1917 / 244 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

besserung der Lage des Eisenbahnpersonals 100 Millionen Kronen zu verwenden.

Die „Deutschen Nachrichten“ bringen folgende partei- amtliche Mitteilung:

Am 12. Oft-b-r sand eine freie Aussprache ciner Anzahl Abge- ord"eier alier bisher dem Veutshnationalen Verbande angehörend-n Gruppen üver die durch den Auttritt der Deutsh-Nadi?a!en Paitei und durch den Nücktritt des O»manns, Adbaeordneten Loderntg, ge- \chaffene Lage stat. Man beschlo%, e.neu Aur\chuß eimzutegen, der unver, üglid über die Bildung etner takttichen Zuasammen- fassung der deuts-nationalrn Abgeordneten ju beraten vnd den Parteien und Sruppen Borfhläge ¿u er'atteo haben wird. Es fam erf:eulihe: weise die Ueberzeugung zum Auêsdiuc, dag au în Zukunft ein ge\chiossenes A-ftreten der deutsch-naticnalen Äbgeordueten 11 allen wihtigen Fragen Plaß greifen müße.

Der Ausschuß tritt heute Vormittag zu neuen Beratungen zusammen.

Großbtitaunien und Frland.

Jn einer Ansprache an eine Abordnung verschiedener landwirtschaftliher Körperschaften rihtete der Premierminister Llovd George an die Landwirte die Mahnung, alle Kraft einzuseßen, um die Vor:äte an Lebensmitteln in England zu vermehren. Er sagte, wie „Reuter“ meldet, u. a:

Ich kinn endauitig erkiär-t, deß ‘te U-Bootgefakr ih nell vexringe:t. Die Neitcv-iluste in ben l-ygten Monaten siud gingtr als in etnem beliebi¿en glei ienzen Ziitrauw der jüngsten zwölf Monate. Unsere Nettoverluste find gertnger aeweser, als j-mals set: dem September 1916. 3h fü: hie daber tr keiner Weise, doß ex den xeindeu gelin;en wirb, dieie Zrsein dur die Tätigkeis ibrer U-Boote a-2zubungern. Unsre Beiorgris kommt mehr daber, daß der verfügs» ba-? Lebenémitizloo:rat ver W-lt geringer 111, als seit vielen Fahren. A::ch aus Australien kann d-r Ersatz wegen ter g: oßen Gntf-rnung kum geholt werden; wir wüssen uniere S&iff- für fürjere Fahrten verwerden. Wir mussen aiso sehen, daß wir uns rah Ms „lichkeit selbst versorgen.

Auf einer Versammlung in Liverpool spra Asquith über die Kriegsziele und führte obiger Quelle zufolge U. a. aus:

„In meiner Rede in Leeds faßte i% in ¿wet Sägen zusaæmen, was mir vnf{ere Kriegtztieie zu sein \chtenen. Nämlich erstens, daß es etn Kiieg für den Frieden ist, und zweitens, daß es ein Krieg gegen den Krieg ist. Wir können natürli das zweite Ziel richt erreter, ehe wir das e:ste err-idt haben. Aver das erste, rämlitch das Auf- hôren der Feindieligkeiten und die Unterieihnung eines Ve.tcages, wird rur ein vorübergeb-nder und vorläufizer Haitepunkt sein, wo- fern es niht argewessere und dauerbaîte Sicherheiten gegen den mögliher Wiedert ezinn des Streites vo! sieht. Bei dem Begtnn der Nezterung des neun d?utihen Kanzlers einiate sich ter deutsche Neichêtag auf tine Flickwerkformel. Ich sagte damals, daß ih meine Zmweîit-l bätte, ob der deutiche Kanzlir oder irgeod j-mand \onít ih da: über klar sei, was die Eatsœlicßung in Wirklichkeit bedeuten solle. Die'c f: pish?- Aufic-furg ist dur die Eretanifse gerech!ferlizt word:y. Denn die deulshen Parteien \treiten se hex tarüber, was ihre genaue Juslegurg set. Ich zweifle nit, daß in Deutichland ein weitgehender und echter Wunsch für den Frieden besteht, und ih btn dessen gexiß, soæeit Desterreih in Frage kommt Der maßgebende Faktor, mit dem wir zu rechn-n baben, ist vicht die de.tsde dôffertlize Meinu»o oter das deute Pailame"t, sondern die deute Regierung. M-int sie es ernst, und i sie aufrichtig in ibrem Wunsch für den Frieden? Auf klare Fragen ift bisher vur geantwortet worden, doß es \fich um ein zusammen- hängendes Ganze handelt, und daß keine verfrühtèn oder Telil- erôffnungen gemacht werden können. Man läßt uns im Dunkeln und verlangt von uns, daß wir unsere Waffen niederlegen sollen, ohne dafür ette andere Sertugtuung vder. Sicherstellung zu beßtzen-.als3 doß mir die drei Tugenden d-s Vertrauent, der Hoffnung und der Nacksicht zur Schau tra.en. Ni-ma-d behauptet, daß es für etre der beiden Seiien r chtig oder zwedmäßig wäre, ein Uitimatum mit e:schöpfenden und genauen Kiau'elin urd Unterklausein aufzustellen, das wö:tlich und buchitabenmäßig, kapitel- und saßweise als Vor- bedingurg für den Fii-den anzunehmen wäre. Es gibt bir!e Dinge, die notwendigerw-ise zur Besprechung und Behoncklung füc etneu ipäteren Zeitourkt zurüdckgesteUt werdèn müssen. Abec wir werden unser-n teiden leitenden Zielen, der Erteichung eines wirklichen Friedens und der wttk/amen Verhütung künftiger Kriege, nit näher kommen, wenn wir nicht entschlossen die: Mittel und Wege zur Geltung bringen, dur die fie zu erreichen find. *

