1918 / 45 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Feb 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Oesterreich-!!ngarn. Biener Zeitung“ veröffentliht Kaiserlihe Hand- n den Ninfterpräsidenten Dr. von Seidler sowie ] Cwiklinsfi und den gemäß dem Antrage des5 ihtsministers wsfi um Eathebung vom beiden Minister seines fort-

\{hreiven a den Unterrichtsminmister Twardows?i Ministerp: ä? Cwiklinski und des Amte keine Folge g dauernden Vertra

at der Vo!fsfommißfare hat die aufgestellten

K. Kriege pressequartier: von den Vierbundmächten in Brest-Litowe

mit erzielte neue ! una im Osten ist ousschließlih dem ohne | Zögern erfolgten militärishen Vorg Republik zu dan tätische Aktion, di aus dem (CÉinver: Wenn bisher 1 wurde, so ergibt sich dies aus der ish-ungarishen Ostfront liegt.

großrussische ih, daß diese mili-

ten unternommen wurde, ttelmächte bearündet war. } r Kräfte gemeldet , daß das Schwer-

E3 1ft selbstverftänd bisher an de! der teiden » das Vorgehen

t der öjterreid lihen Teil d nur deutshz Tru waren zur S Verfügung

von dezr ó

) des Pripjet stehen Bahn Kowei—Rowno deutsche Verbände zur |

unde des Einfeters nu hängt lediglich

n Eingreifen unf 1 Lage und Kräftegruppierung ab.

In der vorgestrigen Sißung ter christligh- sozialen Partei ho» der Obmann das Verdienst des Viinisters des Neußern Grafen Czernin ukrainishen Friedens hervor. es Vertrauensvot

erer Truppen

das Zustandekommen des Aus der Aussprache eraab sich ür den G: afen Czernin. Der Ob- beauftragt, den Leiter der auewärtigen Politik amen des Klubs zu feinem Erfolge beim Friedens\{luß zu beglückæwünshen und ihn des unbedingten sozialen Partei zu versichern. ungarischen Dr. Wekerle, über

ein einhelli persönli im

Vertrauens der ch Jn einer Béêratung der rungspartei gab der Ministeroräsident Krieasgefangenen in Rußland befragt, Schilderung der russischen Zustände. Teleuraphenbüro“ In dea unter der He:rrichaft bieten sei d'e gisch -ftlihe uns po Die Herrsh2ft der Bolschewtsten debne Peier3burg uad Moskau aug. kaum eiue Ye-derung nahmen zur L non der mili‘ärisbe Sch: it*, der j:ut von deu! werde, wie er vielleicht, wenn auch nit in Nußland, so doch tin der Ukraine, auch von Desterreih-Ungarn er!olzen fönne, die Lage [lindern vynd klären werde und daß man tin Zuständen bald tin Ende zu machen,

Er erklärte, wie „Wolffs

emen st?henden Be- e Ordnung tôlltg aufgelöst. d auf die Umgebung von J: den vöhrige HNußlands sei ingetreten. De Regierung treffe aue Maße Er hoffe, èaß Der Sette unternommen

g des “Los-s der Krc

¿Sgerangznen,

vde setn werde, den traurigen

Srofibritannien und Frlgrth, Bei Einbringung des Voranschlages für das Heer miermintister Lloyd George, wie Reuter meldet, | daß die in Vers -illes gefaßten politischen Das Haus solle heute entweder dem Vorgehen der Regierung seine Lilligung aussprechen, in- dem es diese Beschlüsse unterstüze, oder es solle eine andere die die Verantwortung für eine Ablehnung übernehme!

im Unterhause betonte d

En!scblüsse einstimmig se

Regierung suchen, von Entsch!üssen Sicherheit Asquith Maschinerie Durchsühruog der Versailler Beschlüsse, erhob aver keine Ein- wendungen gegen die E: weiterung der Besugn!sse des Kriegs- rats. Die Beratung war außerordentlich eingeschränkt, und es Das Haus beriet nah Er- ersailler Krieasrat verschiedene Heeres- Vertrauens}rage wurde nicht gestellt. daß Sir Henry Raivlinson Kriegsrat ernannt

ereigneten sich feine Z vischenfälle.

örterung über den

George teilte dem Hause mit, zum britischen Vertreter beim Versailler worden se Jm Oberhause gab Lord Derby eine ähnliche Er fsärung wie Lloyd George ab, in der er sagte, Hinblick auf seine bisherige Unterstützung Robver1s [ oten have, daß aber der Premier- minister ihn ersucht habe, im Amte zu bleiben, um bei der Ausführung des Pianes zur Herstellung einer besseren Einig- keit der Kriegsziele der Verbündeten zu helfen. gestimmt, weil er der Ansicht sei, daß der Vers l werden könre und wesentlih zur Ge- Krieges beitra interalliierte gestern eröffnet worden. geschlossenen Türen stattfinden.

Nnfland, Die „Petersburger Telegraphen-Agentur“ in Nowolscherkask Selbstmord verübt hat. der Don-Negierung, die es Don-Gebietes zu leiten. sich die Regierung, ihre is niederzulegen,

daß er im ons Lloyd inen Nücktriit ang

Er habe zu- ailler Plan zu einem Erfolg gemach winnung des sozialisiische Berhandlungen werden bei

meldet, daß der General Kaledin Er tôtete sich im Laufe einer Sihung versuchte, die Angelegenheiten Nach langen Beratungen ents{chloß n zugunsten des Sowj if in einen anderen Saal und {oß sich eine Zu feinem Nachfolger wurde der General Wasarow ernannt, der den Befehl zur allgemeinen Mobi- und nichtkosakishen Be- | der Sowjets er- ;

begab sich dara: Kugel ins Herz.

lisierung der kosakischen völkerung zun

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A S L S

mpf gegen die T

Wie „Astonbladet“ aus Finnland erfährt, sind in Helsingfors wieder mehrere Männer in Stellungen darunter der Härads dem gleichen s{hmwedishen Ble noch immer an der Taget werden ve:folat, die unter Cinspruch gegen die Gewalttaten der sozialdemokratischen Partei ausgetreten sind.

