweimal von deutschen U-Booten angegriffen worden. Das Schutz- geleit sollte im Ozean durch die amerikfanishen Torpedojäger, die jeyt in europäishen Gewässern tätig sind, verstärkt werden. Der ersie Angriff fand am 22. Juni, Abends 101/, Uhr, statt, undzwaran einem Punkte diesseits von dem verabredeten Tresfpunkt mit den Torpedojägern. Eine große Anzahl von U-Wooten nahm an dem Angriffe teil. Sie wurden aber von den begleitenden Torpedojägern auseinandergetrieben. Es wurden mindestens fünf Torpedoshüsse gezählt. Der zweite Angriff wurde einige Tage später auf eine andere Abteilung gerichtet. Es geschah jenseits des Treffpunktes. Die Torpedojäger verwendeten Grencan-Granaten, die erst in einer Entfernung unter Wasser explodierten. Jn einem Falle kam nach einem Schuß auf ein Neriskop Wrackholz nach oben, so daß das U-Boot offenbar getroffen und in den Grund gebohrt war.

Asien.

Der Erlaß, der die Wiederherstellung der Monarchie in China ankündigt, enthält, wie die „Agence Havas“ meldet, u. a. noch folgende Ernennungen: Linatunlan, Minister des Aeußern, Tschutschingpian Minister des JZnnern, Leintschen- ishung, Kriegsminister und Tschangtschenfang, Finanzminister; der General Wangtschinkscheug bleibt Chef des Großen (Heneral- slabs3, der General Tschenaschipschang und Kangyung wurden zum Präsidenten und Vizepräsidenten des Rats der Alten ernannt.

Der Präsident, der sich in die lapamtide Gesandtschaft ge- flüchtet hat, hat, der „Mocning Post“ zufolge, das Amt des Präsidenten zeitweilig an Teng Kuntschang über- tragen und angeordnet, eine Regierung in Nanking einzurichten und Tuan T\chijuj wieder zum Präsidenten zu ernennen. Nach einer späteren Melduna desselben Blattes sind 9 Per- sonen, darunter der Prinz Pin Lun, wegen Hochverra!s auf Befehl des Generals Hsun hingerichtet worden. Der Militär- aouverneur von Tschiii, Tsaokun, hat Tschang Hsun ein Ultimatum übermittelt, in Tem er seinen Nückzug aus Peking

binnen 24 Stunden verlangt.

Kriegsnarichten.

Berlin, 5. Juli Abends. (W. T. B.)

Westen geringe Gefechtstätigkeit. Ai Often Gn Zborow und Brzezany starker

Feuerkampf.

An der Aisnefront kosteten zwei neuerliche Gegenanariffe am Nachmittage des 4. Juli und Morgen des 5. den Franzosen neue shwere Opfer. Die schweren Verluste, welhe die französishe Gegenangriffstaftik dem ershöpften Heere. eint\ägt, veranlaßt augenscheinlich die französishe Heeres!eitung in den Eiffelturmberichten mit einer verblüffenden Unverfrorenheit große deutsche Ans» griffe gzu erfinden,

edro George kat f t, was Wilson und ich selbst von mmertribîne herab gesagt haben, daß der Friede unendlich viel |

dcin Ln Beth harte‘ Lande rechtfertigen. Jn r : ee | fi "am eine eihe rein örtlicher Vorstöße, welche die Fran-

zoson um die wichtigsten Teile ihres Geländegewinnes aus

der großen Frühlfngtoffenfive an der Aisfe brachten. {m

28. Zuai wurden franzósishe Gräben bei Gerny in 1000 1u Breite mit einem großen, in der französischen Stellung ge- legenen Tunnel erobert, am 29 Juni 1200 12 feindluher Gräben südöfilih Corbeny und 1300 m auf der Hobfläche von Bovelle und am 30. Joai über 1 Kilometer Grabensysiem, das öfllih an bie Bovellehohfläche anschließt. Ver allen diesen Stürmen haiten die Deutsczen dank der geschickten Führuög, der Ueberlegenheit der beutschen Jnfanterie im Nahkampfe und dank vorzüglichen Zusammenarßheitens der Artillerie sehr ge- ringe Verluste, während die Franzosen außer gewaltigen blutigen Verlusten fast 700 Mann Gefangene verloren. Die Bedeutung, welhe die Franzosen selbst dev deutscier- seits croberten Grabenstrecken beimessen, geht aus den unab- lässigen Gegenangriffen hezvor, die ohne Rücksicht auf Ver- luste angesegt wurden: Am 2B, Juni wiederholtea die Franzosen ihre Gegenangrifse immer wieder bis in die späte Nacht ohne jeden Erfolg, am 29. Juni wurden zwei An- grifse von den Deutschen abgewiesen, am 30 Juni drei, am 1. Juli wiederum eine größere Anzohl, am 2. Juli zwei An- griffe, am 8. Juli einer, am 4. Juli wiedec zwei. Dec Preis für die blutigen Opfer war gleich Null, denn die Stellungen am Chemin-des-Dames befinden sich heute in der Hauptsache noch so in deutscher Hand, wie sie am 28., 29. und 30. Juni erobert wiurden.

