1918 / 8 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Jan 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntma Sung.

Dem Kcufmany Berthold Kohlhaus sen. in Harburo Mar‘ennr f- Nr. 52, baden w- auf GSrurd der Bekan: twah q jut Ferrha tung un-uv-rià fler Perionen vom Handel vow 25. €& temder 1915 den Dandel mit Gegyenitänden des täyliqg.n Beda: fs j oer Ut untersagt.

Hazxburg, den 4 Ianuar 1918.

Tie Polizeioirékiion.

Tilemann.

VerauntmackGnug.

Dem Organisten Kasimir Noc-wnik in S;karadowso isi auf Grund ds § 1 der B-fanntmah irg des N-ichekanzlers von 23. S-pt-mbec 1915 ¡ur Ker halturg w z valäisiger P-rionen v w O-rdel der vandel mit Segentiännen des têôglihen Be- dar's, insbesonde e mit Nab: ung8mitteln aller Art, untei- sa t. Die Kosten der Bckanuim hung weiten von dem Bi- troffenea get:agen.

NRawit\{, den 31. Dezember 1917.

Der Landrat. von Suentber.

BekanntmaGung.

Auf Grund der Bunde8rattb-rordrung vem 23. S-ptemkber 1915, betreffend die Ferntalturg uniuvertösßuer Pe sores v-m Ha-te (RE#B!. S. 603), hae ih d-wm Obsttändler Salvador Cafclkas îin Stegdu'g, Ma kt 16, duch e ung vom Leuttgen Tae den Handel m't Obst und Nab'ungemittein aller Art wegn Unzuoer! ffi, feit in bezug auf dies n Hanteitbitiicb untersagt.

Srtegturg, 4 Januar 1918

Die Pol'jeiverwaltunzg. Der Bürgermeisler. Plum.

R E A T E Ce R E S E EE A5 S R I n T A T R I L

‘Nichtamtliches,

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 10. Januar 1918.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern vormi1tag, wie Wo'ffs Telegropher büro“ meldet, den Vort1ag d-s Reichskanzlers Dr. Graf-:n von Hertling und den Gérerals1bevortrog Ferner ewrxfingen Seine Moj: stät den Fürsten von Radolin zur Rückgabe der Orden seines ver- storbenen Großoaters.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin empfirgen geste:n vormiitag, wie „Wo!|ffs Telegraph: nbü o“ meldet, den V'zepiäsid-nten d-s Staat-minister'ums Dr. Friedberg und den Rektor der hiesigen Friedrich Wilhelms-Unioersität Pro- fessor Dr. Pen ck.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel und Verkehr und für Justizwisen, der Ausshuß für Handel und Verkehr, die vereinigten Ausschüsse für Nechnungowesen u"d für das Landheer und die Festungea, die vereinigten Aus- schüsse für das R. chnunagaswesen und für Handel und Ver®: hr sowie der Ausschuß für Justizwesen hielten heute Sißzungen.

Der Könialich boyerisde Gesandte Graf von Lerchen- feld ist nah Berlin zurückuefehrt uny hat die Leiung der G:sandtschast wieder übernommen.

Geste-n nohmititag fand zu Ehren des polnischen Regen1schaftsrats, des Ministe präsidenten undo der Heren der Begleituna, wie „Wolffs Tel-arophenbüro“ meldet, ein großer Empfang bei dem Wüiklichen Ge- heimen R 11 G afen von Hutten Czapsfi statt. Die Vertreter Pole::s hatten hier Geleg-nheit, mit hervorrage»-den Ver- tretern der deuwshen mi'itärischen und Beomtenwelt sowie mit Vertretern der deutschen Presse und Volfsvertretung in Be ührung zu t.eten. Ja den Abendstunden folgten die Herren vom Rege! tshasts1at und der polnischen Reaierung einer Einladung des Staate sefretärs im Re'samt des Jonern, Staatsminintenrs Wallraf. Lie Vormittagestu. den des gestrigen Tages waren ernster Arbeit gewidmet Jn Fachberatungen wurden die laufenden Fragen behandelt, uter anderem die Amvestiefraae. Zum F ühhück waren d'e Herren Gäjte des Unter)staaissek:etärs im Auswäitigen Amte Dr. Freiheirn von dem Bussche-Haddenhausen. Abe'ds reisten die Warschauer Herren nah Wien, um dem Kaiser Karl ihre Aufwartung zu machen.

Das Reichseisenbahnamt hat unterm 8. d. M. einige Aende'ungen der Nummein Ia, 1d, Ÿ und VI in Anlage C zur Eisenbahnverkeh1s8ordnung verfügt. Das Nähere geht aus der Bekanntmachung in Nr. 3 des „Reichs-Geseß- blattes'' vom 7. d. M. heroor.

Großbritannien und JFrland.

Dor Arbeitsminister G. H Noberts sprach vorgestern in einer M fssenvers-mn.lung in Rudderéfield über die Kriegs- zielle. Noch dm „NReu!ersben Büro“ sogte er, man könne niht in Fiicdensve handlungen eint: eten, ehe Beluien nit wiede hera: su llt und vollstäudig entshädiat sei. Es könne kein L sein ehe Elsaß-Lotbringen an Frankrei zurücgegeben el J des Zeichen von Uneinigkeit in E: gland werde diese Md aat Bn aunaen für Engla»;d weniger befriedigend ge- talten Er sei sicher, daß der Friede nie sicher und dauernd sein werde, ehe niht Deu:schland geschlagen sei

Der parlamentarische Aus\chuß des Trade-Union- Kongresses und d-r Vollziehungéaus\chuß der natio- nalen Arbeiterpartei beschlossen obiger Quelle zufolge in ihrer Sißzung in London, den Arbeiter- und sozialistischen Parteien der verbündeten Länder, Amerika eingeschlossen, zu empfehlen, eine weitere Zusammenkunft zur Beratung Über die Kriegsziele der Verbündeten abzuhalten. Es wurde vorgeschlagen, diese Zusammenkunft am 20. Februar in Loudon

abzuhalten. Nuß;l!anud.

