1917 / 273 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 16 Nov 1917 18:00:01 GMT) scan diff

fahren. Der amerikanische Schoner „Annie Shurith“® L408 Br.N-S.) i gesunken. Der Scaglar d (145 B r.-N.-T) und der französisGste Schjorcr „Andrá“ (188 Br.-R.D.) find wrack qeworden. Der amecrikanishe Dampfer „Pentecost Mitchell“ (4635 Br.-N.-T.) und der - Dampfer „Saxona“ (7416 Br.-N.-T.) sind nach einem Zusammenstoß gesunken. Der französische Segler „La Perou)e (2180 Br.-N.:T.) ist gesunken. Der Segler „Marie Therese“ (170 Br.R.-T.) ist wrack geworden, ebenso der englische Segler „Mark A. Tobin“ (128 Br- R.-T.). Vermißt werden der s{hwedishe Segler „Gustaf“ (483 Br.-N.:T.) und der \{wedishe Segler „Johanna“. Se erfährt der „Maasbode“, daß folgende Dampfer und Sogelschiffe verloren gegangen sind, deren Namen erit jest befannt wurden: Englishe: Der Dampfer „Annapolis“ (4567 Br.-R.-T.), der Dampfer „British Sun“ (5565 Br.-N-T.), der Dampfer „Brodmount“ (5715 Br.-R.-T.), der Dampfer „Cal has“ (6748 Br.-R.-T.), der Dampfer „Georgian“ (5088 Br.-R.-T.), der Dampfer „Howth Head“ (4440 Br.-N.-T.), dec Dampfer „WVian- ch ester Citizen“ (4251 Br.-N.-T.), der Dampfer „San Urbano“ (6458 Br.-N.-T.), der Dampfer „Stadacona“ (6014 Br.-R-T.), der Dampfer „Winnebago“ (4666 Br. R.-T.) und der Segler „United“ (100 Br.-R.-T.). Schwedische: Der Dampfer „Aspea“ (3103 Br.-N.-T.) und die Segler „Jda“ (302 Br.-R.T.), „Sirius“ (163 Br.-

Ne-T.), „Teolinda“ (119 Br.-R-T.) und „Venern“ (127 Br: - R. - T.). Die französischen Schiffe: Dampfer „Fecdinand A.“ (2062 Br.-N.-T.), „Ker

Ya do“ (175 Br.-R.-T.), „Meuse“ (4075 Br-N.T.\), der Segler „Berangere“ (2851 Br.-R.-T.), ? „Magdaleine Davoust“ (148 Br.-R.„T.) und die Ségler „Marie Louise“ (291 Br.-R.-T.), „Mezly“ (1565 Br.-R-T.), „Saint Michael“ (174 Br.-R.-T.). Die amerikanischen Schiffe: Der Dampfer „Hilonian“ (2921 Br.-N.-T.) und der Segler „Woodward Abrahams3“ (744 Br.-R.-T.). Griechische: Der Dampfer „Parthenon“ (2934 Br.-N.-T.) und der norwegische Segler „Victoria“ (710 Br.-R.-T.).

Bern, 15. November. (W. T. B.) Der „Petit Parisien“ berichiet au3 Valenece, daß zwei englische N einem Transporie von sieben nah Frankreih bestimmten Dampfern in der Nähe von Puig auf den Strand gelaufen und verloren find.

Parlaimentsbericht.®)

Der Bericht über die gestrine Sizung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Et sen Beilage, a

Jn der heutigen (95.) Sigung des Hauses der Abge- ordneten wurde zunächst die gestern abgebrohene zweite N über den Antrag der Abgg. Dr. Friedberg und Gez. auf Annahme eines Gesegentwurfs, betreffend Be- freiung der Dissidentenkinder vom Neligions- unterricht, und die dazu gestellten Abänderurgsanträge in Verbindung mit der Besprechung von Petitionen der evange- lischen Gemeindekirchenräte usw. um gesezlihe Aenderung der Bestimmungen über die konfessionelle Gcziehung der Kinder aus Mischehen fortgesezt.

Die Abgg. Ahrens (Klein Flölhe) und Gen. (kons.) wollea dem § 1 des Geseyentwurfs folgende Fassung geben:

8 1. i A Kinder, welle einer staatlich anerkannten ReligionsgeseU\{aft nicht angehören, baben an tem lehzplar.mäßtzen Riligtongunterricht der Schule, die sie besuchen, teitzunehmen, sird aber, wenn dte Eltern bw. blejznigen, die an dcren Stelle die ecligidse Erziehung zu besiimmen habcn, der SGulguf19bedörde gegerüber eine tahirgeherd2z Giflärung afkgeben, zur Uaterweiiung

“im Katechttmus nit heranzuziehen. Da, wo ciu gesondeiter Kätechismustunterrit statlfindet, sind die Kinder ven den tafür be- stimmten Uatercichtsitunden zu befzeten.

f Abg. Namdobr (freikons.): Wenn uns heute in di ser s{wercn Zeit cin Mann fehlt, so ist es dec vastorbene Abg. Hacken- berg. Er fehlt uns allen und vor allem den Natiorallikeralen O Er rerstand cs, die \ckarfen Gegensäte aut- avgleichen. Au der Kbg. Dr. Cawpe i zu unserem Bedauern niczt unter uvs, Er würde sich aber auch übcrzrugt Haben, daß man es nit allen recht machen fann, selbst Herrn Hoffmann nit. (Adg. Adolf Hoffmann: Verclustlisle!)) JIch hätte aller- dings lieber einen anderen auf die Vetlustliste gesckt. Eefreut bat es mi, daß Herr Hacnish mit urs in der Kommission zu- fammergearteitet bat. Ec hat mér allerdings dort ncch besser g?’allen als gestern hier Daß ex {ich neuorter tie:t bat, gereicht thm gewiß nickt zur Unehre. Herr ton Zecliß hat seinerzeit gefegt: „Wenn ich niht mehr wandetbar wäre, d. h. ni&t zu- und umlernen möGte, dan würde G überhaupt keia Politiker seir.* Mit dee Berufung auf vie Männer tu den ScHhüyzengiräben jollte Hecr Hcffmann endlich aufhöcen. Die ta den Schügzergräben haben ctwas anderes zu tun, als ih um OQuisquilien ven Kopf zu

