1918 / 21 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Jan 1918 18:00:01 GMT) scan diff

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Nusfübrunga n Dp j y V op; r AUSsUhrungen des werrn Berichterstatt

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Verden. Tb oitle Qie dader, den Beschlusfen Fhrer A VETZUTITETEN. Y L E at Abg. pon Ge)L1 E N (konf) s

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Zustimmung zu den Kommissionsvorschlägen.

ger (Zentr.) gibt dieselbe Erklärung für das Ze1

ndet aber außerdem einen Antrag, wonach in § 20 für

des bffentlicbben Rechts, welce die Beleibun

treiben (mit Ausnahme dex landwirtscaftliche

der Schäbßung8zwang nicht durch Königliche Verord a5 Io

ny 4 D F R s e O E - C Al erordnung des taatsmriniterums toll

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vorgekbrtiebenw werden D

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zwang sei eine f l

ritt zur Kenntnis hr oos T auf zupeben It.

E a F c. 4% 4 p Oa - V C4 +27 ges mckcht statthaft ware. Der Westfälisck

eine große Anzahl weiterer Bauernvereine hätten

mi dem Kommässionsvoasißenden, dem iche vexatorische Maßrege ab, jo könne das

i [T gen dieje bedenkliche rFl ay + Uno -Sa2g A112 So aoí4 N Ç 4 erklärt. me das Haus den gestelltewm Antrag

seine Zustimmung nicht geben.

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Abg. Büch ting (nl.): Die Kommission hat den § 19, der nah

( Al s L D î . . BVanach sollen also die Vorschriften für die im L 34947 CE A E 4A t Ç La (L M4 bezirk Frankfurt mit Ausnabme der Städte Wies

rt a. M. und. in den vormals hessischen Gebietsteilen des Ober

Landesgeritsbezirts Caffel bestehenden Schähßzungsbebhörden unberübrt | A culich, daf Wünsche der beteiligten Kreise dur die Kommission berücksichtigt worden sind und daß au die Regierung E 3 ( e damit gegebene Durchbrebtung der Nechts- enheit zurücfstellt; wir hoffen, daß auch das Herrenbaus seinen Wider-

bleiben. S8 ift erfreulich, daß die

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tand aufgeben wird.

Abg. Cassel (fortshr. Volksp.): Mit Amendements werden wir

im jebigen Stadium der Beratung der Materie das Haus verschonen

ivenn wir au keineswogs den Bescblüssen des anderen Hauses be- dingungslos zustimmen können. So halten wir die obligatorisce Ein- richèunga besonderer Abteilungen für die Scäbung ländlicher Grund-

stücke bei den Schäßungsämtern für bedenklih. Den Zentrums- antrag lehnen wir ab. Gerade im FJnteresse der zweiten

‘Dvypothek ist es nötig, daß die Grenze für die erste Hypothek auf einer z } Die Annahme des Zentrumsantrages würde nur eine allgemeine Unsicherheit entstehen lassen. Wir wünscken, Laß das Gesetz zustande kommt, weil wir es für durchaus notwendig balten. (Ss müssen Maßregeln getroffen werden, damit alle diejenigen, die die

ribtigen Taxe beruht.

Kraft und Fähigkeit haben, sich über die Verlegenheiten des Krieges binwegzubelfen, auch den nötigew Kredit erhalten zur Wahrung ibrer

Gristenz und ihres Besibstandes.

_ Abg. Dr. Liepmann- Teltow (ûl.): Die Vorlage hat im Herrenhaufe manche Verbesserung erfahren, weil si die Regierung den dortigen Borschlägen gegenüber nicht ablehnend verhalten bat. Be- dauerlich is nur das Hereinbringen des provinziellen Schäßungs- amtes in die Vorlage. Der Scäßungszwang is zwar eine ein- scbneidende Maßregel, aber notwendig zum Wohle des Realkredits. Ich beantrage Enbloc-Annahme.

_- Abg. Dr. Arendt (freikons.): Jch bin mit Enbloc-Annahme einverstanden und hoffe, daß das Herrenhaus in die gebotene Hand einschlägt und sich mit unjerer Veränderung einverstanden erklärt. Der Antrag des Hentrums entspriht den wirklichen Verhältnissen niht mehr. Der Hausbesiß ruht noch immer auf einer gesunden Grundlage, die wir nit ers{üttern lassen dürfen. Die unkündbaren T ilgungshypotbeken sind mit die Ursache, daß die Landwirtschaft über ihre Nöôte glücklih hinfortgekommen ift. j

_Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten von Eisenhart-Rothe:

Ich wollte nur noch ein paar Worte an Sie ricten wegen des S 20 und des Abänderungsantrages, der von seiten . der Zentrums- [raftion cingebracht worden ist. Jch möchte Sie niht im Ungewissen darüber lassen, daß die Staatsregierung durchaus wünscht, daß der S 20 unverändert zur Annahme kommt und daß sie, wenn der [Schäßungszwang beseitigt würde, sei es formell, sei es materiell, fein allzu großes Gewicht auf das Zustandekommen des Gesebes legt. Jch fann mich den Ausführungen der Herren Abgeordneten Cassel und V. Gehren anschließen, die für den Schäßungszwang eingetreten sind. (Ss det sib das mit der Stellung, die mein Herr Amtévorgänger im Dezember 1916 vertreten hat, wo auch die Aufhebung des § 90 seitens des Zentrums beantragt war. Das Abgeordnetenhaus hat fich damals auf den Standpunkt gestellt, daß der § 20 unverändert bei- zubehalten sei, also der Shäßungszwang eingeführt werden müsse. Der Antrag auf Abänderung des § 2, der vorliegt, weiche von dem vorjährigen Antrage allerdings etwas ab, indem er nicht die völlige Beseitigung des § 20 anstrebt: aber materiell fommt es auf dasselbe hinaus.

Der Antrag leidet außerdem an einem inneren Widerspruch, Der Geseßgeber gibt der Regierung Vollmacht, eine bestimmte Maßregel einzuführen, aber wenn sie eingeführt ist, foll sie den Gesetgeber no- mals fragen, ob er damit einverstanden ist. Das ist meiner Ansicht nach ein Verfahren, das %bisher in Preußen nit üblich war uid staatsrechtlich kaum zu rechtfertigen sein würde. Jch kann mir aber auch den Fall gar nicht denken, daß die Regierung den Schäßungszwang einführen sollte, wenn sie weiß, daß nah einem Vierteljahr oder vier Véonaten, wenn der Landtag wieder zusammenkommt, eines der beiden Haujer in der Lage wäre, den Schäßungszwang wieder zu beseitigen. Dazu ist das Verfahren viel zu bedeutungsvoll und zu einschneidend, als daß es, sozusagen, auf Versu angeordnet werden sollte. J bitte, den Antrag Nr, 777 abzulehnen und den § 20 unverändert

anzunehmen,

Jn der Abstimmung 1wird die Kommis ronsbeschlüUsfen unverändert an- genommen. Der Antrag Hager wird abgelehnt und der (Sejeßentwurf im ganzen gegen die Stimmen des Zentrums angenommen.

