1917 / 269 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Nov 1917 18:00:01 GMT) scan diff

81 Die Vorschriften dcr Vercidnung über die Bewillu1g ven Zaklange fristen an Kriegöteilnchm-r vom 8. Juri 1916 (Neichs- Gesexbl. S. 452) fiadea auf Kriegsteilnehmer etnes verbündeten Staates injoweit Anwendung, als nach einer im Reihe-Geseublatt enthaltenen Bekannt nahung des Reichekanzles die Gegenseiitgkeit in diesem Staat verbürgt ist.

2 Diese Verordnung tritt mit e Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 8. November 1917.

Der Reichskanzler. In Vertretung: Dr. von Krause.

prvaaame

Verordnung

über Vornahme einer Viehzählung am- 1. Dezember 1917.

Vom 8. November 1917.

Der Bundesrat hat auf Grund des § 3 des Gesezes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maß- nahmen usw. vom 4. August 1914 (Reichs-Geseßbl. S. 327) folgende Verordnung erlassen:

81

Bet der auf Grund der Bekannimoa#ung über die Nornahme kleiner Vi hzählungen vom 30. Januar 1917 É eihs-Geseßbl. S. 81) in der Fassun der Bekanntmahung über die E-w-iterung der viertel- jährlichen Viebzählungen bom 9. August 1917 (Retho-Geseybl. S. 701) am 1. Dezember 1917 vorzunehmenden kleinen Biehählung werden das Gzhebungs- und das Zusammenstellungsmusiec (Anlzgen 1, 2%) der Betanntmahung vom 30. Januar 1917) upter 1 uad 1V, wie - aus den RKnlagen 1, 2*) diejer Verordnung ersichtlick, ‘abgeändert.

&2 Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 8. November 1917.

Der Reichskanzler. Jn Vertretung: von Waldow.

*) Die Anlagen find hier niht abgedruckt.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 Abs. 2 der Verordnung des Bundes- rats vom 8. März 1917 über den Verkehr mit eisernen Flaschen (Neihs-Geseßbl. S. 223) in der Fassung der Be- fanntmachung vom 4. Oktober 1917 (Reichs-Gesegzbl. S. 887) wird angeordnet : *)

I, Bei Abgabe von verdihtetem Sauerstoff an die Ver- braucher daf bis auf weiters kein anderer Preis als 1,60 (/cbm ab Werk gefordert werden. Abweichende Preise können vom, Neich9kommissar auf Antrag bewilligt oder in besonderen Fällen jejtgeseßt werden.

Bestehende Lieferung8yeriräge, die zu anderen Preisen abgeschlossen sind, - gelten mit dem Inkrafttreten dieser Bekanntmachung als zu dem in Abs. 1 bejethneten oder den vom Reichökommissar b:sonders festacsebten Preisen abgeschlossen, soweit die Lieferung zu diesem Zett- punkt noh nicht erfolge ist.

II. Die Errichtung neuer Anlagen und die Erweiterung be- stehender Anlagen zum Zwecke der Herstellung von Sauerstoff wird verboten. Der Relchslommissar kann Ausnahmen zulassen. Dies gilt auch für Anlagen, deren Grrichtuvg oder Erweiterung bereits bet Inkrafttreten der Bekanntmachuna begonnen tit.

IIT. Ziffer 6 Abs. 1 der Bekanntmahung vom 25. Juni 1917 (Deuischer Reisanzeiger und Köntglih Preußischer Staatzarzeiger vom 29. Junt 1917) wird wie folgt geändert:

„Wer die voraenannten Gase in Leihflaschen bezieht, hat neben ter dem Eigentümer vertraglich zuflteßenden Leib- grvage für jede angefangene Woche, während der cs die lashe obne Genehmigung des MReichskommissars über 30 Tage vom Tage des Versandes dis zum Tages des Wiedercintreffens beim Gigentümer gerehnet in Besitz E eine an die Reiskasse fließende Abgabe von 3 46

u zahsen,.“

TIV. Die PVestimmungen dieser Bekanutmahung treten am 15. November 1917 in Kraft. | 9s

Berlin, den 6. November 1917.

Der Kommissar des Reichskanzlers für die Bewirtschaftung der verflüssigten und verdichteten Gase sowie der dazu E eisernen Flaschen. aeger.

*) Mit Gefängnis bis zu 1 Jahr „und mit Geldstrafe bis ¿u zebntausend Mark oder mit einer dieser Strafen wtrd bestraft, wer den auf Grund des § 1 Abs. 2 getroffenen Anordnungen oder Be- flimmungen zuwiderhandelt. Neben der Strafe können die Gegen- stände, auf die si die sirafbare Handlung bezteht, eingezogen werden Q ob (i Ae GeeSen rf nit. 8 2

annimacGung des Vundesrats vom 8. Mirz 1917 (NReichs- Geseybl. S. 223). , O

Bekanntmaqchung.

