1917 / 215 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Sep 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Errichtungsurkunde.

Mit Genehmigung des Herrn Ministers der geisiliez und Untezrricht8angelegenbeiten und des GrangelisGen Oberkirchentais sowie nah Anhörung der Beteiligten wird von den unterzeichneten Behörden hierdurh folgendes festge!eßt :

8 1. In der evangelischen Paul Gerhardt-Kirchen- gemeinde zu Berlin, Diözese Berlin-Stadt 111, wird eine fünfte Pfarrstelle erri§tet.

2. Diese Urkunde tritt am 1. S tember 1917 in Kraft. Berlin, den 20. August 1917. Berlin, den 24. Augz:\ 1917. (L. 8.) | (L. S.) Königliches Konsistorium der Provînz Der : Königliche Polizeipräsident.

Brantenburo, Abteilung Berlin. Steinhaufser. von Oppen.

Bekanntmachungen. I

Das bevorstehende Studienhalbjahr unserer Universität nimmt mit dem 17. September 1917 seinen geseglichen Anfang. Indem wir dies hierdurch zur allgemeinen Kenntnis bringen, machen wir diejenigen, welhe die Absicht haben, die hiesige Universität zu besuchen, darauf aufmerksam, daß sie sich pünktlich mit dem Beginn des Semesters hier einzufinden haben, um sih dadur vor den Nahteilen zu bewahren, welche ihnen durch das Versäumen des Anfangs der Vor- lesungen erwadhsen müssen. In Ansehung derjenigen Studierenden, welhe auf Grund Cf S s A Dürftigkeitsatteste die Wohl- tat der Stundung des Honorars für die Vorlesungen in Anspruch zu nehmen beabsichtigen oder um ein akademishes Stipendium \ich be- werben wollen, bemerken wir, daß den geseßlihen Vorschriften zufolge derartige Gesuche bei Vermeidung der Nihtberücksihtigung innerhalb der ersten vierzehn Tage nah dem geseßlichen Anfange des Semesters eingereiht werden müssen.

Bonn, den 8. September 1917. Rektor und Senat der Rheinischen Fri edrih-Wilhelms-Universität. Nibbert.

II.

Die Immatrikulation für das bevorstehende Studien- halbjahr findet vom 17. September bis zum 6. Oktober einshl. statt. Später können nah den bestehenden Vorschriften nur diejenigen Studierenden noch immatrikuliert werden, welche die U Rerins ihrer Anmeldung mit gültigen Verhinderungs-

ünden zu entschuldigen vermögen. Behufs der Immatrikulation baben 1) diejenigen Studierenden, welhe die Universitäts\tudien eginnen, insofern sie Inländer sind, ein vorschriftsmäßiges Sculzeugnis und, falls sie Ausländer sind, einen Paß oder sonstige ausreichende Legitimationspapiere sowie einen Ausweis über

ie erforderlihe Schulbildung, 2) E welche von anderen Uni- versitäten kommen, außer den vorstehend bezeihneten Papieren noch ein vollständiges Abgangszeugnis von jeder früher besuhten Universität vorzulegen. Diejenigen. Inländer, welche keine u be- faden beim Besuche der Universität auch nur die Absicht baben,

ch eine allgemeine Bildung für die höheren Lebenskreise oder eine besondere Bildung für ein gewisses Berufsfah zu geben, ohne daß sie sih für den eigentlihen gelehrten Staats- oder Kirchendienst bestimmen, können auf Grund des § 3 der Vorschriften vom 1. Ok- tober 1879 immatrikuliert werden; Inländerinnen jedo nur nah vorheriger Genehmigung des Herrn Ministers der geistlihen und Unterrichtsangelegenheiten.

Ebenso bedürfen A usländerinnen in jedem Falle zur Im- matrifulation ministerieller Gen migung, | i

Inländèrinnen ‘nit dem Lehrerinnenzeugnis für mittlere und höhere Mädchenshulen, welche das Universitätsstudium mit dem

tele der Prüfung für das hôhere Lehramt (pro facultate. docendi) Beginnen wollen, haben zum Zwecke ihrer Jmmatrikulation eine von dem Direktor der wissenschaftlichen L i ion ausgestellte Bescheinigung darüber vorzulegen, daß binsihtlich ihrer Vorbildung und ihrer praktischen Lehrtätigkeit die Vorausseßungen für die Zu- lassung zur ecwähnten Prüfung gemäß der Ministertalverfügung bom 3. April 1909 zutreffen.

Bonn, den 8. September 1917. Die Immatrikulationskommission.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Geseßes vom 10. April 1872 (Geseßsamml. S. 357) sind bekannt gemacht:

1) der auf Grund Allerhö{hster ErmäWhtigung vom 16. August 1914 (Geseßsamml!. S. 153) ergangene Erlaß des Staatsministeriums bom 2. August 1917, betreffend die Verlethung des Gnte!gnungs- rets an den Reichs- (Militär-) Fiskus zum Grwerbe der zu öffentlichen Anlagen erforderliGen Grundflähen der Gemarkung Obernaundorf im Kretse Torgau, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung in Merseburg Nr. 32 S. 196, ausgegeben am 11. August 1917;

2) der auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 16. August 1914 Geseßsamm![. S. 153) ergangene Erlaß des Staatêmintsteriums vom

