1917 / 258 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 30 Oct 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Die Liquidation des in Deuischland befindlichen Ver- mögens der Firma Wm. Joynson & Son in St. Mary Cray (Grafschaft Kent) und ihrer Jahaber, insbesondere der gleich- namigen Niederlassung in Berlin, ist beendet.

Berlin, den 22. Oftober 1917.

Der Minister für Handel und Gewerbe. \ J. V.: Dr. Göppert.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwang®- weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBl. S. 487) und 10. Februar 1916 (RGBl. S 89) ift nah Zustimmung des Herrn Reichskanzlers für die französische Beteiligung an der Firma Reifenberg u. Mastbaum in Liquidation und der Firma Reifenberg u. Co. in Cöln die Zwangsverwaltung angeordnet (Verwalter : Professor Schmaleubach in Cöln).

Berlin, den 24. Oktober 1917.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusens ky.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs- weise Verwaltung französischer Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGVBl. S. 487) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist nah Zustimmung des Herrn Reichs- kanzlers über die Kommanditbeteiligung der Frau Marquise d'Oncieu de Chafferdon in St Jean d Urrey in Savoyen an der Fi: ma Hees u. Cie., Dünger fabrik in Merzig a. d. Saar die Zwangsverwaltung angeordnet (Verwalter: Kauf- mann Martin Reehs in Merzig.).

Berlin, den 24. Oktober 1917.

Der Minister für Handel und Gewerbe.

J. A.: Lusens ky.

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Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangs- weise Verwaltuna russischer Unternehmungen, vom 4. März 1915 (RGBl. S. 133) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist nach Zustimmung des Herrn Reichs- fanzlers über die Firma Herinas-Export „Seld“, G. m. b. H., in Königeberg i. Pr. die Zwangsverwaltung ange- ordnet (Verwalter: Gottschedstraße 2).

Berlin, den 24. Oktober 1917.

Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Lusensky.

Kaufmann Max Troje in Königsberg,

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

__ Der Kreistierarzt Luchhau in Rosenberg i. Westpr. ist in die Kreietiera1zistelle für den 83. Veterinärbezirk in Berlin ver- segt worden. j

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmachuna, betreffend die zwangs- weise Verwaltung britisher Unternehmungen, vom 22 Dezember 1914 (RGBl. S 556) ist das im Kreise Rummelsburg (Pommern) gelegene Gut Wilhelmsthal der englishen Staate angehörigen Miß Murielk Smallwood: Arr im zwangsweise unter Verwaltung gestellt und der Ober- förster Wilhelm Henke in Rohr zum Verwalter bestellt.

Berlin, den 27. Oktober 1917.

Der Minister für Landwirtschaft, Domänén und Forsten. J. A.: Wesener.

BekanntmaMGung.

Dew Konditor Hermann Gottschling, hier, Alter Ma'kt 17, habe 1ch auf Grund des § 2 Abs ÿy 2 der Bundesrats- kefanntmahurg vom 23. September 1915 (RHUI. S. 603) die MWiedera"fnahme des durch meine V rfügung vom 19. Junt 1917 1IV 2889 untecjagten Handels mit Hontigkuchen gestatte.

Magdeburg, den 26. Oltover 1917.

Der* Pouizeipräsident. I. V.: Nitsche.

BekanntmaMGung

Auf Grund der Bundesratsvererdnung vom 23. September 1915 zur Ferrholtung unzuverlässiyer Perionen vom Handel (RGBl. S. 603) babe ich dem Kolonialw.renbändler Rovert Heise, tu Hexr lin, Oraniensti« ß- 200, wob! haît, duth Berfüpung vom beutigen Tage den Handel miï Gegenständen des täglichen Bedar183, insbesondere mit Nahrungsmitteln, wegen Ünzuverlässikeit in bezug auf diesen Handelébetried untersagt.

Berlin-Schöneberg, den 24. Oktober 1917.

Der Polizeipräsident zu Berlin, Kiiegswugjer-mt. J. V.: Viachatius.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundetratêverordnung vom 23. September 1915, betref -rd Fernbaltung unjuvecläißger Pétlonen vorn Handel (i S§BI. S 603), in Verbivdung wit Z'ff-r 1 der Yusfübruvgtbestimmungen des Handelsminiite:s vom 27. S vtemb-r 1915 babe ih dem Bâker- meister obert Ceblin in Beritn-Treptkow, Treptower Park, durch V-rfügung vom beut'aen Lage ten Handel mit Gegen- ständen des täglihen Bedarfs und des Kriegthedaxrfss, insbesondere mit Bacdkwaren, sowie sede m!ttelbare oder unmiltel- bare Beteiligung an einem solGeu §ardel wegen Unzuveilässiäukeit für die Dauer vom 1.—30. Nev mber d. I. untersagt. Eine U bertretung tt-ses Verbots ift strafbar. Verltn, den 25. Oktober 1917.

Der Lantrat tes Kreies Teltow. von Achenbad.

Bekanntmachun g

Auf Grund ter Bundesrat *v-rortnuna voni 23. September 1915, betref nd F-ernbcl!u g unmzwver!ä‘sizer Perfonen vom Handel (RGB|i. S. 603), in Verbindung mit Z fter 1 der A sfübrur göbestimmungen des H udelämin sters voin 27. September 1915 babe ih dem MilcÞ- kän-ler Erni Wildgarube in Berlin-Lankwiz, Hauptsir. 38, dur Verfügurg rom beutigen Tage den Handel mitt Gegens ständen des 1äoliden Bedarfs und oes Kricgébedarfs, inébesondere mit Mil, sowte jeve mitt.ibaie oder ui milielbare

Beteiligung an einem folden Handel wegen Unzuverlässigkeit für die Lauer des Krieges untersagt. Eine Uebertreturg dieses Verbots

ijt ftrafbar. Berliy, den 26. Oktober 1917. Dex Landrat des Kreijes Teltow. von Achenbach.