Die auf Grund der Bundesratsverordnung vom 22. Des zember 1914 verfügte Zwangsverwaltung des im hiesigen Staatsgebiete befindlichen Vermögens der Firma Hills, Menke u. Co., Birmingham, ist nah Löschung der Firma im hiesigen Handelsregister aufgehoben.

Hamburg, den 7. November 1917.

Der Präses der Deputation sür Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Garrels.

Bekanntmachung.

Die am 13. November 1916 für die britishe Firma f de S u. Co. in Hamburg angeordnete S OS endet.

Hamburg, den 7. November 1917. Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Garrels.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundesratsverordnungen vom 26. No- vember und 22. Dezember 1914 sowie 10. Februar 1916 ist die in dem Grundstück Brüderstraße 17, 19, S1 Grundbuch von Neustadt-Nord, Band 8 Blatt 393, eingetragene, der britischen Staatsangehörigen Frau Martha Bock, geb. Hirsekorn, gehörende Hypothek unter zwangsweise Verwaltung des Haus- maklers Friedr. W. Wenyel in Firma Wenzel u. Hirsekorn, Hamburg, Plan 6, gestellt.

Hamburg, den 8. November 1917.

Der Präses der Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe. Garrels.

zu erwerben oder, soweit dies ausreiht, mit einer dauernden

Kriegszustandes ausgeübt werden.

wen O AAn aa er La, emartung Neumark im Kreise Querfurt Karte ; 48, 49, 50 und 51, soweit sie e AbelaEd halde der der Gewerkschaft gehörigen Braunkohlengrube Leonhardt bei Neumark erforderlich sind, die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 (Geleusamnne

wer

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betreffend die zwangs®- weise Verwaltung und die Liquidation des ins ländishen Vermögens landesflüchtiger Personen, vom 12. Juli 1917 (RGBl. S. 603) ist für die folgende Unternehmung die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

607. Liste.

Ländliher Grundbesigz.

Das in Kneuttingen, Kaiser Wilhelmstraße 7 c, aelegene Geshäfts- hau3 des durch Beschluß vom 14. Juli 1916 autgebürgerten Landesflüchtigen Franz Morby, geboren 6. Mai 1876 zu GCwingen (Zwangsverwalter: Bürgermeister Müller in Kneutitingen).

Straßburg, den 28. Oktober 1917.

Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnung, betrefsend die zwangsweise Verwaltung französisher Unternehmungen, vom 26. November 1914 (RGBI. S. 487) ist für die folgenden Unternehmungen die Zwangsverwaltung angeordnet worden.

608. Lifte.

Ländlicher Grundbe sig. Kreis Saarburg Gemeinde Folkringen.

47,30 a Vedcker und Wiese des Colesson Marie Peter Josef, ohne Gewerbe in Nancy (Verwalter: Gerichtsvollzieher Kicin in

Lörchingen). Gemeinde Finstingen.

E n Aecker, Wiesen des Koetly Karl in Vezelise (Verwalter : &riciD8). 1,7692 ha Aeder, Wiesen der Koehly Katharina in Vezelise (Ver-

walter : derselbe).

Straßburg, den 31. Oktober 1917. Ministerium für Elsaß-Lothringen. Abteilung des Jnnern. J. A.: Dittmar.

Bekanntmachung.

Der Beschluß der Deputation vom 9. Argust 1917, durch den der G. w. b. H. Nathaushotel und Restaurant Lüns- mann'’s Keller sowie threm Geschäftsführer Georg Otto, dem Inhaber des Hotels und Restaurants Otto Aue, Emil Fahrenheim, und dem Inhaber des Restaurants Siechen,

[bert Nibbes in Hamburg, der Handel mit Nahrungs- mitteln auf Grund der Bundesratsverorznung zur Fernbaltung un- zuverlässiger Personen vom Handel vom 25. September 1915 unter- gt A ist, wird mit Wirkung vom 9. November 1917 ab aufgehoben.

Hamburg, den 30. Oktober 1917.

