1917 / 245 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Unsere Torpedoboote sind in das Binnenfahrwaßser ¿wishen Desel und p L: eingedrungen und haben in wiederholten Gefechten russishe Seestreitkräfie in den Mosne-Sunud zurückgedrängt.

Von der russischen Landfront und aus Rumänien ird größere Kampfhandlangen nicht zu berichten.

Magzedonische Front. Die Lage ist unverändert.

Der Erfte Generalquartiermet\ier. Ludendorff.

Die -feindliYeu Luftangriffe auf das deuts§e Heimatgebiet im Monat September.

_Die besonders günsitige Weiterlage im September veranlaßte den Gezner zu dhäufizeren Angriffen auf das Heimatgediet als in den legtea Monaten. ‘Größere Angriffe, uod zwar 12 im ganzen, wurden nur gegzu das dit hinter der Front liegende lothringis{e Induftric- geblet“ unternommen. 14 wettere Angiisfe galten dex Stadt Trier und mebreren Eifeldörfern, den Städ!ecn Tübligen urd Stuttgart sowie mebreren Städth:n am Neckar und der Stadt Saardbrücke-n.

Del den*Angr'fen auf das luxemburgisck-lothringis@e Industrie- geotat beshräntt fh ber Statten dank ursaen SEußmaßnahmen auf eine eiwa 14 ftúundize Betr-e58sidrung in cinem Walzwerk, die bur einza Bombentreffer in ein Scedläsebaus hecvorzerufen wurte. Die übrigen Angriffe verursachten einen im ganzen unerbeb!iSen Seheten imeiit Glacbru&). Dui® die Angriffe wurden 11 Personen cetiötet urd eiwa 16 verlegj. úÚnf der angretfendan Ksugzeuge wurten dur unfere Abi ehrmittel über unserem Heimatgebiet ibge- f@ofsen oder ¿ur Landung gezwungen.

Der Erfolg der Angriffe steht tank der guten Arbcit unseres Hetwatlscquzes in keinem Verhältnis zu den ftarken dabri eirgesegien Kräften und den vom Gegner ersirebtcu Ziclen. Unsere Küftungs- industrie {t in ibrec wichtigen Erbeit bis auf den cinen erwäßnten Fall n&t bedindert worden, und die Tatfache, daß unter der Be- vôlferung der meist bedroßten Gebiete keine nennen8werten Verluste entstanden find, zetgt, daß verftändiges Ve-rkalten und gewissenhafte eeres der für Luftangriffe erlafsenen Bestimmungen etnen wirk- famen SFug gegen Fliegrrbombden gewähren. (W. T. B.)

Oefterreihish-ungarischer Beritt. Wien, 13. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet:

4 Im Osten und in Albanien bei unseren Truppen nichts eus.

Rm Flens und an der Tiroler Front kam es an ¿ahlreichen Siellen zu lebhafterer Geschüßtätigkeit.

Südlich des Pelegrino-Tales holten unsere Stoßtcupps, durch E verstärît, Gefangene und Krieg8gerät aus

der feindlichen Stellung. Der Chef des Generalstabes,

Utimegeoriemenn

Wien, 14. Oktober. (W. T. B.) Amilich wird gemeldet: Jm Bereiche unserer Sireiikräfie nihts von Belang

zu melden. Der Chef des Generalstabes.

_Vulgarisczer Bericht.

Ssfia, 12. Oktover. (W. T. B.) Amtilicer Heeresbericht.

_Magzedonisch2 Front. Von Zeit zu Zeit lebhafteres Geschüßfeuer und Trommelfeuer nördlich von Bitolia und südlih vom Dobropolje. Südlih von Gewgheli lebhaftes Artilleriefeuer. Eine feindlihe Kompagnie, die gegen unsere Stellungen westlich vom Wardar vorging, und eine starke feindliche Erfündungsabteilung östlih vom Wardar wurden durch Feuer zurücgetrieben. Jm Strumatale Patrouillens tätigfeit. In der Moglenagegend stürzte ein durch unser Geschüßfeuer ‘getrofsenes feindliches Flugzeug hinter unseren Stellungen ab. Flieger und Beobachter find tot. rent in der Dobrudscha. Bei Tulcea {wache Arkillérietätigkeit, östlih von Gala 8 etwas lebhafter.

Sofia, 13. Oktober. (W. T. B.) Generalstabsbericht.

s Magzedonische Front: Wiederholtes Trommclfeuer im Cerna-Bogen. Eiwos lebhafteres Artillericfeuer im Stiruma-Tal, im Süden der Stadt Dojran und an der Struma-Mündung. Wir verjagten duth Feuer starke S Patrouillen, twoelhe gegen unsere Stellungen vor- räüctten.

Dohbrudsha-Front: Bei Tulcea und söstlih von Galag vereinzeltes Artilleriefeuer. Eine ftarke Erkundunge- abteilung des Feindes, welhe sch mit Unterstüßung der Artillerie dem rechten Donau-User nördlih vcn dem Dorfe Son'ovso zu nößern versuchte, wurde dur Feuer vertrieben.

Sofia, 14. Oîtober. (W. T, B. 5 t 714. Oktober. / A

An der Mazedonischen Front war das Artilleriefzuer eiwas lebhafter und es fam zu mehreren kurzen Feuer- überfällen. Jm Nordwesten von B itolia, im Cerna- Bogen und im Struma-Tal Patrouillentätigkeit.

Dobrudscha-Front. Schwache Artillerietätigkeit bei Tulcea und östlich von Galay. Eine feindlihe Erkundungs- 6ruppe, die östlich von Galag vorgina, wurde durch Feuer zurüdtgewiefen,

DütkisGer Bericht.