Aé6quith ging sodann auf die Negelung der Gebtets3fragen in West und Oft ein und stellte die Frage, welhe von ibnen (&in- verleibungen im tmverialistishen Sivne bedeuteten. S che:lich könne man hiervon nicht \spreden, wenn es fh um die Näumung dec be- seßten Gebiete Frankreihs, Rußlands, Welgiens, Serbiens und Numärtens handle, noch wenn es die Rückgabe der Provirzen an Frznkreich bet: ee, die diesem Lande 1871 durch Gewalt abgenommen worden seien. „Hier muß tch,“ fuhr Azquitb fort, „auf die Nede des deutschen Staa!ssekretä!s von Küblmann im Reichstage eingehen. Gr sagt uns, daß Deutschland ntemals ein Zuaeständuis in der Frage Elsa f- Lothringens machen kann und daß diese F:age niemols verhandelt werden soll. ŒElsaß-Lotbrivg*n, das v:ele Jahre ein Teil Frankretchs gewesen ist und, zum mikdesten soweit Leth:ingen in Frage kommt, auch tranzösfisch füblt, blieb nit nur als deutsFer Sftegyeépreis, \on- pern auh als Symtol der Demüti„ung Ian tEne in deutscher Hond. Darin hat die Wurzel und die Quelle der Unruhe, des ge- fährdeten Gleidgewihis und des Wetirüstens gelegen, das ju di-sem \schrecklichiten aüer Kriege gefübrt hat. Selbst in der Ge- \hihte dieses Krieges ist \{chwer eia plumperes oder durch- fichtigeres Manöver zu finden, als der ungeschickte Versuch, zwiscken 'u- 8 und unseren französischen Verbündeten Uneinigkeit zu säen, indem von Kühlmann uns sagt, daß die aroße Frage richt die belgische sei und daß, von Elsaß Lotbrirgen abgesehen, kein absolutes Hindernis ‘für den Frieden bestehe. Die Verbündeten verlangen iw Falle Belagtens nit nur Räumung, sondern volle und dauernde Wieder- herstelung des Landes in setner polittschen und wirtschast- lihen Unabhängigkeit. Was würde dem beigisWwen Volke ein Belgien nügen, das in zwei Teile geteilt oder das durch fi kalische ' Oder andere Bande mit dauernder Unterwe:fung unter iie deutsche Polttik bedroht ist? Ih habe mehr als einmal die Frage gestellt, ob Deut\cland bereit iei, der Wiederhertiell rg Belgiens in ihrem einzigen wirkitben Sinne als der wesentlichsten Frte densbedingung zuzustimmen. Ich habe ketne Antwort erhalten. Der Staatss\-kretär von Küblmann beobachtete bezügli der Zukunft Belgiens un- verändertes und beze:chnendes Still‘chweigen. Serbien und seinen \üdslavischen Nachbarn und Stammbverwandten sowte den Numänen ihre natürlihen Srenzen zu geben, ift kein feindliher Akt, sondern es wird damit vur eire Schuld bezahlt, deren Begleichurg die Gerecuigkeit längst gefordert hat. Dern es gibt keine häßlihere Brutstätte des Krieges und seiner Ursa®en, als das Vorhandensein abgetreorter und unzufriedener Nationali- täten, die dadurch auf künstlihe Weise von ihren Stamm- verwandten und ibrer rechtmäßigen Heimat abgeschnitten sind. Ich habe ritederh-lt gesagt, und j-der verantwortlide Staat2mann hat es aus¿esp:ohen, daß es niemals ein Terl unserer Politik war, Deulschland zu vernidten oder zu zerstückeln. Wir führen unseren Krteg gegen den preußishen Mititarismus, gegen die sogenannte Madctpolitik, urter der die Shwacheu kein Recht haben. Das Schlimmste, das der Welt wide:!ahren könnte, würde etn Frieden sein, bec nur ein F ickwerk ist, der aus Abmabungen besteht, die tin Þ ileibst die Uctah-+ fkünftizer Sc{wiertgkeit-n tragen und den taticnen nur Zeit zum Aufatmen geben wüide, um dann ncch S die Waffen zu ergreifen und dieses Mal zum entscheidenden

ampfe,

Nequith hesdrte5 sodann fectne Œindrüd: auf dem S&laSifeld von Yp-rmn und s2gte: Selbsi nohdem id diefe e:barmungslosen Vez: wrüntungen geihaut bäbe, jag® ih enisiossen : 7 I ttebe vor, deß der Krieg bis zur endgülttger. Ent!cheidung weiter gebt, als daß ér dur eine unvolsländige Vereinbarung zu Entre gebracht werden sollte. Denn nur etn wahrhafiizer und dauernder Friede kann, wern oud nckt Entsbädigung, lo do Nechtiertigung für die Leiden ind die Opfer bieten. Wezxn es sich um eigen Kampf hande!t, in dem es auf die Ausdauer arkommt, fo brauen wir Mut und Hoffnung nicht zu veilieren Ür sere Truppen leisten Großes und es besteht nit die leifeiie Gefahr, daß wan uns durch Hunger zur Unterwerfunz zwingen fönnte, und au in der Luft, alaube it, werden wir bald diz vollständige Herrschaft úber die Eir- fàale ver feiadlideaur Flugze1ge =cringen. Die Leistunaen dec BVereintgtei Staaten twerden mit jedem Monat giößer, und wenn wir alles tn Betrazt ziehen, darunter auch die zettretje Lähmung Rußlands, so kaun fein Zweifel feir, daß nit nur das moralishe, sondern avs das naaterielle Uebergewißt offenfitlih in zunehmeadem Maße auf Seiten unserer Sache tft.“

Frankreich.

Jn der vorgestrigen Sißung der Abgeordnetenkammer erklärte der Ackerbauminister David, Lyoner Blättern zufolge, die Regieruna beabsichtige die Produktion zu erhöhen und ältere Jahresflassen in größerem Umfange freizulassen. Der Abgeordnete Compère Morel verlangte die Freilassung der Gesamtheit der aliea Jahresflassen, sonst werde man 1918 in Frankreich eine Hungersnot erleben. David erwiderte, jeßt fönne man die Gesamtheit unmöglich freilassen, denn es fönnten Ereignisse eintreten, die die Anwesenheit aller Effektiobeslände an der französischen Front notwendig machen würden. Falls die Bevölkerung ihre eigenen Jnteressen nicht einsehen werde, werde die Regierung das Getreide beshlagnahmen, wo fie es finde.

Den Ausführungen des Verproviantierung3ministers Long über eine eventuelle Herabsegung der Bro1ration auf 950 g täglih ließ der Ackerbauminister eine Bekanntmachung folgen, daß zwischen Araentinien und den Verbündeten Unter- handlungen bezüglih Getreideankaufs in der Schwebe sind. Das Getreide solle unter alle Verbündeten proportional gleich- mäßig verteilt werden. Sicher sei, daß die Verbündeten gleiche Einschränkungen wie Frankreich erleiden müßten. Erziele man dann immer noch keine Wirkung, werde man weiter einshränken. Nit dem, was dem Verproviantierungsministerium jeßt zustehe, fönne Frankreih keineswegs während eines Jahres ernährt werden. Long erklärte dann noch, daß die Zuckermenge für Luxuszwecke, Schokolade und Konfektfabriken von 23000 auf 500 Doppelzentner monatlih herabgeseßt worden sei.

