1917 / 240 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 09 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

568. Liste.

Erbanteile: Die Erbantcile der franiö sischen Staalsangebö! igen 1) Adam Stephan, Bterorauer in Mel»y, 2) Robert Stevhan, SBankbe=mter in Vit y-le-#rancçois, 3) Paul Stephan, Pian- taçcenbesiger in Melun, am Nachu.fse des am 29. Mat 1911 ver- storbenen Renineis Adam Stepha«: in Straßburg (Zwangdbpvert- E Exzellenz Maudel, Unterslaa!sfekretär a. D. in Straf-

urg). Straßburg, den 1. Oftober 1917.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwang 83- weise Verwaltung französisher Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Fe- biuor 1916 (RGBIl. S 89) ifi für dié folgenden Unter- nehmungen die Zworgeverwaltung angeordnet worden.

569. Lifte.

Nat&laßmassen: Die Naclaßmafse der am 15. Maîi 1915 verstorbenen Witwe des Amtkegerichtsrats Heinrich Liermann, Marie Emilie ceb. Müller, in Naucy. Die ¡zur Nack1ofin afse gehörenden Grundstüde in den Kreisen Molsheim und Straßbura Laad, w le tur E'laß des Herrn Reickskanziers vc m 4. Au, usi 1917 111 A V. 4124 urter L quidation gestellt worten sind, werden von der Zwar güver- wal'u g über die Nablaßmasse ausorücklid ausgenommen. (Zwanat- ve walter: Gxz:- Ven: Mardel, Urterstaatesekretär a. T, Strayburg.)

Straßburg, den 3. Oktober 1917. Minisierium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsw eise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. No- vember 1914 (RGBl. S. 487) und vom 10. Februar 1916 RGBVl. S. 89) is} für die folgenden Unternehmungen die

wangs3verwaltung angeordnet worden.

570. Liste.

Nachlaßimassen: Die Naclafmasse des am 28. Dezemker 1913 tn Boichen ve! storbenen Þ rsionterten Oberstabsarzt-s Franz Bern- hard Bing. (Zwangdverwalter : Bankiec Alexis Weber in Bolchen.)

Straßburg, den 3. Oktober 1917. Minifterium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung

Des Heinri Laser, Schuhwarenbändlers Ebefrau, Klara geb. Schauer, in Pforzheim, Oestliche Karl-Friedrickstraße Nr. 14, wid gemäß § 1 der Bundesrat8verordnung vom 23. September 1915, 8 1 der Vero!dnung Gr. Ministeriums des JFnnern vom 14. Ok1ober 1915 der Handel mit allen Gegenständen des täglichen WBeda:fs untersagt.

P'orzheim, den 4. Oktober 1917.

Großherzoglih:8 Bezirkeamt. Naumann.

Bekanntmachun g-

Dem Kaufmann Ernst Kerher in Coburg, Inhaber der Firma F. Kerber, Korbwarenfabrik in Coburg, i auf Hrund der u desratsverordnung vom 23. S ptember 1915 (RGBl. Sette 603) die wettere Ausüburg des Handels mit Korbwaren, Rohr und Weiden vom 10. Oktober d. J. ab für das gejaaite Neichs- gebiet wegen Unzuverlässigkeit untersagt worden.

Cobura, dea 3. Oktober 1917.

Magistrat Herzoglicher Residenzstadt. HirschG feld.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 176 des Reichs-Gesezblatts enthält unter

Nr. 6064 eine Bekanntmachung über die Einrichtung des Kriegsernährungsamts, vom 27. September 1917, unter

Nr. 6065 eine Verordnung über Bucheckern, vom 4. Ok- tober 1917 und unter

Nr. 6066 eine Bekanntmachung, betreffend die Postprotest- aufträge mit Wechseln und Schecken, die in Elsaß-Lothringen zahlbar sind, vom 4. Oktober 1917.

Berlin W. 9, den 8. Oftober 1917.