Konstantinopel, 12. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Tagesbericht. :

PVersien: Der bereits gemeldete Kampf mit den Russen on der persischen Grenze verlief zu unseren Gunsten, Die Russen rourden zurückgeworfen. Ja der Gegend von Nevandbuz griffen die Nufsen die Stellungen unserer vordersten Postierungen an. Es gelang ihnen, in diese Siellungen ein- trugen edoh wurden jie in der Nacht vom 9. zum 10. Qîtober daraus ieder vollständig vertrieben.

Syrien: Am 9. Oktober erien ein feindlicher Hilfs- freuzerckunb ein Torpedoboot vor Nlexandrette. Ein von einem dieser Schiffe aufgestiegenes Flugzeug irurde durch unser Abwehrfeuer zum Niedergehen gezroungen. Führer und Be- ovaczter- stürzten ins Meer. ie Trümmer des Flugzeuges wurden geborgen. Am 11. Oktober erschien ein anderes feind- lihes Flugzeug über Alerxandrette, das ebenfalls durch unser Feuer von der Erde aus zum Niedergehen gezwungen wurde. Der Führer fiel \{wer, der Beobachier leiht verwundet in

Konstantinopel, 13. Oklober. (W. T. B.) Amtlicher Tages9bericht. Gt der Naufasugfrout Patrouillengefeht zu Unseren

en.

An den übrigen Fronten feine besonderen Ereignisse.

Konstantinopel, 14. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Tages3bericht. S g eres Mäßiges Artilleriefeuer und Patrouillen- tätiglkeit. Persien: Eine feindlihe Kavallericabteilung, die, von der Grenze herlommend, den Sabfluß zu überschreiten versuchte, wurde dur unseren Gegenangriff zurückgetrieben. Kaukasusfront: Jm Zenirum erbeuteten wir in einem für uns erfolgreich verlaufenden Vorpostengefehte Aus- rüstungs8siücke und Material. n den übrigen Fronten keine Ereignisse von Beo deutung.

Der Krieg zur See.

Berlin, 13. Oktober. (W. T. B.) Neue Untersee- bootserfolge im Sperrgebiet um England: 21000 Br.-R.-T. Unter den versenkten Schiffen befanden si zwei tiefgeladene Dampfer mit Kohlen, ferner ein englisWer Schoner mit Tonerde nach Tréport und ein Segler, der 3000 Faß Maschinerschmieröl an Bord haite.

Am Westausgaug des Aermeltanals wurde außerdem der

anne Segler „Moiseau“ durch mehrere Vrtillerietreffer ¡chwer beschädigt. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 14. Oktober. (W. T. B.) Durch die Tätigkei i unserer VU-Boote wuirden auf dem nördlichen Kriegs- [Baus wiederum 16000 Br.-R.-T. versenkt. Unter en vernichteten Schiffen befanden sich ein bewaffneter italieni- her Dampfer und eine große Bark, die Stacheldraht und Oel für Le Havre geladen hatte.

Der Cóef des Admiralfstabes der Marine.

Gtatiftik und Volkswirtschaft.

Zur Brbetterbewegung-

Der in dera e ven Baku augsgebrodere allge- meine Ausstand bâlt, wie .W. T. B.“ erfährt, an. Die Stadt ist rubig, die Theater und Kaffeehäuser wurden dur die Auk- ftärdigen ges&lfsrn. (Bal. Nr. 243 d. Bl.)

LBoblfabhrtévflege.

Sa der Dana des BrandenburgisGen Pro- vinzaussHusses dez Nationalstitftung für die Hinier- bliebenen der im Kriege Gefallenen vom 9. Okteber 1917 ift das vorläufige Ergebnis der Sarnmlung auf 3 035 078,98 # feît- bestellt worden, ein üderrasGer.es Ergetnis, insbesondere wenn man gederft, daß Berlin an der Sammlung nitt beteiligt war.

KQuuft und Wiffenschaft.

Das Kbniglihe Kunstgewerbemuseum in Berlin hat eine kostbare Sammlung mittelalterlicher KirGengeräte, voruchmlich romanls@er Emailardelten, käuflich erworben, die bereits Be über dreißig Jahren a!s Leihgabe S iner Köntelichen Hohett des

nzen Friedri Leovoïd von Méeuten dem Maseumsdbestard etin- verleibt war. Der bisherige Besißer hatte die Sarnn:lung kürzli acn eincn Münchener Kunsthändler veräußeit, ter sie dea Kunst- Gerte leane in sehr enigegenkommendec Weise zu feinem eigenen nkavfzpreis anbot. Drei Gegenstände der Sammlung, die der MüönGener Käufer nit übernommen katte, ein fFfrüß-- romanisches Neliguienkreuz aus dem ehemaligen Lasfeler Demschaz und zwet veneziantsch2e Brouzetürkiopfer, bat das Museum gleichzeitig vem Prinzen Friedrich Leopold direkt crworben. Der An?!auf der ganzen, für die Auiïgaden des Kunstgewerbemuseums überaus wichtigen Sammlung ist dem Museura nur daturch ermöglicht worden, daß Scine Mojestät der Kaisez die Hälfte des gejamten Kaufpreises aus dem Küerhöchsien Ditposiitonsfonds zur Verfsügurg gesteut hat.

Land- und Forftwirtschaft.

