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i E r Ée s
_Julgarisher Yericht.
pam
Mazedonis@e ron t: a etwai an der T)chervena Stena E m DojranèS ee Feuer-zurückgetrieben. do H v in Derfe Fragen, orje Kalendra vorrüdckten, d F «triebs Dobrudscha-Frout:. Ruhe, e E U
wurden ader durch
4
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 10. Dezember. (W. E. B.) Amllicher
Dagesdericht vom 9, Dezember.
Sinalfront: Feindlihe Vorsisße S S babe E em haben fi
wurden léiht abgewiejen. lich ch neue Häme entwidelt. GAN Res e
Sonst keine besonderen Greignife.
Der Krieg zur See, feedoote hat
Borlin, 10. Dezember. (W. T. L Giiies ner E ean neuerdi
12 000 Br.-R -T. Schiffaraum vérfenkte Zwei ‘ber
vernichteten Dampfer wurden aus Geleitzügen herausgeshosen.
_ Dampfer
der Fahrt von Bordeaux nah
im Atlantischen
Faner wurde der bewaff Aktaeon” (5000 t) “s merika versenft.
amerilanische
Der Chef des Admiralstabes der Marine,
. Amsterdam, 10. Dezember. (W. T. B. Nahricht eingetroffen, daß der nicderländif
Bruttoinhalt von 1140 t.
Varia: 19. Begember. W. T. 8.) Geueralstabshericht
Das FEDe e fiuee verstärkte m Cernabogen ues von Moglena. ÉÊtwa fünf englische
rjuhten -gegen unsere Wachiposten nordóôstlich unser In der Struma-Ebene wurden zwei die gegen einen unserer großen Posten
Hier ift die
„Luda“ am Donnerstag an der englischen Ra ae er
Mine gelaufen und gesunken ift, Der Dampfer hatte einen
si Du 2 L Fs
Parlamentsbericht.®)
Der Srhkußbericht lber die gesiri Abgeordneten befindet fich in der rfen Beilage.
“Jn der heutigen (105.) Sißung des Hauses de 5. r Ab- geordneten, welcher 6 Vizepräsident A Staats» ministeriums, Staatsminister Dr. Friedberg und der Linier des Jnnern Dr. Drews ga ets wurde zunächst M ; allgemeine Rechnung über den Staatshaushalt f r .-das* Rechnungsjahr 1913 umd die ‘Uebersicht von" der Staatseinnahmen und -ausgaben für das Rechnungs- jahr 1915 dur .nahträglihe Genehmigung der Ueberschreitangen An a Shalteplanes und. ung der Gntlastung nach den Vorschlägen derx +Rechnungskommisjion erledigt und dann die erste Beraking der Ge eßentwürfe, betreffend die Wahlen um Abgeordnetenhause, die Zusammensezung des )errenhatsês und die Abänderung der Artikel 62 n E U Dle) sung8urkun de, fortgeseßt. : » Dr. PoxrschG (Zeutr.): Der Abz. Korfan Bean eng, die Vorlagen nticht- einer Kommission L 28 A Mitglietern zu überweisen. Dfeser Vors(lag hat croße Be- FReR praktischer und eler Art. Eine Kommission bon » Mitgliedern würd- die Verhandlungen zweifel!o3 verlängern und eine Kominission von 35 Mitgliedern ift bitlavg überhaupt noch niht gewählt worden. der anderen Seite {tehen wichlige Areressen der poïnischen Fraktion, die meine yolitis#en [reunpe ehr gern anezkeunen. Mit Rücksickt hierauf sind wir b:- v für eine Kommission von 35 Mitgliedern zu ftimmen. Wir nt en es in den Kauf, daß etne Verlängcrung bér Verhandlungen ntritt, dafür können sie aber im Plerua abgelürzt werden. Aus- H L E da E 4 éin elan sein kann. Im ugenbl'ck keine Veranlafsung, Sa selbft N E Fn (Lebhafter Saa L : : g. Dr. Ludewig (nk.): Die Osteibots{a tr ein Dreiklafsenwahlre®t kein Naum N Brett é da Mi elte 1A die Reform des Wahlreckts #9 lange veisckieben, bis die y onen im Felde steheuder Krieger in die Heimat zurüF- E seten. Das ersien urs hinter der Front durchaus richtig. ay ershien im Juli jener Erlaß, wonach die Vorlage 9 fcühzettig eingebraWt werden sollte, daß die n&chften Wahlen nich dem neuen Wahlrecht ftattfinten können. Für uns heißt d jeyt, an die Arbeit gebeà und alles vermeiden, was eine Digrbgerung der geseßceberishen Arbeit bervorrufen TIönante. Tro e urgfciedens. sind bei dieser Vorkage ' die Segensäße sar aufeinänder geplayt. An diesem biftortihen Wendepunkt wäre M CIeaLs, wenn fortan alle unnötige Schärfe vermieden w-rden : nie. Ih will nit retrospektiv darüber uiteilen, welhe Partei Aan _suld ist, daß die Wabhlreform nit hon vor dem Kcte e juftande gekommen So viel ist sicher, daß sie in jenem Falle vit so vollständig gewesen wäre, wte fe jevt if. Gin großer T ine Freuude mat ihre endgültige Stellungnahme von m : gebnis der AussSußverhandlungen abhängig. Aber cuch ï tejenigen, die auf dem Boden des gleiGen Wahrre@ts teben, d vorber noch eine Reibe von Fragen zu ftellen. Da ift izers ¿u En ob nit für gewisse grcße Städte, für Industrie- as n und lar sckchaftlid) abgegrenite Brzirke der Proporz einzuführen ab IER erörtern wäre auch das Problem der Einführung etner 2 eas weckmüßig wären auch vielleicht Beslimmungen, die es Qa en und Genefeaden möglich machen, ihr Wahlrecht autzuüben. Mt das ‘ungere§t wirkende Syftem der Stichwahl müßte einer an refang unterzogen werden. Abwegig war es auf jeden Fall, 4 b raa e Abänbecukngsvorsch!¿ae ‘als ausfiHislos hinzu- De en. it der Refcrin des errenhauses in der vorgeschlagenen s u sind “wir im allgemeinen einverßtanden. Für nötig h lên wir ‘vor allem ‘aber’ cine ftärkere Vertretung des bäuer- cen Grundbesfizes. Au wir vermissen die Ar eitervertreter, fe man auch der Lehrerschaft eine descndere Vertretung ein- Que müßte. Soweit ‘es sich um Au3gaben handelt, zu tenen S Staat verpflichtet if, kö.nte man ta mit der Forderung einverffánden sein, daß tec Staat bei nit rectzeitigir Fertigstellung des -Gtats fie “U Notetat lcifiet. Bedenklich ift die de aber, wenn es f um Bauten und Summen für andere ‘Dinge - handelt. Hierbei können siŸ leicht Metinungk- verschiedenbeiten zwoishen Landtag und Staa!sregierung herausö- flellen: « : Da es sich bier um das Etaisceht des Hauses handelt; so bedarf diese Frage eier genauen Nachprüfung. Die Vor- lagen dret p”, edenen Aus üfsen zu siberweisen, müssen wiz ablehnen, tr_fiab voa der Notwendigkeit darchzunngen, ‘bier
fta.
