1917 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Auch südwestlih von Beaumont und bei Bezonvaux

atten eigana Vorstôße in die französischen Linien vollen Erfolg.

Deftliher Kriegsschauplay. Das an mehreren Stellen der Front I Störung8- feuer verstärkte fih zeitweilig in der rumänischen Ebene und bei Braila, das von den Russen beschofen rourde. Zur

Vergeltung nahmen uasere Batterien Œ wo Brände R e Galazg unter Feuer,

Mazedonische Front.

Lebhafte Artillerietätigkeit in der Enge zwischen OHrida- und Prespa-See, im Cernabogen und zwischen Vardar und Dojran-See. Mehrfach vorstoßende Erkundungg- obte:lungen der Gegner wurden vertrieben.

Jm September beträgt der Verlust der feindlichen Luftstreitkräfte an den deutschen Fronien 22 Fessel- ballone und 374 Flugzeugec, von denen 167 hinter unseren Linien, die übrigen jenseits der gegnerishen Stellungen G eltüezt D. s

ir haben im Kampf 82 Flu 5 Fessel- ballone verloren. M O Dar Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Desterreihisch-ungarisher Berik

Wien, 10. Oktsber. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet; Nirgends besondere Ereignisse. Der Chef des Scneralstabes,

Bulgarischer Bericht,

Sofia, 10. Oktober. (W. T. B.) Heeresbericht,

Mazedonishe Front: Mehrere Feuerorkane nördlich von Bitolia. Etwas lebhafteres Artilleriefeuer im Cerna- bogen und wesilich vom Vardar. Südlih der Stadt Dojran herrschte heftiges Artilleriefeuer des Feindes, welches am 8. Oktober begann und während der Nacht und au am Morgen des 9. anhielt, Nach einem [ängeren Trommelfeuer griff die feindlihe Jnfanterie unsere Stellungen an zwei unkten an. Der Angriff des Feindes wurde dur unser Artillerie- und Jufanteriefeuer gebrochen. Nur einer kleinen Anzahl feindlicher Soldaten gelang es, vorübergehend Fuß in einem unserer vorgeshobenen Gräben zu fassen, aber durch \s{chweres Handgemenge wurden sie gänzlich

vernihtet. Jm allgemeinen find die feindlichen Verluste |

O [De und E äußerst a L N ; umänische Front: Geringe Feuertätigke e wesili Tulcea eiwas lebhafter war, ae. as i

Der Krieg zur See.

London, 10. Oktober. (Reutermeldung.) Der „Daily Mail“ wird aus Sydney berichtet: Der Hilfskreuzer „See- adler“ hat ungefähr 4000 Tonnen. Ec verließ als nor- wegishes Holzshif}f vermummt Deutshland. Die Bretter waren an Deck so aufgestapelt, daß innerhalb der Bretter- wand Raum für die Mannschaft übrig blieb. Ein Torpedo- jäger hielt den Seeadler an, ließ ibn aber, da die Schiff3- papiere in Ordnung waren, pasfieren. Als der Hilfs- kreuzer den südlichen Teil des Atlantischen Ozeans erreichte, wurde das Holz über Bord geworfen und mit den Opera- tionen begonnen. Die Besazung erklärte, daß sie in kurzer Zeit Schiffe im Werte von 8 Millionen Pfund Sterling zum Sinken gebracht habe. Der „Seeadler“ kam bis in die Nähe von Australien und fing dort ein Schiff ab, das mit Stein- kohlen nah Honolulu unterwegs war. Nachdem der Hilfs- kreuzer aht Monate auf See gewesen war, war der Schiffs- förper so reinigungsbedürftig geworden, daß der Kapitän das Schiff in der Bucht der Mapebainsel auflaufen ließ. Die Neinigungsarbeiten machten gute Fortschritte, als eine Spring- idlentent Reue ergriff} und tief in ben Korallensand

, Berlin, 10. Oktober. (W. T. B.) Jn allen Teilen des Mittelmeers wurden dem feindlichen: L leer durch unsere V-Boote wieder \{chwere Verluste zuge- fügt. N Dampfer und dreiunddreißig Segler mit zu ammen über 46000 B.-R.-To. sind troz des bereits stark verminderten Seeverkehrs versenkt worden. Da- runter waren zwei Trarsporter, beide wahrscheinlich mit ruppen an Bord, ferner der englische Dampfer „Gibraltar“ (3803 Tons) mit 5000 Tons Getreide nah Südfrankreich und der griechische Dampfer „Alkyon“ (2464 Tons) mit 3500 Tons Kohlen für Jtalien.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Literatur.