Washington, 9. Oktober. (W. T. B.) Na@ dem heute ver- öfentliGten Vtonaltdericht bes AXerbaubüros tellt fick der Purchschntittsstard von Mais auf 75,9 9/e gegen 76,7 9/9 im Vor- monaat und 715% tm Vorjahr, von Leinsaat auf 51,3% gegen 50,29%/0 bezw. 86,2%. Der Stand van Früßjahrêwcizen wird mit 92,7 %o gegen 71,39% im Berjahr angegeben, von Hafer mit 95,1 9% gegen 88,2 9/5. Da3 Ezgebnis von Frük,jahrsweizen wird avf 242 Piillionen Busbels gegen- ein endgültiges amtlites Ergebris von 158 Villionen Bushels im Vorjahr geicägt, bon Mais auf 3211 Millionen Bushels (2583 Miltozen Bushz1s), von Hafer auf 1581 Millionen Bustels (1252 Millionen Busbels), von Gerste auf 202 Milltonen Busbels (181 Millionen Busbels) und von Leinsaat auf 11 Millionen Busbels (15 Millionen Bushels),

Szecater und Musik,

Theater in der Königgräger Straße,

Der vor einigen Jabren im Lessingtheater unteraommene Versu, Sotibes „Iphigenie“ dem neuzetilihen Spreck- und Varstellunge- stil anzupassen, mißlarg und mußte mißlingen, weil ter feierliGe Fluß und die ¿premelodie Gocthesäjer Berse ntcht im Tone nücßterner Altäglikkeit wiedergegeben twerden lönnen. un hat \i§ abermals eine biesige Bühnz, das Theater tin der Königgräger Siraße, am Sonnabend die gleiche Aurfgade gestellt. Sie wurde hter unzweifelbaft beser geist als im Hcuse am Htiedrih Karl-Ufer. Vor alem besigt die Dircktion Meinhard-Bernauer in Jene Triesh eine Spre- Ffünfilezia von hohem Rana und eine Darstellerin von starkez Eigenart. In ihrec Iphigente kehrte sie eine besondere Auffassung Hervor, übcr die

ch zar stzeitzn ließe, dle aber, einheitlih burchgefübrt, von Anfang is zu Ende fefsclte. Gtiras sHwermütig Entsagung3yoÜes lag wie ein Schkeier über den Worten ihrer Rede, als sei alle Hcffnung begraben, das mit der Seele gesuS®tz Land der Griechen jemals wteder zu shauea, auh das Wiederseken mit dem Bruder brackte nur slellenweise einen Sonnenblick. Allzuseßr mit dem Versiande erfañt war Frfedri§ Koyßlers Orest; das vetirigende Traum- geit verle: bart an unmittelbar padender Whkung urd die seelis@e Halung des Leidenten an innerer Wahr« \d:etnlitfeit. ‘Weit besser an seinem Vrage war der Künsiler seiner- zeit imm Lesfingtheater a18 Thoas, den diesmal Ludwig Hartau ei zut Tiebenêwürdig, ¿u wenig das raue Wesen des Barbaren hbervor- Lebrerd, fpieste. Maa möchte - fasi wünsGen, d2ß die betd:n Künstler die Nollen tauster. Die sornige Natur des Pylades brachte Herr Birron gut zur Geltung, uud den Arkas gcb in angemessener Foca Hérr Micieobcrff. Als Sptelordner hatte der Direktor Bernauer wieder sein oft anecrkannties kürstlerisches Empfinden bewiesen.

unsere Hand. Das Fluggzeug ist in gebrauchtfähigem Zustande Aa dan ährigen Fronten fine eider igunife. |

rämlih beeagten Verkältrissen der Bühne an. Die Zuschauer f dem Spie mit vo0æ Aufmerksamkeit und hielten mit dem e nit zurü.

m Königli#en Opernhause wird morgen, Dientt E fliegende ° Dolländer“ mit räulein von Granfeit und u Herren Knüpfer, Schwarz urd Kirchner in den Hauptrollen auf. geführt. Viusikalisher Leiter ist der Sencralmusikdirektor Dr. Strau, Am Bußtage, dem 21. November, Ubends 74 Uhr, veranstaliet der (auf etwa 400 Perfonen) verstärkte Königliche Opernwhor unter dec Leitung von Professor Hugo Rüdel eine Aufführung von „Samson“ von Händel. Mkliwirkende find: Käthe Neugebauer, Navotb, f aar v, Frimein han nid, ai Éaubenthal, duard Handel, die Herren van de Sande, Gem malsti®, Flexander Curth und die Königliche Kapelle. ¿ Ÿ am KöntgliWeu Schauspielhause geht morgen „Natban der Meise" in Szene. Beschéftigt sind darin die Herren Kraußneck, Sommerf!o:fff, Bien3feldt, Clewing, Ei(bolz und Patry sowie die Damen Conrad, Coste und Sussin. Spielleiter ist Dr. Bru, Anfang 7 Uhr. e 4 Y Die ersten fünf Symphoniekonzerte der KZ3niglise Kapelle unter der Leitung des Gereralmusikdirektors Dr. igen Strauß finden statt: am 18. Oktober, 6. und 30. November, 12, und 21, Dejewber 1917. Die Spielfolge des ersten Konzerts am 18. d. M., Abends 74 lhr, im Königlichen Opernhause lte: Des-Dur-Svmphonie von Vüttner (us 1. Make) unter der Leltung des Kompouisten; Klavierkoazert in D-Dur von Jof. Haydn (Saliftni Fr. Kwast-Hodapp); Ouvertüre zur „Zauberflöte“ von Mozart; 8, Sympkonie von Beethover. Einlaßkarten zu dem Mittags, konzert (12 Ubr) sind bei Vote u. Bock zu baben.

Mannigfaltiges.

e SVesells®aft für Erdkunde in Berlin hält eine allgemeine Siturg am Sonnabend, dem 20. d. M., Abends 7 Uyr, {im Meistersaal, Köthener Straße 38, ab. Der Gebeime Regierungsrat Dr. B. Mori, Berlir, (a!s Gait) wird über Nordarabien auf Grund eigener Forshungen (mit Litdildern) sprechen.