Die Lage auf Aland hat si in deu lezte „Stoctholm3s Dagb minister erfährt, ist besonders durch die Ankunft von 500 Meißen Gardisten eine wesentliche Veränderung eingetreten, da die jevölferung von Aland nit sehr willkommen jinter den Russen zurückstehen. Erscheinen ange befinden fich jet also vier ver- e Truppen, Weiße veden, die gletch-

zervorragenden (Ga: dien ding Freiherr Ecd von Born. ti sind Ermordungen in Helsingfors Auch diejenigen Acbeiter

Tagen immer

stärker verwickelt. d“ vom Marine-

einerseits der sind, andererseit: Außerdem Garodoisten einge schiedene Pa (Hardisten,

falls durch auh der Vert

i auf der Jasel

r der Volschewikiregierung in Stockholm

Voroosfy an den Verhandlungen teil. Gleichfalls nah „Sto- holms Dagablad“ dauern die Feindseligkeiten zwishen Weiß- gardisten und rusfischen Soldaten fort. Dabei ziehen erstere den fürzeren, da die Russen von ihren Befestigungen auf Aland ie ganze Jnsel beschießen können

Von „Wolffs Telegraphenbüro“ übermittelten Mel- dungen aus Neval zufolge sind die baltishen Barone in Estland von den Somwjets der Arbeiter und Soldaten für außerholb des Gesezes stehend erflärt und verhaftet worden. : Der Voalkobeaustragte sür Justiz machte den Somwjet von : Neval darauf aufme:ksam, daß es nicht zulässig sei, einen ganzen Stand ohne Prüfung der persönlichen Vergehen außerhalb des Gesezes zu stellen. Der Volfsbeauftragte verlangte eine eingehende Untersuhung | und ein Verfahren, welch?3 den revolutionären Vorstellungen mehr entsprähe. Die rufsishe Revolution werde nicht den Weg der Ausroltung ganzer menschlicher Klassen verfolgen. | Sie bestrafe Personen, die gegen die revolutionären Jnteressen | verstoßen, aber ihr Hauptziel bestehe in dec Vernichtung von Einrichtungen, welche die Arbeitermasse unterjochen.

Vortugal.

Im Ministerrat wurde der „Agence Havas“ zufolge vollkommene Uebereinüimmung der Anfichten festgestellt. Die Minister beschlossen, binnen kurzem zur Wahl eines Präfsi- | denten der Republik? durch direîte Abstimmung zu schreiten.

Dieser wird gleichzeitig Abgeordnete und Senatoren mit be- sonderen Vollmachten ¿zur Neoision der Verfassung auswählen.

Kricgsngchßrichten, Berlin, 20. Februar, Abends. (W. T. B.) Jm Osten gehen die Bewegungen vorwärts. Deutsche Truppen sind in Estland eingerückt. Wenden wurde in östlicher Richtung durchschritten. Von ben anderen Kriegsschaupläßzen nichts Neues.

Großes Hauptquartier, 21. Februar. (W. T. B.) Westliher Kriegsschauplagz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutscher Kronprinz.

Vielfach Artillerie- und Minenwerferkampf. Ein Vorstoß in den Argonnen hatte Erfolg.

Heeresgruppe Herzog Albrecht.

An der lothringishen Front war die Kampftätigkeit in vielen Abschnitten zwischen der Selle und Plaine gesteigert. Starke französishe Abteilungen griffen am Bbend unsere Stellungen bei Moncel, Richecourt und PMonaucourt an. An einzelnen Stellen drang der Feind ein. Ursere Jafanterie warf ihn im Gegenstoß wieder hinaus und machte eine größere Anzahl Gefangener.

Südwesilich von Markirch brachten Sturmtrupps von einer Erfundung Gefangene zurü.

Oestlicher Kriegsschauplag. Heeresgruppe Eichhorn.

Von der Jns\el Moon aus sind unsere Negimenter nah Neberschreiten des zugefrorenen Sundes in Estland ein- gerückt und haben Leal besetzt.

Ju Vormarsch am Rigaischen Meerbusen entlang wurden Permigel und Lemsal errreiht. Bei Lemsal kam es zu furzem Kampf, in dem 500 Gefangene gemacht und 20 Geschüye erbeutet wurden. Wenden wurde durch: ¡ritten, unsere Truppen stehen vor Wolmar.

Zwischen Dünaburg und Pinsk sind wir im Vordringen nah Osten.

Heeresgruppe Linsingen.

Die Bewegungen gehen vorwärts. An der ganz:n Front e wichtige Bahn- und Straßenknotenpunkte eler.

Nowno wurde vom Feinde gesäubert.

Die Beute läßt sich noch nicht annähernd übersehen. Bisher wurden gemeldet:

An Gefangenen: 1 kommandierender General, mehrere Divisionskommanoeure, 425 Offiziere und 8700 Mann.

_An Beute: 1353 Geschüße, 120 Maschinengewehre, 4—5000 Fah'zeuge, Eisenbahnzüge mit etwa 1000 Wagen, vielfah mit Lebensmitteln beladen, Flugzeuge und sonstiges unübersehbares Kriegsgerät.

Von den anderen Kriegs\chaupläßzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendor ff.

Vesterreihisch-ungarisher Bericht. Wien, 20. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: _ Auf dem Monte Pertica \cheiterte ein feindlicher An- grijf unter s{hweren Verlusten für den Gegner. An der übrigen Front stellenweise lebhafte Artillerietätigkeit. Die Truppen der Heetresqrupye Linsingen sind in der Richtung

Nowno weiter vorgerückt. Der Chef des Generalstabes,

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 20. Februar. (W. T. V.) Generalstabsberi vom 19. Februar. : / l E Mazedonische Front: An der gesamten Front mäßige Feuertätigkeit. Destlih vom Wardar und beim Butkov N verjagten wir durch Feuer mehrere englishe Erkundungs- abteilungen. / Dovrudschafront. Waffenstillstand.

Târlkischer Bericht.

Konstantinopel, 20. Februar. (W. T. B.) Amtlicher Heeresbericht.