Das Stockholmer „Estnishe Lüro“ teilt dem Vertreter des Wo'ffschen Telegraphenbüros mit :

Nachdem die 'ystematisbe Verheerurlz Esilands durch T1uppen- verbände der regulären ru!sishen Aimee troy zahlreicher Vorstellungen

bet den russishen Bebörden nit aufgehört hate, und alle zivilen Maß- natwen ter esthuishen Bebêrden und der Bevölfkeru-g s: w?? ein f U-c Auf des estrish n Landtags an die verbündeten N'ete- n :u von Eralar d, Frantiei®, Amerika urd Belgien erfolgios bli b-n warer, fab fch die eftbnishe Heereslettung zur Ent- ndurg S trarf:rvpedition veranlaßt. Daraufbin harten enbniche T:upventeite, weide von Reval in Richtung aegen Na va vo cin.en, plündernde russ!\che Truvpen getroffen, gest [it und ge!chlagen. Die esinv'cken Verl: ste an T:t-n und V'r- wundet:n find gering. Die Séäuberung Ejiland8 von ten rufsisen Truppen \breitet fort. y Der Vo!kskommifsar T robki verlangt, „Nowaja Shisn“ zufolue, daß die französische Militärabordnung ihr Aufklärungsbüro schließe, ihre drahtlose Telegraphie aufgebe und ihre Offiziere über die Grenze schie.

Spanien.

Der Besch lvß, das Parloment aufzulösen, den der König vorige Woche unterzeichnete u-d dessen Vei öffentlichung oh aufgeswoben worden war, ist nah Lem „Daily Tele- graph“ rückgängig gemacht worden.

Portugal.

Nach „Havas“: Meldungen aus Lissabon sind am 8. dort neue Ma1ineuntuhen auegebrohen. Das Kriegs- \cif „Vasco de Gama“, das gegenüber von Lissabon ankerte, beschoß die St. G-oras- Festung, die das Feuer erwiderte und das Schiff zum Schweigen brachte Die Besatzung der „Vasco de Gema“ hßte darouf die we'fe Flagce und ergab sich. Die Marrnschafît wurde an Lar d gebracht und gefangen geseßt. Ebenso ergab sich die Mannschaft des Zei störers „Douro“, der feinen Kanonenshuß abgegeben hatte. Die seit vor- aestern in ihrer Kaserne zurückgehaltenen Marinemann- ‘haften er2aben sich den Sireitkräft-n, die der Re- gierung treu geblieben waren. Der Ministerprösident und Kriegsminister Sidonio Paes besuhte am Morgon die Truppen, die in der Nähe von Alcantara liegen. Die Marineé- faïerne und das Marinea:sencl sind militärish- beseßt. Es herrscht angebli vollständige Nuhe. Die Reaierung erklärt, alle Umtriebe, die die Demckraten ang: stiftet hätten, um sich mit Gewalt der Herrschaft zu bemächtigen, zu kennen. Es wurden Maßregeln ergriffen, um eine Zurückhaltung der Lebensmittel, eine Teuerung und Mangel an Nahrungsmitteln

zu verhindern. Niederlande.

Das Korrespondenzbüro erfährt, wie Wolffs Telegraphen- büro meldet, von durchaus zuverlässiaer Seite, daß die Meldung des Delftschen Courant über den Zwi)chen- fall mit dem niederländischen Kriegsschiff „Tromp“ un- richtig ist.

einer

Schweden.

Die russischen, schwediscchen, dänischen und nor- wegishen Mitglieder des Organisations ausschusses der Stokholmer Tagung veröffentlihen laut Meldung des „Soensfa Telegrambyran“ eine brüderlihe Begrüßung an die organisierten Arbeiter Großbritanniens, in der fie sie herzl'ch dazu beglückwünschen, dena inne en Wieder- aufoau der englischen 1rbeite partei in Angriff genommen zu haben. Sie erfiä en, sih glücklich zu schäßen, daß sie eine Einladung zur Teilnahme am Kongreß in Nottingham erhalten h1b»n, und ordnen zu thm einen Sekcetär ab, um den Gesichts- pui ft, der bei der Oraanisation der Stockholmer Tagung in Be'racht fomme, darzule en. Sie erflären weiterhin, man müsse thnen die iBerech!1gkeit widerfahren lassen, daß die Er- eignisse idre Auffassung von der Lage, wie sie fie im Viai 1917 auseinandergesezt hätten, bestätigt hätten. Sie sagen ferner:

Siokbolm ftUt die Asfafs1ng der Arbeite:klafse dar. Es war nicht das Weik,eug t1genck etner R-glerung, ti es nicht und wird es a ch ! iht sein. E83 geht seinen eig nen Zielen an, die diefen gen der g samten Menschheti sind, Die Stocktolmer Tagung würde der Arbetter!l fe Fußlants, di} n M volution eire Néevolution für die ganze W l’! bedeutct, den inneren Zusammenschiuß und die Kraft gè- geen baben, die notwendig find, um die Gefahren von Sonderunter- vthmungen zu vermeiden und den Kampf für einen allgemeluen Frieden fortzusezen. Dtese Polk if niht verstanden worden. NRoß- and {f zu vez¿we'f-lien Gitsh‘üsen gediärgt wordèn. Das Ergebnis der Politik der P ßverwetgerungen i die Gejahr eines Sonderfriedens und das sivere Hinopfern von Millionen von Mensch: n und Hunderten von Millicnden Geld. Um die Läge zu retien, muß ede Umgestaltung der Aubsichten auf einen Sontet- frieden tn eiven algemern Frieden ins Auge gefaßt werden. Das tj 1ô,lich danf der T.ftif, tie ihr ein-e'ch:agen babt. Ihr habt eure Kri-g8zie e in eine Fafsurg gebast. Fordezt von d-n ver- bündet-n Soztalisten, {H ibnea anzu'ch:ießen. Vann v:rlangt, daß rure Formel tas Programm der J: ternaitorale wrd. So ftönnt ibr jur allgemeinen Tagung gelangen, die diese historiiche Rolle spielen farn unter der einen Bediagung, daß sie ßch nicht von den Eucignissen überholen läßt.