Von deu neuen Reichssteuergeseßzen, die die erhebliœsten Anfor- derungen an das Einzel- und das Seselshaftèvermögen und zugleich ziemlih große Anforderuvgen binfiGtlich des Veritchers manchWer ‘recht verwickelten S ois 6 siellen, hat das Kriegs- steuergeseß rom 21. Juni 1916 {on ein reihes Schrifttum ge- zeitigt. Dieses ist deneroiugg now dur eine gemeinverständliche Darstellung der wichtigsten Vesitmmungen vermehrt worden, die unter dem Titel „Einführung in das Kriegssteuergesez bem 21. Iuni 1916* Dr. jur. Georg Mollat, Syndikus der Handelekammer und Geshäf1sführer des Berg- und Hüttenmänni- hen Vereins in Stegen, veröffentliGt hat (Preis 1 S, Stegen, C. Buchholz); erläuternde Bet|\pielc, die bier in großer Zabl ein- geschaltet sint, bieten besonders den juriftisGen Perionen in Handel und Induîtrie für Negelfálle die gewüns@te Aufkiäruna.

Im Segensay zu dem lebhaften a Interesse, das sich für das Kricgssteuergestey gezeigt at, find dem biel früber, unterm 3. Juli 1913, ergangenen Besig- steuergesey, das zum Teil die Grundlage des Kciegsfteuecgeseges bildet und auch für die spätere Zeit tn Geltung bleibt, in der die ein- oder ¡weimalige Kriegs1reuer erledigt sein wird, bither nur wenig Schriften C worden. Mehrfah hat dieses wichtige und \chwierige Geseg uur nebenber in den Kommentaren zum Kriegs- \teuergesey, dun . dessen § 39 es kleine Abänderungen erfuhr, etne Grläuterung gefunden, soweir scine Beikiinmungen sür die Kriegs- steuer von Bedeutung sind, - namentlich nach- der matertell- rechtlichen, für die. subjeftive und objekt;ive Steuerpflidt im wetiesten Sinme bsdeutungsvollcn Seite. DurchH etne sclck&e

dies nit erleitert. Die Prox-s dürfte daler \Hon aus diesem Grunde das EisGeinon einer jelbiiändizeo, ausfihrl:Gen Er?äuterung jeder einzelnen Vorschrift des Beskt:stsuergeseyes aus der Feder ci-es dur zahireihe finanzwissenshaftlibe Arbeiten, insbesonckers dur seine Kemmentare zum preußischen @inkomuninfieuer- und zum Kricgs- steuergiseye bekannt rg Verwaltunzsjuristen, des Oberver- waitungsgerihtsrats Alfons Mrozek, begrüßen (YYI und 410 Seiten, I. Guttentag, Verlagsbuchzanzlung, Berlin, geb. 6 „{c). Unter Verwerturg des gaecsamten für die Auslegung des Gesetzes in Betraht kommenden Stosfes, wie ber amtiiwen Begründung, der Reichs:ag8verhandlungen, der Ausführungöbestimmnungen des Bundesrats und derjenigen Preußens zum WBesizsteuergesetze, der Ausführungsanweisurg zum preußi}hen Ergänzungsieurrgeseß und namwenilich der Rechtsprechung des preuß!s{chen Dberverrwoaltungsgericts in Staattsteuer- und in Weh:beitragsfsachen, erörtert und beantwortet der Verfasser alle Fragen, die bei Anwendung tes Gesezes auftauhen förnen. Soweit dabei ergänzende Bestiwmungen anderer Gesetze, insbesondere des bürgerlihen Nets mitzzbeazten sind, ist nit rur deren Wortïaut, sondern au die dazu ergangene otersiriYterlihe Reck!spreXunag nebst den Ergebnifscn der Literatur an den ge- botenen Stellen mitgeteilt, was vielen Steuerpfli@zéigen will- feumen sein dürfte. Dur& zablreice prakltis&c Beispiele werden Sinn und Tragweite der Gesegesbesiimmungen noŸ besonders veranshauiit. Eine übersihtlihe Darfielung dcs weseut- lijiten JIohats des Beßysteuerge“encs ilt als Einleitung dem Kom- mcntar vorautgesbick. Etn zusaranenbüngender Abdruck des Be- sipsieuergesetes, der zu ihm ergengezen Ausführurgsbestuamunçen des Bundesraté, soweit diese nit lediglich dea inneren Dienst berrcffen, der preußis@en Ausführungsvorjchriften sowie der Bestimmungea deb v:eußisYen Ergänzungs fsteuergesey?3 über die Steuerpflicht, das itcuer- bare Vermözen und die Wertbestimmnung ur. d cin austührlihes Sa@- verzeiGnis nad der Buchsladenfoige beschiteßen das Bu, das eine wertvolle Ergänzung zu jeder Erläuterung des Kriegsfieuergeseßzes bildet. Wer über eine Frage tes Besiysteuerreßts AufsFluß sucht, wird in thm reie Belehrung finden.