Sicherung8abteilungen unserer Kavallerie sind gestern abend in Baiburt eingerückt, nachzdem sie feindliche Banden ver« l

rieben hatten.

Der Krieg zur See.

Seérlin, 20. Febniar. (M T. B) Im w ; Mittelmeer erzielten unsere U Boote af Del es den italtenischen Transportverkehr. 23 000 Br-N.P feindlihen Handeloschiffsraumes wurden von ihnen vernihtet. Unater den versenkten Schiffen befanden in italieanische Damvfer „Harlaw“ mit Kohlen von Max il, nah Livorno, die bewaffneten englischen Dampfer New miniter Ubbey“ (3114 Br.-N-T), „S turton““ (4408 Br.-R.-T) uno „Celia“ (5004 Br.-R-T.), der engliee Dampfer „Aboukir“ (3660 Br.-R.-T) und der italienische Segqler „Voloanta di Rio“, dieser mit Kartoffeln noH Tunis. Vier von den versenkten Dampfern wurden aus ei und demselben gesicherten Geleitzug, einer aus Zernörerbedeck ung herausgeschossen. Von dem bewaffneten italienischen Dampfer „Harlaw“ und dem englischen Dampfer Aboukir wurden die Kapitäne als Gefangene eingebracht. l

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Rotterdam, 20. Februar. (W. T. B.) e Maashbode“ meldet: Der englische Dampfer „Glodale“ (1919 Netto- tonnen) ist gestrandet und auseinandergebrochen. Der japanische Dampfer „Kounyn Maru“ (3179 Br.-T) ist nach einem Zusammenstoß gesunken. Der englische Lotsenkutter „Sham- rod“ ift nah einem Zusammenstoß mit einem norwegischen Dampfer gesunken. Der amerikanische Sealer „Ellen oil le“ (898 Br.-T.) und das englische Fischerfahczeug „Gordon“ aus Lowestoft sind gesunken. Der ameritanische Schlepp- dampfer „Mattie Sargent“ wurde durch Feuer vollständig gerstört. Die englische Bark „William and Eleanor“ is gesunken. Der Segler „Finnland“ (1674 Br.-T.) ist wrack geworden.

Parlamentarische Nachrichten. In der vorgestrigen Sißzung des Hauptau sus

des Deutschen Reichstags ergriff der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. pon Kühlmann laut Be- richt des „Wolffschen Telegraphenbüros“ das Wort zu fol genden Ausführungen:

Meine Herren! Vor allem möchte i vorausschickend wenige Worts des Vedauerns darüber sagen, daß es noch nit gelungen ist, heute [on die sämtlihen Drutsachen und Unterlagen zu beschaffen. Der Derr Vorsitzende dieses ‘hohen Aus\{usses hat die Gründe dafür be. reis angegeben. Die Ereignisse drängen sih in der jeßigen Zeit un- gewöhnlich s{nell, und m bei ange\panntester Arbeit aller beteilig- ten Drgane ijt es manchmal nit möó lich, wie es unfer Wunsch wäre, in dieser Beziehung auch alle Saal rechtzeitig zu erfüllen. Der öriedensvertrag, der Ihnen morgen mit einer Begründung zugeben wird, ist dur die Presse so ausführlich veröffentlicht, E ih bei kurzen Besprechung, die ich ihm vorauszushicken gedenke, mi auf die Presseveröffentlihungen beziehen kann.

Als ih das leßte Mal die Ehre hatte, im Aus\chuß dieses hohen Hauses den Herren die politische Lage zu \ch{ildern, wies 1ch darauf hin, daß die Verhandlungen mit den Bolsckewiki und dem Kommissar für auswärtige Angelegenheiten Herrn Troßkki wemg verbeißungêvoll verlaufen seien, während das Verhalten der ukrainishen Delegierten und die Unterhandlungen mit ihnen sih in einem aussihtsreihen Stadium befänden. Die ungünstige Voraus fage über die Haltung und die Absichten der Petersburger Delegation 1ch sage dies mit aufrihtigem Bedauern ist eingetroffen. Herr Troßki hat mit einer theatralischen Bewegung einen Zustand- ge\caffen, der in der Geschichte ohne Beispiel ist. Auch die genauesten Nat- sorschungen haben einen Präzedenzfall nit finden lassen. Er hat ein- eitig erklärt, er halte den Kriegszustand für beendet und wolle die Demobilisation befehlen. Diese Erklärung war nur ein Mittel, um sih aus einer für ihn unhaltbar gewordenen Situation zu befreien, Daß die Absichten bei dieser Erklärung keine \olben waren, auf denen die verbündeten Mächte irgendwie ein erträglihes Verhältnis aufbauen konnten, ging für uns aus einer ganzen Reibe von Symp- tomen hervor.

Im zweiten Teile der Beratungen seit dem Eintreffen des Volks- fommissars Troßki ih habe in der vorigen Sißung mir darauf hinzuweisen erlaubt, wie {on in den Aeußerlichkeiten, die \{ließlich bet einer folchen Verhandlung eine wesentliche Rolle spielen, seit dem Eintreffen des Herrn Trobki erbeblie Veränderungen vorgegangen waren hat ein wohl den meisten hier vertretenen Parlamentarier: genügend bekannter Mann namens Nadek eine zweifellos schr be- deutende Rolle gespielt und, wie ih vermute, die Entsbließungen der russischen Delegation maßgebend mit beeinflußt, offenbar, weil er in der russishen Delegation als ein genauer Kenner der politischen Ver- bâltnisse in den Mittelreichen galt. Herr Nadek hat vor Herrn Troßki die befannte Erklärung in Brest-Litowsk abgegeben, die in der „Js- westija“ erschien. Jch habe die Nummer selbst micht hier, sondern die Wiedergabe aus Stockholm: O