Zum Schluß der Sißung wurde eine Tagesordnung Dariac angenommen, die eine tat kräftige kluge Politik zur Verpflegung des Landes, bessere Leb ensmittelverteilung an die Bevölkerung ohne unnötige Einschränkungen, Vorgehen gegen Spekulation und Hamsterei, Verbesserung des Zufuhrwesens, Erhöhung der Erzeugung und mit dem Alter der Jahrgänge sich steigernde Entlassung aus dem Heere wünscht; ebenso ein Zusayantrag, das Oberkommando möchte der Landwirtschaft die im Heere entbehrlichen Arbeitskräfte zur Verfügung stellen.

Nufß:!laud.

Der frühere Zar und seine Familie sind nah einer Meldung der „St. Petersburger vir vet ais von Tobolsk nach dem Kloster Abolak, 18 Werst von der Stadt entfernt, übergeführt worden. “Die Ueberführung erfolgte auf Ersuchen der früheren Zarin die es damit begründete, daß sie in Ermangelung eines Gartens in der Nähe des von ihr be- wohnten Hauses bei der Zudringlichkeit der Einwohnerschaft keine Spaziergänge machen könne.

Der Militärbezirk St. Petersburg ist ouf Befehl des Krieg83ministers zur Entlassung der Soldaten der Jahr- gänge 1895 und 96 geschritten.

talien.

Der Abgeordnete Bignami ist Blättermeldungen zufolge zum Unterstaatssekretär für Waffen und Munition ernannt.

Die erste selbständige Bilanz des Munitions- ministeriums für Juli und August weist Zahlungen von 64 beziehungsweise 50 Millionen Lire auf, während das Kriegs- ministerium in denselben Wionaten 744 beziehungsweise 1038 Millionen verausgabt hat.

Niederlande.

Nach einer Meldung der „Niederländischen Telegraphen- Agentur“ ist jeder kommerzielle Telegraphenverkehr mit Holland auf Befehl der englischen Regierung eingestellt worden, solange die niederländische Regierung nicht dem Durchgangsverkehr von Sand, Kies und Altmetallen dur; Holland von Deutschland nach Belgien ein Ende macht. Es sind Schritte unternommen worden, um die Wiederaufnahme des Verkehrs herbeizuführen.

Numüänien.

Aus Anlaß der Wiederkehr des. Todestages König Carols widmen die Bukarester Zeitungen dem in allen rumänischen Kreisen geliebten Herr|cher \ympathishe Artikel. Rumänische Staatsmänner und Politiker, die dem König nahe- standen, haben der Presse Aeußerungen König Carols I. zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt, aus denen seine Stellungnahme zum Weltkrieg hervorgeht.

Der rumänische Abgeordnete Patraseanu gibt in der Zeitung „Lumina“ ein Gespräh wieder, das ein ehemaliger Minister mit dem König kurz vor seinem Tode hatte. Der König sagte u. a. :

Die Meoloau verdankt ihre Gxriftenz zum großen Teil der Politik Siephons des Großen. Dieses zwischen zweit mähtigen Nachbarn befindliche Land wäre gefährdet geweïen, wenn stch Stephan der Große auf den einen gegen den anderen angrenzenden*Staat gestüßt bâtte. Aber Stephan der Große hat sch an dea dritten, an die Türkei gewandt und dadur wurde die Gxistenz der Meldau ge- sichect. Rumänien befindet sich heute in ähnlicher Lage wie die PVéoidau zur Zett Stephans des Großen. Zu seiner Sicherheit muß si Numänien au an einen dritten wenden und dieser kann kein anderer ais Deutschland sein. Das ist der Grund, warum Rumänten unbedingt die Politik der Veittelmähte befolgen muß. Wenn an meiner Stelle ein kluger franzöfisber Prinz auf dem Throne wäre, würde er au nicht anders handeln können.

Die „Lumina“ bringt ferner den bisher noch nicht ver- öffentlihten Jnhalt der Denkschrift, die König Carol bei

der Eröffnung des Kronrats, der über die Stellungnahme zum

Weltkrieg entscheiden sollte, am 4. August 1914 vorgelesen hatte und die er selbst als sein politisches Testamènt bezeichnete. Es heißt darin:

Wir dürfen keine Bef blspolitik treiben, die N-utralität wäre ens {lere Löjung, denn Kumänien würde dadurch Gefahr lauten, die bche Stellung, die es fi eiwoiven hat, einzubüßen. Es wäre ; egen bie einmúttae Empfindung des /andeë, wée n wir an der Sette Rus, Iants in den Krieg treten würden. Wir mussen uns }ofort zugunsten Deutscélands und Oesterzeih-Ungarns, mit denen wir dur Vert ag verbunden find, ents%etden. Die s cefiehlt uns die Sorge und die Zukuast tes Landes. Dies würde uns zur Chre gereien und Gewinn brtxaen. f hi

Die „Lumina“/ bemerkt hierzu:

“Die” Wirklichkeit bat die Politik Körig Carols gereckt’ertigt, Hâäiten wir jeine Politik befolgt, so wären wir heute greß urd giúdli&. Die Geschichte wid ihr UWiteil über diejenigen fällen, die ¿n Nat Söôntg Caro!s ni&t rur nit befolot Laden, foadera fg den Nat Kônig nichk t G sein Ende durch #gita!tonen, diz fein: Redlichkeit und Baterlauts: iche in Zweifel z-gen, bes{leunigten und oach scinem Iode genau dag Ferenteil davon geian haben, was er îin seinen legten Augeiblicke F ezen g G geraten hat.

Llmeriïa.

Die „Times“ erfährt aus Washington, daß Vorbereitungen getroffen werden, um unter dem Vorwand des Geseßes über den Handel mit dem Feinde gewisse ausländische Blätter nicht mehr in den Vereinigten Staaten zuzulassen. Allo Blätter, die in den Vereinigten Staaten zugelassen zu werden wünschen, mußten sih anmelden. Der Beschluß, ob sie zu- gelassen werden, wird in den nähsten Tagen gefaßt werden, Ein Gesetzentwurf über die Zensur der überseeischen Post und Telegramme sowie drahtloser Berichte wartet nur noch auf die Unterschrift des Präsidenten. Die Vereinigten Staaten werden hauptsächlih die Zensur über den Verkehr mit Spanien und den romanischen Ländern Amerikas ausüben. Die Zensur der Post der nördlichen Neutralen wird England anvertraut bleiben.