Die Deputation für Handel, Shiffahrt und Gewerbe. Justus Strandes.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 200 des Neichs-Gesegblatts enthäll unter

Nr. 6127 das Geseg über die Ergänzung der Beisizer der Gewerbegerichte, der Kaufmannsgerihte und der Jnnungs- ORSERe während des Krieges, vom 7. November 1917, unter :

Nr. 6128 eine Bekanntmachung über Aenderung der Be- lanntmachung, betreffend Verbot von Mitteilungen über Preise von Wertpapieren usw., vom 25. Februar 1915 (Neichs-Gesegzbl. S. 111), vom 8. November 1917, unter

Nr. 6129 eiue Bekanntmachung, betreffend Ausnahmen von dem Verbote von Mitteilungen über Preise von Wert- papieren usw., vom 9. November 1917, untec

Nr. 6130 eine Bekanntmachung, betreffend Ausdehnung der Verordnung über die Bewilligung von Zahlungsfristen an Kriegsteilnehmer vom 8. Juni 1916 (Reichs-Gesepbl. S. 452) auf Kriegsteilnehmer verbündeter Staaten, vom 8. November 1917, und unter

_ Nr. 6131 eine Verordnung über Vornahme einer Viehs- zählung am 1. Dezember 1917, vom 8. November 1917.

Berlin W. 9, den 10. November 1917. Kaiserlihes Postzeitungsamt. Krüer.

Königreich Prenßen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den bisherigen Regierungs- und Baurat Volk in Berlin zum Geheimen Baurat und vortragenden Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten zu ernennen.

Der Manganerzgesellschaft m. b. H. in Berlin W. 50, Regensburger Straße 26, wird hiermit das Recht verliehen, die Parzellen Gemarkung Waldalgesheim im Kreise Kreuznach Flur 8 Nr. 762/472 am Berge sowie Nr. 214 und 215 an der Kuhport, die zur Steigerung der Förderung im Westfelde der Braunsteinbergwerke Doktor Geier bei Walda ges- heim in Anspruch genommen werden müssen, auf Grund des Geseßes über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 besa S.221) im Wege der Enteignung

Beschränkung zu belasten. Das Enteignungsrecht kann nur während der Dauer des

Berlin, den 7. November 1917.

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs.

Das Staatsministerium.

von Breitenbah. Dr. Sydow. Dr. Drews.

Der Gewerkschaft Leonhardt in Frankleben (Bez. die Parzellen zur Erweiterung der Abraum- auf Grund des Gesetzes über

S. 221) im Wege der Enteignung zu er- en oder, soweit dies ausreicht, mit dier bauernidi

auen, L

Veschränkung zu belasten. Í

pons der Untersagung in der Ausübun

{

Das Enteignungsreht kann nud während der Dauer ; Kriegszuslandes ausgeübt werden. Berlin, den 7. November 1917. Auf Grund Allerhöchster .Ermächtigung Seiner Majeßtz des Königs. Das Staatsministerium. von Breitenbach. Dr. Sydow. Dr. Drews,

a

Justizministerium.

Münster i. W. ist die nahgesuhte Dienstentlassung mit Ny gehalt erteilt.

Jn der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht die Nes anwälte: Justizrat Terrahe bei dem Aml!sgeriht in

Franz Meyer bei dem Amtsgericht in Volkmarsen. Mit der Löschung des Rechtsanwalts Meyer in j Rechtsanmaltsliste ist zugleih sein Amt als Notar erloschen, In die Liste der Rechtsanwälle sind eingetragen® j Gerichtsassessor Mosk opp bei dem Amtsgericht und dem Ly

Plüntsch bei dem Amtsgericht in Rügenwalde.

Bekanntmachung.

Das im laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabqg einshäßgbare Reineinkommen aus dem Betriebsjahre 1916 q 1916/17 ist nach § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14, Y 1893 (GS. S. 152) festgestellt worden:

1) bei der Hoyaer Eisenbahn auf . 11 700,4 15 000,—

2) bei der Farge - Vegesacker Eisen- ban a L 3) bei der Peine-Jlseder Eisenbahn auf 136 952%4 4) für die preußishen Strecken der Braunschweigishen Landeseisen- Dahn a A as 98 962000 5) für die preußische Strecke der Rin- teln-Stadthagener Eisenbahn auf 3229094 6) für die preußische Strecke der Vor- wohle-Emmerthaler Eisenbahn auf 215228374 Aus dem Betriebe der Hildesheim - Peiner sr eisenbahn ist ein kommunatabgabenpflihtiges Reineinkomz nicht erzielt.

Hannover, den 9. November 1917.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Midden dorf.

Bekanntmachung.

Dem Baltasar Berens, wohnhaft Sterkrade, Neunil

firaße 11, wird vom 15. d. M. ab der Handel mit Ptild wit

estattet. Die Kosten, insbesondere auh die der Bekanntma fallen dem Berens zur Laft.