Die Friedenspolitik der russisGen Revolution muß auf die Herbeiführung der europäischen Revolution gerichtet fein. Jeden- falls muß man mit einem Stillstand oder einem Abbruch der jeßigen Verhandlungen rechnen. Werden wir dann den Kampf aufnehmen? Die sofortige Demobilisierung ist nötig. Man muß die alte Armee ihre Auflösung ist so groß, daß alle Versuche, sie in den Scbüßen- gräben zu halten oder zum Kampf zu zwingen, vergeblih wären sofort auflösen, das Kriegsmaterial zurückführen und die lebens fahigen Teile des Heeres an rückwärtigen Punkten als Zentren für die neue sozialistishe Armee zurückbehalten. Diese ist sofort aus Arbeitslosen, Flüchtlingen usw. zu bilden. Ein neuer deutscher Feldzug in das Innere Rußlands is infolge der politischen Zwed- losigkeit und der Gefahren, die er für die Deutschen bringt, nah unserer festen Ueberzeugung unmögli. Der Freischarenkrieg revo- [utionärer Abteilungen würde den Einsaß so erheblicher deutscher Kräfte erfordern, daß wir eine solche Absicht politisch für sehr wenig wahrscheinli halten. Beseßung einiger Vunkte ist natür- lib möglich. Ein Kompromiß in der Friedensfrage wäre für die rufsishe Revolution das Gefährlihe. Jhre Losung muß sein: Wer wagt, gewinnt; jede Nachgiebigkeit {wächt die russische Re- volution. i

Dieses alles miteinander zu den Erklärungen des Herrn Trobki genommen, wird Ihnen, meine Herren, ein sehr klares Bild daruber geben, wie diese Erklärungen aufzunehmen sind und was ihr eigenk- liher Sinn war.

Herr Troßkki hat auch dur seine Verhandlung8methode, we he niemals auf die eigentlichen Fragen eingegangen ift und niemals unsere Forderungen in irgend einer Weise durch ein Angebot oder eine Gegenopposition erwidert bat, klar gezeigt, daß es ihm eben aus diesen von Nadek gaepredigten und befürworteten Bruch in einer i dings wenig offensiven Form ankam, nicht aber auf Abschluß. És Form dieser Erklärung ist glei{falls durch amtlihe Mitteilungen de- reits bekannt geworden. j (t.

__ Wie ih mir sofort nach Entgegennahme der Troßkischen E flärung in Brest-Litowsk auszuführen erlaubt habe, war der Wasen, stillstandsvertrag ausdrücklih auf den Abs{luß eines Friedens E gestellt. Jn dem Moment, wo der Ab\{bluß des Friedens von E Gegenpartei formell abgelehnt war, entfiel mit der Grundlage, es welcher der Waffenstillstandevertrag ruhte, auch dieser, und eîne tin seitige Sündiguna war nah der hier von ben maßgebenden Ske eingenommenen Anficht niht nötia. Wir baben die russische Ne

rung von dieser Uuffassung verständigt, und die siebentägtge b wurde von dem Abend der Troßkishen Erklärung und unserer Ves

an laufend gerechnet. Die Zustände im Innern Nußlands cit meinen leßten Darlegungen im Aus\{uß di | erbeblih verschlechtert. Mehr und mehr - 18 Wort vom Selbstbestimmungsrecht der Volke 9 “es nit ehrlih gemeint war. Es haben sih im “ablreihen anderen Neubildungen, welche Mal erwähnen fonnte, zwei staatlike Gebil le Vorausfeßungen für ein gedeihliches f nämlih Finnland und die Ukraine.

chen Negierung sowo cher Großmächte, darunter Ztaatswesen mit allen Attributen

) bei der Ufraine lag solche Anerk Mittelmächte ausgesprocheñen, z. B. r. Diese hat fogar einen Herrn im Gesand Mortreter nah Kiew. entsandt. Leider hat ih aber herausgesti bolschiwistische Regierung durchaus zentralistishen und abj Neigungen huldigte, daß fie in eine über das Zartum versucht batt freie Bildungen im Gebiete des cht aufkommen zu laffen.

hat sich gezeigt, r von den Bol- russisden Neiche ideutungSwei!e de kristallisiert, li, aatlices Leben &Slanland war mit Zu- hl von dieser selbst wie Deutschland, al eines solben an- ennung lange vor der von der französischen tenrange als

timmung der bolschiroisti unabbangiges „rfannt, und auc

Republik, po

r sbärferen und grausfameren e, ents{lossen war, 4 ehemaligen russischen Ich weiß nicht, ob das Zu- Bon dem Augenblicke an, wo es land als mit der Sropublit zu F erhandlungen kommen würden, hat die Gewalttätigfeit, die Berwendung von Truppenmassen ; aine in ershreckendem Maße überh furhtbaren Bedrückungen, Plünderungen, Mordtaten, unter stland und Livland zu leiden hatten, haben im Laufe der letzten immer shwerere und immer ge genommen. Aus diesen verschiedenen Gegenden sind uns schon seit langer Zeit herzerschütternde Hilferufe zugegangen, und in den leßten Tagen sind aus den genannten Gebieten wahrheitsgemäße ernste Schi derungen der vollkommen unecrträglien Zustände auch in d Oeffentlichkeit gedrungen.

(s wäre für uns eine verfehlte Politik gewesen, hätten wir auf Grund der einseitigen und keineêwegs bindenden Erklärung des Volks- fommissars für auswärtige Angelegenheiten uns nunmehr in dem Mahne gewiegt, daß ohne weiteres Nußland unbedingt friedlich ge- Rußland hatte keine unserer Bedingungen anerkannt, jondern sich in jeder Beziehung freie Hand vorbehalten, und für mich besteht kein Zweifel darüber, daß die Absicht auch dahin ging, sämtliche Fragen offen zu lassen, um dann bei dem noch immer erhoften groß Kongreß, auf welchem sämtliche gegen uns verbündeten Mächte zu- sammentreten würden, mit den ehemaligen Bundesgenossen zusammen auf uns zu drücken und unsere Wünsche und Lebensnotwendigkeiten aufs äußerste zu beschneiden.