e Sigzung des Hauses der
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ungeceinigt, gileplidten Vorschriften „unrein
Ee Vtetnigungsvorshristen dureh Waschung und das Anlegen ner Buhlerinuen sich wüshen und s{ch:rücktcn, während ec e Jünger. fich inner!i l Y a ls betraten. der sonst von Gesinrungen und ist An ciner anteren Stelle dagegen werden Aeußcrungen Jesu über eincm Weibe wietergegeben, aus denen ein leidvolles des Seschle§tlihen und eine slrenge Askese spriht, Gu:pfinduugen, die innerbalb des Chriftentums zwar {on früh aber der eigentlihen Lehre Chuisti fremd find; dieje Stelle wäre also als ehte Ucberlieferurg nicht anzusehen. Andere Stellen erscheinen zu- näft befremdlich, können aber kei sinr.gemäßer Auslegurg als eckt
des Heilands im Kre
diesen Zusay pantheifiisch bezw. panckristtickch, ider!
sonft üderlieferten Denkwoeise Feiu, h e ae e Q L Hinweis auf Chriftus al3 Sie ie ausübte, einen e!génen Reiz, wenn man
befondercm Jutercsse t auch eine Stelle des fogevo. ebräer-Evan- aelium9, in der allein, während sonft wiederholt br Geben und Mitteilen gerühmt Grenzen gezogen werter, in der näwlich die wirklide Bedürftiakeit der Wohltaten Gutgegenne;- menden gefordert wird. Am Schlusse seiner Ausführungen w:es der Vortragende auf drei recht z:istlidhe, ton Jesus überlieferte Aussp: üche über die Nächstenliebe hin, in denen ausaedr lt wird, daß, wer feln-n Bruder sehe, Gctt
auf das gemeinsam, leidendvolle Erlebuis dis We
norwegishe Nobelkomitee dem Ccmits Ir.ternational Rouge de Genòve den Friedenspreis für 1917 A
die Lo DHAA e vom 14. Vitober 1918 bis zum 25. Februar 1919 in
teilung 1V der Deutschen Seewarte in Hamburg abacbaltea Merbén Mummernangebe) cle dée 1. Gernmeirung voa Gbronometern (mit
r 1. it
de Instrumente ur f, Oktober 1918. fte bie MNIEUna emeldet oder eivgeliesert werden, kò
e auf bie Wettboteregrerden, i; nnen nit mehr zugela\sen werden. Deutsche Seewarte in Hamburg zu richten.
elu Werk zu sGaffen, das den wollen after, dcß cieses ein sol
ift, (Perfall bei den Nationalliberalen.) (Schluß des Blattes.)
reßen Sesiht2punkten enispriht. Wir ! von Dauer ift. Es soli eine Volts- verivatung gejchafffen werten, d!e der zicktige Ausdrud des Golkl3willens
sepron) und Margatetbe Gille (Alt) mitwirken werben. Dag s gramm enth Ee T e Bote u. Bod A au Stblplat) und U, theim
Abends am &ingang der Kirche zu haben. Und
Manuigfaltiges ä
Kunft und Wiffenschaft.
aht Tagen in seinem ersten Vortrag über das wissen wir von Jesus außerhalb der Evangeltien“ die vaulinishen Brikefe als Quelle kandelt halte, unterzog geftern in
aus tem 2. und 3. nachchris!l'chen Jabrkundert Aufzeihnungen über Jesus und setne Lehre, die im Bi denen aus dem ersier, abrhundert zablrciY find,
erhaltenen
R PAUE e Ee e etner en sen ürdigungs. Unter Außerachtlafsung der Lcgenden und der Tenderzs{riften unterschied er drei Daupigue n, die KirBerbüter, Papyrus- aufzeihnurgen und drei spätere Evangelienfafsungen, das sogen. bebräishe und ägyptishe und das Prtrusevangelium. Die Kritik entbehre diesen Ucberlieferungen gegenüber vielfah ficerer Unterlagen. ande Anaaben, uament!lich bet den Kirchenvätern, dürften auf einwandfreier Ueberlie‘erung beruhen, wie der an ni§t weniger als 70 Stellen mitgeteilte Ausspruch Jesu: „Werdet er- probte Geldwcchsler, die die guten Münzen bebaltcn, die falshen aber zurüdweisen*. Anderen Üeverlteferungen gegenüber biete die Untersuchung darüber, ob das Mitgeteilte dem Geiite der beglaubigten Aussprühe Christi entsprehe, eine Handhabe {ür die Bewertung. Der Vortragende übte diese Kritik an Textftellen aus den oben ernähnten drei Evangelien und an einer Reihe von Papyrusüber- lieferuygen, die im lehten Jabrzehnt aufgefunden und namentlih von gl hen Forshern eule und Hunt) untersuch!, teils kurze Aussprüche Christi, teils Bruchstücke aus Evargelicnutedershriften enthalten. Einige, besonders chacakteriftiiche Stellen seien bier kurz hervergehoben. Vie Niederschrift auf tem Rande ciner Papyrushandschrift gibt ein Gespräch zwishen Chiistus und einem Pharisäer am Sadbat im Tempel wieder. Der Pha:isäer wit dem Heiland und seinen Jüngern vor, daß fie in ibrer Werktage kleidung, aiso im Sinne der
„an der beiligen Stätte erschienen
en, ein Vorwurf, den Jesus mit der Frage: Bist Du denn
rein? begegnet. er Pkorisäer beruft \sich darauf, tcß er den
Gewänder genüat habe, worauf Jesus erwidert, daß auc die gereinigt lätten, ehe sie Diete E'blung entspridt ducchaus
hristus üÜberlleferten dober nichi als
den Tempel dem Geiste AnsYauurgen und unecht abzuweiser. egen- mpfinden
zu Tage traten, die
em auf die Gegenwait se ter Gläubigen hingewiesen un dann inzugefügt wird, daß. er im Stein nd olze, das die Deutete man
elten. So ein A Jesu, in
avrch gegerwärtig fei Jünger bearkeìten.
ingegen crhält die Stelle als ohn des P n de E S abin erklärt : esus hake sagen wollen, daß er der Gelähtte fei ü uh bet threr täglihen Weit ur d terun, Vel, e
und ewpfoblen wird, dem Empfangen
ehe, daf, er den Bruder kränke, S@ott beleidige und daß vur geteil ahre Freude sei, Auesprüuche, an die der Bariragende cinen H e
ikrieges knüpfte.