Statistik und Volëswirtschaft.

Die Zusammensetzung der Familienhaushaltungen in Preußen und seinen Regierungsbezirken im Jahre 1910.

Nachdem wix vor kur;em (in N. 224 des ,R.- u. St.-A.* vem 20. Septewber b. I.) einge Ergebnisse der Volkezählurg vom 1. Dezember 1910 in bezug au} die Arten der Hsukhaltungen und ibren Anteil an deren Gesamiheit im preußishen Stazte uvd in teinen Negierungsbezirken mitgeteilt haber, tell im Folgenden diz wichti:ste und weitaus umfangreichiie Art, die der Familienhaushaltungeu, weiter nah der Art ihrer Mitglieder behandelt werden.

Nach den Veröffentiichungen des Stautisiishen Lande8amis üke- die Hauthaltuncen in Preußen in ter „Stat. Kerr." waren am 1. Dezember 1910 im ganzen Staate 8145423 Familienhaus- halturgen (untet ic8gesamt 8 807 405 Haushaltungen) vorhanden, Am jizahlreichsten sind die Famil:enhauthaltungen 1m den Re- ct-runagbezirfen Düfseldorf (669 592), Potstam (657 492), Berlin (498 537), Arndbera (451 235), Oppeln (419 478), Bresiau (391 616) und Sch1eswig (335 104). Diefe Neibentolge entipriht avgelchea von Beriio, das verbäitrismäßig viele, ader kicine Hautha!tungen besitzt und nah der Bevölkerung an füofter Stelle stehen müßte der am 1. Dejember 1910 eræuütelten or!8anæœe senden Bevöô- kerung.

Auf je 1 Familienhaushaltung entfielen durhchschnittlch 4,70 V ersonta, ia den Städten 4,38, dagegen auf dem Lande 5,0. Die hôchíte Durchschnitisziffer in Stadt und Land beobachtet man bei den Familtenhaushaltungen tim Regierungsbezirk Münster (520 bezw. 5,63 Personen), die niedrigste dagegen, abgesehen vom Stadt- kreise Berlin (3,89), im Regierungsbezirk Potédam mit den großen Becliner Vorocten (3,97 Pz:sonen .in. den Siädten, 4,25 in den Land- gemeinden). DurŸY=eg find für die Familtenhaushaitungen die ländlichen Ziffern größer als die städtischGea; besonders tiark tit di-ser Segensaß ¡nishen Stadt und Land in den MRegterungsbezirken Kösli=* (4,0 in den Städten gegen 9,57 auf dem Lande), Pofen (4,63 geen 5,58) und Bromberg (4,66 gearn 9,61 Personen auf 1 Haut- baltung), besonders gering hingecen in d-en Megterungedezirken Si„maringen (4,49 gegen 4,65) und At:ich (4,70 gegen 4,93).

Die vom Statistischen Landesamt verdffeniiiche Uebersicht über die Zusammenseßung der Familtenhaushaltungen im Staate uind in den einzelnen Regierungsbezirken nah dem Ecgebnis der Volkes ¿äblung vom 1. Dezember 1910 gibt nit den Anteil an, den die Samilienangehörigen, Dienstboten, Gewerbegekilfen usw. an der Gesamtzaßl der Hauszhaltungsmitalteder haben (diese Zahlen find für 1905, niht aber füc 1910 ermittelt worden), sondern vielmehr den Anteil, den die Haushaltungen mit nur R aO , diejenigen mit Dienstdoten usw. an der

esam'heit der Haushaltungen haben. Danach bestanden im ganzen Staate über drei Viertel (75,66 vH) ter Familienkaus- haltungen nur aus Familienanaehörigen; fast cin Zwoölttel (8,20 vH) enthielt Dienstboten für häusliche Dienste, in angährend ebenjo vielen (8,17 vH) fanden fi Gewerbe-, Arbeitägehiifen cder ländliches Ge- finde des Haushaltungévorstandes, und wiederum bet fasi dem gleichen Anteil (8,04 vH) wurden Kbmieter von leeren oder möblierten Zimmern oder Schlafgänger festgestellt. Famtlienbaushaltungen mit anderen fremden Personen (z. B. Pensionäcen, Pflealingen, Folt- kindern, auf Besuch Anwesenden, einquartierteu Soldaren) sind yur in der obigen Gesamtzahl der Familterbaushaltungen mitenthaiter, Familienangebörige, die gleichzeitig Gewerbegebilfen des Haub haltungsvorstandes sind, nur als Familienangehörige gezählt worten

In den einzelnen Regierungsbezirken weichen die Anteile der tur? aus Familtenangehörigen bestehenden, ber Dienstboten, der Gewerbt- gehilfen oder ländlihes Gesinde und der Zimmerabmieter miterl- haltenden Haushaltungen an der Desammtheit große Verschiedenbelten auf. Der Anteil der Familien ohne fremde Persouen iteigt in den Bezirken Oppeln (84,22 vD), Trier (83,26 H), Sigmarinzen 83,11 vH), Koblenz (81,67 vH), Aachen (81, bH) und E: fart (80,60 v) is auf über vier Fünftel, sinkt dagegen tm Kegterungsbeurk Hannober C bo) und im Stadtkreise Berlin (67,66 vH) auf anrähernd zwe!

rittel.

Die Familien mit Dienstboten für häusliche Dienste find verbältniswäßig am zahlreihsten in den wohlhabend-n Negterungsbezirken Potsdam (mit den großen Berliner Vororten 12,32 vH.), Wiesbaden (11,80 vH.), Hannoveer (10 6s vH.), S@&leswig (10,14 vH:), Côin (10,13 vH.) und im Siadikreise Berlin (9,90 bH.) „mit über oder tast einem Zehntel der gesamten Familienbaushaltungen in den betriffenden Bezirken. Besonders g“ ringe Anteile finden sih dagegen für die Familien mit Dienstboten im Regierungsbezirk Trier mit noch nicht 5 vH. und demnächst ia T Une E Allenstein, Frankfurt (Oder) und Sigmaringen

unter k :

Für die Haushaltungen mit Gewerbe-, Arbeits gehilfen oder [ländlihem Gesinde des Haushaltun svorstande wurden die erheblihsten Anteilziffern im Regierungsbezirk Osnabtü mit über einem Se@stel (17,64 vH) aller Familtenhaushaltungen |0* wie in den Bezirken Lüneburg, Gumbinnen und Stade wit der 15 vH ermittelt. Hingegen wohnten die gewerblichen und länblihen Arbeiter besonders seltea bei ibrem Arbeitgeber im Stadtkretle Berlin d 1,59 vH der Famtlienhauthaltungen) sowie in den Regierungt-

zirken Düsseldorf und Wiesbaden (unter 5 vH).