MünHhev, 12. Oktober. (W. T. B.) Die Korrespondenz Hoffmann meldet: Auf die vom Kgl. bayerischen Kriegs. minister namens des bayerischen Heeres dem Genera! felemarscall von Hindenburg übersandten Glückwünsche zum 70. Gebucte- tage traf folgendes Antworttelegramm ein: „Dic Geburtstags- wünsche der baverisGen Armee, die sh auf allea Schlalhtfeldern fo hervorragend aeshlagen bat, haben mi besonbers erfceut. Ich bilte Guere Exzellenz, deu tapferen Bayern meinen Dank und ESruß zu übergiitteln. Generalfeldmarschall von Hindenburg.®

London, 14. Oltober. (W. T. B.) Das „Neutersh2 Büro“ meldet aus New York: Der Braud etnes Getreideauf- zugs in Brooklyn hat cinen auf über=etne Million geshäßten Schaden verursahi; über 160 000 Bushels Getreide find veinitet. Es beißt, daß das Feuer na einer Bombeuexplofion ausgebro@ea sei. Gin Feuer in College Point har cine Fadrik und eine bencchbarte Flugzzugfabri? zerstört.

Kopevbagen, 14. Oktober. (W. T. B.) „Nationaltidende® meldet aus Kristiania: Vom 1. November ab wird in Norwegen cie Brotkarte eingeführt. Jede P:rson wird wöchentlih 2 kg Brot erhalten.

Bern, 14. Oktober. (W. T. B.) Wie die franzsösishen Blätter melden, wurde ter norwegishe Dampfer .Torlt“ von der Besazung verlassen; der Kapitän uud zwölf Mann landeten auf den Azoren. S

(Fortsepung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opernhaus. 221. Daver- bezug8vorstellung, Dienft- und Freipläge sind aufgehoben. Der fliegende Holäuder. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musßikalische Leit ng: Çerr Generalmusikdirettor Dr. Sirauss Spielleitungz: Herr Bachmann. Chöre: Herr Professor Rüdel Anfang 7F Uhr.

Sau! vtelhaus. 223. Dauerbezug3vorstellung, Nathan der Weise. Oramatishes Gedicht in fünf Aufzügen von Lesfing, Spielleitung: Herr Dr. Bruck. Anfarg 7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 292. Dauerbezugsvorstellung. Richard - Strauß-Abend unter persönlicher Leitung des Komponisten. Salome. Drama in etrem Aufzuge nah Oskar Wildes gleihnamiger Dichtung, in deutsher Vebersezuna von Hedwig Lahmann. Musik von Richard Strauß. Hterauf: Tod und Verkiärung. Tondichtung von Richard Strauß. Anfang 7# Uhr.

Schauspielhaus. 224. Dauerbezvgsvorstelung. Kyritz - Pyrit. Alt-Berlirer Posse mit Gesang und Tanz tn 3 Aufzügen (5 Bildern)

on H. Wilken und O, Jusiinus. Mußk von Gustav Midaelis.

=— Verber: Zur Wabung für die 7. Kriegsarlelhe: Stahl uud Sold. Zeitbild in Versen in eirem Aufzug“ von Leo Leipzigec, Musik von Paul Lioke. Anfang 7 Uhr.

Familiennachrichten,

Verlobt: Frl. Rutk Mauve qen. von Smidt mit Hrn. Haupt- mann d. R. Christcph von Waldow (Surkau, Kr. Guhrau

Kaltenbetesniß, Kr. Sprottau).

Verehelicht: Hr. Landrat Kurt von Montbart mit Frl. Hildegard Sydow (Berlin). Hr. Oberstabsveterinär d. L. Carl Michaleki mit Frl. Hanna Basfitan (Neusiadt O. S. Breslau).

Geboren: Ein Sohn: Hry. Rittmeister d. R. Frtzdrit) Wilhelm Nictsch von Rosenegk (Seedorf h, Liegniy). Hun, Stabsarzt d. R. Dr. Kurt Auster:iß (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Ne- gierungérat, Oberleutnaut d. R. Érich Müser (Koblenz).

Gestorben: Hr. D. theol. Rulius SH!urk (Berlir). Hr. Rechts anwalt Justizrat Dr. Maximilian Horwiß (Berlir). Hr. Direktor a. D, und Prediger ecm. Dr, Richard Wegener (Z-hlinerhütte). Hr. Stadtrat, Kommerztenrat Adolf Fischer (Berlin). Hr. Sanitätsrat, Stab3arit d. R. Dr. Garl Senn- wiß (Grotifkou). Herr Hauptmann Thies Maguus von Leesen (Sroß Wadchlin). E

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Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. T yro l; “Charlottenburd,

Verantwortlich für den Anzeigenteil : Der Vorsteher der Geschäftsstelle; J. V.: Rechnungsrat Revber n Berlin.

Verlag der Geshäfts\telle (J. V.: Rey her) in Berlin,

Drxud der Norddeutschen Buckdrueerei und Verlagsanstalt,

___«. MSBersin, Wilhalmstraße 62,

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Das voa Sband Sade entworfene Dühnenbilo paßte fi) geit den

Fünf Beilagen.

/

Nichtamtliches.

Oefterreich-Ungarn

Die „Deutschen Nachrichten“ veröffenilihen folgende „rteiamtlihe Mitteilung: i / pu Bei der vorgeitern stattgehavten Besprehung von Mitgliedern

rteien und Gruppen des ehemaligen DeutshenNational- der Pa ndes trat in voller Uebereinstimmung die Äuschauvng zu Tage, E cinbeitlihes Vorgehen dec deut|@-nationalen Adgeo:dneten dag © dere ja taktishen Fragen gesihert werden müsse, Zur Er- ino diefes Zieles wird eine geraeinfame Körperschaft der Gruppen t Parteten des ehemaligen Nationalverbandes gebildet werden. E Die Blätter stellen übereinstimmend fest, daß die neue Organisation der deutschen Parteien im Abgeordnetenhause in einer gemeinsamen Körperschaft der Gruppen des chemaligen Deutschen Nationalverbandes nur eine losere Form des Zu- sammenhanges unter den deutshbürgerlihen Parteien darstellt, daß in ihrer Struktur keine eigentlihe Aenderung eintritt und daß der allgemeine Wunsch der Deutschen dahßingeht, daß die neugeschaffene Organisation geeignet sei, in dieser schweren Lit dur geschlossenes taktisches Vorgehen in allen wichligen plitishen Fragen die Juteressen des deutschen Volkes nach-

drüdlichst zu wahren.

rankrei,

Der frühere Minister Thierry ist zum französishen Bot- shafter für Spanien ernannt worden.