Wie „Norek Telegrambyran“ aus Ghrisitania meldet, teilte das sa Groix
Techuik.
Die Deutsckie Scewarte erläßt eine Aufforderu o der 42. Chronomcterwetibewerbprüfung, Abs
Instrumente, die \pätcr an-
bezüglichen Anfragen find an die
Abends 74 Uhr, das 19. S Kapelle upter der Leitung des Generalnußkdirektors Dr. Richard
S
um 12 Ubr.
vlag) ftattfindbenden Urauffü
Gn Dau tonto mit Eduard von Winterstein, Ecnst Wendt,
wärtig . Vorbereitungen für eiren Trauerspiel „Das s aufgeführt. Die Scuoi e
Ludwig Hartau, Friedri FKavßlèr, Rudol Lettinger und Ernst Prôckl.
1
Ersagbataill i; de: B ataillon3 4
e der Königliche Särger Eduard Habtich seire Müwirkung zue
Räuber“ in der gewohaten Bestgurg wiederholt. Anfang 6} Uhr.
16.
bunten Programm stalt, deren Gejamterl3s dem 2. o ment im Felde zur Bcs{haffung von Nt betuaken fet
Dice Sptelleiter ift Ferdinand Gregori.
Theater und Mufik,
Im KönigliGen Opernhause findet morgen, Milli ymphoniekonzert Dee E bn ett ae
trauß fiatt. Das Mittagskonzert hierzu beginnt morgen
Im KönktgliGen SwGauspielhause werden morgen „Die
m Deutschen Theater findet am nêhten S Y M., Nachmittags 24 Ukr, elne Borflellung A Liden
In der am Freitag in der Vo12sb ü T i ara von A Cy E:
Kronert, Siegmund Nun e
Stiedri® Kühne, Max Gmil Rameau und Maria Lelko
hannes Riemaan, Friy Richaid,
Im Tbeater in der König rägzer Straße find t en s B Dit
gitomodie , H auptrellen werden dargeftellt von Irene Trici@g
Für das bereits an ntiate L keitskonzert des regîiments 3. F. 13. d. ilharmonte hat an Stelle des diensilG véibindeettn as
Der Wirkliche Geheime Rat D. Dr. von Harnack, der vor Thzma „Was
für diese Kenntnis ke- eirem zweiten Vortrag die
Gegersaßz
Die ärztlihe Abteilung der Neih8deutschen
brüderlihen Vereinigung veranstaltet eide B. ffen, gemeinsam mit den Schwestervereinigung Oesterreichs und Un ge im Laufe des Januar 1918 eine Tagung im Langenber Virchow-Haufe in Berlin zur Russprahe über den Wieder, aufbau der Lolkskraft na% dem Kriege. - Hervorragende Forider eta us und der verbündeten Donaumonar@ie haben Vortr über die Vermehrung und Grhaltung des Nahwuchses, den S4 und die Kräftigung der jugendlichen Bevölkerung und über die Hera seßung der Sterblichkeir durch zielbewußte Bekämpfung der über, tragbaren Krankheiten übernommen. e
Sm WissensGaftlihen Theater der „Urania“ wis, Professor Dr. Keßner morgen, Mittwoh, Abends 8 Ubr, über dit orene: hibiler ad Viele“ finématograbhise *VasieS
ecieDrende er un e tnemalo 1 erläutert wird. Mappe Vorführungen
In Vollziebung der in Stuttgart gefaßten Bes{lüfse wie „W. T. V.* meldet, die Vertreter der Beaiter A gaben fs Bundesfaater, der Gemeinden und der Lehrer am 8. und 9, G zember 1917 in Berlin zusammengefunden. Bis zur Bildung dáes einheiilihen Reihhsbeamtenbundes werden alle die Interessen der Beamten und Lehter gemeinsam berlihrenden Maßnahmen im Reichkarbeitsaus\chuß der Beamten und Lebrer beraten, bes(lofsen und vertreten. Der Relchsarbeitsaus\chvß hat in der erften Stßung die grundlegendeu Fragen setner Einrichtung fesle gesteut, die Richtlinien für die Beamtenbefoldung bespro§en und dle Ausarbeitung der Grundsäye, bet deren Erörterun eine einheitlihe Auffassung zutage getreten ; e Unterausshuß übertragen. Berichte über die soziale und redit, lide Stellung der Beamten im Kriege und na®& dem Kriege und über die Versorgung der Kriegsinvaliden und Militäranwüite nah dem Kriege find entgegengenommen und werden weiter bearbeitet werden. Der Reihsarbe R wird von dem Vorfitenden bez Se eule ae ne und agt Antereisengemeinsqat eutsher BDeamtenverbände gemeinsam erriŸtet ; Berlin etne Geschäftsftelle. s ¿Gie fa
Worte und Taten. Bei der Goldankaufsstelle in rankfurt am Main sind jüngst aus dortigen Patzuizierkreisen en erlenhalsband im Werte von 265 000 #4 und ein zweites
m Werte von 800 000 6 zum Verkauf in das neutrale Aus land aufgeliefert worden. Das sind vorbildlihe Beispiele opferbereiter
Vatertandeltebe. Es täte not, daß ¿berall die wohlhabenden Kreise erkennen
daß es nicht genügt, das Wort zum Dur@halten nur im Munde zu führen,
sondern daß es thre Aufgabe if, auch selbst mit der Tat daju 1n helfen, daß unserm ganzen Voike das Durchbalten erleichtert witd,
Dazu baben die Einlieferer der beiden Perlenshnüre belgetragen, da
aus dem Verkaufserl88 der Perlen um \o viel mehr Lebenilthil
aus dem Auslande eingeführt werden können, ala es \onft mèglià wäre. Darum heraus mit den Juwelen, das ist ein Gebot déx Stunde!