¿erbrechen; sie haben das Vaterland zu vetteidigen und kümmern fi wabrbhastia nicht um die preußlsWhe Wahl. rechtdreform oder die Disside-rienfiage. Gewiß gibt es auch

in den Shüßengräben Dissidenten. getar, wir haben uns in tiyren n‘cht getäust. Es gibt aber ¿wet-rlei Disfidenten. Die einen erkeunen tim Cheistentum eine Kultur- mackt und wollen si? au tn ter Schule nit misser, andere sind aus Teinliden Momenten aus der Kirche au8g“1reten, weil fie ch über den Pfarrer, Lebrer, Schulzen oder wer twoeiß geärgert haben und denen es naher leid tut, daf ibre ursQultigen Kinter dafür büßen müssen. W-8 run die Sade felbst betrifft, so gefällt uns der KommtisKons- ontrag au nièt in allen Stücken. Es is eben hier ales auf Erden Stülroerk, Wir werden abec troy unserer Bedenken für den Kom- prom'ßanirag stimmen. Die dazu gesteliten Anträge lehnen wir arôßtei teils ab. Wenn der Geist des uns zu früh genemmen-n Dackenberg üker uns \{chwebt, #9 wird diese Beratung nicht zu kurz

tommen. (Schluß des Blatles.)

Sie hate ihre Pilicht

*) Ohne Gewähr.

Literatur.

Die Kriegêgeseye. Zusawmenstellung der sämtliken aus Veranlassung des Krieges für das Deutsche Nei in dem Reichg- gesc§tlatt* und in dem „Zentralblatt für das Deutsche Reich“, für Preußen in der Gesezß)ammlung und in den Mtristerialtlätteru fúr irne1e Verwaltung, Handel und Gewerbe, Lantwirtlschast, Do- mänxen und Fozstey, geistliße und Uater!tchitangelrgenhciten, Gcsch- geduvg und Nechtepflege ver bfertli{ten Erlasse urd A!druk detselbeu, insoweit dieselben für die G-rite, Verwaltungobei örden, Grund- besi, Banken und kaufmänutsGen Waikehr oder sonst von all- gemeirsræœ Bi deutung find, mit Satregister von Justizrat Qr. H. Jünger In Wietbaden. Zweite Auflage, XXXVI1 und 934 Seiten,

Helwings#e Veilsgstufbandluns, Hauvoter. Sh. 9,50 #. | Bon dan Kciegkgescgea Und aBondauugsten ft: im orften Teil bioser um fangreigean Samml ng die für vas Deuties- Reis ergargtr9 gtie näch ca der Z itioïge und fcdaan faUlib nunc 13 R (:sg-bieren ccordnet zusammengesicÜt; im pweiten Teil folgen cic aus Bnla2ÿ des K -ieces für P: euß7u verdffenilicgten 2.10, naß ben Sebieten der cinzelnen Vétnistectcn geordret. Wichtigere VersSriften von allge- meiner Vetetutung find ln beiden Teilen im Wortlaut cb- gedruckt, die weniger willigen uoter genauer Verweisung auf die Sielle der Veröffeutli*G1ng angeführt. Ja der neuen Auflage ist der wörilie Abdruck von Ellasen în beg auf die Krieg6wohlfzbcispflezc, Unterfiüturgfansprüce, Dientlbezge der Beamten und andeie die Beamten, die Seaeiude-

und sonstigen Verwaltunzsbehörden betresfeabe VBerhälinijfte er- weiter. So hat ch die Gefamtiatl der u1ammengeiteltckA Grafe

für das Reif und für Preußen auf 1932 un» die dex abgedruckFten Erlasse auf 702 erb3ht. Die Urbarsicht über die ver!Gtedenen Gruppen und das Lufsuchen der einzelnen Eciafse erleichtern etn augtübrliGes (28 Sciten umfafsendez) Inhalt5yerzeihnie und cin ersFövfendcs (09 Selten: ¡äblend-6) SeWuerzcihri3 naD der BuF- Nobeznfolge, das einheitiih die für bas Reih und für Preußen ver- öffentlichtei Erlaffe zusammenfaët. De Bedeutung der verdienst- lien Zusammenstellung ter .Kritg9zeleg2 und -verozdnungen wtrd, zumal roenn si- fortgeseut wird, úb2r das Ende des Krirces sort dauern, da etn sebr erhrblitcr Teil der Kri gägesetzgehung tn feinen Folgen in dec Friedenszeit foriwirken wied cher auch in sectacr SElltigkeit auf fe ausgedehnt rorrden dst: und andererseiis diese Sesetzzebung in alen Kreisex ovch für spätere Zeiten etn erheblihes, ihren vatecändishn, wirisGaitihen und w:fersFasiliGen Zw: Fen entsprecjendes Jatcrefse branspruäun darf.

