1917 / 246 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Oesterreihisch-ungarisher Bericht.

Bien, 2@. Oktober. (@. T. B.) Amilich wird gemeldet; Oefkftlicher Kriegsschauplay und Albanien. Im Bereich der K. und K. Truppen keine besonderen Er-

eignisss. Jtalienischer Kriegsschauplag. Bei andauernd ungünstigem Wetter kam es auch gestern mir auf dem Monte San Gabriele und im Wippachtale zu erhöhter Kampftätigkeit. Unternehmungen unserer Sturm- trupps brachten Erfolg. FJtalienishe Vorstöße wurden ah- gewiesen, Der Chef des Generalstabes.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 15. Oktober. (W. T. B.) Amtlicher Tages8bericht.

Sinai- Front. Unsere Patrouillen brachten einige Ge- fangene ein. _ RKaufasus-Front. Jm linken Flügelabschnitt versuchte eine feindliche Abteilung einen Handstreih auf unsere Gräben ¿u machen, sie wurde zurückgeworfen,

Nn den übrigen Fronten keine wesentlihen Ereignisse.

Dar Krieg zur See.

__ DBerlin, 15, Oktober. (W. T. B.) Jm Anschluß „an die Berichie der Obersten E Über die von Heer und Flotte gemeinsam ausgeführte Beseyung der Jnsel Oesel M USLO der Seestreitfträfte zusammenfassend bekannt- gegeben : _ Zur Landung eines Armeeteils auf Oesel wurden bei Tages8anbruch des 12. 10. von unseren Seesireiikräften unter dem Kefehl des Vizeadmirals Erbhard-Scchmidt die rusfishen Befestigungen an der Tagga- Bucht und dem Soëlosund unter Feuer genommen und schnell niedergekämpst.

Gleichzeitig wurde von Torpedobootsflottillen und Motor- booten ein Vortrupp überraschend an Land geworfen. Jhnen folgten bald größere auf Transportdampfern herbeigeführte Truppernmossen, mit deren Unterstügung in Turzer Zeit ein Brückentopf geschaffen war.

Zur Unterttügung der Landung in der Togga-Bucht wurden von anderen Teilen der Flotte die Befestigungen auf Z2rel und bei Kilkond unter Feuer genommen. Um 7 Uhr eat wren auch bei Pamerort dic ersten Truppen ge- andet.

,_ Nach dem Fallen der Küstenbatterien auf Hundsort und N wurde auch die Stranddatterie von Kap Toffri auf der Jnjel Dagöô durch Schiffsgeshügze niedergekämpft. Die Durchfahrt durh den Soëlosund zwishen Dagö und Oefel Tourde erzwungen, Teile unserer Seestreitkräfte drangen in die Gewähser des Kassar-Wiek ein und trieben russische Zer- ftörer gegen den Moonsund zurü.

Zur \chnellen Einleiiung unserer Srseine haben neben V-Booten und der Flugaufklärung die Minensuch- und Räumverbände hervorragend beigetragen. Jhnen ist ga danten, daß in furzer Zeit ein Weg durch die rusfischen Minenfelder geschaffen worden ift.

___Am- 14. 10. entwicelten sch im Kassar-Wiek ernzut für uns ersolgreih verlaufende Gefechte, bei denen die russischen Streitkräfte wieder zurüEgedrängt wurden. Hierbei wurde der große russishe Torpedobootszerstörer eGrom“ genommen und 8 Mann seiner Besaßung gefangen.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

_ London, 15. Okiober. (W. T. B.) Die Admiralität givi bekannt: Das Minenräumungs\chiff „Begonia“, das bedeutend überfällig ist, muß jeyt als mit allen Mann- shaften verloren betrachtet werden. Der bewaffnete Hilfsfreuzer „Champagne“ ist torpediert worden und gcjunfen. Fünf Offiziere und 51 Mann sind dabei umgekommen.

Paris, 16. Okiober. (Havatmeldung.) Der Dampfer „Medie“, der als Begleitshiff fuhr, wurde im westlichen Mitteimeer torpediert. Die Explosion des Torpedos ver- ursaczte die Explosion der Munition, die im Schiffsraum uatergebrocht war. Der Dampfer sank in wenigen Minuten, Er hatte 539 Passagiere an Bord, darunter Abteilungen von Blgeriern, Soldaten und eingeborene Arbeiter, Gefangene uxd 67 Mann Besagung. Die Zahl der Vermißten beträgt 250.

