1918 / 24 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Jan 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Also müssen die Herren, ti: fh darüber bellageu, daß die Vertreter ber

Viantrdlt:r nech nit da find, sid an tie Beitrerer der G. g-nf-ite |

wenden. Auch Grat Cze: nin, mit dem i in diefer Frage în volistor UVeßeretnflimmung stebe, ftebt auf tmaneai Standpuntre. So“ald dte rose Abordnung sich auf den Standpunkt stelit, 2s baudeit if um Verireter von S1 atskörpein mit Staatswill,n, werdzn wir obne weiteres die Fraze pra?tii in dic Hand nebmer. Was ih über die Nfraine zu faoen habe, habe ih even gescgt. Det der Ufroine Legen die Dinge anders, da ti sorotl von de: bolscewiitishen Regteztg als von feiten d-r Miti?-scnäŸ!e die self ständige Siagteper! önlid keit und das ‘rKecht zur diplomztihen Lertre'ung aae: kannt roo- den.

Wenn iy übergehen darf ¡u der Nede, welhe der Herc Abg. David g-ha‘ten hat, so hat er eine mir im Ortofral voch nicht vorliegende Klage des Herrn Joffe über unsere VeröffentltWungen geltend gemaht. Unjere Veröff-nt- liHungen werden unter erheblichen teSn!sGhen Schzoterigkeiten denn es ist bel der Länge der Verhandlungen und der Sckwizrigfeit der Uebersczurg immer ziemliÞ zet?raubend, den autbentischen L: xt [hle fesizust: len von den vier verbündet-n Abordnungen zu- iammen außsaca beitet. Dies 11 eine ron den vielen Schaterizfeiten, die daraus h rvorgeht, daf wir eben ala Koaltitton verhanteln und jelbitverf-ändiid) au tos den Veröffentlichungen vol?ommen gkei&- förmk.: gehen müssen. Wir können also für die Finzelzettca dstx Ver- öffen!liwungen nur einen Teil der Weran'wortung trag-n, und es ist jeibverttändit, daß avch hte: in eine gewiffe Glei(mäßtgkeit ftatifi: den muß. Ih muß auc sagen, daß die Herr-5, die init der Nedakticn der Ve' ödffentihurgen betraut worten sin», soweit ih es babe k'on- troß'eren tönen, mit der größten Unpariteilißfeit vecfakren Find. Daß wir ua nit darauf eintofsin kènnren, ales, w=28 die ruisitäe Abo dnuvg bâäfig in volllommen zmwcifelefreter Welse zum Fenfter hivaus redet, dur unseren cm!tiGen Apparat verbreiten zu Tafsen das kann uns fein Decnsch zumuten und fann aud kein Mersch von uns verlangen. Daß aber jedem der Mitglteder dieses boben Hauses, der über Einzelhet!en noch weitere BDlttteiluncen baben will, tur metoe Vertreter tm Auswärtigen Amt diefe Information in liberaler Weise zur *Lerfügung gefiellt wird, dafür, glaubte id, kann ih etn- treten. Ach tin überzeugt, daß die W:isung, die aub schon vorher ergangen war, über j-be Winzelbe!t in eischG2pfender Weije Augslunst zu geben, au während meiner Abwesenheit von mcinen Vertretern befolgt worden ift. (Sebr richtig!)

Der Herr Abg. David und das mößte ih warm beurüfien haîte darauf bingewiesen, daß dex Bertretungskörper fn Litauen, der einzige Vertretung#körper, für d.ss:n Zusammensetzung wir sozusagen voll verantwortlid find denn bei den histortfckch vor- handeren Bertretungs?örpern fann uns für die Busammens-ßung eine derartige Verantwortlihfett nicht zugeinutet werten —, wiki ver-

{ändig und. ehellch) zusammengeseßt wooden ist, so daß cckixe Ver- tretuvg bes Titavischen Bolles in feinen Sichten und Ste6mungen nach Ms,.lihkeit erstrebt worben ijt. Me'‘ne Herrev, der Sluß, ren ih daraus zießen möchte, ist der, deß Ske Verirauen zu uns baben follen, daß da, wo wir weiter arbeiten werden, wir weiter crbetten werden in dern Sinn und auf den Stnndlagen, die jür die Zusammensetzung des litautiscGen Vertceturgäkêörpers maßgebend ge- wesen sind.

@Œs ist mir die Auffassung entgegengetrctcn, als würden wir für die Verbretterung der anderen vorhandenen Ber- tretungsLörper unbedingt bis zum Kriegtschluß zu warten die Absicht haben, Ich möchte diese Absicht avedtücklih abl-hnen. Wir werden unter den sckwterigen Verhältnissen, wle bier häufig dargelegt roorden ift das Land ift nun einmal Erappengebiet, urd der Krieg gebt weiter wir werden aber, wenn ber Friede mit Rußland zustande gekommen ist, was |{H einigermaßen mit den wilitäriihen Notwendigkeiten vereinigen läßt, {on jegt tun, um diese Wers hreiteruna son während bes Krizges zustande zu bringen. Jh werde meinen Eirfluß in dieser Beziehunz in die Wagschale werf:n.

Dér Here Abe. Naumann hat in ciner ber gedankenreichen Reden, denen, glaube id, das Havs immer mit großem Interesse lausdf, eine Mevge interessanter Beßchttpurkte aufgeworfen. Er hat mit ciner Zar!beit, die ih nicht zu teilen vermag, auf die Methode der BolsHewikt hingewiesevw. Wir wclYlen ie Sas beim N=men nennen. Trofki hat mir gegenüber zweimal in der Ersterurg cffen M eEIE: Unsere Neglerung hat feine andere Grundlage als die Matt. Die Bolsc-roikis stüßen i einfa auf die brutclze Mccht, ihr Argument sind Kanonen und Mas@inengewehre (sehr richti), und wenn der Herr Arg. Naumann leise voa einer Art Bedrohuna der persôn- lien Grijtenz gesproBen hat, so möchte ih ihm mit Wühelm Busch antworten: „Dern seinem Dasein al3 Subjekt wtrd alsobalb ein Ztel gesteckt." (Heiteikeit.) Also Veinungsvershiedenheiten werden dur Aus!öchung d-8 Gegners in rabikaler und befriedigender Wette beigelegt. Die Bolschewifki predigrn sehr ichön, aber prattisch ficht cs anders aus. Ste haten die finnifche Volks epudblik feterli@ anerfaant, fie haben die Freiheit diefer Volfksrepublik, diplomatis®e Vertreter zu empfangen, uiemals in Frage geslellt, aber wean auf die Ytaxis cnfomnit, Berizete: Finzus(tickdcn, machen fie die größten Sthwterigkeiter. Und wenn dey Herren Berichte aus Finclaud zur Verfügung tzeben, werden sie wissen, daß die Sokbatesïa dort eine Gewallt- herrshafi au8übi, wie fle sÿlimm?x in den schlimmsten Zetten des ZariNmus nit dagewoisea ist. Wenn ich auf das Bexefehren der Herren Bol\cewttt gegenüber der mit so @coßem Pom argetunoigten gese2gebenden Versammlung verweisen darf, fo war die hauyt|ächlichsie Vorbereiturg, doß twei Kreuzer fi tor das Tzurl'he Palais lecten und lhre Karonen mit s{harfer Munition uf die Feafter dieses Palais richteten. Als dieses Araument aud nit durSs{hlagend genug war, œurden die Herren einfa mit Bajouetten naÞ Hause ge{iagt. (Hört! bört !)