In der Abgeordnetenkammer stand vorgestern ine Interpellation Georges Leygues über das diplo- matische Personal auf der Tagesordnung.

Cut Bericht des „Wolffichen Telegraphenbüros" sagte Levgues, 18 Rânkenet, das von den Deuts@en um die Krieaführendeù ge- vonnen lei, mache es notwendia, das Land zu unterzihten und tie internationale öffentliche Meinung aufzuklären. Vom ersten îe an habe Deutschiand seinen Werbedienst arbeiten (fen, Frankrei habe lang? nichts getan, um diesem Bedürsuis ndufommen. Man habe eine Pressefirma geschafen, „die aber riht die gewün|chten Dienste geleistet hätte“. Man müsse den find nicht uur auf militäris@em Gebiet bekäwpfen, sondern auf (lin Gebieten, auf denen man thm beikommen könne. Zu diesem Gde müßten Fzankreih und alle Verbündeten eine Krieg#politik hn Leygues setzte auseinander, daß Deutschland his zum De- (nba 1916 an einen Frieden durch ben militärischen Steg geglaubt hu, Grst nah dem fiegreihen Widerstand von Verdun habe 4 fine Friedensvorsh'äge im Dezember kosgelassen und so die Fit der diplomatisen Umtriebe eröffnet. Der Redner gtng vir zu der pâpstliden Note über, die den Hauptpurkt, h Ursachen und WBerautwortlihkeiten des Krieges vergessen ke, Bet Anführung der Note Wilions bezeihnete der sdner den preußischen Militariömus als eiue feudale Eturictung, le man vernichten uud tadurch Deutschiayd dea Beweis liefern müsse, dh der Krieg keine Industrie sei, die sich sets rentiere, Dies pade die Charte der modernen Völker sei. Leygues wies auf die Behauptung hin, durch die die deutsche NRegiecung sicht bemühe, die Moral des Loikes zu heben, indem fie iem nämlich vormache, bah die Verbündeten Deutsl!and vernichten woliten. Ju dm langen Kriege set die politisGe Tätigkeit gleihwertig e militärishen Lätigkeit und es jeien die Regierungen so qt wie die ürmeen, die die Völker zur Niederlage oder zum Siege fibrten. Jacques Chaumisó fkritisierte hierauf das diplomatische Ynsonal, seine Grgänzung und seiae Zusamrnensezung. Er. glaubt, daß das Personal der Botscdaftea und Koufulate zu fehr mit _gesell- \haftliGen und bürokrattischen Angelegenheiten beschäftigt sei, und fordert, daß die Konsuln eine Bezahlung erhalien, bie thnen ein threr Stellung ent‘prehendes Auftreten gestatte. Der Mtnister des Aus- wirtigen Htih ot antwortete, er werde hierjür Kredite verlangen. Der Szzialist Véoutet isi der Ansicht, daß nicht die diplomatischen Yjenten zu verurteilen seten, Fondern die Ritlinien, bie sie erhielten. Man keune die Fehler nit, die Frankrei bie jahrhundertalite Freundschaft der Türkei versczerzen ließe, die die Türket in den Krieg (egen Frankreich eintreten licß, die die s{@wankende Poltiik Frankreichs (egenüber der Türkei kennzeihnete, die Bulgarien in den Krieg ein- ieten ließ und die die schwankende französiihe Politik gegenüber Eriechenland kennzeicnete. Die Gesandten seibst seten ungenügend inteirichtet. Der Redner verurteilte die Geheimpolitik und verlangte, daß ein demokratisGer Geist in die autwärttge Politik Frankretchs tinziehen solle. WBriond erflärte, er betrachte es als seine Pflicht, wisse übertriebene Kritiken nicht unwidersprochen zu lassen. Die deuten Diylomaten bätten eine überecifcige Tättakeit entraltet, fich wber jcde8mal bloßgestelt, so oft fie ßch in Unternehmungea ein- {asen häiten, die der Krieg nicht rechtjertige. Was die erzielten tgebnisse anlange, so bätten sid beinghe alle Länder der (Frde nach ind na der Sache der ZBerbündeten avgelGlollen, Es fei ungerecht, zu len, die franzößshe- Diplomatie sei niht bet der Hand gewesen. Was insrieg8zeiten verlangt werden könne, das sei: Leitung der Diplomatie dd die Regierung. Die französische Diplomatie habe sich der Sache, die unfreiH zu verteidigea bâlte, würdig gezeigt. Brtiand {loß mit n Feststellung, daß es nôtig fet, bie Lage der Diplomaten und funsuln aufzubessern. Der Minifter Nibot {loß sich dea Warten bn Lyques an. Da Deutschland dur) seine Wasfen nicht siegen dne, juce cs cte Verbündeten von einander zu trennen. Die Frage Elsaß-Lothringen sei gestellt als RNechtôfrage, die mit einem auf Gerechs tyteit gearündeten Frieden unzertrernlih verbunden sei. Es würde feinen Frieden geber, wenn die Ungerechtigkeit, betcefend Elsaß- lhtingen, niht gutgemacht würde.