Bekanntmachung.

Dem Kleinbändler Christian Lehven in Gürzenich sowte G:und der Bundesratsverordnung vom 93. September 1915 jedweder Handel mit Gegensiänden des täaltwen Bedarfs, eirsckli-Uch mit Lebens- und Futter- mitteln, sowie j-glide miitelbore oder unmitteltare Beteiligung an einem solchen Handel wegen Unzuvezläsßigkeit in bezug auf diefen

dessen Ebefrau ift auf

Gewerbebetrieb untersagt worder. Die Kosten tragen die Be- troffenen.

Düren, den 24. Oktober 1917. Der Kênigliche Landrat. Kesselkaul, Gebetmer Regierungsrat.

Bekanntmachuns

Der Firma Schuhbaus Nomeo, Snhaber JFoachim Rosenberg in Stuttgart, 1 tie in Dortmund, Westenbeülweg 71 und Münfsteritraße 5ò, be- triebenen Ftlt2lgeshäfte auf Grund der Bundesratsverordnung vom 923, September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Per- jonen vom Hanel (RHBI. S. 603), den Handel mit Schuh- waren aller Art wegen Unzuverlässigkeit Dortmund untersagt. Die Koîten der amtlichea Bekannt- machung im Deutschen Reichsanzeiger und in der Dortmunder Zeitung siad von ter Betroffenen zu 1rager.

Dortmund, den 26. Oktober 1917. Lebensmittel-Poli ¡eianit.

Kaufmann

Tschadert.

Bekanntmachung.

Dem Milhbändler Georg Sotifrie» Müller, geboren am 5. Mat 1860 in Somborn, wohnhaft in Frankfurt a. M., Geleit- straße Nr. 15, Seschäftslokal ebeudz, wird hterdurch der Handel ritt Milch und Molkereiprodukten sowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem 1olhen Handel wegen Un- zuverlässigkeit in bezug auf diejen Gewerbebetrieb untersagi.

Frankfurt a. M., den 27. Okteber 1917. Der Polizeipräsident. J. V.: von Klenck.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betrcff-nd die Fernhaltung unzuverlässiger Pe sonen vom Händel (Ret(s-Gesey l. S. 603), haben wir der Handelsfrau Mariha Hübner, geb. Pilz, hter, Beingarten 8, dur Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Obst wegen Unzuvezrlä/sigkeit ta bezug auf diesen Handelsbetrteb untersagt.

Halberstadt, den 25. Oktober 1917, Die Polizeiverwaltung. Dr. Gerhardt.

Damon erag

Bekanntmachung.

Gemäß § 7 der Verordnung des Bundearats von! 23. September 1915 (RGBl. S. 603) wird dem Meyzer Heinri Schott in Croaberg tim Ta: nus der Handel mit Geger ständen des iäglihen Bedar1s, insbesondere mit Nabrungsmittelnv, sowie die Ausübung seines Meyaergewerbes hiermit wegen U-zuverläsßgkeit in bezug @uf diesen Gewerbebetrieb für dad gejamte Reic8gebiei untersagt.

Bad Homburg v. d. Höbe, den 25. Oktober 1917.

Der Königliche Lanarat. J. V.: von Brüntng.

Bekanntmachung.

Der Handelefrau Henriette Müller, geb. Masthe, in Altcüstrinchen tit auf Grund des § 1 der Bund sraisverord- nung jur Feinhaltung unziverlässijer P-rsonen vom Handel vom 23. S ptembecr 1915 (RNHB!. S. 603 ff.) der Handel mit «tischen, Federvieh und sonstigen landwtitschaft- then Produkten wie übezhaupt mit Segenständen des Krtiegddedarfs und des täglichen Bedarfs mit so- fortiger Wirkung unter]agt worden.

Königsb rg, Nm,, den 17. Oktober 1917.

Der Landzuat. J. V.: Wotsch ke, Kreiösekretär.

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BekanntmaGuny.

Dem Mil@(bändler Sowi ns8ki und den Mil@- und Buiter- Eändlerinnen Michallik und Nowak wird wegen Unzuverlä!siz- keit auf Srund des § 1 der Bundesratsv-rordnung vom 23. Sep- tember 1915 der Gewerbetrieb untersagt.

Königshütte O. S., den 23. Oktober 1917. Die Polizeiverwaltung, Werner.

Bekanntmachung.

__ Auf Grund der Bundesratsverordnung zur Fernhaltung unzuvet- lässiger Personen vom Handel vem 23. Sept mber 1915 und de- dazu ergargenen Ausfüh: ungsbestimmungen vom 27. Zepiember 1917 ist dem Päadler êriy Kriza, Oberhaujen, Akeritr, 47, dur Verfügung der ftädti\wen Polt.eiverwaltung vom 22 Oktober 1917 der Handel mit Nahrung®- und Futtermiiteln aller Ärt sowie mit sonstigen Gegenständen des tägitchen Bedarfs wezen Unzuver'össigkeit in bezug auf di-sen Handelsb tcied untersagt woitea unter Auterlegung ter Kosten des Verfahrens. Oberbausen, den 22. Dftober 1917.

Die städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: De, Neikes.

Bekanntmachung.