Der Herr Abg. Naumann if auf den Ausdruck austro- polnische Lösung zurückgekommen. Vieive Herren, es würde den Naben dieser Erörterung weit üterschretten, wenn ih aut die \o- genanníe austtc-poluisde ung Hier weiter eingehen wollte, ein Ausdruck, der mir, nebe: bei gesagt, nit! ganz atüdlih facint. Ih hoffe, daß, wenn wtr seinerzeit die große und wichtige Karvinal- frage „Piiteleuropa* bespre(en, wir dann nit allzu häufig von {hm G brau mahen werden. Die Frage ist und bder Herx Yb. Naumann, der Vertreter des Getauken3 „Miiteleur: pa*, wetz bas fo gut wie die Regierung außerordentli& ¡chwer- wiegend, und das zeigt sich au darin Boa, daß die Vor- besprehangen, die jet fett Monaten im Gange find, und die {sowohl von Desterrel@-Ungarn als a von uns mit allem (Sifer geföcdert werden, noch nit za trgentelnem „mittetlvungöreifen" (um eiren ton dem Herrn Abg, Nauraeun geprägten Nusèruck zun gtbravcen) Zustande gelangt find. Was Graf Cizernin von Polen gejagt bat, das Tnnen wtr au rubig von den anderen Randvölkern jagen, wele den Gegenstan» der Eidilerung bilden werden. Wir haben genau dasselbe Zutrauen zu der Anztebungtkraft des treien, großen deutsch-n Staates auf diese Vöiker, und die deutsGe Polttik witd nie, unter feinen Umsländen zu fieinlidzem Polizeidruck odex ligend welchen derartigen Mitteln greifen, die auf die Dauer meincr Ueberzeugung na nur das Gegen- teil dessen bewirken könnlen, was wir bewiiken wollen, näml-ch ein fceies, aufri@tiges und freundschaftlihes Verbältnis zwischen uns und ten Randvölkern. Durchaus begcüßen möchte ib, was der Herr Abg. Naumarn über die Beziehungen zu unseren Bundeg- geucssen, den Türken und Bulgaren, gesagt hat. Ich& unter- s\Hrelbe da j2des Wort, wa3 gesagt worden ist. Diese Völker Krd in \@weren ents@eldungsreihen Stunden, tertrauend auf ben Stern des Deutschen Reiches, an unsere Seite gelreten, und fe sollen in keinex Stunde der Frietensverbandlurgen ben Gindruck bekommen, daß das douts{: Wort nicht jür jeden Deuishen binvend i bis zum Snde.

(Lebhafter Beifall.) Der Herr Abg. Naumann hat ein Flugb…latt verlesen, welchbes in vielen Beziehungen interefsante Autbiick? gewährt. Wenn dieses FSlugblatt die Arsicht der Unabhängigen Sozialdemokratie widerspiegeln foute, und wenn diese UArsichten mit denen der BolsDe- nrifi si ia fo vollkommener Ueberetaslimmung befinden, wie wir mehr-

ma!á ven ber Kußerfei: Linen cebärt Eaber, so mêGie 1 sTerdir ag oa dea Abg. De, David die Ficge uier, ob sc dana libr die ur.be« digte Sich-rheit des Arogfirchen Friedentwillens mod chufs besttmmt und optimifisd; denft, wie ey ta5 beute früh um Vusdrve gebracht bat. Ich wbeztr, wir ih) das g-stern auch getcm habe, dicsen ifrteder. swoillen nidit !evgnen. Fey bin gar nit überzeugt, ob Herr Troßkt seibst eie absolut fihere Linie {on gezogen hal, i möchte nur darauf inweisen, daß derartige Leußerungen und ich kann es rvhig facen, es find mir auhh derartiger Aeußerungen von ruisfich-morwas- ter Seite mebr als etne begegnet do immerhin dic Mög- li&keit exfennen lassen, baß bei diesen Herren uoch etnc andere Politik getiicben wtrd ais die res cfffenen und etrliGen Friedensshlufes mit den nun cir.mal wie diz Sünde und das Gift verhaßtea „Beutgecisie- regteung-n der Zentrslmäcle*.

(Eins Tann i tagen, t nah dieser Erörterung, die in wettest- m Vintange für uns Klärurg gebra@t kat, mit vermehrter Ruhe und SiZerheit hinau?gebe, um die {wiegen Verhandiungen, die ncch bevorsieh-n, fortzusegen. Sie können si darauf verlassen, meine Herren, daß der ernste fFrieven8wille, der der oberste Leititern der deu ckchen Nepterng ist, une daiu bewegen" wird, au weiter mit der greßteo Sadlichtkeit Gedul®ck jeden Weg zu gehen, ker ¿u etucm vernürftigen ub ebrenyoüen Fiteden führen kann. Ach darf es init Dankbar kett ancikerren, daß de Görterung hier im Neichs- tage, wie am eritn Tuge bienzu die Hcffnung aut gespreckchen roorden ist, unz in diefer Beziehung cine kere, breitere Grundlage çeg- bin hat, als dies voher dez Fall gewesen iff.

In der Nachmiltag3sißung des Hauptaus\chusses des Reichs- tags fsüßrte der Staatsminister, Staate sekretär bes Jnnern Wallraf obiger Quelle zufolge nachstezendes aus :

Der Herr Vhbp. Iiaumopn har hiute vo:mtttag ein Flugblatt ernährt, das j-t im Wortlaut mir vorliegt. 0us ta den Ruf: „Nüstet zum allgemeinen Massenirretik in den nächsten Tagen.” Ie hate zu diesem Zufruf foli eabes zu