Nech b:vor die Vecaalagung zur Kriegbsleuer na® dem Geseg vom 21. Juni 1916 in Verbindung mit der erstmaligen Veranlagung zur BeGhsteuer abgesSlcssen war, maYte die lange Dauer dcd Krieges einen 20°%/% tigen Zuschlag zur Krteasfteuer notwerdig, dessen Erh-bung durch SGescy vom 9. April 1917 mit dec Maßgabe an- geordnet worden ist, daß unter bestimmten Voraussegzungen (nach- träglich2 Gewinnmtinderung, Voxhandensein- mebrerez - Kinder unter 18 Jahren und dergl.) auf Entreg des Steuerpslihti;ea eine Ermäßtaung des Zuschlags eintriit. Daneben erging ein neues, 1we!tes Siberungsgesey von demselben Tage, nah dem die Hantel8gesellihaften und jfuristischen Perfonea mit einer 60/0 kgen Mücklage die Grträgnisse eines demnäßit zu erlassenden neuzn Kriegs- steuergeleges sicherzustetien verpflihtet sind vud die na dem Krieg2- steuergeseze vom - 21. Juni 1916 fsteuerxfli@tigen Ginzelperforen für eine lönftige Kriegssteuer bet Vertaßt einer Scfäbrdung {ihrer Beitreibung, iasbesondere vor Werlegurg des“ Woänsites oder Ausenthaits in tas Auzland auf Verlangen der Steucr- behörde Sicherheit ¿u leiflen haben, deren Betrag die obertte Landeefinanzbehörte besilumt, Etne zur Cinführurg des Steuer- pflichtigen in das neue Nett geeicncte Srläuterung der beiden Weseßz vom 9. April 1917 haben Rechtsanwait und Syndikus Dr. jur. Fri Koppe und De. rer. pol. Paul Varnhagen im zerlaa von Spazth u. Liade, Berlin, erschetnen lassen (geb. 2,89 e). Die Verfasser, die bereits einen für Laien bestimmten, in vier Yuf- lagern vorliegenden Pandkommentar zum Kriegs- und Besißsteuergesez veröffentliht haben, behandeln jeyt in ähnlicher Weise die beiden Er- aänzung8geieße. Zagireihz Beispiele und Tarife untersiützen die über-

sichtliche und kiare Darstelurg, die dazu! deiträgt, dem Nichtfahu:ann, namentli dem Kauimann und den Ert Gen das Ver- {ländnis ihrer Bestimmungen zu ersließen. Nah wissenschaitlier Bedeutung uad dem Leserkreise, an den sie sich wendet, geht über diese Erläuterung eine Beardeitung der neuesten Netchzsteuergeseye hinaus, die Professor Dr. jur. Fris Stier-Somlo als Er- gänzung zu jeinem Werk über die Kricgs- und Besizsteuer und zu- gleih als dritte, ergänzte Auflege seines Kommentars zu dem ja teilweise in das neue SiFerungsgescy aufgenommenen Geseg über horbereitendz Maßnahmen zur est-uerung der Krieg8gewinne vom 24. Dezember 1915 térausgeaeben hat (geb. 2,20 4, Verlag von Frauz Vahlen, Berlin). Er erläutert daz neue Kri-gssteuersiherungê- und das K-icgssteuerzuselagsgeseß gün did und ausführli%, vernertet die Ergebnisse des vorhandenen Strift- tums und den gesamten Stoff, ten die parlamentarisch2 Vorgechihte für die. Auelegung der neucn Bist.mmangen bietet, Die roch geltenden Vorichiisten des Vorkbereituncözescues von 1915- find nebst Erläuterung dem Kommentar zu dem neuen Sth: rungs- eses eingefügt. Anhangsweise find außer den Aucführungs« besitinmungen des Bundesrats zu fenem Vorkbereitungses-y von 1915 und den preußischen AutfährungsvorsGriften dazu voin 27. Zanuar bezw. gs 1916 auth bereits dis prevßtiden Aut fübrungsvorsuiften zum Gese über die Grdebuni eines Zus!age zur Kriegesteuer betgeg:ben, während die Ausführunzsbestimmungen des Bundesrals zum Gese über die Sicßerung der künftigen Krtegasteuex von der Lerlagsbucbandlung (für 25 S) naGgelefert werden sollen. Dée Kriegtsteax Hat auch im Auslande wete Verbreitung ge- funden. So Y in der Schwetz unterm 18, September 1916 ein ans 47 Artikcla bestehender Bunde3catsbeshluß, \etreffend die eidze- r üsse Kcicgsgeriansteuer, ergangen, der denen, Ye aus dzm K:i-g2 Nuven gezogen haben, für Hinterziehung dec Getnnfteuer hei e Straffolgen androßt. Eine Textau2gabe desselben uschien unter dem Titel „Vorschriften üher die eidgenöisiscwedriegsögewitinn- steuer" im Verlag von Drel Füßlt in Zücich (Prei,2 Frar.cs). Sie enthält zualeid einen von demn Chef der ettg. rtepfteucrverwaitung in der Volkswirtsct aftlichen Gesellschaft des Kators Bein ge- baltenen Wortzag über die Kciezsgervtnnstzuer, be Zweck und Un- fang dieser Sieuer und die einzelnen Bestimmungendes Bundcsra:8- besGlusses flar und anschaulich erläutert, sowie ie Ausfübrungs- bestimmungen des eidgeaödißschen Finan1dzparteme# vorn 9. De, ¡ember 1916, betreffend di2 Veranlagung der Kriegégvinnsteuer.