Af Vrund der Bundesrats8yero1douna zur Fernhaltung un- zuver‘ässi.er Personen vom Handel vom 23. S vterites 1915 und den da ergangenen Auöführungsbestimmungen vom 27. September 1915 {t der Händlerin, Ehefrau des Hermann Jude in Ober- bausen, Friedrkh-Carlitraße 65, durch BVersizung dex slädtiichen Polizeirerwaltung vom 13. Oktober 1917 der Handel mit Nahrungs-und Futtermttteln allex Art und mit sonstigen d D L ata 4O neçen Ünzuverlässigfeit n bezug auf biesen Handelsbetrieb untersagt worten unter Auf- cTlegung de: Kosten des Verfahrens. f A N

Oberhausen, den 22. Oktober 1917.

Die städtiscke Polkieiteiwalt un. Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Neikes.

Bekanntmachung.

Auf Grd der 885 6 und 7 der Bundeératsverordrung vom 914. ult 1916 u d übex den Händel wit Lebens» und Fultecmitteln vid zur Bekämpfuvg des Kettenbandel4 (RGBl. S. 5831) sowte des & 1 tec Bunt edrattv:rocdrung vom 23. September 1915 zur Fern-

haben wir mit Bezug auf

für den Stadtbezik

haltung unzuverläffiger Personen vom Handel (NSBl. S. 603) habe ih a Müktlenbesizer Albrecht Becker und seiuer Ebefrau in Thale die Heritellung und den Handel mit Strobhmeh[k wegen Unzuv- rklälsigkeit und Betetiigung am Ketter handel unt ers fagt. Dice Bedersche Veußle rid hiermit kis au} weitcres ge - \chlossen.

Quetlinburg, den 22. Dktober 1917.

Der Lantrai, von Doetinem.

Bekanntma Œung

Der Ehefrau des Ludwig Szmytkows5fkt, Adele g:ho:ens Steinwajser, und deren Söhnen Guttav und Erich Szmytkowskt, sämilih in Herten, Kaiseritraße Nr 54, wohn- haft, iff auf Grund der Bandisratëverordnung hom 23. September 1915 (RBBI, S. 603) und der Austührung?anweisung vom 2, Se p- tember 1915 der Handel mit Manufaktur-, Weiß- und Wollwaren aller Art wegen Unzuverlässgfkeit in bezug auf dicsen Hanteis? etrieb untersagt wocder. Frau S¿myikoro:ki bat dle durh«das Berfahren verursahten baren Auslagen, tintb-sondere die Gebühren für die im §1 der obengenanntin Verorènung vor- geshriebere öffeniliche Bekanntmachung, zu erjtatten.

ReClinghausfen, ten 26. Oktober 1917.

Der Landrat. Bürger®.

Nichkamtliches.

Deutsches Rei Preußen. Berlin, 30. Oktober 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern, wie „W. T. B.“ meldet, den Vortrag des Generalstabs.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr, für das Rechaungswesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen, der Ausschuß für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sizzungen.

Das Reichseisenbahnamt hat unterm 24. d. M. einige Aenderungen der Nummern Ta, Tb und II[ der Ans- lage C zur Eisenbahnverkehrsordnung verfüat. Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. 189 des Reichs- Geseyblattes vom 27. d. M. hervor.

Bayern.

Jn der gestrigen Landtag ssigung wandte sih der Präsident von Fu ch s vor dem Eintritt in die Tage§ordnung laut Meldung des „Wo!ffschen Telegraphenbüros“ mit folgen- den Worten an das Haus:

Die Augen aller sind heute nah Süden, auf die Kämpfe gegen Italten gertchtet. Außero d ntliches haben die legien Tage aebracht, unter autg:zeihneter Führung sind unsere Truppen "m Verein mit tem verdür deten dösterrei!\{ch- ungarishen He: re zum An- gr:ff gegen den vertäterishen ehemal'gea Bundeégenoffen übergegargen, In gewaltizem Avsturm wurden in kürzener Zeit die größten Schwierigkeiten überwunden, di- feindlichen Linien darchbrochen und der Feind w it, zum Teil bi3 aur italtenishes Gebiet zurückgeworfen. Sedr groß tit die Zahl der Gefangenen, un- übersehbar die Beute. Wt #olzer Berounderung und heiß m Lank gedeuf-n wic der giänzenden Führung, des Heldentums und der hetur- lichen Taten der tapferen verbündeten Truppen, die sih neuertings unverwelklichen Lorbeer errungen haben. Noch dauert der ficareihe Vormarsch fort, welcher uns weitece Fortschriite und dem Abs&luß des Krieg-s boff-ntl:ch näher bringen wird. (Bravo!) Gott belse uns roeiier. (Lebhafies Bravo !)

Polen.

Nach der Rückehr aus der Johanneskathedrale, in der der Regentschaftsrat folgenden Eid geleistet hatte :

Wir \{chwörea bei Gott dem Allmächtigen und Dreleinigen und beim polaisch:n Volke, daß wir die Regterung ausüben werden zum allgemeinen Wohl, zur Festgung der Macht und der Unab- hängigkeit, des Rubm-s, der Freiheit und des Glückes des polnischen Vaterlandes, zur Erhaitung des Friedens und d-r Eintracht unter den Bürgern des Laudes, so wahr uns Bott helfe,

fand im Warschauer Schloß die Huldigung seitens der offiziellen polnischen Körperschaften und Vertreter aus allen Kreisen der Bevölkerung statt. Zunächst begrüßte im Namen des Uebergangsausschusses des vorläufigen Staatsrats Vizeo fronmarschall Mikul owski-Pomorski den Regentschaft3rat in einer Ansprache, , in der er laut Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ unter anderem ausführte, daß die Beteili- gung am Wiederaufbau klug und richtunggebend für die Bildung eines tunlichst starken unabhängigen Polens sei. Schon im März 1917 sei auf Anregung des verstor benen Staatsrals- mitglieds Kunowski im vorläufigen Staatsrat der Gedanke, einen Regentschaftsrat zu bilden, entstanden; heute würde dieser Gedanke verwirklicht. Ec fuhr fort:

„Wir sprechen Euch noh in dem Kzmpfe um die Wiedererlangung der pelat'chcn Staallileit unsere Huldigung aus und boffen auf Guren starken Willen bei der Shaffung der Fundamente eine3 unabe- bängigen Polens und beim Wiederaufbau des Landes. Un!ere Groß- eltern waren \ch{wach und ohnmächtig, das gleice is vom heutigen Polen zu sazen. Ich rufe daher deu Negentschaftsrat auf, er möchte die gesamte Bevölkerung um sich harren. Sammelt die Volksmengen dur eine fluge Regierung um Euch, leh:t sie tie Stgnungen einer gerechten Herrschaft erfenner, so n:ird auch das ganze Voik Euch vntzrstüßeu. Wir wünschea, daß im Augenblick, wo Zhr den Köng einseßt, im Lande schon eine sta:ke Regierung bestehen möge.“

Auf die huldigenden Worte des Vizekronmarschalls ant- wortete Regenischaftsrat Fürst Lubomirski mit einer An- sprache, in der er den Da-k des Regentschaftsrats ausdrückte und etwa folgendes ausführte:

Au3 dem \{ch veren Ringen des vorläufizen Staat3rats enttard der RegevitsHaftèrat, ein wichtiger Schritt L TcA und ein \ihht- bars Zeichen bes polnisch:n Staatswe\-ns, das durch den W'Uen zreter Monarchen entsteht. Auf der Uhr der Weltgeschiä;t- |chlägt etne große Siunde uad gebi-tet vns, einen deutlichen Bewets dafür zu geben, daß wir, tnnerlih stark gesammelt sind und den zersegenden Hader und Streit von uns werfend, etne staike Ie- gterung bilden wecden und dieser unbedingten Geborsam und Ansehen b: i Fremden \sih2ra werden, damit wir es verdienen und

würdig werten, unseren Play uater den freien Kulturvöikern cin-

„unehmen. Wir glauben fest und unershülterli%, daß der gesunde

Z shsterhaltungsiried des Volkes seine Levensfraît fundgeben und alle E Cx E | I winde |

liuiscen Richtungen u einen Sedanken sha:ra wich, h nit nur an Guch, Landsleute, jondern tch rwoünshe, Laz meine nl 1 Es D C R 50 San ier Gi L : "A8 E Stimm- cu #1 den abwe ner, in dèr Freabe zerstreuten bringe. 9jtgen sle 2 : u f “n, d un das Vaterland rujx alle. Ja herzlicher Verbrüderung

hi mes

ten Stahl der Tat hämmert.

Der erste Bürgermeister der Landeshauptstadt Warschau |

grzewiecki hielt namens der Stadt eine Begrüßungsansprache, in der Cr, {hal

gd der Würde der nationalen Ehre feiert, die stüßt, was zum |

«all neigt, heilt, was verwundet ist, zusammenTnüpft, was auf- gelöst ist und als Haupt des Volkes über das Wohl und den Frieden der Brüder berät. Nach Ueberreihung von Brot und Salz brachte der erste Bürgermeister ein Hoch auf den Negent- shaftósrat aus. Der Erzbischof Kakowski antwortete mit einer qnsprache, in der er unter anderem folgendes sagte:

Die propheuschen Worte des Pricste!s Sfarga wurdea ton diesem Sehex des 3Bolkes an die BVertrerer der ganzen Natton gerihte!.

Poien! Wenn Ihr heute na langen Jahren dez Knechtsaft, dec |

Zersplitterung und der Ohnmacht wtederum nicht duch etgenes Ver- vent, tonde:n dch eme Fügung ver Vorsehung eine polnisce souvzüne Macht und eine polnis@e NRegtecung erhaltet, so \ammélt &ud ale und schließt Euch zusammen. Tôtete Mutwille und rae Polen, îo möge es Ginheit und Difziplin wieder auf- ecwedin. Wenn Jhre diejen historisczen, von Gott gegebenen Äugen- did nit ausnügt, wern Ihre Such nit als Brüder neben Bruder SWhulter an SHultex stellt, und Gu rxiht vecetnigt, wenn Zhr nicht selbst mit eigener Panv, elgenem Kopf, eigenen herzea und eigenem Schweiß Polen bauen werdet, so würdet Ihr pergchens auf Gnade und Vitie der Frem”en warieo. Van wird Euch nit mit Eurem Brot [äitigen . und Ihr werdet vor Hunger sjecben. Maa wiid Guch_ nit mit Gutem Sewand kleiden und Ihr werdet nact seio, Eure Sonne wird nchè sür Euch leuck;ten, Euer Boden wird nicht füc Euch Früchte teogen. Ihr werder Brocken pu © rrentishe essen. ls Seelenhüut und von Gott becufenes Oberhaupt der Kirche und der Nation fordere ih alle Polen zu Giro trat, Ginheit und gegenseitiger Liebe auf, damit wix alle eia Herz und eine Serle hahen. Denn mit Gottes Garmherzigkeit entsteht ein fietès, urabdhängtges Poler. Es lebe Warschau, es lebe Polen!

