1918 / 35 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Feb 1918 18:00:01 GMT) scan diff

bi E A D SE E Li e E

Minifiexium der öffentlichen Arbeiten.

Es sind verliehen planmäßiae Stellen: für Mitglieder des Eisenbahnzentralamts und der Eisenbahndirekiionen dem Regie- rungs- und Baurat Wiedemann in Verlin, für Vorstände der Eisenbahnbetriebsämter dem Regierungsbaumeister des Eisenbaynbaufahs Frevert in Treis (Mosel), für Vorstände der Eisenbahnmaschinen- usw. ämter dem Regierungsbaumeister des Maschinenbaufahs Schulzendorf in Schneidemühl und für Regierungsbaumeister den Regierungsbaumeistern des Eisenbahnbaufahs Fenkner in Cassel und Peter Klein in Bremen.

Dem Regierungsbaumeister des Eisenbahnbaufachs Linden, bisher bei der Eisenbahndireftion in Cöln, ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdiensie erteilt.

Der Regierungs- und Baurat Dr.-Jng. Karl Meyer ist der Regierung in Königsberg i. Pr. zugeteilt.

Bekanntmachung,

Dem Sqankwirt Wilhelm Landeuberger in Berlin Linkstr. 6, hade ih die Wiederaufnahme des Handels mit Gegen ständen des täglihen Bedarfs gestattet.

Berlin-S@&söneberg, den 5. Fibruar 1918.

Der Polizeipräsident zu Berlin. Kriegöwutheramt. I. V.: Machatius.

BekanntmatchGung

Das von mir gegen die Gemüsehändlerin Frau Helene Müller, geborene Aoler, Berlin N 37, Fehrdellinerstraße 88, au8gesprcch:ne Verbot des Handels mit Gegenständen des 1äg- lihen Bedarfs habe ich mit Wirkung vom heutizen Tage wieder aufgehoben.

Berlin-Schöneberg, den 8. Februar 1918.

Kriegswucheramt. I. V. : Machaitus.

Bekanntmachung Der kaufœwännis@e Beirieb der Kaufmannewiiwe Frau Meyer in Ioharnisburg, Vèarkt, ift feit dem 8. Febiuar 1918 wteder eröfrnet worden. Die Kösten dieser Veröffeutliung 1rägt die Betroffene. J hanntitburg, den 4. Februar 1218, Der Landrat. Gottheiner.

Bekanntmachung.

Auf Srund der Bekanntmahung zur Fernbaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGB!._ S. 603) dabe ih dem Mebgermetster Peter Ze'ßen in Rbeydt, E Nr. 53, dur Verjsügung vom 17, Januar 1918 den

andel mit Lebensmitteln und Gegenständen des täg- lien Bedarfs wegen Unzuverlässi, keit in bezug auf diesen Handeis- betrieb untersagt. Der von der Anerdnung Betroffene hat die Kosten der Bekanntmachung zu tragen. Rheydt, den 2. Februar 1918. Die Polizeiverwaltung. Der Oberbürgerme: ster. J. V, : Dr. Graemer.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Verordnvng zur Fernhaliung un- zuverläißger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (Neiche- Geseybl. S. 603) ift dem Kellner Karl Finn in Stettin, Philippstraße 14, der Handel mit Gegenständen des tägs- lihen Bedarfs, insbesoudere mit Nahrung8s- und Futter- mitteln, Seife, Setfenpuler und Wash- und Neinigungsmitteln aller Ait, untersagt.

Steitin, den 5. Februar 1918. Der Polizeipräsident. von Bötticher,

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Bekanntmachung.

Auf Grurd tes § 1 der Verordnung zur Fernhaltung unzuver- lässiger Personen vom Handel vom 23, September 1915 ist dem Schneider, Kellner August Statskewiß, hier, Auguststraße Nr. 19, der Handel mit Nahrungsmitteln aller Art sowie mit sonstigen Gegenständen des täglihen Bedarfs untersagt.

Stettin, den 5, Februar 1918,

Der Polizeipräsident. von Böttigßer.

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Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 der Verordrung zur Fernbaltung unzuver- lässiger Personen vom. Haudel vom 23, September 1915 (NReiche- Gesezb!. Seite 603) ist tem Schneider (Zusckneider) Hermann Marx in Stettin, Pöôlißer Siroße 36b, der Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, intbesondere mit Vieh und mit Nahrung®- und Futtermitteln aller Art, untersagt.

Stettiv, den 5. Februar 1918,

Der Polizeipräsident. von Bötticher.

(Fortseßung des Amtlichen in der Ersten Beilage.)

Nichtamlliches. Deutsches Nei ch. Preusßem Berlin, 9. Februar 1918.

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel hat auf Grund des § des Geseßes über den Be- lagerungszustand für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg folgende Verordnung erlassen:

I. Es ift verboten: /

1) Den Personen, die fch gewerbsmäßig mit der Be- handlung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden an Mentichen befassen, ohne die enisprehentde ftaatliche Anerkennung (Avprovatior) “zu besißen, thren Gewerbetrieh anders als durch Bekanntcabe am Wohohaus, im Adref- oder Fernsprechbuch anzukündigen. Zahrtechniker, Bandagisten und Hühneraugencperateure sowie Personen, tie Turn- und Gymnastik- unterribt erteilen, werden von diesem Verbot uit betroffen.