etaltung ter {fffffentliden fänden beroufit. Die Rube, mit der 1B dies ausspcech-, soll an dem Ernst und dec Festiglett des Willens keinen Lweifel lassen. Jch Lann aber auch deshalb in voller Ruhe spreben, weil ih von unserer Abeiterschaft, der i@ in meiner früheren Fättgteit jahre- lavg nahegestanden habe, eine viel zu hoh« Meinung kate, als taß t glaube, auch nur ein fleirer Le!l 1nserer politis unv wlrischaftiich derkendin Arhettersckafi könne elnem solchen, nit zu verantwoortenben und von unverantwortlicher Stelle au?gebentecn Nuf zurn Autftanb Folge listen. Wie ist benn die Lage? Wir ftehen in Verhart- lungen über einen Sondeifrieden mit Jußland. Deß wi: nur über etnen Sonderfeleden verhandeln, tsi dech nmcht unsere Shuld. Von Deutschland ift die Friedensrejolution des Neichstages ausgegangen. Im gleichen Sinne hat Deutschiad die Papstnote beantwortet. Mit Zustimwung der deutschen Vertzeter ist von Brefi - Litowek aus der Nuf zur Beteiligung aa den Friedensverhandlungen an alle ursere Feinde eiflungen. Was war dite Antwort von ter anderen Seite? Fast immer Schweicen oder hob»volle Zurückoweisung. Und wenn wir tioß all:dem jept in eiwas die Atmospt äre der Frierer. 8nuäbe atmen, dana danken wir das nit nur un‘erer Fit:-deosneigung, sondern ouh der Einheit und Keaft, die w!r bis seht Go1t sei Dank bewahrt haben, Wer sHeel sieht auf tizje Ginheit und Kraft, das schen Sie aus den feindlichen Zeitungen, voa denen noch jüngst der „Temnys* in ähull@en Worten wie das Flugblatt die deuts@den Arbeiter zu Audfiänden aufrust. Wern es ben Fetuden grärge, die innere Front zu zerbrechen, dann würden ale die Raubpläne unserer Feivde wieder aufwader. Der Kcieg würde tns Unendliche verlängert. Uod gerade bie Arbeiterschast Häile davon wirt haftlich und poittisch die \ck&werslen Folgen. Ju den leyten Tagen ijt hier vel von den Heim- liiegern geivrochen worden, dle von der warmen de ibres Stamm- tisches aus Hunderttaujende- da draußen in ten Tod senden. Heim- frivger, lte fetifertig über Gut und Blut anderer verfügen, find auc meine Leute uicht. Abex es gibt noch@ eine andere Art von Heimlrieaern, und das sind die Schlimmsfter, die in aller Heimiichöeit und tun fiherer Wahrung fbrer ctzeneu Person die Arbeitermassen an die Front des Wirtschaitskrieges ilen, Denn eta soler Wirt- schastsfriea bricht a1ch vie Front draußen und bringt den Männern Tod, die auch für Heimat, Weib und Kind des Arbei'ers fireiten. Und im gleichen Auagenblick, tin dem die deutiheä Räder ftill flchen, werden die Räder der Munitton9- fabriken in Fraukret®, England und Ameiika doppelt emwsig schaffen. Dér Krieg hat man@e S@&öpfung der Literatur uns ge- braczt, au auf dichteritsGem Sebiet. Ein Gedicht hat vor allen! mir tiefen Eindruck gemacht, e3 {t ein Bekenntris des deutschen R E Karl Bröger au tas Vaterland, das mit ten Worten cRîT: ; „Derrlih zeigt es aber deine größte Gefahr, Vaß rein ärmilee Sohn auch dein getreuelter war,

Nun, metre Herren, alle Stände, Ärm und Reich haben geroett- effet ta der Kreuze zum Vaterlande. Daß au die deutsde Arbeiter- aft in dieser vorbildiihen Treue auéharit, daz ist und bletbt mein fester, zuversichili@er Glauben.

T Tp Trr E

Nicdtamiliches,

Desterreich-Ungarn.

Der Minister des Aeußern Graf Czernin hat sih gesiern nah Brest Litows? begeben.

Ueber den Verlauf der Erörterung des Aus- schusses für Aeußeres der österreihishen Delegation über die Mitteilungen des Grafen Czernin berichtct „Wolffs Telegraphenbüro“, wie folgt:

Der Âr g. Dr. Ritter von Bilinskti sprech dem Minister au als Pole das Vertrauen aus und vertrat die Forderung der Ver- einigung Galiztens mit Polen dur den Anschluß an die diterreiht-ch- ungarische Donarcie. und hob den Beruf der Habsburger Dynojite hervor, die freten Vödiker unter fich zu vereinigen. Die &lcich- beretigung der Nuthcnen im Poleafiaate werde dur tte Autonomie siBerceiteUt werden. Der Chrisiiich-Scztale Mikias und der dem böhmischen Sroßgrundbesiz angehörige Baron Senftenberg ver- [largten, baß cine de8 Papstes würdige Stelle bei den Berhandhdlungen gesafien werde. Mitias flellte namens etner großen Arzahi ven Abge- ordneten den Antrag, die Erklärung des Mint'1ers mit Befriedigung zur Kenntnis zu nchmen untex Anerkennung d-s Verdienstes, daß er bei den Verhandlungen einen Frieden auasirede, bei dem er auf Ar- nexionen uvd Enischäbicungen keinen ‘Anivruch erhebe, baß er aber andererseits wtllens fet, kein VLebensinterefse der Vèionar@ie prei8zugeben, sondern sie wirtschaftlkich und politis - für die Zukunft sicherzustellen. In dem Antrag huizt es: „Der UussŒuß nimmt die Erklärungen über bie selbständige Bestimmurg der Neckte des ukrainis@en Sitoales und ter Bölker ia den besetzten Sebkleten zur Kenntnis und würdigt tn vollem Voaße die auf Auebau cincs selbständigen polnisGen Staates unv auf Teilnahme ber polnisGen Regterung an den Verhandlungen gerichteten Bemüßungen, Der Auss{chuß vertraut rer Zukunst, da der Wirister neuerlih das treue unb unaufl3tli%e Zusammenhalten mit unseren Bunde3genofsen als Grundlage seiner Politik bezeichnei, Dex Aus!'(Guß spricht \Sließlich sein volles Bertraven dem Minister aus in der a daß es ihm in naßer Zukunst gelirgen möze, dem Frieten die Wege zu chnen." Der Akgeordnete Dr. Langenbau bearüßte Ezernía als den Mann, der in seltener Vereinigurg alle jene Gigen- schaften in sich verkötpert, die tha nach Anficht der Deutschen zum einzig geeigneten Frictensunterhändler für die Monarthie machten,