Die Zivoilprozefordnung in ver y2m 14. Fuli 1914 ab gelteadea Fassung, unter Beifügung der füc die KriecEzcit getroflenen Adänderuogen crläutert du:© diz N-&ispre®&nung nebit Lygaben über die einsGlägiie Literatur von Dr. Otto Waxrneyer, Oberlandel- gericit9cat iu Dresden. terte Auflage. XVT vod 1213 Setten. Lipzig, Noßbergi@2e Berlazsbuchhandlung. Seb. 19 „1. An ders selden Wise, wie ia der Warneyeschen Handauêgabe des Bürger- lichen GerseßbuXs dies2s unter Mitteilung der gesamten etäislügigen und verdffentlichten Netipreunz erläutert worden, it Hier dle Zivilprozeßordnung unter erschöpfender Verwertaog der sle betreffenden oberstricterlihen Entscheidburgstn brarbeit:t. Es find die ganze seit ihrem Inkrasttreten ergorgene Kehlsycee(:ng des NRelchageri is und für die Zeit rah dem 1. Januar 1900 auc) die veröffentlichten Sprüche dzr übrigen ObergeriSt- zur Erläuterung threr VersFriften heran- gezogen und dabet die in den Entscheidungen autgesyrochenea Reckts- gruudsäße mögli wertgetreu wiedergegeben. Spstzmatistze Au- ordnung der einzelnen NRechttsätze, ihre #Sliederung unter fettgedruckten Stichwörtern und Hervorhebung dis Wiseatlicjiten im Diuck er- leitera de Uebersit über den umfazgreihen Erläuteruncéstoff. Den mitgeteilten NeStésprüßen beigefügte genaue Bngcben tarüker, wo sie nrt den Gründen veröffentlicht worden find, erm3glihen ein Nachichlagen und elngehenter:s Studium der ErtsEetitungen, woutiti der Praxis und auch der Wifsen\Yxft gedient ist. Ein weiteres Mlitel, ih \chGaell zureGtzufinden, bieten der Praxis urd namentlich der WissensHatt die ebenfalls kb eigecebenen, tu der Hauptsache ch auf die Zett nad dem 1. Januar 1200 beschtänkenden Literatarnahaeije. Eine Anzakl prozessualer Bestimmungen ist für die Dauer des Kriege] durch Noiverorduungen abgeändait oder ausçesckaltet worden. Diese Verordnungen sind mitaufgeno:nmen und gleihfalls erläutert, der eigentlih?- Ges-geftext aver unanzetastet getliebin, da der vor- ¡legende Handfommentar ia qleihzr Weise für die Kriegézit wie darüber hinaus für die Arbeit im Frieden bestimmt sein soll. Die in den Text ter ZPO, seibst eingreiferden Kr!'egtverordnungen sind in einem f, gebradt, während bei ven betreffeaden Paregrapben des Geicyzes auf die für die Friectzeit getroffenen Bbänterun: en hingewies2n wtrd. *ls writere Beigabe ist dis am 1. Okiober 1914 in Kraft getretene Ge- bübrenordnung für Zeugen und SaL&verständice hinzugetügt und in

derselben Weise erlgutert wie die ZPO,. 16, Kued bier sind dic in den oberstri@terlihen Entscheidungen ausgespro@enen Nechtsgrund- säge genau, mögliFit woitgetreu wicdergegeden. So kann der War- neyersde Kommentar, dessen GrauWbaukeit noch dur) ein fehr aus- führtibes GSachverzeiuis ertött wird, au ferncshta als zuveullssige Uebersicht über die einschlägige ReWtsprehung, namentlih d!e tes ciW8gerißis, geitens

In „Recht und Wirtschaft", der Monalbshtift des Vereins ¿ur Förderung zeitgemäßer Nectapsl-ze und Verweltung „Net und Wirtschaft“ (Schrisileiter: Negierungüörat Dr. Frit Ratbenau, Beritn, Karl Heymaennk Verlag), die au im Jahrgang 1917 Juristen ur.d Laien für dle dringendflen Fiagen des Nets und Wirtsaitslebens mannigfah? Auregunzen bictet, mat der Landgeziltspräsident, Sehcime Oberjusttzrat van Erke!ene (Cöln) Vo:rsG!äa2 zur Beo s{chleunicune, Bereinfohung und Verbilligung dexr Re§töyfle;.e, Der Geheime Jufllz- und Oberlandesgerihtörat Scnetder (Stcttin) erbliÆ den wesent'iGen Kernpunkt dec Umgestaltung unseces bürgerli@en Sireltvetfahren8 dacin, daz der Richter im Dibllprozes die strittigen KLatsa&ern, untex Mitwirkung der Anwaitscaft, in der zur Regel erbobenen p2rförlichn Verhandlung der Siretiteile \&bs#|t ermittelt und fesistelt. Rechtéanwait und Privatdozent Dr. Naßdaum (Berlin) roill zur Entlastung der ordentlichen Gerichte ständige arailie Shtedégerichte, umgeben mit allen Re&tsgerant:en, unter dem Vorstg von Juristen end dem BVeisiz von Vertretern der siretteodeu Antecesscrtengruppen eingeführi wisicn. Ein Beitrag ton Prefefsor T-umpler Ee bandelt von der „NRehi8n9} bes Eauswanns*. Vie Krieg8zeenugeturg babe neue Nechiodegriffo ia un2rwüns{t großer Zak! ctagerührt: Kettenhandel®, „Segeaitand des täeliden Bedarfs, „überraäßiger Gewinn* usw. Die Beunrußbigung der Handelskrelse zu bebeben, set

nur mögli, wenn Kaufmona und ‘Ritter zusamumenarbeiteten. Die Anbörurg von SagZverständlgez cer.üge nicht. Nitt

7e

nur dem S@öffeage:iht, so1dern au) den Straflammtrn selten Kausleate als Beisiger zucewizsen werden, Ja elnen deu néveslen Stand der Nectiprcung beröcksihtigenden Aufsag über vriegd- wucher und Gegenstände des täglthßen Bedarfs" zeit Miuntstertalrat Dr. Karl Meyer (München), daß untere höchsten Berichte \tetig in gerehtem foztalen Gwpfiaden daran feitgchattea täten, daß diz durch den rieg geicdafene ginstige Konjunktur nit von den Verkäufern ¡u Lasten der Käufer u2gebeutet werten dürse, um uns eln Durdl- haltea zu ecudltGen und dafür zu sorgen, taß tec Bedarf unsercs Veiïes che Wucherpre!se gedeckt werde. Die Meyershen Aus- fühturgen unkterzieht der Neicé8gerihtsrat Dr. Neukamp in einem , Was ‘ft „unter Gegaenstänzen des täglihen Bedarfs zu veritehen ? übersGriebenen Artikel eluer kriti&en Wücdigung, wobet er hervorhebt, daß sie gceignet scten, Rechtsursicherhett hervor- zurufen, und dies an einizea Beispielen nachzuwe!sen su@;t; er empfitlt, zur Beseitigung der aufgeworsenen Strei!feagen eine Bun- de8rat8derordriung zu erwirken, die die einzeïnen Grgenitände des igs ichen Bedarfs abscckließznd aufzähtt. Unter der Ueberschrift „Erbe fet das Vatctkaz2b nimmt der Senattp1äsident Ning (Berlin) Steluyg ¿u den Fragen, inwieroelt das Reich mangels einer Ner- fügung von Todcs tegen unter Auss{l‘eßung von Verwandten Eche sein und wiewelt es gegenüber solcher Ver ügung Anspruch auf den Na@laß haben foll; während ec die Bes&ränkung d2s aecsctlidea Grbrechts der Verwandten zugunsten bes Neis unbedingt bejaht macht er ‘gegen die Einräumung etnes Pflichtteilean vruds tes Reichs gewidtige Bedenken g-ltend. Dn cinem uffag über „währunatvolitishe Fragzn* behondelt Dr. Frauz Radernaker (Cöln) den Wünftigen Zahblungtmittelbidarf, Ver- zinsung und Tilgung der Kriegsanleihen, bekärnpit dic rein gcwohns h-itömäfitge Verwendung der Goldmünzen im inneren Zoh lung, y@fehr uvd bespriht ben B:sivlaldo un]erer Zablungdbedirg :1 gzn na) dem Kiiege. Er besücoortet, in die Filedens- und Haudeike verträge eine Bestimmung desz Inkbaït# aufzunetmea, baß ter dems WŒWäjrunc® und Seldpolilik durch das Ahyglond