Die Kammer nahm darauf durch Handaufheben die von (et Regierung gebilligte Tagesordnung Leygues an, die

et:

V Galshlofsen, dem fn einen neuen Abschu!tt tretenden Kriege eine tislige politi)che Richtung zu geben, die sid auf eiaen urter den erbündeten vereinbarten Plan gründet, der sh schleunigst in der rgantfatton und der Arbeitäweise. des Auswärtigen Ministeriums V in der Ergänzung und Beförperung des diplomatis@en unh kon- ytishen Personals vollziehen soll, Neuordnungen, deren Notwendtg- eit die Grfahruvg des Krleges bewiesen hat, billigt die Kammer die

Erklärungen der Megierung und geht zur Tageßordnung über.

RNRuf:land.

1s „Jn der Kabinettssizung vom 12. Oktober hat die Vor- Uufige Negierung nach einer Meldung der „St. Petersburger F elegraphenagentur“ Heschlossen, dem Vorparlament die nennung des Vorläufiaen Rats der russischen B e vorzubehalten. Die Gesamtzahl der Mitglieder lge, 299 betragen, davon 388 Vertreter der Demokratie und A Vertreter der Bürgerlihen. Die Eröffnungssizung ist für èên 18, Oftober einberufen,

| Erste Beilage e E zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staaisanzeiger.

Berlin, Moutag, den 15. Oktober

Die im Hauptquartier unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Kerenski und in Gegenwart der Minister des Auswärtigen, des Krieges und der Marine, ferner des Generalstab3chefs und des neuen russishen Botschafters in Frankreich, Maklakow, abgehaltene Beratung erörterte im Hinblick auf die Beratung der Verbündeten in Paris die Frage der Erneuerung der Kampffsähigkeit der russishen Armee und nahm folgenden Entwurf dafür an:

Die Manneszucht ist zu verb. sse!n, und ¿u diesem Zweck ist die systematisze Belehrung der Soldaïen und die Verwertung der aus dem grgenwäritgen Kriege fowohl an der tussishen wie an der West- front si. ergebenden militärtentihen Fortschritte ins Ruge zu dassen, ferner die strenge Regelung des inneren Dienstes der Sol- faten und ihre Ausbildung, welhe möglist nachdrücklich betrieben werden muß.

Kerenski hat an den Oberbefehlshaber der Nord- f rae t-Armeen obizer Quelle zufolge nachstehendes Telegramm

erichtet:

s Saaen Ste der Ostseeflotte, daß die furhibare Stunte der Prüfung gekommen it. Rußland erwartet zu seiner Rettung eine tapfere Tat der Marine, und ich als Oberster B: frhishaber fordere von den Mannschaften und von der Führurg, baß sie sich opfern. Es naht die Stunde, wo die Ostseeflotte die Chre des Vaterlandes, feine großen Ueberlieferungen und die Freiheit der Nevclution verteidigen kann; es ist Zeit, ernstlich zu bedenken, wie man fi dem Feinde stelle. Die Besaßung von Kronsiadt hat es dur) ‘hre Haltung schon erreicht, daß die Verteidigungsmittel dieses Festung nit vollständig find! Mögen alle daran denken, daß dan Baterland, das nit nur einen Lag leben wird, verbrecherisher Le!tfinn oder übelwolende Au!hezung nicht verzethen wird! Vas abscheuli@e Verbrehen des Panzer\chisfes „Petropawlowék“ muß gutgemacht werden. Möge die Flotie urter Führung ihrer Offiziere, Is Vaterlandéliebe ganz Rußland bekannt t, deu Feind zurüdck- werfen. |

Vorgestern fand im Winterpalast in St. Petersburg ein Ministerrat siatt, der sih, wie „Wolffs Telegraphen- büro“ meldet, aus\chließlih mit der Anarchie im Neiche beschäftigte. Sämtliche Regierungsmitglieder waren darin einig, daß die Bauernunruhen mit den shärfsten Mitteln be- lämpft werden müßten. Militär- und Regierungsbehörden sollen angewiesen werden, gegen die Anarchie aufs streng]te vor- zugehen und selbst niht vor Anwendung der Militärgewalt zurückzuschrecken.

Der Präsident des Generalsekr&tariats der Ukraine hat eine Erklärung erlassen, in der es unter anderem heißt, daß die zukünftige Regierung der Ukraine eine politische autonome Einheit bilden werde, welche die gesamte ukrainische Nation unter si vereinigen werde. Das Sekretariat wird das Bestreben Haben, ukrainische Vertreter zur nächsten Friedens- versammlung zu entsenden.

Das endgültige amtlihe Ergebnis der finnischen Landtagswahlen ist nach der „Petersburger Telegraphen- agentur“ folgendes: Sozialisien 92, Bürgerlicher Blo 61, Agrarier 2%, Schwedische Partei 21 Sigße.

Die Vorläufige Negierung hat den finnishen Landtag für den 1. November einberufen.

Ja Tiflis ist eine nationale armenische Ver- sammlung eröffnet worden, an der mehr als 200 Abgeordnete aus aller Herren Länder teilnahmen.

Niederlande.

Nach der „Niederländischen Telegraphen-Agentur“ heißt es ín der amtlichen Mitteilung des Ministeriums des Aeußern über die Sperre der Handelstelegramme nah und von Holland über britishe Kabel:

4e niederiändische Regierung ist ter Ansicht, daß sie dem Wunsche der britischen Regierung, die Dur&fuhr von Saod, Kies uud Schotter na Belgien zu verhindern, nur dann na@kommen kann, wenn die britis@e Megierung e:kläct, daß troß der Zusicherungen der deutschen Behörden und der Erhebungen von niederländis(en Offizieren die durchgeführten Matertalien für Krieg#zwecke verwendet werden. Der ntederländische Gesandie în London wurde beauftragt, die britische Regiexung um eventuell in ihren Händen befindliches Beweismatertal darüber zu ersuchen. ;

Der „Maasbode“ ersährt aus zuverlässiger Quelle, daß die Fahrt holländisher Schiffe von Holland na England eingestellt ist. Diese Maßregel steht im Zu- sammenhang mit der shwebenden Frage zwischen Holland und England.