2) Gegenstände, Mittel oder Verfabren, die zur Ver- bütung der Gmpfängnis oder zur Beseitigung der S@Ghwangerschaft oder von Menf!ruaticussiörung-n usw. bessimmt sind, dffentlih auszustellen, anzukündigen in ter Tagefprefse, in Zeit- und Druck|ch {ften aller üt zu besch: etben fowie im Umberztehen joihe Gegenstände üsw. anzubieten oder Beittellungen t arauf zu sammeln,

1

3) Die untér Ziffer 1-2 be¡e!SGnéeten Hantlungen find au !n | jeder irgendwte verschleierten Form verboten,

4) Gestattet ist die Ankündigung, Veschreiburg und Arvreisung v:n Arzneien und Heilmitieln, Verfahren, Apparaten oder scnftigen Gegenständen, die zur Verbütung, Linderung oder Hetiung vou Kcrank- beiten, Leiden oder Körpershäden bei Men'ch2n bestimmt sind, in der Tages- und Fächpresse und in Zeit- und Druck ch:1ften, sofern das betic fende Mitt i nit in der unter Mitwirtung der Oberzensurs steVe aufgestellten Liste der allgemein verdotenen Heilmittel usw. ent- iten ifi. : M 5) Die Aufzeber von Anzeigen baben die Verantwortung dafür ¡u übernehmen, By ae angezeigte Mittel nicht auf der Verdotliste c Oberzensurstelle steht. A 6) Fir Mittel usw. der in N”. 4 bezeichneten Art, deren öfent- I&: Anfünd'aung vor dem Eilaß dieser Verfügung voch nicht erfolgt ist, ist die Erlaubnis bierzu bei der Oberzensuistzle nach¡usuchen, und zwar dur die Zensurstelle, in deren Bereich der Aufiraggedber wohnt.

7) Die Usten ter Oberz-nsurstelle sind maßgebend und verbindlich ür alle Zensurstellen. y (fr 8) pr y die medizinis§: und pharmazeutlsche Fachprésse finden diefe Bestimmungen ketne Anwendung. : L I. Ferner ift den unter L Ziffer 1 genanrten Personen verboten: : o Ga e evt B nicht auf Grund eiger Wahr- nebmungen an dem zu Bebandelnden erfolgt (Fernbebhandlung),

9) die Behandlung mittels m ystisher Verfabren,

3) die B-handlung von geweingefährliden Krankheiten CatieE

Cholera, Fleckiyphus, Gelbfieber, Pest und Poen) sowie ven sonjtigen Ü ragbaren Kraatkheiten, A M A laus aler Krankheiten cder Leiden der Ges{leckWhts- organe, von Syphiits, Schanker und Tripper, auch wenn sie an anderen Körverst: llen als an den Geshlehtsorganen auftreten, sowie jede Behandlung vos Frauenk:ankheiten, insbefondere au die innere Massage der weiblihen Unterleibéorgane,

5) die Behandlung von Krebskrankheiten,

6) die Behandl1rg mittels Hypno)e, 7) die Sébaudling unter Anwendung von Betäubungemitteln,

mit ‘usnahme folcer, die nit über den Ort der Anwendung binauswirken,

8) die Behandlung unter Anwendung vcn Einsprißungen unter die Haut oder in die Blutbahn, soweit es sich nicht um eine rach Nr. 7 gestaitete Anwendung von Betäubungemiiteln hantelt.

IT1, Zuwiderhandluygen gegen die Besitmmungen in Ziffer I urd I1 werden mit Gefängnis bis zu einem Jahre, bei Vorliegen mildernder Umstände mit Haft oder mit Geldstrafe bis zu 1500 bestraft. 1V. Diese Verordnung tritt mit dem 15. Februar 1918 in Kraft. Mit dem gleichen Tage treten meine Verordnungev, betreffend die Behandlung von Ges(lech!tfrankbeiten durch nici approbierte Per- soren bom 23. November 1914 (11 b Nr. 8982) und vom 20, März

1915 (II1b Nr. 22438) außer Kraft.

Der Oberbefehlshaber in den Marken, Generaloberst von Kessel, hat auf Grund des § 9b des Geseßzes über den Be- lagerungszustand für das Gebiet der Stadt Berlin und der Provinz Brandenburg folgende Verordnung, betreffend die Nus fuhr von Zeichnungen, erlassen:

1) Die Ausfuhr von Zeichnungen (KorstruktionszetWnungen, Ent- wurfszeihnungen, Schaltungesch- mata, Robrplänen, Werk tati2- zeihaungen, Blavpauien usw.) aus dem Reichsgebiet bedarf der Ge- nehmigurg ber zussändigen Komma? dobehörde. Dies ist für den Landetpolizeibezink B r1lin, für Potsdam und Be1lin-Lich'erfelde das Oberkomwa: do in den Ma: ken (Piesseabteilurg), sür die übrigen Ote der Provinz Brandenburg das steUvertretende Generaltîemmando I[I, A.-Æ. (Piefscabtetlung).

2) Zuwiderdan? lungen grgen die vorstehende Anordnuna werden mit wejängnis bis zu 1 Jahre, bei Vorltegen miidernder Umstände mit Haft oder mit Geldstrafe bis zu 1500 6 bestraft. 4

3) Diese Anordnung tiitt am 15. Februar 1918 in Kraft.

Die Verordnung des Oberbefehlehabers in den Marken Generalobersten von Kessel vom 17. Dezember 1917 (Sekt. O. Nr. 223 809), betreffend Mitfahren auf beladenen Last- wagen, ist von ihm außer Krast geseßt worden.

