1917 / 290 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Dec 1917 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmathung,

Die im März 1916 gegen d¿n Kaufmann Max Baum- gärtner, hier, Paffagestraße 6, wohnhaft, ergangene Unter - jagung des Handels mit Ledens- und allen täglihen Be- darfsartikeln habe ih heut: aufgehoben.

Saarbrück-n, den 4. Dezember 1917.

Der Königliche Polizeidirektor. F. V.: von Salmutb.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Bundesratéverordnung vom 23. Sep- tember 1915, betreffend Fernhaltung unzuverläisizer Personen vom Handel, ist urterm 29. November 1917 dem Gastwitt Mar Hassel- maun in Berlin - Weißensee, Charlottenstraße 111, die Aus- übung des Gaftwirischastsbetriebes wegen Unzuverlässigkzit der Führung dieses Handelsbetricbes untersagt, und sind ihm gleichzeitig die Koften des Verfahrens auferlegt worden.

Berlin, den 29. November 1917.

Der kommissarishe Landrat des Kreises Niederbarnim. I. A.: von Burkersroda, Regierungsrat.

Bekanntmachung.

der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915, betreffend die Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel (RGBI. S. 603), habe ich der WVorkofthändlecin Mathilde Iack, geb. Philipp, Neukölln, Stuttgart-rstraße 44, durh Ver- fügung vom heutigen Tage den Handel mit Milch wegen Unzus verlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. ;

Berlin-Schöneberg, den 30. November 1917.

Der Polizeipräfident zu Berlin. Krieg8wucheramt. F. V.: Machatius.

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BVekanntmaqMhung.

. Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverkässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBI. S. 603) habe A durch Verfügung vom heutigen Tage der Schankivtttin Xrau Auguste Preuséler, ged. Kükelhaus, in Bexrlin- SHhöneberg, Gustav-Freytagstraße 3, Eckz Suzkowstraße 5, den Pandel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs sowie deren Ehemann Eduard Preusler, daselbst, den Handel mit Lebens- und Futtermitteln wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diefen Handelsbetrieb unters agt.

Berlin-Schöneberg, den 3. Dezember 1917. Der Polizeipräsident zu Be: lin. Kriegöwucheramt. J. V.: Machatius.

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Bekanntmachung.

Auf Grund der Bundetratsverordnung vom 23. September 1915 zur Ferohaltung unzuverlä/siger Personen vom Handel (RGBI. S, 603) habe i der Frau Lea Hlatt in Berlin, Linienfiraße 219, und dem ebenda wohnhaften Fräulein Minva GHlatt dur Ver- [Bang vont heutigen Me den Mendel mit Web-, Wirk- und

r aren wegen Unzuverlä it C 5 Mie a azuverlässigkeit in bezug auf diesen Handels Berlin- Schöneberg, den 4. Dezember 1917.

Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegéwucheramt. J, V.: Machatius.

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Auf Grund

Bekanntmachung,

Auf Grund der Bekanntm2chvng zur Fernhaltung unzuterlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBVI. S. 603) habe ih dem Max Pinkus in Berlin, Barnimstraße 49, durch des E ur don 0e den E A Gegenständen

en Bedarfs wezen Unzuy ¡keit diesen Handelsbetrieb unters s M S Ry Berlin-Schöneberg, den 5. Dezember 1917. Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegswucheramt. J. V.: Machatius.

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Bekanntmaqhung,

Auf G:und der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverläfsiger Persozen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBI. S, 603) bats ich der Frau Paula Caspary in Berlín, Peüllersircße 152, dur ae e fee T C Gegenständen

en Dedarfs wegen Unzurerlä!sigkeit : Handelsbetrieb ante i M S Mane Berlin-Shöneberg, den 5. Dezember 1917.

Der Polieip:äsident zu Berlin. Kriegswucheramt. I. V.: Machattus.

Bekanntmachung,

Gemäß § 1 der Bekanntmachung des Bundedrats zur Fern- baltung unzuvetlässfiger Personen vom Handel vom 23, September 1915 (RGBl. S. 603) i dem Kaufmann Albert Waanerx, Cöln, Gertrudenstraße 37 wohnhaft, der Handel mit Web-, Wirk- und Strtikwaren und den aus diesen gefertigten Er - zeugnifsen aller Art untersagt worden. j

Cöln, den 20. November 1917.

Der Oberbürgermeister. J. V.: Dr. Best,

Bekanntmachung.

Gemäß § 1 der Bekauntmahunz des Vundesrats ur Fern - baltung unzuverlässiger P-rsonen vo1 Handel vom 23. S. ptember 1915 (RHVI. S. 603) ist dem Kaufmann Gerhard Retsdorf,- Gertrudenstraße 37 wohnhaft, der Handel mit Web-, Wirk- und Strickwaren und den aus diesen gefer!igien Erzeugntssen aller Art untersagt worden.

Cöln, den 29, November 1917.

Der Oberbürgermeister. F, V.: Dr. Best.

Bekanntmachung,

Gemäß & 1 Abs. 1 ünd 2 der Verordnung des Bundesrats vom 23. September 1915 (NGBl. S. 603) über die Fernhaltung unzu- verlässiger Personen vom Handel habe ich dem Fuhrunternehmer Johann Douven, geboren am. 23. November 1873 in Walbeck, Kreis Geldern, hier, Emmastraße 32, wohnhaft, die Ausübung jeden Handels m?t Gegenständen des tägltchen Bedarfs und des Krieg8bedarfs, in3besondece mit Nahrungs3- und Genußmitteln, für das gesant2+ Reichsg2diet verboten.

