1918 / 46 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Feb 1918 18:00:01 GMT) scan diff

Fiauláands dier die rufsis@en Truppen. pi Þ betreffenden Mi&tn batten kre LSnsist Ee ton as ea anteren fei eine Antwort bisher ni&t gegebeu worden. Fe Regiernng Babe bie ni&hkeit eines fricdliSeu Zerglelhes auf

ind der vollen Seibi!ändigkett Finnkands unterfu@t und am 4. Sebruar den fiautsden Gesandten in StoZholm ersuH!, dies seiner Regierung mitzuteilen. Am 14. Februar habe die finnts&e Me gierung 6 Wasa geantwortet, der Vermittlungerorslag der s{chweoisFen Negicrang fei unanrehuibar und Waffenzuhe unmögli. Die ‘Regterung mabfse bedauern, daf jede Möglchfkeit ciner frizdliéen Beilegurg mitvin aa3geshiofsen sei. Die Negierung sei tudessen üderzergt, daß der Ver- mitilung8gedanke n'cht aufgegeden werden dürfe. Die iwezdisch2 NRe- gierung sei fortwäßrend berett, ihre Dienste zu diesem ZweFcke zur Ver- tägung zu sieTen. Betreffend die Maßnahmen cuf den Alands- iris eln hod der Minifterpräfident hervor, daß die Regierung in diejer SaZe ibr Avgenmeik darauf geriYtet hade, Gewaittaten und Blutcergießen auf Zand zu verhindern und die Siherbeit der ‘Blêrder au Leben und Gigentum zu gewährleisten, dabei aber ten politischen Fragen der InselgrvÞpe in kciner Weise zu prätudizieren. Die Austfi@ten auf etnea Verglei \chienen gut, seten aber spâter rerdunfelt du: die Ankurft uud das Eingre:fen riges finnischen Sp ykoi p3, weles die „größten Sähwierig- Telien fúr eine Vereinbarung gemaSt hätt2, Die Negierung 4A lóre Bemühungen fort, die Zlandéinseln urd ihre Bevölkerung vor erneuten Lebden zu sGügen und eine Einiguvg zwi)chen den ?äwpfenden Vaiteien ¡ustarite zu Pbrirgen über einc Mäumurg der Inselgrupp- urter Sicherung, daß sie in Zukanft außerhalb der Kriegseretgn ff- geftellt werde. Nach beute füh eingelaufenen NachriŸYten seine eine WBenduyg zur Besseren eirg-treten zu sein, und in diesem Augenblick Teftáadea Hoffnungen auf baldige befciedigende Lung.

i Der Führer der Nechien Lindman forderte ein ent- schiedenes C intreten Schwedens zugunsten Finnlands, das dur eine 400 gadrige Gemeinschast mit Shwcden verbunden sei, während er Nechtssozialist Branting von der Regierung die Wahrung der unbcdinuten Neutralität verlanate, und der Führer ber radikalen Sozialiñten Wennersiröm erklärte, das chwedishe Volk ‘wolle keinesfalls in den Krieg hineingezogen werden. Hamilton (libera!) meinte, die Er!färung der Negierung über die sianländische Frage slimme mit deu Anschauungen der Hauptmaßie des shwedishen Volks lüiberein.

Schweiz.

__ Die „Union Hellänique“ in der Schweiz ricziet nack errier Meldung des „Wolffschen Telegrophenbiir 03“ E, Auf: ruf an das Shweizer Volk und alle anderen Neutralen gegen die erzwungene Kriegsveteiligung Griechen- ands, die nur die Opferung eincs weiteren kleinen Volkes bedeute. Sie befireilet denjenigen, die nur mit Hilfe des Nus- lands augenbiicklich Griechenland in Händen haben, jedes Necht, namens des griechischen Volkes zu sprechen, seine Geschide zu leiten und ihm den Krieg aufzuzwingen. ;

UAfien.

Nach einer Melbung der Petersburger Telegrapbenagenlur über die Lage in der Mandschurei erden O Gerichte, wonach die Sowjeis cixe Abteilung von 2000 Freiwilligen in «Fr kutsf gedildct bätten, die fich aus militärishen Gefangenen in E Uniformen n und mit chinesischen Truppen in der Mandschurei ein Gefecht gehabt haben jollen, von den erwähnten Sowjets für vollkommen unwagzr erklärt. Alle Abteilungen hätten zusammen mit dem Sowjet von Charbin die Mandschurei geräumt. Die Mandschurei sei ein Lager der Gegenrevolutionäre, die si auf chinesische Bajonette flüßten, Jafolge eines übelwollenden Berichts neige bie chinefishe Bevölderung dazu, die japanische Verwaltung in Tfingtau als eine Beseßung zu betrachten. Die japanische Prefe bestätige, daß Japan ents{lofjen sei, das Gebtet nah bem Kriege an China zurückzugeben. Die Verwaltung in a verfolge den Zweck, die Lage der Eingeborenen zu