Sterkrade, den 5. November 1917.

Die Polizeiverwaltung. ‘Der Büraertmeisker. J. V.: Der Beizeorduete: Dr. Heuser.

reen ———

Bekanntmachung.

Durch Bescheid vom 12. September 1917 habe i den Wh leuten Heinrich Ftscher hierjelb s, Langenhorstezr\traße Nr. den Handel mtt Lebens- und Futtermttteln aller At u Gegenständen des täglihen Bedarfs sowie die Vermitil tättgkeit hierfür untersagt.

Essen, den 8. November 1917.

Städtische Polizeiverwalturg. Der Oberbü'gezmeistec. J. V.: Rath.

Bekanntmachung.

Der Firma Suchan, Mil§- und Butterbandlunz Königshütte O. S,, ist wegen Uazoverlässigkeit ter Gewerb betrteb untersagt worden.

Kön!fgshütte O. S., den 5. November 1917. Die Polizeiverwaltung, Werner.

Bekanntmachung.

Dem Jahaber des Watenhauses C. R. Scherer in Ohl hausen, Essenerstr. 93, ist dur Vafügung der stäuti‘cchzn Poll verwaltung vom 95. November 1917 ‘der Handel mit Gn ständen des täglihen Bedarfs aller Art wegen. ün verlässigke!t in bezug auf diesen Handilzbetrieb guf Grund der D kanntmahung zur Fernb1ltung unzuverlässiger Personen vom Ha! vom 23. September 1915 unter Kuferlegung der Kosten dis V fahrens unter]agt.

Oberhausen, dea 6. November 1917.

Die siädti‘ch- Pclhzeiverwaltarg. Der Obeibürgermtister. F, V.: Dr. Reik es.

Bekanntmachung.

Der Ghefrau des Ferdinand Abraham, Annä/(! Löwenthal, in Herten, Ewaldstraße 18, wohnhaft, ist n Gruyd der Bundesratsverordnung vom 23. Septeruber 1915 (RE S. 603) und der T Nd rungganwe lung vom 27. Septem 101 der Handel mit jeglihen Gegensländen des t! lihen Bedarfs, also auch mit Manufaktur-, Wel und Wollwaren aller Art, wegen Unzuverlässigkeit in bezug 0 diesen Handelsbetrieb unteriagt worden. Frau Abraham bai" dur das Verfahren verursahten baren Auslagen, insbesondert " Gebühren für die im § 1 der odengenannten Verordnung geschriebene öffentlide Bekanntmachung, zu erstatten.

NRecklinghausen, den 7. November 1917. Der Landrat. Bürgers.

Bekanntmathung.

Im Ans{luß an unsere Bekanntmachung vom 23. Juli 10 des Ges@äftebe! d

dur den Futtermittelhändler Hugo Held in Weißen! machen wir noch bekannt, daß die Untersagung fi auf \ Dae mit Heu und Stroh, Hundekuchén, Mel, ülsenfrüchten aller Art, Reis und Teigwaren ersit® R Kosten der Bekanntmachung sind von dem Betroffenen 1 n. \

Weißenfels, 5. November 1917.

Die Polizeiverwaltung. I. V.: Müller.

Dem Amtsgerichtsrat, Geheimen Justizrat Mumprg

i. W., von Loßberg bei dem Landgericht IT in Berlin y

geriht in Bochum uad der frühere Gerichtsassessor F

ck weiteres Fortschreiten auf dem

Nichkamfliches.

Dentsches Nei.

Preußen. Berlin, 12. November 1917.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten, wie Molffs Telegraphenbüro“ meldet, am Freitag den Vortrag des C efs des Admiralstabs und den des Generalstabs.

Das „Militärwochenblait“ veröffeniliht, daß das Jn- fanterieregiment 63 in Zukunst den Namen Kaiser Karl von Oesterrei und König von Ungarn zu führen hat. Seine Majestät der Kaiser hat damit für die Ehrung Seiner Majestät des Kaisers Karl das Regiment bestimmt, welches sih durch Eroberung des Monte Matajur besonders auf dem italienischen Kriegsschauplay au3gezeihnet hat. Seine Majestät der Kaiser Karl erwiderte Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser diese Ehrung, indem er ihn zum- Jnhaber des K. u. K. Feldhaubizenregiments Nr. 25 ernannte. Dieses Regiment hat als Friedensgarnison Wien und war hervorragend beteiligt bei den Kämpfen auf dem östlichen Kriegs\chauplasß.

Einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“' zufolge hat nach einer anitlichen Mitteilung der mit dem Schugze der deutschen Jnteressen in Brasilien betrauten Regierung der Niederlande der brasilianishe Kongreß am 26. Oktober einen Geseßentwurf angenommen, der den Kriegszustand zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten von Brasilien verkündet. Der Präsident der uen Republik hat diesem Gesez seine Zustimmung erteilt.

Wie Gemüse und Obst im nächsten Jahre bewirtschaftet

- werden wird, steht, ‘wie von der Reichsstelle für Gemüse

und Obst durh „W. T. B.“ mitgeteilt wird, zurzeit noch nicht

‘endgültig fest. Jn den bis jeßt geführten Verhandlungen, die

am Freitag zu einem vorläufigen Abschluß gekommen sind, haben si alle Erzeuger- und auch Verbraucherverbände, darunter der deutsche Städtetag, einstimmig für die Beibehaltung der Lieferungsverträge für Gemüse ausgesprochen. Daneben ist von den Verbraucherverbänden lediglih um ein Wege der Zwangasbewirts- haftung gebeten worden. Eine auc nur einigermaßen aus- reichende Befriedigung des {ast grenzenlosen Bedarfs an Gemüse ist aus Mangel an Ware, wozu jeßt auch noch der Wagenmangel fommt, allerwärts in Deutschland unmöglich. Es hat sih aber gezeigt, und kann täglich von neuem be- obachtet werden, daß diejenigen Kommunalverbände ver- hältnismäßig am besten mit Gimüse versorgt sind, die sih am ausgiebigsten durch Lieferungsverträge eingedeckt haben. Der Kampf gegen die Lieferungsverträge geht auch jegt wieder von Neukölln aus. Jn der Tat ist Neukölln besonders \{chleckcht mit Gemüse versorgt. Dies hat aber allein seinen Grund darin, daß Neukölln von allen namhoften Städten Deutschlands die wenigsten Lieferungsverträge abgeschlossen hat.

F E E T z

Angehörige, die neue Nachrichten über gefangene und vermißte deutshe Heeresangehörige erhalten, werden dringend ersucht, diese Han mit der genauen Angabe des Truppenteils oder der lezten Feldadresse an das Zentral- Nachweise-Büro des Kriegsministeriums, Berlin NW. 7 Dorotheenstraße 48) und gegebenenfalls an die Ausschüsse für

eutsche Apieurgesangene vom Noten Kreuz mitzuteilen, bei

denen sie Ermittelungen in die Wege geleitet haben. Dies ist im Juteresse der Angehörigen und der Behörden von ganz besonderer Wichtigkeit, weil infolge dieser Mitteilungen die Gar iQutis entweder in völlig andere Bahnen gelenkt und beschleunigt oder gänzlich eingestellt werden fann. Jn jedem Falle wird der Schriftverkehr und die Arbeitsleistung eine bedeutende Einschränkung erfahren können.

Häufig werden von bgt chd: 6 deutsher Soldaten An- träge auf Einleitung der Vermißtenn achforshung beim Zentralnachweisebüro oder bei den Ausschüssen für deutsche Kriegsgefangene vom Roten Kreuz gestellt, selbst wenn keine Unterlagen dafür vorhanden sind, dab der Betreffende vermißt wird, ja N dann, wenn bereits die dienstliche Meldung vom Tode in der Verlustliste oder die standegamtlihe Urkunde über den Tod vorliegt. Wenngleich erklärlich ist, daß jeder Hoff- nungsanker benußt wird, bevor man sich mit dem {weren Gedanfen an den Tod abfindet, so sind derartige Anträge doch nugtlos und wirken nur verwirrend.

Die ¿Ausschüsse für kriegsgefangene Deutsche vom Roten Kreuz werden sih daher vor Anstellung von Vermißtennach- orschungen von den Antragstellern, die Polbe einleiten, Unter- agen vorweisen lassen, aus denen hervorgeht, daß der Be- treffende auch in der Tat vermißt wird. Derartige Unterlagen würden sein: Mitteilungen der Truppenteile, Nachricht von den Nachweisbüros der Kriegsministerien und unter Umständen glaubwürdige Angaben von Kameraden und dergleichen.