Türkei. Der frühere Marineminister Halil Pascha ift nah einer Meldung des Wolffschen Telegraphenbüros Roben

Amerika,

Der Prôsident Wilson übermittelte voraestern dem Kongreß eine Botschaft, in der 3, dem „Reuterschen Büro“ aufolze, heißt:

Zeder einmal, wie {Gon wtederbolt voher, haben die Sprecher der Mi telmädte den Wunsch zu erkennen gegeben, die R ilde N und eine mêgiide Grundlage für einen allgemeinen Frieden zu erôctern. In Breft-Litows8? habn B-- )prechungen awisch-n Vertre'ern der Piitteimäbte ftaitgefunden, auf die die 2ufm rk\ mkt alb r Kr'egtührenden gelenkt wurde, zu dem Zreck-, fistzunellen, ob es möuiich jet, diese Be- \prehungen zu einer allgemeinen Friebder81ag ng auß8zudebnen. Die Vertreter Nußlands habn nicht allein ein° festum!chriebene Darlegung der Giundjäge, auf Gèiund weer sie bereit nären, Frteden zu \{chl'eßen, sondern auc ein ebenso flarts Programm für dite tatsähl'de Anwendung dieser Sxundsäge vorgelegt. Die Ver- treter der Mitteimächte legten ihrerseits ti G undlinien 4u einer Vereinbarung vor, die, wennglech weriger fkiar, eier Aue- le ug im liberalen Sinne fähig s{ien, bis sie das eingerher dere Prcgrawm mit positiven Bedingurgen zutügten. Dt-fig Pro- aramm brate feiaeriei Zugeständnisse weder für die Souveränität Rußlands, noch z¡ugunst-n der Völker, um deren Seshtck es ih bande!st. Es bedeutete, kurz gesagt, taf die Müiteimäcte be bsih'tuen, j-d-n Kuß breit Landes, das ibre b-wafneten Massea bes ft balten, jede Provivz, jede Stadt und j dea vorteilbaften Punkt als dauernte M hrun,y ther Länder, ihrer Vé¿cht zu bebal'en. Gs ift cine berechtigte Vermutung, taß die allzerzeinen Grundfäge einer Vereinbarung, di- fle zuerst vorî#lugen, von den liberaleren Staatèmá nern Veut'chlarts und ODest-rreichs benübrten, j-nen Má- nern, die die Machi ihres eigere« Volkes, dessen Geda:ken und Streben zu fühlen begonnen haben, während die fkor.freten Bedingungen für die tatsächlihe Vereinbarung »« von den

militäris@en Fübrern kamen* die keine anderen Gedanke haben, da v Mkd was sie besizen. Die Verhandlunze warden ab:eb: ochen. Die Vert-et-r Ruxlants waren aufrittig und E unt-n ernst id cle Borshläze von Eroberung-sucht und Vor. h-rrihaît nicht in Gr=ägang piehen. Der ganze Z visch:nfall jft f hr bed-utunasreich, aber a:ch schr verwirrend. Mit wem habey ez die V-rt:eter Nußiands eigent'ich ¿zu tun? In weffsen Namen ivrechen tie Vertreter der Mittelmähte? Sprechen se für die Meb1keiten der Volksvertretungen oder für die Minder- beitzparteien, für jene militaristis - imverialistiiGe Minderheit die dither ihre ganze Politik sowte die Angelegenbeiten der Türkei 2nd der Balkanftaaieo, die sie bezwungen baben, an bem K i-g teilzunehmen, beke:rsckt hat? Wem haben wir nun also zu, vebôrt2 J-nen, die im Geiste und nah den Absichten der Ent, \ch.i: ung des Deutschen NReicstags vom 19. Feli vergangenen Iabres spra-n, oder j-nen, die den Geist und die Absi@t-n auf E overung und Unterwercfunz verkörpern, oder baben wir tatsälidh rede Tetle vor urs, die sid noch in offenem, hoffzungt1o}em Segen'ay zueinander b fi- den? Das siod sebr ernfte, d:ingende árazen, von teren Bea: twortung der Friede der Wet atbärgt. Aber was a ch tas Er. ebris d-r Verhandlungen in Brest-Litorze? setn und welhe Schblüfse men au as dem Sinn und den Absiten der Vertreter der Mittelmächte zieben möge, fie haben die Welt mit ihren Kiiegs.ielen bekannt u wachen verfuht und ihre Gegner herausgefordert, zu sagen, was deren Ziele seien und was für eine Ausetnanderseßung fie a:3 gereckt und befriedigend anseben würden. Es b-fsteht daber kein triftiger Grund, warum wir diese Herauéford-rung riht mit äßerster Offenheit beantworten follten. Es gibt keine Verr irruna ter Meinung unter den Gegrern der Veittelmêchte, keine Unsicherheit über die Eruvktfäye urd feine N-kla-b:it bir sihtlich der Etrzelheiten; Gebeimtueret, Ur auf:ih1i. keit und Méange! on genauer Feststelurg der Krieg8ziele fird 1édiglih auf

seiten Deu1shlands und setner Verbürdeten. Das '1ussishe Volk ijt

obnmädhtig und, wie es (trt, vollfommen btiflos gegenüber der unragtebicen Veacht De u!schlancs. Sein? Kraft ist ar sheinend ge- brochen, aber seine Seele will ch nibt unterordnen. Es ruft uns au*, ramit wir tazen, was wir wünschen, und ih glauve, daß das Volk d-r Vereinigt-n Staaten es wünscht, daß ih mit vollkommener Klarhett und Offeabeit da-auf antworte.