Der Gee ntr Or De Stadtschaften wird ohne Diskussion nach den Vorschlägen der 12. Kommission in idiederholter Beratung angenommen, gleichzeitig auch folgende von der Kommission vorgeschlagene Entschließung: die Regierung zu ersuchen, in geeigneter Weise darauf hinzuwirken, daß bei den Kreditinstituten dem Wett- bewerb durch Gewährung von Vergütungen für den Vertrieb der von thnen ausgegebenen Schuldverschreibungen entgegen getreten werde.

_ Den Antrag der Abgg. Ra mdo hr (freikons.), Delius (fortjhr. Volksp.) und Szull (Zentr.):

N; „die Regierung zu ersucben, (dem Landesfle!schrmt und den

Biehbhandelsverbänden zu untersagen, beim Ankauf von Vieh

jur die Uebernahme von Gefabren Abzüge vom Kaufpreis -

zu machen Det (Sebühren zu erheben, Jowte überbaupt Zwangs

Vorlage na ch den

i der Friedenszett b blicke mi da cen Unt Talters an diete betden (K 54s S v H FononBrot { »ckT » 7 ejebe außerordentlich segensreih nah dieser Richtung hin wirke

Kommissio

empfiehlt troß mancher Bedenken im

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2B diese Verordnung dem Land- zuw bringen un Por Cat 1NNS chK L S haBungs

gel, daß seine Ausführung obne

dem Beschluß des Herrenhauses wegfallen sollte, wickevbergestellt —_— E16 berlandesgerihts-

C T n und Frank- T

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überweist das Haus auf Antrag Lippmann (forts{chr. Volksp.) an den verstärkten Haushaltsausschuß.

Ueber die Petition des Verbandes der größeren preußi schen Landgemeinden in Berlin um Ueberweisung der für das RNechnungs1ahr 1917 auf Grund des Geseßes vom 8. Juli 1916 zu erhebenden Zuschläge zur Einkommensteuer ganz oder teil- weise an diejenigen Gemeinden, in denen diese- Zuschläge auf- fommen, wird zur Tagesordnung übergegangen.

Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Vizepräsident Lohmann teilt mit, daß in den nächsten Wochen die Ausschüsse für den Staatshaushaltsplan und für die Verfassungsänderung zur Erledigung ihrer Arbeiten regel- mäßig Sitzung halten werden, und schlägt vor, die nächste Sitzung der Vollversammlung auf den 26. Februar anzuseten.

Abg. Ströbel (U. Soz.): Wenn irgend etwas vor dieser Ver- tagung noch notwendig erscheint fo ift es die \hleunigste Beratung des Antrages Fuhrmann. Ich beantrage, dafür morgen noch eine Sitzung abzuhalten. Die \kandalöse Beeinflussung der Beamtenschaft durch den Terrorismus der Landräte und fonstiger alldeutsh verseuhter Beamten (Gelächter rechts) emport die Volksmassen. Man sicht (doch an den Vorgängen in Oesterreich, wie töricht die von Ihnen betriebene Vertusckungspolitik ift.

Vizepräsident Lohmann: Der Antrag Fuhrmann liegt im Plenum gar nit mehr vor, weil er an die Kommission zurückgegeben worden ijt.

Abg. Ströbel (U. Soz.): Der Bericht kann ja auch mündlich 1 erstattet werden, der Berichterstatter Abg. Grundmann hat ja jeßt Zeit.

Abg. von Zedliß (freikons.): Geschäftsordnungsmäßig 1st es vollständig unmögli, der Anregung des Abg. Ströbel zu folgen. Aub diese Anregung zeigt uns aufs neue, daß die Herren nicht etwa sachliche Erörterungen beabsichtigen, sondern lediglih agitatorische Reden nach außen halten wollen, die, wenn nicht die Absicht, so doch die Wirkung haben müssen, die Geschäfte unserer Feinde zu besorgen: (Lebhafte Zustimmung auf allen Seiten des Hauses.)

Abg. Ströbel (U. Soz.): Nicht wix sind es, die die Geschäfte der Gegner besorgen, sondern das geschieht dur die unsfinnige all- deutsche Hebe. i

Der ‘Antrag Ströbel wird gegen die fozialdemokratischen Stimmen abgelehnt.

Schluß 515 Uhr. (Nächste Sizung Dienstag, den 26. Fe- bruar, 1 Uhr. Anträge aus dem Hause; Beginn der zweiten Lesung des Etats für 1918.)

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Sterblichkeit der cheliden und der unehelicken Kinder im 1. Lebensjahre nachTodegsursachen in Preußen im Jahre 1914.

Für das Jabr 1914 sind standesamtlich in Preußen 1 067 408 ebeli% und 99 172 unebelich lebendgeborene. Kinder gemeldet worden. Gestorben sind im 1. Lebensfahre 164 401 ehelihe und 26 909 unehe- lich» Kinder. Von 1000 ehbeli Lebendgeborenen sind 154,02, von 1000 uneheltch Lebendgeborenen 272,24 geitorben. Danach ist dite Sterb» lichkeit bei den Unebeltch:n um rund 77 vH höker as bei den Ebe- lien. Cine Verleihung der Sterbez!ffern der einzelnen Todes- vrsachen zeigt erhebliche Unterschiede zwischen Gbelihen und Unebeltcken. So ergeben die venerishen Krankheiten bet den Unehelichen die Sterhe- zier 3,16 gegen 0,36 bei den Ehelihen, Mord vnd Totschlag 1,35 aegen 0,03, angeborene Lebens8|chwädhe 60,90 gegen 3544, Tuberkulose 2,38 gegn 1,52, die Rraukheiten der Berdauung8orgaane 83,57 grgen 43,43, wobei Mager- und Darmkatarrh mit der Sterbeziffer 48,52 gegen 23,50, Brechdurchfall mit 33,10 cegen 18,54 ersGeint.