„Unermittelte undsachen“ ist

Die ‘14. Nummer der Sonderliste Heere3angehörige, Nachlaß- und ám 1. November d. J. áls Beilage zur „Deutschen Verlustliste“ erschienen. Vervoll 2 da wird die Sonderliste durch. ein

Namensverzeichnis von allenen, deren Angehörige nicht u ermitteln waren, ferner durch Mitteilungen über unbestell- ares Offiziers- und Mannschaft3gepädk, das beim Militär- Paket-Amt in Berlin lager. Eine Bildertafel liegt der Sonderliste auch diesmal nicht bei. Die Liste ist zum Preise von 20 .Z einschließlich Porto im Einzelverkauf direkt durch die Norddeutshe Buchdruckerei, Berlin SW. (Wilhelmstraße 32) zu beziehen. Die Nummern 1-7 der Liste (mit Ausnahme von Nr. 5, die inzwischen ver- griffen ist) werden soweit der Vorrat reiht geschlössen zum ermäßigten Preise von zusammen 60 Z (ein lend Porto) abgegeben. Bestellungen sind unter“ gleichzeit 8 Ein- sendung des Betrages gleichfalls an die Norddeutsche Buch- drudckerei zu richten.

Bayern. ; S

Seine Majestät der König empfing vorgestern nah- mittag den in Mie hen eingetroffenen Reichskanzler Dr. Grafen von Hertling in Audienz und ernannte der „Korrespondenz Hoffmann“ zufolge den Chef seines Kabinetts, Staatsrat Otto

|

i E ris

von Dandl zum Staalsminister des Königlichen Hauses und des Aeußern uud zum Vorsigenden im Ministerrat und dessen Nawfolger den Königlichen Kämmerer Mivijterialrat im Niinistezium des Jnnern Heinrich Grafen von S preti.

Gestern re1rsammelten sich im Staatsminiitenium des Königlichen Hauses und des Aeußern sämtliche Minister um den Reichskanzler Grafen von Hertling. Dec Justizminister widmete dem Reichskanzler dankende Abschiedsworie und be- grüßte hierauf den neuen Vorsizenden im Ministerrate. Nach der Erwiderung des RNeichskanziers und des Staatsministers von Dandl verabschiedete sich Graf von Hertling von den einzelnen Herren. Anschließend hieran fand ein Ministerrat unter dem neuen Vorsitzenden statt.

KriegSnachrichten.

Berlin, 10. November, Abends. (W. T. B.).

In Flandern sind starke englische Angriffe zwischen Poelkapelle und Passchendaele in unserer Abwehrzone blutig zusammengebrochen.

Jn Jtalien wird die Verfolgung im Gebirge fortgeseßt.

Sonnen

In Flandern dehnte sich am Morgen de3 9. November das bereits gemeldete Trommelfeuer nach Süden bis in Gegend Zandvoorde aus. Die Hauptwucht des E Feuers lag auf unseren Stellungen beiderseits Pas\chendaele und {lu hier tief ins Hintergelände. Bei Passchendaele und nördli kamen vom Gegner beabsichtigte Jufanterieangrisse in unserem Vernichtungsfeuer niht zur Entwicklung. Nord- westlih Poelkapelle stießen starke feindlihe Abteilungen gegen unsere Stellungen vor und mußten unter \{hweren Verlusten zurückfluten. Vom Mittag ab entwickelte sich auf der Yser- front erneut : e druck auf Stadt Dixmuide. Auch zwischen Houthoulster Wald und Zandvoorde nahm das Feuer erheblich an Stärke zu. Bis Einbruch der E hielt der starke Artilleriekampf an und blieb auch Nachts lebhaft. Nördlih Poelkapelle wurde ein feindlicher Stütpunkt gestürmt und unsere Linien vorgeschoben. Seit den frühen Morgenstunden des 10. Nooember hat beider- seits Passchendaele Trommelfeuer eingeseßt, während auch vom Houthoulster Wald bis südlih Gheluvelt das Feuer erheblich zunahm. Nach tagsüber reger Fliegertätigkeit wurden in der Nacht Lager und Bahnhöfe hinter der feindlihen Front aus- giebig und erfolgreih mit Bomben belegt.

Bei lebhafter Patrouillentätigkeit im Artois wurde fest- gestellt, daß der e bei seinem Patrouillenvorstoß am 8 November südlich Acheville außerordentlich starke Verluste erlitten hat. Eine große Anzahl von Toten wurde vor unseren Stellungen aufgefunden.

Beiderseits Reims seßte am Abend des 9. November starkes Artilletie- und Minenfeuer: am A isnekanal bei La Neuville und nordwestlih Fort de-la-Pompelle ein, dem an beiden Stellen starke Ee Patrouillenvorstöße folgten. Sie wurden"verlustreih abgewiesen.

Bei den Gegenangriffen, die die - Franzosen wiederholt gegen die am Morgen des 9. November im Chaume- Walde von uns eroberten Stellungen führten, hatten sie shwerste Verluste. Die neuen Gräben wurden restlos gehalten.