Kunst und Wiffenschaft.

D'e Kunsthandlung Gurlitt zcizt neue Gemälde von Walter Klemm, dem Prof-efsor an der GroßherzogliGen Kunst- qule in Weimar, die von ter bisherlgen Art des bohb-aabten Künsilers einigermaßen abweiFen. Was man bisher von Klemrn kannte, waren Holz ckchnitte und Gemälde, die irgendwrelhe Be- wrgungen trefssicker irtetergaben und die in der Farbe eine! eigenen Klang be!afien, chne in dec Form aus dezn Nahaïun altgewobnter Daritellungen herauszufallen. Nun tritt er plèglich mit Bildern herber, dfe deutlidhe Ankiänge an die neuesie Malerei verraten und die im Stri bejsonde18 Bildern von Eclch Heckel und E. L. Kir&ner verwandt sib. Aehnlich wie Hölzel, Feininger und Kandinsky, wie Cssar Kl-in und Nolde bekehtt und bekennt F Klemm zur ncuen Auffassung, nahdem er sch mit Werken äiteren Wiiles Nuf und Ansehen erworder: hatte. Aker während bei cini. en der eben genanrten Mater der Umschwung nit recht überzeugend war, ble eve Form nit mit zwinçgender Notwcndfgkeit aus der älteren cm4 hervorwucks, tit bei Walter Klemm der knnece Zus sa:nmenbang der neuen Werke mit den ältercn durhaus ersiltiic, fo daß bie jeypt gezeigten Bilder cllein {on als aufscklißreiche Slieder in der Eaiwicklung etin-4 sehr ernsten Kürstlers Beachtung und teilnchmsvolles Eingehen beanspiuchen. Sie würden beides ader aud finden, wenn man Lts jext roch ni{ts von Walter Klemm gtwunt hâtte. Besonders die Greßsladtbilder sind fo stark, tcß man sich threr Wirkurg n:cht leiht entziehen kann. Der Köünstker ze'gt aus Hamburg, aus Cöln und Berlin äußert l-bhafte Straßerzüge, wo (us verschiedenen Een Linien der Straßenbabn zusammeuführen und die breiten Kurvea der Hcchbchn oder einer Eiserbahnüberführung in crofem S@wunge vas Biid durYit-hen. Den Wirbel des Verkehrs, das G‘()-Drängen und Stoßen der Men‘ niirömae, das Hin und Her der Wagen fut Klemm tin gesieigaiter Wetje zum Kusdruck zu brirgen, 11:d gelingt ihm mut Hülfe der ceilendten Linien, der bewegten Aurven und mit Hilfe ber lehten Drehungen und Windungen, ia die er alle geraden Linien überseßt, vartrcfrlia. Am rein Faibigen sinbh die ganz auf Welten= linien gefteätea Vom klda nich von Geïong; mit Busenabme hes bunten Vildos „Aislerinst", das ein aïtes LWiebexmannuwtiy ganz neuerli@ ad rei gut behanbelt, spredjea nur 2w:1 Gemiülde In Klemms älterer Art in farbiger Beziching ten Beschauer an, Vor

all-m gibt der „Hafen“ mit tem Glcnz fn der Luft und der Spizge- lun im Wassex eiu buntfarbiges, mal-rifches E:leor.is \Hön wkedér. =_— Bei Schulte K:ht man rcht b @- vnd geshmadckoole fleire Landschaften von JulieWolfthorn jowie gefällig zureWt-emadte belebte Inner1äume von HansBorcarbt, die t1m Teil flott und ut, zum Teil matt und flau ausgefuhrt sind. Josse Goosens stellt seine úblihen derben, aber dabet nit roh und pl1wp wirkenden Bilder aus, in denen die bartev, sta!ken Farben un- getrohen als bunte Fleck-n unvermitielt nebeneinander gest-Ut find, Den e'igenortigen Säöpfungen wohnt zum windesten eine vortreflie Plakatwirkung und f auß mehr als nur diese inne. Der junge Albert Spethmann stelit eine Reihe frisch und sier und mit Temperament hirgestrihercr Eilter aus, die eine gute Begabung bverraten. Er scheint sich Hugo von Habermanns üdßerleg-ne und vornehme Kunst zum Vorbild gcwäßit zu habcn. Die großen JIrrenbilder stchen frühen Werken Hzabermanns sehr nahe und b-lten beinahe den Verglei mit diesen aus. Die zahlreiGen Landschaften von Karl Hesîmert und Robert Curry sind becGtenew:rt, sagen aber über ihre Sböpfer nichis Neues aus. S&{lieflih si noch auf das wunderschöne Trans- parent mit drei ernsten, reck-nhaften Engela und dem Bl‘ck in einen jommerlihen Garten von Hans Tboma hingewiesen, Dr. Pl.