- August 1917, beneffend die Verleihung des GnteignungKredts an

den Reichs- (Veilitär-) Fiskus zum Grwerbe der zu öffentliden An- lagen erforderlichen Grundfläden der Gemarkung Schdneweide im Kreise Teltow, durch das AÄmtskhlatt der Köntglicken Regierung in Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 34 S. 463, ausgegeben am 25. August 1917. } :

_Nicfamfliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 10. September 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König begab si am Freitag, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, auf die - Schlachtfelder von Riga und besichtigte im besonderen die Uebergangssielle bei Uexküll. Dort begrüßte er eine Anzahl von Regimentern. Hierauf seßte er die Fahrt längs der Kleinen Jägel nah Ansing fort und kehrte über Riga zurü. In Begleitung Seiver Boa des Kaisers befanden si Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Heinrih und Joachim von Preußen. Leßterer haite an den Kämpfen bei einer Kavalleriedivision teilgenommen. Vorgestern begab ih Seine Majestät der Kaiser bei schönem Wetter -über Riga-West nah Dünamünde.. Dort begrüßte er die“. Truppen, die an der Ein- nahme teilgenommen hatten und besichtigte die Stellungs8anlagen | sowie die von den Russen stark zerstörte Werft. -

@ Der türkische Marineminister Dshemal:- Pascha ist, von der Westfront kommend, vorgestern hier eingetroffen. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, wurde am 6. d. M. die Seefront in Flandern besichtigt und am folgenden Tage im

„augenommen, in der, der

Hauptquartier einer Armee der Besichtigung eines Sturm-

bataillons beigewohnt, übér das der hohe Gast fih in Worten höchsten Lobes äußerte. Gelegentlich der Rückfahrt wurde Brüssel besucht.

In der letzten Zeit sind, wie die Zentral-Einkaufsgesellschaft mitteilt, wiederholt größere Mengen verdorbener oder minderwertiger Salzheringe an der deutsh-holländischen Grenze angehalten worden, die deutshe Gemeinden oder in- dustrielle Werke in Holland eingekauft hatten. Der Ankauf erfolgte meistens durch Vermittlung gewissenloser Händler, die es verstanden, sich die übertrieben hohen Preise, noch bevor die Ware die Grenze überschritten hatte und untersucht werden konnte, zu sichern, indem sie im voraus Bezahlung erhielten. Teilweise rührten die Sendungen aus Beständen her, die von der Einkaufsvertretung der Z. E. G. wegen shlechter Qualität zurückgewiesen worden waren. Dennoch wurde für solhe Ausshußware zwei- bis dreimal so viel bezahlt wie für die von der Einkaufsvertretung übernommene gute Ware.

* Es muß vor solhen Ankäufen gewarnt werden, da

sie niht nur zu einer Schädigung des deutschen National- vermögens führen, sondern auch mit s{hweren Verlusten für die Käufer verbunden sind. Denn eine Freigabe derartiger Sendungen ist ausgeschlossen, und die zur Auszahlung ge- langenden Uebernahmepreise können wegen des s{hlechten Zu- standes der Ware nur sehr niedrig sein.

Die 12. Nummer der Sonderliste „Unermittelte Heeresangehörige, Nachlaß- und Fundsachen“ ist am 1. September d. J. als Beilage zur „Deutschen Verlust- liste“ erschienen. Vervollständigt wird die Sonderliste durch ein Namensverzeichnis von Gefallenen, deren Angehörige nicht zu ermitteln waren, ferner durch Mitteilungen über unbe- stellbares Offiziers- und Mannschaft8gepäck, das beim Militär- paketamt in Berlin lagert. (Eine Bildertafel liegt der Sonderliste diesmal nicht bei. ) Die Liste ist zum Preise von 20 Z einschließlich Porto, im Einzelverkauf direkt durch die Nord- deutshe Buchdruckerei, Berlin SW., Wilhelmstraße 32, zu be- ziehen. Die Nummer 1—7 der Liste (mit Ausnahme von Nr. 5, die inzwischen vergriffen ist) werden soweit der Vor- rat reiht geschlossen zum ermäßigten Preise voa 60 Z (einschließlih Porto) abgegeben. Bestellungen sind unter gleich- zeitiger Einsendung des Betrags gleichfalls an die Norddeutsche Buchdruerei zu richten.

- Oesterreich-U ngarn.

Der Minister des Aeußern Graf Czernin ‘ist wiedèr in Wien eingetroffen.

__— Wie die „Deutschen Nachrichten“ erfahren, wird der Präsident des österreihishen Abgeordnetenhauses die erste Sißung für den 25. September einberufen.

Der Tiroler Landeskulturrat hat in dér Voll- versammlung am Freitag einstimmig ‘eine Entschließun andesfulturrai und die der Vo versammlung beiwohnenden Tiroler Reichsrats- und Landtags- abgeordneten dem Kaiser und dem Papst für die ernsten. unab- lässigen Bemühungen um die Erlangung des Friedens Dank aussprehen und laut Meldung des Wolffshen Telegraphen- büros feierlih erklären, daß von dem alten habsburgischen Stammland Tirol, dessen Bewohner ohne Unterschied der Sprache und Rasse ihre Kaisertreue stets mit ihrem Blut bewiesen haben, kein Fuß breit Erde an den Feind überlassen werden darf.