Zwischen Maas und M osel brachen südwestlich Thiaucourt nah lang andauernder Feuervotbereilung in der Nacht starke feindliche Patrouillen geaen unsere Gräben vor. Sie wurden unter Einbehaltung von Gefangenen abgewiesen.

Während in Jtalien in der Ebene die Piave von den Verbündeten erreicht wurde, dringen diese in den engen Ge- birgétälern unaufhaltsam dem weichhenden Feinde nach, dessen Rückzug durch das. shlehte Wettec ershwert wird. Die Er- oberung von Asiago ist eia neuer wichtiger Erfolg der gewaltigen siegreihen Operation.

ai

Großes Hauptquartier, 11. November. (W. T B.) Westlicher Kriegsschauplagz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht.

Das Trichterglände zwishen Poelkapelle und Passchendaele war gestern wieder der Schauplaß ers bitterten Ningens.

Frische Dioifionen führte der Engländer in“ den Kampf, um das A nördlich von Passchendaele zu gewinnen.

In tiefer Gliederung traten seine Regimenter an. Jn der Milte der Angriffsfront drangen sie in unsere Abwehr- zone ein und sltürmten den erstrebten Höhen zu. Da traf sie der Gegenstoß pommerscher und westpreußischer Bataillone und warf sie zurü.

Fünfmal wiederholte der Feind seine Angriffe. Jn der Abwehrwirkurg unserer Artillerie zerschellten sie meist shon vor unseren Linien. Wo dec Feind Boden gewann, {lug ihn die Jnfanterie mit blanker Waffe nieder. Brandenburgische Truppen stießen dem Feinde nah und entrissen ihm Teile seiner Ausgangsstellungen.

Der Artilleriekainpf hielt bis zum Abend an und ari auch auf die an das Angriffsfeld anschließenden Stellungen über.

Ein am Abend östlich von Zonnebeke vorbrechender englischer Teilangrisf scheiterte.

Der aestrige Schlachttag in Flandern kostete dem Feind \chwere Verluste, 100 Gefangene blieben in unserer Hand.

Bei einem eigenen Eckundungsvorstoß südlih von Riche- bourg wurden 1 Offizier und 10 Portugiesen gefangen.

Vorfeldkämpfe im Artois und bei St. Quentin waren für uns erfolgreich.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

Am Chaume-Walde blieb das Feuer tag3über gesteigert. Die Zahl der am 9. November dort gefangenen Franzosen hat sih auf 8 Offiziere und 280 Mann erhöht.

Heere3gruppe Herzog Albrecht. Eigene Sturmtruppen brachten von gelungener Unter- nehmung am Hartmannsweilerkopf 37 französische Jäger ein. :

*Leutnant Wuesth off errang seinen 26. Luftsieg. Oestlicher Kriegs\schauplagy

Mazedonische Front nichts Besonderes.

und

starker Artilleriekampf mit besonderem Vtach- |

Jtalienische Front.

Starke italienishe Kräfte warfen sih dea über Asiagso

ostwär1s vordringe-nden Avieilungen entgezen und drängten fie

an einer Ete:lle eiwas zurück.

Belluno ist von den verbündeten Truppen ges-

nommen. /

Un der unteren Piave hat sich der Feind zum

Kampf gestellt.

Der Erste Generalquartiermeisle-. Ludendorff.

Berlin, 11. November, Abends. (W. T. B.)

Nordwestlih von Passchendaele br2ch ein englischer Teilangriff blutig zusammen.

Jn den Sieben Gemeinden und im Sugana-Tal wurde fämpfend Boden gewonnen. Unsere Trupen er- stürmten den vom Feinde auf dem östlichen Piave-User zäh verteidigten Brüclkenkopf bei Vidor.

Die Engländer haben am 10. November ia Flandern, wo sie nah ihrem prahserishen Fuukspruch Carnarvon vom 9. Nooember innerhalb von 3 Monaten 90 deu1sche Dioisionen vernichtend geschlagen haben wollten, wiederum eine {were blutige Niederlage erlitten. Dot reiht fich seit Vionaten ein eñgliicher Mißerfolg an den anderen und dec flandrishe Blut- sumpf verschlingt englishe Division auf englische Division, Vergeblih versuchen die britishen Berichte Truumphe und Siege ihrer Waffen zu verkünden, und die Welt über die hweren Schläge zu täuschen, die die Entente-Einheitsfront im Westen, Osten und Jtalien erlitten hat. Den prahlecischen Worten stehen unverrückbar die ehernen Tatsachen gegen- über, die für alle Zeiten die unvergleihlihen Ruhmestaten es aft gegen die ganze Welt kämpfenden Vierbundes vers ünden.