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Das Institut für aygewandte Psychologie (Institut der Gesel sYaft für experimentelle Psyckoloai-) in Klein Glienidcke bei Poisdam erfährt nach zebnjährigem Belieben eine Umgestaltung feiner EiariStung. Professor W. Stern, der seinerzeit die Anregung zur Errichtung der Anftalt cab und sie zehn Jahre lang miliverwaîitete, mußte tnfolge seiner Uedeisiedluvg nach Hamburg aus der Verwal- tung ausscheiden. Die Sammlungen der Anstait sind vorläufig noh in einem Löôrsaal der Berliner Universität untergebracht und können doit nach vorher!ger Anmeldung besi{htigt werden. Bet der bevor- stebeuden Erweiterung de3 PiyeSo:cgiscken Instisuts der Universität Berlin werden dur das Entgegenkommen des G-heimen Kats Professors Dr. Stuwpf dem Vnslitut für angewandte Pirholcgie daselbst Räume zur Unterbringung und Venugvng der Sammlurgen zur Vertügung geftellt werben.

Für das Deuts@ordenssch{loß Marienburg iff ein wahrbast monumenta?es gemaltes Altarwerk erworben und dort aúfgeslelt worden, eln Weik, das das größte Interesse nicht nur bet kurstgeschichGt!ihen ForsGerr, sontern auch bei aüen Kunft- freunden erregen muß, 8 hantelt fich um den SGraudenzer tar, von dem ih etxzelne Teile bieher in der katholischen

trdje in Graudenz, antere im Danziger Provinzialmuseum befanden. Dargestellt sind die Leiden Christi auf den äußerèn Flügeln in neun Tafeln, innen das Marienleben auf vier Viltern und den betden grofen Haupitafe?rn, Der Altar wurde um 1380, also in der Blütezeit des Deutschritterordeus, für die Kapelle des Ordensshlcfes in Graudenz gemalt. Nun hat der rührige Wiederbersteller der Marier burg, iBeheimer Nat Steinbreht, das anze Werk roleder zusammengefügt und ibm iu dem alten ODidenbhavplsck{loß eine würdize Stätte b:reitet.

Weoßhlfahrtsvflege.

Der MoonsGec Blindenverein in Berlin, der dazu m!t- wiiken wil, daß den hbiifsbedüzftigen Blinden obne Urtershied dex Religion eine letbliGe und geistige Fürsorge zutetl werde, dur die fe ibrer Vereirfamung entrissen , sittlih getoben, zu ¿weckmäßiger Tätigkeit engeliettet und so ihren Fanilten wie dem Eem:inwesen als nüúßlide Glieder erhalten werten, bat im dritten Kriegsjahre seine Tätigkeit bedeutend erweitern múfsen. Nicht nur die Teuerung, die Knappheitzder Lebersmittel, der Feuerung und der Gebrauch)sgegenitände, jondean auch die S@wterigkeit der LerbetshaFung des Allernot- wendigsten mat für die mittellosen Blinden das Leden schwer, so daß mit Geldunteritütßungen ibnen noch niht ganz geholfen ist. Wo immer die Gelegenhbzit h bot urid weiter bietet, da trat und tritt der Verein auch fir tte i:n Krtege erblindeten Kämpfer, die unbemitte]ten Krieasblinden, ein, um thnoen, soweit er es vermag, thr \{chweres Los erleichtern zu helfen. Große Schwizezigkeit bereitete im leyten Kriegs- jah:e nach dem soeben erschienenen Seschäf!3deuricht die Vermittelung von Arbeitsgelegenheit. Viele Bestellungen sind ausgeblteben ; dazu kam, baß das Atbeit9material sehr knapp wurde und oft nur mit großer Mühe und erhöhten Kosien für die Blinden herbeige\s@aft werden tonrte. Der Verein hat, wenn auf cinem Ärbeittgeblet- etre Unterbreunag eintreten mußte, dayn mit gutem Erfolge veriuch!, sie in anderen Zweigen der Blindentätickeit zu beschäftigen, in denen der Absag der von dea Blinden hergettellzen Waren fich vergrößerte. Die Gesamtsumme seiner Auggaben beläuit sich sür das Johr 1916 auf 104 978 4. Davon entfallen 32763 46 auf Geldunteritüzungen, Bc- sckaffung von Klettungestüdétn, Krankenpflege, Weihnahtegaben ustr., 4780 M auf Altecs-, Haitpfliitoersiherungen, Feuerungêmateria!s,