Was s{chließlich die legte Gruppe der Familienhaushaltungen betrifft, so ist das-Abmieten von möblierten oder leer

immern und das Sclafgängertum besonders verbreitet tadtfreise Berlin, wo 1910 fast eta Fünftel (19,62 vH) aller Familien mit Zimm.erabmtetern oder Schlafleuten durhsepr war. Auch in B) Regtecungsbezirken Hannover (13,01 vH), Wiesbaden (12,2 L: ) Münster (11,583 vH), Arnsberg (11,08 v H) und Potedam (mit den

!

x

Berliner Vororten, 10 38 vŸ) konnte man sole Personen noH 1 mehr 6ls einem Zehntel ver Familienßausbaltungen feststellen. ai egierungsbzzicke mit verbältnismäß'a wentg Zimmerabrmietern d Schlafcängecn seien die Berke Vèiaii næerder, Kösiin, Allen- fein Sumbinnen, Browberg, Posen und Oppila (‘âmtiih unter 40 der Familteuhaushaltangen) hervorgehoben.

arc 2a

Zur Arbeiterbewegung.

Naeh einex von „W. T. B.“ übermittelten Meldung der Pariser Presse sind die Lithogravhen sowie ein Te!l der Arbeiter der Bekleidung9tudustrie am 9. d. M. in den Ausstand eingetreten. Bei den Lithographen ist die Bewegung troß des Angebots der Arbeitgeber von 10 vH Lohnerhöhung im Zunehnen

begrine, Buenos Aires erf3hrt ,W. T. B.*, daß die Aust äln- digen die Eilenbabngesellihaftea aufg-fordert baben, ihre Bedingungen tinnen 24 Stunden anzunehmen. (Vgl. Nr. 243 d. Bl.)

VerkehrSwesen.

Der Postverkehr zwischen unseren Krieg8gefangenen in Feindesland und ihren Angehörigen in Deutsch- land wird vielfah durch Rote Kreuz-Vereine, Hilfen für friegsgefangene Deutsche und ähnliche Stellen vermittelt. Besonders im Verkehr mit Rußland üben diese Stellen durch Prüfen und Ueberseßen der Aufschrift der Sendungen eine segensreihe “-ätigkeit aus. Mehrkosten an Porto ent- stehen durch die Jnanspruchnahme der Vermittlungsstellen niht; die Postverwaltung sieht die über solche Stellen ge- leiteten Postsendungen an Gefangene und von Gefangenen auf dem ganzen Wege vom Absender bis zum Empfänger als portofreie Krieg8gefangenensendungen an. Dies’ ist auch dann der Fall, wenn Briefsendungen vom Absender an die Ver- mitilungsstelle oder von dieser an den Empfänger unter be- sonderem Umschlage versandt werden. Der Umschlag muß aber offen sein und darf nur die Gefangenenbriefsendung, sonst keine Mitteilung enthalten.

Troy wtederholter Warnungen wird ießt wieder in großen Mengen fris%es, weiches Obst (Trauben, Birnen usw.) in Feldpost- vädchen an die im Felde steh-nden Soldaten abgesaudt. Das weihe Obst, das meist in wenig widerstandsfähigen Pappkästchen pverpadt it, verdtctt darch die CEiawhfkungen von außen (vruck, Stoß, VYeibung) während der Beförderung leiht und sezt dann Flüisiakeit ab, die die Umhüllung durhweicht und andere Pêikhen, Briefe und Zeitungen sowie die ¡ur Versendung benußten Beutel beschmußzt und beschädigt. Die Sendungen müflen infolgetessen vielfsch \ch{on unter- wegs von der Welierbeförderung auscescklossen und die darin ent- hItenen verdorbenen Früchte vernicktei werden. Auf diese Weise kommen Mengen von Obst uw, die {ch in der Heimat mit Nutzen vecwerten ließen. (E35 fann daher von der Versendung von letcht fert U weichem Obst ins Feld nicht dringend genug abgeraten werden.

Haudel und Gewerbe,

(Aus den im Reichsamt des Innern ¡usammen- gestellten „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft “.)

Schweiz. À Ausfuhrverbdote. Ein Bundesratsbes{luß vom 27. Sep- tember 1917 lautet: ; i Art. 1. Dte bisber erlassenen Ausfuhrverbote werden auf fol- gende Artikel auge dehrt: Sghiefertafeln (Hand- und Wandtafeln), mit oder ohne Rahmea (aus Nr. 608 sowte Nr. 1156 des Zolltarifs). f DIaen zu Schiefertafeln, ganz oder zerlegt (aus den Nrn. 270 und 271). Art. 2, Dieser Bes(luß triti am 1. Oktober 1917 in Kraft. (Schwetzerishes Handelsamtsblatt Nr. 228 v:m 29. September 1917.)

S@äweden. Ausfuhrverbote. Durch Königlihe Kundmahung vom 22, Seiatiber 1917 ift die Ausfuhr nachsiehender Waren verboten worden : Nummer des statistischen Warer- verzeihnisses :

Warenkenennung :

Papter, anderer Art als \olches der Nrn. 307 bts 309, naturfarbia, weiß oder in der Masse cefärbt, nit mit Wasserzeichen versehen : 311 B grob?s Seidenpapier, 311 C Kopterpapier und feines Setdevpapler (aus gebleihiem Halkzeug), 311 E bis H Packpapier, 311 M anderes Papier als solches der Nrn. 311 A bis L. *)

*) 311 A Buthdruckpapter, 311 D Wsch- und Filtriervapter, 311 J Postvapier, Schreibpapier sowie Bücherpapier (tür Geschäfts» bücher usw.), 311 K Zeichenpapter, 311 L Tapetenpapier und auderes Papier zum Kleistern, Bestreichen oder Bemalen. (Svensk Föcfattningssamling.)