Das zertrommelte Trichtergelände zwishen Poelkapelle und Padschendaele, das in monatelangen Großkämpfen von den Engländern niht überwunden werden fonnte, sah am 10. November unter außerordentlich blutigen Verlusten fsünfmalige tiefgegliederte Angriffe frisher englisder Divis sionen restlos NMSMIReN en. Nacy gewaltigem Trommels feuer Tonnten die Engländer nördlich von Passchendaele vorübergehend vordringen, bis der Gegenslioß pommerscher und westpreußisher Bataillone die Angriff38wellen des Feindes mit ungestümer Wucht zurückwarf. Zerfezt und zerrissen flutete der Gegner zurück und eriist w unserem vernichtenden Verfolgungsfeuer shwerste Verluste. Die später noh viermal mit fiishen Kräften wiederholten Angriffe hämmerte der Eisenhagel unserer Batterien schon vor unseren Linien in den morastigen Sumpf, mährend an eiazelnen Stellen Kolben und Bajonett den Angze!fer niederschlug. Brandenburgische Truppen stießen dem fliehenden Feinde nach, entrissea ihm Teile seiner Ausgangsstellung, schoben die eigenen Linien vor ‘und brachten Gefangene ein. Erst bei Einbruch der Dunkelheit ließ das starle s na.

Wie in Flandern so bewiesen nah wie vor auch auf dem übrigen Teil der Wejtfront die erfolgréihen Unterneh» mungen unserer Truppen, daß die immer wiederholten britis schen Lügenmeldungen über den sinkenden Kampfwert und die Moral deutscher Truppen ein leeres Gerede jind. Bei dem glänzenden Vorstoß im Chaumewalde hat sich die Zahl der E nes Franzosen auf. 8 Offiziere und über 280 Mann erhöht. Am Hartmannsweilerkopf brachen eigene Sturmtrupps in die feindlihen Gräben ein und brachten 37 französishe Jäger zurück. An mehreren Stellen der Front wurden feinolichs Patrouillenvorstöße restlos und blutig abgewiesen.

Jm Bewegungskriege in Jtalien schreiten die siegreichen Verbündeten von einem Erfolge zum anderen. Unter s{hwierigen Verhältnissen und dauernden Kämpfen haben fie innerhalb von 18 Tagen durch zerklüftetes Gebirge, über breite sumpfige Flußabschnitte hinweg über 100 km zurückgelegt und die Piave in der Ebene von Susegana bis zur Adiia, ‘im- Gebirge bis Belluno erreicht. Während an der unteren Piave sich der Feind zum Kampf gestellt hat, hastet er im Gebirge unauf- haltsam dem Aus3gang der Ebene zu. Jn die dichten Rück- ugsfolonnen des Feindes schlägt vernihtend das Feuer der Verfolger. Dauernd vermehrt si die Gefangenenzahl und dis Beute. Unübersehbar ist das Material, das der E zurü- ließ, unübersehbar ist der Zuwachs an Vorräten aller Art, dis die Sieger in dem reihen Lande finden.

Großes Hauptquartier, 12. November. (W. T. B.)

Westilicher Kriegsschauplaz.

Kurzer Feuerüberfall am frühen Morgen leitete einen engs lischen Teilangriff ein, der nordwestlih von Passchendaele einsezte. Er wurde abgewiesen.

Um Tage blieb de Gefecktslätigkeit in Flandern auf Störungsfeuer der Artillerien beshränft; sie lebte am Abend im Yser-Gebiet zu größerer Stärke auf.

Auf der übrigen Westfront keine wesentlichen Ers eignisse.

Leutnant Mueller errang seinen 33. Luftsieg.

Oestliher Kriegs3schauplag. Nichts Besonderes.

Mazedonische Front. Im Cerna-Bogen nahm die Feuertätigkeit am Abend

erheblich zu. Jtalienische Front. Tatkräftiges Zusammenwirken 1württembergisher und

österreichish- ungarischer Gebirastruppen verlegte dem im oberen Piave-Tale zurückweichenden Feinde bei Longarone den

Weg. :

10000 Jtaliener mußten sich ergeben, ' zahl, reihes Geshüßmaterial und Kriegsgerät wurden erbeutet.

Unsere von Belluno die Piave abwärts vorgedrungenen Truppen stehen vor Feltre.

An der unteren Piave nichts Neues.

m Oktober beträgt der Verlust der feindlichen

guitf meitträtae an den deutschen Froriten 9 Se el- ballone und 244 Flugzeuge, von denen 149 hinter unseren