ñuésgerätaushaffungen, Mietsbeibilfen uswo., 16963 4 auf die betden BVlinvenbeime des Vereins, Cuvryilraße 33 und Scestraße 49 (mit einer Niederlage von Blindenc.rbeiten), în denen ein LTleiner Tetl feiner bitnden Pfleglinge untergebracht ist, während die meisten pver- freut in dem grofiea Vertin und in der Provinz Brandenburg woHuen.

Theater unnd Musik.

Im KönigliSen Opernhause wird morgen, Mittwoch, als Ri&ard Strauß-Aberd unter des Komponisten eigener Leitung „Salome“, mit den Damen Goete, Kemp und den Herren Kraus Bron3gecsf, Sommer in den Hauptrollen, aufgeführt. Jra An luß daran wird die Tond:chtung „Tod und Vazklätung* voa der Kênig- lichen Kapelle gespielt.

Im K®Intiglichen S®havfpielhause geht morgen die Posse „Kyrig-Pyriz® in Szene. In größeren Rollen find die Daraen Coste, Dora, Peitler, von Mayburg, S@lüter, die Herren BoecitGer, Gihholzt, pon Ledebur, Mülhofer, Pay, Sachs und Vespermann besäitigt. Spixleiter t#st Dr. Bru, mußikalisher Leiter Preefeser Humtnel. Vorher reird das Scherz)piel „Stabl uyd Gold® in der be?annten Besezur g oegeben. Anfarg 7 Uhr. Im Konzertsaal wird während der großen Pause Herr Clewtng wiederum Soldatenlieder von Leo Fall vortrazen, und nah Slß der Vorstellung werden Fräulein Koh die Arte der Rosine aus dera „Barbier von Sev!lla* und Here Hutt die Arte des Vasco: „O Land so wunderbar" aus der „Afri- tanerin“ firgen.

In den Kammerspielen des Deutshen Theaters findet in der nâVflen Woche diz Urausfühcung von Felix Saliens Einakter- reibe „Kivdec der Freude* ftatt.

Zuguniten des ODesterreibisch-ungartshen Hilfevereins in Berlin findet am Sonnabend, den 27. Oltober, Nachmittags 24 Vhr, im Deutschen Opernhaus eine Aufsühcung der „Slebermaus statt. Zur Mitwirkung wurden gewonnen dle Damer: Elisabeth van Endert, Dora Hrah, Grete Margot, Eva voa der Osten, Loi Werkmelster, die Herren: Gulay Charlks, Wilhelm Diegetmann, Pcidi Deuts, Paul Hansen, Etwtn Heyer, Eduard Kandl, Busiav Magner, Friedrih Plashïke, JIanay Wag- helier. Die S Ae komisGen Oper „Die Schneider von Shhönau* findet am Donnertêtag, den 25. Oktober, statt.

In der Katser-Wilhelm-GedäXtniskirGe veranstaltet der Organist Walter Fischer am nähsten Donnerstag, Abends von 6—7 Ur, ein Orgelkonzert, bei dem No!y Hahn (Alt) und GChriemhilt L. Hahn (Violine) mitwirken. Das Programm enthält kiasfishe unh nevzeiilike Kicenmusik. Karten m 1 (Stußiplag) und 20 s (icher. \chif) find det Bote o. Los, V. Wathe!am and Abends am: (Singang ber KirFe zu hate:

Dle Gesellschaft zur Pflege aliklasstischer Æaustk in

Berlin, die fich die Aufgabe gestelit hat, die Werke vergangener

Kunfiepocken bezügl!@ der Besetzung (soweit es si rift um ver, \@olere odir außer Gebrau) cerommene Iniltumente bardeli) in

| wmöglicit geshtchtl:ch gitreuer Wiedergabe tn öffentliben Kcnzerten

vorzufübren, versendet jeyt ihren Jahresbericht für 1916/17, Auch im vergangenen Kriegswinter wurde die Getellsdatt in threr Konz:rttätigkeit ftark bebindert, so daß außer vier Kantatenaufführungen, wovon eine durch den Besu Ikrer Köntglichen Hobeiten des Prinzen und der Prinzessin Friedri Wilhelm von Preußen auzgezeihnet wourde, nur eine (rößere Kanzertveranstaltung stattfinden konnte. Dur die Kantaten, ausführungen war die schon seit mehreren Jahren von der