Düsseldorf, den L. Deitember 1917. Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermelfter.

Bekanntmachung. - Dur Bescheid vom 24. Oktober 1917 habe ich der Ehefrau des

I, B. : Dr. Lehr.

bier, Meißelstraße 5, wohnhaft, den Handel mit Lebens- und Futtermitteln aller Ari, Degenständen des täglichen Bes darfs8 sowie die Vermittilertätigkeit hierfür untersagt. Efsen, den 30. November 1917. Die Städtise Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeitter. J. V.: Kath.

Bekanntmachung.

Dur Bescheid vom 30. Oktober 1917 habe id dem Kaufmann Mar ÔHerpe hier, Karoltnenstraße 3, wohnhaft, den Handel mtt Gegensländen des täglihen Bedarfs sowie die Ver- mittlertätigkeit hierfür untersagt.

Efsen, den 30. November 1917.

Die Städtische Polizeiverwaltung. Der Oberbürgermeister. J. V.: Rath.

Bekanntma@Mhung.

Der G:Mhäfisinhaberin Ernestine Goldmann in Punit ist der Handel mit Kleidern und Shuhwaren wegen Kriegs- wuchers untersagt worden.

Gostyn, den 4. Dezember 1917.

Der Königliche Landrat. Dr. Lu e.

Bekanntmachung.

Durch Verfügung vom 3. Dezember 1917 haken wir dem Fleischermeister Karl Riedel, hier, Bakenstraße 55, vom 10. d. M. ab den Handel mit Fleisch und Fletshwaren sowie mit Vieh jeder Art untersagt, weil er heimlich geschlachtet und das Fleisch von diesen Tteren, ohne es der Fleishbe|/hau unterziehen zu lassen und ohne Entgegennahme von Fleischmarken und zum Teil unter Ueverschreltung der Höchstpreise vecäußeit hat.

Halberstadt, den 4. Dezember 1917.

Die Polizeiverwaltung. Dr. Gerhardt.

gr Bekanntmachung,

Dem Ioseph Starke in Wiesdorf ist auf Grund des § 1 der Bundesratäverordnung zur Fecnhaitung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 und Ziffer 1 dez dazu er- gangenen Ausführungsbesttmmungen des Reichskanzlers vom 23. Sep- tember 1915 der Handel mit Lebens- und Futtermitteln sowie sämtlihen Begenständen des täglichen Bedarfs vom 4. Dezember 1917 ab untersagt worden. Dte Kosten für die Veröffentlihung gehen zu Lasten des Betroffenen.

Opladen, den 3. Dezember 1917.

Der Landrat. J. V.: Dr. Kramer, Negierung9assefsor.

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Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanntmahung des stellvertretenden Reichs- kanzlers zur Fernhalturg unzvverläsfiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (Keihs-Gesezblati Seite 603), und § 69 der Neichsgetretdeordnung für die Ernte 1917 tst den Mühlenbesitern Friedrich Berndt und Otto Treeg aus Zecherin U.-W. dur Bekann!machung vom 29. November 1917 die Herstellung von Mebl aus Brotgetretde und das VBermahlen von anderen Fruchtarten fowie das Schroten für die Dauer des Krieges untersagt worden. —— Die Kosten tragen die Betroffenen.

Swinemünde, den 29. Novzinber 1917. :

‘quartiermeister General Ludendorff hier eingetroffen.

Der Landrat. J. V.. von Loebell, Rezieruogsafsessor.

Aichtamfklichßes,

Deutsches Reich. Preußen Berlin, 7. Dezember 1917.

In der am 6. Dezember 1917 unter dem Vorsiß des Staatssekretärs des Reichsshaßamts, Staatsministers Grafen von Roedern abgehaltenen Vollsizung des Bunde3- rats wurden der Entwurf einer Bekanntmachung über die Prägung von Fünfpfennigstück-n aus Eisen und die Vorlage, betreffend Gewährung von Beihilfen für Kriegswohlfahrtspflege, angenommen.

Zur Besprehung mit dem Reichskanzler Grafen von Hertling sind, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, der Generalfeldmarschall von Hindenburg und der Erste General-

Gestern war der Jahrestag des Falles der be- festigten Hauptstadt Rumäniens Bukarest. Aus diesem Anlaß erinnert „W. T. B.“ daran, daß Rumänien, als legter Trumpf der Entente ausgespielt, gegen das angeblich dem Zusammenbruch nahe Desterreih-Ungarn den Todesstoß führen sollte. Die ehrgeizigen, verblendeten und von der Entente be- stochenen rumänischen Staatsmänner haben das unglückliche Land in eine beispiellos traurige Lage gebracht. Es sei kurz auf die Daten dieses Feldzuges hingewiesen, der für immer neben der italienischen Offensive zu einem der glänzendsten der Geschichte gehören wird. Am 27. August erklärte Rumänien Oesterreich-Ungarn den Krieg und bereits nah 31/7 Monaten fiel die Hauptstadt des Landes in die Hände der siegreichen Verbündeten. Die Schlachten bei Tutrakan, bei Hermannstadt, bei Kronstadt, Falfenhayns Durchbruchs\hlacht bei Targu-Jiu, Mackensens Donauübergang bei Suistow und die Schlacht am Arges sind die Merfsteine dieses kurzen Feldzuges, der das Land in wehrlose Abhängigkeit von der Entente brachte.