Kaiserliches Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen ordentlichen Professor Dr. Braun in Basel zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Unioersität in (Hreif- wald und - den Professor Dr. Rackwiy am Kadettenhause in Oranienstein zum Studienrat des Kadettenkorps zu ernennen sowie dem außerordentlichen

auyero! dentlichen Professor in

Charafter als Geheimer Medizinalrat und

dem Honora1professor an derx Technischen Hochschule in Berlin, Direktor des Kaiser Wilhe!m-Znstituts für Kohlen- Nuhr Dr. Fischer den Charakter

forschung in Mülheim a. d. l als Geheimer Regierungsrat zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Bürgermeister der Stadt Geestemünde Klußmann

den Titel Oberbürgermeister zu verleihen.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät den Geheimen Medizinalrat, Professor Dr. Lubarsch ia Berlin zum ordent- lihen Mitgliede der MWissenschaftlichen Deputation für das

des Königs hot das Staatéministerium

Medizinalwesen ernannt.

p

Professor in der medizinischen Fakultät ur d Abteilungsvorst: her am hygienischen Jnstitut der Fciedrih-Wilhelms-Universität in Be-lin Dr. Ficker und dem der medizinishen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Unioei sität in Berlin Dc. Borchardt den

Krieg&ministerium.

Profefsor Dr. Wächter, bisher Studienrat am Kadetten- hause in Oranienstein, ist auf seinen Antrag nah erfolgter Ueberweisung an die Hauptkadettenanstalt zum Oberlehrer des Kadettenkorps ernannt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Den Domänenpächtern Voigt in os und Schiller in Zehdenick, Regierungsbezirk Potsdam, ist der Charakter als Königlicher Oberamtmann verliehen worden.

Bekanntmachung.

Den hier Mittwockstraße Nr. 11/12 wobnbaften Gemüsehändle- rinnen Marie und Lutje Giese bade ic die Wiederaufnahme des unte: sagten Handels mit Kartoffeln, Gemüse und Obst wiede: gestaitet.

Siettin, den 2. Oktober 1917.

Der Polizeipräsident. von Bôtticher.

Bekanntmachung.

Auf Grurd der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betr: fend die Fernhaltung unzuverlä/figer Personen vom Handel (NHBUl. S. 603), habe ih dem Kohlenhändler Heinrich Schröder und seiner Ghefrau Katbarîna Schröder, geb. Cziera, Be: lin 0. 17, Langestr. 5, durch Verfügung vom heutig-n Tage den Peondvel mit Gegenständen des täg- lihen Bedarfté, beioiders mit Heiz- und Leuchtstoffen, w-:zen Unzuverlä!st.keit in vezug au? dtzfen Handelsbetrieb untersagt. NBerlin-Schdxebera, den 2. Oktober 1917. Der Polizeipräfident zu Berlin. Kriegewuczzramt. 8. V.: TPtachatius.

Bekanntmachung.

Dm Gas: hof- und Kaffeehausbesiger Wilbelm Grote, bter, ift der Handel mit Weinen und Likdren jeder Art wegen Unzuverlä)sigkeit nach § 1 der Bundetratsve: ordnung vom 23. Sep- temb-+ 1915 (RBBUI. S, 603) bis avf weiteres untersagt worden. Grote hat die Kosten der PBefanntmachung zu eritatten.

Mônster, den 5. Oktober 1917.

Die Polizeiverwaltung, Dr. Krüsmann.

Bekanntmachung

Das Kclonial- und Fettwarengeshäft sowie Brotverkaufsstelle Johann Robaszewski, Srünstraße 8, ist auf Grund des § 1 der Bekanntmachung tes Reichskanzlers vom 23. September 1915 wegen Unzuverlässigkeit seines Inhabers vom 7. d. M. ab geschl ossen; ferner ist dem Betroffenen, der Ehefrau des Johaun RNobasjiewskt, jeglicher Hanvel mit Nahrungs8mittela und Gegenständen des täalichen Bedarfes untersagt. Die durh das Verfahren verursachten, Kosten, insbesondere tte Gebühren für d'e vorgeschriebene öff: ntlihe Bekanntmachung bat die von der Anordnung Bet offene zu erstatter.

Hamborn am Rhein, den 2. Oktober 1917.

Der Oberbürgermeister: Schrecker.

Bekanntmachung.

Dem Häntler Josef Braun, geb. am 8. Mai 1883 in Offen- bach, und setner Ehefrau, Paula geb. Bruch, geboren am 23. Januar 1885 in Stryram, wobnhaft in Frankfurt a. M., Fahrgafsse 99, wird bierdurch der Hanck»el mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, tnsbesondere Nahrung8- und Futtermitteln aller Art, ferner rohen RNaturerzeugnissen, Heiz- und Leucht- stoffen sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem solhen Handel wegen Unzuperlässi„kett in bezug auf diesen Gewerb: betrieb untersagt.