Die Erwägung, daß es unbedingt notwendig sei, den Frieden mit einer ökonomischen Seite hin auszuführen Seite .\pâter noch ausführlicher zu spreden kommen —, die Erwägung, daß wir nicht dulden können, daß das junge Staatswesen Finnland, an dem wir kulturell und auc in wirtsaftliher Beziehung ein außerordentlich großes Interesse haben, zerstört und vergewaltigt wird, die Crwägung endlich, daß in den un- mittelbar vor unseren Grenzsiherungen liegenden Gebieten Eftland und Livland, Zustände berrschen, deren Fortdauer länger mit anzusehen unmöglich war, hat zu dem Entschluß geführt, durch gewisse militärische Operationen, deren Einleitung bereits bekannt gegeben ist, soweit es an uns liegt, für die Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung in diesen Gebieten einzutreten.

Wenn ich gleih vorwegnehmen darf, wie die nächste Zukunft in dieser Beziehung, d. h. in Beziehung auf unfer Verhältnis zu der Peteréburger Regierung, sih entwidckeln wird, so glaube i, ist es nicht übermäßig optimistish, zu erwarten, daß die Erkenntnis, Deutsch- G lt, wenn es sein muß, auch unter nochmaliger Tnerkennung seines gerechten und mäßigen Standpunktes in der Friedensfroge zu erzwingen, in Petersburg außerordentlih ernühternd wirken wird. in dieser Beziehung noch bis zuleßt an Wahnvorstellungen festgehalten ch glaube, daß, wenn die nübterne Erkenntnis der Lage, wie sie wirklich ist, in Petersburg durchgedrungen ist, dann der Wille zu einem klaren und für uns annehmbaren und brauchbaren Frieden sh in allerkürzester Zeit eniwideln wird. Die Ereignisse pflegen in solhen Zeiten schnell zu schreiten, und ich hoffe deswegen, daß wir in allernahster Zeit schon in diefer Beziehung ausreichend klar sehen, um neue Cnlschlüsse fassen zu können. Das stehe ih nit an heute \chon zu sagen: die Kaiserlihe Regierung hat seinerzeit durch den Mund des Herrn Reichskanzlers auf den ersten Funkspruh der Ratsregie- rung in Petersburg hin ihre Bereitwilligkeit erklärt, mit der gegen- wärtigen de facto-Regierung in Rußland Frieden zu f{ließen. Wir baben diesen Entschluß der leitenden Reicbéstellen in woctenlangen, außerordentlid mühsamen Verhandlungen durchzuführen versucht, in énen bon seiten der verbündeten Mächte an gutem Willen und Ge- duld alles geleistet worden ist, was einem Menschen überhaupt zu- Wir sind aber aub heute noch bereit, einen e er unseren Interessen und unseren gerechten Unsprüchen entspribt heute und jederzeit. Aus dieser unserer Be- schaft, in eine ehrliche und aufrichtig gereihte Friedenshand ein- yslagen, bon wo immer uns dieselbe entgegengestreckt werde, ist der de entstanden, mit dem zunächst die heutigen und die morgigen erhandlungen sich zu beschäftigen haben, der Friede mit der Ufraine. Lange unterjocht dur das zaristishe Regiment hat der ukrainische taatsgedanke in den wenigen Monaten seit der Befreiung Nußlands bon den Fesseln der Zarenherrschaft in der ganzen Ukraine festen Fuß Die Begeisterung, der nationale Shwung, welche die utrai- chen Abgeordneten, mit denen wir verhandelt baben, beseelten, gaben hierfür ein beredtes Zeugnis, und genau dieselbe Beobachtung daben auch die Herren an der Front gemact, die mit ukrainischen chffizieren und ukrainishen Truppenteilen zu tun hatten. Stammesbewußtsein, das Nationalbewußtsein, der Stolz auf den aat und der Wille, diesem Staat alle Opfer zu bringen, ist im rhâltnis zur Jugend dieses neuen Staatsgebildes ein \{önes und Vild, ein Bild, das unsere Entschlüsse jedenfallè mit be- t; denn abgesehen davon, wie die Ereignisse im einzelnen en, das glaube ich, können wir mit Sicherheit annehmen, rainishe Staatsgedanke und der ukrainisdbe Staat einen Entwicklung des

als dies fr

Kaiserreichs nth ommen z1 N attefsen ein zufälliges U, den | ¡1 ß die Mittelmächte sowohl mit Finn

i ik zu Friedens

ufcainisden Volksrepubl

Finnland und die Uf andgenommen.

Mochen eine fahrlibere Form an-

der Ukraine auch nad - id werde auf die ófonomisde

land sei fähig und gewill Gewaltanwendung eine

Ich glaube, daß man dort

gemutetk werden kann. rieden zu s{chließen, wi

n Faktor in der ehemaligen hi Kaiserreichs beute {on bilden und in Zukunft bilden werden, Dieser che Staat, der das Deutsche Reich an Fläche nicht unerheblich ft und s{äkungsweise 30 Millionen Einwohner haben dürfte, Umfaßt die wertvollsten Teile des ehemaligen russishen Kaiserreichs wobl in landwirtscaftlicher als in bergba _Man fkann sagen, vom wirtschaftliben Standpunkt aus | er das eigentliche Herz Rußlands. Troß der {weren Kriegszeiten von den verschiedensten Seiten glaubwürdig versichert ch jeßt noch dieses reiche Land erhebliche erportfähige insbesondere Ueberschüsse an Brotgetreide, an Futker- d anderen Rohstoffen, welche für die Volksernährung der deten und die Kriegswirtshaft der Verbündeten von großem sein würden,

E Sa : „ese ökonomiscen

ulichec und industrieller

U, wie uns worden ist, au

Gesichtspunkte haben bei Abschluß des lie Beachtung gefunden, und es wird sih bei der der Einzelheiten ergeben, : : glau fonomiscbe Teil des Vertrags mit Sorgfalt und Gründlich- itet worden ist, um unsere und die ukrainiscen Interessen möglich anzunäherw und den Interessen der D briobenen Rahmen zu dienen. E die Zukunft glaube i, die Tatsache, daß die Mittelmächte waren, welche mit diesem innerlich starken und zukunfts- stark und zukunftsrei{ troß der Wirren, Betreiben der Bolschewikiregierung, dort die Tatsacte, daß die Mittelmächte als erste mit diefem en ausführliche Verträge ge}4blossen haben, daß fraine, und der Mittelmächte persönli vettrauensvolle Beziehungen angebahnt haben, wirb [ür [lige Ostpolitik immer einen wertvollen Faktox b