_Am Montag, den 24. d. Mts., bleiben die Büros 1 Kassen der Reichs hauptbank geschlossen. S

f ___ Polen. Der Ministerpräsident von Kucharzewski empfing dieser Tage die Vertreter der polnischen Presse, wobei er eine Ansprache hielt, in der er nah einem geschihtlihen Rükblick auf die .Wiedererstehung des polnischen Staates zur Zeit des Herzogtums Warschau und zur Zeit Wielopolskis die Schwierigkeit der Aufgabe der gegenwärtigen Regierung

betonte. „Nicht genug“, sagte er laut Bericht des »Wolffshen Tele-

Friedrich Shiemann und deren Tohter Frieda Shiemann

Lebens- und Futtermtiiteln aller At, Schuhwaren und :

¡ Föônute.

Traditicnen des slaatli@en Aufbaues besigen, unfere Lage ifi umfg fchwieziger, ta wir vorläufig keine Regierurg im eigentlichen Einne bi:fes Wortes haben werden. Eine gerioge Anzabl von Sebteten wurde uns überwiesen, in acderen werden eift diz Uebernchine der Funktionen sowie die vorbereitenden Arbeiten erfolgen, wobei die wirk lihe Wewalr fehlen wird. Dies wird die Regierung in etne äurerst \ck{wtertgr Lage gegenüber der Seselishaft bringen. In diefer Beo ziehung kaun dite polnishe Presse dem polnischen Staate einen greßen Dier.st erweisen, ird-m sie die ADgemeinheit über die Lage der es gterung ausfiärt.* Ler Méinisterpräsident erklärte dann das Œeröcht für unwahr, daf: er ein Segner jeglicher ficrm der Volfsvertrewng in Pclen nud ein Azhänger der Kabinettsregicrung teï, und fuaHr fort: „Die Regierung muß vom Grundsay der Veffentlickeit dur&drur gea fein. Man mußte fi bei den bisherigen Berühungen zur Bildung der Negiezung zunächst an Fahmänner und befähigte Leute we' den. Manche Leute müssen wir aus andz:ren Teilungsgebieten Pyleus herbeißolen. Hierbei bildet den Maßfiab nickcht die Lugebörigkeit zu diesem oder jenem Lager, sondern nur die U-:bderzeugung, daß der betreffznde Yann von dem Sebarfen an die Notwendigkeit der Bil- dung des Staates auf allen Gebieten durchdrungen tit. Starke Leute sind nôtig, Unsere Regierung muß autrictig demokratisch setr. Dag Fdeal eines völfishen Poless muß un3 voranleuhten. Wenn dec Staat ßich nicht auf den Unterbau bes Volkes stügt, so wird er {wah fein. Meine Absicht ift es, ia allen Verwaitur gszwe'gen Fühlung mit Vertretern und Vertrauens8wännern des Volkes zu suchen. Wenn ih von der Demokratie spreche, muß ih darauf hir- welsen, deß ein Volk, das sich large Zeit den Stiömungen des Fortschritts widersezt, einer fürchteilicen Sesahr un'er- Lieat, wojür wir ein DBetiptel an MRußland haden. Die russis&@e evolution vat viele herrlite VBugenbliFe, hat edle und große Seitin, aber so wie sie j-8t auftritt, ift sie für lange Zeit ein Clement der Schwäche. i l Gefahr fehr groß, nenn drr Fortschritt in Gefialt eines Sturmwindes wie in Nußland hereinbreGzen solite. Weitgehende soziale und polt- tiiGe Benderungen flôßen mir teine Ungst ein Weit mebr füiGte id, vaß unser Volk hinter anteren zurüdbleibe. Es ift zu bemerken, daß Rußland troy der Epoche der Anarchie sicherlih durhhaïten und weite:leben wird; denn es. ist ein Volk, das Niesentorräte an Kräften und eine çünftige geographische Lage hat. Wir besißen weder dieses roh jenes. Wenn der Sturm zu uns herübe;kcwmen sollte, fo wäre unsere Unabhängigkeit gefährd:-t. Ein Biitiel, um diesem vorzubeugen, ist eine möglichst nelle Staatss bildung. Ih babe \chon gesagt, daß die Aufgabe dec Negie!ung sebr schwer ist, wenn es kein Forum gibt, vor dem fie ßch ausfpreZen Ich din mir dessen wehl bewußt, daß der Staatêrat, wenn er auch geschaffen wtrd, keine vertretende Körperschaft in des Wortes eigentlicwer Bedentung, sondern nur ein Ersatz sein wird. Jh sagte aber auch, daß ich wünschte, er mdue so shnelu wte möglich entfteben. Die Frage der Staffung eines Nationalhecres unter den Heutigen Bedingungen ift von allererster Wichtigkeit, und ih nietne, daß diejes Prinzip einstimmig anerkannt ist, Mon muß aber den Kern dec Frage von den damit verbundenen ver|\chicdenartigen Bestim- murigen unter‘heiden, Hier fann die Ansicht, die gestern noch fahlich war, angesichts des ungemein schnellen Laufes der Dinge in einem Kugerblick thre Lringlihkelt verlleren. Die BiLHung des Heer?:8 dur eine allgemeine Busbebung ift heute eine ungemein wtcktige und eilige Nationalpfliht. Jch bin überzeugt, daß die Bildung des Nationalkleeres das ganze Volï wirklich mit dem volnischen Staate verbrüvern würde. Die Bolksmassen müssen endlich fühlen, in der Wehrkraft der Nation, die Macht d-s Staates am tiärksten enthalten ist. Erst eine weiteie Stufe, das Volk ins Staatsleben einzuführen, wird die Einberufung des Lanttages werden. Diesem Staatsakt muß jedenfalls der Staatsrat vorangehen, in dem gerade die Ginberufung des Landtages festgeseßt rocrden kann, (ift die Volksvirtretung in etgentliher Bedeutung wird über ut sere Staatszukunft endgültig enisheidsten tönnen,“

Oesterreich-Ungarn.