_— Der ungarische Minister für Uebergangswirtschaft zum Frieden Bela Foeldes hat vor der Oen seines Wahl- bezirks eine Rede O in der er unter anderem erklärte, daß der zwanzigjährige Ausgleih zwishen Ungarn und N nicht in diesem Abgeordnetenhause vorgelegt werden würde. -

Großbritannien und Jrlaud.

Der Premierminister Lloyd George hat am Freitag in Birkenhead eine Rede gehalten, in der er laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ u. a. sagte:

Gs ist nuylos, darüber zu streiten, daß die Berichte aus Ruß - land eatmutigend sind. Ih habe 18 immer für rihtig géhalien, die Wahrheit und die ganze Wah beit zu sagen. Ich habe stets an- genommen, daß, wenn es zur Revolution käme, sie zur Folze haben würde, den Krteg zu verlängern. Die unvermeidliche Folge einer Revolution ist eine große Desorganisation. © atte eine \{nelle Wiederbersteung erwartet; aber wir müssea Geduld üben. Die russischen Führer sind fehr fähige und vaterlandoliebende Männer und tieu gegenüber den Verbündeten. Jch auf dem Spiele steht, wenn Rußlaad unter der Führung der revolutionären Regierung geshlagen wird. Das russishe Gebiet würde etenso wie Bilgien unter die Füße getreten werden. Die Deutschen bezeibnen bereits Riga, ein paar Stunden, na@dem sie es besezt hatten, als eine deuts@e Stadt, und ich bin überzeugt, daß die russischen Führer wissen, daß die demckratise Regierung in Rußland und anderwärts bedroht ist. Kein Volk wird es einem Regierungssystem verzeihen, wenn es das Heimat- land nicht gegen einen Angriff verteidigen kann. Es it kein geringer Teil des Ruhmes der fcanzösishen Revolution, daß ihre Söhne bei \{chlechter Ausrüstung, halb verhungert und zerlumpt, die Heere der Feinde zurückwarfen. Die Russen wissen sehr gut, daß, wenn dis Armee des Kaisers St. Petersburg nimmt, sie niht dabin kommt, um etne freihbeltlihe Regierung zu begründen. Die franzö- sischen revolutionären Führer wußten cs im 18. Jahrdundert, als der Kaiser von ODeflerreich und der König von Preußen, dieselben auto- kratishen Bundesgenofsen von beute, tin Frankreich einfielen, und sie anen ebenso gut, daßes nit genügte, die Freiheit in Frankreich zu verkünden, son- dern daß sie verteidigt werden mußte. Ih bin nicht allein in Sorge über den Etrifluß, - den die russishen Zustände auf die Kriegführung aus- üben, sondern ih bin in Sorge, doß ein M Prv in Rußland der Sache der Demokiatie in der ganzen Welt ungeheuren Schaden zufügen würde. Eins Ut eine grcße Ermutigurg für mih: Deutschlands Bestreben, Zwietracht unter den Verbündeten im Westen und Osten zu säen, ist mißglüdt. Warum rückte Deutschlaud nicht vor Monaten in Rußland ein? Tatsächlih tat es das wohl, aber nit mit Armeen, sondern mit Agenten. Bataillone von thnen verbreiteten sh über das Land. Warum? vm in ganz Rußland Mißtrauen,

Bundesgencssen zu säen, und wenn jeyt Deutsland mit Kanonen

in Rúüßland -einrückt,. so-geschteht tas, weil, es weiß, daß. setne anderen

Methodveu- mißglückt sind. Auf der großen Versammlung in Moskau bestand bei den Parteien kein Untecschled in der Entschloffenbeit, wemit die Mäuner aller Richtungen erklärten, an der Sache der Ver- bündeten und den Vertxogspflichtéèn Rußlands treu feslhalten zu wollen.

-daß die Deutsche

weiß sehr gut, was -

Argwohn und Haß gegen die | des Jnnern anzugliedern und die Aus

anze Versu Deutschlands, in Rußland den Eindruck zu erwedckeu, E a Kriea ug Ten von englischen Machenschaften war, ift erfolglos aeblieben. Sie wissen selbst, daß es etne BbtleundRnC ad elne deutliche Unwahrheit ist. Der Kries begann im Often, nicht im Westen. Rußland wurde bineingezogen, weil es sh ¡um Vorkämpfer der Sade Serbiens machte, Frankreih wurde inen ezogen, weil es kur einen bindenden Vertrag verpflihtet war, Belgien kam dazu, weil es auf dem geraden Weg nah Frankreih lag, und England nahm an dem Kriege teil, weil es fein Wort gegeben hatte, Belgien zu \hügen. Rußland war der erste im Kampf und nicht der leßte, und die Führer der russishen Demokratie wußten, daß, wenn Rußland im Jahre 1914 eine Demokratie gewesen wäre, es ebensowenig zugegeben haben würde, daß ein kietines Land durch eine Ver- einigung maulitärisGer Autokratien zertreten wird. Glei, viel, die Tatsache is, daß die Maschinerle in Rußland zufsammengebrochen it, und Kerenski und seine Amts, enossen stehen vor der furhtbaren Aufgabe, die Mißwirt- {aft von Jahrhunderten wieder gut zu machen, und das unter dem Feuer der deutshen Kanonen. Ih glaube, daß die tujsishen Vi nister ihrer D gewasen sind. Was Engl

ngland iun kann, um Nußland zu helfen, seine Kraft wieder zu beleben, werden wir alle

gern tun. Wenn dunfle Wolken über Rußland hängen, so liegt Sonnenschein auf den Fahnen: der Verbündeten auf dea anderen Kriegsschauplägen.