Im Einvernehmen mit dem Krieggernährung2amt ist durch Verfügung der RNeichsstelle für Gemüse und Obst vom 2. Januar 1918 die Wildfrucht, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, Berlin W. 835 (Karlsbad Nr. 6), mit der Sammlung und Verwertung sämtlicher wildwachsender Pflanzen, Kräuter, Früchte, Beeren, Blätter, Sämereien und sonstiger dem freien ugril unterliegender Naturerzeugnisse beauftragt worden. ie durch „Wolffs Telegraphenbüro“ mitgeteilt wird, ist die Wildfruchtgenossenschaft ein gemeinnüßiges Unter- nehmen, welches die preiswerte Zuführung des gesamten Wild- wuchses an die Verbraucher bezweckt, infolge ihres wirtschaft- lihen Aufbaus aber auch in der Lage ijt, die ihr gewidmete Mühe wertentsprechend und zeitgemäß zu lohnen. Alle er- wachsenen Personen, welche Verständnis für die Zeiterfordernisse sowie für die Natur haben, werden hiermit gebeten, Auf- klärungsmaterial von der Wildfruchtgenossenschaft einzufordern.

_ Wéürttemberg.

Seine Majestät der König von Bayern traf gestern nahmittaqg, wie „Wolffs Telegraphenbüro““ meldet, zum Besuch Seiner Majestät des Königs Wilhelm in Stutt- gart ein. Nach herzlicher Begrüßung fuhren die beiden Majestäten, vom Publikum lebhaft begrüßt, nah der Residenz, wo kleine Tafel stat!ifand. Um 6 Uhr kehrte Seine Majestät der König von Bayern nah München zurück.

Desfterreich-Uugara.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht das folgende Aller? höchste Handschreiben: ___ Veber Ritter von Seidler !

Im Einverstär dnis mit den übrigen Mitgliedern des Minisies rivms haben Sie Mir angesidts der parlamentari\chen Situation die Bitte um Gewährung der Demission des Gesamtkabine1ts unter- breitet, Da Jch ganz besonderen Wert darauf lege, daß das Mein volles Vertrauen besißende und urter den {wterigsten Verkäit- nissen berohrte Ministerium im Amte verbletbt, finde Ih Piich nicht bestimmt, der gestellten Bitte zu willfahren.

Baden, 7. Februar 1918.

Kaxl m. p. Seidler m. p.

Jn der gestrigen Sißung des österreichischen Ab- geordnetenhauses wies der Pole Haller auf die jüngsten Kundgebungen sowie auf die Beschlüsse der Lemberger Landes- versammlung am 2. Februar hin, die in der Forderung nach der Vereinigung Galiziens mit dem polnischen Staate unter dem erblichen Zepter des Kaisers von Oesterreich als König

von Polen gipfelten. (Beifall bei ven Polen). Der Abge- ordnete Wrobel erklärte, Polen werde nicht ruhen, bis es ganz vereint sei, den Zutritt zum Meere erlangt und seine ge\s{icht- lihen und rechtlihen Ansprüche durhgeseßt haben werde.

Frankrei,

Pariser Bläfter veröffentlihen die Meldung, daß in Rechtfertigung der auf die Tagung in Versa!ll:s geseßten Er- wartungen eine gemeinschaftliche Beschlußfassung über tas Oberfommando der verbündeten Kräfte erfolgt sei und nunmehr ein General von bedeutendem strategischen Können Hindenburg als Gegner gegenübergestellt werde.

Im Senat sagte vorgestern der Minister für Handel und Judustrie Clémentel in Beantwortung einer Juter- pellation über die Pläne der Regierung hinsichtlich einer wirt- \haftlichen Einigung mit den befreundeten und ver- búndeten Ländern laut Bericht der „Agence Havas“:

Man müßte mit den Kiiegsnoiwendiufeiien re@nen, die eine Unterbrehurg und selbst eine Stillegurg gewisser HandelSzweige erforderten. Alis Beispiel führte Clémentel die Frage drs Kaffees au und bemerkte, daß, wenn die Regierung nicht durch eine besondere cesezlize Verfügung über den Preis für den Kaffee eingezrifen bâtie, dieser unzulä}fige Stetgerungen aufgewiesen häâtle. Der Minister erinnerte az die Ernennung eines, dauernden Wirt- \chaftgautschuscs und seßte hinzu, jeder müsse h bemühen, die nationale Erzeugung zu heben, um die im Pinblick auf den Krieg von Ferankreich im Autlande eingegangene bcträh!lißhe Sbukd zu tilgen. Was die Frage der allen Ländern, inobesondere Deutsch- land, noiwendigen Rohbj:offe für die Industrie betreffe, so set eine Organisation notwendio, die eine Verständigung darüber mit den verbündeten Lände:n sichere. Von Bedeutung sei in dieser Hinsiht der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Kri-g, der mädtigsten Nation vom Gesich18punkte der Rohstoffe aus, durch tie die Verbündeten j-ht über eine fucchtbare Waffe v2zfügten, Immerhin halle er noch nicht die Stunde für gekommen, um die Zolifragen zu lösen. Die Enischeiduna darüber wüsse in aller Klarheit, unt.exr Mitarbeit aller V:rbündeten vor« bereitet werden. Zum Schlusse sagte Clémentel: „Deutschland ift mehr als jedes andere Land hinsichtlich der Rohstoffe und Nahrungt« mittel vom Auslande abhängig. Wir braktsißtigen nicht, einen wirt- {chaftlihen Angriffebund zu gründen, wollen aber Perren unserer Märtte bleiven und uns unsere Robstoffe für uns, unsere B ndes- genossen und die uns freundlicgesinnten Neutralen vorbehalten, Wenn wir Leutsh!and unsere Türen vers@ließen, so gaesciett es, wcil es daz gewoilt hat. Wir wünschen einen bauerhaft:y, frut- brinicnden und für die Menschheit wohltätigen Fricden.“ (Lethafter Beifall.)