fehr die

erglishe Ne@Wtspreurg von dem forst M-ccht dem i dad

Feinde gegenöber glaubt acwecih-n zu f #:0t der Oberlandesgerttsrat Dr. Sas (Hamburg) el Besprechung ein2ec Reihe enrgliicer Priferg-riWtesprüße {ej iz.d-m er tarlag!, daß die enzitite Þ arif ch niqt rur riß um dis örtiidea SHranten für die Auele,ung des Prisenrechts kümmert foudein auch den Kras der Personen, deccn Eigentum dem Se-ebeut-' recht vaterliegt, sowie der dem Priscnrecht unterlie.end?n Gegenslänte willfirlih erroeitert, anterirseits aber au w Ufünlide EiaiGränkunzen des Worilauts vericiedener internaticnaler Verträge vornimmt, F Oberlande?geriWtsrat, S heime Justizrat Wiecuszowski (Cöln) he, handelt das türfihe Necht in den Grundzügen sekner Entwiäung: vie Arbeit hat mit Rülicht auf tie abgeshlc fenen deutsh-türkit@en YBeuiräze besondere Bedeutung. /

Theater und Musik,

Im Köntiglihen Opernhause wird morgen, Soun: abend, „Mignon* rit den Damcr Jülich-de Vogt als Gast, Herwi und den Herren Kirhnec und BaGmann in ten Hauptrollen au geführt. Viusikalisher Leiter ist ver KapeU:neister von Strauß,

Im Könitglihen Schauspielhause geht mergen dag Sqauipiel „Könige" tn Szene, fn den Hauptrollen mit Frau Schlüter und ten Herren Ehrle und Mühlkofer beseßt. Spielleiter i| Dr. Bru.

F121 dir am Montog in der Volk3bühne (Theater am Bülow, plaß) statisindenden Erifaufführung von Emil Götts dramatisckem Sedi&t „Edelwild*“ sind die Hauptrollen folgendermaßen beseßt: Harua al Rasid: Ludwig Wüllner; Ali, Sobn des veistorbenen Statthalters von Basra: Paul Hirtmann; Sulecika, seine Geli-bie; 5Naria Kein; SGeih Zbrahim: Emii JIavnirgs; Masrur: Konrad Veidt; Dijaffar: Sicrgmund Nunbeg. Der Swauplaß des Stü ift Bagdas, WBühaenbilder und Gewänder find nah SEniwürfen von Ernst Stern angefertigt. Spielleiter ist Fervinand Gregori.

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Der Konzovibonichi befindet fi in der Zweiten Beilage,

Marimigfaltige®,

In der gestrigen Si2ung der Berliner Stadtverordneten lagen zu dem &rlaß des Okerbefetlihabers in den Marken, betreffend di: Sechneebefeitigung, yxn mehreren Seiten dringende Inträge vor. Angenemmen wurde folgender Antrag des Stadte, Cassel: „Die Verjammlung ersuhi den Magistrat, mit dem Oberkommando Verhandlungen dabiu zu pflegen, doß dur geeignete Anordnungen der Zweck des Erlasses unter Vermeidung ven unndôtigen Härten und. Bekästtcungen erreiht wird." Ferner wurde ein Antrag angenommen, wonach der Mazistrat ersuht werden soll, auf mdalidst baldice Eröffnung der städtischea Badeanstalten btazuwirkcn,

Der BürgerautsGuß Broß Berlin wird am Sonntaz, den 18. d. M.,, Mitiags 12 Ubr, im Zirkus Busch elne d Wexrbeversammlung abhalten. Ueber die Frage „Was roill dir Bürgerauêts{uß Groß Berlin?" werden \y:eGen: der Neichbtags avgerordnete Gustav Bauer, 2. Vorsigender der Generalkommtssion der Eewerksaft:n Dutsblands, der Landtag8abgeordnete Oskar Mever (Frankfurt), Syndikus dec Handelskammer in Berlin, Karl Rahardt, Borsigender der Berliner Handwoerkekammer, und der Reichotagéabgeorduete, Geheimer Justizrat Professor Dr. Nießer, Präsitent des Hansabundek.

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Hannober, 15, November. (W. T. V.) Amtlich wid ge meldet: Heute vocmittag gegen 6 Ubr fuhr ter Personenzug von Barsingbausen auf dem Bahnhof Hannover auf eine Ad- teilung Personenwagen. Die Adteilung war mit Militär etnige Stunden vorber cingetrceffen und beiseite gesegt, um auf einen später fahrenden Zug übergeführt zu werden, Die Maanschaften waren grôößtenteils ausgestiegen. Won der tn den Wagen zurüdgebltebenen

Geyäcéwache wurde ein Mann getötet, zwei s{werer verlehte Personen sird ins Garnisonlazæett überge ührt, vier leiht Verlette seiten thre Neise fort. rIeinand verlekt.