Im Namen des österreichis@en Polentlubs ergriff der Reichstagsabgeordnete Zielenewskti bas Bort und erklärte im Namen jenes Teils Polens zu sprechen, der durch die Bil- dung der Legionen zuerst mingewiikt habe, die Selbständigkeit dieses Landes wieder zu erringen. Dec Polenklub in Wien wünsche, daß ein großes Polen geschaffen und ihm dex Plaß ge- sichert werde, der Polen in der Welt zukomme. Negentschaft9- at von Ostrowski dankte dem Vertreter des öiter- reichischen Polenflubs. Die Schlußansp: ache hielt Negent- [shaftsrat Fürst Lubomirski, der ver polnischen Legionen ge- dahte, und seine Rede in einem Hoch auf die Legionen und auf das künftige polnische Heer ausïlingen ließ.

Abends fand anlä kli der O des Regentschasis- rzts im Wirschauer Schlosse eine Galatafel statt, bei der der Generalgouverneur von Beseler folgende Ansprache

Meine Herrn! Es ist ein festii@er un® sür das polnische Laud h b deutsamer Tag, an dem wir tie Ehre haben, zum erten Ma'e die Le:r n, welche die h: he Wücde als Yéttgliedec des Regentshatts- ratò d:8 Königreichs Polen übernommen haber, in unserer Mitze be- g'üßen zu fônc en. in bedeutunitvoller Schritt tit damit ge- sdehen. Die in de: Lei höchiten Kundgebung vom 5. Noveraber ‘(916 in Aussicht gestëlltze staa:lcje Ytaubtlbuvg Perlens qgé- mnt {ut fette Gestalt. PVeitten im Toberi 6 gemalticsten Krezes aller Zetien vollzlehi fich hier, vielfach angefochten uind rie umsiritien, der staatiicke Neukau, der für die künftige Gestaltung des Staats und Völkerlebeis von Europa von bober Bedeutung jeia wird, (8s gilt hier gs Dertygeres als bie 4 einandersezung der wesllichen Kultur mix dex ôslliGea, woran mit P.len au noch andere Völker b tiiligt siad, welch bie Sitge der Berbundet.n von dex russijczen Bergewaltgiwg befreit haber. Fhnen, hochzuverhrende Herren, ät etne Aufgobe zu, wie fie an Größ? und Schönheit Staatsmännern selten bejieden gewesen scin mag. Ih'e Save twoird cs hein, zu erkennen, wel: Art der Gin- gliederung des Körigret@s Polen in die Bitureleuropälse Staaten- gesellschaft setner pelitisen Bufgabe am heften entsprechen rotcd. Schöner und größer aber ist für Sie die Aufgabe, Ihr dur mehr als eta Gahrhundert in setver Entwicklung nietergehaltcnes Volk zu eiuec Veuen nationalen, fulturellen und wirtschastlichen Blüte zu führen. Daß Gott dazu seinen Segen gebe, ist der Wunsch ter verbündeten Machte, welhe ven rit tum geringilen Teil durch tie Großtaten hrer Here neu ns Leden gerufenen poinischea Staat an threr Seite zu cemelnsamer poltiticer und Kultura: beit willkommen heißen. Gott gebe Ihnen, ben hohen Mit¿liedern des Megentscha|t3- rat:8, Keafí, zum Wohl Ihres Bolles und Vaterlandes Ihces hohen Amts zu waiten! ® : Se

Das Hoch auf Polen, mit dem General von Dee er seine Rede \chloß, fand begeisterten Widerhall. Darauf ergriff der Erzbischof von Kakowsfki das Wort zu einem Trinkspruch auf die verbündeten Monarchen, der in Dank und Hoch auf Kaiser Wilhelm ILT. und Kaiser Karl I. ausfiana, ‘worauf die deutsche und die österreihish-ungarische Nationalhymue gespielt wuide. ; Aus Anlaß der Einsezung des Negentschaftsrates befahl der Generalgouverneur vou Beseler einen Gnadenerlaß, datiert vom 27. Oktober 1917, dec obiger Quelle ufolge be- stimmt, daß allen Personen im Generalgouvernement Warschau, gegen oie durch Urteil der Zivilgerichte oder durch Strafe oder Ywangsverfügung der Polizeibehörden auf Freiheitsstrafe bis zu drei Monaten allein oder in Verbindung mit Nebenstrafen oder auf Geldstrafe bis 1000 «6 einschließlich oder auf Verweis bis heute rechtskräftig erkannt it, der noh nit verbüßte Teil der Freiheitsstrafe einshließlih der erkannten Nebenurafen oder der noch nicht gezahlte Betrag der Geld- strafe und die nôch nit gezahlten Kosten in Gnaden erlassen werden. Jn besonders geeigneten Fällen soll auch bei \chwereren Strafen auf Vorschlag der Strafvollstreckungs- behörden den verurteilten Personen ihre Strafe ganz oder teilweise erlassen werden, sofern die Straftaten nicht aus ehrloser Gesinnung hervoraingen und die bisherige gute Führung während der Vollstreckung der trafe Ge- währ für zukünftiges Wohloerhalten bietet. Unter diesen Gnadenerlaß fallen jedoch niht diejenigen Personen, welche wegen Preiswuchers, wegen Schmuggels jeglicher Art, wegen Nichtbeachtung der zur Sicherstellung der Ernährung gegebenen Vorschriften oder wegen Verstoßes gegen die Pferde- musterungsvorschristen bestraft sind. Jm Anschluß daran wurde vom Generalgouverneur noch ein militärischer Gnäden- erlaß verfügt, wodunch in vom militärischen Gerichtsherrn vor- geschlagenen Fällen solchen Personen, die ouf Grund der mili» lärischen Strafgeseze bestraft sind, diese Strafen ganz oder teilweise aus Gnaden erlassen werden, sofern triftige Gründe hierzu vorliegen.

urüdlehzen, mögen sie die Reihen der A. beitenden ver- |

ot uns Herzen und Hânve zu einem Hammer ums{chmieden, welGer |

sich auf die Worie Skargas beziehend, den Regent- | torat als Wache beim reinen Schaß der polnischen Herzen |

Defterreich-Nugar#.