Der Senat nahm darauf folgende Tagesordnung an:

„Der Senat stellt fest, daß die Verbü:deten in den Nohstoffen eine wirtihaftiihe Waffe eister Ordnung besitzen, die besonders von unseren Feinden gefürtztet wird, und forbert die Negterung auf, durY eine Zusammenfafsung tec witrtshaf:lihen Anstrengungen in Frank- rei und innerhalb der Entente das Mittel ju suchen, durch das diese von den Mittelmächten zur Wiederherstellurg threr Industrie be- gehrten Pilfeguellen am besten au8genußt weiden.“

NRufelagud,

Der Rat der Volkskommissare erwägt nach einer Meldung der „Times“ die Kriegserklärung gegen China, weil es die Einfuhr von Lebensmitteln nah Rußland ver- weigert. Man hat vorgeschlagen, China zu revolutionieren dur Unterstützung der Selbständigkeitsbewegung in den süd- lihen Provinzen gegen die Zentralregierung. Zu diesem Zwecke soll ein russisher Kommissar dorthin geschickt werden, um eine revolutionär - sozialistishe Agitation hervorzurufen,

-— Ueber die Kämpfe in Finnland liegende folgende, von „Woiffs Telegraphenbüro“ verbreiteten Meldungen vor: Die finnishe Weiße Garde beherrs{t nunmehr endgültig Tornea. Ein Teil des russischen Militärs ist in Tornea ge- fangen genommen, der Rest en!flohen. Der russische Kommissar, der mit dem rumänischen Gesandtschastspersonal nach Haparanda zu fliehen suchte, wurde entdeckt und standrechtlich erschossen. Kemi soll von den russishen Soldaten geräumt sein. Jn Uleaborg finden heftige Kämpfe statt. Der Feind haite mehrere hundert Verwundete und Tote. Ein ganzes Viertel ist niedergebrannt. Die fliehenden Ein- wohner wurden von den Revolutionären nieder- ge\hofsen und allerlei Grausamkeiten gegen sie verübt. Ein aus Tammerfors kommender Zug von 58 Wagen mit Roten Garden und russishen Matrosen ist in die Luft gesprenat worden. Jn der Umgebung von Björnsborg plündern die Roten Garden und russishen Matrosen. Von der Südfront sind keine Aenderungen gemeldet. Alle Leute lassen sih in die Listen einiragen. Jn Overmark sind alle zwischen 18 und 50 Jahre alten Männer unter die Fahnen berufen. Man sieht auch 60jährige darunter.

Jtalien.

Jn Verfolg der über die militärishen Vorgänge zu Ende Oktover 1917 eingeleiteten Untersuchung entschied der Ministerrat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, daß die Generale Cadorna, Porro und Capello weiterhin zur Ver- fügung des Kriegsministeriums bleiben sollen, ohne Herab- seßung ihres Ranges oder Ansehens, lediglich um die Möglich- feit zu haben, dem Ausschuß alle Elemente liefern zu können, die ihm nugßen können.

Zur Teilnahme an dem Ausshuß des Obersten Jnter- alliierten Kriegsrats in Versailles ordnete der Ministerrat den General Gaetano Giardino, früheren Kriegsminister und jeßigen Unterchef des Generalstabs des Generals Diaz ab.

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Die Frieden®sverhandlungen in Brest-Litowsk.

7, Februar.

Der Staatssekretär Dr. von Kühl mann und der Minister des Aeußern Graf Czernin sind gestern abend wieder in Brest-Litowsk eingetroffen.

_ Heute vormittag hielt die deutsh-österreichisch- ungarisch- russische Kommission zur Regelung der politischen und territorialen Fragen eine erneute Sizung ab. Staatssekretär Dr. von Kühlmann kam zunächst auf die schon früher erörterte Frage nah dem Ursprung gewi}er angeblich gefälschter Telegramme der „St-Peters- burger Telegraphenagentur“ zurück. Er führte aus:

Gr habe es si, da aus dea Darlepurgen des Herrn Vorsigenden der russishen Abordnung immerhin die UÜnterstellung habe heraute gelesen weiden könner, als sei die FälsGung in Deutsckland vot- genommen worten, bejonters angelegen sein lassen, der Sche fo weit als irgend mbg! nahmgehen. Bei weltem die wtcttaste und politis folge nreidste der Fetreffenden falsen Melcungen hade die Stßung vom 27. Dezeaber in Brefi-Utowsk zum Gegenstand gehabt; wte er habe feststellen lafsen, [ei diese Meldung durch das „Riyau-