Ob die gegenwärtigen Führer in Rußland es glauben wollen oder nit, es ijt unser ianiger Wursch und unsere sehnlide Hof- nvnoa, deß etn Weg gefunden werde, der (s uns erlaubt, det 1uisiscen Vo'k- zu beif-n, feine wei!gesteckten Enge auf Freiheit und dauerr den Fr'eden zu erfüllen. Wir find in den Krieg eingetreten, weil V-rleturge-n des Rechis vorgekemmen find, die uns au?s erap- findlichste geircff-n haben, und die das Leben unsetes Volkes un- möôglich o:mackt hätten, wern fie vicht weder gut gemacht würden und die Welt ein für olle Male geg-n eine Wiederbolurg gesiWert würde. Uzser-Programm if das Programm d:8 We tiriedens, und es stellt zugleih das «initg mô.lihe Programm dar. Í

Der erste Punkt ist, daß alle Friedenëverträge öffentlich find und öôffentlih zunande gekoamezu sind und daß danach ketne ge- heimen ftaternationalen Vereinbaruogen irgentwelher A t tnebr ge- t: ofen werden dü:fen, sendern die Diplomatie immer ofen und vor aller Welt geirieden werden soll.

Der zweite Punkt ist vellkommene Freiheit der SPhiff- fahrt auf dem Meere außetbalb der territorialen G-wäffer im Frteden sowobl rie im Krie;,, mit Audvahme feier Meere, die aanz oder teilweise durch etne infer»át'onale Handlung z¡wecks Durchfetung incernaticnaler Vert: üge g-\{chlossen werten.

Der dritte Punft is die Beseitigung, soweit fie mö.lich ist, aller wirtschxf1lihen Schranken und die Errichtung der Gleichheit der Handelcb-zi-hungen un er allen Na!ionen, die h dem Frieden ansGl n u d fich zu seiner A :frehterhal1ung veretrtgen.

: Die vierte Bedingung isr, daß ert'preh?2nde Bürgschaften gegeden und angenommeu meiden, daß die Rüstungen der Völ1ker auf das ried-igîte mit ter taneren Sihe. heit zu vereinbarende Maß herabgeießt rerden.

Súnfiens sollie eine frele, weitherzige und unbedingt un-

prtcit'che Sbl{chiung all.r kolontalen Ansprüce hebé'g führt werden, die auf zin-r freng-n Beobah'ung des Brundfages- fußt, daß

bet der E-s{ch:tèuna aller soihen Souv-ränits'sfragen die Juter } n der betroffen-n Bevs ker mg ein ebeusoltes G-wichi haben múss-n wie die berechti;t n Ansprüche der Regterung, deren Nech!83titel be- filmmt weden soll:n. :

_Sechítens müßten wir ferner die Räumung des ganzen rufsisch-n Gebtot s sowie ein Etnoerwéthmen in allen Fcágen, die cs betr: fen, verlangen w-cks freier Nat!onen der W-lt, um Nukland eine unbeetntiähtigie und urbe- hinderte Gelegenhett zur unabhängigen B stimmung sener politischen En w iung und na'ionalea Politik erringen zu helfe», um es în der Geselich1ft freier N tionen unter selbftgewählten Staatseiarictungen willkommen heiß-n zu kênnen ; barürer bt: aus winden wir FHußland Unterftüßung jeder Art, die es nötig häite und wünschen würde, gewähren,

Der siebente Punkt ifff, daß Brlgklen, worin die ganze Welt überei ff|st mmt, geräumt und wiederaufgerichtet werden muß, obne jeden Versuch, seine Souveränität, deren es fch in gleicher Weie wte alle ande en fri:n Naktoneñ erneuen 99, zu veschränken.

Achtens müßte das ganze französifchè Sebiet befreit sowie die bes ten Teile wiederhergestellt werben un» das Unreckt, das Frankreih du1ch Preußen tim Zabre 1871 hinsicktlich Elsaß -Lothri: gens zu,efügt wude und das den Weltfrieden

wäb'end nabezu fünfzig Jahren in Frage gestellt bat, sollte wieder -

gutgem:cht werden, damit der Frieden im Interesse aller wieder sih-1geft: [lt werden kann.

Neuntens müßte eine Berichiigung der titalienishen Grenzen nah dem ffar erktennbaren nationalen Befißftand duich- gefüh't werben, L

Zehbrtens müßte de-n Völkern Oesterrei®-Ungarns- deren Ploy unter den anderen Naitooen wir sihherge'ielt zu sehen wün Gen, die erste Gelegezheit einer autonomen Gntwidcklung gegeben werden.

Elftens müßten Numänten, Serbten und Montenegro geraumt und die bese ten Gebiete zurückersiatt-t werden; Serblen müßte einen freien und sken Zagang zur S-e erbalten und dfe Beztebungen der Ballanflaatea zuelnandec müßten durch freund- schafiliden Verkebt gemäß déa biitortich feftitevenden Grundlintea bon Zfammengebörigfeit und Nationalität bestimmt fin; au müßt-n int-raationale Büraschäften der politisG-n und wirtsaftlihen Unabhängiak it sowie der Unoersehrtheit dis Laridbisigés der Balkau- staaten a-g?ben werden.

s Zwöiftens müßte den tütkishe: T-ilen des gegenwärtigen 0mantshen Kai'erretchs unfeding'e Srlbständigkeit fihergesiellt werder. Aber die anderen Nationalitäten, di: j-t unter tücfisGer Herr'chaft stehen, wollen eice inzwetelhafte Sicherbeit für ihre Lebentbedinaurgen und eine volikomn:en 1f- beeioträGtizte Gelegenheit zu autoaomer Entwickluvg erhaiten. Die Dardanellen folien dauernd als freie Durchfahrt unter i: ter- a aglen Bürgschaften d-en Handelsschtffen aller Nationen geöffnet

Dreizehnténs follte ein unabhängiger polnischer Staat- der alle Länder, die von etner vnweifc lh i Dein Beta be- wohnt sind, und der einen gesicherten freien und zuverläifigen Zugang zur See b-sigt und dessen politische und wi: tichaftlidhe Unabbänzigfkeit sowie teruitoriale Uaverletzlihkeit dur internationalen Vertrag ver: bürgt 1etn müßten, erribtet werden.