Mannigfaltiges,

Daz Oberkommando in den Marken t& mit: Zur Ueberwachung des Kraftfahr wesens iu Benn hat ter Dhcrbufehlshaber die Injpelüon des Kraftfahrwesen beauftragt, durch ihre Patrouilea enc Straßerkontrelle fämtlt Dbttonts: uno Lafikrafiroagen TA und TE aufzuüten. Die Pabuillcn sind

eine zweifellcfte Frage des Besibsteuergeseßes unterriGten umöSten, |

„Meraner Ztg.* enthält folgente Mitteilung der k, k, | ias t E wurde in etnem Dêngerbaufen des Gutes Dobtpe (6: Merar) eins Gelbtalcker, euihultend eine Legitimationa, Zaps-! und cinen Éintausendmarkshein. Der Verlusttricer wird aufgefordert, si bet der k. k, Bebörde (Berzirkshauptmannschaji von etnem Dieb versteckt wurde oder von etnem Angehö: igen der im Jahre 1915 zeitweilig hier stationiert gewesenen

Automobilkolonne stammt.

10. Oktober. (W.- T. B.) 160 Teilnehmer hd: MeiSer tiFen Lehen Lriberlidea Vereinigung gt heute vormittag aus Berlin hier eingetroffen.

London, 10. Oktober. (W. T. B.) AmiliH wird gemeldet, Der Munittonsninister teiit mit, daß bei der Explosion einer SgHießbedarfsfabrik tin Nordengland am 2. ober zehn Mann getötet und zwei verleßt worden sind.

Ly on, 10, Oktober. (W. T. B.) Der „Lyoner Nouvellisie® meldet aus Dole, daß in den Sees Lagerhäusern ein Brand ausbrack, der infolce heftigen Sturmes einen großen Umfang annahm. Der Schaden wird bereits auf mehrere Millionen geshögt. Die ganzea Meblbeslände und sehr viele Lebensmittel sür die Umzegead wurden verniŸtet. i

St. Petereburg. (W. T. B.) Laut „Rieish®" vem 2./15. Sepiember ift ein großer Teil der Stad1 Laisgew, 60 Weist von Kasan, abgebrannt. Das Feuer ging von einem Hause au?, in dem etwa 100 ôösterreichische Kriegsgefangene untergebraht waren. Den Flammen konnte kein Einhalt geboten werden, und ein beginnender Sturm warf die Funken auf den anderen Tetl der Stadt. Irgend j-mand bringt das Gerücht auf, die gefangenen Oesterrether häiten vie Stadt angezündet, und die vor Shreck fiunlcse Menge wirft A auf die Wehrlosen. Auf den brennenden Straßen geht die Jagd los, auf den Wiesen, in allen denkbaren Verstecken wird gesucht und verfolgt. Wen man ergreift, wird mit Kolben, Bajoneiten, Säbeln, Holzsheiten, Steinen tierisch niedergema@t, ein aroßer Teil, darunter auch deutshe Gefangene, bu- t äblih in Stücke zerrissen. Miliz und Militär belfen, Frauen \Xänden die versiümmelten Körper. In der Naht h3ö:t der Brand aut, aber am andern Tag? wird die wahusinntge Verfolgung fott gest und der Rest der Gefangenen ermordet.

Schanghai, 10, Oktcber. (W. T. B) NaV „Neuter meldungen* ist ina Nordchina eine außerordentlth große Uehber- sch&wemmung eingetreten. Gin Gebiet von mehr als 30 000 Quodrak- filometera ift zu einein ungeheuren See geworder, Die Ver- bindung8wege nach Peking sind so ungangbar, daß es rot wendig werden dürfte, die Hauptstadt ju verlegen. Es he- steht kein Zweifel, baß ktie gewaltigen Ueberschwemmungen furchtbare wirtshaftliGe und politis: Folgen Haben werden. Die Flüsse find in Strôme von zwei Meilen Breite und 40 Fuß Tiefe verwandelt. Siz haben die Eisenbahn von Peking nah Hankau weggespült unnd am 22, Sepicmber die europäiscken Nteterlassuncen in Tienisin überschwemmt und ben Uferdamm tes (Selben #Fsusses durchbrohen. Das üdershwemmte Gebiet umfaßte 300 Meilen ton der südwestilißhen Grenze von Charsung nach Tientsin und wid dur die Etscndabulinen VBeking— Kaifeng und Tientsin—Tfin-nfu bearezt. En dicht he völkertes Gebiet von beinahe 20000 (englishen) Meilen |\ in einen See von 8—10 Fuß Tiefe verwandelt worden. Wein der ‘Belbe Fluß endgültig in das Becken ven Tientsin mündet, wird Tientsin unbdewohnbar werden und jedes Jahr einer ÜUrbershwemmuvng aukgeszut sein. Unter diesen Umsiänden wird die Verbindung mit Peking so unsiher sein, dag es nötig sein wird, die Hauptstadt zu bh Die Vaknlinie Peking-Haxkau wurde an eiwa 600 Stellen