Lloyd George feierte dann die angeblichen Triumphe der Jtaliener, den Widerstand der Rumänen und die „Siege“ der Verbündeten an der Westfront. Zum Schluß wies Lloyd George auf die bevorstehende Hilfe Amerikas hin, das noh niemals besiegt worden sei, und bat seine Zuhörer, guten Muts zu sein und durchzuhalten.

Frankreih.

Der Präsident Poincaré hat nas Rüdsprache mit den beiden Kammerpräsidenten Ribot den Auftrag zur Bildung eines neuen- Ministeriums angeboten, den dieser, der „Agence Havas“ zufolge, auch angenommen hat.

Nach Berichten der Pariser Presse verlief die Sißzung der parlamentarishen Sozialistengruppe, in der über die Be- teiligung der Sozialisten an der neuen Regierung beraten wurde, sehr erregt. Mehrere Vertreter der Minder- heit sprachen sich offen gegen die Beteiligung aus. Schließlich wurde eine Tagesordnung Renaudel, der die Politik des Kabinetts Ribot \charf rritisierte, angenommen, in der sich die Partei bereit erklärt, mit der Regierung an der Landess verteidigung zu arbeiten, wenn die öffentlihen Freiheiten und die der Arbeiterschaft gewahrt, die Methoden der Geheim- diplomatie möglichst ausgeschaltet und die Kriegsziele der Ver- bündeten innerhalb der Grenzen rechtmäßiger Fotderungen gehalten würden. Drei weitere Tagesordnungen, die gegen eine Beteiligung waren, wurden verworfen.

Rußland. Der Ausschuß der Soldatenabgeordneten der

12. Armee, die Riga verteidigte, hat dem Vollzugsaus\schuß -

des Arbeiter- und Soldatenrates einen Bericht über die

Ereignisse an dieser Front vorgelegt. Der Bericht besagt,

laut Meldung der „St. Petersburger Telegraphenagentur“ : Brussilow war seit langem durch eine Sonderabordnung davon

unterrichtet worden, daß die russide Front an der Düna in der.

Gegend von Riga nit genügend Felhügt set und leiht durchbrochen werden könnte. Gs wurde der Abordnung aber geantwortet, daß, sobald das Hauptquartier Nachrichten erhalten haben würde, ence dort, esnen ‘Angriff vorbereiten, diese Front alsbald verstärkt werden würde. Es wurde indessen ketne Maßnahme getra, und dfe deutshen Truppen waren in dem Abschnitt, in dem

der Durchbruch erfolgte, - zahlreiher als die russishen Streitkräfte.

Nachdem die Deutschen etne het Zah! von Batterien zu)ammen=«

geiogen hatten, griffen sie erritorialtruppen zusammengeseßte Division an. eutschen wußten nit nur, wo die Russen s{wäher waren, sondern sie besaßen auch genaue Angaden über die russi)hen Batterie- stellungen, die \ämtlih alsbalo außer Gefeht geseßt wurden. Das deutshe Feuer war von unerhörter Heftigkeit und die erstickenden Gase chemisch so zutiammengeseßt, daß (d verstümmelt) nußlos waree. Das deutsche Seuee vernihiete binuen kurzem alle Telephoue, Telegraphen, Beo russishen Batterien {ossen nur auf gut Slück, fast ohne dem Feind zu shaden. Der General, der den Auftrag erhtelt, die \trategische Lage wiederherzustellea, befahl der Division, nah dem Durhbruhsa nitt zu macschieren, aber der Divisionskommandeur führte den Befehl niht aus. Dec Berthcht sagt ferner, anstatt daß man alle Truppen in etaer Masse zum Gegenangriff wurden die Regimenter einzeln vorgesandt und die Deutscken über- wältigten fie nacheinander. Soldaten wie Offiziere hätten helden- H elämpst. O Ginheiten hätten sich geweigect, dem efehl zurückdzugehen Folge zu leisten, da se an einen Verrat dos Oberkommandos glaubten.

Der Arbeiter- und Soldatenrat hat A Entgegennahme des Berichts n die. Regierung aufzufordern, einen Untersuhungsaus\{chuß einzuseßen, dem * Vertreter der demo-

Tratishen und militärischen Organisationen angehören- sollen. Zu dem halbjährigen Gedächtnistage der en

Revolution hat der A.- und S.-Rat einige 40 Volksver- sammlungen und Sammlungen in ganz Rußland veranstaltet, um seine Geldmittel zu verstärken. Neben den Sozial- demokraten wollten, wie die „St. Petersburger Telegraphen- agentur“ meldet, auch die Maximalisten in St Petersbur diesen Tag hervorheben und kündigten seit einiger Zeit an, da sie eine bewaffnele Aktion gegen die Einstweilige Regierung vor- bereiten werden; - dazu haben sie in der Tat nahdrücklichste eS in derHauptstadt begonnen. Diese Vor- bereitungen haben die Bevölkerung in St. Petersburg lebhaft beunruhigt, deren Geistesverfassung immer ängst- licher geworden ist. Der Militärgouverneur General Wassilikowski hat nun die Einwohner durH Anschlag r Ruhe gemahnt und verkündet, daß ußestörung scharf unterdrückt werden würde. der E Ausschuß des A.- und ‘S.-Nates, der Gewerkscha tv aua F i oldaten mit Waffen auf die Straße rufen, für Spiel und einde der Revolution, die diese im Biut ertränfen wo en. Ju ebter Stunde wird mitgeteilt, daß die Maximalisten. angesichts

dieser nahdrücklihen Gegenmaßregeln auf ihren umstürzlerishen d

Plan verzichtet hätten. Jtalien.