Schweden,

Nach einer Meldung des „Svensîa Telegrambyran“ er- klärte der Landeshaupimann Widen, baß es ihm niht môg- lich sei, das Ministerium unter den ihm gestellten Bedingungen zu bilden. Jafolgedessen erhielt der liberale Parteiführer Pro- fessor Eden den Austrag, das Ministerium zu bilden.

Schweiz.

Der Bundesrat hat auf Wuns der Regierung von Uruguay die Schweizerishe Gesandtschaft in Berlin mil der Vertretung der Jnteressen Uruguays in Deutsch- land beauftragt.

Bulgarien.

An der Donnerstag abend im Gnigien Palast in Sofia zu Ehren des Deutschen Kaisers veranstalteten Prunktafel nahmen der Kaiser, der Prinz August Wilhelm, der König und die ganze Königliche Familie, der Staatssekretär Dr. von Kühl- mann, der deutshe Gesandte mit dem Personal der Gesandt- schaft, die Gesandten der verbündeten Länder mit den Militär- aitachés, hervorragende Mitglieder der Regierung, der Ober- hefehlshaber Schekow, die Armeekommanßanten, der General- stabschef General Lukoff, die früheren Ministerpräsidenten Malinoff und Geschosf, der Direktor des Ernährungsamis General Protogheroff, der Präsident der deutschen Kolonie u. a. teilt. Bei dec Tafel hielt der König Ferdinand laut Unna der „Bulgarishen Telegraphenagentur“ folgende ede : h

Eure Majestät! Der heutige Tag, an dein es mir vergönnt if, den möchtigen Herrscher des edlen deutshen Volkes in Sofia wiU- kommen zu belß-r, it ein Gieignis von hoher ot shichtliher edeutung nit nux für Mich uud Mein Land, sondukn auch jür den ganzen

De

Orient. Mit Mir begrüßen Meine Armee und Mein Volk tea er- jauchien Obersten Kriegsherrn des wächtigen Deutsben Reiches, den treuea Bundesgenossen vond aujrihtigen Freund Bulgariens, n Meinem Ztamen und im Namen aller dank der gemeinsamen Mitarbeit des rubmreichen deutschen Heeres und ‘Meines bewaffneten Volkes, unterstüßt voa unseren treuen Verbündeten Desterrei-Ungarn und der Türkei, nunmehr geeinten Bulgarev, sage Ich Eurer Vèaj-tiät ties- gefühlten Dank für die hohe Ehre, welhe Kure Majeität durch Allerh öchsiihßren Besuch uns zu erweisen geruhten. Dieses frohe Greignis ist uns ein neuer ktosibacer Beweis der aufrichtigen und bundestreuen Geßinnuvg, die Eure Majestät für Mich und Pein Land hegen und die Fch, wie au Meine Landesttnder, bo 31 schäßen wissen. Die unvergeßlihen Erinnerungen an den ersten Bes su Eurer Majestät in der furz vorher befreiten alten bulgarischen Stadt Nish und die Freude, Guere Majestät heute in urferer Vèitie zu sehen, erfüllen alle Herzen, ganz besonders aber das Vein?, mit wahrbatier und inniger Dankbarkeit. Seit dieser Zeit hai sich po!ttich und militärisch gar vieles geändert, nihts aber in den geges seitigen inatgen Beziehungen unserer Länder zu einander. Das auf den Sclactfeldern geknüpfie, dur gemeinsam ver ossenes teures Blut besiegelte! Bündris wird unseren Völkern auh în der fommenden Zeit des Friedens für den wir bis ¡um endgültiçgen Stege zu kämpfen entickchlcfsen find zum dauernden Segen gereichen. I lege besonderen Weit darauf, zu versichern, daß aub der letzte bulgarishe Soldat weiterhin treu an der Sette seiner Verbündeten aushalten und alles etnseyen wird, unm einea endgülitgen Sieg zu ercingeo, welcher unseren Völkern die freie Gntwickung gewährleistet und das heißerstrebte nationale Ziel für uns die Vereinigung aller Bulgaren zur Verwirklichung bringt. In diesem ungeheuren Ringen hat das von Gurer Majelät weise geführte deutshe Volk mit seiner ihm innewohnenden Macht, feiner staatlihen Organisaticn und bewunderungswürdigen Kuf- opferung die ganze Welt in Grstaunen verseht. Dies glänzende Bet- spiel wird feinem treuen bulgarischen Verbündeten füc alle Zeiten eia steter Aniporn und leuhtendes Vorbily sein. Vöge der Segen des Allmächtigen auch fernerhin auf unseren heldenbaften Streitern ruhen und ihnen den Lobn für thren unvergleihlihen Opfermut zuteil werden lassen. Von ganzem Herzen wünsds Ih, daß Eurer Majestät die Stundea des Aufenthaites in Metnem Lande angenebm sein Und daß Eure Majestät befciezt„ende Gindrücke und gute Grinnerungen mit in die deutshe Heimat nehmen mögen. Ich erhebe Mein Glas auf die kovbare Gesundheit Eurer Majestät, Vèeines mächtigen Ver- bündeten und teuren Freundes, sowie auf den Ruhm der glorr-ichen Fen Yen Armee und die verheißungovelle Zukunst des deutschen cile9.