Z:1Madigr.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. 217. Dauer bezugévorsteilung. Dienst- und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Oper in drei Akten von Amwbroise Thomas. Text mit Benun des Goethe'hen Romans „Wilhelm Meisters Leh1jahre“ von M Carrs urd Jul:8 Barbier, deutsch von Ferdinand Gunbert. Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister von Strauß. Sptelleitung: Herr Bachwann. Balüelt: Herr Balletimeister Graeb. Chöre: Herr Professor Núvdel. Anfang Uhr.

Schauspielhaus. 219. Dauerbezugsvorstellung. Zum 200. Male: Nathau dex Weise. Dramatishes Gedicht in fünf Aufzügen boa Lessing, Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfang 7 Uhr. Sonncbend: Opernhaus. 218. Dauerbezuzsvorstellung. Diensk- und Freipläye sind aufgehoben. Figaros Hochzeit. Komise Oper ia vier Akten von Wolfgang Ämadeus ‘Mozart. Text nah Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Deutsche Uebersezung dur&- gesehen von H. Levi. Anjang 7 Uhr.

Swauspielhaus. 229. Dauerbezugsverstellung, Kyritz - Pyrit. Alt-Berliner Posse mit Gesang unb San in 3 Hf;üger S Bildern) bon H. Wilken und O. Justinus, Musik von Gustav Michaelis Unfaug 7} Uhr.

FamiliennachricGten,

Bereße" it: Hr. Okerleutnant Gerhard von Klizing mit Esther “eiin von Lüttwit (Gorkau). Hr. R OE, ert Frhr. von Friesen mit Sabine Freiin von Salza und Lichtenau (Lehn)

bereMtigt, diese Wagen arzuhal:icn und Vuskanft übè deren Zu- las\ung, über die Herkunfi des Bevzol3, Gummis uw. | erforder” Jede Patrouille fat cinen f(ristlhen Autweis, ausgestel toz - ia Inipektion des Kraflfahrwesens, mitzusühren und dem Wrch,; Ls Kraftivagens vorzuzeigen. S De

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Uater der SS&trmkcr:\Gaft des Kricgsministers von Stelis det Sonutag, den 14. d. M., tm Garten des Theaters des Î 48 eine Krieggautftel1ung deutscher Shäferhundeïiäit A der ein» große Anzahl von Anmeldungen erfolgt ist. Be e leb haften Aufmerksamkeit, welhe die Heeresleitung den Sch bi Gia widmet, cie ih im Felde Pelonas als Meldebunde una? eug, cezeihnet haben, haben cine große Anzabl maßaebeuder Osfiji-re e Z Felde ¿hren Besuch angemeldet. Mit der Ausfiellung ist g brs eine Annabmestelle für Kriegshunde veabunden, aufs sonders hingewiesen set. Nach den vorkiegenten Meldungeï find Zudhttiere eriter Klase und ceren Abttammung vertreten, so ha Rd eun Besuh der Ausstellung für alle Tiecfreunde loh: en dütfte. I wobl das Kriegsrmatnisterium wie das Ministerium a Landwirtschaft ujw. haben je einen Staatpreis zur Vorsliguh

Verquickurg der beiden Geseye wird j-doh denen, die fih |chuell über |

gestellt. Das NRichien beginnt Vormittags 9 Ahr, |

Geboren: Ein Sohn: Hra. Hauptmam a. D. Willy Lange (Langensftein a. Harz). Eine Toter: Hrn. JIagdjunker ron Blüder (S#twerin t. M.) Hrn, Oberarzt d. R. Dr. Paul Hofinann (Berlin). Hrn. Leutnant d, N. Wilhelm Martens (Freiburg i. Br.).

Gestorben: Hr. Gch. Kommerzienrat Vi [l (Mannheim).

Hr. Buchdruckereibesßer, t u A E:nanuel

i Sans ard. _ Etitlevame Frl. Angelika Sund fle

° chura). î v. d. (Zehoenick, Maf). erin las O

Verantwortlicher Sriftleiter: Direktor Dr. T y r o l, Charlottenburg:

Veraniwortlic für den Anzeigentcil : Der Vorsteher der Geschäftsstelle I. V.: Netnungsrat erber Berlin. Verlag der Geschäfts)telle (J. V.: Key her) in Berlin. Dru der Norddéutschen- Buchdtucerdi und Vetlagsanstält, dad, / Verlin, Wilhelmstr 2 vf

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¿Erste Beilage? Keichsanz

Berlin, Donnerstag, den 11. Oktober

Parlamentsberiht.®)

Dentscher NReichëtag. 124, Sizung vom Dienstag, den 9.: Oktober 1917, Nachtrag.