1. Untersuchungssachen.

ngs S E 2. Aufgebote, Verlu t- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. S tl di s, Verkäufe, Verpachtungen, Cn 2c. ; en Î ner

4. Verlosung 2c. von Wertpapieren. 5, Kommanditgesellsaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

1) Untersuchungs- sachen.

[38994] Steckbrief.

[38996] Steckbrief.

der 2. Komp. Feldrekrutendevot, Garde-

ersaßdivision, {t Haftbefehl erlassen. | Gericht der Gtappeninspektion A. A. C.

Alter: 39 Jahre, Größe: 1 m 60—62 ecm,

Statur : mes en, Haare: blond, Bart: | [38997] Fahnenslu@ziseuklürung. und Beschláguahmeverfüguneg. tu Der Musketier Heinrih Kemper, 3. Komp. Ï besondere Kennzeiden: Zahpv- | Landw.-Inf.-Regts. 25, geb: am 4. 2. 1894 | geboren 13. 1. 92 !n Sfkrystrup, Kreis | [38370] Fahueufluchtserklärung [39014]

und Bes@iaguahmeverfügung. In der Untersuhungssahe gegen den | ketier Eisen 1. E. 137 erlassene, unter

blond fe ut, Augen, Nase, Münd: ge-

wöhnl

ersaß, 1 Oberstück i: b. Aachen, wohnhaft daselbst, wird auf | Hadersleben, vom 24. Lost. - Inf. - Erf.- 16, 1. 78 Ü But A G Bruns der 88 69 ff. M.-Str.-G.-B. sowie | Batl.,, wird hterdurch für fahnenflüchtig

Gegen den unten beschrtebenen Musk'tier | Der Wehrmann Karl Reinbolo Sott- Heinri Kemper der 3. Komp. Landw.-

Verbürgtes zur Kriegsanleihe.

Ist die Flisfigmahung der Kricrgsanleióe obue Opfer ge- ert ?

1) Schon jegt siad die Reihébankanstalten angewteser, jedem Zeihhaer von Kriegsanleihe, der si? us wirtschaftlichen Eründen ver- kaufen muß, jederzeit Beträge bis zu 1000 #4 zum Auflagekurs von 98 9/0 abzunehmen.

2) Ueber die Maßnahmen nach dem Kriege führte jüngst der Reichsbankpräsident aus: i

Die Darle huskassen werden zweifellos noch cine längere Reihe von Iabren ih nehme an, teentgstens vier ober fünf bestehen bleiben und jeder Beleibung zwgänglih fein. Aber diese Beleihung bet den Darlehntkassen wird nit ausreichen. In sehr vielen Fällen wird der Besißer sich tur die Größe seiner Yufwendungen gezwungen seher, seinen Besiß an Krtieg8arleibe burch Verkauf wieder umzuwandeln ia bares Gelb und dieses wieder in Nobstcfe und Werkganlagen und dergleichen. Es ist deshalb ganz ritig, daß aus diesem Srunde in den ersten Jahren nah dem Frieden sehr große und na Milliarden ¿ählende Beträge von Kriegsanleihen an den Markt \strômen werden. Für diese ist eine Aufnahmeaktion im großen Stil fn Aussicht genommen, die, wie ih hoffe und wün'che, die Reichsbank mit dex geiamten deut|chen Bankweit ins Wek seßen wird, die sich ja heute {on zu meiner Genug- tuuny fast überall zu Bapkenvereintgungen zusammengeschlossen hat, und diese werden sch dann woh! urshwer zu jener ge- m-iufamen Akiion zusamm-nfassen lassen. Auch hier jollen die Darlehnskaisen zur Lösung der Aufgabe mit herangezogen werder, nôtigenfalls mit einer fleinen Ergänzung des Darlehns- fassengesezes. Mett ihrer Hilfe soil cin großer Teil des für die Aufnahme erforderlichen VBetriebskapitals beschafft werden, während andetseits bie Zusammenarbeit von Reichsbank und Bankwelt die Aufgabe übernehmen soll, die gemetin]am au*- na Werte tin etner Anzabl von Jahren wieder abzu- toßen und ihre Aufsaugung zu ermöglichen.

Ich hege keinen Zweifel, daß dies Programm jener Gefahr eines übermäßigen Verkautsandranges uno eines Kurdsturzes, der mit dem inneren Weit unserer Ayleihen nit mehr über- eiz stimmen würde, einen wirksamen Daum entgegensetzen wird.

Gonamemanama]

In ter gestrigen Aufsihtsratssißung der Deutschen Ueber- seeishen Bank, Berlin, wurde laut Meldung des „W, T. B.° der Abschluß für das Iahr 1916 vorgelegt, der nah Abschreibungen auf Baykgebäude im Betrage von 1109677 4 (im Vorjahre 102420 4) uvd nah NRücknellung von 30000 4 für Talonsteuer (wie 1m Borjahre) einen Reingewinn von 2765281 Æ (im Vorjahre 2 657 566 6) ausweist. Es3 wourde beschossen, der auf den 5. No- vember etnberufenen Generalversammlung bie Verteilung von 6 9/6 s im Boijabre) in Vorschlag zu bringen, den Reierv-n 132846 im Vojahre 127 550 #4) zu uberwetsen und 110768 4 (im Vor- jahre 108 349 A) auf neue Recknuog vorzutragen. Für die Ävr- gestellten sind 530 000 4 (im Vorjabre 430 000 4) und zur Ueber- weisung an den Pensions- und Unterstügungsrüklagen 125 000 46 (wie im Voijahre) in Aussicht genommen.

Der Genexcalyersammlung der Brauerei Ernst Engel- hardt Nachf. 4.-G., Berlin-Pankow, wird vorats{hloaen, für das Fnde Sepiember abgelaufene Geschäfsttjahr 1916/17 15 vH, wie im Vorjahre, an die Aktionäre zu verteilen.

Der Jah1esabshluß der Aktiengesellschaft A Maschinenbau-Anstait und Eisengießerei weist laut Vèel- dung des „W. T. V.* nach Abschreibungeu von 639 262 4 (Vo:jahr 296 294 M4) einen Gewinn von 746 594 # (Vorjahr 274 454 Verlust) auf, wodur si die aus dem Vorjahr übernommene Unter- bilanz von 1 668 827 6 auf 922 233 6 ermäßigt.