Im bosnishen Ausschuß der österreihischen Delegation erstattete der gemeinsame Finanzminister Baron, Burian Bericht über die Lage in Bosnien und der Herzegowina.

Laut Bericht des „WolffsGen Telegraphenbüros" slellte der Minitter fest, daß beide Länder, die erst 1908 mit Oéeflerreiiz-Ungarn vereict worten find, si tn der folgenden großen Prüfung als zugehöriger, vollweitiger Bestandt-eil der Monarck@te beroährt haben. Bosnten und die Herzegowina ftellten sich im Krteg mit allen Kräften und voller Hingabe in den Dienit der gemetusamen großen Sache. Die bomis@ - herzegowinishen Truppen bedeckten sich mit Lo1beer. Aber auch bas Hinterlard trage die Opfer unv Entbehrungen des Kiuieges mit St=ndhaftti¿Leit. Der tnfolge der Kriegslage noiwrndig gewordene Auënahmezustand 4, foweit es die Verhäitnisse zuließen, stufenweise abgebaur morden. Was den Ruf naŸ dem Landiage betreffe, so sei na der allgemeinen Beinung des Landes felbst die Vorname von Neuwahlen im Kriege unmöglich. Auch weiterhia werde das Bestreben der Lautesverwaltung stin, die ersie si ergebende -lichle!t zur Wiederbelcbung der Landtazs- tätigleit in Bosnien und der Herzegowina wahrzunehmen, Dec Viinister besprad die in Vorbereitung {stehenden einschueidendea aroßen volkswirtschaftliZzen Aenderungen, bei denen er nament}jich die Regelung der bosatih - heczezowinijchen Agrarverbältuisse als eine setner Haupytobliezenheiten betonte. NaGdem die Boknier und Derzegowinec für die gemeinsawe große Sache tapfer mitgekämpft vnd mitgeopfert hätten, set nunmehc kein Gcund vorhankten, der die

Sinne zu vervollständigen, daß die Botntier und die Herzegowirer Gelegevheit zur Ausübung solcher Staatsbürgerrehte erhalten, die über den Rahmen der engeren Interessen ihrer Heimat bei der Neu- ordnung der Dinge htinausretchen werten. „Wir vermögen“, sagte der Plinister, „die Geschicke Bosntens und dec Hetz-gowina auf etcen sicheren und klaren Boden zu stellen, a!f dem unter sorgsamer Wakh- rung der Gesamititnteressen der Monarchie dem nationalen Emvfinden, der Heimatliebe un» dem Forticrittsbedürfnis dêr bosnis-herzego- wini\chen Bevölkerung zureihende Befriedigung werden könne.“

Der stellvertretende Chéf der Marinesektion Konter- admiral Rodler erstatlete gestern im Marineaus\chuß der ungarischen Delegation Bericht über die Tätigkeit

diesem Bericht heißt es obiger Quelle zufolge:

Die im Mittelmeer overterenden Untericeboo!e können als Ver- posten unserer an der italienischen Front und am Balkan tämpfearen Urmeen angesehen werden. Sodann sagte der Konteradmiral: „Daß

für das Ausbletben eincs ent|chetoenden Seekampfés Uegt ebenso in dem quautitativen Mißverbälinis der Seesireitkräjte der Mittelmächte im Vergleiche zu dem unserec übermäßtigen Gegner, wie in unjerer ilrategishen Lage, die einerseits“ die Vereinigung allec Kan:pf- einhtiten auss{ließt, andererseits den uns gestellten marttimen Auf- gaben gecreWt zu werden „gestattet, ohne einen Verzweiflungslampf mit weit überlegenen Kräften aufnehmen zu müssen. Daß. die fetridlicien Flotten die Adria und unsere Küste bisher ver!chont haben, ve:danken auch wir tin erster Linie unserer Schlachtfloit-, die alle Kriegsjahre hindur unversehrt und \{chlag- und kamp!- berett dastand und noch dasteht, Í in der Arta postierten Unterfeeboote nebst den natüclihen Vo:- zügen unser:s Nüstengebtetes zu diejer Schonung beizet-agen haben. Auss@lazg-bend war dies nicht, denn die Großfampf-inhciten, die n R C EE als pr der {were e

r: Tiuerte, deren der Secekrieg nie entraien kann und wird, find die mächtigen mobilen Festuügen, j

Küste begeben tônnen, wo Gefahr droht.

graphenbüros", „daß wir keinen Kreis von Leuten haben, die die -

Mittel, die die hohen Delegationen für den Bau unserer Schlacht-

Unds es möôgèén auüh unle:e -

die sih an jeden Punkt dec , Die haushaltsmäßtaen

Für den Staat, für uns wäre die -

Monarchie abhalten könnte, die Einrichtungen des Landes in deur

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der Marine sowie über den Zustand der Seestreitkräfte. Jn

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es unserer Schlachiflotte bisher nur einmal gegönnt war, in threr / Gefamtbeit in Aftton zu treten, mag vielfach enttäuscht haben. Der Grund '

n! aben, waren n2ch den Erfahrungen dieses Frieges gie bewilligi elegtes Kapital und es ist niht vermefien zu on eia fehr paß ohne dieje Bewilligung die Kriegslaze im Süden der haupten, eine ganz andere, [vielleicht für den ganzen Verlauf des Mete jet verbängnisvolle geworden würe.“