Vierzehatens muß eine allgemeine Vereinigung der Nationen mit beimmten Vertrag9edtngungen gebttdet werden, zum Zwecke gegenseiti er Sarantizletstung für die politishe Unab- E it und UnverlegliGkeit der großen sowie der kieinen Nattonen-

ezüglih dieser wesentlichen Berihtigurg von Unrecht und DutSscgung des N-St3 fithlen wtr an lef allet Nègierungêu und Völkern, bie fich gegen dié verbündeten Katserrethe vereinigt habet;

MVitwtikurg der anderen '

in enger Gemeinschaft. Wir werden bis zum Ende für Verein- barungen uod Vertragsbedingungen fsolher At zufammerstehen, 9gic find willens zu Fämpfen und den Kampf forizusezen dis diese erreicht sind, bëë mit iveil wit die Bothettshaf ds Rechts sowie etnen getten ¡nd danerhatten Frieden wánsden, wie er ledialch dinch Beseitlgung bet“ -hupt- ¿lthen Krie„surfachen erzie:t werden kann, was durch dieses Pro- gramm ertetcht witd. Wir haben feine Gifersuht auf die Größe Deutschlands, und di-ses Programm enthält nichts, wa3 diefe Größe beetot ähtiot. Wir find nik reidisch @uf die deutschen Ertungen- hatten oder das deutshe Ansehen, was Wissenschaft oder Unter- nebmungtgeist anbelangt, die ihm einen fo glänz-uden - itnd neidenswerten Name gemacht haben. Wir wolien Déutf@(- laud fit {haden odex hw, wàs feiren rechtmäßigen (Firfluß oder seine Machtslelung anbêiangt, im ege stehen, Wir wollén és ay ‘nit mit den Waffen oder bu: ch feindselige Handelsverträge befämpfen, wenn es bereit ist; Ach mit uns und den anderen friedltebenden Notionen dexr W-lt zu Ver- tragsbedinguvgen- von Recht und Rebtlichkeit sowie Billigkeit zu veretrigen, Wir wünschen nur, daß es einen Play der Glcichh- it vynter den Völkern dee Welt annehme, anstatt eiven olen der Her: haft. Ete:so nebmen wir uns nicht heraus, irgend eine Abänderung fetner staatliche Eintichtungen pt verlangen. Aber es ift, wle wir offen bekennen müfsen, notwendig, und zwar a}s Barbedkngung für einèn Meinungsäuttauch mit ihm, daß wir wfsen, für wen seine Unterhändler sprechen, wenn fie zu uns sprechen, nämli, ob für dié Reichstag9meb: heit oder die Mi'itärpartei bezw. Leute, deten Glaubensbekenntnis tmpertialist! {e Borh-rr\chaft t. Wir haben nun sicherlich in Ausdrücken geiprehen, die zu besttitimit sind, um irgend etnén weiteren Zweifel oder cine weitere Frage - zuzulaffen. Ein “deutli erfennbarer Grundsaß tleht fi burnch das garje Progiamw, das id; imriss-n habe. Gs |st der Grundiaß det Gérectigfelt gegen- über allen Völkern und Nationalitäten und ihr Necht, auf bett gleichen Ff der Fteiheit und Sichetheit miteinander zu leben, ob sie nun mâhtig oder s{wach find. Solange diefer Grundsay nich! zur Giundläaze gemackt. wird, känn fein Teil des Gebäudes der tntet- nationalen Gerechtigkeit fiche: stehen Däs Voik der Verétnigten Staaten kann keinen-andzren Grundsay zulaffen und zu seiner Geltent- machung i\t és willer8, sein Leben, seine Ehre und alles, was es be- sipt, elnzusepen. Der sittliche Gipfelpun!kt dieses größten und ketten Krieges füc mensckSlihe Fretheit ist ezreicht worden und das amert- fanishe Volk ist bereit, seine ganze Stäike, sein höchstes Streben, seine Urversehrtheit und Hingebung etnzuseten.

Wie Reuter meldet, machte die Botschaft Wilsons im Kongreß einen tiefen Eindruck. Der Vorfißende des Senats: ausschusses für auswärtige Angelegenheiten Stone erklärte sich mit dem Präsidenten vollständig einverstanden. Der Vor: sigende des Ausschusses des Repräsentantenhauses für aut- wärtige Angeiegeriheiten Flodoód sagté, er glaube, die Botschaf1 werde die Verbündeten ermutigen Und Rußland ftärken.

Der Ober sté Gerichtshof der Vereinigten Staaten hat nah einer Meldung der „Times“ das militärische Dienstpflichtgesez gutgeheißen. Der oberste Richter White erklärte, das Gesey passe in den Rahmen der Ver- fassung, da der Kongreß die Macht habe, Kiieg zu erklären, was von selbst die Macht in sih \hließè, die Bürger zum Militärdienst in der Heimat und lm Auslande zu zwingen.

Asien.

Der „Nieuwe Roötterdärnshé Courant“ berichtet aus eng- lischen Blättern, daß am 26. Dezember in Kalkutta ein indisder nationaler Kongreß eröffnet worden ist, zu dem 4000 Abgeordnete erschiénen waren. Mrs. Besant, die den Kongreß eröffnete, verlangte die sofortige Annahmé eines Geseßes durch däs englische Parlament, durch das Jndien ine Selbftregierüng nach australischen Müster gewährt wild: Mrs. Besant saâte:-,„Jridien liege nicht länger auf den nien, um Woh'taten zu erbitten Es verlange Rechte, dies sei die Fretheit, für die die Vérbündeten kämpften, dies sei die Demokratie und der Geist der neuen Zeit.“

KriegSsnachrichten.