VUrchs\prechu

„Staatswesen leßt. großenteils au

*xrtvetem ber U

Das große russisde Nei, mit tem wir uns gewöhnt batten, im Laufe fo vieler Jahre als feststehendem Faktor zu renen, besteht zur- geit nicht. Db und wann es wieder einmal entstehen wird, ijt eine &Srage, die, glaube ih, auch der politish sharfsihtigste Beobachter zur- zeit nit mit der geringsten Wahrscheinlichkeit beantworten kann; also wird, glaube id, au der, der der Pflege unserer VBeziehungen zum ck-ten die größte Sorgfalt entaegenbringt und der die ege diefer Veztiehungen für cine der witigjten Aufgaben der deutsder \ pelt bält, nit umhin können, anzuerkennen, daß der ‘Frie Die Herstellung vertrauensvoller Beziehungen, auch v Vezichungen, zu dem stärfsten und zukunftsreichsten der n 1m Gebiete des ehemaligen russishen Kaiserreichs Eristallistert haben, ein verstandiger Schritt ist auf dem wetiihchtigen, au mit der Zukunft re{nenden Oflpolitik. : Um auf den materiellen Inbalt des Vertrags, soweit er politifd ist, einzuceben, so waren die Berhandlu1 dadurch erleichtert, daß terrtitoriale Fragen zwischen der Ufraine und den Mittelmöckten in ebr beschränktem Umfange vorlagen. Die Ufraine hatte Grundsaß aufgestellt, und dies war in Ue vereinstimmung mit den Grundsäßen, die uns während der Berhandlungen geleitet haben, daß das völfische Moment für die Ziehung der Grenzen des neuen Stautes

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aus|@taggebenden Einfluß baben sollte. Im großen und ganze! dies zu Neidungen und Differenzen nickt geführt. An einer ( waren die Verbandlurgen {mwier;ger. Das war etwa auf | zwiscen der Grenze ODesterreit-Ungarns und der Feste : O

in welcher die Verbandlungen staitfanden. Hier liegt das son in der Bergangenheit viel umstrittene russiscæ Gouvernement Choln dem westlicken Bugufer und bier machte die Ukraine Ansprüche auf dieses ganze Gouvernement in einer so nahdrücklichen und hartnäiger Weise geltend, daß die Unterhändler si des Eindrucks nicht erwehren tonnten, an dieser Frage könne und werde der ganze Berirag scheitern, wenn die ukrainischen Ansprüche nicht in weitgehender Weise unterstützt werten Tönnten. Selbstverstandlich sind die teutsckden Interessen an der dort getroffenen Lösung sehr große und wichtige und Haben im Laufe der Verhandlungen au immer die gebührende Vetcnung er- abren; es ist aber nur billig und entspricht unserer bundesfreundli che Gesinnung, anzuerkennen, daß die österreichishen Interessen an der troffenen Lösung und an ihren politischen Folgen die unsrigen noch e heblich übertreffen. Es is deéwecen in diesem Punkic von mir ganz besonderer Sorgfalt so verfabren worden, daß au nit der ringste Anlaß vorliegen fkênnte, in unser Bundesverhältnis, das aud in diesen Verhandlungen. sich jo trefflich bewährt hat, aub nur dew leisesten Schein einer Trübung gelangen zu lassen. Alle Entschließun- gen sind, unr nicht mehr zu sagen, in allervellfkfommerster Ueberein- stimmung zwiscen den beiden berollmähtiaten Delegierten der Mittel- mächte, die an diesen Verhandlungen beteiligt waren, getroffen worden. Es konnte nicht ausbleiben, daß die unmittelar an das Gouverne- meni Cholm angrenzenten Polen sid: z. T. durch bd in ihren Jniteressen verletit fühlten. Die Auswirkun-

ist den Herren ja aus der Tagespresse bekannt. | (

zuwägen, ob ein Scheitern des ufkrainischen Vertrages mi feiner un oeheuren Wichtigkeit sowohl für die Ernährungepolitik, wie für die Strategie und die Gesamtpolitik im Often verantwortet werden Fönnte, falls die ufkfrainishen Ansprüche in dieser Gegend sih nicht zu- rucscchrauden ließen. Die verantwortlichen Regierungen haben die- jenigen Entscheidungen getroffen, die sie pflihtgemäß treffen mußten, und dezen Gründe 1ch Jhnen in Kürze eben darzulegen ich mir er- laubt babe.