Wel Hierauf wurde dem Chef der Marinesektion die An- „nnung der Delegation ausgesprochen. Der Konteradmiral erken auf Ersuchen des Abgeordneten Omkolicsanyi einen

0b hi über die während des Krieges verloren gegangenen

Schiffe. _ Qn der gestrigen Sißung des Ausschusses für swärtige Angelegenheiten der ungarischen Dele- Au hielt Graf Tisza eine Rede, in der er laut Bericht

gatio Kgolffschen Telegraphenbüros“ unter anderem folgendes

e: l : N drückende Atmosvhäre im Juli 1914, von der Graf olyi gesprochen habe, sei auf die Ententepolitik zurüctzufübren aa Durch Hinzutreten Englands habe in fraunzösishen p russischen Kretsen die Anschauung Play gegriffen, baß Wf militärisGe Uebergewiht auf dec Seite der Entente sei. Deshalb sei die Stimmung in Europa unruhig und besotgt worden. Sodarn besprah Graf Tioza das Verhältnis zu Falten und erklärte, daß unzweifelhaft im Jahre 1914 der casus soederis fár Jtalicn gegeben gewesen fei; wenn man den Dreihund- witrag soyal aublege, könne diecsbezüglih fein Zweifel herrschen. 1 ber Rußland sagte der Redner folgendes: „Wie rislkieren amnihts, wenn wir uns mit der gegenwärtigen russischen Ne- biruog in Vechandlungen einlassen, und unterstüßen dadurch die friedliche Stimmung, wele durch die jeyige Negterung ver- treten wird. JIch erinnere daran, daß ich mich niémals zu der Ansicht bekannt habe, daß uns ein unversöhulier Gezenfag on Rußland trennt. Der Eegensay rührte nux von der imperialistishen Tendenz des Zarentums her. Wenn die jeßige Regte- rung mit der Ueberlieferung brit, fo steht kein Hindernis mehr ent-

n, dafi wir mit dem neuen Rußlard nicht nur koirekte, sondern freundschaftlihe Bezkehungen unterhalten. Bezüglich Polens arflárte Graf Ti8za, Ungarn bearüße die Wiederherstellung des polnischen Staates freudig. Falls Polen in eine Personalunion mit der Monar®;te trete, werde Ungarn dies mit Genugtuung aufnehmen, nur dürfe badurch die Stellurg Ungarns nicht benachteiligt werden, quch dürfe es niht der Gefahr einer Majorisieruvg ausge|ept werden.

Darauf ergriff der Minister des Aeußern Graf Czernin

das Wort und sagte:

Hoher Ausschuß! Wenn ich mir gestatten darf, einige Worte an Sie zu ritten, so muß ich von vornherein auf das Mohlwollen und die Nast der einzelnen Heuen renen. 9a ich der ungarisWen Sprache nicht mächtig bin, wäre es viellelccht m00olich, daß meine Kuéführungen zum Teil auf Mißverständnissen beruhen. Sollte bies der Fall fein, so wäre t für Ihre Aufklärung dankbar. Jh lege aber Wert darauf, \{chon in diesem Stadium der Verhandlungen ganz . kurz meine Pêeinung ider wichtige Fragen zu äußern, weil hervorragende Partei- {ührer Ungarns hier das Wort ergriffen und Anfragen an mich ge- nidtet haben, vie ich nach Möglichkeit sofort beantworten möchte. Seine Ex,ellenz Graf Andrassy hat mit der von ihm erwarteten Viärme vom Bünduis mit Deutschland gesprohen und die Frage an nid gesiellt, ob und wie weit wir in den Krieg3zielen mit Yeutschland einig sind. Ich kann diese Frage im positiven Sinne bantworten. Wir find eintg mit Deutshland, und ¡war auf der Grundlage, die für Deulshland und Desterrei&-Ungarn gili. Auf der Grundlage ein:s8 Verteidigungskrieges, die hier in dieser bohen Yersarimlung ungeteilte Zustimmung gefunden hat, die im Deuts&en Reihitage als Richilinie für die Kriegsziele festgelegt wurde und die der StaalssekreiärDr.vonKühlmann in einer setner leptenReden meinerAnficht nah sehr klar und deutich ptäilsiert hat, indein er den Say aus- \vrah: „Es gibt kein Friedenshindernis als Elsaß-Lothringen“. Aller- dings dürfen - wir, wenn wir unsere Lage mit der des deui\hen Buntes- genoßen vergleichen, das eiue nicht vergessen, daß wir uus in gewiffer

Beziehung tn etner besseren Lage befinden als er. Wir haben so gut wie unser ganzes Gebiet in unserem Besiß. Deutschlands Kolorten sind heute in Feindeshand. Wenn mir nun von mancher Seite der Vorwurf gemacht wird, daß die Schwäche meiner Politik, ‘die sich im Echlepptau Deutschlands befinde, und wie diese Phiaïen sonst lauten, daß diese Politik uns zwinge, den Krieg länger fortzuseuen, als es sonst der Fall wäre, ja daß wir für deutshe Gr- oberungen fämvfen müßten, so seße ih diesen Gründen ein ent- shledenes Nein entgegen. Wir kämpfen für die Vertcidigung Deutschlands ebenso aut mie Deutschland für die unsere. In dieser Beztehung kenne ich keine territorialen Grenzen. Wern jemand fragt, ob wir für Elsaß-Lothrincen käwpfen, fo antworte id: Jawohl, wir fimpfen für Elsaß-Lothringen, aenau so wie Deutschland für uns fämnpft und füx Lemberg und Triest gekämpft hat. Jch kenne da keinen Unterschied zwischen Stcaßburg und Triest. Wenn in dem allgemeinen europäischen Kriegsbilde andere Konstellat'onen eintreten soliten, was nicht ausgeschloßen erscheint, und an anderen Fronten große Ereignisse vorgehen sollten, dann würde ih es, kh sage es ofen und fühle mich hierbei eins mit dem Grafen Tisza, lebhaft begrüßev, wenn der Moment käme, in dem wir auch an anderen Frenten gemein- sam mit unserem Bundesgeuossen kämpfen würden. Wenn es also nah diefer Richtung, die wir eingeschlagen haben, seitd m der Krieg be- gorne» hat, und die wir mit voller Z stimmung der erdrückenden Mehrheit sowohl Oesterreihs wie Ungarn geben, wenn es nach Klar- legung dieser Nichtung drüben bei der Entente immer noch Leute gibt, die in dem Glauben lebea, es könne ihnen gelingen, uns von unseren Bundesgenossen zu treunen, so kann ih nichts sagen alf, H das glauben, find \chlechte Politiker und kindische emuter. :