Die Nede des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes! Dr. von Kühlmann, die gestern wegen verspäteten Ein- gangs des Stenocgramms nicht veröffentlicht werden konnte, hat folgenden Wortlaut:

Meine Herren! Seit ih tas legte Mal die Ghre batte, im Hauptausschuß in öffentlicher Rede die Ausführungen des Herrn Reichskanzlers zur auswärtigen Politik in einigen Punkten zu er- Eânzen, ist cine verhältniémäßig Turze Zeit verstriden. Ih werde Ihnen mit wenigen Worten die neuon Ereignisse vorführen, die auf dem Gekiete der auswärtigen Politik-vorliegen, um dann kurz auf die Ausführungen des Herrn Vorredners über die Papstnote und die durch sie geschaffene europäishe Lage einzugeben,

Mit der Nepublik Peru haben sih unsere Beziehungen ziemlich überraschend soweit zugespißt, daß der Abbruch der diplomatiscken Beziehungen nunmehr cine Frage von kurzer Zeit ist. Vor wenigen Monaten i ein peruanisches Segelsckiff „Northon“ wegen Be- förderung von Konterbande beshlagnahmt und gemäß den Megeln der Seekviegführung unter Rettung aller Menschenleben versenkt worden. Ueber die Rechtmäßigkeit dieses Verfahrens befindet augenblicklih das deute Prisengeriht. Die peruanishe Regierung bat in abrupter Form an uns das Verlangen gestellt, den Fall dem Prisengeriht zu entziehen, sofortige Genugtuung und Scadenersaß zu gewähr- loisten. Dieses Verfahren der peruanishen Regierung ist völker- rechtlih volltommen unzulässig, da. die Zuständigkeit der Prisen- gerichte international onerkannt ist und. auch das’ Deutshe. Reich in dem seinerzeitigen Kriege Perus mit Chile den Fall des deutschen Dampfers „Luxor“ dem peruanis{en Prisengeriht ohne Widerspruh überlassen hat. (Hört, hört!) Ein Nacbgebèen Deutschlands vor der peruanisden- Forderung, die in- der einem Großstaate gegenüber sehr ungewöhnlichen Bedrohung. mit einem kurzfristigen Ultimatum ver- \cârft ist, war vollkommen untunlich, denn das Natgeben in diesen einen Falle bätte die Grundlage, auf welcher unsere gesamte Prisen- geriht8barkeit beruht, vollkommen untergraben, sämtliche Neutralen hätten fih auf den Fall berufen: und hätten verlangt, daß auch die fe betreffenden Fälle der Prisengerichtsharkeit entzogen würden. Wir haben die peruanise Note sehr höflich, fehr_ gemäßigt, im entgegen- kommenden Sinne beantwortet, aber unter Élarer Hervorhebung des Réechtsstandpunktes, auf -dem wir unbedingt bestehen müssen. - Jarauf- hin hat die peruanishe Regierung: die n. den dortigen Häfen liegenden deutsdemn Schiffe bésdlagnahmt, und der Abbruth- der diplomatischen Beziehungen ift, wie 1G eben auszuführen die Ehre hatte, eine Frage der allerkürzesten Zeit. Die deutshèn Jntéressen in Peru- würden dur die spanisde Regierung. wahrgenommen werden, falls der Ab- bruch. vollzogene Tatsache ist. i

Gbenso hat nah einer Depesche, die- mir vor kurzem zugegangen ist, die Republik Uruguay - den Abbruch der diplomatishen Be- ziehungen zu uns: beslossen. Der Präsident hebt in seiner Botschaft an den Kongreß. hervor, daß er zwar keineswegs unmittelbar von Deutschland beleidigt worden sei, daß es ihm aher notwendig scheine, sib mit der Verteidigung der Gerechtigkeit, der Demokratie und der Fleinen Völker in Uebereinstimmung zu seßen. (Große Heiterkeit.)

Diesen unerfreulichen Begebenheiten gegenüber if die Frage, die im Hauptausschuß mehrfach besprochen wurde, die der Schließung eines: Kohllen- und Kreditabkommens mit Holland so weit gefördert worden, baß nur noch wenige Formalien nötig sind, um die endgültige Vollgishung zu ernöglihen. (Bravo!) ;