(Fortsezung des NichtamiliGen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Von den Reisenden des Personenzuges ist

Theater.

Königliche Schauspiele. Sconnab.: Opernhaus. 251. Dauer- bezug8vorstellung. Dienst- und Freiplätze sind aufgehoben. Mignon. Dper tin drei Akten von Awmbroije Thomas. Text mit Benugung des Goetheihen Homa"s „Wilh-Im Meisters Lebrjahre“ von Viel Carrs vnd Jules Barbier, deutsch von Ferdinand Gumbert, Measitalische Leitung: Herr Kapeclime'st-er von Strauß. Spielleitung: Herr Badbmann. Bakett: Horr Balettmeisier Gracb. Chöre: Herr Professor Nüveïk. Anfang 7} Uhr.

Swhauspielhaus. 254. Dauerbezugsvorstellung, Dienst- und Ein Schauspiel in drei Auf-

Frelpläve sind aufgehoben. Könige. zigen von Hans Müller. Spiclleituag: Hecr Dr. Bruck, AÄnjang 74 Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 252. Daverhezugsvorsteüung, Dierfb- und Freipläße find aufgehoben. Rappeltovf, (Berliner Fafsurg

Oper în drei Aufzügen Musik von Leo Bled

Diensf- und

fel in Sau i

von „Alpea?bnig und Menschenfeind®.) yach) F. Raimuad von Richard Batka. Anfang 7F& Uhr. N L , Schauiplelhaus. 255, Dauerbezug6vorstellung. E find e Be Näubee. Ein n Ü wzugmn boa Schiller. iei 5 err . ntang 6 Al, i ch pielleitung: H

SFamiliennachrichten.

Verlobt: Frl. C / ‘R, Deintlé Node digte Schulz mit Hrn. Oberarzt d. R. D

Geboren: Etn Sohn: Hrn. Oberamtmann Richard Alter (Kall-

vorwerk), G A Fr. Utta ron Gadow, geb. Freiin von Winhingerode

(Drechow).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. T y r o l, Charlottenbur. Verantwortlich ur den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstells: chnungsrat Mengering in Berlin. Verlag der Geschäftsstelle (Menger in g) in Berlin. Deuck der Norddeutschen Buchdruckerei unnd Verlagsaustalh, i . „Verlin, Wilhelmftraße 392, : j

Füns Beilagen

alt unbillige SüHwlerigkelten Wie

bereitoi wadaa dôrfen

(einschließli) Warenzeichenbeilage Nr. 91)

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Varlamentsberihßt.*)

Preußischer Landtag.

IPSS Haus der Abgeordneten T7 94, Sißung vom 15. November 1917, Mittags 12 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Burcau.)

Am Regierunagstisch der Finanzminister Herg t.

S Dr. Por sch eröffnet die Sigzung nach 1214 Ag...

Das Andenken der seit der leßten Siyung verstorbenen Abgg. von Kohße (kons.), von Werder (kons.) und Bethge- O (kons) ehrt das Haus durch Erheben von den Be i j Ausgeschieden i} der Abg. Dr. Friedberg (nl.), der durch seine Ernennung zum Vizepräsidenten des preußischen Staatsministeriums fein Mandat verloren hat.

Nachdem das Haus auf Antrag der Rechnungs- fommission bezüglich der Rechnungen der Kasse der Ober- rechaungstkammer für die Rechnungsjahre 1913, 1914 und 1915 Entlastung erteilt und die N von den Staatseinnahmen und -ausgaben für die Rechnungsjahre 1913 und 1914 zur Kenntnis genommen hat, erledigt es den Gesegentwurf, betreffend weitere Verlänge- rung der Geltungsdauer der Verordnung über Sicherstellung des kommunalen Wahl- rechts der Kriegsteilnehmer vom 7. Juli 1915 in erster Lesung und nimmt ihn in zweiter Lesung unver- ändert an. _

Den auf Grund des Artikels 63 der Verfassungsurkunde erlassenen Verordnungen über Aenderung der Amtsgerichtsbezirke Dinslaken, Ober- hausen und Duisburg-Ruhrort, über die Ver- längerung der Amtsdauer der Handels- fammermitglieder, über den Erwerb von Neichskriegsanleihe für Stiftungen, stan- desherrlihe Hausgüter, Familienfidei- fommisse, Lehen und Stammgüter und über die Verlängerung der Amtsdauer der Beisißer des Oberschieds8gerihts in Knappschafts- angelegenheiten zu Berlin und des Knapp- shafts\chiedSgerihts zu Breslau stimmt. das Haus ohne Debatte zu.

Dann folgt die erste Beratung des Gesehentwurfs, betreffend Aenderung der Firma und Erhöhung des Grundkapitals der Seehandlung.

Finanzminister Hergt :

Wie gegenwärtig alle unsere wirtshaftli®en Mafmahmen mehr oder weniger durh Rücksichten der Kriegêwirtschaft und der nahfolgen- den Vebergcngs- und Friedenewirtschaft bestimmt sind, so liegen auch bei dem vorliegenden Geseßentwourf, mit dem ich heute die Ehre habe, mich dem bohen Hause zum erstenmal in meinem neuen Amte vorzu- stellen, die leßten Ursachen in einer kriegömäßigen Entwickelung der Verhältnisse bei der Scehandlukng und ihren Konkurrenzinäituten und in dem Ausblick auf die nah dem Friedenss{luß bevorstehenden Zeiten einer starken finanziellen Anspannung und Belastung, süx die der

Aqu

Staat sih mit dem ersorderlichen finanziellen Rüstzeug rechtzeitig wappnen muß.

Der Gesetzentwurf sieht eine Erhöhung des Grundkapitals der Seehandlung von rund 100 auf 160 Millionen vor und begründet dies auf doppelte Weise: teils mit einer gewaltigen Steigerung des Ge- schäflsverkehrs der Seehandlung, zum anderen Teil mit der zunehmen- den Konzentration und Machtverstärkung, die wir während der Kriegds- jahre und noch bis in die allerneueste Zeit bei den Großbanken haben vor sich gehen sehen. Dieselben Gründe haben {on einmal im Jahre :904 ¿u einer Erbébung des Grundkapitals der Seehandlung, und znar damals von 34 auf 100 Millionen, geführt. Wenn wir Heute mit ciner ähnlichen Begründung wiederum eine Vermehrung des Grundkapitals erbitten, so verlohnt es sich wohl, zu untersuchen, wie sh die damalige Erhöhung in der Zwischenzeit bewährt hat.