In der gestrigen Aufsihtgratëfizung der Westfälischen Stahlwerke in Bochum wurde laut Meldung des „W. T. B.“ der Abschluß für das am 30. Juni beeadigte Geschäittjahr vorgelegt. Der MNRohgewtinn beträgt 7148109 Æ# Nach Abseßung von 2132717 #46 Generalunkosten und Grandshuldziiasen sowie yon 3 545 987 46 Abschreibungen ergibt sich einsditeßlih 629 935,46 Vor» trag aus dem Vorjahr ein Reingewinn voa 2092239 , aus dem die Verteilung von 89/9 vorgeslazen weiden soll.

Warschau, 11. Oktober. .(W. T. B.) Polnische Landes6- darlehn8fasse. Ausweis vom 29. September. 1. Verbindlichkeiten : Landesdarlehnskassensheine im Verkehr (ohne die in den eigenen Kassen befindlihen Beslände) 136 917 249,50 4, fremde Gelder (Konto- korrenteinlagen und Depositen auf Kündigung) 39 976 862,70 4, soustige Verpflichtungen 1 839 289,30 6, zusummen 178 733 401,50 „4. 2) Mnlagen: Barkbestand (deutsche Reidswährung und Metallgeld, ohue Landesdarlehnskassenscheine) 1 678 488,18 6, Kontokorrentgut- haben bet deutshea staatlidben und privaten Jastituten 76 159 306,17 4, fonsitae Guthaben 10 882,79 4, zu). 76 170188,96 4, Lombard- darlehen gegen Wertpapiere und Waren 41 793 790,91 #, Schap- wechsel und “Oiskonten 58 300 000,— „1, sonstige Anlagen 790 933,45 4, zusammen 178 733 401,50 46.

London, 11. Oktober. (W. T. B.) Bankausweis der Bank von England. Gefamtrücklage 32260 000 (gegen die Vorwoche Abu. 88 000) Pfd. Sterl, Notenumlauf 41 678 000 (Abn. 151 000) Pfd. Sterl, Barvorrat 55 489 000 (Abn. 238 000) Pfd. Sterl., Wechselbeïtand 88 944 000 - {Abn. 9 428 000) Pfd. Sterl., S der Privaten 119 625 000 (Abn. 9 120 000) Pfd. Sterl, Guthaben des Staates 42176 000 (Abn. 336 000) Pfd. Sterl,, Noten- rüdlage 29 918 000 (Abn. 20 000) Pfd. Sterl, MNegierung3ficher- betten 53 272 000 (Abn. 463 000) Pfd. Sterl. Werhältnis der Nücklagen zu den Verbindlichketten 19,93 gegen 18,89 vH in der Vorwoche. Clearinghouseumfay 382 Millionen, gegen die ent- \spre&ende Vos des Nariahres mehr 55 Millionen.

New York, 11. Oktober. (W.T.B.) Der Auftragsbestand der United States Steel Corporation beef sh Gnde September auf 9833 000 & gegen 10 407 000 t Gnde August und

[38995] Fahnenflucchiserklärung. lieb Stäuber, 2/Feldrefrutendepot, Garde-

Gericht der Gtapveninsvektio« A.-A. C. [39015] Fahneufluchtserklärung

Der Musketier Peter Cúristensen UX.,

Anzeiger.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 Pf.

[38833] Fahuenfluchtserklärung und Beschlagnahmeverfüguug. 1

f aobivisi b s A 4 6s de 67 dg SOAe: enua Fe Dele E He „Rats. 25 {t Haftbefehl erlassen. | ersagdivision, geb. am 16. 1. 78 zu Berlin, | 4. Komp. I.-R. 67, geb. am 19. 3. ahnenflüchtig ertlärt und sein im Deut-

0 Sre, s & m 71 cm, | wohnhaft daselbst, wird auf Grund der | zu Lindloh b. Meppen, wird für fahnen- | \Den Reiche befindliches Vermögen mit

Statur: geseßt, Haare: blond, Munb: | 88 69 ff. M.-St.-G.-B. sowie der §§ 356, | flüchtig erklärt und sein im Deutschen | Beschlag belegt.

breit, ohne Erle ge E 4, Se f M E B! en eta eue O bed De E M S DeiMiaa Gegen den unten beschriebenen Wehr- | Aachen, Beruf : Kellaer. Es wird ersucht, [Uärk und ein im Veulscgen Tretcte ee | He egl ; „St.-G.-O.

m i verhaften und an die nächste Polizei- | findlihes Vermögen mit Beschlag belegt. 1", Karl Reinhold Gottlieb Stäubex | "f zrde tellen, I1PStr.-Pr.-L. 88/17. | 111 Str.-Pr.«L. 92/17

D.-St.-Qu., den Cs 10. 1917. Gericht 34. Inf.-Div.

Der Gerichtsherr : Teeyzmann.

9 523 000 t zur gleihen Zeit des Vorjahr-€. Es ist also gegen den Bormonat eine Abnahßme um 574000 t zu verzeichnen, gegen das Borjaßc cine Zunahme um 310000 t.

Börse in Berlin. (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 13. Oktober vom 12, Oktober für Geld Brief Geld Brief Cd db 4

4 New York 1 Dollar -—— Holland 100 SGulten 3034 304i 3034 3044 Dänemar? 100 Kron 22 2214 221 2214 Schweden 100 Kronen 245} 2461 2 246i Itorwegen 100 Kronen 2224 2224 222 2222

A att 100 Franfeu 1524 153 1524 153

ens

Budapest 100 Kronen 64,20 64,30 64,20 64,30 Bulgarien 1090 Lea 802 814 802 817 Konîtantis

nopel 109 Piaster 20,60 20,70 20,60 20,70

Madrid und Barceloaa 100 Pesetas 1304 131} 1307 1314

Der beut!ge Wertpz1ptermarft zeinte elne ziemli% fefte Haltung bei ruhigem Geschäft. Besondere Beachtung fanden wieder eintge Industiewerte wie die {on tin den legten Taxen bevorzugten Kait- und Frdôlaktien. Bank- und SgHlffahrttatiien waren fti, Der S{chluß war undbelebt.

Kursberichte von auswärtigen Fond8märkten.

Wien, 12. Oktober. (W. T. B.) Die Geseze8vorlage wegen der Cihöhung der Cffefktenumsaßsteuer bat an der Böôrse vorüber- gehend zu größeren Slattstellungen und zu etner teilroeisen Abschæœähung der leitenden Kulissenpapiere geführt. Im Verlauf trat jedo eine Crholurg ein, ohne daß \ich das Geschäft lebhafter gestaliet hätte. Nur Staaiseisenbahnwerte und Maschinenfabriksaktien nahmen unter dem Etnfluß von Meinungskäufen etnen kräftigen Aufshwuvg. Die Haltung des Shhrankens war bei andauernd ruhigem Verkehr geteilt, Der Aulagemarkt war fest und behauptet.