Geselisdaft ersirebie Wiedcreinsührung der ahiden Kan, taten in den Hauptgott-sdienst verwirkliHt worden, und da der Erfolg überrasGend gut war, sollen tiese Bag,

Kantatengottesdienste im nächsten Linter fortgeseßt werden. Außerdem find fór die nächste Zeit, soweit es die Verhältnisse zulassen, zwei größere Bachkonzerte und ein Vortrag: „Prinzessin Amalie von Preußen und ihrs Beziehungen zur Musik“ wobet eine größere Komposition der Prin, zeisin vorgetragen werden soll sowie drei Abende mit Kammermußk (vokale und instrumentale) tn Aussiht genommen. Als Anhang sind dem Jahresbericht „Beiträge zur Hohenzollern-Literatur und -Mußk* pon Gustav Lenzewéki, dem ständigen musikalisen Leiter der Gesell, schaft, beigefügt. Die Ge\chäft3stele der Gesellshaft befindet h in der Musikalienhandlung von Albert Stahl (Potsdamer Straße 39

und Olivaer Play 9). Mannigfaltiges.

Gesundkeitstechnik im Altertum. Im Altertum \plelie das Bad, und zwar das Wannendad, beretts etne aroße Roe. Während im Mittelalter die Badesiuben öffentliße EinriGtungen warer, die durckaus niÿt mit den Forderungen der modernen @esund- beitspflege in Einklang zu bringen find, gebörcte im Altertum das Bad rielfah hon zum Haushalt. Unter Berücksichiigung de: Jakr- tausende, die zwischen dem neuzettlihen Badezimraer und dem alten liegen, ist es ersigunlid, wie weit vorgeschritten die Badestubentehrif im grauen Altertum war. Im „Gesundheitsingenieur" befaßt h Spiegelberg mit den gesundbeitstechnishen Antacen im Alteztum und Mittelaïter. Im Palast von Affssarhaddon (681—668 v. Chr.) zu Sandschiht in Nordsyrien wurden dret Vadezimmer freigelegi. Die Badewannen waren 06us Bronze und gebranntem Ton und standen auf Mauerzunger. Dcs Baodewasser wurde in der Wanne dur darunter in ten Hohlräumen d28 Mauetwerks brennendem Feuer er- wärmt. Das benuzte Badewasser wurde unmittelbar in einen unter- irdischen Kanal abgeleitet. Cine beachtenswerte Wasserableitungt- anlage aus der Mitte des dritten Jahrbunderts v. Chr. zeict das am Rande ter libv'ckchen Wüste gelegene Grabdenkmal des Königs Sahuke, im späteren Mempbis. An Megenwasser konnte die Anïaçe in kurzer Z-it nahezu 500 Kubikmeter bewältigen. Dazu kamen noch die Spülwässex aus dem Innern des Hauses, die nicht unbeträctlih waren und die au die von den Opfern stammendeu Fettmengen mit entfe1nen mußten. Fünf Steinbecken waren jür diesen Zweck im House aufgestellt. Jeder Steint:og enthielt einen Metallein!ag, an dessen Boden si eine Ausflußöffnuyg befand, die durch ein koaisches Biei- ventil verschlossen wurde, das an einer Kette hing. Ein Zug an dt-ser Kette ließ ganz wie bet uns das Spülwasser in unterirdische Kanal- rinnen laufer, die mit dem Ablauf des Regenwassers zu einem riligen Kanalsystem vereirtgt waren.

Vorträge der Gesellshaft für Volksbildung im Tkeatersaal der alten „Uranta“, Invalidensiraße 97/62, Morger, Mittwoch, Abends 8 Uhr, spriht Dr. Ludwig Darmstadter auz Cleveland über „Deutschland und Amerika" (mit Lichtbildern), Freitag, Ubents 8 Uhr, Curt Boenksh über die \ächsis{ch-böhmishe Schwei“ (ebenfalls mit Lichtbildern). Im Königlichen Kunstgewerbe- museum (Prinz ae 7/8) hält am Donnerstag, Abends 8 Ubr, Curt Boenti1h einen Lichtbildervortrag: „Berhteagaden und

das Salzkammergut“. Der Eintritt zu jedem Vortrag kostet 30 ,

‘(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Dheater,

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opernhaus. 222. Dauer: bezug8vorstellung. Richard -Strauß- Abend unter - persönlicher Leitung des Komponisten. Salome. Drama in einem Aufzuge nach Oskar Wildes gleihnamiger Dichtung in deutscher Ueber- seßung von Hedwig Lahmann. Musik von Richard Strauß. Spiel- leituna: Herr Bachmann. Hierauf: Tod und Verktlärung. Tondichtung von Richard Strauß. Anfang 7# Uhr.