Graf Andrassy hat bezüglich Italiens eine Anfrage an mich getihtei, auf die t vollständig ofen antwo1ten möchte. Die italientisck@e Volittk seit Beginn des Krieges bewegt sich auf \hiefer Ebene ab- irärls. Es ist den Herren bekannt, daß Italien vor dem Krieg mit 8 hâtte sprecen können, weil wir ein lebhaftes Interesse daran hatten, diesen überflüssigen Kiteg m vermeiden. Hierbei hätte Italien jv einer Vereinbarung gelangen können, die es heute wohl in seinen lihnsten Träumen n'cht mehr hoffen kann, zu erreichen. Italten hat lidem in wölf Schlabten Hundertiausende an Toten verloren. bis hat Milltarden an Werten und große Teile eigenen Bodens tingebüßt, die heute in unjerer Hand sind. Italien kann heute im. besten Fall’ hoffen, den status quo antes bellum 'zu er- reihen. Jch muß aber noch einen Schriit weiter gehen, wobet ih Uf das fomme, was Graf Karoiy gesagt hat. Er hat mir, wenn A ret verstanden habe, am Schlusse seiner Ausführungen zu ver-

eben gegeben, ich müsse unter allen Umständen Pazifist à outrancs len, Im. Zusammenhange damit hat er meiner Budapester Rede enige wohlwollende Worte gewidmet, zu meinem Erstaunen aber nur eten erstem Teil, während er den zweiten totgeschwtiegen hat. Dieser weite Teil ändert aber das gauze Charakteristikum der Rede.

8 Graf Karoly von mir verlangt, heißt, daß ich Ans zu einer Versicherung ‘für - die italienischen Abenteuer grdeben möge. Ih soll nach der Ansicht des Grafen garoly heute den Jtaltenern erklären: Segt den Krieg u so lange ihr wollt, greift uns av, so oft ihr wollt, verlängert iFieeeic( na Belieben, wir veibürgen euch, daß euch nichts ge-

icht. Nun, meive Herren, lch bin sebr weit von diesem Stand- tent entfernt. Jh sage es ganz ofen und damit mau es in Rom

re: Wenn Ftalien den Krieg mutwillig fortseyt, so wird es später

Vg iGlehteren Frieden bekommen, Das sind wir den Truppen 1d dem Hinterlande \chuldig. (Beifall.) Graf Karoly möge es {ch habe ein Ziel, und das heißt: Baldiaste Erreichung eines

gege aud)

Graf Tisza erwähnt hat. E3 wird elner späteren Zeit vorbehalten sein, die genauen Daten zu geben. Ich kann aber dem Grafen Karo!y versichern, daß die raaßgebenden milttärischen Persönlichkeiten sowohl auf deutscher wle auf unserer Seite der Ueberzeugung Ausdruck geben, daß die Hinderung der Munitiorszufuhr an der Ost- und Westfront so sick war, daß sie d-n Garg de3 Krieges wesentli beeinflußt bat. Daß unsere Gegner gerwalitg uater seiner Wirkung leiden, das wissen wir ganz genau,

Meinung mit dem Grafen Tis1a, der dem Grafen Karoly auf dessen Bemerkung antwortete, unsere Diplomatte sei {huld daran, daß Ztallen und Rumänien auf die gegnerishe Selte übertraten. In einem einzigen Sage gesagt, Rumänien und Jtalien eine falshe Macttspekulat'on gemacht haben, als sie sich der uns feindlichen Gruppe ans{!ossen. Und da frage ih: Wie konnte rumänische Volk hineingetragenen Ansichten über die tnnere Schwäche Desterrei-Ungarns niederringen ? Gründe, an benen unsere Diplomatte vollständig unsGuldig und denen gegenüber fz machtlos war, haben den Anlaß für die gegeben, Daß die Einshôßzung der Kraft Oesterreit-Ungarns fals war, ift das Erfreulihe daran.