Frankfurt a. M., den 4. Oktober 1917. Der Polizeipräsident. von Rieß.

(Fortsegung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Aichtamilißes.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 9. Oktober’ 1917.

: Jnfolge der Spannung der deutsh-peruanishen Be- ziehungen hat der Militärattaché der hiesigen peruanischen Gesandtschaft, Hauptmann Guerrero, wie „Wolffs Büro“ meldet, telegraphish um seine Ablösung gebeten.

Das Büro Reuter verbreitete am 5. Oktober in der Schweiz eine Aussage eines hohen Beamten der englischen Admiralität, wonach die Zerstörung deutscher U-Boote im lezten D umfangreicher als im vorhergehenden, während die Schiffsverlusle der Entente im legten Viertel- jahr geringer gewesen wären als im vorhergehenden seit der Eröffnung des uneingeschränkten U-Bootkrieges.

Stelle folgendes :

Es gehört zu den Gepflooenheiten der Entente, die Wirkungen h V-Boo!frieges in dem Maße seiner Wirkung künstlich herab- zusetzen.

sichilich der in Aussicht gestellten winfsamen Bekämp'ung der U-Boots- gefahr, anderseits tie neutrale Welt von dem sehlichlag des U-Boot-

Teleges zu überzeugen. Wenn der Septembermonat in dem legten Vierteljahr mit-

nicht erreih?n, weil in dem leutereu Vierteljahr allein zwei Monats-

der Welthandels\chifffstor nage müssen.

relcher gewejen wären, als im vorhergehenden, jeglider Begiüzdung.

Be

Hierzu erfährt „Wolffs Telegraphenbüro“ von zuständiger

Der hiermit vet folgie Zweck besteht darin, dem eigenen Volke h!nweczubelfen über die manntgfa#e« Erntäuschunaen hins

aecreGnet wird, so it die Aussage jenes eúglischen Admiralitäis- beamten sachlich insofern richtig, als die Versenkurgtziffern im Jult, August und September tiejenigen von April, Pai, Juni allerdirgs

ziffern von je úber 1 Million Tonnen fizuriczien. Cs ist aber bereits wtederholt darau? bingewieseu worden, daß bet dem shnellen Sink: n die moratlihen Nerienkungtz!fffern naturgemäß eine im allgemeinen sinkende Tendenz haben Was die Zerslörung deutsdher U-Boote «anbettlifft, jo ent- behrt das Gerücht, daß die Verlußie im leßten Vierteljahr umfang-

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von S sel bestimmt auf Grund des ÿ 9b des Geseges über den agerungszustand für das Gebiet der Stadt Verlin und der

trovinz Brandenburg, daß seine Bekanntmachung vom Ie Mai 1917 (O.-Nr. 177 994), betreffend Zahlung von üssen in Web-, Wirk- und Strickstoffe ver- en Gewerbezweigen N D L 17 A. Z- S. 1), ür die von militärischen Stellen zur ergebung gelangenden Lreresnáharbeiten jeder Art mit Ablauf des 6. Oftober 1917

außer Kraft tritt.

Frankreich.

Um die Ueberwachung der Land- und Seegrenzen zu verschärfen, schafft ein Erlaß besondere Ueberwachungs- gebiete unter Leitung von Regierungskommissaren, die die Zus sammenarbeit der verschiedenen Dienstzweige sichern sollen.

Die Sozialistenversammlung in Bordeaux seßte gestern die allgemeine Besprechung über die Frage der Teil - nahme der Partei an der Stockholmer Tagung fort,

Der Ausschuß zur Ausarbeitung der Ent- \chließung, mit welcher die Versammlung morgen geschlossen werden soll, trat, aus 21 Mehrheits- und 17 Minderheits- vertretern bestehend, am Abend zusammen.

Rußland.

Gestern nahmittag fand unter dem Vorsiß de3 Minister: präsidenten Ker enski cine Beratung der Regierung mit einer Abordnung der demokratischen Versammlung und mit Vertretern der bürgerlichen Kreise statt. Wie die „Petersburger Telegraphenagentur“ meldet, führte die Be- ratung in allen Fragen zu einer Uebereinstimmung. Kerenski {loß die Beratung und erklärte, die Regierung sei bereit, unverzüglich ein vollständiges Kabinett zu bilden, damit die Regierung auf den gegebenen Grundlagen an die Arbeit gehen könne. .