Nachstehznde Ueberscht veranschauliht die Untasiede. Es starben i. J. 1914 in Preußen ehelihe ucd uneheliche Kinder im 1. Lebentjahre :

von 1000 Lebend- geborenen

überhaupt

ehelthe gun e ejebelidhe

argeborener Lebens\{chwähe und Bil- dungsfehlern 397832 | 6040| 35,44 | 60,90 Scharlach E Es 365 294 0,4| 0,26 Masten und Möotelt. ci 1292| 1594 L121 1,60 Vipbtherie und Krupp á 870| 1254 90,82 1,26 Keuchhusten ¿ «il 4199 T4308 «drs Typhus L E ¿ 19 11 0,02| 0,01 Rose (Erysipel) . 300 0228| 0,7 and. Wundinfektionskrankhetten . .. 376 f 0,35| 0,69 Tuberkulose . . : Q L 28A Leo 266 Lungenentzündung (Praeumonie) , . , | 10496 ) 9883| 1621 Iufl 1enza ; S 198 : 0119| 0,37 anderen übertiragbaren Krankh. , ., O Be 0,47) 3,81 dar. an venerisœen Kranth. , B B 0,361 3,16 Krankheiten der Almungdsorgane. . ,| 7329 f 6,87 9,69 Krankhetten der Kreitlauforgane (Herz usw.) 2 944 G 2,76 4,47 T C O L R 91:90 21 1008| Vei anderen Krank. bes Nervevsystems . | 2562| 240 | 3,10 Krankheiten d. Berdauung8organe . . | 46 357 43,43 | 83,57 __darunier: Meag?en- und Darmkataurh . . . .]} 25089 21 23,50 | 48,60 Br:chdurchfall 19794 | 32834 18,54 | 33,10 _Blinddarmentz;üadung 10 0,01 | 0,01 Krankhetteu bder Harn- und Geslechts- On L A N 389 5 0, 36| 0, Krebskrankhett L 22 : 0,02 Oa anderen Neubildungen . i 63 0,06 0,11 Mord und Totslag ie Ci 36 : 0,03 1,63 Vecunglückung od. anderer gewalt- samer Einwirkung . E 292 3 0,27) 90,83 anderen benannten TodeßursaHen 37 886 É 39,49 | 62,05 Todesgursache nicht angegeben und un- bekannt . 7 405 6,04 | 12,09 inégesamt., „1164401 126 999] 154,02 | 272 24. Zieht man au noch die Totgeborenen in die Betrachtun hinein, fo fiab tm Jahre 1914 in Preußen 31312 Eee Be liche und 4636 totgeborene uneheliche Kinder aezählt. Auf 1000 ehelih Geborene kamen 28,50 Totgeborene, auf 1000 Unehelie 44,6. Auch bei den Totgeboren?n überragte somit die Ziffer der Unehelichen um 57 vH die der Chelihen. (NaH der „Stat. Korr. “.)

Die Leistungen der deutschen Knappschaftskassen als Träger der reichsgeseßlichen Krankenver|therung im Bergbau tm Jahre 1915.

Nach dem neuesten „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ waren in den 144 Knappscbaftékassen und -yereinen im Ichre 1915 durchshnittlich intgesamt 742935 (715201 mänrnl., 27 734 wetbl.) aktive Vêitglieder voihanden. Die Zahl der Erfkrankungsfälle mit Krankengeldbezug oder Krankenbavspflege betrug bet den Männern 403 335, bei den Frauen 9658, die Zahl der Krankheitätage 6 870 665 uind 1600001, Die Summe ker Krauklheltsköslen belle) ih auf

pernicerungen zu betreiben“,

für ärztlihe. Hille. 5710028 (6295 665) M, und Heilmittel 3414615- (4292607). #, an K j für Mitglieder 13455096 (19154465) #, an ‘Ane der in Krankenhäusern wverpflegten WMktiglieder 1905 e (1550 949) 4, für Krankenhauspfleae und Geneseade 9 990 1h (10 825 087) é, an Sterbegeldern 1212590 (1 129 082) 4 un 20! Unterstügungen von Shwangeren und Wöchnerinnen 82 794 (15 334) als Auf je 1 manlihes bezw. weibliches Mitglied kamen im Jap, durchschniit 0,6 (1914 ebeufalls 0a) Erkrankungsfälle der Männer 0,3 (0,3) ErkrankungsfäDe der Frauen, 9,6 (11,2) Krankheitätage An Yeänner, 5,9 (6,0) Krankheitstage der Frauen. Von den Gele: leistungen entfielen auf 1 Mitglied 7,69 (1914 6 s7) 6 als Ausgab : für dea Arzt, 4,60 (4,64) Æ als Ausgaben für Arznet und Heilmittel 18,11 (29,91) \Æ& an Krautkengeld, 1,63 (1,23) Æ an Sterbegeld L (0,02) «#6 als Untersiüßung für Schwangere und Wöhnerinnen. ei

für Arznei

——

Nr. 2 des „Zentralblatts für das Deuts@- Nei §*“ herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 18. Januar 191g" hat folgenden Inhalt: Konsuklatwesen : Ermächtigung zur Vornabms von BSirilstandehandlungen ; Erxequaturexrteilung. Bankwe|en: Status der deuti@en Notenbanken Gnde Dezember 1917. Medizinal. und Belerinärwesen: Einlaße und Untersuhungéöstellen für das ; das Zollinland eirgehende Fleish. Zoll- und Steuerwesen: Ver, änderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll, und SteuecsteUen, Abänderung des § 74 der Koblensteuerausftührungs- bestimmunger. Siatislik: Bestand der deutschen Binners(:ffe.

Haudel und Gewerbe,

Börse in Berlin (Notierungen des Börsenvorstandes)

vom 25. Januar vom 24. Janua für Geld Brief Geld Brief

Ab P i Mh 1 Dollar

100 Gulden 2154 216 2154 216 100 Kronen 1524 153 1524 153 100 Kronen 163i 1633 1634 1633 100 Kronen 16114 1612 , 1614 1614 wels 100 Fraufen 1123 1123 1124 1124 Xietts

Budapest 100 Kronen 66,55 66,69 66,55 66,65 Bulgarien 100 Leva 80 804 80 804

Konstantt- 2 100 Piaster 18,95 19,05 18,95 19,05 Barcelona 100 Pesetas 115} 1164 1164 117}

Der heutige Wertpaptiermarkt zeigte in Ansehung der aeschäft- lilen Tätt«kett wieder das Ausseh-n setnes Vorgängers; bei {wacher Bete;ligung bewegten fich die Umsäße in engen Grenzen. Dte Hal- tung konnte eher als fest ,bezeihnet werden ; einiger Begehr bestand u. a. für Schiffahrtsaktien vnd Russishz Bankakiten, während Rüstungswerte eher zur Shwäche neigten. Der Schluß war still.