Der Kaiser Karl hat vorgestern, mie „Welffs Tele- graphenbäro“ meldet, folgende Depesche an dea Deutschen Kaiser gerichtet:

Geftecn si-d Detue Trupyen in Cividake eingedrungen. Heute haben meine Regimenter meine Landeshaupistat @drs zurüds- gewonnéo. Es ist mir eine besondere Herzensfache, in dieser großen

Stunde dankbar unserer Waffenbrükber1chaft zu getenker, die mit (Sottes. Hilfe biese neuen gewaltigen Triumvke feiern ducfte. Du bait in feibsiloser Sachlichkeit meinem Dberbefehl eine Reihe Deiner piächtiasten Divisionen zur Verfügung gestellt. Zielbewußt baben unsere Generalfiäbe die Borbereitung des Uncr.ffs gemein jam unv ecfolgreih darhgeführt. Die Stoßfkrajt D.iner Truppen errotes si wie immer als unüberroindlib. - Für alle bese Beweise treuer Bundeëgen osseushaft jagen ich uad meine tapfere Wehemact Dir innigsten Dant. Ves Blmächitgen Guade rae au voxiterhtu auf unfecea siegreiGen Waffen. i Karl. Zur gleichen Stunde traf Kaiser

vom Deutschen

| folgender Glückwunsch im Feld-Hoflager des Kaisers Kark ein:

Die uater Driner L.itung so ecfolgreih brgongenen Dperaitonen

te italtenis@e Armee uehnien etnen verheißungévollen Koct-

ang. Ih freue mich, daß neven Deiaen fiurmbewäßeten Zionz0-

kâmp'ein in Wossenireve deutschè Truppen mit ihrex Angriffoîrast

die wocibrüchigen früheren Verbündeten ges{lagen haben. Fh

beclüdwmünsde Di und Deine Wehrmocht berz!tH zur Wicder-

einnahme von G&öôrz und der Karsthohflähe! Viribus unitis! SYeitex mit Gott! Wilhelm I. R.

Der Armeebefehl er-

lassen:

In harien Kümbien haben meine braven Kruppen, vereint wit den tapferea Verbündeteo, in wenigen Ta1en glänzente Er'olge er- rungen Freubig bewegt sage ich allen für thr zielbewußtes und heldenmüttges Verhalten in den schweren Kämpfen meinen wärwsien Dank und sprete cllen Führern, allen Kommandanten, alen Truppen meine voliste Anerkennung aus. Mit Gottes Hilfe weitér !

Der Kaiser ist gestern in das wieder befreite rz ein- gezogen. Der Gegner hat die Stadt zum großen Teil zecsiört, geplündert und die Bevöiferung vershleppf.

9m österreichischen Herrenhaus gedachte gestern zu Beginn der Sizung der Präsident Fürjt Windish-Gräß der Erfolge an der Südwestfront und erklärte obiger Quelle zufolge: i

Wo:te sid zu sGwald, um die Ewpfindungen zu s{chliderw, ktie uns alle beseelea ongesidts ver Nachricht, do die heimatlihen Laud- striche einschließli ihrer schdaen Landeshauptsiadt Wö" roieter «crwonnen siad. (bhajter Beifall.) In tiefster Ehrfurcht {ließt 1% tas Herrenhavs der hohen Vefriebigung ar, wel: Setne Majesiät empfindet ibex bi: glänzenden unter seiner Führung erzieiten (&1folge, und bas ganze Herreabaus geédenft in beueisterungêvoller Huldiguna unserer heerliden Tiuvpen, weile neuen Nuhm exrvngen habe». (Lebhafter, anhalteader Beifall und Hohzufe.)

Das Herrenhaus setzte darauf die zweite Lesung des vor- läufigen Haushaltspians fort.