Jn dem Ministerrat am Freitag wurde der „Tribuna“

ufolge beschlossen, das Lebensmittelkommisariat dem Ministerium

den Präfekten zu übertragen. Ein Ministerauss{chuß, bestehend.

¡En PLUFELLE b aus Bianchi, Raineri, Sonnino, Dallolio, Denava und Orlando,

wird jeweils die Ankäufe zu begutachten haben. Die. Präfekten

sollen in Fragen des : Dle ter unterstüßt De erbrauhs dur beratende Ausschüsse

eftig die aus \chlecht ausgebildeten- Die D

ter ist der Telegrammtezxt achtungsftellen, und die

vorwar!,

jeder Versuch einer. Ebenso rufen:

tsrat-und der Generalrat der Arbeiteraus\chüsse die - erklären, alle die, welwe die Arbeiter und

rung seiner Beschlüsse -

__ Nach dem „Corriere della Sera“ haben die Vorstands- itglieder der radikalen, der reformsozialistischen, der nationalisti- b der republikanishen sowie einiger Gruppen der demo- | tischen und liberalen Parteien in einer Versammlung am Freitag in Rom eine Tagesordnung beschlossen, in der die i Politik Orlandos verurteilt und verlangt wird, daß ein

anderer sein Amt übernehme.

Türkei.

Der deutshe Botschafter Graf Bernstorff ist in Kon- stantinopel eingetroffen.

Amerika.

Zum Präsidenten der American Labour Alliance {stt Gompers gewählt worden. Wie das „Reutersche Büro“ meldet, erwartet man, daß innerhalb 14 Tagen in jedem Staate der Vereinigten Staaten ein Zweigverein der Labour Alliance errichtet sein werde. Die der Organisation ange- hörenden Arbeiter müssen si verpflichten, die Regierung zu unterstüßen. Außerdem wird im Programm der Organisation die Unterdrückung der deutschfreundlihen Werbearbeit empfohlen. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der die ameri- fanishen Arbeiter der jungen russischen Republik ihre ‘Unter-

jügung versprechen. E Afrika.

Der „Temps“ meldet aus A amilih werde bestätigt, daß Lidj Jassu getötet und seine Truppen vollkommen ge: lagen worden seien. Die Nachricht wurde am s. September in Addis Abeba bekanntgegeben. Die Mitglieder des diplo- matischen Korps beglückwünschten die Kaiserin und den Premier-

minister.

| E

Kriegsnachrichten.

Fliegerangriffe auf das deutsche Heimats gebiet ads y im Monat August 1917.

Jm Monat August hat der Gegner 9 (im Juli ebenfalls 9) Luftangriffe auf das deutsche Heimatsgebiet unternommen. Es wurden etwa 130 (im Vormonat 650) Bomben abgeworfen. 5 Angriffe galten dem lothringish-luxemburgischen Jndustrie- gebiet, 4 Angriffe offenen Städten, und zwar wurden Frank- furt a. M. und Freiburg i. Br. je zweimal angegriffen. Die Ergebnisse der Angriffe auf das gesamte Jndustriegebiet waren vôllig ‘bedeutungslos. Die geshüßten Anlagen wurden über- haupt nicht ernstlih getroffen. Während die Angriffe auf das Jndustriegebiet keine Opfer forderten, wurden bei den Bomben- würfen auf offene Städte vier Personen getötet und 15, meist ganz leiht, verleßt. Drei der an diesen Angriffen beteiligten eindlihen Flugzeuge wurden durch Jagdflieger unseres Heimat- les abgeschossen. (W. T. B.)

Die Beute der Eroberung von Riga.