New Vork olland änemark

Schweden

Noz:wergen

Kursberichts von au8wärtigen Fondsmärkten.

Wien, 24. Januar. (W. T. B.) Die starken Verkäufe währer d der leßlen Tage haben die Lage der B örse wesentlih entspannt und die Vorbedingurg für etne Erholurg geschaffen, die an dem Markte tatsählich einge!reten ist. Da neuerlihes Angebot feblte, genügte geringe Nadfrage, um den Kursen zu einer ziemli kcäftigen É:- bolung zu verhelfen. Im Vordergrunde des Veikehrs flanden die Eisenwerte, die sch um 15—90 Kronen erhöhten, und Stiffahrts- akticn, die von thren leßten Verlusten 30—100 Kionen hezein- hrachten. Auh Koblenpaptere, Rüftungsaktien und dite türkischen Werte erfuhren Steigerungen. Die Börse \chloß rubig unter Be- hauptung der erholten Kurse. Die Anlagewerte erfuhren keinerlei Veränderung.

Wien, 24. Januar. (W. T, B.) (AmtliHe Notierungen der Devisenzentiale.) Stchtwechsel auf Holland 325,50, do. auf Schwetz 169,09, do. auf Kovenhazen 231,50, do. äuf Stodholm 249,50, do. auf Sofia 125,75, Marknoten 150,10, Rubelnoten 215,00. London, 23. Januar. (W. L. B.) Eagl., stontols 54}, 5 9) Argentinier von 1886 —, 4 9%/% Brasilianer von 1889 —, 4 °/0 Japaner von 1899 —, 3909/9 Bortugiesen —, 59/9 Russen von 1906 48, 4} 9% A von 1909 334, Baltimore and Ohio —, Canadian Pacific —, Grie —, National Railways of Mexico —, Pennsylvania —, Southern Pacific —, Union Pacific —, Untited States Steel Corvoratton 95, Anaconda Copper —, Nio Tinto 644, Chartered 16/2, De Beecs 13}, Goldfields 12, Randmines 3!/:2 Privatdiskont 4!/33, Silber 437. We@hsel auf Amsterdam kurz E z Wedhse1 gut 90. fun 241 Bee auf T0 is 3602. 9 9/0 KretegsSanketbe , 4 9/0 Krieg8anlethe ' 33 8 O 862, (W. T. B | s Naleiba ari3, 23, Januar. . T. B.) 5 9/4 Französische 88,60, 39/0 Französishe Rente 58, 49/6 Span. äußere Anlethe 117,95, b 0/9 Ruffen 1906 50,10, 30/9 Russen vou 1896 30,25, 4 9/9 Türken unif. 63,05, Sueikana! 4595, Rio Tinto 1827. New York, 23. Januar. (S@&luß.) (W. T. B.) Wie an den Vortagen, fo bewegte G au heute die Unternehmungslust an der Börse in ziemlich engen Grenzen. Der Umsay betrug nur 400 000 Stück Aktien. Die Haltung war anfänglich fest bei Be- vorzugung von Spezialwerten, wurde aber im weiteren Verlaufe auf allen Marktgebieten |{Gwach. Besonders führende Werte hatten unter Abgaben zu leiden. Die Börse {loß zu den niedrigsten Tageékursen iu matter Haltung. Geld: Flau. Geld auf 24 Stunden Dur(shutttstat 54, auf 24 Stunden legtes Darlehen 2, Wechsel auf London (60 Tage) 4,72,00, Cable Transfers 4,7645, Wechsel auf Paris auf Sit 5,72,00, Silber fn Barren 873, 3 9/9 Northern Pacific Bonds —, 4 0/9 Verein. Staaten Bonds 1915 —,—, Atchison Topeka u. Santa Fs 83, Baltimore and Ohio 494, Canadian Pacific 1381, Chesapeake u. Ohio dl, Chicago, Miiwaukee u. St. Paul 414, Denber u. Rio Grande d, Linol Central 924, Louteville u. Nashville 108, New York ntrol 68, New York u. Western 1024, Pennsylvania 451, Readtng 72, Southern Pacific 807, Unton Pacific 1114, Anaconda opa, Mining 604, United States Steel Corporation 89, do (o L. . Rio de Janeiro, 15. Zanuar. (W. B. T.) Wehfe! auf London 1827/,..

Kursberithte von. auswärtigen Warenmärkten

London, 23. Januar. (W. T. B.) Kupfer prompt 110. Livervool, 19. Januar. (W. T. B,) Baumwolle, Amerikanische 5—6, BrafilianisGe 5 Punkte böber. h NewYork, 23. Januar. (W. L. B,) (Schluß) Baumwo"! [oko mibbling 31,75, bo, für Februar 30,40, do. für März 30,90, do. für April —, New Orleans do. loko middling 30.87, Petroleur refiued (in Gases) 16,50, do, Stand. white in New PYork 1E do. in Tanks 6,50, do, Credit Balances at Oil City 4,/% Sckmalz prime Western —,—, do. Rohe & Brothers —, Zuder Zentrifugal 6,05, Weizen Hard Wivoter 226, Mehl Spring- S R 7 B T A Sett s

fe Uo Hr. o 82, bo. für Januar 8,15, bo. für (1 do. für Mat 8,62, Zinn E:

397710506 (1914 auf 43223 192) Æ. Davon wurden gaug9gegebez

Niclamkílicßes,

Oesterreich-Ungarn.