Das Naqchrichtenblatt der Vorläufigen Regierung ver- öffentlicht die amtliche Liste der Mitglieder der Verfassungs gebenden Versammlung, wobei es insgesamt 730 Wahls bezirke festseßt. Von den wichtigsten Bezirken wählen: St. Petersburg 20, Moskau 19, der Kaukasus 36, Kiew 22 und das Donbeckten 17 Mitglieder.

Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet, daß das Vorparlament auf Antrag Tseretellis als Einst- weiliger Rat der Republik Rußland bezeichnet werden wird. Er wird das Recht haben, Fragen an die Regiernng zu richten, aber keine JInterpellationen, sowie das Recht der Initiative in Fragen, die den Staat betreffen, und der Ver- handlung über Maßregeln und Entwürfe, die ihm von der Regierung vorgelegt werden. ;

Der Hauptausschuß der Kadetten hat einen Unterausscuß von fünf Mitgliedern eingeseßt, der im Einvernehmen mit ent- sprechenden Ausschüssen der Industriellen von Moskau urd St Petersburg eine Liste von Vertretern der bürgerlichen Parteien für das Vorparlament aufstellen soll, deren Anzahl auf 120 festgeseßt worden ist.

_— Das General sekretariat der Ukraine bezw. die autonome Regierung richtet einen Aufruf an die Bevölkerung, in dém obiger Quelle zufolge erklärt wird, daß das Sekretariat, nachdem seine innere Ausgestaltung vollendet ist, das Land zu regieren beginne und alle Regierungsbehörden und öffentliden Einrichtungen von dieser Tatsache in Kenntnis seße. -

Der allgemeine Aus\{chuß der Land- und Sees

streitkräfte Finnlands hatte seinen Entschluß angekündigt, eine Ueberwachung der Tätigkeit aller Regierungsbehörden des Landes auszuüben und sogar den Senat ersucht, diesen Ent- {luß öffentlich bekanntzugeben. Der Senat hat das An- suchen, wie die „St. Petersburger Telegraphenagèntur“ meldet, auf das entschiedenste abgelehnt und dem Senatsprokurator befohlen, eine Untersuhung anzustellen und Maßnahmen zu

treffen, die einer Wiederholung derartiger ungeseßlicher Hand-'

lungen vorbeugen.

Schweden.

Der König empfing gestern die von ihm berufenen Partei führer, die die Antworten ihrer Parteien abgaben. Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, unterstreihen alle Parteien mit besonderem Nachdruck den Saß, daß die bisher geführte selbständige und durchaus unparteilihe Neu» tralitätspolitik aufrehterhalten bleibe.

Die Kundgebung der Rechten hebt die Notwendigkeit hervor, die beiderseitigen Handelsverbindungen aufrecht zu er halten. Die Rechte und die Liberalen erklären fich unter Her- vorhebung der Schwierigkeiten einer Koalitionsregierung bereit, unter gewissen Bedingungen an einer solchen Regierung teilzus nehmen. Die Rechte wünscht, daß alle die Parteien trennendcn Hen in größtmöglihem Umfange beiseite geschoben werden.

ie Rechte erklärt sih, damit die Beratungen über die For- derungen der Linken in der Verfassungsreform nicht länger als notwendig verschoben werden, damit einverstanden, daß {hon jeßt ein Parlamentsaus\chuß den Auftrag erhalte, allseitia zu untersuchen, wie die Bestimmungen über das kommunale Wahl- recht durch Geseze erseßt und die gesunde Entwilung. der Kommunalverwaltung sowie die Beibehaltung eines wirklichen Zweikammersystems gesichert werden fönnen.

Die Liberalen fordern eine befriedigente seßung der Regierung sowie eine Einigung über das Programm für streng unparteiliche Neutralitäts- und Handelspolitik, ferner von den von der Mehrzahl der Wähler geforderten Ver fassungsänderungea besonders die Einführung des Frauen stimmrechts und des gleichen kommunalen Stimmrechts.