Immer mehr steigert sich die Beute des großen Erfolges voin Riga. Jun den weiten Wäldern und Sümpfen stecken noch russishe Truppen, denen der Rückmarsh abgeschnitten wurde. Aber wenn auch.die, Gefgugenenzahl „gemesson an dem strategishen Gewinn verhältnismäßig gering bleiben sollte, so erfauften die Russen dies doch nur, indem sie alles liegen ließen und- durch völlige Auflösung der geshlagenen Armee. Die Rückzugstraßen, vor allem die große Landstraße Riga— Wenden ist geradezu übersät mit Unmengen Um aco und steckengebliebener Fahrgeuge, Panzerautos und Bagagen. Tote Pferde, Waffen und Ausrüstungsstüccke aller Art liegen massenhaft auf den Straßen und Sumpfpfaden. Die Wälder steden noch voll Material. Verpflegungskolonnen und Züge, Depots, Magazine und Pionierparks fielen in deutsche Hand. Munition, die nicht mehr gesprengt werden fonnte, blieb massenhaft zurück. Weiterhin tausenderlei Kriegsgerät aller Art, u. a. auch zahllose Feldküchen. Jn Riga wurde u. a. ein völlig erhaltener großer Pionierpark erbeutet. Auch die G Ga aute ist wesentlih größer als uerst angenommen. Jn Dünamünde wurden von einem einzigen Regiment 40 größtenteils schwere Geschüße ge- nommen, und zwar neun 7,5 cm, neun 10 ecm, zehn 15 ecm, e 20 ecm, zwei 21 cm, vier 30,5 cm, vier 32 cm Ge- chüge. Jn Riga herrscht bereits wieder das gewohnte Leben, nur daß die Stadt noch immer wie trunken vom Jubel über den Einzug der Deutschen ist. Jn - der gleichen St mmung ist die Truppe, die vom Führer bis zum leßten Mann einhellig: bis ins Junerste von dem Gefühl der Ueberlegenheit über die Russen erfüllt’ ist, Der moralishe Gewinn der Eroberung von Riga ist fast noh größer als der strategische er

Berlin, 8. September, Abends. (W. T. B.) Jn Flandern wechselnd starkes Feuer. i An der Nordostfront von Verdun ist der fran- Psishe Angriff am Fosses-Wald und nordwestlih von ezonvaux gescheitert; am Chaume-Wald, wo der Feind Boden gewonnen hat, wird noch gekämpft. Im Osten nihts Wesentliches.

a

In Flandern lag am 7. September starker Bodennebel über dem zerwühlten Trichterfeld. Die Engländer verhielten d ruhig. Nicht nur die un ünstige Sicht, sondern auch die were moralische und materielle Erschütterung des abge- lagenen Angriffs vom 6. lähmte ihren Anarifssgeist. Die englischen Verluste bei diesem ngriff sind noch weit \{werer, die zuerst angenommen wurde. Vor Frenzenberg waren ie englishen Sturmlinien vor den deutschen Hindernissen f oen geblieben. Erst unter dem Schuße der Dunkelheit danten sie versuchen, in ihre Ausgangsstellungen zurück- L rieen. Die Trichterfelder vor, hinter und zwischen den 1glischen Stellungen liegen voll Verwundeter, deren gräßliches

reien zu den deutschen Stellungen herübertönt. Die ganze aht hindurch suchten die Engländer ihre Verwundeten zu Resten Deutsche Krankenträger beteiligten sich an dem 1 lungswerk. 3 Offiziere und 30 Mann wurden unver- feundet in die deutschen Linien eingebraht. Das Artillerie- al wurde erst am Nachmittage bei dem Houthoulst- jalde und St. Julien hestiger. Bei und nördlich enberg dauerte das Bergen von Verwundeten durch die li d änder an. Auch Abends und Nachts vermochte das eng-

è Artilleriefeuer niht die Stärke der Vortage zu er-

“Ausbau befindlichen neuen Stellungen zurü.

reichen. Die Engländer versuchten zwar mehrere Erkundungs- voritöße, darunter einen um 11 Uhr 20 Abends mit einer etwa 200 Mann starken Patrouille südöstlich Lavgemark. Allein alle diese englishen Tastversuhe wurden überall teils durch Feuer, teils im Nahkampfe abgewiesen.

Im Artois, an der Aisne und in der Cham- pagne war die Kampfsftätigkeit gering, dagegen is vor Verdun der neue französishe Angriff losgebrohen. Mit aufklärender Sicht begann sich auf dem Ostufèr der Maas das französishe Artilleriefeuer zu verstärken. Jm Laufe des Tages steigerte es sich mehrmals zu größter Hestigkeit, vor allem zwishen Beaumont und der Vaux- Kreuz- Höhe. Es gelang der französishen Artillerie jedoch nicht, die deutshe zum Schweigen zu bringen. Diese seßte vielmehr erfolgreih die Bekämpfung der französischen Batterien fort. Mehrfach wurden beseßte Gräben und beobachtete Ansamm- lungen unter Zerstörungs- und Vernichlungsfeuer genommen. Ohne daß es gelungen wäre, das deutshe Artillerie- feuer auch nur zeitweise niederzuhalten, mußte die fran- zösishe Jufanterie um 8 Uhr Abends zum Angriff an- treten. Jhr Sturm zwischen Samogneux und der Straße Beaumont Vacherauoille blieb bereits größtenteils im Sperrfeuer der Artillerie und Maschinengewehre liegen. Was über den aufgewühlten Boden bis an die deutschen Stellungen Lan wurde im Nahkampf blutig abgewiesen. Deutsche Reserven stießen den weichenden olgen nach und rieben mehrere französische Kompagnien vollkommen auf. Die geringen übrigbleibenden Reste wurden als Gefangene zurückgebracht. Westlich der Höhe 344 hatten die Franzosen sich in einem Trichter- nest zu seßen vermocht, das im Laufe der Nacht gesäubert wurde. Ungeachtet der s{chweren Verluste des abendlichen Angriffs setzten die Franzosen am 8. September um 6 Uhr früh auf der Front Beaumont—Bezonvaux zu neuem Angriff an. Die Jyfanterieschlacht ist noch im Gange.