Das Flugbkatt klingt |

Inv etner Pclemik geges Tatnski erklärte ter Neduer, es sei s

Utt der Dankbaik-it ir alles, was Deutschland und Oefterreie in Polen vo0brait Hätte, fowie ein Gebot politischer Klugheit ñ Â iür Freundschaft dec yerbünteien Staaten zu bewah'en, git de Deutsen im Netze, aber auc) deu Deut\en in Oesterrei ie zu bezeugen, Wir Deut'che in Oefterreik, sage der ed a uvd die cffivelen Kreise des Deutschen Reichs sind Ankänger de! auto - polnisden Lösung, Wix könren gter einer Abit Goaliziens nur istimmmen, wenn wir die ‘Hewißbeit ha: ug der pyolui\he Staat uns ein dauernder, fiGerer und berüßt Freund bleiten wind. Als etnzicer deutsckodöhmischer Deloctrte des Avgeordnetenbauses sprach der Redner d-em Srafen Cher den wärmstea Dank sür die über die Regelung dex No. téltoifse in Böhmen ausgesproWenen Worte aus. Dise würden viel dazu beltragen, die In deutichbbhiriidzea Kieisen vielsech noch vorhandenen irrtümlihen Auttafsuvgen über die Person des Grafen CSzernin ichög zu jtelen und da N-cht zu geben, die in tbm nicht einen Gegner, sonder, eiven wabren Freud des deutichen Volkes sehen. Der gemeinsume Finauzmtnisier Baron Burian besprach die Won mitgzieilten Auge sührurgen des Abg. Stransky über die seinerzeit von thm mit Italien g- führten Verhandlungen und wies die Angriffe b:8 Abe, ordaeten ¿ucück. Er stellte fest, daß diz Verhandlungea mit Jtalien nichi den 2weck gehabt bäiten, die Italiener hinzuhailten, hig Dcsters 1eid)-Ungarn bes r gerüftet wäre. Ss set im Gegenteil Ztalieg gewesen, welhes die Verhon:lungen hinzuziehen tratete, um seine militärtîen Vo:kebrungen zu miatkierew, Fieiberr von Panz zollie dem iSrafen Czern‘n auläßlih setner Rede volles Lovd und ter, sicherte thn seines uneinge!chränkten BVertiauent. „Der Kowyf de: Meinungen in Deutschland , sogte der Mebner, „bereitet una, die in fesier T'eue zum teutschea Büadnis stehen, Schmerz urd Sorge

Der Ausschuß nahm hierauf in namentlicher Abstimmung

é

R mit 14 gegen 7 Stimmen den ovea mitgeteilten Antrag dez s . *9r pt: 2 id E : Die Verbündeten Fegierungen find G dec Pfl ch2 zux Auir?echt- | Abgeordneten Miklas an

rbuung und Stcerhett unter allen Um- j

Der Abgeordnete Korosec jiellte einen Antrag, betrefsend Gewährung. des Selbstbestimmungs- rechtes. Der Antrag verlangt das Selbsibestimmungsrecht für die Länder Oejterreich-Ungarns, Bosniens und der Herzegowina und stellt fest, daß die Monarchie sich der früheren Annexions- gelüste en!schlagen habe. Der Antrag wurde mit 15 gegen 5 Stimmen abgelchnt.

Der Referent Fielherr von Beck kam zu dem er'reulißea Er: gebnis, baß fast allgemein die Einleitung der Verhandlungen, die wen!1gstens zu einem Sorde: fzteden fuhren loten, gebilligt und allge mein die Forderung nach einem Verständigungsfrieden au3,e\prochen . worden set. Jn der Polenfrage sprich: fi der Beriäteritatter sür die ausftro-polnis®e Lösung aus. Segenüber der Fra.e, wie lange die Bünduisverträge dau:1n soleo, giot der Beitchrerstaiter fectuer Meinung dahta Austruck, dch Oesterreich-Ungarn auf Gedeiß und Verderb mit dem Deuwsä@hen Re chz verbunden set, Ez fe ein Bündnts der Ehre und Pflicht gegen die Bunöe8genofsen, aber auh VWflit der Selbsterßaltang. E3 würde niht gerecht sein, wenn man \ich bon dem Bündnis losl!8sen und einen Sondersricden eingehen würde.

Laut Meldung des ungarischen „Telegraphen-Korre: spondenzbüro3“ verlautet von zuständiger Stelle, daß der König das Rüccktrittsgesuch des Kabinetts Wekerle angenommen und gleichzeitig Dr. Wekerle neuerlich zum Ministerpräsidenten ernannt hat. Der König hat nach demn Vorschlage des Ministerpräsidenten den Reich3tagSabgeordneten Grafen Üladar Zichy zum Minister am“Allerhöchsten Hoflager, den Neichstagsavgeordneten Grafen Albert Apponyî zum Kultus und Uaterrich1sminister, den General der Jufanterie Ge- heimen Rat Baron Alexander Szurmay zum Honvedminisler, den Reichstagsabgeordneten Dr. Bela Földes zum Minister ohne Portefeuille, Dr. Karl Unkelhäusser zum Minister 4 Kroatien, Slavonien und Dalmatien ohae Portefeuille neterlih ernannt“ beziehungsweise sie in ihren bisherigen Stellungen bestätigt, ferner den Reichstag3abgeordneten Johann von Toth zum Minister des Innern, den Reichstag3abgeordneten Dr. Wilhelm Vaszony zum Justizminister, den Reichstags- abgeordneten und ehemaligen Staatssekretär Josef Sztereny zum Handel3sminisler, den Reichstagsabgeordneten Prinzen Ludwig Windischgräß zum Minister ohne Portefeuille et nannt. Schließlich wird der Ministerpräfident mit der inierb mistischen Leitung des Finanz- und Ackerbauministeriums betraut.

Die Karolyipartei hat in ihrer vorgestrigen Beratung obiger Quelle zufolge beschlossen, dem neugebildeten Kabinett gegenüber eine oppositionelle Haltung einzunehmen, jedoch die Wahlrechtsvorlage der Regiecung zu unterstüyen.

Großbritannien und Jrlaud.

Der in London eingetroffene italienishe Ministerpräsident Orlando haite am Freiiag mit Lioyd George eine Yb ratung, in der der „Times“ zufolge unter anderem die Fragt der Anfohr von Kohlen und Lebensmitteln für Jtalien sowi das Zusammenwirken britischer und französischer Truppen mit der italienischen Armee an der Piave besprohen wurde. Orlando wünscht aus moralishen und militärischen Gründen, daß das Zusammenwirken dauernd enger und wirksamer werden solle.

Die Admiralität gibt bekannt, daß am 22. und 23. F muar in der Admiralität die ersten Sizungen der Seeberatung der Verbündeten unter dem Vorfi des tErsten Lords der Admiralität stattgefunden haben. Uls ps rreter der verbündeten Mächte ahmen daran teil: Für Frau? feih Vizeadmirai De Bon, für England Sir Eri Geddes und Sir Roßlyn Wemys, für Jtalien Vizeadmiral Graf Thaon de Nevel, für Japan Konteradmiral Funaktosl (2)

sir die Vereinigten Staaten Vizeadmiral Ains. ,

Lord Curzon hat in Cardiff eine Rede gehalten, der er nach einer „Reutermeldung“ u. a. sagte:

Es gebe niemaubd, dec utt Fricden wün'chte. Wenn po troßdem uit da¡u gelangen föure, (o ifege es baran, daß i Frtede, den man {m gegenwärtigen Auge: b ick vom Feinde, ent förrte, mit ver Eore und Sicherheit Englands nit vereizdar E Bezüglich bes von deutscher Seite gemachten Vorschlags, N zu behaltea sagte er, man Töônne dies nit gtatte L der englische Kanal würde dann ein deutsher Kanal wer W und mit der Freiheit Englands wäre es dann at, dat: Holland würde uvtexr deuten Einfluß kommen, und B jelbe würde von Skandinavien gelten, #iankrei® Araet zwar fein (Seblet wteder erlangen, ab:r Deutschland, befffsen Hufen noch immer bestehen würde, und dessen Handelsschiffe a den ck“ e nur darauf warten würden, die verse: kten Schiffe ¿zu erschten, Ltd einen Einfluß auf dea Kriea, auf Curopa und auf Gngland aut lönnen, von dem England fh niemals wteder erholen würde, und uünentschtedener Kricg würde ein Müßlstein um Englands test seiner Kolonten Hals sein. Es set die Politik der Verbündeten, ug ¡usannmenzuhalten und ihre Hilismittel zu gemeinsamer Anilreng zu vereintgen.