Kopenhagen, 10. Dezember. (W. T. B.) „EGkstrabladei! meldet aus Kristiania : Reisende, die s Amerifa- hièe L ta find, erklärten, daß von Neujahr ab in Amerika ein Einheith: brot aus einer Mischung von Mats und Wetzen. eingetübrt werden würde, da großer Manzel an Weizen bestehe. Au auf anderen Q bieten mahe fich der Kriea in Amerikä tuec mehr fühlbar, Namentlich berrse starker Mängel an Kartoffelu, mit dnn
ausgedehnte Spekulattönern gèttieben würden.
Stockholm, 10. Dezember. (W. T. B) Eine v bisWof von Upsala und den Bis&Gien von Sett und U Kristiania nberufene tnternationale niSGtpolitishe A Sendel pre Quas van au eor ne airolqu SelloiYen findet a . Der-wmber zur Vorkereitun v KirchenbespreŒung im April 1918 statt, ; q 2 n Ae
(Fortsezung des Nichtamtlichen .in ber Ersten Beilage] |
Theater.
Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opernhaus. Mittazd 12 Uhr: Symphoniemittagskonzert. (Programm wie am Abend.) Abends 74 Uhr: AV. Symphouiekonzert der Aa iten Kapelle zum Besten ihres Witwen- und Waisenfonds. Lelter :- General- musikdirekior Dr. Richard Strau Zum En ontenittagf Tonzert find Einlafkarten bei Bote u. Bock, Leipzig "S j ase 37 und Tauenbtenstraße 7, am Konzerttage im Königlichen Opernhaise auspfelhaus. 278, Dauerbezugsvorstellung. Die Näuber:
Gin Schauspiel in fünf Aufzü Spielteitung: j Dr. Sdaus Ánfong G U 0A E E Donrerstag: Opernhaus. 274. D j, Diensli und Freipläge sind pte P et vorle u : Men
Aida. | 7 Bildern) von ‘ G. Verdi. Text von Antont islanzon für e deutshe Bühne bearbeitet Vos Julius Sha # L Arsanl
“ Scauspselhaus. 279. Dauerbezugêvorstellung. - Flachsmaut als Erzieher. Lusispiel in drei Aufzügen von Otto Ernft. Splél-- [eitung : Herr Oberspielleiter drei Aufgigen von Olio Ernst x2 0)
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Familiennachrihten
rio (Deni Bree pp ies ee | / Sohn: Hrn. Oberleutnant Hellmuth! von Crantci Weimar). — Eine Tochter: Hrn. pimann O pen Schferulte (Frentsane q. D Hrn, Regierungörat Meinhold ven Gestorben: Hr. ohannes Hillmarn-Zülow (Zülow bei Sternkers (Berlin) — Verw. Fr. Baurat Lina-Sorüderoy;,: geb- Mus
Vere helickt: Baerenfels- Geboren: Ein
Verankwortlicher Srifileiter: Direktor Dr. T ÿ o / Gharl Verantwortlich für den Anzei teil: Der Veritebes vei @escbit te ehnungéra Mengerine Vell Drag 120 der Gescaftöstelle (Menger in q) in Berlin at M
r Norddeu uchdruceret Verlags anstal E 6 Bilte ert r af Me 6 9 Sieben Beilagen
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“9 Shne- Gewähr,
der Organist Wa mittags -6'Nhr, ein Orgelkonzert, bei dem Marga Broede-(Mezzo- i
Nn dec aiser Wilhelm-Gedäwtniski lter Ft Rei au fonnmenden S Mag!
tcto)iicktih' Warenzeichenbeilage e, 8) A und bte Juhalt#angabe Nr. 49 zu No: 5 brs bffeuilidi
1 E Dat vil D A: B 5
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zum Deutschen Reihhsan
M 293.
Parlamentsberigt.*) Preußischer Landtag. ] Haus der Abgeordneten. / 104, Sigung vom 10. Dezember 1917, Vormittags 11 Uhr. j (Bericht von Wolffs Telegraphen-Büro.)
Ueber den Beginn der Sißung, in der die erste Beratung der Geseyentwürfe, betreffend die Wahlen zum Abgeordnetenhause, die Zusammenseßung des Herrenhauses und die Abänderung der Ar- tikel 62 und 99 der Verfassungsurkunde, fort- oeseßd wird, ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet
worden. E : x ; L z Abg. De rold (Zentr) „bemerkt, in seiner Nede fortfahrend- Die Ste ung meiner politishen Freunde zur Wahlrechtsvorlage hat der Abgeordnete Dr. Porsch auseinandergeseßt. Es it eine A e Auffassung, wenn der Abgeordnete Ströbel meinte, Dr. Porsch hätte erklärt val ein Teil unserer politishen Freunde unbedingt gegen die Vorlage ei. Er hat nur erïlärt, E ein Teil einer Freunde die R Stellungnahme von den Verhandlungen D Kommission und deren N abhängig mache. (Zustimmung im Zentrum.) Das ist also keine Entscheidung, weder im bejahenden noch im verneinenden Sinne. Die Einteilung der Wahlkreise muß für die Dauer festgelegt werden und ist nicht auf die Zukunft zu verschieben. Dabei darf allerdings niht nur die Bevölkerungszahl maßgebend sein. Bei der Vornahme der Neueinteilung Tann man auch den Posa- dowékyschen Gedanken in Erwägung ziehen, die Städte und das Land getrennt s Die allgemeine Einführung der Ver- bästniéwahl bringt erheblihe Nachteile mit sich. Dur sie leidet das persönliche Verhältnis zwischen ählern und Abgeordneten, da nicht mebr Personen, sondern Parteien gewählt werden. Es wäre nur in Erwägung zu ziehen, ob man nicht in besonderen Wahlkreisen mit zusammengedrängler Bevölkerung die Verhältniswahßl einführen kann. Der Bestimmung, daß das Wahlrecht an den einjährigen Aufenthalt am Wohnsiß geknüpft ist, kann man im A zustimmen. Jn Betracht könnte dabei allerdings gezogen werden, ob nicht für Kriegs- teilnehmer, die jeßt ihren Wobnhiß ändern müssen, Ausnahmebe- stimmungen vorzusehen sind. In allen Staaten der Welt, auch in den demokratischen, besteht das Zweikammersystem. Auch wir haben zwei Kammecu nötig. Der frühere Reichstagsabgeordnete, der jeßige Neicbê- kanzler, Graf Hertling, antwortete bei der Beratung der elsaß-loth- ningischen Verfassungsfrage, als er die A Notwendigkeit der ersten Kammer für Elsaß-Lothringen hervorhob und man den Zwischen- ruf: „Hemmschuh“, machte: „Hemmschuhe sind im Gebirge, wenn man sih auf abshüssiger Bahn befindet, sehr notwendig“. Allerdings muß