Großes Hauptquartier, 9. September. (W. T. B)

Westlicher Kriegsschaupla y. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

“Jn Flandern herrschte gesteigerte Feuertätigkeit an der Küste und vom Walde von Houthoulst bis zur Straße, Menin Ypern. Nah Trommelfeuer erfolgten Nachts heftige englishe Vorstöße nordöstlih von St. Julien. Der Feind ist überall abgewiesen worden.

Südlich des La S und auf beiden Ufern der Scarpe bereiteten die Engländer gleichfalls mit starker Artilleriewirkung gewaltsame Erkundungen vor, die ihnen keinen Erfolg brachten. Ï :

Nördlich von St. Quentin haben sih- bei Gricourt und Villeret heute morgen Gefechte entwidelt.

Heeres gruppe Deutscher Kronprinz.

Ln der Champaagne stießen französishe Bataillone östli der Straße Somme-Py—Souain vor; sie wurden dur Gegenangriff vertrieben.

Vor Verdun ist auf dem Ostufer der Maas tags3über erbittert gekämpft worden.

Die ersten Wellen der Morgens zwischen* Fosses-Wald und Bezonvaux angreifenden--Franzosen . bracheu im; „Feuer... unserer Grabenbesazung zusammen. Den hinteren Staffeln des Feindes gelang es bei neuem Ansturm, vom Nebel be- aünstigt, im Chaume-Wald und auf Orna zu dies Dorf war nah Angabe eines gefangenen Offiziers das Ziel des französischen Angriffs Boden zu gewinnen. Hier traf sie der kräftige Gegenstoß unserer Reserven und warf sie südwärts zurück. Abends vervollständigte ein neuer Stoß unserer Kampftruppen den Erfolg: in hartem Ringen konnte der Feind im allgemeinen bis in seine Ausgangsstellung. zurückgetrieben werden; flleiner Geländegewinn blieb ihm im Südteil des Chaume-Waldes und auf dem östlich davon streihenden Rüden.

Von 3 französishen Divisionen, die blutigste Ver- luste nach Gefangenenaussage bis zu 50 Prozent erlitten, sind mehr als dreihundert Gefangene in unserer Hand geblieben. i

Unsere Jnfanterie hat sich vortreflich geschlagen, die Artillerie sehr gut gewirkt. Jnfanterieflieger.

Destlicher Kriegs \chauplay.

Front Prinz Leopold.

Zwischen Ostsee und Düna drückten unsere Vortruppen an mehreren Stellen die russishen Sicherungen auf die im

__ Front Erzherzog Joseph. Südlich des Pruth lebhaftes Störungsfeuer und Vorfeld-

geplänkel. / i Am Ojtoz-Tal ist die Artillerietätigkeit merklih auf-

gelebt. i Mazedonische Front.

Südlih des Ochrida-Sees wurden russishe Vorstöße abgewiesen.

Westlich des Malik-Sees haben französische Kräfte einige Ortschasten auf dem Nordufer des Devoli-Abschnitts

beseßt. “e Der Ersie Generalquartiermeister. Ludendorff.

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Berlin, 9. September, Abends. (W. T. B.) Bei Ypern und auf dem rechten Maa s-Ufer lebhaster

Artilleriekampf. i Vom O sten bisher nihts* Wesenilihes gemeldet.

Am 8. September wurde fast auf der ganzen s e heftig gekämpft. Die Engländer haben sich zwar nah dem blutigen Niederbruch ihres legten Angriffs noch nit zu einer neuen einheitliden Aktion aufraffen können, allein sie suchten doch den frangonlGen Angriff bei Verdun durch starke Feuer- steigerung, vor allem an der Küste und im Ypernbogen, und

durch Teilangriffe zu unterstügen. Allein alle. ihre Vorstöße

blieben erfolglos. Dagegen überwältigte östlih Oostaverne eine deulshe Patrouille die englishe Grabenbesaßung und brachte Uge und ‘ein Maschinengewehr in die eigenen Gräben urüd. ; / Jm Artois unternahmen die Engländer gleichfalls zahl-

Wertvolle Dienste leisteten die |

reiche vergebliche Vorstöße. Zwischen La Basséë-Kanal und

Hulluh griffen sie zwishen 9 Uhr Abends und 1 Uhr Vor- mittags zweimal vergeblich in Kompagniestärke an. Um Mitternacht erfolgten Angriffe zweier Kompagnien südöstlih Gavrelle. Englische Stoßtrupps suchten bei Roeux, starke Patrouillen westlich Vis-en-Artois und südlich Queaut vorzus gehen. Sie hatten nirgends Erfolg. -

Jn Gegend St. Quentin erfolgten nah störkster Feuer- vorbereitung am 9. September zwischen 2 und 3 Uhr 30 Mi- nuten Morgens bei Malakoff Ferme und östlich Villeret hestige feindlihe Angriffe. Vor St. Quentin hatte der Geaner am Abend Gas abgeblasen, ohne daß ein Jnfanterieanariff folgte. Das Artillerie- und Minenfeuer blieb aber die Nacht hindur stark. Jn der Nähe der Kathedrale verursahten im Stadt- inneren einshlagende Granaten mehrere Brände.