__— Jn der Ecörterung des Unterhauses am 28. Janua!? üher bie Cambraishlact sagte L Abgeordnele King, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet:

haß Der Feldmarschall Haig habe vor 11 Monaten angelüadlg!, er im Verlaufe iu A 1917 die deutsde Lioie L a einem Punkte durchbrechen werde und diese Schlacht den

an der Wesifrozt extj&eiden werde, EudliG fei es hei Cambrai ¿u großen Operationen gekommen, bie erst als cncmer Steg auóyojaunt, dann als schweres Mißgeschick gebrandma!kt worden scien. Wie folle man da no% Vertraurn zu Haig haben? England gabe eiue greßartg? Armee an ver Weslfront, die zakle-wäßig nare, mindesiens ebenso stark wie dte feirbl-che Armce, thr aber hinsicht von Mun:tion und Kutrüstung den Erkiärungen des Pr-mterminifters zufolge überlegen fei. Was fei ba tas (Fr gerhnit 2? Ete ptahlender Dheibetehisbaber, der seine P: ahl»reten nicht in Taten umgzusegen vermögz, das fei das beschametnte Grgenis des FeT»zuces ven 1917. Der einzize Ausweg sei, einen neuen Ob?cbefeblsbaber zu fiadenm Das Krtegökabinett müsse den Mut haben, dem darüber eta eatftehrmden Volksunwillen entg-gevjitceten, da cs zugelassen habs, daß di- Pr: se Haig v?rgôttere und 16m Eigensaitin andithte, pte der Redner fh auch ait ia Aucenblien des größten Stoizes und der Einbildung beilrgen würde. Die Regierung tnöge ür mehr Sebirn und weniger S@hwulsi tn der Heeresleitung Sorge tragen.

rFrantreid},

Die französische Regierung beschlagnehmt dem „Matin“ zufolge vom 1. Februar ab alle im Hafen von Marseille liegenden Scwiffe. Die Ueberseedampfer so- wohl rie die Post- und Frachtdampfer haben keine festgeseßten Linien mehr, sondern werden je nah Bedarf verwendet. Die Gesellsczaît Chargeurs Réunis wird ihre Schiffe für den Ge- treide- und Warenverkehr mit Südckmnerika verwenden. Der Postdiensi wird verändert und herabgeseßt.

Rufilan3.

Nach einer Meldung der „St. Veter3hurger Telegraophen- agentur“ hot der Nat der BVo!kabeauflcaaten den Bürger Georg Tschitscherin zum Gehilfen des Volksbeaufiragien für die auswärtigen Angelegenheiten ernannt.

Die Verhandlungen zwischen den russischen und türki- {hen Bevollmächligien über die Einrichtung einer Dampf- schiffahrtsverbindung zwischen russischen und türti: schen Häfen, besonders zwischen Odessa und Konstantinopel, reiten dem „NReutershen Bino“ zufolge günstig fort.

Die „St Petersvurger Telegraphenagentur“ veröffentlicht

cinen Erlaß üver die Demokratisierung der Flotte. |

Danach besteht das Personal der Flotte der rusfifscen Nepubli? aus Bürgern, die gleiche Fechie haben und Marineangehörige der Krieasfsoite der russishen Republik genaunt werden. Das Vorgeseßtenpersonal verwaliel die firateaische und technische und geraeinsam mit den gewählten Ausschüssen die Ver- waltungsabteilung der Flotte. Ale Marueangehörigen führen die Titel, die ihren Posien als Kommandant, Mechaniker oder Artillerist entsprechen. Jeder Marineangehörige hat das Recht, jeder Berufsgenossenschaft, politischen Partei oder religiösen Geselischaft anzugehören, und seinen Glauben öffentlich zu bekennen. Der Zentralaus\{chuß der Marine und seine militärische Abteilung mt einem Vorstand und zwei Stell- vertretern zur allgemeinen Verwaltung der strategischen und technischen Angelegenheiten obliegt seinen Befugnissen gemein- sam mit der Verwaltungs-, der wirlschafilicen und der politishen Abteilung Das gesamte Vorgesegtenpersonal wird auf Grund allgemeiner Abstimmung gewählt und in seiner Diensteigensh ft durch den Zertralausshuß .der Marine be- siätigt. Die Ausschüsse des Befehlspersonals haben das Recht, unter Berufung auf den Zentralcusschuß die Abseßung eines Vorgesetzten zu verlangen. Die Abseßung findet auf Grund einer Ziweidrittelmehrheit dur eine vom Zentralaus\Guß mit den Vertretern des Ausschusses abzuhaltende Beratung siatt. Die betreffende Stelle muß dann durch Neuwahl besezt werden. Abgeseßte Marineangehörige werden verabschiedet oder gur Neserve übergeführt.

Während in der Hauptstadt kein Blutvergießen statt- fand, wurden am Dienstag im Zentrumn voa Moskau 30 bis 40 Personen getötet, 200 verwundet, einschließli vieler Frauen und Kinder. Eine große Proze!sion der Bolschewiki mit mehreren Maschinengewehren, Panzerwagen, Kavakllerie- abteilungen, bewaffneten Roter Garden sowie österreichischen, deulshen und türfishen Gefangenen kam um 1 Uhr am Theaierplaz an, wo Tausende Zuschauer sich versammeiten Uls ein paar Revolverschüsse, offenbar als Heraussgr derung, abgegeben wurden, folgte eine furhtbare Panik, wildes Gewehr- und Maschinengewehrfeuer von den Soldaten und der Roten Garde in der Prozession. Der Moskauer Sowjet versichert, daß die Schüsse aus den Fenstern von drei Hotels, wo Maschinen- gewehre aufgestellt waren, abgefeuert wurden. Daraushin wurde aus dea Panzerwagen auf die Stadt gefeuert.