Amsterdam, 12. Oktober. (W. T. B.) Tendenz: Ruhig. Wechsel auf Berlin 32,55, Wechsel auf Wien 20,823, Wesel M Schweiz 5020, Wechsel auf Kopenhagen“ 74,10, Wechsel auf Stock#bolm 85,90, Wechsel auf New York 234,00, Wesel auf London 11,18, Wechsel auf Paris 40,60. 9 9/6 Niederländische Staat9anleibe 1003, Obl. 3 9% Ntederl. W. S. 7153, Köoigl. Niederländ. Petroleum 5654, Holland-Amerika-Linie 434 Viederländ.- Sndische Handelsbank 2584, Atchison, Topeka u. Santa 9, Rock Island —, Southern Pacific 92, Southern Railway —, Union Pacific 132, Anaconda 1467, United States Steel Corp. Lahe Französisch - Gnglische Anleihe —,—, Hamburg - Amerika Tinte R

New York, 11. Okiober. (W. T. B.) (S@{lus.) Bei etwas weniger lebhaftem Geschäft als gestern waren die Umsäße im heutizen Börsenverkehr immerhin noch recht stattlich und errethten eine Höhe pon 980 000 Aktien. Die Stimmung war recht s{wankend, neigte aber größtenteils zur Ehwäche. Namentlih Eisenbahnaktien stellten h infolge großen Angebots im Zusammenhang mit Gerüchten, die von einer Kürzung der Gewinnanteile verschiedener Sesellsckafien wissen wollten, durchweg niedriger. Besser E und zum größten Teil höher waren Industriewerte. Bei Shlyuß war die Haitung nit einheitlih. Der Geldmarkt war \hwach. Geld auf 24 Stunden Durchschnittssatz 223, auf 24 Stunden legtes Darlehen 3, Wesel auf London (60 Tage) 4,71,50, Cable Transfers 4,76,40, Wechsel auf

aris auf Sicht 5,79,00, Wesel auf Berlin auf Siht —,—,

{lber in Barren 884, 3 9/6 Northern Pacific Bonds —, 4 9/9 Ber. Staat. Bonds 1925 —,—, Atchison Topeka u. Santa 93è, Baltimore and Ohio 554, Canadian Pacific 1484, Chesapeake u. Ohio 534, Chicago, Milwaukee u. St. Pavl 4623, Denver u. Rio Grande 6, Jllinois Central 99, Loutsville u. Nashville 1172, New York Central 714, Norfolk u. Western 1054, Pennsylvania 508, Reading 764, Southern Pacific 893, Union Pacific 123, Anaconda Copper Mintno 66, United States Steel Corporation 102, do pref. 113. Morgen ges{hlossen.

Kursberihte von auswärtigen Warenmärkten."?

London, 4. Oktober. (W. T. B.) Funer prompt 110.

London, 5. Oktober. (W. T. B.) Kupfer prompt 110.

Liveryool, 11. Oftober. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay 3000 Ballen, Einfubr 4200 Ballen, davon 4200 Ballen ameri- kanishe Baumwolle. Für Januar 18,80, für Februar 18,65.

Bradford, 11. Oktober. (W. T. B) Wolle un- verändert.

Amsterdam, 12. Oktober. (W. T. B.) Rüböl loko Leinöl loko 78}, für Ottober —.

New Yort, 11. Oktober. (W. T. B.) (S{luß.) Baumwolle loko middling 27,65, do. für Oktober 27,35, do. für November 26,90, do. für Dezember 26,60, New Orleans do. loko middling —,—, Petroieum refined (in Cases) 15,50, do. Stand white in New York 10,35, do in Tanks 5,50, do. Credit Balances at Oil City 3,50, Schmalz prime Western —,—, do. Rohe & Brothers —,—, Zucer

entrifugal —,—, Weizen Hard Winter Nr. 2 228, Mebl

pring - Wheat clars 10,35, Getreidefraht nach Liver- pool nom., Kaffee Rio Nr. 7 loko 8§, do. für Dezember 7,30, do. für Januar 7,37, do. für Mär1 7,52, Zinn —,—.

Die amezikanishen Märkte bleiben am 12. Oktober ges{chlossen (Columbus-Tag).

6. Erwerbs- und O enossenschaften. 7. Niederla\sung 2c. von echtsanwälten. 8. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 9. Bankausweise. : 10. Verschiedene Bekanutmahungen. S —— E —— | S8 69 ff. des Militärstrafgeseßbuchs sowie der 88 356, 360 der Militäritrafgerihts-

Stettin, der 3. Ofkftcber 1917. Gert der stellvertr. 6. Infanteriebrizade. Der Gerichtsherr :

von Paten, h: Podewils,

Mae N D. 19 Krieg9gerichtérat.

kommandeur.

Verfliguug. Die am 3. 9, 1917 gegen den Mu*-

Kluge, Krieg8gerichtsrat.

am thalerstr. 56 rw ; e 356, 360 M.-Str.-G.-O. für | erklärt und fein im Deutschen Reise be- | Landsturmmann William Jensen von der Nr. 212 Pos. 32274 des Netch:¿anzeigers A wird ctsudt, i c BEU i La an det erfie erklärt und sein im Deutschen | findliches Vermögen mit Beschlag belegt. | Revierkomp. des 11. Ersaybataillons In- | veröffentlichte Fahnenfluhtserk! ärung wird

die nächste lizeth Reiche befindlihes Vermöaen mit Beschlag UL Step. a erede atguliefern, \ N T1 Str.-Pr®. 88/17.

Gericht dec Etappenin\pektion A.-A. C. | Gericht der Etappeninspettion A. A. C.

Fseusburg, den 5. Oktober 1917. Gertcht der Insvektion der Kriegs-

fanterieregiments Nr. 42 in Stralsund, | aufgehoben. wohnhaft in Frörup (Kreis Hadersleben), gefangenenlager, Amtsstelle Flensburg. | wegen Fahnenfluht, wird auf Grund der

Hagenau, den 10. Oktoder 1917. Gericht der stellv. 62. Inf.-Buigade,

Ca Gi: thi2fe mag: de «Zu ad J Er: Md tai U E B I DOE G I B A E Eis eir CE D t i Lr E NÉI cia E Bb

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