Freiherrn von Panag über die Vorstellungnahme der öster- reichish-ungarischen Negierung bei der deutschen Regierung, um durch geeignete Maßnahmen die Zeichnungen auf die siebente österreihisch-ungarische Kriegsanleihe im Deutschen Reiche zu fördern, erwiderte der Finanzminister Freiherr von Wimmer:

entgegenkommenden Haltung der deuts&en Regierung den Erfolg, daß bei den bisherigen Kriegsanleihen durch Zeihnungen aus dem Deutschen Reiche ein ansehnlicher Beirag aufgebracht wurde. Vei der sechsten Kriegsanleiße war zu befürien, daß gewisse Verfügungen, die die Deutsche Reichsbank unsere Aktion hâttin fivrend beeinflussen gelegenheit Auch anläßli der siebenten Kriegsanleihe wendeten wir uns an die deutsGe Regierung, um für dle Beteiltgung an der Krieg2anleihe die nöitge Bewegungçófrethett zu fichern und besonvers die Hinde: nisse zu besetzen, die fch bei der Abwicklung der Zethnungen infolge der Einschränkungen des Zahlungsterkehrs hätten ergeben kônnen. Die entgegeutommende Haltung der deutschen Regierung kam auch durch verschiedene Zugeständnisse zum Ausdruck.

Bezüglich der UV-Boote kann ih vollständig bestätigen, was

Auh in einem anderen Punkte bin ich vollkommen etner

fase ih die Lge so auf, daß

ein Diplomat die in das italienische und

falsche Ctinshäzung uuserer Kräfte

(Fortsetzung folgt.) Jn Beantwortung der Interpellation des Abgeordneten

Die in dieser Richtung ergriffenen Maßnahmen hatten dank der

valuta - palitiichen Rücksichten traf, können. Die An- Weise gelöst.

aus

wurde fJedoech tin befrtedtgender

Feinde gesäubert.

5, Dezember auf dem Schlachtfelde von Cambrai eine \chwere Niederlage erlitten. |

KriegSnachrichten. Berlin, 6. Dezember, Abends. (W. T. B.) Südwestlih von Cambrai wurde Marcoing vom

Von den anderen Fronten bisher nichts Neues.

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Unter ungeheuren Verlusten haben die Engländer am

Nach dem blutigen Scheitern der 16 großen Flandern- \chlachten, die nah englischem Eingeständnis der Eroberung der deutshen U-Bootbasis galten, in denen die Blüte des englischen Heeres nußlos geopfert wurde, wollten die Eng- länder mit ihrer Offensive auf Cambrai noch einmal ver- suchen, die Entscheidung zu ihren Gunsten herbeizuführen. Sie spielten va banque. Nach anfänglichem Geländegewinn, den die Gloden St. Pauls dem englischen Volk als großen Sieg verkündeten,“ hat sih dieser angebliche Erfolg zu einem schweren Zusammenb'uch englischer Hoffnungen gestaltet. Dur unsere am 30. November einseßenden dauernden Gegenstöße und unser anhaltendes Artilleriefeuer und gzer- mürbt durch steten Geländeverlust teuer exkausten Bodens vermochte der Engländer dem Drucke der deutshen Truppen nicht mehr stondzuhalten und wih aus einem großen Teile seiner Stellungen nah \{chweren Verlusten zurü. Unser konzentrisches Feuer von drei Seiten dezimierte die dichten Kolonnen des weichenden Feindes. Jm scharfen Nachdrängen nahmen unsere Truppen die Dörfer Grain- court, Anneux, eroberten ferner Cantaing, Noyelle sowie das beherrschende Höhengelände des Bois de Neufs. Auch südlich Marcoing wurden im Handgranatenkampfe ebenfalls unsere Linien weiter vorgeshoben. Unsere Flieger griffen wirksam mit Maschinengewehr und Bomben den zurücckgehenden Gegner an und fügten ihm dauernd \hwerste Verluste zu. Unter den mehr als 9000 Gefangenen der Schlacht von Cambrai be- finden sich 208 Offiziere. Außer den 148 Geschüßen und 716 Ma- schinengewehren wurden zahlreiche Tanks erbeutet, die in großer Anhäufung zertrümmert und zerschossen das Schlachtfeld bededen. Die außergewöhnlich \{hweren Opfer, die das britische Heer hier in den heißen Kampftagen bringen mußte, konnten an den iMmzähligen Leichen gefallener englisher Krieger festgestellt werden, die auf den Höhen, in den Wäldern, in den Dörfern und Gehöften, vor allem aber im Bourlon-Walde liegen blieben. Um dieses Waldgelände, das englische Gesangene als Bourlon-Hölle bezeichnen, ist in all den Tagen erbittert gekämpft. Der geschlagene Feind hat nicht davor zurückgeschreckt, während seines Rückzugs rücksichtslos die geräumten Dörfer seines fran- zösischen Bunde8genossen in Brand zu stecken und dur Sprenagung zu vernichten. Ganze Teile der dicht bewohnten französischen Stadt Cambrai beschoß er mit shwerstem Kaliber und belegte sie mit zahlreihen Bomben. Er richtete dort shwere Zerstörungen an und rief, statt unter deutschen Soldaten, erhebliche Verluste unter der französischen Zivilbevölkerung hervor. Der durch die \{chwere Niederlage erlittene Rückschlag bei Cambrai und die an- gerichteten nuglosen Verwüstungen werden nicht dazu dienen, das Vertrauen der Franzosen zu diesem Bundesgenossen zu er- höhen, den allein die schwere Verantwortung für die Verlänge- rung des Krieges und für den damit verbundenen Massenmord und die Verwüstung reichsten französischen Landes seit dem

12. Dezember 1916 trifft.

Großes Hauptquartier, 7. Dezember. (W. T. B.) Wesstliher Kriegsschauplaß. “Heeres gruppe Kronprinz Rupprecht. Das im Ypern-Bogen zeitweilig stärkere Feuer dehnte

Süden bis zur Lys aus. ) n uf dem Südufer der Scarpe war der Artillerie-

Abend gesteigert. | n wisGen Graincourt und Marcoing führten kleinere Unternehmungen zur Verbesserung unserer Stellungen. Das Gehöft La Justice wurde erstürmt, Marcoing vom

Feldmarschalls Conrad den Die Zahl der in den Sieben Gemeinden gemachten Ge-

fangenen hat sich auf 15 000 erhöht.