die erste Kammer in ihrer Zusammenseßung sich den Wünschen des Volkes anpassen. Au _Perrent t, abgesehen von einigen Gntgleisungen der leßten Zeit, tüchtige Arbeit geleistet. Die vor- Abbone Art der Zusammenseßung ist un allgemeinen zu billigen, doch fehlen einige Berufe, und andere sind zu schwach vertreten, Jo LR zu prüfen, ob das Handwerk nicht stärker vertreten sein soll. Ebenfo muß der- Bauernstand eine angemessene Vertretung haben. Wie eine Aenderung des Gemeindewahlrechts notwendig und besonders die ge-. heime Wahl zu erstreben ist, sò muß ‘auch die Husaimménsevung der Prásentationskörper für ‘das Herrenhaus geändert -werden. Größere Finanzoperationen nicht mehr dur den Etat, sondern durch Geseß vor- zunehmen, um das Herrenhaus zu beteiligen, empfiehlt sich {on teshalb, um die Glateveraung abzukürzen. Man. sollte metnen, die Mahlrechtsvorlage hätte mit besonderer Freude aufgenommen werden müssen, aber die Sozialdemokraten haben sofort viel weitergehende Forderungen aufgestellt, wie das Wahlreht vom 20. Lebensjahre ad, das Frauenwahlrecht und die Abschaffung des Herrenhauses. Be- ruhigung wird also nit in der ees eintreten, Wir werden uns aber* na A bemühen, die drei Gefseye zu fördern. Wir betrachten alle drei Geseße als ein einhecitliches Ganzes, und sie müssen elle gleibzeitig in Kraft treten. (Sehr richtig! im Zentrum.) Wir boffen, daß die O der Grage dem Vaterlande zum Segen gereichen wird. (Beifall im Zentrum. L h Md eoren e Dr. Wiemer (fortshr. Dep: Erfreuliche Klarbeit safft die Erklärung der Regierung, daß das Pluralwahl- ret für sie nicht annehmbar ist, und daß alle DENS G E Mittel eingeseßt werden werden, um das Königswort einzut0)en. Gewiß darf sich die Kritik auch gegen die Königlichen Grlasse richten, aber unrichtig 1st der Vorwurf des Abgeordneten Dr. Lohmann, daß ber damalige Reichskanzler von Bethmann poves die Erlasse ver- anlaßt habe, um seine schwer ershütterte Stellung zu befestigien, Der Entschluß zu den Erlassen lag vorher, als Herr v. Bethmann Hollweg noch des Glaubens sein konnte, daß er fest im Sattel a Die Ge- schichte wird den Sturz des ere von Bethmann Hollweg nit als eine erfreuliche Episode ansehen. Herr von Bethmann hat sih den dauernden Dank des Volkes verdient, daß er entschlossen mit Reformen vorgehen wollte. Graf Hertling nennt es seine Ehrenpfliht, das Königswort einzulösen, aber er hat hier mit einer starken ents{lo}senzn Gegnerschaft zu renen. Graf Hertling ist zwar kein Altpreuße nah dem Herzen der Konservativen, ader wir sind von engherzigem _preußi- chen Partikularismus frei und legen nur Wert darauf, was fur eine Politik aemacht wird. Freiherr von Stein, Fürst Hardenberg, Swarn- borst u. a. waren auch nicht Preußen in dem Sina der Konservativen. Wir werden den Grafen E unterstüßen, wenn er das vereinbarte Atktionsprogramm durchführt. Jn den’ interfraktionellen Bespreungen bat der Reichstag kein kfaudinisches Joch sür den Reichskanzler er- richtet, Dieser hat keine Konzessionen gegen seine Ueberzeugung ge- macht, wohl aber das Tor weit aufgemacht für die Verständigung. Zu dem Posten des Vizekanzlers hat fich weder die Partei, noh Herr yon Payer gedrängt, der leßtere bringt mit der Uebernahme cin schweres Opfer und brinat es, weil er damit einer politischen Staats- noiwendigkeit zu atsprebei glaubt. Wenn die Berufung * verg Dazu beiträgt, die Arbeiterschaft in ihrer großen Mehrheit bei der Politik des 4, August 1914 zu erhalten, so würden wir das als cinen großen an ansehen. Aehnliche Anschauungen hat u meiner Freude auch der Abgeordnete Dr. Lohmann vertreten. Den s{ärfsten Vorstoß haben die Konservativen gegen den neuen Minister des Innern Dr. Drews gerichtet, obwohl er doh nicht auf den Krücken des Parlaments zu seinem Posten gelang is. Dem Urteil des Vizeprästdenten des aß D
ch unser Herrenhaus
Staatsministeriums, r. Drews ein ganz hervorragender Reform-
uge sci, sckließen wir uns durchaus au E N E ederzeugung imponiert uns erheblich mehr als der Dochmut, Ver }
lbrunden al s bezeichnen zu müssen
Ausführun: : i 1 e Ae als „allgemeine Redenéarten Optimismus des
laubte. Herr von der Osten spöttelte über den Ed Ministers und will seinem N Sfarusfluge nicht folgen. Das Bild ist let gewählt: der Ikarusflug ist heute Wirklichkcit. Nod jeder der Minister “des Innern, der ernste Reformen wollte, ist von den Konservativen angegriffen worden. A Fürsten Bismarck haben gerade die „Kreuzzeitungsmänner das Len Wer cemacht, und seine „Gedanken und Erinnerungen hallen BON von den Klagen über die altpreußishe Kamarilla. Und auch jeder ihm nadgefolgte Reichskanzler, der allgemeine Jnteressen gegen A eitigen politischen und wirtschaftlichen Interessen zu vertreien L N nahm, ist mit Ihnen in heftige Fehde geraten. Noch immer ift das d R r U Le iein ,
Erste Beilage”
Berlin, Dienstag, den 11, Dezember