Ich glaube, es ist für Sie von Interesse, meine Herren, wenn 1ch Îbnen auszugsweise die wichtige und bedeutsame Rede mit- teile, welche der ö sterreihischeMinisterpräsüdent heute in Wien im Reichsrat halten wird. Sie werden aus dieser Rede er- sehen, daß die österreihisch-ungarische Regierung ebenso wie wir weit davon entfernt ist, die Schwierigkeiten, welche etwa durch die Cholmer Abimnachung des ukrainishen Vertrags hervorgerufen sind, zu unter- (chätßen, sie is im engen Einvernehmen mit uns bestrebt aewesen, die Beschwerden und Klagen, welche eventuell erhoben werden könnten, To- weit als möglich auf ein erträglihes Maß zurückzuführen. Wenn ih kurz einige Säße aus der Rede des Heren von Seidler vortragen darf: Er führt zunächst aus, wie die österreichis{-ungarische Regierung über den ukrainis{hen Vertrag denkt, eine Materie, die bier aud inter- essteren dürfte, und geht dann zu dem wichtigen Punkt des Cholmer Vertrags über. „Bei dem Friedens\{luß mit der Ukraine“, sagt Herr von Seidler, „sind zwei Momente von ganz besonderer Bedeutung. Vor allem ist darauf hinzuweisen, daß lt. Artikel 9 des Friedensvertrags sämtliche Bestimmungen desselben ein unteilbares Ganze bilden. Was in diesem Vertrag der eine Teil an Zugeständnissen gemacht hat, hänat somit davon ab, daß au der andere Teil seine Verpflichtungen erfüllt, Die Verpflichtuno, welche die ukrainishe Volksrepublik über- nommen hat, besteht vor allem darin, daß sie uns ihre Ueberschüsse an landwirtschaftlichen Produkten zur Verfügung stellt. Wir erwarten von dieser Bestimmung des Friedensvertrags eine Erleichterung der Lebenêverhältnisse 1n der Monarchie durch die Lieferung von Getreide und anderen Lebensmitteln aus der Üfraine. Es steht außer Zweifel, daß die in der Ukraine lagernden Getreidevorräte unvergleichlich größer find als das Quantum, welches wir augenblicklich transportieren können. Im Sinne des Friedensvertrages ist die Ukraine verpflichtet, uns und unseren Bundesgenossen diese Ueberschüsse zur Verfügung zu stellen. Die Frage, ob und was wir von der Ukraine an Getreide erbalten, ist somit lediglich eine Frage des Erfassens des Getreides und des Trans- ports. Alle diesbezüglihen Vereinbarungen sind bereits getroffen, und es ist die Hoffnung vorhanden, daß die Lieferungen uns noch im gegenwärtigen Wirtschaftsjahr zugute kommen werden. Die ukrai- nische Republik hat ein wesentliches Interesse daran, uns die angefor- derten Getreidemengen zu liefern, denn im entgegengeseßten Fall würden auch jene Teile des Bündnisvertrags, welche unsere Zugeständ- nisse an die Ufkraine enthalten, binfällig fein. Natürlich dürfen wir dabei nit vergessen, daß aanz Nußland und au die Ukraine von den Krämpfen des Bürgerkrieges gerüttelt werden, und daß die Schwie- rigkeiten des Transports unter diesen Verhältnissen ganz außer- ordentlih große find."

Ic Ubergebe die weiteren Ausfübruncen, da sie zu lana würden, In bezug auf die Cholmer Frage fährt der österreichische Mi- nisterpräsident fort: „Der andere wihtiçe Punkt des Vertrags :\t die Cheolmer Klausel: ron dem Vertreter der ufkrainis{ten Rada- und der K. K. Regierung wurde gestern eine ergänzende interpretièrende (r- klärung zum Friedenévertrag unterfertigt, wona das Cholmey Geu vernement nicht an die ukrainisce Republik fällt, sondern über da: Los seinerzeit durch cine gemisckbte Kommission nah ethnoqrapbisccken Grundsäßen und nach Anhören der Wünsche der Bevölkerung be- stimmt werden soll. Der dicébezüclide Passus lautet:

„Zur Vermeidung von Mißverständnissen bei Auslegung des Punktes 2 des Art. 2 des am 9. Februar in Brest-Litowsk zwischen Deutscland, Oesterreih-Ungarn, Bulgarien und dev Türkei einerseits und der ukrainiscken Volksrepublik anderseits cesclossenen Friedens. vertrags wird festgestellt, daß die im zweiten Absaß dieser Vertrags- bestimmungen vorgesehene gemischte Kommission bei Festseßung der Grenzen nit gebunden ist, die Grenzlinie durch die Orte zu legen, sondern das Recht besißt, auf Grund des Punktes 2 des Artikels 2 des Friedensvertrags die fih aus ethnographisden Verbältnissen und den Wünschen der Bevölkerung ergebenden Grenzen auch östlich der Linie zu führen. Die erwähnte gemishte Kommission wird aus Ver- tretern der vertrag\chließenden Teile und aus Vertretern Polens ge- bildet werden, und es wird jede dieser Parteien eine gleihe Anzahl Delogierte in die Kommission entsenden. Die vertrags{ließenden Teile werden einverständlich bestimmen, in welchem Zeitpunkt diese Koms- mission zusammentreten wird. ine andere Lösung der national um- strittenen Cholmer Frage war nicht möglich, ohne den Frieden zu ver- derben." Soweit die Ausführunaen, die, wie ib vermute, für den Aus\cchuß des hohen Hauses von lebhaftem Interesse sein werden.

Außer dieser Frage, über wele ich mir eben erlaubt habe, ein- qehende Grläuterunaen zu geben, bietet, glaube i, der ufrainische Ver- trag, soweit ich es jeßt übersehen Tann, in seinem politischen Teil keinen Punkt, welcher noch weitere Darleoungen von meiner Seite augen-

blicklich nötig machen würde, Jch bin aber selbstverständlich gern be-

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aus tecbnis ründen voraussichtlic ( el B ten sind aber gern bereit, mit den He zweclmäßigerweise Ueberstichtskari

en die betreffenden Linien f ? j ezragen Interesse hat, | t y ejer Karten die nôöôtige cht verschaffen kann. An sich genügt

jeder Handatlas, um die hier besprodck

Was die Polnlsc mit, der Ukraine betrifft, Bundesgenofsen auêführlich gel Schwierigkeit gewesen, zu den Verhandlungen mit Vertreter zuzuziehen über den Verlauf dies ( die Herren dur die in den Zeitungen veröffentlihten Pi Brest-Litowsker Verhandlungen ja ausreicend unterrichtet worden so wäre keine Schwierigkeit gewesen, die an sid zuaezogenen Herren auch zu den Verhandlungen mit der Ukraine zu berufen. Tatsächlich haben auch gerade auf ufrainischer Seite Bedenken bestanden, für den Frieden mit der Ukraine einen offiziellen Vertreter der polnischen Nation nah Brest-Litowsk zu berufen. Es ist aber nur dem ver- altnismäßig sehr rascken Abschluß der & ein offizieller Gedankfenaustausb avische1 rainern und Poeolen nicht stattgefunden hat. Private Fühlungnahme einzelner Mitglieder der ukrainiscen Delegation mit polnischen Politikern bat, glaube i, stattgefunden. Jch kann darüber etwas ganz Gewisses nit sagen.