Nördlich von La Vacquerie behaupteten wir unsere

Stellungen in erbitterten Kämpfen gegen englische Hand- agranatenangriffe. Vorübergehend eindringender Feind rourde im Gegenstoß zurückgeworfen.

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. | Auf beiden Maasufern war die Feuertätigfkeit am

Nachmittage lebhaft.

Heeresgruppe Herzog Albrecht. / Nheinische Landwehr brachte von fkühnem Vorstoß in

die französishen Gräben im Walde von Apremont 20 Ge- fangene ein.

Leutnant Müller errang seinen 36. Lusftsieg.

Oestlicher Kriegsschaupla#. Nichts Besonderes.

Mazedonische Front. Geringe Gefechtstätigkeit.

Jtalienishe Front.

Jn Ausnuzung ihrer Erfolge haben die Truppen des Monte Sisemol ersiürmt.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

O wird durch „Wolffs Telegraphenbüro“ ge- meldet :

„Vertreter der vier verbündeten Mächte und die zurüd- gebliebenen Mitglieder der russishen Delegationen hielten gestern Vormittag und Nachmittag Kommissionssißungen ab, in denen die Redaktion der Si ungsprotofolle und die E für die kommenden Vollsigungen abgeschlossen wurden“.

Desterreichish-ungarisher Bericht. Wien, 6. Dezember. (W. T. B.) Amtilich wird gemeldet:

Oestliher Kriegsshauplaß. Gestern wurde zwischen. Rußland und den Ver- büudeten eine zehntägige Waffenruhe vereinbart. Be- ginn für alle russishen Fronten am 7. Dezember, 12 Uhr Mittags. Die Waffenstillstandsverhandlungen dauern fort.

Jtalienischer Kriegsschauplaß.'

Der Feind hat auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden eine s{chwere Niederlage erlitten.

Am 4. früh brachen nah mächtiger Artillerievorbereitung, an der auch deutsche Batterien mitwirkten, die Truppen des Generalfeldmarschalls Conrad zum Angriff gegen die Ge- birgsstellungen des Meletta-Gebiets vor. In ge- waltiger Ueberhöhung angelegte, reich ausgerüjtete Abwehr- einrihtungen slüßten die mit aller Zähigkeit geführte Ver- teidigung; hoher Schnee und strenge Kälte ershwerten das Vorwärtskommen. Aber sorgfältige Angrisssvorbereitung und die Tapferkeit unserer aus allen Teilen Oesterreichs und Ungarns stammenden Angreifer wußten jedweder Gegenwirkung Herr zu werden.

Voraestern früh fielen der Monte Badelecche und der Monte Tondarecar; um Mittag stand das Kaisershüßen- regiment Nr. Ill auf dem Monte Miela, gegen Abend brach vor unserem umfassenden Ansturm der italienif che Widerstand auf der Meletta zusammen. Die von Valstagna heraufstrebenden Verstärkungen des Gegners wurden dur östlih der Brenta stehende Batterien in der Flanke gefaßt. :

Jn den gestrigen Morgenstunden verlor nah erbittertem Ringen der Feind den Monte Zomo und die Nückhalt- stellung bei Foza, um 2 Uhr Nachmittags streckte, seit 24 Stunden völlig eingeschlossen, die tapfere italienische Bes saßung auf dem Monte Castelgomberto die Waffen. Alles Gelände nördlich der Frenzela-Schlucht ist in unserer Hand. : i /

Nebst großen blutigen Opfern büßten die Jtaliener an diesen zwei Tagen über 11000 Mann an Gefangenen und über 60 Geschüße ein. Unsere Verluste sind, dank unserer geschickten Kampfführung, gering. i

Bei Zenson, wo wir seit Wochen auf dem westlichen Piave-Ufer stehen, hielt am 4. Dezember das auf allen Krieg s- \haupläßen hervorragend bewährte Egerländer Jnfanterie- regiment Nr. 73 mehrstündigen Anstürmen überlegener

äft ich stand. Kräfte siegreich stan Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 5. Dezember. (W. T. B.) Heeres3bericht. Mazedonische Front. An der ganzen Front mäßiges Störungsfeuer, das eiwas lebhafter an gewissen Stellen zwischen

dem Vardar und dem Doiransee war. Westlich - des Ohridasees verjagten wir eine feindlihe Ertundungs- abteilung. Eine Verstärkung von mehreren feindlichen Zügen, die sich unseren Verteidigungslinien nordwestlih des Doiran- sees näherte, wurde durch unser Feuer angehalten. Jm Strumatale in der Nähe des Dorfes Skumbi zersireute unsere Artillerie eine feindlihe Kompagnie. An der Dobrudscha-Front Ruhe.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 5. Dezember. (W. T. B.) Amtilicher

Tagesbericht.

Sinaifront: Die Kampfhandlungen beschränkten sich auf mittelstarkes Artilleriefeuer an verschiedenen Stellen der Front. Die schon berichtêten Kämpfe um Betur-el-Foka waren sehr erbittert. Der Feind erlitt \{chwere blutige Verluste. Drei Offiziere, 45 Mann wurden als Gefangene eingebracht.

Bei den übrigen Armeen keine besonderen Ereignisse.

‘brenvollen Friedens. ‘Dabei wei Feinden . gere id mi, unseren Prämien auf Kriegsverlängerung auszuseßen.

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dh

| Feiude gesäubert.