Stausvielhaus. 224. Dauerbezugsvorstelung. Kyritz - Pyrit. Alt-Berliner Posse mit Gesang und Tanz -in 3 Aufzügen (9 Bildern) von H. Wilken und O. Justinus. Mußk von Eustay Michaelis. Musikalishe Leitung: Herr Professor Hummel. Spielleitung: Herr Or. Bruck. Vorher: Zur Werbung für die 7. Kriegsanleihe: Stahl und Gold. Zeitbitd ta Versen in einem Aufzug von Leo Leipzigec. Musik von Paul Linke. Die musikalish? Leitung hat der Komporist P Spielleitung: Herr Oterspielleiter Patry, Anfang

E

Donnerstag: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Symphoniemittag®- fonzert. Abends 77 Uhr: L Symphoniekouzert der König-

lichen Kapelle. Sthauspie!haus. Gesc{lossen, (Der Eintrittskarten-Vorverkauf

findet zur üblicjen Zeit ftatt.)

Familiennacchrichteu.

Verlobt: Frl. Ilse von Römer mit Hrn. Hauptmann Ernst Seldel

Crans b. Gehofen, Bj. Halle S. z. Z. im Felde).

r. Gijela von Werneburg, geb. von Reuß, mit Hrn. Rittmeister Akert Grafen von Hardenberg (Bückeburg).

Geborea: Gin Sohn: Hrn. Hauptmann Otto von Knodels- dorf (Weirnar). Gestorben: Hr. Oberlandesgerihttrat a. D. Carl von Oerßen

Hr. Kammergerihtsassefsor a. D. From voa Savigny (Cöln), Hr. Riltergutsbesizer Friy Braune (Krickau bet Namstau). Fr. Laetitia von Schöning, geb. von Döring (Tolz h. Massow i. Pomo.). Fr. Maria Therese Gräfin Cescht a Santa C:0c# geb. Gräfin Harbuval-Chamars (Baden b. Wien). Fr. Leut- E R. Ga1ida von Smidt, geb. von Kußshenbah (Stolp- münte).

Verantwortliher Schriffleiter: Direktor Dr. T y r o l ; Charlottenburs, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher ber Geschäftsstele, I. V.: Rechnungsrat NReyher in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (J. V.: Ney he 1) in Berlin. Druck der Norddeuts&en BucbdrudFerei und Verlagsanstalt, Berlin, WilhelmstrcHe 32.

Fünf Beilagen (einsSließlich Warenzeichenbeilage Nr: 823

ucd bie Juahali3angabe Nv. 41 zu Nx. 5 des öffent Linzeigerò,

9 246.

Auf Grund der Vekanntmachung über die Errichtung eines Kriegs8ernährungzamts vom 2, Mai 1916 (RGBIl. S. 401) werden nachstehend Zusäße und Berichtigungen sowie zer III. Nachtrag zum Verzeichnis der anerkannten Saatgutwirtschaften, der originalzühter und Vermehrungs stellen (Deutsher Reichsanzeiger Nr. 195 vom 17. August 1917) im Sinne der §8 4, 9 der Verordnung vom 12. Juli 1917 (RGBl. S. 609)

zur Veröffentlichung gebracht.

Deutsch

Amtltliches.

es Rei.

On Erfte Beilage zum Deutshen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