Dos uUkrainische Parteiocgan „Dilo“ erhält von der russischen Grenze die Nayricht, daß bei Luck zwischen ukrainishen und bolshewistishen Truppen mit großer Erbitterung gekämpft werde. Der Angriff sei von den Ufrainern ausgegangen, die sich der im Besige der Bolschewisten befindlihen Stadt Luk bemächtigen wollten. Der Kampf dauere bereits mehrere Tage. Der Kommandant der Bolschewisten habe fich an den Kommandanten der in diesem Frontabschaitt stebenden österreichisch - ungarischen Batterien mit der Bitte um Hiife gewandt. Der Aufforderung sei jedoch keine Folge geleistet worden. :

Der finnishe Landtag hat, wie „Stockholms Tid- ningen“ erfährt, eine Abordnung bestimmt, die Finnlants Jateressen bei den Friedensverhandiungen in Brefst- Litows k vertreten fall; sie besteht aus drei bürgerlichen un

rei sozialistischen Mitgliedern, nämlich den früheren Senatoren Hjelt und Skenrcth, Professor Erich, Redoïteuxr Sirola und Magifier Vik. (Der sechste Name fehlt in der Depesche.)

Weitere ‘Me?dungen aus Finnland berichten von Kömpfen zwishen der Roten und Weißen Garde. In Wiborg fanden blutige Zusammenstöße statt, der Bahnhof wurde van der Noten Garde genommen. Es geht das Gerücht, daß im Narden Finnlands bei Kuchwa ein heftiger Kampf wütet,

Spauien.

Madrider Zeilunaen bericten cus Ferrol, daß die Linienschiffe Dana" und „Alfons XIII1.“ und der Kreuzer „Rio de Janeiro“ (?) seeklar gèmaht worden sind, um.-auf- Befehl sofort nah Ba celona, Vigo und Bilbao

abgehen zu können Jn Barcelona find die meijten industrielen R A C E S R Irboi+ i Drvpterge Werkitätien geschlossen; über 25 009 Frauen haben die Arbei: { 1916; eine *

i Rommunalbebörden)

niedergelegt, Däneunark.

Aus Anlaß des CGeburtatages des Deutschen Kaisers überbrachte s König gesteru nahmittaa persönlich dera deutschen Gesandien, Grafen Brockdorffff Rangau, in der Gesandt- Bast seine Glückwünsche.

Srinz Waldemar von Dänemark in der Gesandtschaft

} Preußen für die Jahre 1895 bis 1912; ber S ivieA Li 2 dex Großterliner Wohnnngszählung om 16. Mat Nachweif ing der amtlich (von Reih8-, Zlaars- oder j

__ Klelngandeleböchsipreise fü; hie j

widiigiten Lebenémittel in 60 Orten irm Jaßre 1916;, 2oithrge |

N 'Fbl ck- auf die Grgebnisse der Einkomzreniteuerveraulagung (1853 }

tanzen der przubti@en j

Nachmittags fand sih au der j

ein, um dem Gesaudien persönlich seine Glückwünsche auz spre, Im Louss des Tages machten auch verschiedene a danische Lertretsc in der Gtsandtschoft Glütmwursh#- desuce.

Bulgarien.

__ Jn Scfix ist eire Abordnung aus der Dobrudscha eingeircffen, um der Regierung und dem König den auf dem jüngst in Babadag abgehaltenen Nationalkongresse gefaßten Beschluß dieses Landes zu unterbreiten, sih mit dem Mutter - lande Bulgarien zu vereinigen. Die Avordnung wird in nächster Zeit vom König und hierauf vom Ministec- präjtdenten Radoslawow empfangen werden.

S{merifa.

Die „New York Times“ bringt folgende Einzelheiten über die Vereinbarungen zwischen der ameritkanischen und der niederländishen Regierung. Danach sollen 82 holländische Schiffe, die insgesamt 6 Monate in amerikanischen Häfen fill lagen, wieder in Betrieb genommen werden; für f davon sollen Lebensmittel für die Schweiz, zwei andere für Holland fracten, alle anderen Schisse werden zur Ver- fü1ung der amer:fanischen Pegierung gestellt. Jn der Haupt- jahe twerden diese Schiffe Getreide au5 Australien un» Argen- tinien sowie ZuEer aus Java, außerdem 1090 900 Tonnen Chilisolveier holen, den die Regierung für die amerikanische Landwirtschaft gekauït hat. Auf diese Weise bofen die Ver- einigten Staaten, Versügung über 359 000 Tonnen Schifsg- raum 21 erhalten. i:

Die argentinische Kammer hat die Vorschläge auf Abichaffung dec Gesandtschaften in Berlin und vim Vatikan dert „Temps“ zufolge abgelehut.

Asien.

Der jopanische Minister des Auswärtigen Mat 913 üßrte in einer Nede im Parlament laut Bericht des „Wolfisczen Telegraphenbüros“ aus:

E: t glüdi: h, fett: len zu Tövnen, raß die von Japan ges lel ete Hilfe gr Fe Ene. tei nurg bet den Bülle: n und Megierir ges her Verbündeten getunden Eab-, und daß das E ündnts Japans uit Großdorltaunlen imer die HPauptg: undlage der japanti@-n ausn ätgen Politik gewesen je, Jaÿon ovs diesem Grurde an diesem Aricge teil, und seitdem ‘ch ute Zapan keine Mübe, dite Verbündeten zu uaterstüzer, Es [-| eine unseugbar- Tatsache, daß die Beziehungen zwishen den hel. den Lärte'n fist.1€ und er gere gewcrden seten, Gs jet unw glich, die W:lilage nach tem Kiuiege verauétzu\eben, aber es set gerciß, daß, so lange gemetnsame Interessen zwis&en Jc pan urd England in Aßen beständen, diz Regterungen und Vöiker betder Natioren mehr und mebr die Notwerdigfe!t etner lc alen AufreWterhaltung des Bündnisses einsehen würden. Es sei sein: feste Reberzeugung, daß dies der leitende Gruntsay Japar6s fein müfse. Infolge des Beichlvfses der tapaniïGen Regieruvga, fh in die N StreitigTeiten in Ght-a nit einzumengen, fei ie den Beziehungen zwiich-u China und Jaran eine erfreulihe Besserung eingetreten, Das Arwachf»n der deut!chen Macht jet die grôßie Bedrohung ikr die Sicechit des fernen Oiters. Deshalb habe Japan D-ut'chland aus Lsin..tau verdrängt. Chtaax sehe cin, daß srine Interessen mit denen Japans überein- {iimwen, und er beatüdwüniGe China zu feiner klugen Gnishtidung, fich den WVerbünreten anzuschit-ßen. Die V.rcinsgten Staaten häiten fh von der Rifritgkrit des Gnt'hlusses, die Un- abdbängtakeit Chinas und die Unversebrtbeit feues Gebiets auf. rdt- auerbaiter, überzeugt, Japans belondere Interessen in (Chtaa anerTannt. 3 fet cir unscähbarer Erfolg der japanischen Misfton tin den Vereinigten Siaater, daß es thr Clara sei, bie Vereinigten Staat-n von der wirkliden S-finnw. g Japans zu lüber- ¡eugen u:d alle Mikverständn!sse wegzuräumen. Jn Rußland hätten die Erctgnisse si raîch entwoickteit. Gs sei unmöglich, sich et: genaues Bild zu machen, aber es werde notwendig sein, bei der Enticklt Fung über die Meaßregein, die Iap-n vielleicht ergreiscn werden müsse, kiu. ¡u Werke zu gehen. Mit Nüdßcht auf die freundscha!tlichen Be- ztehungen, die biéber zwishen Japan und Nußland beständer, boffe die japanische Regierung ernstlich, daß es dem russischen Volke gelingen werde, ohne den Interessen seiner Verbünteten over der Ehre und dem Anscbken Nußlands zu prôjudizi-ren, cine starke, dauernde Regieruna einzu- iten, Die A Máchte bâtten vielfach durch indirekte Mittel versußt, die Gutentemächte zu Verhondlung-n zu veranlafen, abe! man müsse gegenüber tiefen sogenannten Friedensvor|chlägen der Feinde Ves sein. Japan wisse aus den S:klärungen seiner Freunde und Verbündeten, was sie als Hxundlagen für den künitigen Frieden betrachten. Diese Grundlagen fscien von den Kriegsztelen des Feindes sebr verschieden, und man müsse annehmen, pes, fo lange der Gegensaß so groß set, wenig Hoffaung auf baldigen Frirden bestehe. Tretzzem wünsche die Regierung ihre Stellung gegeuüber dem Frieden darzuklegen, E3 sei bekannt, daß England und Japan in rem Bündnlsvertrage fich grgen verpflichieten, keinen Sonderf:teden zu {ließen Japan habe bis heute von feinen Ver- bündeten ne fteinerlei Vorsläge üder Friedensbedingungen erhalten und glaube au nit, daß die Zeit gekommen sei, um centgültige Verhandlur gen aufzunehmen. Japan mache ra wie vor alie An- sirengungen zu belfen. E53 fet ganz überflüssig, zu erklären, daß F ¡pan au tn Zukunft den Verdür deten jene nux msglihe Hilfe leisten werde. Vie Verantwortlichkeit für die Erhaltung der Siwer- beit im fernen Osten liege ganz bet Japan. Es dürfe richt einen Augenblick zögern, die nötigen S&ritte zu ezgrelfen, falls seine Stcerhe t bedrobt set. Ua einen dauernden Frieden für die Zukunft zu sichern, dürfe es vor kcinem voa thm verlangten Opfer zurüd- schGrecken, ; : |