Im Osten vermochten bie Russen die Kampfiätigkeit noch nicht wieder aufzunehmen, wenn auch die eingetretene Pause anscheinend zu neuen Angriffsvorbereitungen ausgenußt wird. Jm Vergleich zu den eingetretenen enormen Verlusten der Russen ist der erzielte Gewinn ganz außerordentlich gering. Unter der Vorspiegelung, daß die Osifront durch den Ab- transport von Truppen und Krieg8aerät nach dem Westen ge- schwächt sei, wurden die russischen Divisionen in ein autsichts= loses Unternehmen und in den Tod getrieben. Der revolutionäre Kriegsminister Kerensfi, der für diese Massenschlochtungen ver- antwortlih ist, scheint die rüksichtslose Aufopjerungs1aktif im Einvernehmen mit Brussilow verfolgen zu wollen.

Berlin, 6. Juli. (W. T. B.) Die deutschen Flugs zeuggeshwader haben in den leyten Nächten zahl: eiche Flüge unternommen. Jn der Naht vom 2. zum 3. Juli griff ein Geschwader englische Munitionslager bei Aire mit 3600 ke Bomben an. DerErfolg war durchs{lagend. Obwohl das angegrijfene Ziel 80 km vor unserer Front liegt, konnten Unsere Truppen in ihren Stellungen vier große aufeinander- folgende Explosicnen und einen bis zum Morgen anhaltenden Brand beobachten. Am Nachmi!tag des 8. Juli warfen andere Geschwader 2500 kg Bomben auf die Bahnhöfe Chauny und Tergnier sowie auf französische Truppen- lager im Aisne-Tal, weitere 800 kg Bomben auf feind=- lihe Waldlager bei Craonne. Jan der Nacht vom 83. zum 4. Juli griff ein Bombengeshwader die Jndustrieanlagen von Pompey im Nancybecken an und warf insgesamt 6500 kg Sprengmu' ition auf das Ziel. Jn der Zeit von 11 bis 3 Uhr Nachts folgte ein Angriff dem anderen; dabei gingen die Flugzeuge zum Abwuf bis auf wenige hundert Meter herunter. Zahlreihe Treffer im Ziel wurden einwandfreìi beobachtet und mehrere Explosionen mit arüner Feuererscheinung festgestellt. Obwohl die angreifenden Flugzeuge in dem Licht der zahlreichen Scheinwerfer kell erleuchtet waren und von den Abwehr- batterien heftig beschossen wurden, keluten sämtliche Flugzeuge in ihren Heimatehafen zurück. Auch die zur Abwehr ein- geseßten feindlichen Flugzeuge konnten die Durchführung des Angriffes nicht verbinden, Der Angriff hat dea für die französische Kriegsrünung überaus wichtigen Eisen- und Hülten- anlagen bedeutenden Schaden zugefügl. Der Schlag trifft die feindliche Kriegswir!schaft um so härter, als die Betriebe im Nancyer Jndustriebecken schon mebrfah dur die deutscen Fliegerangu iffe auf Tage hinaus stillgelegt worden find.

Die deutschen Luftstreitkräfte haben den Quellen enalischer Kraft einen neuen {weren Schlag zugefügt. Der Angriff galt, wie bereits gemeldet, diesmal einem der Havptstüzpunkte und Schlupfwinkel der englischen „großen Flotte“. Am 4. Zuli, Vormitiags 8 Uhr, erschienen deutsche Flugzenageshwader über Harwich und belegten Festung uud Krieashafen aus- giebig mit Brand- und Sprengbowben. Die Großflug- zeuge erzielten in den Arsenalen, Barackenlagern, Docks und Werften, auf einem Flugpiay und auf mehreren Kriegsschiffen zahlreihe Volltreffer. Die klare Sicht gestattete eine deutliche Beobachtung der Einschläge. Jn den Dos entstand ein großer Brand, der während des Nückfluas über Sce noch lange zu erfennen war. Der dem Gegner zugefügte militärische Schaden ist bedeutend. Der Nachrich:en- dienst des Feindes haite diesmal besser gearbeitet. Schon vor der Themsemündung empfing die Flugzeuggescroader starkes Abweh1feuer der vor der Östfüste liegenden britischen Ne Der Gegner folgte mit Feuer während des ganzen weiteren Flvges. Befonders starke Gegenwirkung seyte über Harwich ein. Ueber der Feßung kam es mit den zur Abwehr gestarteten feindlichen Fliegern zu zahlreichen Luftkämpfen. Sie verliefen ergebnislos für den Gegner. Der Rüldmarsch führte in gerader Strecke 150 km über See. Jn derx Gegend von Zeebrügge erwarteten neue feindliche Kampf- flieger von der Station Dünkirchin die Bombengeschwader. Uber auch die mit ihnen sich eutspinnenden Einzelkämpfe brachten dem Gegner feinen Erfolg. Die deutschen Flug- zeuge sind vollzählig in ihrem Heimatshafen gelandet.

Großes Hauptquartier, 6. Juli. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschaupla g.

Bei Dunst und Rogen herrschte tag8über nur die gewöhn- lihe Stellungskampsftätigkeit. Abends lebte bei besßerer Sicht das Feuer vielsah auf. Nachts spielten sich mehrere Cr- kundung8gefechte ab. Hart nördlich der Aisne holten Stoßtrupps eines württembergischen Regiments nach erbittertem Nahkampf eine größere Zahl von Franzosen aus ihren Gräben.

Oestlicher Kriegsschauplag Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. naa Zborow und Brzezany nahm gestern der Artilleriekampf große Stärke an, ließ Nachts nah und hat si seit Tagesgrauen wieder gesteigert.