| d, Die Anerkennung r Name Stand Wohnort Eisenbahnstation erstreckt si auf Zusätze und Berichtigungen. Königreich Preußen. Provinz Ostpreufiea. Regierungsbezirk Königsberg. 4| Girams Rittergutsbesiger M OTOIEe | Zusay: Hafer. | ein | 7 | Hesseuland Gutsbesigzer Kgl. Sudau Zusag: Conrads-| Zu streichen: walde q Roggen. 11 | Dr. Kramer Rittergutsbesiger| Draulliten Zusagz: Pelus(ken. 17 | Raethjen Rittergutopächier| Bollendorf | Zusay: Bohnen. %| nicht: Shümann, sondern: | Schumann Regierungsbezirk Gumbinnen. ; Egon Sitdesdet S | wre en: Sen, e uttdesiger awarutshen : Wilen. 12| nlpt: Jaraczewski, fondern :| Rittergutsbesiger Girientea ide e an Jaraczewskì C dit 13 | Kungye ergutsbefiger| Rugstutönen treihen : ¡ 16 zu eiden: Matihiae ittergutbesiger Kieselkehmen u egen GUlE 19| Dr. Rothe Rittergutsbe}iger| Tollmingkehmen M Vary mingkehmen 3 Shulz Gutsbesitzer Kukowen s Zrsaÿ: Gersie. 24| Sudan Gutebesizer Gr. Albrehtshof zu A odnen. 8| Wagner Butsbesiter Staguts@en ‘zu strecken. Gerste, ‘7| Wenot Ritterguisdesiger| Snottau zu streichen : Gerste. Regierungsbezirk Allenstein. 2! Fischer Oberamtmann | Kl. Bertung Zusay: Weizen. 4| Funke NRittergutsbesiger| nit: Damnen, sondern: ¡| Holz Rittergutsbesiger| Frödau Zusay: Has erguisbesiger| Frödau usay: Hafer. l niht : Negenborn, sondern: | Rittergutsbesiger| nit: Fingaiken, y | v. Negendorn sondern : Fin- gailen Provinz Posen. 1| Biter Nitierguisbeßiger| Nagradowig vak: irse. 2| Bardt Rittergutsdesiger| Lubosh Zusay: Hirse. 20 | v. Lekow ideikommisbes. | Lekow Zusay: Erbsen. 29 | Seifarth | Nittergutsbesiger| Kltngenburg Zusay: Erbsen. Provinz Scileswig-GHollteiu. ¿| Augustenhof Zusas: Héringse- dorf ì, H. 4| ¡u sireihen: Arp | | 9 Bolten | | Zusay : Hafer. 2 | ju streihen : Cordsen | 29| Gidert | Zusay: Hafer. d Perlen Mosenhof | Zusay: Bohnen. 37) Fid | Zusay: Buchweizen, | zu streichen : | Weizen. 1 Franke | Zusay: Buhwelzen, | zu- streichen : | Weizen. 4 | Glinde | gusas: Noggen. 9 Hasted!l’sche Sutsverwaltg. usay: Roggen, zu streichen: Détginal- Hafer. zuchtwirts@aft f. Winter- ol u f dde Hanse reihen : Hansen 4 Handle Gutspäghter Zusay: Roggen. 69 ¡u \treiGen: Jacobsen, 7l iu S j u streihen: Jensen 12) Freihern y. Jenl'sche Gutsyerwaltung Zusaz: Pelus(hken. M zu slreihen: Lüthge 7 Meiner nit Seesler- mühle, sondern Seestermühße 8 Melfort, zu streichen : Ort- ainal¡uchtwtrtshaft für | Bintergerste fi B rge H Dts u sre : W. 8 110 | Sinjen di uh B Ee zu streichen: Gerste. | ; erg |. H. 112| Thun ¿zu streihen: Orf- ginalzuhtwirtis{chaft für 192 Grbsen 194 | streichen : Treimer 19 ¡u streihen: Untiedt Voß Zufag: Orizinak- Ca A f R. arsten, 133 Wolckenhaar Sa Ort Zusag: Erbsen. ginalzutwirt schaft für | 134 ur stin: Sans enof aen genofsen- Proviitz Haunover. Negterungsbezirk Lüneburg. : 1| zu streien: Lucanus | Rittergutsbesizer] Evendorf i. Lü. | Evendorf-Hörssel] Hafer. Königreich Sacsseu. Kreisvereinsbezirk Chemniy. 1| Felix M Zusay : Hafer. or