Güco* in Kopenkbagen verbreitet worden. Das bei Nißzau vorliegende Oiiziraitelegramum sei aus Peteräburz atgeschickt und trage die ilaterschrift „Wiestnit“, wte alle anderen Lilegrame der Peteréburger Te-lezrephenagentur. Gr müsse also die wetteren Nachfo: schungen dorúber, wer für die Absendurg tes Teleg-amms aus Peter#burg veranlworilid sz, dem Herrn Voi fißenden der russis{en Abordnurg überlafser. Eine weltere Meldung, tie glei&- falls politiihes Aufsehen erregt habe und vom Herrn Boikskommisiar júr aueroättige Angelegenheiten als unrichtig bezeihnet worden sei, heziche si auf eine von Herrn Trehzkt auf dem dritten Kongreß des Aibetter- und Soldatenrats gebaltene Nede. Nach Deutschland set die fragliche Meidung ge!angt auf S1undb ihrer Wiedergabe fn der dänischen Zettung „Berlingske Tidende? vom 31, v. M. Die beiden wih!lg!ten Säge in dem Berichte lauiet-n: „Die Impertalisten bebaupten fälsch- liherweife, taß wtr Sonderverbardlungen fühten wollten“ und in einem späteren Absaße; „Die russßishe Abordnung will von ihren Forderungen nit Abstand nehmen und will keinen Sonderfrieden schließen“. Das Wolffbüro habe am 29. Januar, Abends, aus Stock- holm di:fe Mitteilung in französisher Sprache als Meldung der ‘St. Petersburger LTelegrapbénagentur* erbalten, und aus Stockholm werde besiä'igt, daß in der Lat der franzöfishe, an „Wo! ff" weiter- gegebene Text dort als Telearamm der „St. Petersburger Telegraphen- agentur* eingegangen sei. Wenn also eive Fälshung vorliege, so músse sie zwischen St. P-tersbura und Steckholm keganoen worden sein. Auch in diesem Falle möchte er also dem Herrn Voislzenden der ruísishen Abordnung anheimgeber, fesizustellen, daß tas „Wolffsche Telegraphenbüro* und die devtiche Presse in diesec Angelegenkeit völlig bona fide gehandelt bätten. Es scheire ihm im etgensten nteresse der ru)siscen Politik zu legen, daß russischerseits klargestellt werde, wie und wo diese politisch immerhin bedeutenden Fälschungen vorgekommen feten.

Herr Troßki ertzegnete, er habe si zur Klärung des Sa#- verhalts bezüglich des ersten T-legramms alle Originale M D vctden der P. T, A. vorlegen laffen, das beanfiandete Telegramm aber richt darunter gefunden. Was das zweite Telegramm anlange, so sei er durh die in der [egten Zeit vorgekommenen häufizen Unterbrehurgen der Draktverbindung mit Sit. Petersburg behindert gewesen. Er werde aber, sobald die teduiscchen Möglickkeiten gegeben seien, alles vei- suhen, um in Türzester Zeit diese betven Mißverfiändnisse oder Fälihungen aufzuklären.

Vor Eintritt in die eigentlihe Tagesordnung, auf der die Fortseßung der VBesprehung über die Frage der Be- teiligung polnisher Vertreter an den Friedens- verhandlungen stand, erhob Herr Trozki Widerspruch gege bie, wie er meinte, in der deutschen, österreichischen und ungarishen Presse „sehr gut organisierte Kampagne“, die den wed verfolge, der russishen Abordnung die Verschleppung der Ftiedensverhandlungen vorzuwerfen.

_Er ertlärte, er müsse demgegenüdber darauf hinweisen, daß die große Bedeutung der voa der Gegenseite bekannt gegebenen Be- dingungen sein»rzeit cine Pause zu deren Prüfung dur die russiice Regterung x v.wendig gemacht. habe. Jedenfalls halte ex es für not- wendig, 31 erlären, daß die Verantwortung für die Verschleppung iht auf die russische Abordrung falle. Gerade der Herr Vorsitzende der deutsen Aboédnung habe eine theoretishe Erörterung der ver- shiedenen Fragen gewünst.

Der Staatssekretär Dr. von Kühlmann erwiderte hierauf, er habe ti: vom Herrn Vositenden der russischen Abordnung als wohl organisiert bezetnete deutsche Preßklampagne uit verfolgt. Donk der O ffentlichkeit der Diplomatie, die auf Wuns der russihen Abordnung im“ Laufe dieser Besprechungen durdaus beobachtet worden sei, habe ‘die deutsche Presse sich aus den veröffentlihren Verhand- lurgtbezihten hr etlgenes Urteil bilden können. Der deut|che Journaiist sei Manns genug, um si unabbängig ein Urteil zu bilden, und wenn das Urteil, zu dem die deutshe Presse gelangt sei, der russi\en Abordnung nickt gefalle, so stehe es der russischen P.cfse {rerseits vollkommen frei, dtéjentgen Ansichten zu verfehten, die sle für ritia haite. Er müsse j:venfalls jede Unterstellung, als wären die Vo1sitzenden der verbündeten Aborduungen für eine Ver- shlpung der Verhandlungen verantwortlich, auf tas nath- drúdlidste zurüdweiser. Da es si bei den Verhandlungen um Ge- dil handele, die großenteils reu seten und für die weder in der hlevattonalen Theotté noch Praxis Vorkilder vorläger, sei es inbedingt notwendig gewesen, au von der theoretishen Seite die zur Erörterung gestellten Fragen zu beleu@ten. Wäre etne Eintgung über di» theoretischen Punkte erzielt worden, so wäre man, mie dem pen O fommtfar für autwärtige Angelegenheiten ja wohl be- unt set, ciner befriedigenten Lösurg der gemeinsamen Aufgabe sehr Me gekommen. Herr Tropki habe mit Net darauf hingewtesen, al die Wichtigkeit dei Vorschläge der Gegenseite ihm ein gründliches gebun häte nôtta erscheinen lassen. Er glaube, Herrn Trozki ahin'zu verstehen, daß es 1einen Wünscken entsprehen werde, wenn, wie er selbst ohnehin beabsihtige, in etner der allernädbsten

Caungel die bisherigen Ergebntfse der Verhandlung zusammengefaßt

9 N Ninister des Aeußern Graf Czernin erklärte in längeren Aisdtrune (be pi Q bie Astetrel@Me und, ungarishe Presse ihre A í

seitens der Realetunail A dec Boischewiki ohne Beeluflussung

No einer nohmaligen Verwahrung gegen den Vorwurf der seshleppung bemerkte Herr Trogkti, ex müsse zwar offen einge- 4 en, daß seine Reglerung während der Zeit der Revolutton eine inte Reihe bon Zeitungen unterdrück: habe, nit, weil sie am can ommifsar für auswärtige Angelegenheiten Kritik geübt hätten, ern deëwegen, weil sie zu Gewalttaten aufforderten. Dagegen

che bei ibnen keine Vorzensur wie in einigen anderen Staaten.