Schicksal der Vorlage ungewiß. Auch die heutigen Erklärungen des Zentrums schaffen noch keine Klarheit. Auch wir wünschen eine gründ- liche Prüfung, aber keine Vershieppung. Es gilt nit sowobl, die ganze Wahlrechtsliteratur mit heißem Bemühen erntlih durhzu- arbeiten, als sid im wesentlid.en an die Vorlage zu halien; sonst kame das Kriegbende eher als das Gnde der Kommisstonsberatung. Es darf keine Scheinberatung sein, die unter dem Vorwand der Gründlichkeit die Reform auf die lange Bank schiebt. Nicht nur gute Nerven bat das Abgeordnetenhaus Hier nötig, sondern au klare Erkenntnis des Notwendigen, Entschlossenheit, es durdzuseßgen, und das Bewußtsein der Folgen des Sdeiterns der Vorlage. Alle Parteien müssen sich Ler Schwere der Verantwortung vor der Geschichte in allen Stadien der Beratung ‘bewußt bleiben, Die Konservativen haben thren ent- {lo senen Widerstand und kräftige Gegenwehr angekündigt; die Zet des Stillhaltens sei für sie vorbei. Der Freiherr von Selle, Chefredakteur der „Kreuzzeitung“ und 1883 Führer der Konservativen, sagte damals, bei den ÄAbgeordnetenwahlen mache seine Partei die ren Geschäfte, darum wolle sie es nit ändern; also waren damals doch nit bloß \taatépolitisce, sondern auc‘ parteipolitisbe Gr- wägungen für die Herren maßgebend. Herr von der Osten meinte, die Konservativen beberrshten nicht den preußischen Staat, das hätten die preußischen Junker nit gelernt, sie herrschen nit, sie dienen. Aber ist es nicht Tatsache, daß in Preußen die einflußreichen Stellen in der Verwaltung und im Heere in den Händen von Anhängern der konservativen Staatsauffassung und von Adligen find, daß den bürger- sichen Elementen die freie Babn versperrt blieb? Das Sireben der Konservativen ging immer dahin, den Staat zu beberrschen, ihn in den Dienst konservativer Interessen zu stellen, jede Beeinträchtigung threr Mat, ihrer Interessen zu verhindern. Die konservative Macht stüßt sich auf den übergroßen Einfluß in der Volksvertretung, der gesicert 1st dur ein ungerechtes Wahlrecht und eine gänzlih veraltete Wahl- kreißeinteilung, fowie auf das Uebergewicht konservativer Anschauungen im Herrenhause. Die Beamten von den Sckulzew bis zu den Ministern sind konservativ, und selbst während des Krieges if darin eine wesent- liche Aenderung niht eingetreten (lebhafte Zustimmung links), der Gharakter des Systems ist nit geändert worden. Jn diesem Haus hat es vor Jahren Herr von Goßler ferügbekommen, zu behaupten, die Konservativen hätten den Anspruch auf diese Aemter, denn sie allein hätten für die Staatsnotwendigkeiten Verständnis. Kann man diesen anmaßenden Ausspruh nah den Srieasertabrungen noch aufrecht er- halten? Die konservative Macht üßt sich vor allem auch auf den Großgrundbesiß und seine Vertretung, die im Herrenhaus, in den Land- aemeinden, in den Landwirtschaftskammern und in den Provinzialver- bänden prävaliert. Man kann in Preußen mit einigem Recht von einer Herrschaft der Gutsbezirke sprehen. Die Konservativen erklären nun auch ihrerseits das Wahlrecht für reformbedürftig, aber sie wollen den Zeitpunkt dafür bestimmen. Das haben fie uns hier {Gon vor 30 Jahren erklärt. Herr von der Osten rühmt das bestehende Recht als einen Hort des Mittelstandes. Wir 4 der entgegengeseßten Ueberzeugung; von 4 Millionen Mittelständlern verweist das aeltende Wahlrecht 80 2 in die 3, Klasse. - Der frühere Konservative Rahardt hat ausgesprochen, . daß dieses Wahlrecht dem Mittelständler nur die Wahl * lasse zwischen Wahlenthaltung und wirtschaftlihem Boyvkott. Wir sind von ¡eber für das aleihe Wahlreht gewesen. Eugen Richter hat Zeit seines Lebens festgehalten an der Forderung ter Einführung der -gleiben Wahl auch für die Einzelstaaten. Der l'onservative Redner verwies auf die Wirkung des gleichen Wahlrechts auch für die Liberalen. Die Zahl der Mandate a} aber doch nicht Selbstzweck. Allerdings 1 das allgemeine Wahlrecht kein politisches Sihlummerkissen für die Parteien, auch von ihm gilt das Wort: „Was du von deinen Vätern ererbt, erwirb es, um es zu besißen.“ Herr von der Osten hat das NReichstagäwahlrecbt das ungerechteste Wahl- ret genannt, das einseitigste Mehrheutsrecht; es werde den Leistungen nicht gevecht. Wir meinen, cs kommt auf die Gleichberetigung der nteressen an. Im Staate der allgemeinen Wehrpflicht, Schulpflicht, Steuerpfliht müssen die politischen, wirtscaftlichen und geistigen Interessen gleicwerti7 vertreten sein. (Zustimmung links.) Auch wir wünschen, daß im Reichstage die Kreise des Handels, des Gewerbes und der Industrie mehr durch Männer der Praxis vertreten sind. Im Abgeordnetenhause ader fißen nit weniger als 123 Angehörige des Großgrundbesißes (Hört! Hört! links), 55 des mittleven und kleinen Tandmirtschaftlicen Besißes, nur 14 Kaufleute, 26 Industrielle, 8 Kleingewerbetreibende und Handwerker und 2 Arbeiter. Wir A überzeugte Anhänger der demokratischen Staatsauffassung. ach den ungeheuren Opfern dicsêès Krieges darf fortan keim Deutscher min- deren Rechtes sein. Herr von der Osten verwies auf die Leistungen der alten Familien in diesem Kriege, sie hätten Ströme von Blut vergossen. Gewiß, die Sprossen der alten Familien haben tapfer ihre Schuldigkeit für das Vaterland in diesem Kriege getan. Haben es aber. etwa die übrigen nit getan? (Lebhafte Zustimmung links.) Die rechte Seite erhebt den Vorwurf, daß die Anhänger der Wabl- reform die Notlage für hre innerpolitischen Forderungen aus- zunüßen bemüht seien. (Sehr richtig! rechts.) Das it durchaus un- richtin. Die Herren vergessen immer wieder, daß die Reform ein Teil des Siegeswillens der preußisden Nation 1, daß die Be- seitigung des Ünrechis das beste Mittel zur Stärkung der Widerstands- kraft it, die. Not des Vaterlandes fiegreih zu überwinden. Bismarck hat die Annahme des allgemeinen Wahlrechts als eine Waffe gegen das feindliche Ausland für die deutsche Einheit ne Darum ist das preußische