Verlin, 9, Januar Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschaupläzen nichts Neues.

e A A

Am 8. Januar versuchten an dèr Westfront Engländer und Franzosen mit stärkeren Kräften sich Erkundungsergebnisse zu ve! schaffen, die ihnen bei den Patrouillengefehten der Vor- tage versagt geblieben waren. Sie holten sich überall {were blutige Schlappen. Jn Flandern, wo das Gefechtsgelände und selbst die Zuganaswege viele Kilometer weit hinter der englischen Front sich infolge des Winterrwetters in völlig trost: losem Zustande befinden, versuchten hinter heftigen Feuerwellen starke englische Abteilungen sih duch den zähen Schlamm gegen dèn Südrand des Houthoulster Waldes vörzuarbeiten, während mehrere englische Kompognien an der Bahn Boesinghe— Staden ang: iffen. Die nur (anan durch das Trichterfeld vorkommenden dichten englishen Siurmwellen faßte unser ver- nihtendes Sperr- und Abwehrfeuec und lteß nur Teile von ihnen an der Bahn Boesinghe—Stade bis an unsere Linien herankommen, wo sie im Nahkampfe blutig abaewiesen wurden. Die Franzosen laren ihrerseits weßlich Flirey und aus dem dort gelegenen Walde heraus um 4 Uhr 15 Nachmittags nach einviertelstündiger stärkster Feuervorbereitung mit starken Kräften zum Angriff gegen unsere Stellungen. Der anfangs einge- drungene Feind wurde in erbüterten bis spät in die Nackt an- dauernden Nahkämpfen und in kräftigen Gegenstößen unter be- 0nders hohen Feindverlusten hinausgeworfen. Sämtliche Gräben ind restlos in unserer Hand.

Auch im Sundgau, wo am frühen Morgen des 8. starkes feindlihes Minénfeuer auf unsere Stéllungen w/stlich Mül- hausen eingeseßt hatte, wurden vorfühléndë feindliche Patrvuiklen vertrieben. Eigene Auffklärungstätigkäit brahte an vielen Stellen der Front das gewünschte Ergébtis sotdié oe reiche Gefangene und Beute ein. Während unsere Artillerie mit Erfolg feéindlihe Ansammlungen und Verkehr hinter êr Front sowie Munitions- und Materialiendepots be- schoß, belegten ttnsere Bornbengéshwader meh1fah feindliche

arackénlager sowie die Stadt Dünkirchert mit Bömben

sicl onnlen an Bränden und Explofionen gute Wirkung fest-

Großes Hauptquartier, 10. Januar. (W. T. B.)

Sákätit Wesstlicher De d ula : öitlich von Ypern am Nachmittag lebhafter Artillerie» kampf. Wesilich von Z ndugorde scheiterte ein flarker nächi-

Jm Dezember beträgt der Verlust der feindlichen C ätte an den deutschen Fronten 9 Fessel- ballone und 119 Flugzeuge, von denen 47 hinter unseren Linien, die übrigen jenseits der gegnerishen Stellungen erkenn-

bar abgestürzt sind.

Wir haben im Kampf 82 Flugzeuge und 2 Fessel-

balloóne verlor én.

Oeftlicher Kriegsshauplaäß. Nichts Neues. Mazedonische

Jtalienishe Fron t. Die Lage ist unverändert.

Der Erste Generalguartiermei Ludendorff. Es

Oesterrcichish-ungarisher Bericht. Wien, 9. Januar (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: ODeftlicher Kriegsschauplay. Waffenstillstand.

Jtalienischer Kriegsschauplaßg. __ Jnfolge ungünstiger Sichtverhältnifse blieb die Gefechts- tätigteit auf einzelne Feuerübèrfälle beschränkt. Der Chef des Generalstabes.

und

Türkischer Bericht.

Koristantinopel, 9. Januar. (W. T. B.) General- stabsberiht vom 8. Januar.

Außer Patrouillentätigkeit wur ate Artilleriefeuér gegen unseren Küstenabschnitt. Sonst keine Ereignisse.

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® Der Krieg zur"See.

Berlin, 9. Januar. (W. T. B.) Trefflih durchge führte Angriffe brachten einem uusérer erfolgreichsten U-Boote- fommandanten, Kapitänleutnant Steinbrinck, im Wesft- auSaang des Aermelïanals einen Erfolg von 27000 B.-R.-T. ein. Von den 6 zum größten Teil bewaffneten Dampfern wurden drei große tiefbeladene aus einem durch Zerstörer, Fishdampfer, Luftschiffe und Flugzeuge besonders stark gesicherten Geleitzug heraus- geschossen. Art und Stärke der Sicherung lassen darauf schließen, daß es sih um Schiffe mit ganz besonders wertvoller Ladung handelte, Einer dieser Dampfer rdar vom Einheitstyp und mindestens 5000 t groß. Unter den übrigen versenkten Schiffen befand si der brasilianische (nah Angabe der Besaßung englische) bewaffnete Dampfer „Ceara“ (3324 t). Außer den 6 Dampfern wurde ein Vollschiff von

mindestèns 1500 t vernichtet. / Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Statistik nnd Volkswirtschaft,

Löhne und Unterhaltskoflen in Frankreich vor und während der Krtegözet?.

Das „Bulletin du Minñistéte du travail“ bringt etnen dem „Bulletin de la statistique générale doe la France“ entnommenen Vergleich dec Löhne und Ünterhaitskoften der Voirkriegszeit mit den- jenigen wäh-end des Krieges. Zügrunde liegen thm veriGtedene itatistis@e Grbebungen vorzugsweise aus den Jahren 1911 und 19186,

Dana find die Tagelöhne der mäan!ihen Arbeiter im Handwerk von 4.65 Franken im Jahre 1911 auf 5,66 Franken im Fahre 1916 und in der Großindustrie von 5, Fiankên im Jahre 1913 auf 6,63 Franken im Jahre 1916 geftiegen, die der Frauen von 2,21 auf 2,67 beiw. von 2,99 auf 4,12 Franken.