Die Sozialdemokraten erklären, es sei vollkommen selbsiverständlih, daß von der künftigen Regierung die genaue und loyale Beobachtung einer völlig unparteilichen Neutralität gefordert werden müsse, die die Regierung während des Well frieges wiederholt verkündet habe. Die innere Geschlossenheit der Nation erfordere inzwischen mit ebenso unumgänglicer Notwendigkeit, daß dem Verlangen nah einer demokratischen Verfassungsänderung nachgekommen werde. Die unerläßli | Bedingung für die Erreichung des Zieles der der Koalitioné regierung zu übertragenden Aufgabe Tei daher, daß innerha der vorgeschlagenen Regierung völliges Einverständnis darüber herrsche, unverzüglich die Verfassungsänderung durchzuführen. Schließlich heißt es:

__ „Aus den gefüh ten Verhandlungen erhelit, daß es an den as führten tnnerpolit!\hen Gruntvoraussegzungen ciner P iben Koalili it: N ENG feblt. Ünter jolhen Un:ständen mrß eine eventuelle \ wüifung unserer Partei an der Bildung der von Eurer Majestät v0 geshlogenen Regierung auges{lofen seir.*

d M berief der König die beiden Reichstagspräsidenten

usammen“

Amerika.

Nach einer von „Wolffs Telegraphenbüro““ verbreiteten zuverlässigen Meldung wurden im Monat August 1917 in den Nereinigten Staaten von Amerika 152000 Mann eingezogen. Davon sind allein 5948 \{chwedishe Staats- angehörige aus 86 Musterungsodistrikten, Wie befannt, werden jeyt auf des Präsidenten Wilson Befehl alle in Amerika ansässigen Neutralen zum Heeresdienst gepreßt, sofern sie nicht n der Lage sind, binnen drei Monaten das Land zu verlassen.

Der peruani sche Kongreß. hat der „Agence Havas“ zufolge mit 105 gegen 6 Stimmen den Abbruch der diplomatishen Beziehungen zu Deutschland be- \chlossen. Mit der Vertretung der deutschen Junteressen ist die spanische Gesandtschaft beauftragt worden.

Die Regierung der Republik Uruguay hat nach einer Meldung der „Times“ mit Zustimmung der Kammer und des Senats beschlossen, die diplomatishen und kommerziellen Beziehungen zu Deutschland abzu- brechen und dem deu!schen Gesandten dié Pässe auszuhändigen. Eine Botschaft des Präsidenten der Republlk an die Kammer erklärt der „Agence Havas“ zufolge, daß die Re- gierung zwar nicht unmittelbar von Deutschland beleidigt worden sel, daß es aber notwendig sei, sich mit den Ver- teidigern der Gerechtigkeit, Demokratie und der kleinen Völker in Uebereinstimmung zu seßen.

Asien.

Die „Niederländisch: indishe Presseagentur“ telegraphiert aus Batavia, daß die Dampfschiffabhrtsgesells\haften Niederland und Rotterdamsche Lloyd von ihrea Ver- tretern in Amerika erfahren haben, daß den von den Ver- einigten Staaten nah Jndien fahrenden Schiffen nur dann gestattet werden wird, Bun kerkohlen einzunehmen, wenn verbürgt wird, daß die Schiffe mit einer auss\chließlich für die Vereinigten Staaten bestimmten Ladung wieder zurück- fehren. Ausnahmsweise kann auch zugestanden werden, daß 10 vH des Schiffsraumes für Kanada benußt werden.

Kriegsnachrichten. Berlin, 8. Oltober, Abends. (W. T. B.) j

Jm Westen nur an der flandrischen Front Feuerkamp wechselnder Stärke. Im Osten nichts von Bedeutung.

Am Vormittage des 7. Oktober lag lebhaftes Störungs- feuer auf unseren Stellungen vom Houthoulster Walde bis zum Kanal von Hollebeke, das sich in den Vor- mittagsstunden zu starkem Feuer gegen unsere Stellungen nordöstlih Ypern verdichtete. Nachmittags nahm das starke feindliche Feuer, vor allem in Gegend südöstlih Blankaartsee, am Houthoulster Walde und auf unsere Stellung von Langemarck bis Gheluvelt dauernd an Hestig- feit zu. Um 3 Uhr Nachmittags steigerte sich das Feuer in Gegend Passchendaele zum Trommelfeuer und griff, als solches bis in die Gegend von Blankaartsee über. Um 5 Uhr Nachmittags brach bei Poelkapelle ein stärkerer feindlicher Angriff vor, der in unserem uammen en Abwehrfeuer erstickt wurde. Das starke Feuer hielt jedoch auch nach Abweisen dieses Angriffes an und blieb mit besonderer Heftigkeit au unseren Stellungen in Gegend Zonnebeke liegen. Zwischen 6 und 7 Uhr Nachmittags seßte der eind abermals zu heftigen Vorstößen und Teilangriffen, oft in Bataillonsstärke, fast gegen die ganze Hauptkampffront an. Veberall, wo es dem Feind gelang, bis an unsere Gräben vorzudringen, wurde er im Handgranatenkampf abgewiesen. Ein großer Teil seiner fortgeseßten Angriffe scheiterte bereits in unserem Sperr- und Abwehrfeuer. Um 11 Uhr Abends wiederholte der Feind seinen Versuch, durch stärkere Pat: ouillenvorstöße nor dwestlich Passchendaele vorzudringen. Auch diese Angriffe wurden durh Feuer und. im Nahkampfe abgewiesen. Bei Reutel wurden 6 ‘feindliche Tanks durch unser Feuer zur schleunigen Umkehr gezwungen. Die Verluste, die die Engländer in diesen wiederholten ergebnislosen An- anien erlitten, sind wieder außerordentlich hoch. Während der Nacht ließ die Artillerietätigkeit zeitweise nah und steigerte sich erst am 8. Oktober 6 Uhr Vormittags wieder zu großer Stärke gegen unsere Linie zwischen Langemarck und Zandvoorde.