Nach einer Harasmeldung aus Peking haben die Nebellen im Süden Yochu, einen wichtigen Drt am Yaugtsekiang, eingenommen.

Statistik? unnd Volkswirtschaft,

Von dem „Stattitishen Jabrbuch für den preußiscken Staat* ist jegt im Verlage des Köntgltcen Statistiscen Lank ere amts in Berlin der 14, Jahrgang erschien (415 Seiten, geb. 1,60 6). Na) For, Snhaït und Stoffeinteilung ließt er fid feinen Bors gängeen an und errciht t:08 der dur die lange Dauer de3 Krieges welter gestiegenen Säwierigketten fast den Umfang des legten AIshrgar g2. Dbwchl einzelne Gebtete dieomal nur weniger ausführ Lefandelt werten founten, enthäst bas Fahrbug 1917 tro mancherlei neue Ul ber- chien. Von den Neuecungev, die im Vorwort cinzeln aufgeführt find, seien als die wichlgsten hervorgehoben: eine Uebersicht über die Fruchtbarkeit (Kindezahl) ber verheirateten, vecwiliwecien und ge- \dledencn Frauzn rah ter Herkunft der Pôtter am 1. Dezember 1910; elne Darstellung der Kaufpreise länbticher Srundilüce in

eine Uebersicht über die

festgeseßten

9 1918); verldtedene U herfiéten über die Ft-an D aunctoetie und Laadkceisé, Cin Anhaay enthält Lreisweise bie Fitbeträge der indirekten und der direkten Semetndestenern der ye-ußischen Städte und Landgeœnetnden tm Necdnungsiahre 1911.

X R e ja M nabm Lauptiätck i

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Zur Arbeiterbewegung 5 i uf ber augentintsWew Zznuiraleisenbzahu ertiürie 2 Ardeltebues fue von s x. G: fbermitteiten Havasmeldung ito folge den Personalausstand. Ausständige i&@nitten Telegr (ry drähte av. Truppen wurten zur Bewachung der Bahnhöfe A Der Arbetterbund droht mit dem allgemeinen Ausftand. a einer späteren Havatimeldung sell der Ausfiand bercits beendet sein.

Land- und Forftwirtschaft.

Veber die Fort'chritie ver Kultivierung vomänen- ft2kalisher Hohmoorc in Preußen

in ter Zeit vom 1. November 1918 bis dahin 1917 bat tas Mini- terium für Landwirt!chait, Domänen unh Forsten dem Hause èer Abgeordneten tine tabeliariscke Uebersit unterbreitet. DanaS B ta ber Beribt3zelt 690 ba 85 a von domänenfiskalisen Ps mooren gegen 855 ha 35 a vora 1, November 1915 bis dabin 191 fultiviert worden. Hiervon entfallen au! den Regterurgsbeztrk Auricz 204 ha 41 a, auf dsttn Regierung#b2ztrk Hannover (Uhter Meco1) 69 ba, avf den Regieruvgzbezick Lüneburg 15 ba 53 8a, e dn Negterungshe;k Stade 21 ha 508 und auf den Regterungs orn SéHleswig 380 hs 41 & (hierunter 271 ha Lentföhrdener „Bran s fléiemn). Gine Beßedlung dieser fultivizzten Fiëcen hatte bis Ende Oktober 1917 noch rit 1faitgesurd-7, die vorbaudentn Neufulturen wurden abe: in Bewirtscbaftn=g genommen. Yao der Berichtezeit \siad ferner axbebliche wettire Firn domänenfisFaliser Hohwoore fertig veAniert oder voreniwäfs rt worden, auf anderen wurden Verfl-tgräden und Ho&moarwege brrgeitelit. WBextäufe umfultivierter dowünen- fiskaliicher Hoditnoore zu Z2eckrn der Urtarmadung uud Besiediung ka:rea in der VezrtHt2zeit rit vor. /

Verkehrswesen.