, Der Staatssekretär Dr. von Kübhlmann wies darauf hin s s avch in Deutschland keine Vorzensur gäbe, und daß Angriffe lbe n auêwärtige Poutik vnd deren Träger, wie einem so gründ- 4 n Renner der deutshen Zeitunger, wte es Herr Trogki sei, nicht hren wte könne, n'cht zum Vabote- deutscher Zeitungen zu

Der Minister des Aeußern Graf C ellte | | zernin stellte fest, daß die a, Deslerreidh und Ungarn bestehenden Zensurbehörden ntcht tin der Fönnt tien, positive Aeußerungen der Presse zu veranlajen. Ste fa siets nur negatiy wirken und in beshränktem Maße Prefse- tei urgen, die für {ädlich gehalten würden, verhindern. Fu Oester-

drúdt worggdarn set seines Wissens seit langem keine Zeitung unter-

Hierauf wurde auf Antra

Mitt g des Herrn Trogki das Wort

pen Mitglied der russishen Abordnung Bobinski als Sach-

He igen für polnische Angelegenheiten erteilt.

Sprache GBobinekt verlas nunmebr etne Aunzeichnung in - russischer brade u von seinem Gercssen Herrn Radek fotann in deutscher ien Da 1ederhplt wurde, Die betden Herren bezeichneten \sich in alles, fornOe als die einzig berufenen Vertreter des“ polnischen

organe in 6 erten die sofortige Entfernung der jetzigen Regierungs-

Crtwi@su Polen und ergingen sich in Anklagen gegen die bisherige

des weite ng der Unabhängigkeit Polens. In der Aufzeihnung wurde

Rußland “iecrtlatt, daß bts jetzt einzig und allein das revolut!onäre

Herr Bobinepe c avren Interessen der Freiheit Polens verteidigte,

au auf e Und Herr Radek beriefen {si in ihren Ausführungen

lämpfenden E der deutschen und österreihis{-ungarischen Armee . Der Staat ¿ à

lifu aaisfekretär Dr. von Kühlmann richtete nah Ver- nser, Me Srift die kurze S an den Voi genden ‘der Mitteilung ordnung, ob die eben verlesene Urkunde als eine offizielle itgeqnete. die rufsishen Abordnung anzusehen sei. Herr CTroyuki tnlenlgen G e eben borgetragenen Anfichten feien natürli nur in vin der ge I due, welche die russishe Abordnung bet Be-

» genwärtigen Verhandlungen festgeseyt habe, und innerhalb

uachten.

folgende Erklärung ab:

ablebnt.

unserer Verhandluz gen gedtent werden unklar. Jch für meine Person

kfiärungen der ge)amtea Abordnung darstellen. duld der Vorsigenden der verbündeten Abordnungen wird dur

ichluß zu bringen.“ Der General Hoffmann fügte folgendes kbinzu:

in Schuß nehmen.“

diesen Fragen.

werden sollten. (W. T. B.)

Brest-LitowsSsk, 9. Februar. (W. T. B.) Heute, am 9. Februar, 2 Uhr Morgens,

republik unterzeichnet worden.

dieser Grenzen seten sie als offizielle Erklärungen anwsehen, was über dfese Grenzen hinausgehe, set nur als informatives Material zu be-

Der Staatssekretär Dr. von Kühlmann gab hierauf de E | Zuge von Minensuchern, leihten Kreuzern w d Zeritôörern mit dem 4 nde es merkwindio, baß in derselben Sitzung, in wel@er ! der Herr Bolkekemwissar fur die auswärtigen en hcit den ; BVorwu!f weit von sich weist, daß er die Verhandlungen versleppe, er uns dur eir Mitglied setner Abordnung Ausführungen von dieser Länge vorlesen läßt, für die er dann halb und halb die Verantwortung Mir hat die eben verlesfene Darleguna den Etndruck ge- mat, daß sie durck\aus zum Fenster hinau?gesprocen ift, und wie ter Herr Vorsizende der russischen Aborbnung zu der Auffassung kommt, daß dur derartige 2cia agitatoris{e Volksreden dem Fortichriit foll, ist mir vollständig 1 1 lehne es auf das bestimmteste aò, bon sciten der ruisischen Abordnung trgendwelche Erklärungen entgegenzurehwen, welche nicht von vornherein fi als offizielle Er- Ich fürchte, die Ls J e èor- gänge, wie die eben grhörte Nede des Mitgliedes der rusßscen Abordnung, auf elne febr harte Probe gestellt, und cs werden jeßt nit nur bei der deutschen Presse sehr ernt1li{e Zweifel darüber entstehen müssen, ob auf Seiten der russischen Aborduung wüultih die Absicht vorliegt, die hiesigen Verhandlungen erfolgreih zum Ab-

«Ih erhebe Einspruch dagegen, daß die Herren Bobinski und Nadek a 4 im Namen von Angehörigen bes deutshen Hreres polnischer Nationalität zu sprehen, Ich muß die Soldaten des deutschen Heeres, die fich auf allen Kriegs\hauplägen ehrenvoll für ihr Vaterland, das Deutsche Net, geshlagea haben, gegen derartige Versuche auf das energtsckite

Herr Trotki entgegnete, er halte gegenüber den bekannten Willentäußerungen, auf die si die Gegerpartet berufe, die Ansichten und Urtetle der im Verbande seiner Abordrung vertretenen Polen für außerordentli®) wihtig für die Stellungnahme fetner Abordnung in

Der Staatssekretär Dr. von Kühlmann {loß hierauf die Sißung mit der Bemerkung, daß den Wünschen der russi- schen Abordnung entsprechend in -der nächsten Sißung die Er- gebnisse der bisherigen Arbeiten zusammenfassend erörtert

, , ist der Friede zwischen dem Vierbund und der Ukrainischen Volks-

Kriegsnachrichten.