Mangia

ep ppa pen E , Nr Name Stand | Wohnort | Eisenbahnstation e Ds Großherzogtum Sefseu. A. Starkenburg. 1| Fr. Böhm 11, Zusaß: Gg.| Otkonomtierat | Groß Bieberau zu streichen: Gerste 2 OOON, Zujag : Gott- i GSuts- | Lengfeld t. O. rie eiger 3 | Fritsch, Zusagz: Karl Diléhofen zu streichen : Sersie 4 | Georg Heil B Guts- | Habiybeim i. O. pächter 5 | Adam Helfrih Zusa : Guts- | Lüßel-Rimbah esiger 6 | Adam Hoffarth Bet! Guts- | Rehbach | zu sireihen: Gerste er | 7 | Sebr. Krast Zusaß: Do- Goddelau-Er- |! zu streichen: Hafer, mänenpächter felden Weizen 8 | Joh. Adam Matbes Zusay: Landwirt| Stierbach Nitdes Fans ah, Zusag: Fränkisd Grumbah 9 S R L, fondern Zusay / Gute- | Lengfeld |. D. Valentin V. esizer 10 | Iacob Siefert Buses f Guts- | Hofgut Fronhof zu D E p er et 11 | Stoll, Zusay: Philipp Oekonouiterat | Georgenhausen ¡u streichen : Gersts 12 | Karl W. J. Walter Zusaß: Guts- | Lengfeld i. D. besiger B. Oberhessen. 1] ni@t Allee, sondern Alles, | Oekonomierat | Nieder Florstadi uta: Vohnea, Zusaß: Ranis Erbsen 3 | Wilhelm Breidenbach Zusa : Suts- | Meldach zu streichen : Gerfte er 4 | N. Brennemann Otfonomierat Oder Erlènbah zu streihen : Gerste 5 | Heinri Brüdmann Zusag: Guts- | Nonneuhof zu streichen: Rog- väter a Zusaß: mi : t9- Sasse LauterbasÏ, zu streichen: Ge1 st?, 6 | Albert Geyer Busa t u Hof Sasfsen Bea S Nord Weizen 7 | Sg. Heil Oekonomiezrat |Wickstadt Mi / Rog» Bohnen, rbsen I : - | Ut u streiten: 8 | Hugo Jacobi | Zusa E phe z Weizen 9 | Frhr. Niedesel’ he Gutsverwaltung| Sickendorf zu streiden: Gersts 10 Frte Riedesel’\he Gutsverwaltuag | Stockhausen zu îtreihen : Gerste, | 0 H Zuiag: rbsen u streichen: Gerste, 11 | Fr. Sade Otekonomterat Altenburg i ee x B C. Rheinhessen. 1 ?, sag: Guts- | niGt Daufen- |. M Ba uer / heim, sonderu | Dautenheim 2 | Gail Heinrich Fuchs, Ork- | Zusay: Guts- | Grolsheim inalzuchtwirtshaft nicht | besizer üx MNoggen, Werste 4 | Friedrih Koester, Z Zusag: Land- | Ober Saulheim R wirt úr Gerste 5H. Opelscde Guisverwaltung | Westerhaus zit reien: Hafer, ä ; iu streichen: 7| Emil S@ägel Oekonocmterat | Selzen Weizer 8 | Scickert, ni@t Original- | Dekonomierat | Scniftenberger- züchterwirtschaft, hof sondern: Orkginalzuckt- Br f. Roggen und erste j l : « | Westhofen zu sireihen: Hafer, 9 | Philipp“ We (oler S iu Guis esthof Weizen Grofiherzogtun Sachseu-Weimar. 13 | Werther, Ste e Ga Oberamtmann | Schöndorf zuchtwirtshaft für Hafer, Vermekbrungsstelle das landwirtschaftliche Institut der Universität" Jena Glsas;-Lothriugeu. f Kleinstapelhof zu ftrelen : Gerste. 3 G B Weier a. L. zu G ï i usaßz: Gerste, 5 | Bezirks-Pflegeanstalt Bischweiler : da e Roggen: 4 t usa: Roggen, "E tair M Serboh ee 7| H. Biegert Hofgut Htrzbach in froiaua E S N das Weitere Zusag: x 9 D En 9 i Alte Kavelle afer. 10 Bienen Guisverwaltung | Brandelfingea zu streichen : Gerste. 11 | M. Burlhardt Riedisbeim zustreihen: Grbsen. . 15 | Deul Gute besizer Scnveck- zu stretchen: a weis u : 16 | Fabert andénfe a ienen, afer. ujag : Hafer, 23 | Kreisdirekilon Hagenau Z Ronen T nen : zu streichen : 25 | Helleringen Gutsverwaltung | Helleringen Moggen Zusaß: arti [ C zu îtreihen : 28'| M. Jundt olmar y : Wehen : Olferdingerho usag: Hafer. A LRRE bei Rohrbach 82 | Krèmer nit Birkenholz, Biäenhol enbolz 34 | Ledure Bornen ju Sten uns usaß: Hafer, 37 | nit Mengin, sondern | Opingen Z E

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