Dex durh'chnittlihe Betrag, den ein Junaaesele für Kost und Wohnung monatlich iu zahlen hatte, ehöbtè fi von a n tm Fahre 1911 auf 99 Franken im Jabre 1916; die Meßziffer für 13 widtige Lebensmittel, berehnet nach dem Bedarf einer vier- kôpfigen A fiteg von 1014 zu Anfava 1911 auf 1466 zu Gade 1916. erden die Záähleu der Workrieg?zeit gleich 100 gefeßt, fo er- gibt sich eine Steigerung

der Löhne | im Handiweik [in der Induftrie

| der Männer auf 122 | 125 Ou E A 116 | 138. Die Kosten der Wobnung und Nabrung erhöhten fih demgegenükber auf 141, die der witigen Lebensmittel auf 145.

Die Whne dèr männlichen Arbeiier sind bemna® tin Handwerk und Fndusttie unge?ähr gleich stark, um rund 25 vH gestiegen, während die der weiblichen in der Fabrik stärker (um 38 vH) a!s im Kleingewerbe (um 16 vH) anwutsen. “Vie Kosten des Lebensunterhalts find in der gleichen Zeit aber wver- bältnismäßig stärker gestiegen, nämlich um 41 und 45 vH. Der einzelne Arbeiter steht biernach hinsichtli% seiner wit- \chaftlichen Lelftu: gsfähigkett wähiend des Krieges s{chlechter da als vorher. Fndessen ift zu bedenken, daß während des Os av die weiblihen Mitglieder eier Familie mehr dem Erwerbe nach- gehen als vorher, so daß si das Ginkommen étner Familie sogar t, Dr M fanv, selbst iwvenu das des einzelneu Farmiliengltiedes

¡h geblieben tft. ; glet Löhne für dié lanbdwirtshaftlißen Arbeiter haben si aünviger entwidelt. Sie stellten sib

o at per ta

bet Arbeitern

un

1915

unahme feîit 1914 um

obne Beköstigung auf 3,43 Fr. | 5,16 Fr. 50 vH mit Beköitigung auf . - « - | 2,8 x ? 3,89 «i i 58 E Abzug für die Beköfifgung betrug 1 1,63 Franken gegen 1,20 a at bee 1914, Setne Steigerung, 38 vH, ift geringer als die der Unterhaltskosten in den Lie Ha S Af A An _den Lohnstetgerungèn sind die einzelnen Bekufe und Landes- teile vershteden beteiligt. Während im Gesamtduthschnitt von 28 Berufgzdeigen des Kleingewerbés der Tagelohn -der männ- lichen Arbeit-r um 22 dH und der Stundenlohn um 24 vH (in der Zeit von 1911 bis 1916) gestiegen ift, schwankte die Grhöhung innerhalb der einzelnen Berufe zwishen 15 und 35 vH. Zu den begünstigten Berufen gehören die Leberkndufirie (Schub- inacher, Gerber), Erdarbeiter und Tagelöhner, die 1911 die {leiteten Löhné hatsen; unter deni mit der geringsten Steigerung treten bas Buchdeudterei- (Di uer, Buchbinder) und bas Baugewerbe hervor. Gêgetiübeê der durchichutttlichen Stelgerung des Lagelolints um 22 1H fur allé Probinzfiädté bettüg

1914

. .

licher Erfundungdvorsioß der Engländer, An der brigen Tront blieb dié Géfechisläigkeit gering.

‘die ia Pacis nut 15 vH, Umgekehit habén - bie Löhne der |

beiterinnen, beweitet auf Grund von Fesistelungen in siebzn Beruf?- weigen, in Paris ftärkir zugenowmen (um 22 vH) als im Dur“ \chnitt ber übrtgen Städte (um 16 vH!,

In der Industrie sind va Fesutellurgern der Bewerbeauffihte- beamten die Löhae ter wmärnliten Ärbeit-r von 1913 bis 1916, wie erwähn!, im DutGschnitt um tund 25 vH gestiegen. Unter 20 vH bleibt die Holzindustrie (Säger, Véälcbinkstcn), über 30 vH hinaus gehen einige Berufe dèr Metallindustrie (Dreher, Bohrer). Die Verbesserung des Lohres ist bedeutend bei den Hantl1gern, haupt- jählih in der Leder-, Nahbrunc3mittel- und Met-Uinoustiie, Vie Löhne der Rébeiterinnen weisen bet etner Dursniit!zunabme von 38 vH im einzelnen Erhöhungen bis zu 62 rH bet ven Metall dreherinneu bezw. 59 vH bet den Hartlangerinnen auf. Zhre Steige- rung bleibt für Spinnerel- und Veberetarbeiterinnen unter 20 vD- Die Bergarbeiter l1öhne sind b i Zugrundelegung des Ncht- stunderarbeltetages vou 1914 big 1916 im Dur&shriit nur um 18 vH erböht worden. Das Girkommen der Bergarbeiter hat fich jedo betrählich stärker vermehit, da diese mährend des Kiteges 9 dis 10 Stunden tägli arbeiten.

Auch binsichtlico der versckiedenen Landestetle war die Lohn- steigerurg f-hr vershieden. Sie \{wankte im Handwerf (v7n 1911 bis 1916) zwischen 3 vH (Mor'eille, Bar le Duc) und 43 vH (Epinal), in der Indbuftrie (von 1913 bis 1916) zwichen 6 vH (St üt auroux) und 41 vH (Liwoges). Im alla- meinen war fie im Nordcst n, wo \chon vor dem Kriege hohe Löhne gezahit wurden, am geringen. Die Löhne And in d-n verschiedenen Städten ncht immer in demselben Verhältnis wie die Unterhalttkosten gestiegen, viei!mneht márémal binter thnen zuüdzeblieben. Die Landwtrtschaft zeigt datseibe Bild wie Jndusirtie und Handwerk: im Nordosten geringste, im Westen siärkere Steizerung der Wha:. (Nah dem „Reicht-

arbettsbsatt“.) Kunst und Wissenschaft.