Meine Herren, die Periode von 1904 bis 1914 war, wenn aub die Volkswirtschaft beim Abschluß einen großen Aufschwung buchen fonnte, für die Geldwirtshaft des Staates recht wenig günstig. Ste stand unter dem Zeichen gewaltiger Konjunktarshwankungen. Die ersten Jahre begannen mit einer Hohkonjunktur. Dicse wurde abgelósi von 1906 ab durch eine Niederkonjunktur, die fh dann in den teßlen Jahren wieder in eine Hochkonjunktur umwwandelte. Die Hoch- konjunftur der ersten Jahre war von einer starken Geldversteifung be- gleitet, die nachher zwar einer Geldflüssigkeit' Plaß machte, in den leßten Jahren der Periode aber wieder in eireer ebenso starken Geld- knappheit wiederkehrte. Der allgemeine Zin&fuß stieg unaufhaltjam, Und der Staat sah sich deshalb genötiat, au seinerseits zunäczft von dem 3 % igen Typ der Staatsanleihe zum 314 % igen überzugehen, dann zur Staffelanleihe mit 4 %, endlich zur 4 % igen konsolidierten Anleihe. Seine Kreditbedürfnisse wuchsen ins Niesenhafte, teils wegen der mit der Hocbkonjunktur zusammenhängenden Ansprüche der Be- trieb8verwaltung und des Anwachsens der gesamten Staatswirischaft, teils wegen der Defizits, die in den Zeiten der Nicderkonjunktur ent- standen waren, Meine Herren, ih brauche nicht näher zu \ildern, wie groß unter diesen Umständen die Schwierigkeiten für die Sec-

handlung waren, die ja den Kreditbedürfnissen des Staates Nechnung iu tragen hat, ihre Aufgabe zu erfüllen, wie zahlreih und wie umfang- rcih namentli die Stüßungskäufe waren, die sie am óffenen Markte maden mußte, um gelegentliche Kurs\chwankungen der Staatsanleihen zu verhüten, Aber der Staat hat allezeit an seiner Seehandlung ein? treue Helferin gehabt. Sie hat es verstanden, niht nur seinen An- forderungen gerecht zu werden, sondern auch noch eine Rente heraus- Wuwirtschaften, die das in sie hineingesteckte Kapital des Staates als fine ret gule Kapitalanlage erscheinen ließ. Aber das war nur mog- lich durch die vorangegangene Grhöhung des Grundkapitals, und schon P e it dne iter deer .

Ee eiae ; zum Deutschen Neichsätzeiger und Königlich Preußishen Skaatsanzeigen:

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Freitag, 16. November

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am Gnde der Periode zeigie sih mehr und mebr, doß diese Erböbun: unzureichend war. Da tam der Krieg, und mit ihm änderte fi die ganze Gesckäftêpgebarung der Seehandlung von Grund auf. Gs galt nicht mehr, Sigatsanleißen am Markte unterzubringen, denn tun Interesse der Kriegsanleihen konnten die Bundesstaaten Staatsanleihen mcht mehr avslegen, es galt nichi mehr, Stüßzunçefäufe zur Hebung der Kurse der Staglsanlcigen zu machen, denn es fehlte ein Börsen- verkehr mit offiziellen Kursen. Statt dessen aber traten kurzfristige Kreditansprüche des Staaies an die Seehandlung in außerordentlicem Umfange heran; in der Begründung ift z. B. hervorgehoben, daß fich im Jahre 1916/17 ihr Umsaß an Schaßanweisungen auf 624 Milliarden belaufen babe. Und außer dem Staate sind eine große Anzabl von Kommunen, Kommunalverbänden, öffentliden Kassen, offentlichen An- stalten mit ihren Anforderungen auf die Seehandlung gefallen.

Auf der andern Seite hat ie große Geldflüssigkeit bewirkt, daß

der Seehandlung bedaitende Geldmitiel zuströmten, und fie ist deshalb imstande gewesen, alle diese Anforderungew auch zw erfüllen. Die Folae war, daß der |Beschäftêverkehr ganz außerordentlich gewachsen ist. Die Herren finden in der Tabelle, die der Begründung des Gesezentwur\b beigefügt ist, die näheren Zabisen. Jch möchte hier nur ganz kurz einige davon herauêgreifen. Der gesamte Buchunisaß der Seehandlung ist vom Jahre 1903/4, d, h. dem leßten Jahre vor der früheren Kapitalscrhöhung, nüt rund 5 Milliarden gestiegen im Jahre 1913/44 auf anehr als 21 Milliaroen und betrug im allerleßien Jahre die bobe Summe von 114 Milliarden. Eine ganz ähnliche Bewegung ‘haben wir bei den Bilanzsununen. Die Bilanzsumme belief sich im Jahre 1903 auf 588 Millionen, 1914 auf 619 Millionen und im Jaÿre 1916/17 auf 5 554 090 009. Das gleiche war der Fall bei den fremden Geldern, d. h. bei den Depcsitenguthaben, den Guthaben in laufender Nohnung, den Guthaben anderer Banken. Da sind die entsprechenden Jahreszahlen 48 Millionen, 89 Millionen und 114 Milliarden.