Der Minlster des Aeußern Graf Czernin hielt gestern im Aus\chuß für Aeußeres in der österreihi\schen Delegation laut Meldung des „K. Telegraphen- Rorrespondenzbüros“ nachsiehende Nede:

Hoher Ausshuß! Es ift meine Pflicht, den Hèrren ein getreues Gild der Friedenvverhaudlungen zu entwideln, die ver- (iedenen Phajen der bishertgen Ergebnisse zu beleuchten und daraus jene S&lüfse zu zichen, die wahr, logisch uxrd berechtigt sind. E3 Feint mir vor allem, daß Bre bie den Verlauf der Verhand- lrngen ansGetinerb zu Tangjam finden, fi au nlcht an- nähernd eine Vorftellung "von den Schwiertgkciten machen Bnnea, deen wir naturgemäß auf S{hrüut und Tritt hierbei begegnen müsse. werde mir im nachstehenden gestatten, diese- Schwlerigkelten zu s{lldern, und möchte nur gleich vorgreifend auf cinen KardinaluntersGied hinweisen, der zwischen den Friedens- verhaudlungen von Brest-Litowsk und all denen, die jemals in der Geschichte stattgefunden haben, besteht. Niema?s, soviel ich weiß, baben Friedensverhandlungen bei offrnen Fenftern siaitgefunden. Es if ganz aucgeschlossen, daß Verbandlungen, dle au Umfang und Tiefe den j¡czigen glelhkommen, von der ersten Minute an glati und ohne den geringsten Zwischenfall verlaufen tóunten, E38 gilt, eine nue Welt aufzubanen, alles das, was der M anacfftoseste aller Kriege zersiört und in ten Boden geftampft hat, Bet alien Friedensverhandlungen, die wir kennen, haben si deren perstedene Vhasen mehr oder weniger bei vberschlossenen Türen abgesptelt, unb erst na Ablauf der Verhandlungen wurde ter Welt das Crgcbuis mitgeteilt. Aus allen Büchern der Geschichte, gebt hervor es ift dies ganz selbfiverftändlich —, daß der mühsawe Weg solher Friedens- perhandluyngen flets über Berg und Tal gesöhrt hat, daß die Äus- fidten rnanen Tag günstiger, manGen Tag weniger günstig \chtiener. Menn aber diese verschtitdenen Phasen, dle Einzelheiten des Tages in die Welt hinaustelegrapdiert werden, so ift cs wieder ganz selvsiver-- sländlicd, daß fie bei der die ganze Zeit beherrsWenden Nervosität wte elefirisde Schläge wiifken vnd die öffentli&e Veectnung aufpeitschen. Mlr waren uns über den Na@teil dieses Vorganges voUständig im Mare. Wir haben troßgdem dem Wunsche der rujfshen Regierung nad) dieser Veröffenti{Gung sofort ftatigegeben, weil wir uns ent- geatrl'ommend zeigen wollten, weil wir nihis zu verstecken haven und wil es elnen falschen Gndruck hätte machen köaren, wenn wir an dem bisher bestandenen Modus ter veorerstigen Gcheimholtung fet gevalten hätten. Aber ‘die nolrendice Kehrieite dieser vollständigen Leffentlicßkelt der Verhandlungen ift die, daß die große Oeffentlih- kit, daß das Hinterland und vor allem die Führer ruhige Nerven bc- haitey. Die Partie muß mit kaliem Blute ¿u Ente geiptelt werden, und sie wild zu einem gutcn Erde kommer, wenn die Völker der Monarchie thze verantwortlihen Vertieter auf der Friedecbtagung untersiüßen,

Vorweg "ei es gesagt: Die Srundlage, auf der OesterreiŸ-

Üngarn mit den versMledenen, neuentftandenen rusfishen Neicheu ver-

handolt, ist die obne Entschädigungen uud ohne Annextonén. Dag ist das Programm, welckes tch vor einem Jahre knapp nach meiner Ernennung zum Minifter beüteuigen gegenüber, die üder den Frtieben- reten wcUten, au8gespre®en habe, welches ih ben 1usfishen Machthabern «uf ihr erstes Friedensangebot hin wiederbolt habe und von deu ih nit abweichen werde. Diejenigen, die glauben, daß ih von bem MW-ge, den i mix zu gehen vorgenommen habe, abzudrängen sei, sind sckle{te Psycolocen. Ach habe der Oeffentlichkeit niemals eir.en Qwetfel darúbcr gelassen, welden Weg ich gehe, und ih babe mi niemals au) nur um elzeg Haares Breite von diesem Wege ab- drängen lassen, weder uach rech1s noch nayÿ links. Jh bin seitdem der unbestritiene Liebling der Alldeitshen geworden und derjenigen ia ber Monarchie, die tie Alldeur]shen nachabmen. Ich werde eleljeitig als Kriegsheger von denen verschricen, die den Fteden „um jeden Preis“ wollen, wte zahllose Vri:fe mir beweisen, beides bat mich nitmals geniert. Im Gegenteil, diese doppelten Schlhwupfereien sind meine etvrzige Ethetteruvg in dieser ernsten Zeit. Ah erkläre hier voFmals, daß ich kein O'atratzietcr und keinen Kreuzer von Nußland verlange, und daß, warn Rußland, wte dies eint, sich auf den glei@en Standpunkt stet, der Kitede zuslande kommen muß. Diejenigen, die den Frieden um jeten Preis wollen, könnten Zweifel an ter Ehrlichkeit mciner a1uexiorslosen Absichten hegen, wern ih thren nicht mit der gleichen tüdsih:slosen Offerheit is Gesicht sagen würde, daß tch mi ülemals dazu hergeben werde, einen Fiteden zu ließen, der über den eben s?kizzierten Rahmen hirauegeLt. Wenn die russisdea Ver- trags!hließenden von uns eine Gebleisabtretung oder etne Krices- entshädigung v:rlangen würden, so würde tch ben Krieg fortiegen troy des Friedenswuns{es, den i genau so gut habe, wie Ste, oder N wärde zurücktreten, wenn 1ch mit meiner Arnfit nickt durhdeingen ante,