Berlin, 8. Februar, Abends, (W. T. B.) Von den Kriegsschaupläßzen nichts Neues.

Großes Hauptquartier, 9. Februar. (W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplaß. He eres8gruppe Kronprinz Rupprecht.

machten wir in kleineren Jnfanteriegefechten E Vorsfühlen einer schwachen Sicherungsabteilung

Feuertätigkeit aus. Heeresgruppe Herzog Albrecht.

Erfolg.

awishen Maas und Mosel tätig. wurden Amerikaner gefangen.

Oeftlicher Kriegsschauplag.

Der Friede mit der Ufkraine ist heute 2 Uhr Morgens unterzeichnet worden.

Nördlich von Xivray

Von den anderen Kriegsschaupläßzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichish-ungarischer Bericht.

Wien, 8. Februar (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Keine besonderen Ereignisse. Der Chef des Generalstabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 6. Februar. (W. T. B.) Amilichex Bericht.

Mazedonishe Front: Westlih von Bitolia, am Dobropolje und südwestlich vom Dojransee war die Feuer- tätigkeit zeitweilig siärker. An den übrigen Fronten mäßige

Kampftätigkeit, Dobrudscha-Front. Waffenstillstand. (W. T. B.) Generalstabsbericht

Sofia, 8. Februar. vom 7. Februar.

Mazedonische Front: An mehreren Stellen der Front, besonders an der Cerwena Stena, im Osten des Dobros- polje und im Südwesten von Dojran verstärkte sich zeit- weilig das Artilleriefeuer. Auf dem Vorgelände östlich des Vardar und in der Strumaebene verjagten unsere Jn- fanterieabteilungen mit Unterstüßung der Artillerie mehrere starke englische Erkundungsabteilungen.

Dobrudscha-Front: Waffenruhe.

Türkischer Bericht.

Konstantinopel, 7. Februar. (W. D. B.) Amilicher Heeresbericht. Keinerlei Ereignisse von Bedeutung.

Der Krieg zur See.

London, 7. Februar. (W. T. B.

Die ersien jeßt ein- gegangenen Einzelheiten über das fen Jes

efecht, das britische

Helgoland lieferten, besagen:

Nördlih von Passchendaele und westlich von Oppy Das 1 ei Fontaine les Croiselles löste beim Feinde auf breiter Front heftige

Am Osthange der Côtes Lorraine hatte ein Hand- streih gegen die feindlichen Stellungen nördlich von Rouvaux

Die französishe Artillerie war in einzelnen Abschnitten

Es war beabsitigt, in diz feindliken Heimat?gew? ser einzu- dringen, bis man auf überlegene Seestcettkréfte stoßen würde, und

| avf dem Wege anuireffende letchte Streitkr¿fte zu vernichten. Um

|

7 Uhr 30 Min. Morgens wurde dex Feind vorautgesihter tn etnem

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Kurse nah Nordwe|\t. Die britishe Sir-itkraft sezte Volldampf und eröffnete das Feuer. Die Deu1sch:n wendeten und strehten beimwärts

i In dihien Rauch gebüllt, von den bkriti\chen Zers!ö'era verfolu1. DQte

j Zerstörer keh1ten um, verserkien ein jeinolihes Wacht: und

leichte Seekräfte am 17, November in- der Bucht von y ä

BMinensucher und gelangten, nacdem sie den Rau d:# fch zurü zlehenden Feindes durchfahren hatten, in verhälini8mäßtg? Klarheit, wo fi: etnen stark brennenden deuts&ten Kr:uzer, der sih lang'cm ncch Westen bewe, te, fihteten. Die Kerstöier wollten ihn 10: pedieren, itfexen aber dabei auf zwet vom West-n kommende Kreuzer. Diese richteten ein \chweres Feuer auf die Zerslörer, die |ch auf die zu ihrer Untersiüßung dienenden leichien Kr-uzer zurücfzogen. Di? Zerstörer opzriect-n mit größter Um- fit in den ergen wit Minen gespickten Gewässern uvd be- weikstelligten ihren RNüccktkiug untec schwerem Feuer dicht ges&loss-n, obne getroffen ju werden oder dea gertogsten Verlust zu erleiden. Unterdessea machten die britischen leiten Kreuzer einen rer- z veifelten Versuch, den Feind vom Ufer abzus{neiden Das laufe: de G'fect dauerte nr ch zwei Stunden an, bis Helgcland nur noch 26 Véeilen füdöhilih Tag. D'e äußerste &r: n.e der deuishen Minentelder war no 30 Meilen ölih, a!s die Masten und Sco1nsteize ctnes deutschen Schla&Wtgeshwaders sichtbar wurden, das tin voller Gile heraztam. Unter dem Feuer \chwerster Kaliber zogen si dann die britischen leichten Streitkräfte zurück, nachdem Ke die feindlihen Großfkawpvfstiffe heran- gelockt haiten. Die feindlihe Schlachifloitz wartete nur noob, bis sie si vergew fert batte, daß die britischen Schiffe {ch wirklich entfernt batten, und trat dann ebenfalls den RückEug an. Gin feind- lies Seeflugzeug flog bis auf 200 Fuß auf cinen leihien Kreuzer heran und warf Bomben ob, die ihr Ziel verfehlten. Die Mann- schaft tes gesunkenen Mtnerlegers wurde von cinem britischen Berstôrec aus dem Wasser aufgefischt. Der befebligende deute Leutnant zur See äußerte 1ornig, es jet nit anständig, mit \bmweren Kalibern auf line Schiffe zu schicken. Troß des verzweifelten Gharaïters ter ÜUnternehmurg waren tie britischen Verluite leicht, Um folgenden Tage kehiten die leichten Stretikcäfte zu bem auf ber Seite der deutshen Flotte gelegenen Etngang der Minenfelder zurüd, jedoch war keine Spur vom Feinde zu sehen. A