Jch muß bei diesen fremden Geldern noh etwas verweilen. (Fs ist ja selbstverständlich, daß die Seehandlung die an sie herantretenden Ansprücke der öffentlihen Korporationen niht aus ihrem eigenen Kapital befriedigen fann, sie muß dazu an den Markt gehen, sie muß im Wege des Depositenverkehrs die Gelder von ihrer Kundschaft heran- ziehen, so gut sie fann. Sie tut das nah altbewährter Sitte in einer, Weise, daß sie nicht etwa in wildem Konkurrenzkampf den Privat- banken zur Last fällt. Sie tritt s{onend gegenüber den Privatbanken auf, und sie hat deshalb, was von den Banken wahrscheinlich mit besonderem Dank begrüßt morden ist, darauf verzichtet, das Land mit einem Neß von Filialen oder Depositentassen zu überziehen. Aber sie braucht den Depositenverkehr, sie muß dafür sorgen, daß thr die Gelder zusließen. Nun ist es ein banktechnischer Grundsaß, daß fich die Höhe der Devositengelder in einem angemessenen Verhältnis hält zu ber Höbe des Grundkapitals und der Neserven, also des eigenen Kapitals, das die Haftung, bie Sicherheit für die Schulden aus den fremden Geldern borstellt, Welch außerordentlicher Wert diesem Grundsaß beigemessen wird, können Sie bei jeder Privatbank sehen, wean Sie ihre Ankündigungen Tesen. Da steht immer: Grund- fapital fcundsoviel, Reserven scundsoviel, im ganzen eigenes Kapital \oundsovicl, wdemgegenüber Depositengelder soundsoviel. Auch die Seehandlung muß zur Anlockung, zur Beruhigung des Publikums auf genügendes Eigentapital hinweisen können.

Wies steht es damit nun heute? Auf der einen Seitz 1% Milliarden fremde Gelder, Was is auf der anderen Seite gesdeben? Seit 1904 hat sih das Grundkapital nicht im geringsten geändert. Nur eine kleine Veränderung is eingetreten bezüglich der Reserven. Früher hat die Seehandlung Reserven niht anfammela Fönnen, weil es üblih war, daß sie ibre gesamten Ueberschüsse der Staatskasse zuführte. Da ist im vorigen Jahr eine Aenderung ein- getreten. Auf eine Anregung des Haushaltsaus\cusses dieses hoben Hauses, die von den Regierung mit Dank bogrüßt worden ift, bat man sich ents{lossen, die außergewöhnlichen Kriegsüberschüsse ver Sechandlung des leßten Jahres dazu zu verwenden, um einen Neservefonds zu bilden. Dieser Neservcfonds beträgt 16,3 Mil- lionen Mark. Es soll auf diesem Wege, wenn irgend möglich, fort- geschritten werden. Wir wollen darauf Bedacht nehmen, auch weiter- hin- solhe Reserven zu bilden, wenn es geht, soweit nicht etwa der ¡Staatshaushalt darunter Not leidem würde, vorausgejeßt aljo, daß nicht ein solhes Defizit im Siaatshaushalt entsteht, daß rir not- wendig auch diese Mittel, diese Uebershüsse der Seehandlung brauchen. Mie nah lder Nichiung sid; die Verhältnisse entwickeln weiten, ist bei dem trüben Bild der jeßigen Finanzlage recht zweifelhaft. Jch kann desbalb nicht gut anders als heute nur mit 16,3 Millicnen Mark renen. Das gibt 116,3 Millionen Mark Cigenkapital der Seehandlung, und darüber kann kein Zweifel bestehen, daß dieses Eigenkapital von 116,3 Millionen Mark gegenüber einer Summe von 124 Milliarden Mark fremde Gelder zu gering sind. Wir müssen also dafür sorgen, daß die Seehandlung wieder mehr Betricbskapital erhält.

Gs tönnte bier eingewendet werden, es handle sich nur um Kriegszeiten und anormale Verhaltnisse, Gowoiß, meine Herren, der ganze Umsaß der Seehandlung, wis er sih heute darstellt, die Höhe der fremden Gelder, sind durch den Krieg hervorgerufen, und wir 1gehen ja ganz anderen Verhältnissen entgegen; |dws Gelder, die lder Seehandlung im Kriege zugeströmt sind, werden wieder fortströmen, Verwendung finden im Retablissement der gesamten Volkswirlschaft. Aber, was folgt daraus? Soll die Seebandlung die Hände in den Etoß legen unt! sich dabei beruhigen: ich warte ab, (bis die fvemden Gelder wiederkommen? Nein, im Gegenteil. Die Ansprüche des Staates, der öffentlichen Korporationen, werden nach dem Kriege genau in demselben Maße sich steigern, wie umgekehrt das Geld von der Seehandlung abwandert, und unter den Umständen ist die Seehandlung erst recht verpflichtet, ihren Geschäftsverkehr zu ver- größern und Depositenkundschaft an sich heranzuziehen, und das umsomehr, als vershicdene Momente hinzukommen, die ihre Stellung

hat sie, wie das in der Begründung ausgeführt ist, ihr Grundkapital außerst liquide. papteuven bei der Seehandlung sich bei dem letzten Abschlusse nur auf 17 Millionen Mark beliefen, während sie früher übermäßig hohe Bestände festlegen mußte, um vie Stüßungskäufe auf dem Markte vorzunehmen, Betriebsfapitale wird fie sib leider nah dem Kriege wieder gestellt sehen. im Ausgleic-sfonds zu ihrer Verfügung. tannt, daß dieser Ausgleihösfonds moglichst liquide angelegt werden sollte. Seehandlung überwiesen, wo fie in ihren Geschäften arbeiteten. Ausgleichsfonds ist vers{chmwunden, und wann man wieder ibn mal

Es ift schr interessant, daß die Bestände an Wert-

Vor diese Notwendigkeit der starken Festlegung ihres

Ferner: fie hatte vor dem Kriege allein 300 Millionen Mark B Dem hohen Hause ift be-