Während an der Aisnefront die Artillerietätigkeit im allgemeinen gering blieb und nur ein erfolgreiches deutsches Stoßtruppunternehmen zu melden ist, versuchten die Franzosen in der Champagne neue Angriffe. Um 2 Uhr Nachmittags steigerte sih die französishe Artillerietätigkeit zum Trommel- feuer, teilweise mit Gasbeshuß. Oestlih der Straße Skt. Souplet—St. Hilaire wurden Bereitstellungen starker Kräfte erkannt. Kräftig einsegendes Vernichtungsfeuer und flankierende Maschinengewehre ließen den geplanten Angriff nicht zur vollen Entwicklung kommen. Nicht mehr als etwa 300 Mann gelang es, vorzubrechen, die durch sofortigen Gegenstoß wieder zurüdck- geworfen wurden. Die gesamte Stellung blieb unverändert in deutscher Hand. :

Auf dem östlihen Maasufer hat der mit Morgen- grauen einsegende große französishe Angriff trog stärkster Feuersteigerung und rücksihtslosem Einsaß der Jufanterie nennenswerte Erfolge bisher nicht zu erringen vermoht. Die Franzosen versuchten es diesmal mit s\tundenlanger Ver- gasung der deutschen Artillerie. Allein als aus dem Morgennebel und dem ‘shauerlihen Dunst der krepierenden Granaten und Gaswolken die ersten Sturmwellen vor den zer- \chossenen deutshen Giäben auftauchten, wurden sie mit Handgranaten und Maschinengewehrfeuer blutig zurück- geworfen. Aber den im Nebel gedeckt diht aufgeschlossen nachfolgenden Sturmabteilungen gelang unter Mitwirkung von Tanks der Einbruch in die deutshen Stellungen östlich Fosses - Wald und auf der Vaux - Kreuz - Höhe. Die Fran-

osen suchten in Richtung auf Ornes, das nah den Aus- Van eines gefangenen Offiziers das Tagesziel des rechten Flügels bildete, Fuß zu fassen. Jhre Anstrengungen waren vergeblih. Der nunmehr einseßende deutshe Gegensto warf sie auf der ganzen Front wiedec zurück. Eiligst flüchteten ihre Sturmwellen über das Trichtergelände und durch die gzershossenen Wälder. Nur auf der Vaurx- Kreuz-Höhe und im Südteil des Chaume-Waldes vermochten die Franzosen sih zu behaupten. Diese geringen Erfolge, die in keinem Verhältnis zu den erlittenen außergewöhnlich hweren blutigen Verlusten stehen, veranlaßten die französishe Führung zu einem neuen Angriffsversu}h am späten Nachmittage nord- westiih Bezonvaux. Allein die deutsche Artillerie, welche die Mranzelen niedergelämpft und vergast glaubten, {lug mit einem Granathagel in die zum Angriff bereitgestellten Truppen- ansammlungen hinein. Trümmer fluteten nah Süden zurü. Ein neuer französischer Angrifssversuch ist in dem Blute der Angreifer erstickt. Infanterie, Artillerie und Flieger teilen sich - A

„gleicherweise.indie Ehre .dea--Tages: - Lew R S

Großes Hauptquartier, 10. September. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschaup laß.

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

An der flandrishen Front und im Artois steigerte sih die Kampftätigkeit der Artillerie nur vorübergehend in einzelnen Abschnitten. /

Nach Feuerstößen drangen vielfah feindliche Erkun- dungsabteilungen gegen unsere Linien vor; sié sind überall abgewiesen worden.

Bei den gestrigen Gefechten nördlich von St. Quentin drüdckten die Engländer unsere Sicherungen bei Hargicourt und Villeret in geringer Breite zurück. Unjere Stellung östlich von Hargicourt wurde heute früh zurückgewonnen.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

In der Sm paune fühlten in einigen Abschnitten an Aufflärungstrupps gegen unsere Stellungen vor ; ie wurden vertrieben.

An der e von Verdun spielten sih tagsüber Jufanterieteillämpse ab.

Oestlih von Samogneux stießen unsere Sturmtruppen in die französischen Linien beiderseits der Höhe 344 vor. Sie fügten dem Feinde schwere Verluste zu und kehrten mit mehr als .100 Besangenen zurü. Außerdem befreiten sie einen e u er sih seit dem 7. September, rings von

Franzosen umschlossen, aller Angriffe des Gegners in helden-

mütiger Ausdauer erwehrt hatte.

Am Fosses- und im Chaume-Waälde wurde mit blanker Waffe und Handgranaten erbittert S es der Lage trat durch die französishen Angriffe nicht ein. 2

Oestlicher Kriegsschauplagz. Front Prinz Leopold.

Zwischen dem R igaischen Meerbusen und der Düna kam ed im Wald- und Sumpfgebiet zu erfolgreihen Ges fehten unserer Sicherungen mit russischen Streifs-

abteilungen.

Front Erzherzog Joseph.

Mit starken Kräften führten Russen und Rumänen wieder- holte Angriffe gegen die von uns erkämpften Stellungen zwischen Trotus- und Ojtoz-Tal.

Der Feind wurde an allen Stellen durch Feuer und M zurückgeworfen und hatte \chwere Ver-

uste.

Mazedonische Front.

Nordwesilich des Malik-Sees wichen unsere Vor- truppen vor überlegenem französischen Druck auf die Höhen südwestlih des Ochrida-S ees aus.

Im Monat August sind von PUges egen den Feind 64 unserer Flugzeuge nicht zur Fesselballone abgeschossen worden.

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