Wahlrecht auch eine deutsche Schicksalsfrage. Wir betraten die Vorlage nicht als bloßen Schein und Kaßengold, \son- dern als einen erheblichen Fortschritt. Wenn aber der Abg Herold meinte, daß êic Frage der Wahlkrei8einteilung mit dieser Vorlage zum Abschluß komme, so_ halten wir sie nur bejtenfalls für eine bor- läufige Negelung, E müssen die groben Ungerechtigkeiten und Unzuträglichkeiten, die heute bestehen, vermieden werden, die Benachteiligung der großstädtishen Bevölkerung, der íIndustriezentren, deren Leistungen in keiner Weise hinter Ten ländlichen Bezirken zurücstehen, muß aufhören. (Zustim- mung links.) Die jeige Wahlkreiseinteilung entstammt einer längst verklungenen Zeit, sie an ein versteinertes Unreht. Wir wünschen eine Berücksichtigung der Minderheitén. Gewiß würde die allgemeine Einführung der Wahlpflicht erhebliche Schwierigkeiten haben. An sich ¿ist die Verhältniswahl grundsäßlich die gerechteste. Vielleicht ist es richtig, sie nah dem Muster der im Reiche einzuführenden Verhältnis- wahl au in Preußen durdgzuführen. Bedenklich ist uns die Vorschrift der dreijährigen Staatsangehörigkeit, noch bedenklicher die des ein- jährigen Wohnsißes im der Gemeinde oder Wr im Wahlbezirk. Wir müssen dies namentlich vom Standpunkte Berlins bekämpfen. Die Verhältnisse eines kleinen S wie Elsaß-Lothringen, können nicht vorbildlich sein für einen Großstaat. Mit dem Frauenwahlrecht wollen wir diese Vorlage nicht belasten und gefährden. Gewiß haben die Frauen in ‘diesem Kriege bewiesen, daß sie einen Anspruch auf die Erweiterung ihrer wirtschaftliden und sozialen Rechte besißen, aber wir würden diese Vorlage, deren Schicksal auf des Messers Schneide teht, gefährden, wenn wir die Einführung des Frauenwahlrechts hier orderten. Wir würden damit auch eine Disonan mib dem Reîichs- taaswahlrocht schaffen. Die Homogenität zwischen Reich und Preußen würde doh nur dann die Stellung der Regierung \chwächen, wenn eine verschiedene Politik im Reiche und in Preußen getrieben würde. Wir erbliden gerade in der Herbeiführung eines einheitlichen Wahl- vechts eine Stärkung der Reichépolitik, aber au Preußens zur Gr-
üllung der Aufgaben, die ihm im Reich zufallen. Die konservative Parts will die Krone gegen die Krone schüßen. Die Konservativen
wenn der
zeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeigek.
1917.
berührten; gerade die Nichteinlösung des feierli gegebenen König- lichen Wortes reürde die Autorität der Krone erscbüttern (Zufstim- mung L[inks) und dem Königtum Preußen eine \dmwere Niederlage be- reiten. Friedri IL, der geniale Preußenkönig, münschte über eiu edles, fübnes und freidentendes Velk zu berrschen. Kaiser Wilbeim IT. hat mit jeiner Osterbotschaft denselben Willen bekundet. Der fretheit- lide Ausbau der StaatLeinribtunoen ist die beste Stüße für Monarchie und Staat. Wir halten an der Hoffnung fest, daß die preußische Volksvertretung binter dem Träger der Krone nit zurück- stehen wird, wenn es gilt, das Vertrauen zum Volke dur die Tat zu beweisen. (Lebhafter Beifall links.)
Abg. Lüdide-Spandau (freikons.): bedauern, daß während des Krieges die Wadhlrechtsfrage aufgeworfen ist. Jeßt izt innere Geslossenheit doppelie Pflicht, aber cs ift nicht die Zeit, innere Fragen zu erörtern, Die Begründung der Vorlage enthält fein Wort, warum gerade jeßt die Vorlage eingevracht werden mußte, sondern sagt nur, daß der Krieg und seine Erfahrungen zur Nac- prüfung nôtige, welche Staatéeinrichtungen sib bewährt haben und welche nicht. Ein abscließendes Urteil darüber i| erst möglich, | Krieg beendet ist. Der Abgeordnete Hirsch - Berlin hat dem Landtag die Unterstühung der Schußzollpolitik vor- geworfen, aber gerade durh die Schußzzölle für unsere Landwirtschaft und unsere Industrie haben wir in dieiem Kriege durhhalten können. (Sehr richtig! rechts.) Wenn Herr Hirsch meint, der Landtag habe auf dem Gebiete des Scbulwesens versagt, îo hat er dieses gerade son durd» das Schulunterhaltungsgeseß und Lehrerbesoldungsögeseß wesent- li gefördert, An dem konfessionellen Grundcharakter unserer Volkê- ‘chule halten wir unbedingt fest. Auf dem Gebiete des Verkehr8wesens 1st die Zustimmung zur. Eisenbahnverstaatlibung ein Nuhmesblatt des Landtages. (Sehr ribtig! rets.) Unsere Sieuergesetgebung trägt ganz und gar feinen plutokratischen Charakter. Unsere Feldgrauen werden mit dem Gedanken zurückehren, daß Deutschland und Preußen viel weiter sind als das Ausland. (Sehr rictig! rechts.) Das Abgeord- netenhaus hat besonders in den Kricgsnotwendigkeiten nicht versagt, an dem Reichstag wird aber später Kritik zu üben sein. Der preußische Militarismus 1ist nicht \{uld am Kriege. Eine Schuld fällt aber der Reichsleitung, der deutschen Diplomatitsz.und dem Aus- wärtigen Amt zu. Wir hätten den Krieg nichi bestanden, wenn wir nicht die glänzende Militärmacht hätten. Der Reichstag hat setne Zuständigkeit schon überschritten, indem er das preußiscbe Wahlrecht zu ciner deutschen Frage gemacht hat. Es ift bedauerlich, daß die preußiscbe Regierung der Reichsleitung gefolgt ist. Der Zustand ist nidt aufrecht zu erhalten, daß dic Zahl der preußishen Staats- minister beliebig durch Staatssekretäre vermehrt werden kann. Ih hoffe, daß der Vizepräsident des Staatsministeriums seine Aufmerk- samkeit dieser Frage zuwenden wird. Die Wahlrechtsvorlaoe i} nit aus Vertrauen zum Volke gemacbt, sondern