Der Kaiser Wilhelm antwortete obiger Quelle zufolge mit nachstehenden Worten:

Eurer Majenät spre; Ih für die herzlihen Worte des Wi1- fomms Metnen tiefemvfundenen Dank aus. Eure Majestät konnten yoc kurzem das s{chône Fest des 30jäbhrizgen Regterun,„sjubläums be- gehen. I begrüße mit besonderer Freude bie Gelegenheit, Gurer ‘Majestät Meine \chriftltch dargebrachten Glückwünsche zu dieser be- deutungsvollen Feier von Auge zu Angesicht zu wiederholen. Stolz und glücklid können Gare Majestät auf diese reien Jahre zurüdblicken. Das Werk ist geliönt, an dem Eure Majestät zum Heile Ihres Volkes unablässig gearbeitet haben, seit Ste an jenem Augusttage in Tirnowo etnzogen. Der frohen Er- innerungsseier folge nur zu bald ein Tag schmerzlichster Trauer; in tiefer Beroegung gedenke Jch der verewigten Königin, die sich in friedlicher Zeit rote in den Stürmen des Krieges als roahre Landesmutter erwiesen hat und deren fegensreihes Walten auf allen (Sebieten werktätiger Nächstenliebe für immer unvergessen bleiben wird. Der gütlgen Gialadung Gurer Majestät folgend, hatte Ich auf der Fahrt nah Bulgariens Hauptstadt die hohe Genugtuung, Mich so mit eigenea Augen davon überzeugen zu können, welche Blüte das Land unter Eurer Majestät weiser Herrschaft erreiht hat. Seit langem waren wir bewundernde Zeugen des rastlosen ztel- bewußten Strebens, das, von kluger Hand gelenkt, das kraftvolle Volk ber Bulgaren von Stufe zu Stufe aufwärts geführt hat. Voll aufri{tiger Teilnahme beobacteien wir das tief aus dem Herzen des Volkes ent- \pringende Sehnen und Drängen nrch nationaler Einigung. Wir fühlten uns in Erinnerung an unsere eigene gangene der jungea starken Nation tief innerlih verwandt. Dieses Gefühl inneriiYer Berbundenheit bat setne \chörste Bestätigung erfahren, als Bulgarien sich unter Eurer Majestät weitblickender Leitung in diesem Welt- krieg der gerehten Sahe der Mittelmächte anschicß und sein Lo3 mit dem Unserigen verknüpfte. Seit zwei Jaßren stehen Deutse und Bulgaren im Bunde mit Oesterreichern, Ungarn und Otmanen Seite an Seite im Kampf gegen eine Welt von Feinden. Dieser Kampf hat Bulgarien na alorreidem Ringen bie Erfüllung seines geschtichtlihen Sechnens gebraGt. Zch bin stolz darauf, daß es Meinen Lruppen vergönnt war, zur E-ringung dieser Erfolge beizutragen. Die berrlichen Waffens taten, die Bulgaren und Deutsche gemeinsam verrichtet haben, werden für alle Zeiten ein Ruhmesblatt in der Geschichte beider Völker bilden. Sie werden aber auch auf die künftigea Beziehungen -beider Linder einen tiefgehenden Einfluß üben. Deutsbes und bulgarishes Blut t gemeinsam geflossen. Die Erinnerung an gemeinjam getragene Gefahren und Entbehrungen, an gegeuseittge Hilfe in Stunden der Not und an gemeinsam errungene Siege bilden für alle Teilnehmer an diesen Kämpfen, wie für ihre Kinder und Enkel ein un- z¿erretßbares Band, ein Band der Waffenbrüderschaft, das selbst dem der Stammetsgemeinshaft nicht nohsteht. Aus dieser Waffenbrüder- \chaft erwächst eine unwandelbare Treue, an der die Ränke der Feinde kläglih zershellen und gegen die die Gelster des Zweifels und M:ß- trauens niemals Macht gewinnen können. So stehen wir Hand ia Hand unlösbar verbunden. Noch ist die Zeit der Prüfung nit vorüber. Der Hohmut und der Frevelsinn unserer Feinde, die Bul!gariens Zukunft netdisch zeèstôren und Deutschlands Blüre pernihten wecllen, ist noch viht gebrochen. No können sie si nicht entschließe», von thren Eroberungsplänen abzustehen und dem Blutvergießen ein Ende zu machen. Wir halten gemeinsam mit urseren von gleicher Feindettüde bedrohten österreid;ti- ungarischen und türkischen Verbündeten unerschütterli siand, bis mit Gottes Hilfe durh den Frieden die hohen Güter gelihe:t find, für deren Verteidigung wir tun deu Kcieg zogen. Wenn Mie in einec nicht zu fernen fciedlihen Zeit bur die Güte Eurer Maj-#tät wtezer Gelegenheit geboten wid, dieses Land zu besuchen, dann, fo heffe und vertraue Ih, werde Ih ein großes, glückuchs, gr: fichertes Bulgarien sehen, das die getrennten Söhae unter etnem Zepter zu fkraftvoller Ginheit zusammens{ließt, d28, gesbmüdi mit dem Sorbeer des Steges, die reihen Früchte feiner heldenhaftea Anstrengungen genießt und in treuem Zusammen- wirken mit dem einsttgen Kamvsgenossen seine fcisde Kraft und seine hohen Gaben den Werken bes Fri-dens und der Kultur widmet. Ich erhebe Vécin Glas auf das Wohlergehen Gurer Majz-stät uad Gurer Majestät ganzen Hauses, auf ein segensreichc8 langes, weiteres He: rsßerwirken Gurer M jeitát, auf das rubmreite bulgarische Heer und bas Blühen und Gedeihen Bulzarteus!

Der Tafel folate ein Empfang. an dem Abgeordnete fast aller politisher Parteien und hervorragende Mitglieder der deutschen Kolonie teilnahmen.

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