Das vorausgeschick und nochu:als betont, daß für diese letzte peisimistishe Annabne, daß der Friede shettern wird, keln Grund verctegt, da sich bie Verhandlungen in den Kommissionen auf der uvnexions- und entschäbigungelesen Grundlage vereinigt haben, und aur nete Instruktioven der verschtedenen russishen Regierungen oder deren Verichwinden diese Grundlage zu verschieben fmstande wären gehe | auf die zwei größten Schwierigkeiten üter, welhe die Gründe enthalten, daß die Verhandlungen nit fo shrell, als wtr lle mödhten, verlaufen. Die erste Schwierigkeit ist, daß wr gar nit mit tussisen Vertrageshtteßenden, sondern mit verschtedenen neuentstandenen russtschen Reihen zu verhanbeln haben, die untcr cinander thre Kompctenzsphäre noch gar nickt abgearerzt und geklärt haben. Es leren hicr in Betracht: dos von Petersburg geleitete Rußland, iweitens unser eigentlicher neuer Na&ba1stadt, die große Ukraine, dulttens Finnland und viertens der Kaukasus. Mit den erften beiden Staaten verhandeln wir direkt, i melne vou Angesicht zu Angesicht. Vit den beiden anderen vorerst avf einem mehr oder weniger indirekten Wrge, well fie zurzeit keine Unterhändler nah Breft- Ltowak geschickt haben. Diesen vier russishen Unterhändlein stehen wic vier Mächte gegenüber, und betsptelowetje ber Fall des Kaukafus, dem wir direkt ratürlid gar fene Schwierigkeiten zu bereinigen haben, der aber {n Korflikft mit der Türkei ift, beweist die Aus- houng der Verhardlungsthemata. ; Was uns speziell in erster Unte intcressieren muß, ifl jener neu- tutstandene g10ße Staat, an den wir in Zukunft grenzen werden, die raive. Wir sind tin den Verhandlungen mit diescr Fbordnuug berel:s sehr weit gekommen. Wir haben uvs auf der oben e;wähnten onnex on€- und enis&{digurgslesen Grundlage geeinigt und sind in roßen Zügen barüber klar geworden, deß und wie die Handels- jithangen mit der neuentstandcnen Republik wieder aufzunehmen en. Aber gerade. dieses Beispiel dec Ukraine zetgt eine der bertshenzen SMhwierigfeiten. Während die - ukrainis@de Ne- Voblik auf dem Stantpunkt ftebt, daÿ volilommen artonom und se!bfländig mi uns zu verhanbeln Ferechtigt lei, (teht tie ru)sische Atordnung auf der Basis, daß die Grenzen thres deeitbeo und tte dei Ukrain!, roch- nici beslimmt eien, däß bie Grenz!n ir Üfraire überhaupt roÿ nit endgúlt g abgemadt seier, und daß

E Zweite Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußischen Slaatsanzeiger.

M 21.

Berlin, Freitag, den 25. Januar

Skt, Petersburg infolgedessen bereGiigt set, an unseren Veibantlungen mit der Ufratne teilzunzebmen, cine Außcht, der si die Herren der ufrainis@ea Abtc1dnurg nit ovshließen wollen, Aker diese un- gefläiie Lage der inneren Verhältnisse Nußlands war der Grund einer gewaltigen Verzögerung. Wir wären au über diese SEwieric- Teit binübergekomaier, und ih glaubtie, daß die in eirtg:n Tagen wieder aufunehmenten Verhandlungen den Weg hter frei fiaden, Wie die Sade keut2 seht, weiß ih nicht: denn ih babe gestein von meinem Vertreter in Brest-Utowek folcende zwei Telegramme erhalten :

„Herr Ioffe hat heute abend in feluec Elgznshaft als Prä- sitent der rufsi\hen Abordrung an die Atocdnungen der vier vtr- bündeten Mächte ein Rundschreiben geritet, in dem er bekcvnt gibt, daß die „Arbeiter- und Bauernregieruvg der ukrain.scken Re- publik? beschlossen kat, zwei Abgeordnete nach Brest mit dem Auf» irage zu entsenden, an den Frieden8verhandlungen als Vectreter des Zentra!fomitces der allukrainisGen Arbeiter-, Soldaten- und Vauernräte, jedoch innerbalb der russisGen Abordnuna, als er- günzender Beslanbteil derseiben telzunehmen. Herr Ioffe fügt dieser Mitteilung birzu, daß die russishe Abordnung bercit ijt, diese uktainis@en Vertreter in ihren Besiand aufzurnehnm:n,"

Obiger Mitteilung ist die Abschrift einer aus Charkow datizrten, an den Boisizenden der russishen iedensabocdnung in Brest ge- rihteten „E1flärung der Arbeiter- urd WBauernregierung ter ukrainischen Republik" beigegeben, in der bekanntgegeben wird, daß die Kiewer Zentralrada lediglich die besißenden Klassen vertrete und infolgedeñen nit im Namen des ganzen ukratr ishea Volkes haudeln könne. Die ukrainische Arbetter- und Bauerrxegtiervng erflärt, daß sie etwaige ohne thr Zutun zustandegeklommene Abwaghungen der Abgeordneten ter Kiewer Zentralrada niht anerkenne, ihrerseits jetoch besch!c}sen habe, Vertreter nah Brest-Litowsk zu entsenden, vie dort als ergänende Bestanditile der russishen Abortnung, welche sie als Bevollwähhligte der föderativen Regierung Rußkands anerkennen, aufzutreten haben werden.

Ferner: Die deuishe Uebersegung des rufsis{2n Driginaltextes des Gn abend erkaltenen Schreibens des Herrn Jofse in der Ängelegenbeit der Abgeordneten der Gharkower ukrainischGen Re- gitrung sowie dessen zwei Beilagen lautet, wie folgt:

n den Herrn Bes dex österreichisch-ungarlischen Friedensabordaung.

Herr Minifier, indcra ich anbei eine Ab\chrift einer ton mir er- haltenen Erkiärung der Abgeordneten dex ürbelter- uud Bauern- regierurg ber ukratnis@en Nepublik W. M. Scharai und E. G. Medrwjedew urd ihrer Mandate übersenve, hade ich bie Gbre, G8hnen mitzuteilen, daß die russi&e Abordaung in voller Neber- einftimmung mit dem bon thx wiederholt anerkannten Nechte auf freie Selbftbeftimmurg aller Vblker darunter natücith au@ des ukcrainishen letnerlet Hinderuisse für die Tetlnabme der Vertreter der Arbeiter- und Bauernregierung der ukraintschen Republik? an den Friedentverhandlungen erblickt und fie ertsprehend dem von thnen geäußerten Wunsche mit in den Bestand der russischen Friedensabordnurg aufntinuzt, als bdzvollwöhtigte Ver- treter der Arbelter- und Bauiternregierung der ukrainishen Republik. Indem ih dicses ¡u Ihrer Kenntnis bringe, biite ih Sie, Herr Minister, den Yubdruck-me!rer vorzüglichen Hochachtung entgegene- zunehmen. | :

Der Vorsitzende der russishen Friebeatabördaung.

Veéllage 1. N. Joff e."

An den Herra Vorsipendea der Friedentabordnuzg der russishen Nepublik. Erklärung.