Ferner ist die Frage gestellt worden, wie wir denn die Ge - tretdemengen festgestellt baben, die sich noch in UfTrai befinden. Festgestellt i in dieser Beziehung nichts und cs i\ Verhältnissen, wie sie liegen, niht mögli, etmas einze stellen, Wir haben uns bei diesen Dingen auf die Ansicht leuten der Getreidebrande aestüßt, weldæ nach ibren L annehmen, daß in der Uf 10 s müssen, die das ganz Schließung den Dard Ferner haben wir uns auf gation beigegebenen Herren Chrlichkeit gemacht haben, und fe

Bt, welche 1m Norden Nußlar in der Ukraine bestehen. Das Faktu di mit so großen Machtmitteln und mit selchem Nachtruck sich geaen Ukraine gewendet hat, ist zweifellos hauptsächlih neben den politiscken Motiven, die fie getrieben hat, aud daraus zu rersteben, daß die Volsctewikiregierung sid eten dieser Vorräte bemächtigen will, we!lde noch vorbanden find. Es ist darauf bingewiesen worden, daß zeitweise auh in Kiew selbst Mangel geherrs{t hat, das, metne Herren, ist teiw Veweis dafür, daß nicht ta!säblid im Lande noch aroße Vorräte vorhanden find, denn jeder weiß, daß die oroßte Scbwieripfkeit \ckchon in hoorganisierten Ländern wie 3. B. in Deutscbland häufig in der Verteilung liegt, und bei den leider immer noch recht wenig be- [rledgenden Zranéportverbältnifsen, wie sie beute in der Ufraine liegen, werden derartige ErsÆeinungen in no viel sckärferer Weise zutage treten. Also ein Nachweis i} nicht möalid. Anderseits sind aber auch die Transportmittel beschränkt. Wir haben auf Grund der Daten, die uns zur Verfügung standen, ungefähr berechnet, was 1n der Zeit von jeßt bis zur nädsten deutshen Ernte trans- portiert werden kann, und id babe feine einzige Stimme von irgend einer Seite gehört, die es nit für wahrsckecinli oder sier achalten bätte, doß die Mengen, die wir tranéportieren fönnen, tatsählich vor- handen sind. Dafür, daß sie die Sammelpläße kommen, daß sie verladen und hbereingebracht werden können, fann natürlid niemand eine Garantie übernehmen. Es wäre aber bei ter Verpfleaungslage, wie sie nun einmal ist, ein s{uldhaftes Unterlassen jeder Regierung, wenn sie irgend cine Möglichkeit, die Verpflegung zu verbessern, ver- saumen würde.

Es ist ferner darauf hingewiesen worden, es möchte Auskunft gegeben werden, wieweit die Jnterpretation sowohl des Artikels über die tatsählibe AbgrenzunadesCholmer Kreises als aub dérjenigen Erklärungen zu fassen sei, die ib heute bekannt gegeben habe. Ich glaube, \chon aus dem ursprünglichen Artikel war bne weiteres die Frage des Herrn Abg. Groeber, ob au ganze Bezirke unter diefen Vertragsbedingungen vers{oben werden können, zu be- jahben. Jch glaube, nach dem, was ich heute bekannt gegeben habe, diese Frage auch meinerseits unbedingt bejaben zu können. Ebenso möchte ih die Frage bejahen, ob wir beabsitiaen, die Ofkupations- linie vorläufig stehen zu lassen, wo sie stebt. Die Aufreckterbaltung der jeßigen Lfkkupationslinie ist aus zablreiden Gründen, von denen ih nur die seucenpolizeilichen anführen möchte, eine absolute Not- wendigkeit, und auch die Ukraine ist damit einverstanden.

Wenn ih mi nun zu den Ausführungen des Herrn Abg. Seyda

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e, so beziebe ih mi auf das, was ic eben über die Vertretung

[nischen Regierung gesagt babe. Der Herr Abg. Seyda hat den lusdruck gebraut, „mein Wort in Ehren“, es s{iene aber mit der Forderung der ufkrainisben Delegation nach den Grenzen, die ihnen gugebilligt worden sind, dech nicht so zu liegen, wie ic das bier dar- geleat babe. Wenn das eine Insinuatien enthalten foll, daß ih bier amtlich sprebend nit die Wahrheit gesagt babe, so mödte ic diese Insinuation mit aller Schärfe zurückweisen. Jcch habe vorhin bei den historisden Ausfübrungen dargelegt, daß die Ukraine sehr weit-

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gehende territoriale Wünsche an den Tag gelegt hat und in der Aus- legung dessen, was sie noch als Ukraine in Anspru nebmen konnte, außerordentli anspruchsvell war.

Ich kann cine später gestellte Frage des Herrn Abg. Naumann {on jeßt dabin beantworten, daß selbstverständlich die deute Dele- gation, und selbst wenn der Herr Abg. Naumann der deutschen gation diese große politische Unwissenheit zutraut, ganz bestimmt osterreichisb-ungari)de Delegation genau gewußt bat, daß die grenzungsölinie, wie fie gezogen worden ist, auf polnischer Seite \ck1 Bedenken und Widerspruch erregen würde.

Es war die Aufgabe, pflihtgemäß abzuwägen, nach welGer Seit

die deutsden Interessen, wie der Herr Aba. Fisbbeck gesagt h

nach weler Seite hin die großen Interessen des Vierbundes lage und diese Abwägung ist mit größter Sorgfalt getroffen worden. Lttedersclag diejer Sorgfalt kann der Herr Abg. Naumann im zwet Teil des betreffenden Artikels finden, und den Niederschlag kann der Herr Abg. Naumann in der Zusaßbestimmung finden, die ih vorhin verlesen babe, daß die verbündeten Regierungen bestrebt waren, nicht erst, wie der Spektakel in Polen losging, sondern vom ersten Anfang an in dieser Beziehung von der Ukraine Konzessionen zu erlangen, soweit solche eben mit dem Zustandekommen des Vertrags noh ver- einbar waren. Das kann i hier ganz objektiv versidern: Die An- [Oaeung als seien die Ufrainer wie bescheidene Knaben gekommen, enen wir Provinz auf Provinz aufdrängten, ist eine absolute Fiktion. (8 ol seiten des Herrn Abgeordneten Seyda auch die Frage riah Wilna gestellt roorden und ebenso vón zwei Seiten, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, die Frage na eventuellen Grenzberiti- gungen im Westen und heutigen Polen, Diese Fragen haben [ih nechz

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