sie war der Strohhalm, nah welchem der ertrinkende Reichskanzler griff. (Sehr richtig! rechts.) Er wollte die Sozialdemokratie bei der Stange halten, er ließ sih durch das Gespenst des Streikes der Munitionsarbeiter \{recken. Die Arbeiter wissen aber selbst, daß sie für ihre Kameraden im Felde arbeiten müssen. Die Wablrechtsvorlage muß sachgemäß erledigt werden, nit mit Versleppung, aber auch nicht 1m Auto- mobiltempo. Kommt es zu Konflikten, so trägt der die Verantwor- tuna, der die Allerhöchste Botschaft vom 11. Juli gegengezeicnet hat. Das preußisck- Wahlreckt is reformbedürftig, aber das Zusammen- arbeiten der vier großen Partcien des Hauses 1st für uns unerläßlidhe Noraus\ezung. Das Reichstagswablreccht is für uns unannehmbar. Menn der Landtag zur Veberzeugung kommt, daß das gleiche Wahl- recht Preußen gefährdet, so hat er nit nux das Necht, sondern aub die Pflicht, mit allen verfassunosmäßigen Mitteln die Durchführung des Königlichen Erlasses zu verhtndern. Es handelt sich nicht um die Person des Königs, sondern um das Königtum als staatliche Einrich- tung. Wir sind einig, daß das gleide Wahlreht den Interessen des vreußisckden Staates nicht entspriht. Wir lehnen mit wenigen AuE- nabmen das aleicte Wahlrecht ab. Aber auch diese Minderheit meiner E behält si die endgültige Stellungnahme vor, bis die Vor- aae aus der Kommission herauskommti. Das gei Wahlrecht 1m Staate zieht auch ein radikales Wahlrecht in den Städten nach sich, und für diese wäre es nit glücklid. Mit Necbt rourde son darauf hingewiesen, daß das glei Wahblrech{t zur vollen Demokratisierung, zum Parlamentarismus und mit Sicterheit au zur Republik führt. Was ter Parlamentarismus für die auswärtige Politik bedeuten würde, davon gibt uns einén Vorgeshmak die Friedensresolution ‘des Neichstaas. Aber deutsckes Blut ist do nit dafür geflossen, um Polen, Litauen und Kurland das Selbstbestimmungsrecht zu geben. Die Polen sind bisher niht Subjekt des Krieges gewesen. Ich hoffe, daß sie auch nicht Subzjekt der Friedensverhandlungen sein werden. Auch in der polniscken Frage muß der Grundsaß von Leistung und Gegenleistung wieder zur Geltung kommen. Die Sicherung des deutschem Landes im Osten und der deutschen Grenze muß in deutsker Hand bleiben. Das gleiche Wahlrecht führt aub zur Erdrosselung der Intelligenz. (Heiterkeit links.) Die Frage muß \o S werden, wie eine Volksvertretung auf- gebaut sein muß, die berufen ist, einen entscheidenden Einfluß auf die Gesetzgebung und die Verwaltung des Staates auszuüben und wie das neue Wahlreht auf das Staatswohl wirkt. Das Wahlrecht wird demnach nach der Leistung abzuschließen sein. Wir können die Wahl- rechtêvorlage zwar ablehnen, die Wa E bleibt aber troßdem. Darum sind wir entschlossen, positiv mitzuarbeiten und das gleiche Wahlrecht durch ein anderes zu erseßen. Sollte man \ih auf das Pluralwahlrecht einigen, dann werden auch hier gewisse Kautelen zu \haffen sein. Ob man das Wahlrehtsalter wie in Dänemark auf 30 Jahre heraufseßt, ob der einjährige Aufenthalt im Wahlkreise ausreichend ist oder ob man si, wie in Frankreich, für ständige MWählerlisten entscheidet, das muß den Aus P vor- behalten bleiben. Für eine Neueinteilung der Wahlkreise sind wir niht zu haben. Das hindert nicht, daß man die Verhältniswahl für besondere Bezirke zuläßt, so z. B. für den Bezirk des Zweckverbandes Groß Berlin und für einzelne S und gene prachbliche Be- zirke. Wir vermissen in der Vorlage die Uebertragung der Wahl- prüfungen an einen Gerichtshof. oda at: will mir erscheinen, cb man ret daran tut, die Wahl der städtischen Vertreter L das Herrenhaus durch die \tädtishen Mitglieder der Provinziallandtage vornehmen zu lassen. Dies kann leicht zu einer Politisierung der rovinziallandtage führen. Zu erwägen roird sein, ob man nicht auch fo die niht kreisfreien Städte eine angemessene Vertretung chafft. Dringend notwendig ist, daß man alle drei Geseße durch ein antel- eseß verbindet. Besonders zu erwägen ist au, ob man nicht pee iherheiten gegen überhastete Verfassungsänderungen \caffen joll, fo durch die Notwendigkeit einer qualifizierten Mehrheit. Der Minister des Innern hat es sehr \hwer gemacht, zu einer R au kommen, indem er gleich bei der ersten Lesung gegenüber gewissen Vor- {lägen ein Unannehmbar geltend machte. Die ‘Andro ung der Anwendung der e gem Be Mittel it erfolgt. Wir haben eventuell mit einer Au Bug des Hauses zu rechnen, aber wir fürchten sie niht. Zu einem direkt verfassungswidrigen Schritt, zur Ein- führung des gleichen Wahlrehtes über den Reichstag, hat der Ab- geordnete Hirsch geraten. Es hat den Anschein, als ob der Minister des Innern dieser Erwägung nicht ganz fernsteht. Ein derartiges Vorgehen is aber von vornherein zur Aussichtslosigkeit verurteilt. Der Bundesrat dürfte es kaum über \sih gewinnen, derartig in die Rechte der Einzelstaaten einzugreifen. Auch der Reichstag wird kqum darauf eingehen, da na der Erkläruna des Aba. Dr. Porsch -das
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find ja stets_royal:stischer als der Roi gewesen, nämlich, wenn Maß-
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O - x . der Minister und Staatssekretf ait E
nabmen in Frage standen, die die konservativen Juiercsjen und Nechie
Zentrum dafür nicht zu baben ist. Au der Ministerpräsident hat
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