Bu diesem Bericht ist zu bemerken: Es erübrigt sich, auf die wie üblih aus Wahrheit und Dichtung zusammengesette englische Darstellung näher einzugehen. Es genügt vielmehr, auf die auf Grund amtlichen Materials aufaestellten sachlihen Veröffentlichungen vom 17, 18. und 23. November vorigen Jahres hinzuweisen. Aus ihnen ist ersichtlich, daß nicht nur leichte, sondern eine An- gahl schwerer englischer Streitkräfte bemüht waren, in die Deutsche Bucht einzudringen, sih aber eiligst zurückzegen, als einige s{hwere deutshe Schiffe in Sicht kamen. Auch über die Beschädigungen, die wir und der Gegner erlitten, geben unsere Veröffentlichungen erschöpfenden und wahrheitsgetreuen Aufschluß. Bemerkenswert ist immerhin. daß die englische Berichterstatiung eines Zeitraums von 21/, Monaten bedurft hat, um ihre Erzählung zurechtzumachen.

Amsterdam, 8. Februar. (W. T. B.) Laut „Algemeen Handelsblad“ wurde der \chwedishe Dampfer „Frieclan“, der mit Getreide von Baltimore nah Rottecdam unterwegs war, gestern torpediert. Sechs Mann der Besaßung sind umgekommen, die übrigen wurden in Terschelling gelandet.

Berlin, 9. Februar. (W. T. B.) Eins unserer Unter- seeboote, Kommandant Kapitänleutnant Nemy, hat kürzli im westlihen Teil des YAermelkanals und an der französishen Westküste 8 Dampfer und 2 Segler mit rund 28000 B-N-T. versenkt. Vier Dampfer wurden aus gesicherten Geleitzügen herausgeschoissen, darunter der englishe Dampfer „Urrino“ (4484 B-R.-T.) und ein etwa 6000 B.-R.-T. großer Dampfer vom Typ der City- Linie, zwei weitere Dampfer wurden vor Cherbourg ver- senkt; beide tiefbeladen, mit Bestimmung nah Cherbourg, also höchstwahrscheinlich Kriegsmaterialtransporte. Zwei andere Dampfer, darunter der französische Dampfer „Union“, hatten Kohlen für Franfreih an Bord. Von den beiden versenkien Seglern hatte der eine 315 000 Liter Num von Martinique nach Bordeaux geladen, der andere, englischer Schuner „Charles“, Eisenerz nah Swansea.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

London, 9. Februar. (W. T. B.) Nach einer neueren Meldung der Admiralität über den Untergang der „Tuss cania“ werden jezt nur noch 186 Mann vermißt. Jus« gesamt sind 2235 gerettet, darunter 113 amerikanische Offiziere und 1917 Mannschasten, 16 Schiffsoffiziere, 1818 Mann der Besaßung, 6 Passagiere und 2 Marineangehörige. 148 Uebers lebénde wurden in Schottland gelandet, darunter 134 Ange- hörige des amerikanischen Heeres, unter denen sich 7 Offiziere befinden, 10 Mann der Besatzung und 3 Passagiere.

Varlamentarische Nachrichten.

Bei der am 2. Februar vorgenommenen Reichstags- ersaßzwahl im Wahlkreise Gumbinnen 2 wurden, wie „Wolffs Telegraphenbüro“' meldet, nah amtlichen Ermittlungen von 11687 Wahlberechtigten 5077 Stimmen abgegeben, und zwar für den Generallandscaftsdirektor Dr. Kapy in Pilzen, Kreis Pr. Eylau, (Kons.) 4976 für den Gutsbesißer von Vlehroe auf Dwarriscbken, Kreis Pillkallen, (Konf.) 47 und für den Gutsbesißer Sattler auf Klapaten, Kreis Ragnit, (Korf) 32 Stimmen; 22 Stimmen waren zerjplittert. Dr. Kapp ijt so- mit gewäh lt. ;

Bei der Ersaßwahl eines Mitglieds des Hauses der Abgeordneten, die am 8. d, M. in dem Stabt- und Land- freise Stendal und | dem Kreise Osterburg, NRegierungs- bezirk Magdeburg, staltfand, wurde nach amilicher Feststellung, wie „W. T. B.“ berichiet, an Stelle des verstorbenen Abge- ordneten Bethge-Billberge (konf\.) der General der Jnfarterie a. D. von Liebert in Berlin-Wilmersdorf (kons) mit ollen 292 abgegebenen Stimmen gewählt. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt worden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung, Nach einer hon „W. T. B.* üb:rmittelten Havameldung aus Buenos Aires sind in der Provinz Cordota Teilausfiäuds unter den Eisenbahnern ausgebrochen.