Der Pole Biltnoki begrüßte die Schaffing des sezbständigen fouveränen posntshen Staates und eiflärte bezüglih der ncch zu Iöfenden Fragen, daß die Polen quf die Festlegung dex Brenzen des Posenreiches und die Feage ver künftigen Lyaastie rubig uny in sicherer Hoffauva warteten. Ste vertrauten nit auf hie Frledensveriamwlung, nichi auf die Entente??aazen, bie ten Bie immer nur theoretische Versprechungen mater. Die Polen vertrauten ben Zeniralmädhlen, die zelgten, daß fie Greß!8 kan föunten, ‘tou dem Standpunkte auügehead, die Interesjen des Dolenvo!kes mit den Anteressoen dec beiden Zei: tralmächte für lange Zeit verknüpft seien. Die Polen pertrauten USbetondece dem--Jjungen- Kaiser als tem Haupt der aitebrwürdigen Dynaîtie, deren nesSichrlicher Bezuf sich mit der altcn tagellonishen Idee des siaatithea Zusammenleh-ns freier Völker seit Jah: hunderten becke. (Lebhafte B8-tfoll) Dr. Bärtnreiter (Deutier) erklärte, bie Budapester Rede des Grafen Czernin iei ein länzentex Kom- mentar zur Haltang der Zontralmächte. Man müsse einerseits an der Friedensidee unentoegt festhalt-n, asdererseits davon entferat bleibeo, den Gegnecn, die nis bavou wissen wollten, den Frieden immer anzubieter. Civitale und Ubine wirkten mehr 01s vie !{höônfte Friedenörede. ‘Leute fei dexr zweite Teil dec Nere des Grafea Czerntn aftuell, vaß Destecreich-Urgarn den Krieg fortseße und sich freie Haud voidehalte, getragen vsten Lem Stolz auf kie arcßartigen Leistungen und die uger!{chütterlize Waffenbrüderichaft, die fit jeßt wteder giénzeod bewühit habe. Die Tsecken Forscht und Golk er- läuterten bie 1icewiihe siaal8rechtliw2 Grkiärung, wobei sie fei!- stelltes, daß biese Kundgebung fein volitiïes Novvm begründe und daß das t)dGehisdhe Volk dh stets beoußt Leibe, die habéburgisde Monarchie mnttb‘gründet zu. haben. Ver Fürst Lubkowitz erklärte, der fonjervattve böhmische Großgrundbesiß sei für eine Bexfassungté- änteiung auf föreratisliicer Grundlage, jelb, verständlih im Kabmeu der Monarchie, wobei jealive Eiuwirtung voa aufieihalb der Grenzen zurüd „ewiesen wird. Der Fürst Schwarzenberg trat für bte Ver- stänvigung der Deuischen und Tshechen in Böhmen unter der Wah- rung der Gigenart jeden Volksstamme3 «in.

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Kaiser hai nachstehenden

Großbritannien und {Felaud,

Die neue britishe Nationalpartei hielt am 95. d. M. in dec Londoner Queenshall bei starker Beteiligung unter dem Vorsiß Lord Beresfords ihre Eröffnungsversammlung ab. Lord Beresford legte eingehend die Parteiziele dar und betonte, wie Wolfs Telegraphenbüro berichtet, die Absicht der Partei, die Regierung gu slärken, fie zur Forlsezung des Krieges zu veranlassen und die deutschen“ Einflüsse in England auszurotien. Die liberale Partei, sagte der Redner, sei disfreditiert, die Unianistenpartei gestorben. Die große kommende Partei fei die Ardeiterpartei. Die Nationalisten hofften auf ein Zusaramenarbeiten mit dem Arbeitertum und seien auf eine Besserung seiner sozialen und politischen Laae nah dem Kriege bedacht. Havelock Wilson, der Vor- sizende der Seemonnsliga, betonte wiederum den Entschluß der Liga, die Deutschen für ihre völkerreht8widrigen Verbrechen u besirafen. Lord Montagu führte aus, er komme von drei Fronten zurü, wo alles gut stehe. Troßdem sei keineswegs Hrund für einen unbegrenzten Optimismus vorhanden. Es gebe Leute, die von einem Friedenzschluß in einigen Wochen oder Monaten \prähen. Man dürfe sich nicht in solche Hoff- nungen wiegen.

Wie „Reuter“ meldet, hat der Premierminister Ll oyd George gestern aus Anlaß des im Unterhause vorliegenden Antrags, dem Heere, der Flotte und der Bevölkerung für ihre Verdienste um den Krieg den Dank auszusprechen, eine Rede gehalten, in der er eine Schilderung der Taten von Flotte und Heer gab. Er sagte u. a.: E

Fch 103ere nicht zu sazen, daß ein überwältigendes Unheil die Sade ter Verbündeten getroffen haben würde, wenn nicht die eng- lische Floite gewesen wäre. Naßland würde tn der Tat cutio8 ge- wesen sein. Vie Külotte hat im Verlauf des Krieges 30 Millionen Menschen, 2 Millionen Pferde, 29 Millionen Tonnen Gxplosivstoffe und Voriäte sowte 51 Millionen Tonnen Kohlen und Oel befördert. Es ist noch zu fcüh, die Wirkung der Blockade der englischen Flotte gegen unsere Feinde festzustel:n, eine Blockade, die vollständig ge- wesen wäre, wenn wir nichl ie Türen des Balkans unverschlofsen

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ara sen find, hat ich doc kein Mtonun gerunber DETL 474 1-44 1, Mr [6° d E H f s

gelafsen Hätten. Was die große Flotte betrifft, so Hatte sie nit viele Gelegenheiten wie die, die den uim unjerer Flotte g: \Hasfea haben, abec es wa: nicht ibr2 SQulb. : loyd George wandte sich dann der Handelsmarine zu und führte aus: Vor dem Kriege die Haudelémarine zu | ï ren Leb am Lande. Aber troy der Mühen, ber Leiden, der Schrecken

Gefahren, vie seit Ausbru des Frieges in manntafalt S

- ; F F t+ „(fte g bestand eine Schwiertgk-ii, Marn Masten |ur bekommen, wegen der besseren vebenébebingungen L / und ber

die See zurücttukehren. Von der Armee tage er 10207 ur'prüngliches Sryedittontkorps zählte 160000 ‘Mann, 1-1 betra; ‘n die englischen (&xpeditionsitreitfräjte mehs als ò Million-n. Es ist dies ein großer Triumph der De-gantsation, dex nux mözlih cemaht wurde bur die heldenhafte Selbsiautopsccung rer alten A mee.

itußlan?, N ree f M S i Or Ci, L In der Sizung des Vorparlaments vom 49. Oktober, in der Fragen der Lande82verleigung besprochen rourden, erklärte dec Redner dec Linken, der Sozialrevolutionär Steinberg-Carellin, wie „Wolffs Telegraphenvüro“ meldet: D'e Kamwptfähigkeit der Armee kann nur dank aesteigert werden, wenn Armee und Volk wiffen werden, wofür sie kämpfen. e eite Bedingung für die Hebung ter Verteidigung und der Kampsshigk-it der Armee ist ein voliständiger Wechsel unserer äußeren Poltil. „Îa dem Varschiag ag alie kctegsihrenden Väcte sür sofortigen Wassen- tlfland sehen wir nis, was die Ghre und Tüurte Rußlands \mälern könnte. Spauien.