J: komme nun, meine Herren, zu dem eigentlichen Thema der

beutigen Besprechung. Die Bemühungen ber. päpstlichen Kurie um

die Anbahnung eines CGedankenaustausches zwischen den jeßt kämpfenden Völkern haben seit der Antröort der verbündeten Mächte auf die: päpstlicbe Note, mie ich mit Bedauern feststellen muß, einen wesentliden Schritt nah vorwärts nicht ‘gemaht. Db unsere Gegner sih entschließen. werden, die Note überhaupt noh zu beant- worten und zu ten klaren, aufrichtigen, friedensfreundlichen -Kund- gebungen der Zentralmächte Stellung zu nehmen, ift augenblidlih niht mit Sicherheit abzusehen. Das eine läßt fich ih kann es wieder nur mit Bedauern feststellen aber jeßt {on fagen: Das, was: an Kundgebungen mehr oder mintor verantwortlicher feindlicher Staatsmänner vorliegt, was an Aeußerungen der Tagesblätter- .unjerer Gegner: uns mitgeteilt wird, das evöffnet kaum irgendwelche be- gründeten Aussichten davauf, daß: eine sölche Beantwortung der päpst- lichen Note die Welt um einen Schritt im Sinne der hocherzigen Anregung Seiner. Héiligkeit fördern würde, troßdem noch in aller- neuester Zeit mein verehrter politisher Freund, der Graf Czernin, der auswärtige Minister der österreihis{-unganishen Monarchie, in seiner in Budapest gehaltenen großen Programmréde nicht nur aufs neue die Bereitwilligkeit der Zentralmächte und ihrer Verbündetén zu einem ehrenvollen Frieden betonte, sondern auch in- großzügiger, weit über. den Tag hinausblickender Weise, der der verehrte Herr Vovredner den woblverdienten Tribut gezollt hat, hinwies auf die Grundlagen, auf denen vielleicht einmal das neue Guropa' aufgebaut werden könnte. j :

Wenn ih nun im eingslnen auf einige besonders charakteristishe Kundgebungen feindlicher Staatsmänner eingehen darf, so scheint mir eine Rede, n der vom neuen Geist recht wenig zu spüren war, diejenige zu sein, welde der chemalige Mavineminister Mr. Winston Spencer Churchill in London gehalten hat. Der Führer der genialen Expedition nah Antirerpen (Heiterkeit) rechnet mit dem inneren Zusammenbruh Deutschlands: und fragt in seiner Rede, wie dünn wohl nôch die Wand sei, bie Deutschland von dem endgültigen Zu- sammenbruh trenne, Skaatöitänner, sagt: Mr. Churchill in seiner

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E O en der Minister und Giaultshitr G ewähr, mit Auönahne der Rkden der f

eiger und Köôniglih Preußischen Staaksanzeigex.

1917.

Rede, follten aus Erfahrungen lernen (Sehr mchtig!); täten sie tas nit, so sci es nit nur eine Dummheit, sondern sogar ein Ver- breden. Jh will ibn nicht so bart beurteilen. (Sehr gut!) JImmer- hin sollie Herr Churckill im Nückblick auf seine zweite geniale (Fipetition, die auf Konstantincipel gielte und auf der Halbinses Gallipoli unter den Vajonetten unserer tapferen türkiscken Bundes- genossen ein wenig rühmliches Ende faud, gelernt baben, daß selbst eine dünne Wand einen erträumten Sieg in eine große Niederlags verwandeln Tann, wem tiese Wand aus Männern besteht. - (Leb- hafter Beifall.) Zwiscken einem „Rattenloh“ in der Nordsee, das auf englisch Hornsriff heißt, und dem Isonzo steht der gewaltige Wall des deutschen Volkes, von einem oinigen, eisernen Willen be- ‘seelt. Es ist gottlob eine recht dide und unerschütterlide Mauer, ‘und wenn Herr Cburckill auf deren Zusammenbruch warten will, dann ann er sih in Gedulßd fassen. (Sehr gut!)

Auch die Rede tes Führers der liberalen englisden Oppesition im Unterhause, des Mr. Asquith, die bei meinen Ausführungen im VDauptauss{ußz nur im telegraphischen Auszug vorlag, hat sich im Wortlaut nicht \ck6óner gelesen als in der Reuterdepeshe. Die Retz muß eine Lehre sein au für diejenigen, die aus der von Mr. Asquith im Parlament in Form einer 2mwifchenfrage vorgebrachten Frage nah Deutshlards Absichten in Belgien hoffnungóvolle Scllüsse glaubten ziehen zu Ténnen auf den Fricdenewillen dieses Parkamentariers, dém eine große liberale Vergangenheit eine garaltige Autorität in. soimem Volke sidert. Jn der neuesten Rede hat Mr. Asquith, wie ein liberales Watt, der „Manchester Guardian“, mit Recht thervorhebt, die Forderung nah der Rückgabe Elsaß-Lotk-ringens. als vollkommen gleihwertig neben die Forderung der Wiederherstellung Belgiens: ge- stellt (Hört, hört!) und damit die Dinge allerdings \o ccharakterisiert, mie sie sih für mich nah schr eingehendem Studium. dér gesamten Lage, nah den Nachrichten aus den allerrersiedensten Quellen, aus dem neutralcn Ausland und aus dem Lager unjerer Feinde mit voil- kommen überzeugender: Deutlichkeit darstellt. i

Die Frage, um die heute die Völker Europas kämpfen und ihr Blut vergießen, ift nit in erster Linie die belgische. Die Streits frage, um derentrillen Eurcipa mehr und mehr in einen Schutthaufèn verwandelt wird, ist die nah der Zukunft Elfaß-Lothringens.:

. Gngland hat sich nah zuverlässwgen Nachrichten, die wir - bes sißon, Frankreih gegenüber diplomatis verpflichtet (Hört, hört!), so lange mit seiner gesamten Staatëgeralt und mit seinen Waffen für die Rückgabe Elsaß-Lothringens einzutreten, als Frankreich selbit an dieser Forterung festhält. (Hört, bört) L RGES

Dies, . meine Herren, ist: die wirkliche Lage, urid es scheint mis angebraht, au die deutsche Stellung dieser Lage gegenüber : rubig,

bei unseren Feinden, sondern manchma!l. fogar bei neutralen Freunden Zweifel an unserer Stellurgnabhine in dieser Grundfrage laut werten. Auf ‘die Frage: Kann- Deutsh!arb in Elfaß-Lothriugèn.- Frankreich ingendwelcbe Zugeständnisse machen? -— haben wir nur eine Anttvort: nein! niemals! (Allseitiger -stürmis{er Beifall!) Sbvlange eine deutsche Fauft eine Flinte halten kann, kann die Unversehrheit:- dés Reichsgebietes, wie mir fie als glorreihes Erbe unserer Väter übér- nommen baben, nicht Gegenstand irgendwelher Verbandlungen. oder Zugeständnisse sein. (Erneuter lebbafter Beifall.) - Elsaß-Lothringen ist Deutschlands Schild urd. tas Symbol der teutschen Einheit, (Bravo!) Dafür, meine Herren bin ih fiher —, treten Sie alle ein von links und rechts. (Bravo! uud sehr richtig)

Ich gehöre nit zu denen, die glauben, daß ein offenes,- Mares Ausfpreck&en einer: scil&en Tatsate in irgendeiner Woise einem Auf» kommen eines aufrichtigen Friedenswillens in der Welt \{ädlich sein könnte. (Lebhafte Zustimmung.) Jm Ségenteil, ih, glaube, daß ein solcher aufrihtiger Friedenswille nur auf dem Boden der voll= kommensten Klarheit gedeihen und fruchtbar werden bann (erneute Zustimmung), und desbalb halte ih es für notwendig, gegenüber det anderen Fragen, die in neuerer Zéis in tér öffentlichen Erörterung einen so broiten Naum eingenommen haben, dies mit aller möglichen Schärfe und Deutlichkeit tem. Inlard und noch: mehr dem Ausland gegenüber !heute ¿u unterstreiden. Wofür wir ‘fechten und * fechten werden : bis zum leßten Blutstropfen, sind nicht phantastifche (Fr- oberungen —, es ist tâe Unvérsehrhäit unseres Deutschen Reiches, (Bravo!) Y In Frankreih baben die Staatsmänner, als es geraten \@Æñen, die von Rußland ausgehende Formol „ohne Annexiouen“ anzu? nehmen, den burdsibtigen Kunstgriff gebraucht, das, was in Wirk» lichkeit cine nate, garaltsame Eroberung ist, mit dêm ‘Worte „Desanncxion“ \chäntg zu verbergen. Der Kunstgriff“ ist eigentlih zu plump, um einer Widerlegung wirklich wert zu sein. Man muß aber die Väter dieses Gedankens darauf. aufmerksam maden, daf nirgends geschrieben steht, wélches Jahr der Weltgeschichte als Normaljahr nos varietur betrachtet werden foll (Sehr richtig! links), uro wenn wir Deutsckte in der Geschichte zurüblättern und ‘uns dann tas Rezept no varietur einmal zu oigen machèn, dánn ‘fallèn uns so \ckóne, . wohlklingende Worte ein wie Toul und Verdätn, (Sebr gut!) a

* Gine Vorstellung möhte ih noch kurz stxeifon, weil. sie ih: häufig in Preßäußerungen unserer Gegner wiederfindet. JIch nehme dabei inbesondere Bezug ‘auf einen Artikel“ in der liberalen englischen Zeitung „Mancester Guardian", in dem behauptet wird, die politishe Haltung Deutschlands werde ih schärfer abzeihneg, fobald die milie tärischen Ergebnisse der großen Herbstschlachten abgeslossen vorlägen.

(Sehr richtig! links), zu glauben, daß wir je nah dem Ausfall ein» zelner militärisher Unternehmungen teurer - cder billiger spielten, nahgiebig oder hartnädig wären. Das ift vollkommen falsch. ‘Die festgelegt, und soweit ih die Weltlage zu- überblicken imstande- bin,

absoluies Hindernis für den Frieden (Hört, bört! Cinks), keine Fra,

klar, aber au fest zu umschreiben, da merkwmürdigormweije ntcht. nur.

Es ist eine vollkommen irrige Auffassung der deutschen Politik.

wesentliden Grundzüge unseres politischen Verhaltens find von allen. maßgebenden Faktoren nah eingehentêr ‘und sorgfältiger Bevatunz:

gäbe es. außer den franzosiscken Wünscben auf Elsaß-Lothringen: kein:

die nit durch Voratungen und Auscleich derartig gelöst Tos |

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