KricgEnachrichten, Berlin, 21. Februar, Abends. (W. T. V.) Der Vormarsch im Often dauert an, Deutsche Truppen

find in Minsk eingerüdckt. Von den anderen Kriegsscchaupläßzen uis Neues,

GBroßes Hauptquartier, 22, Februar. (W., T. B.) L Weftlicher Kriegsschaupkag. E Zn einzelnen Abschnitten Artillerie- und Minenwerfer- N e Nas An ber LVahn 2 pern—Noulers wude eine englis Feld liber- rumpelt und gefangen. O idi as

In den lezten 3 Tagen wurden im Lufikampf und von der Erde aus 24 feindlihe Flugzeuge und 2 X bdallone abgeschossen. E, E

ODesilicher Kriegss\chauplagy. A Heeresgruppe Ei§horn. _JIn Efiland wurde Hapsal genommen. Das 1, Esten regiment hat sich dem deutschen Kommando unterstellt. E on Livland stießen unsere Kolonnen über Ronneburg, 2Bolmar und Spandau hinaus vor. l S dem Me O sind unsere Truppen in ezyca eingerückt. Von dort stießen sie bis Liz vor, Minsk wurde besegzt. B O

E E Linsingen. ei Unterstüzung der Ukraine in ihrem Befreiungskampfe wurden Fortschritte erziell. In Nowo ad A gupfe mr die Verbindung mit úfrainifhen Abteilungen aufgenommen.

Andere Kolonnen marsHieren auf Dubno.

Der Erfte Generalquartierraeiste:. Ludendorff.

Desterreihish-ungarisher Bericht. E E E (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: uf der Ho flä T1 ftlid Yetileritämp V O fläche von Asiago und ösilih der Brenta ruppen ber Heeresgruppe Linsfi ind i reiteren Vorrücken und haben Mois e E Der Chef des Generalstabes.

L E

__ _Inns3bruck, 21. Februar. '(W. T. B.) Gektern nach- mitiag überflogen vier feindliche Flieger, ein großes, mit Masczinengeioehr au3gerufletes Kampfilugzeug und drei Bombenträger, von Süden kommend, die Stadt JInnsbruck. Es wurden ungefähr acht leichtere Vomben im Gewicht von 10 bis 25 Kilogramm abgeworsen, darunter drei Brandbomben. Dieselben erxplodierten und richteten an verschiedenen Siellen der Stadt leichteren Sach- schaden an. Leider hat der Angriff auch Opfer gefordert. Eine Frau wurde getötet, zwei Personen wurden erheblich und mehrere leichter verleßt. Der Kampfflieger ging bis auf 300 m herunter und beshoß aus5 dieser aeringen Höhe wei glülicher- weise leerstehende Malteser-Verwundetenzüge mit Maschinen- gewehrfeuer, eine Handlung, bie von den angeblich für Kultur und Menschlichkeit kämpfenden Feinden tros der bekanntlich weithin sichtbaren Bezeihnung auf dem Dache solcher Züge mit dem Erfolg durchgeführt wurde, daß mehrere Geschosse die Dächer der Wagen durhbohßrten.

Bulgarischer Berict.

Sofia, 21. Februar. (L. T. B.) Generalftabsbericht vom 20. Februar. t,

Mazedonische Front: Westlih vom Ojridasee zer- streute unsere Artillerie mehrere Gruppen franzöfischer Infanterie. An cinigen Stellen im Cernabogen und am Dobropolje Furze gFeuerüberfälle. Jn der Moglenagegend und an beiden Wardarufern das gewöhnliche Artilleriefeuer. Jm unteren Strumatale lebhafte Tätigkeit unserer Aufklärer.

Dobrudschafront;, Waffenstillstand.

Der Krieg zur See.

Berlin, 21. Februar. (W. T. B.) Jm Monat Zanuar sind durch kriegerische Maßnahmen der Mittelmächte insgesamt 632000 Br.-N -T. des für unsere Feinde nußbaren Handelsschiffsraums vernichtei worden. Damit beläuft sich das Ergebnis des ersten Jahres uneingeschränkten U-Bootfïtrieges auf 9590000 Or D. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Berlin, 21. Februar. (W. T. B.) Der unermüblichen Tätigkeit unserer U-Boote fielen an der englischen West- küsie leßthin fünf Dampfer und zwei Segler zum Opfer, darunter der bewaffnete englische Dampfer „Mexico C it y“ (5078 Brutto-Register-Tonnen), der enalishe Dampfer „S ophie“ und ein etwa 5000 Brutto-Register-:Tonaen großer Dampfer, anscheinend vom Einkbeitaiyp. Die beiden Segler waren Zweimasischoner, der eine englischer, der andere s gösisher Nationalität, leßterer namens „Marie Madeleine“. Eins der U-Boote hat außerdem zrotëf oe enge (Ge Bramibamy fer aur lertetreffer eshädigt.

er Chef des Admiralstabes der Marine.

Amsterdam, 21. Februar. (W. T. B.) Reuter meldet aus Paris: Der Dampfer „Dives“ ist am 1. Februar zwischen Marseille und Bougie torpediert worden; Untersee- boote wurden nicht gesehen. Es waren 339 Passagiere an Borb, darunter 301 Militärpersonen und 55 Seeleute. 110 Personen werden vermißt.