Wir, die Vertreter der Arbelter- uäd VBauernregierung ber ukrainis@-n MNepublif, Vollskommifsar für miltiäris&c Angelegen- beiten W. M. S&Sathrai und der Vorsißende des allukratnishen Zentralexekutivkomitees der Näte der Ärbeiter-, Soldeten- und Bauernaborduung E. G. Medwjedew, die wir na Bresl-Litows? zvr ns von Friedensverhandlungen mit dea Vertretern Deutich- ands, Oesterrei-Ungarns, Bulgariens uvd dex Türkei in voller Ucbereinstimmung mit den Vertictern der Arbeiter- und Bauerr- regierung der rusfischen tôderativen Republik delegtert worden find, als welche der Nat dec Voilskommissare anzuschen it, erklären hiermit folgendes: Das Generalsekretariat der uïrainisGen Zentrcakl- rada kann fcinedfals als Vertreter des garen ukrainithen Volkes auerfanni werden, Im Namen der ukrainisähen Vrbeiter, Soldaten und Bauern erklären wir bestimmt, taß alle Beschlüsse, vie das Genercalsekretaciat oßne Einigung mit uns gefaßt hat, vom ukrainishen Volke nicht anerkannt werden, nit burch- geführt werden und ketneefals in die Tat umgeseßt werben können. In voller Uebereinstimmung mit dem Mate der NVolfkéfommifsare, folglich auch mit dec Abordnung der rusfi- \{Gen Aibeiter- und Vauernregierung, werden wir in Zukuait die Frieder.sverhandlungen mit dên Tbordnungen des Vierbundes zusammen mit der russischen Fricbdenzabordnung führen. Dabei bringen wir folgende Entschließungen zu Jhrer Kenutu{s, Herr Voi1sizender, die von dem Zentralexekntiv?omitee der allufcainischen Nâäte dexr Arheiter-, Solvateu- und Bauerr- deputierten am 30. 12. 1917 (12. 1, 1918) angenommen worden isr : Das Zentralexekutivbkomitee hat beschlossen, „zur Tetinahme an den Friedeneverhandluugen den Vorsizenden des Zentralexckutiv-

Tomltees Genossen Medwjcdew und die Volkssekretäre Satonskt und SchaŸrali zu entsenden, die damit beauftragt sind, bestimmt ¿u erklären, daß alle Versuche ter ukcainishen Zentralrada, im Namen tes ukrainischen Volkes aufzutreten, als eigenräßtige Schritte der Bourgeoisgruppen der ukratntshen Bevöikerung gegen deu Wilen und die Interessen der arbeitenden Klassen der Ukraine an- zusehen sind, und daß keinerlei Beschlüsse, die die Zentralrada ge- faßt hat, weder von der ukrainisGen Sowjetregierung noch von dim ukralnislhen Volke anerkannt werden, daß die ukrainische Krxbeitcr- Und BVauernregierung den Rat der Volkskomtmifsare als Ocgon der allrussisGen Sowjetregierung für berechtigi ansieht, im Namen ter ganzen russishen Föveration aufzutreten, und daß die Abordnung der ukrainis@en Arbeiter- und Bauernregterung, bie zu dein 2e entsandt worden is, um die eigenmächtigen Schritte dez ukrainiscchen Zentralrada aufzudeckder, zusammen mit der all- russischen Abordnung und in voller Uebereinstimmung mit dieser auftreten wird.

Zusay. Das von dem Vol?s\sekretariate der ukratniscen Arbeiter- und Bauernrcpublik am 30. Dezember 1917 erteilte Manda?.

Anmerkung: Der Volkssekretär für Volksaufklärung Wladimir Petrowitsch Satoneki ist unterwegs erkranêt und daher nicht gleid- zeitig mit uns eingetroffen. Januar 1918.

Der Vorsitzende des Zentral xekutivkomitees der allukrainischen

. Nâte der Arkbetter-, Soldater- und Bauerr.abgeordneten

Medwjedew.

Der Volkékommissar für mtilitärisGe Angebegtnheiien Schacaráíi. Mit dem Oilglual übexetr stimmend, der Sekwtür der Filedet8- f * * bocduvng; Wo Karachan.“ i: E

#948,

Beilage 1b. Luf LesGluß bes Zentralexekutivkomiiees der NRäte der Arhbciter-, BVauern- und Soldatenabgeordneten der Ukraina bevclimädhiigt das WBolkesetietariat der ukcciniGen Republ:k im Namen der Arkbetter- und Vauernregierung der Vkraina hier- durch den Vorsitenden des Zentralex-kutivkomitees der Näte der Mabeiter-, Bauern- und Solpaterabgeorduetca der Ufraina Jefin Gregóorlewmii]) Mebdwrietow, ten Velfzsekceiär für militäctie NAngetegenhciten Wosßili Matwj-jewitih Schachian urd den Bolkt sekretär für Bottsauttlärung Wladimir Peirowiish Satonskt im Nanien ter ukrainisen Vollsrevublik an ben Bertandlungen mit den Regterungen Teutslands, Ociterieichh-Ungarns8, ver Türkei und Bulçariens über die Friedendtedingungen zutiGen ven genannten Staaten und dex russischen föcderztiven Republik teilzunebmen. Zu dieiem Zwecke wird den genannten Wevbelmächtigten Jefin Grego1- jewiisG Medwjedow, Wasili Matwscjeniil), Sckachrai und Wiathmir PetrowitsGSatontfi das Net einceräumt, tn alen Fäller, wo fe dies für notmendig halten, E.flä:ungen atzugebden und Schiifl- itücke zu unterzeichnen im Hamea der ärvetter- und Bauernregkterur der ufrainischea Republik, Alle thre Handlungen find die Bevoll- mädchttaten der ukcainisen Arbeiter- unb Bauernregierung verpflichtet, in Uebereinsitamuorg zu brirgen mit den Handlungen der Bevollmächtigten der Arbeiter- (und VBauerznregierurg der rusfischen föderativen Republik, als welhe der Rat der Bolls- kfommissare anzusehen if.

Sn Namen dzr Arbetter- und Bauernregierung der ukcainif@en Volkô1epubli? bie Volkssekretäre für internationale Angelegenheiten, tür tnnere Angekegcnheiten, für militärishe Argelegenheiten, für Instiz, für Arbeit, für Verpflegung. i

Der Ge\haäftoiührer des Bolïksft kretariais. Charkow, 80. Dezember 1917. (12,/1. 1918.)

Mit der Abschrift übereinstimmend. Der Vorfißende der rufsis{ch:n Kriedensabordnung A. Ioffe.