An der Arrasfront nahm die Artillerietätigkeit beider- seits Lens und Fresnoy größere Stärke an. Nach kurzer heftiger Feuervorbereitung gingen südlih der Scarpe starke feindliche Patrouillen zum Angriff vor. Sie wurden teils im Abwehrfeuer, teils im Nahkanpf abgewiesen. Außer hohen blutigen Verlusten büßte der Gegner eine Anzahl Gefangener ein.

An der Aisnefront lag tagsüber sehr lebhaftes Feuer auf unseren Stellungen in Gegend nördlich NOLCNM bis Fort Malmaison. Um 7 Uhr Abends brach südlich der Aillette ein Teilangriff der Franzosen in Bataillonsbreite gegen unsere Stellungen vor. Der Angriff brach restlos in unserem Artillerie- und Jnfanteriefeuer zusammen. Auh während E blieb ‘hier die feindliche Artillerietätigkeit teilweise ebhaft.

W Auf dem Ostufer der Maas steigerte sich das feindliche Feuer von der Maas bis Bezonvaux zu beträchtliher Stärke. Em dort beabsichtigter feindliher Angriff wurde dur unser zusammengefaßtes Vernichtungsfeuer auf die vollgefüllten feind- lichen Gräben niedergehalten, während östlich Bethincourt, süd- lich Beaumont und im Chaumewalde unsere Patrouillen eine größere Anzahl Gefangener einbrachten.

__ Im Osten war nordöstlih Riga, nördli des Dryswiaty- Sees, in Gegend Dünaburg und westlich Luck die Feuertätig- keit zeitweise lebhafter. h

Am unteren Sereth wurden zwei stärkere feindliche Patrouillen, die nah starkem Artillerie- und Minenfeuer gegen n Inselgelände bei Ciuslea vorgingen, durh Feuer ver-

en.

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Soeben gibt die deutsche Heeresleitung die gewaltigen Zahlen der an ihrer Westfront gemachten Gefangenen und eingebrachten Beute für die Monate Juli bis September bekannt, aus denen klar hervorgeht, daß Hindenburg troß der defensiven Taktik an dieser Front ungeheure Erfolge erzielt hat. In der genannten Zeit wurden von den HeereSgruppen Kron- prinz Rupprecht, Deutscher Kronprinz und Herzog Albre t nicht weniger als 337 Offiziere und 13512 Mann als Gefangene

eingebracht. 41 Minenwerfer und 483 Maschinengewehre fielen in deutsche Hände. Ferner wurden 4 Geschüge und 11 feind- liche Flugzeuge erbeutet. (W. T. B.)

Großes Hauptquartier, 9. Oktober. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Der Artilleriekampf in Flandern war troß des stürmischen, regnerishen Wetters stark zwischen dem Hout- aon her Walde und Handvoorde. Abends faßte der Feind seine Wirkung zu heftigen Feuerstößen gegen einzelne Abschnitte zusammen.

Nach unruhiger Nacht steigerte sich auf der ganzen Front die Artillerietätigkeit zum Trommelfeuer. Beiderseits der Bahn Staden Boesinghe und nördlich der

Straße Menin—Ypern brach englische Jnfanterie zum Angriff vor; der Kampf ist im Gange.

__ Vei den übrigen Armeen fam es abgesehen von tag8- über andauerndem Feuer nordöstlih von Soissons nicht zu größeren Gefechtshandlungen.