Deshalb hat die Finanzverwaltung 300 Millionen Mark der

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avffüllen wird, und ob es dann möglich sein wird, die Gelder wieder

der Sechandlung zuzuweisen, ist mehr als zweifelhaft. Also auch

diese 300 Millionen Mark sind der Seehandlung entgangen. Die Herren werden mir zugeben, daß unter diesen Umständen eine starke Erhohung des Betriebskopitals erferderlich ist, eines Betriebs- tapitals, das, wie erwähnt, die Seehandlung in den fonmenden \{hweren Zeiten wahrscheinlich bedauerlicerweise sehr oft festlecein muß in den Stüßzungskäufen, die sie auf dem Markte vorzunchmen hal. Nun tritt ja dazu noch cin zweites Moment, auf das ib im Eingang meiner Ausführungen bereits hingewiesen habe, die Rücksicht

auf die Konzentrationsbeweaung bei den Großbanken. Meine Herren, Sie finden in der dem Geseßentwurfe beigefügten Tabelle, wie sich die Geldberbältnisse bei den Großbanken

entwidckelt haben. Diese Zusammenstellung ist heute \{chon weit überholt, die Bewegung hat noch in den allerleßten Wechen sich forbgeseßt. Jh kann Ihnen einige Beispiele sagen, wie stav! auswärtige rSnstilute von den hiesigen Großbanken ausgenommen worden sind. ; ! Im Jahre 1914 hat die Deutsche Bank die Bergis(-Märkische Bank ün fich aufgenommen. Es folgte die Diskonteggsellschaft mit dem Schaaffhausenshew Bankverein. Dann gliederte sih die Deutsdte Bank wieder ‘den S{lesischen Bankverein ‘urd die Nordbcutscte Krevitanstalt in KönicWerg und Posen an. Die Diskentegesellsc;aft hat inzwiscen die Königsbergen Vereinélbank in si aufgenommen. Die Drehner Bark hat si ldie Rheinifd-Westfälise Diskont2o- gesellsckaft und die Märkische Bank angealiedert, url» endlih hat auch noch in allecneusten Zeit die DiékontogeseUschaft angeküntigt, ‘daß sie fich den Magdeburger Bankverein angliedern wellte. N

Nun, meine Herren, diese Konzgentraticnsbewogung hat unzweüfel- haft für die Volkéwirtschaft erheblide Vorteile. Wir dürfen nit vergessen, daß diese Konzentration ein gewaltiger Faktor für bie große Wirtschafls- und Weltpoltuk des Deutschen Neiches gewesen ist, und wenn unsere finanziolle MceBilmachung im Anfang des Krieges so glänzend verlenifen ist, wenn es gelungen ift, den Geldmarkt ror {weren Ersdütterungen zu Gewahren, und wenn bet der Auslage der Kriegsanleiben erbebli2 Summen von den Banken cbgeliefert worden sind, fo it das nibt zum wenigsten zuzaschceïben ‘der Ver- einbeitlidurg, der straffen Anspannung und Kontrolle der gesamte verfügbaren Gelder, wie sie in den zentralisierten Großbanten vor sich gehen kecnnien. '

ber, meine Herren, das Bild kat auch seine Schaltenseiten. (Sehr ri@lig!) Es sind au {were Vedenken für die Privat- wirtsaft, fün die kleineren Bankiers und die auf sie angewiesene Aurktsdcfi und mas uns beute hier besonders interessiert für die Staalswir!isckaft mit ciner üsßertriebenen! Zentralisatiow verbunden. Leten Endes lauft ter Staat Cefohr, daß ea scinen Einfluß auf dem Geldmarkt verliert, daß ihm die Bedingungen von lder über- mäckticen Groffircng siftiert werden, und daß er niht mehr frei und unabhängig bet seinen Fincrgcpevatienen vorgehen kann. Dem nuß vorgebeugt werden. Wir denken nicktt an eine Zwangsregle- mentierurg das würde nickt am Plate cin —, œber wir können eiwas anderes tun, wofür wir auch sck&cn Vorgänge auf anderew Ge- bieten haben. Id dente an die Ari und Weise, wie sih dev Fiébus in den Industrie, dei der Kohlenindustrie feinem Ein[luß gewahrt hat. Er ist da mit einem angemessenen Teil in das G-\ckäst mit heveingegangen und hat fo feinen Einfluß gewonnen, So maten, wir es bier aud. Wir brauchen mur die Seebandlung in 1hrem Betriebéfapital entspreckcend zu rermehren, tann wird os thr sider gelingen, die erfordezrsihm Gesckäfbébeziehungew cagzuknüpfan, um einen genügenden Einblickf zu erhalten in die Geschäfisgebarung der Venken, um einen genügendew Einfluß auf Ke zu bekommen, um füv sie ein begehrter Gesellschafter bei gemeinschaftlichen Unternchmen zu aveuden und um die gesamie Gebdpolitifk des Staates vor deim Fchädlickbcn Einfluß dev Greßbanken sicher zu stellen. Wir halten deshclb cine Grhöbung des Guundkapiials in reicklichem Maße für geboten, glauben aber, daß dazw die 60 Millionen genügen werden, biz hier im Gesetentwurf vorgesehen sind. i

Meine Herren, es könnie geltend gemacht werden, daß wir mit dieser Erböbung des Grundkapitals zu einer Zeit vongeben, wo Neich und Staat auf die Privataktiengesellsch@fien hinwirken, daß sie ihre Aklicnkapitalien nit vermehren, und zwar im Juieresse der Entlaskung des Geldmarkies und der Schonung der Kriegsanleihen. Wer, meine Herren, lie Verhältnisse liegen hier do ganz anders: auf der cinen Seite kommt in Betracht, daß es sich ‘dort um Privatinteressen, um egoistishe Jnúeressen won Aktiengeseil- aften handelt, Hic» aber um eiw wichtiges Jnteressa der All- gemeinheit; und bann dürfen wir ouch nit vergessen, daß hier dis Scehandlkung die Eninahme des Geles aus dem Markie in einen so fürsorglichen, \chonendenw Weise bewerkstelligen wird, daß irgend- welche Nadteile nicht enistchen können. Die Anleibe, für die bier, der Gesetentwurf die Unterlage bietet, soll nit ctwa bon héute auf morgen cufgebrachit werden. Des können wiryja aub garnicht, da wir nit Staaiéanleihen auégeben kênnen. Die Seehandlung wird den geeigneten Zeitpunkt benußen, um im Wege (der Ausgabe von Schaßz- onweisungen si bier und da die erforderlichen Mittel zu beschaffen.

Zingtgigône Gewä i Reden der Minister und Etaatssefreiäre, ewähr, mit Ausnahme der Ne

für die Zukunft gegenüber dor Zeit des Krieges verschlechtern. Sept

s fönnen unier Umständen also Fahre. vergehen, che sie sich das

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