Wie biesige Blätter melden, ist der ordertlihe Professor der philoscphishen Fakultät der Universi'ät ir Göttingen, G: heimer Ne aterungärat D. Dr. jar. et phil. Wellhausfen, forreipondbterendes Mit¿lied der Köntglihhen Akademie der Wissenschasten in Berlin, im 74. Lebenttahre gestorben. Julius Wellbausen war in Hameln geboren vnd babilitierte i im Jahre 1870 inEsttingen, wu1de 1872 Profefsor der Theologie tu Grelfêwald, zehn Iahre darauf außerortentliher Prof. fsor in der pbilosophiscen F -kultät dezUniversitätin Halle. Im Jabre 1885 wu: de er als ordent!iher Projefsor der oientattsck-n Sprahen nah Warburg berufen; 1892 folgie er einem Ruf nach Göttingen, wo für thn inner- balb der phtios: phi)ch-n Fafuliät ein Lehritubl für Bibelkande, Hebräisch und Ältes Testament errihtet wurde. Hier war Welibausen jeither als Forscher und Lebrer ununterbrochen tätig, bis tr yor einigen Jahien voa_ - seinen alaoemiscen Verpflichtungen eitbunden wurde, Seine kritishen U tersuhungen üver das Alte T-flamect und die Geschichte des Lo.kes J'rael rotrkten bahnbrehend und sihern dem Verstorbenen cinen daurruden Ehre‘ vlaz unter den réligton9gesch!ch!lichen ForsWern. Auch der Te7t- fritik des Neuen Testaments kam feine Éorshung zugute,. Von den Weik.n WMelihauseys seien genannt: „Die Seschichte Zsraeis“, die dann unter dem Titel „Prolegomena zur Geschichte Jira-ls“ zahl. retcze Buflagen erlebte, „Îsraelitisce und jüdische weshichte“, „Vie tleinen Propheten übersez1 unb extlä t“. Feiner U:bers-tunzen uny Giflärungen ter Evangellen und cine Analy!e der ODffe:b.irung Iohannis.

Îm Tiztansaale (Saal 47) des Kaiser-Friedrih-Musecums ind eirige Erwerbungen, die seit 1914 in tas Museurti gelangten, au?ges1ellt. Es bifinden sich kbarunter die Eraerbungen .aus der Samwlung von Kauftnann und Tizians Gemälde „Die Venus mit dem Orgelspteler*.

Ansftellungsnachrichten.

Die Eröffnung der deutshen Faserstoffausiellung in den Ausflellungtkällen am Zoolegichen Garten în Berlin, die auf Anfang: Februar vorgesehen war, if auf Mitte Fehruar peri&oben worden, weil aus den Kicksen der Austellex der Wu \{ch geäuyert würde, für die umfängreihen Vorbereitungen der Auestellungsa veiten mehr Zeit u baben, um in jeder Bezichung vollkommene Leittungen bieten zu können, Die Zahl dér Annteldingen zur Ausii: lung hat die Erwartungen übertroffen. (8 kann als siher gelten, dcß die deutsche Faseritoffausstellung für die Iudunirie und die breite Oi fffent- ltcbféit ein lüdenlóses und anregendes Bild von der Leistungsfähigkeit unserer Érsaystofindustrie bieten wird.

Theater und Mufik.

Ama Königlichen Opervhause wird morgen, Freitag, „Martha® mit ten Damen Dur, Leisrer und ten Herrea JIatlowker, Stodck und Bachmann in den Hauptrollen aufgeführt, Mufifalif(er Leiter ist der Kapellmeister von Strauß.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „Der tote Gast* in der gewohnten Beseyung gegeben.

Mannigfaltiges.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besucte „W, T B.* zufolge am Dienstagnachmittaa die Kriegeveri wundeten im Reservelazarett Digkontftenbaus Edentzex in Berlin-

Steglig.

Das Odverkommando in den Marken teilt mit: Die taikräftige Hilfe allex Kreise der Bevölkerung hat den etfreulihen Erfolg oehabt, daß troy der büävfigen Schnee fälle în leyter Zeit der Veorkehr in der Netchsbauptstadt tm tvesertliven un- gehiydert durchgeführt weiden konnte. Nut in einem Puikie hz2ben die Anordnungen tes Oberkommandos noch vicht üverall die erfordert- lide Nachahmung gefur den. Nach der Bikanrtmahung über die Schneebeseitigung ifi der Schnee zuerst vom Straßendamm fort- zushaffen, ett nachher ist an die Reinigutig des Bü! grift-igs zu gehen. An dieser Betimmurg muß festgehalten werden, damit mög- list bald eine einheitlich freie Babn ge!chaffen wird. Alle Be- teiligt-n werden daher an die Einhaltung jener Vorihrifi ectonert, deren Nichtbefolgung in der Bekanntmachung unter Stia}e gestellt ist.

Emden, 8. Januar. (W. L. B.) Bei farkem Schneetreiben aerieten in der Em3mündung zwei Fishdamfer auf Grund. Bei der Nettung der Schiffemannschaften beteili ten sih neben den Besctungen unserer Kiiegsschisse und Retiunatbocte in hervor - rageuder Weise die Besaßung dés holländishen Motor- rettung8bootes von Rottum. Das holländische Motor boot war funkentelegraphisd über Scheveningen vom Sperrkommandanten von Borkum avgefordert, weil es die eiozige Möultch{keit bot, die Ma: n- schaft zu bergen. Dex Kommandant und der Sperr?ommandart von Borkum haben ‘an den Kommantanten von No'tumeroog flgende3 gédrahtet: „Für llebenswürdige Geftellung des R-ttung8bootes und dessen hervorragende, erfolgreiche scemännische Leistung svcchen wir unseren herzlisten Dank aus.“

London, s. Januar. (W, L. B.) „Lioyds“ teilt mt, daß der Dampfer „Loochi“ nach einem Zusammenstoß bet Sghanghat gesunken ifi. Havndert Personen find ertrunken.

Mom, 9. Januar, (W. T. B.) „Avantt* meldet, daß zurzeit ch au bie der Heeresverwaltung unterstehènde Kriegahiifs- ndustrie Oberttialiens8 in fteigendem Maße zur Verkürzung

der Arbeitözett, teilweise zwr Shließung au gewissen Wochen« tagen hr ungen sehe, inf lge des herischenden Mangels an cleftrishèem Stro