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Schwanken und Ueberlegen

darf es geben!

Zeizt gilt nur die Tat! Wenn jeder einzelne— ausnahmslos feine höchsten Kräfte anspannt, dann wird auch diese Kriegsanleihe den großen Erfolg haben, den fie haben muß. © ° Denn nicht mit Granaten allein fann der harte Endfkampf ausge- fochéen werden; ers| das erneute Zeichen unsrer ungebrochenen wirt- schaftlichen Kraft wird den Ausschlag geben. Nur fo zwingen wir unsre Feinde zur Vernunft.

Darum zeichne!

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Auf dem östlihen Kriegsschauplaß

nichts von Bedeutung.

Mazedonische Front. Lebhafte Feuertätigkeit südwestlih des Dojran-Sees, im Vardar-Tale, am Dobropolje und im Cerna-Bogen. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Desterreihisch-ungarisher Bericht.

Wien, 8. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Am Jsonzo lebte an zahlreichen Stellen das Aritillerie- feuer stärker auf. Besondere Steigerung erfuhr es auf der Hochfläche von Bainsizza—Heiligen Geist. Zu Jn- fanteriefämpfen kam es nur im Gabriele-Abschnitt, wo um Mitternacht italienische Vorstöße abgewiesen wurden. Sonst

nirgends besondere Ereignisse. Der Chef des Generalstabes.

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Bulgarischer Berichk. Sofia, 8. Oktober. (W. T. B.) Generalsiabsbericht. Mazedonishe Front. An verschiedenen Stellen der ge Störungsfeuer, etwas lebhafter zu beiden Seiten des ojransees. Mehrere Erfkfundungsabteilungen des Feindes wurden durh Feuer verjagt. _ Rumänische Front. Bei Prislava östlih von Jsaccea spärliches Gewehrfeuer.

Artilleriefeuer,

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 8. Oktober. (W. T. B.) Amilicher Tagesbericht.

S inai-Front: Beiderseitiges Artilleriefeuer und erhöhte Patrouillentätigkeit beim Gegner.

Dschala-Front: Ein feindliches Flugzeug wurde durch

Feuer von der Erde aus zum Niedergehen gezwungen. Das Flugzeug wurde erbeutet und die Besaßung gefangen ge- nommen. - Rautasusfront:; In Zentrum versuchte eine feinere feindliche Abteilung eine Unternehmung gegen unsere Stellung, die in unserem Feuer scheiterte. An dea übrigen Fronten keine besonderen Ereignisse.

Der Krieg zur See.

Berlin, 8. Oktober. (W. T. B.) Jm Sperrgebiek um England wurden durch unsere U-Boote wiederum 19500 Br. -R.-T. versenkt. Unter den versenkten Schiffen befanden sich der englische bewaffnete Dampfer „Joseph Chamberlain“ mit Bretterladung sowie der russische be- waffnete Dampfer „Australia“, der Flachs geladen haite.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Hauptaus\chuß des NReich3tags nahm gestern nah längerer Beratung, in der der Reichskanzler Dr. Michaelis wiederholt das Wort ergriff und auch der Staal1s- sekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Helfferich, der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Dr. von Kühlmann und der Kriegsminister General von Stein sprachen, den Itachtragsetat gegen die Stimmen der Sozialdemokraten unverändert an, nachdem er einen Antrag der Un- abhängigen Sozialdemokraten, den Aufklärunasdienst im Heere aufzuheben und nur militärdienstlihe Aufklärung zuzulaffen, abgelehnt háite.

Wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, Reichskan e im Hauptausschuß aus:

Meine Herren! Cs is Kiage darüber erhoben wi: rver, daß von Beamten in unzuläisiger Weise Propaganda zugunsten ter Valerlandsparteti betrieben ci. Ih möchte über die Stellung der mir na@geordneten Netbsbeamten folgende3 grun-fäßlich bemerken, vobei ich hinzufüge, daß für die preußtshen Beamten dieselben Gruntsäge gelica: Für alle Beamten ailt politihe Gesinnungs- freiheit. Jeder Beamte kann jeder Partei angehören, sofern fie uit den Bestand des Reiches over des Staates gefährdende Ziele vtr- folgt. Was die na außen bin în die Erscheinung tretende politische Betätigung betrifft, haben sich alle Beamien selbstverslä dlih Z rück- haltung aufzuerlegen, damit uiht beim Publikum das Ve trauen in fhre Unparteilichkeit ersdütiert wird. Gia Mißbrauch der dienstlichen Stellung na der Richtung, daß ein Vorgesebter die ihm nach- geordneten Stellen zwingt oder veranlaßt, zugurnsiea einec be- itimmten Partei Siellurg zu nehmen, ist selbsroerstäntlih durh- aus unzulässig, und ich wünshe nicht, daß von seiten der Vor- vesezten ein politiser Druck nach trgend einer Nichtung hia gegen die nachgeordneten SteUen ausgeübt wird. Diese Srund\äpe, meine Herrea, gelten für alle politischen Par- teien und Nichiungen in gleiher Weise, sie gelten auch geaenüber der Vaterlandépartet, und sollte von diescn Grundsäßen abgewichen werden, so kaun ih nur anheimstelley, daß der Fall zur Kenntnis ber zus itändigen vorgeseßten Zentralvebörde gebraht wird, die ten Sacb- verhait prúfen und gegebenenfalls euisvrechend eingreifen wird, und ih bin willens, die Innehaltung dieser Gcundsäge zu überwaten.

Auch im Heere wird jede politiiche Agitaticn autgeschlossen. In den mir dur den Herrn Kriegsminister zur Verfügung geiteliten Leitsägen über den vaterländisGen Unterricht, über die wohl des näheren noch gesprochen werden wird, ist die Politik auêëgeslofsen.

Meine Herren, ich bin mit den bundesstaatliGen Regierur gen bestrebt, säm:lichen" politish-n Meinungen und Strömungen tn voller Objektwität gegenüber zu stehen und j-der politischen Mtirung volle Gerechtigkeit zuteil werden zu lafsen. Ih tue tas, weil ich überzeugt bin, daß jede Richtung ehrlich das Beste zum Wohl tes Ganzen will. Dieses gegenseitige Zutrauen zum besten Willen ist in dem Kampf der Meinungen namentlich auch in den leyten Wogen in bedauerliher Weise in den Hintergrund getreten, uad das hat eine Ferm der gegen- seitigen Agitation gezetiigt, die ih aufs tiefste bedauere. Jeder im deutshen Volk bar beceitwillig und freudig die Opfer an Gut und an warmem Leben gebracht, die von tkm v-rlangt werden, und ih glaube, daß auch hier 1a diesem Kreise kaum einer ift, der nit in dem Gedanken an das, was er daran gegeben hat, den hervor- quelenden Schme1z herunterschlucken muß mit einem mutigen „Dennoch!“ Aus jollen opferbereiten Männern seten sih auch die Gegner zusammen, und wenn das im Auge behalten wird, dann ift eine Agfktation, wie sie jeyt in die Erscheinung getreten ist, im Grunde aus8ge'chlossen. Möchten doch die Vertreter der auzeinanderitrebeuten Meinungen sich das vor Augen halter, daß in der Tat nit die Betonung der Gegeusäße in den Wegen und in den Mitteln das Entscheitende it, sondern das Etrheitlihe und @emeinsame in den Zielen, Wenn wir das vor Augen haber, wenn uns klar vor Augen steht, daß wir alle an dem gleichen Strange ziehen müssea und wollen, dann nicd es dabin kommen, daß in der Tat decartige Zusammenstöße, wie fie Teßgthin gewesen sind, aus unserem politischen Lehen audssckeiden. Das ift jtt, wie es immer gewesen ist und j-t am brennendst.n im Hinblick® auf die schwere Zeit, in der wir fiehea, unjere Pflicht. (Bravo!)

——

__ Der Bericht über die gestrige Sißung des Reichstags bes findet sich in der Zweiten Beilage.

Auf der Tagesordnung der heutigen (124.) Sißzung des Reichstags, welcher die Staatsminister, Stellvertreter des Reichskanzler, Staatssekretär des Junern Dr. Helfferich, Kriegsminister General von Stein und Staatssekretär des Reichsshaßamts Graf von Roedern, ferner der Siaats- sekretär des Reichsmarineamts, Admiral von Capelle sowie der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. von Kühl- mann beiwohntén, ständen zunächst vier Anfragen.

1) ba. Albrecht (U. Soz.) brivgt in seiner Anfrage zux Sprathe, daß în vem Bekleidungsamt Magdeburg zuin Kriegsdienst eingezogene Handwerker 'Ftiedenkuiiformen herstellèn.

führte der