Der König hatte Pariser Blättermeldungen zufolge vor- gestern Besprechungen mit dem Kammerpräsidenten und mit dem Senat3präsidenten, der dem König anriet, Dato sein Vertrauen gzu erneuern. Dieser werde die Cortes einberufen. Andernfalls würden die Liberalen wieder die Macht übernehmen. Der Kammerpräsident hielt angesich{s ver ernsten Lage die Bildung eines Kabinetts der nationalen Zusammenfassung für notwendig, dessen Vorsiz Garcia Prieto übertragen werden sollie. Der König erklärte, er werde noch die verschiedenen Parteiführer, darunter Maura, Romanones, Prieio, Vesada und Toca zu Nate ziehen.

KriegSnachrichteu. Berlin, 29. Oktober, Abends. (W. T. B.)

Jn einzeloen Abschnitten der flandrishen Front und des Chemin-des-Dames lebhafter Artúilleriekampf.

Im Osten nichis Wesentliches. O

Jn ver italienischen Ebene gute Fortschrilte.

Der große Sieg der Verbündeten am Jsonzo nimmt immer gemwaltigere Ausdehnung an.

Deutsche und österreichish-ungarische Truppen stechen bereiis dicht vor dem wichtigen Eisenbahnknotenpunkte Udine, während österreichish-ungarische Divisionen Cormons eroberten und sich im Küstengebiete der Landesgrenze nähern. Unter dem Druck dieses gewaltigen Vordringens, auf dessen Siegeszug sich die VBoute an Gefangenen, wie schon gerneldet, auf über 100 000 Mann und 700 Geschüye gesteigert hat und die stündli r O ist auch die italienische Front in Kärnten ins Wanken geráten. .

Die prahlerishe Siege3zuoersicht in der Rede des italieni- schen Kriegsministers: „Mögen sie kommen, wir fürchten sie E die tosenden Beifall erwedte, ist {nell zu Schanden geworden.

Die italienishen Zeitungen wollen die Welt und das eigene Voik über die gewaltigen Geschehnisse täuschen und erklären es für absurd, dem Angriff größere Bedeutung bei- zumessen, da die von den Verbündeten eroberte Stellung nur eine Vorposienlinie sei, und die italienische Führung sich die deutshe bewegliche Abwehrtaktik zu eigen gemacht habe. Zweck der Rückzugsbewegung sei, italienishe Operalions- massen zu sparen. Jnzwischen ist ein ganz erheblicher Teil dieser Massen in deutsch-österreihisch-ungarishe Ge- fangenshaft geraten. Auch die italienische oberste Heere8- leitung versuht noch den Zusammenbruch der gesamten Jsonzofront dem eigenen Volke, seinen Verbündeten und den Neutralen zu verheimlichen. So hat der italienische Dber- befehlshaber Cadorna den täglichen italienischen Heeresberiht, dessen Uebersezung in englische und französische Sprache ver- boten wurde, für die Veröffentlihung gesperrt. Ferner versucht Cadorna nah dem Funkspruch vom 28. Oktober 1917, 4 Uhr 40 Nachmittags, nach dem Beispiel Kerenskis die Schuld der ungeheuren Niederlage der Feigheit seiner zweiten Armee zu- zushretben, bie kurz vor dem Ungriff in öffentlihen Minister- reden über alle Maßen gelobt wurde.

In Flandern war tros unsichtigen Wetters längs der Ner die feindliche Feuertätigkeit stark. Mit besonderer Wucht jag das Feuer in Gegend Dixmuide. Nach heftigster Feuer- vorbereitung vorstoßende feindliche Abteilungen nördlich der Stadt wurden unter schwersten Verlusten zurückgeworfen. Auch zwischen dem Houthoulsterroalde und der Lys nahm das Feuer große Stärke an. Nac) heftigstem Trommelfeuer brachen 3 Uhr Nachmittags nördlich der Bahn Boesinghe—Staden die Engländer in dichten Wellen zum Angriff vor. Er brach blutig in unserem Maschinengewehrfeuer zusammen.

Auch am Chemin-des-Dames scheiterten nach heftiaster Arlillerievorbereitung zweimalige starke französis@e Sturms angriffe bei Braye. Wo unser wirlsames Feuer die Angreifer nicht bereits vor unseren Hindernissen niedergemäht hatte, wurde der Feind durch Gegenstoß geworfen. Den zurück- flutenden Angreifer faßte vernihiend das Feuer unserer Batterien und fügte thm \{werste Verluste zu. Zahlreiche Gefangene blieben in unserer Hand.

In Mazedonien lebte stellenweise das Artilleries feuer auf.

Großes Hauptquartier, 30. Oklober. (W. D. B.)

Westlicher Kriegsschauplay. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Jn Flandern war die Artillerietätißkeit im Abschnitt Dixmuide mit kurzen Unterbrechungen lebhaft.

Zwischen dem Houthoulster Wald und dem Kanal Comines—Ypern erreichte der Feuerkampf gestern eitweilig große Stärke. Er blieb auh Nachts heftig und hat fh heute morgen zum Trommelseuer gesteigert.