Das tft jedenfalls eire neue S@wierigkeit denn wir können und wollen uns nicht in die inneren Argelegenbeiten Rußlants etnm!fœwen. Sit aber dieser Weg einmal fret, fo wird sich auch weiter keine Schwierigkeit bieten, wr werden übereinstimmend mit der ufrainisGen Republik feststellen, daß die alten Srenzen zwisFen Desterrei@-Ungarn und dem früheren Nußland auch zwisGen uis ind der Utraine gelten. Was Boken betr:ft, defscn Srenzeu übrigens noch niht genau festgeseßt find, so wollen wir gar nichts von diesem neuen Staate. #Fret und unbectkcflußt so Polens Be- völkerung thr eigenes SGiäsfal wählen. Ich lege dabei meiner- seits gar Teinen besordeaien Wert auf die Form des dies- bezüglihen Vo!kévotums. Je sicherer es den allgemetnen Volkswillen widersptegelt, deito licber i es mir; denn ih will nur den freiwiütgeau Anschluß Polens; nur in den diesbezüglihen Wunsche Polens sebe ih die Gewähr einer dauernden Harmonie. J halte unwkderruflich an dem Standpunkte fest, daß die polnishe Frage den Frietents{luß nit um cinen Tag verlängern darf. Wird es nah Friedentschluß eine Änlehnung an uns suchen, so werden wir es gern aufnehmen, den Fiieden darf und wird die polnische Frage nicht gefährden, Zch bätte eo so gern geschen, wenn die yolnishe Regierung on_ten Verhandlurgeu hätte teilnehmen können, denn meiner Auffassung na ist Polen ein felbständiger Staat; die Petersburger Regierung aber ftebt auf dem Standpunkte, bie beuitge polnische Regierung set v berc&tigt, im Namen - ihre Landes zu sprehen. Sie anaifanrnie fie ult al? kompetenten E ponenten des Landes, und baber fanden wir von bem Les ad, uni nit einen etwaigen Konfliki zu erzeugev, Die rage ff ies wichtig, aber wichtiger noh ist tie Besetitgung aller SŸtvierigketten welché den Abshluß der Verhandlungen verzögern. E

Die zweite Sck(wierigkett, die vorliegt und die auch in den Blättern den grögtzn Widerkall gefunden hat, ist die Meinungsver- \chtedenheit Unferes deutsWen Buandesgenossen und der St. Petersburger Regierung über die Interpretation desSelbstbestimmungs» rechtis der russischean Bölker, nänlih jener Gebiete, dle von den beutschen Truppen dbesezt fiat. Au Deurfcblanb jtetit auf dem Standpunkte, daß es krine gewaltsame Gebietserwetbungen von Nußland beabsichtige. Aber, in zwei Worten gesagt, ist die Metnungs- verichiedenheit etne doppelte:

Erstes stebt Deutschland auf dem bzre{iigien Standpunkt, daß die zaklreih erfolgien Willensäußerangen nach Selbständigkeit und Unabhängigkeit seitens der gesczgebenden Korvotzaitonen, Bemeindevertreiungen uw. in den besezten Provinzen als „provisorische“ Grundlage für tie Voalksmeinung zu gelten bütter, die nach2r durŸ ein Bolkévotura auf breiter Grundlage zu über- prüfen seien, ein Siandpunkt, wel@jem die rulsishe Regicrung vorerst noch ablehnend gegenübersteht, da sie den bestehenden Organen in Kaursand und Litauen bas Recht, im Namea biescr Provinzen zu sprechen, nicht zuerkennt, ebznsowentg wie den polnischen.

Zweitens tarin, daß Nußland verlangt, daß dieses Volks yotum stattfinde, nrachtem fich sämtliche deutschen Truppen und Verwaitunge- organe aus den be'chien Provinzen zurückgezogen haben, währent Deutschiand darauf hinwetst, daß cine folhe bis in die äußerste Konsequenzen durÖgeführte Räumung ein Lakuum schaffen würde, wel@es den Autbruch der vollständigen Anarcie und der größten Not unwiderruflich hervorrufen müßte. Gs muß hter erklärt werden, daß alles, was beute tin den besezten Provinzen das staatlihe Leben er- möslti@t, deut|cher Besig ist. Die Bahnen, die Post, der Telegraph, die ganzen Judufirley, aber au der ganze Verwaltung sapparat, die Poltzet, die Re&tspflege, alles das liegt in teuisGeu Hunden. Die plöglide Zurückztehung dieses garen Apparais würde tatsächlich einen Quitand schaîfen, der praktis niht haltbar erscheint. Jn beiden Je handelt es fh darum, einen Mittelweg zu finden, der ge-

unden werden muß. Di: Meinungsverschiedenheiten bet betdén Standpunkten sind meiner Ansicht nah nicht groß genug, um etn Sweitern der Verhandlungen rehtfertigrn zu können. Aber solhe Verhandlungen lassen sich ntcht über Naht beendigen, sie brauchen Zett.

Sind trix etumal mit den Nussen zum Frieden gekommen, fo ist meiner Ansicjt na) der allgemeine Frieden niht mehr länge zu ver- hindern troy aller Anstrengungen der wesilihen Gutentestaatsmänner. Jch habe vernommen, es sei bier und dort niht versianden worden, warum ih in meiner ersien Rede nah der Wiederaufnahme der Ver- handlungen ertlärt habe, daß es si jet ta Best nit um eineu aPgemeinen, sondern um einen Sonde: frieden mit Rußland bLandele. Das trear die notwendige Festsleüung einer klaren Tatsache, die au) Hexr Trott rückthalilos anerkanut hat, vnd sie war notwendig, weil man auf einer anderen Grundlage verhandelt, d. h. in einem bé- grenzteren Wahmen, wenn es sh um elnen Lai mit Rußland allein, als wern es fic um etnen allgermncinen Frieden haudelt.

Obwobl ich mich keinen JZUusicnzn darüber hingebe, daß die Frucht tcs allgemeinen Friedens nit über Nacht reifen wird, so bin ic tennoch überzeugt, daß se im Reifen begriffen ist, und daß es nur eine Frag? des Durctthaltens ift, ob wtr elnen allgemeinén ehrenvollen Frieden erhalten oder nicht. Jh bin in dieser Ansicht

neuerliG bestärkt worten durch das Friedens8angebot, welches der Heœ Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika an die gange Welt gericktet hat. Es it dies ein Frieder8mngye5ot; denn îin 14 Ponkten entwickelt Hetr Wilfoa j‘ue Geuntlazen, auf wn x den allgemeinen Frieda yerbetzus hren wünscht. Es ijt ganz selbstverständlich, deß k-inFold2s