Die Fahipreiserm?ßtgung fürden Besuch der Leipziger Frü di ikrimesse vom 3. bis 9, März, Auf Antiog des Tehamts in Leipztg newshren dic Þbeu!sher ES:seabohnnerwalturger den Ves sucvern der bevorstekenber Musterwesse in Leipz!g wiederum tür dig abz ton und jur Messe in der 2. und 0. LWagenk(afe al’'er Zïcge eiue Ermäßktaung von 909 r H des ge- wöhfflihen Fahryrelses, unter gleizeitigem_ Forte ail des Swnel!zua3zuschlages8. Die aut ländiiZen De! uter genten tl:fe Ermäßigung von ber teutih/n (&renzitatten ap, Sie wird gewährt geaen Vorjeigvrg einer Beicbetatzurg üver den Vei bbeivch, die vom Mezamr in Leipilg ougestelit wird, „Die näber Bedingungen und der Antrogevordru? werden vom Beß ut in den nte Lagen allen berigen Besuchern zugeftelit; nur ¡rer die Veesse wm ersten Male kbes:ckchen will, brau? die Zuteoduog vom Wiebamt eigens pu verlangen, Dil vasonen haben zu beachten, daÿ bet Urlagvbsreisen zu Er» werbezwecken fein Anspru auf Beförberurg zum Militärtarif destelt, Mit der Gewährung der Fab! p:etserwäßigurg urd der Verzicht auf den Sch7ellzug8zuschia. ist eins der wihtigslen Hindernisse für den Besu der kommerden Frübjahrsmustermefse in Lipika hinweg- geräumt, der Erfolg dieser ür das deutsche Wirtschaitéleben so überaus wichtigen Veranstaltung daher in vollem Umfange gefiWert.

Tzcater und Musik.

Kombödtenhaus, :

Max Dreyers neve Kcmödie „Der Unbeéstechlide" fesseite bet ihrer Ecstoufführun im Komözxtenh2aus am Sonnaveud jowokt! tur die scarflinige Varafterztltbian , wie dur vie in akademischen Kreisen spielende Handlung. Der Lehtberuf, der dem Verfasse1 bes sonders nabe liegt, bat ihm schon irm .Probekardidaten* den Stoff ju einem wi:kungévollen Schauspiel geliefert. Diesmal wird nicht der Fpmrasiall-hrer, sondern der Hoshulprofcssor mit seinen Ver- antworilihkeiten in ten Uchtkegel der Bühne gettellt. Es handelt sich um die Delto 1 omotion eines iurgen Prinzea, die wcniger dem Prüflirg felbst als dem Ueberwccher seiner Siudier, vem Karmerberrn von Wülffert, urd dem streberisGen Deklau der pbilosophi\h-n Kak :l!ät, Professor van Hochstraater, am Herzen liegt. Alles hängt da-oon a5, wie P of: for Dr. E Guvert euer, ein unzugänaliher Bücherwurm, die Doktorarbeit des Prinzen beurteilt. Der psiffi e Kamme: h-rr hilft dem Gelehrtcn, der dur kcstipielige Büchezankäufe in Geldver legenheiten und Wucher- hd: de geraten if, aus ten Nöten und bringt es so zuwege, daß der Geleh-te sein ungünfstiges Urteil über die Doktorarbei: etwas miltert un» sie du: chgehen !äßt. Bei der mündlichen Prüfuvg tritt indessen die Unw'sser beit des Prinzen so klar zutaue, daß Schwertfeger sein ursprürg- ¡‘(8 Ucteil aufrecht erhält. Denuoch wird ter Prüfling auf Betreiben des Dekans vromoviert ; Prof. Schzivertfeger aber beautcagt gegen sich selbît etne Disziplinaruntersuhung, weil er ih durch dea Kintmerbercn habe becivflusiez lassen, und ist entshlcssen, sein Lehramt nötigenfalls niederiulegen, Der Prinz felbst aber mat den SHwtertukeiten dadur ein Ende, daß er die thm unverdient zuaesprochene akademische Würde atlehut. Gin luftspielmäßiger Schluß läßt die recht ernsten Vorgänge versöhnlih ausk!tugen. Das Stück ist etwas breit avs- gesponnen, abe: es hält dadur, daß es nur wentg matte Stellen jeict, die Aufmerk\amkeit bis zum Schlusse wach. Imm Mittelpunkt stehen die Gestalten des Professors Scweri- feger, des Vallmpfers ter Gewissenhafligkeit, und drs Defkans, Professors Dr. van Hochftraaten, des allzeit korrelten weltmänvi\chen, auf seinen Vorteil bedahten Kompromißle: 8; um fie gruppieren Ach ncch etlihe mehr episodisch und sfizzenhast be- bardelte Mitglieder des Lehrks- pers. Die wirkungsvollste Szene, die in marder Hinsiht an die Stzungesiene tn Schnlglers e Pro- fessor Bernhardi* erinnert, ist zweifellos die Versammlung der Ho&- \Gullehrer, in der über den Fall Shweitfeger entshleden „roerdert sol. Eine in allen ibren Teilen von dem Spèelleiter gut durcgearbeitete Ausführung mit vortrcfflihen Eirztle leisturgen brachte der Komödie, derea Dichier mehrmais vor dle Rampe gerufen wurde, rollen Erfolg. Eine darstelleri| Leitung frei von fider Theaterei und darum von groß»r Eindringli®- feit bot Reinhold S{ürzel als Dr. Schwertfeaer; nit minder echt wixkie Paul Ott-8 Kühler, korrekter Dekar. Für den Prinzen fand Ernst P:dFl den Ten Ztihter, wa:1uberztge Iugendiichkeit, u .d den obialen Sammerbecrn aab Gusiav Boy mit wobltuenderm Humor, E den kleineren Roben zei&reten stch die Damen Engl und Woerner, die Herren Burg, Picha, Hel und andere aus

S@!llertheater Charlottenburg.

Das Sgchiltertheater in Charlottenburg hat wit ter Reuaufführung der Komödie Schneider Wibbel“ Ln Vans Mülier-Schlösser einen guteu Griff getan. Das Stück, dem {on vor einigen Zahren auf einer anderen Berliner Bühne Erfolg b. \Giedrn war, beruht auf einem war exsonnenen, aber für \chwank- artige Ausgestalturg glückt.idhen Eintal, Der ehrsame S@hneidee Wibbel foll eine Beleidiguna des großen Napoleon die Handiung get in einex ntedertheinisBen Statt üm Jahre 1812 vor stch mit eimgen WoFen Beängnik büßen. Dieie Aussicht aber ersch-int tum fo wentg crfreulit, daß er einen feiner Gesellen für ein gutes Geld dazu veranlaßt, cn f2iner St:Ue die Haft auf sich ¿u nehmen, Das Unglid mil es nun, baß ber Stellvertreier im (Sefänunis stizüt. Sthnetoie WiBbekl, dex unterdeffen ta ciner vetschlossenen Kammer iener Woh ung als Gefangener lebt, kommt so in di- eigentümlie La.je, fein eig!n2s Beg:093i8 nit anzuscauen. Sli: ZitY wird thm des Gesftorhersein after do ret unbequem, (o daß ec

ern, cin Ginfall seiner findigen Frau entiprechend, als «ia eigener Éraber und als Biduitgam der Scheinwitwe wieder untex dena Zebenen auftauht, Alle die fi: erasenden und bëlustigendea Zwiscbentälle, die sih aus der Handlu-g ervehen, find mit derbew, velfstümlihem Humor und frischer Natürlichkeit cutgenust, so taß aus cinen fitisGen Zuschauec nur \elten die Gmpfiadupg dex Une