Notterdam, 21. Februar. (W, T. B) „Maasbode“ meldet: Der französische Dampfer ySaint:-Andró“ (5764 Br.- Neg «To.) wurde durch einen Zusammenstoß {wer beschädigt. Der griechische Dampfer „Theodora“ (2899 Br.-Neg.-To.) und der Segler „Western Belle“ (1018 Br.-Reg.-To ) sind esunken. Der Segler „Logan“ (95ò Br.-Neg.-To ) ist wrack. Der Segler „George Ewart“ (171 Br.-Neg.-To) und der Segler „Foster“ (841 Br.-Neg -To.) sind gesuvken. Der amerikanische Dampfer „Was p“ (566 Br.-Reg.-To.) wurde von der Besazung in brennencem Zustande verlassen. Der Dampfer „DHungerford“ (englisch 5811 Br.-Neg.-To.) ist einsilih b-schädigt. Die französishen Dampfer Auhitas n I D) und „Bouvet“ (1147 Br.-Reg.-To.) sind

Parlamentarische Nachrichten.

Der Hauptausschuß des Neihstags hat gestern namittag den Friedensvertrag id de Ea schen Volksrepublik sowie auch den Zusaßzvertrag angenommen,

Aust und WissensÄaft.

Die Galerie Eduard SHultc eröffnet am 23, Februar eine umfangreige Gedä@tnisauefiellung des vor Jabresfrist îu Karlörube L Oenen Land|\chafts- und Martnemalers Professors Dr. Gustcy

Sönleber, die Werke aus allen Sthaffersabschnitten des Meisters enthärt. Bou Interxefse isi ferner bejorders noch eine Sammlung vhn etiva 25 B!ldnifsen der Hauptvertreter der vaishiedenen Naticnen auf er Fuiedensk'onferenz in Bresi-Litowsk sowie eine Darstellung der Hauptsigurg, die Frig Reusing-Düfseldorf auf Einladung des Ptinzeu Leopoid von Bayern rah dem Leben malte, Weiteze Werke

D, e Küstner, Carl Seiler und Willy Tiedjen, särttl:ch in

Theater und Mu*tik,

Im Köntglihßen Opernhause wird ( ;

„Hänel und Gretel“ mit den Damen Goege, Engel Birkenfiram!

bon Scheele-Müller, Mcaherr, Herwig uvd Herrn Bahmann in deu

O atiante Vat Ae T R altomine „Die Puppenfee“ , In e i e h

licht id an. 4 rjonal des Königlichen Balletis beihäftigt ist,

m ntalihen SchWGauspielhause wir 7 U von Wessina® tn der gewohnten Béleuuna E ae

T, Im Friedri WilhelmstädtisGen The Donnerttag, den 7. März, Nachmittags 3 übe 4 N A Untersftügungskasse des Theatcrs cine Aufführung des Sing- \p'els „Das Dreimäderlbavs* statt. Die Hauptpaitien find mit den ersten K äften besezt, Sulia Culp wird ia dex Gesel\ckaftssjene des zweiten Atte3 cinige SSubertlieder fingen, Im. DeutsGen Opernbause wird Eucen d'Alberts Oper sein. Direktor Hartmann)

Das W.rk wird in einer Neufafsung (Leitung:

„Nebesketten*, Text von Rudolf Lothar, die nächste Neuheit Aufang Wiärz zum erften Male aufgeführt werden,

Wanntigfaltiges®.

Tia Pier usigunogsiaale det Adbge9rducicubausse

geilecn vormittag, wie ,W. T. B.* berichtet, in Gegenwart cis Kaiserlichen und Königlihea Hoheit der Frau Ïdrer prinzessin, as Verbeteiin Ihrer Moaj.siät der Kaiseri don Königin, und einer aroßen Zahl von Ebreogüsten : Vertreterr Ls Obverpräfidiurns der Provinz Bianvenburg, des Staats! k: eizen des Inntrn, des Minisficiiums für Landwirtschaft, des D vies des des Innern, des Kriegsercäbrung9amts, des Retawirtigig amit, ter Neglerung tin Potetdam, der Deutschen 6 ie woirtschaftsgeselsckaît, der Lanowtrtsckafiskammer der P T Pommern, der LandwirischaftliGen HoSschule, dez Oberkómat edin in den Iarken, der deuten Veieine bom Noten Kreuz und V ireterianen zahlreicher Frauenverbände und Veieine, der (C a Deutsche Landfrauentag der Zentrale der deuts,

Landfrauen, einer Orgarifation, die über zwet Millionen L e frauen umfaßt, mit einer Ansprache der erften Verfitzenden jr Gräfin von Schwerin-Löw!8, eröfaet, Nath Begrüßune der Frau Kronpriozessin und Dankesworien füc die Vertret-. der hohen Stuaiëbehörden fühite d'e Rednertn etwa föltendis aus: „Die Z-ntrale der deuten Landbf-au-n, dle beute pur criten Male a!s folie in die Erscewuung tritt und eine in fi festufammengesh!ofsene Organisaiton von Million-n von Landfraye; darst: lit, will diesen Opierfinn des Pflicht- und Verantwortunçe. gefübls der deuten Lanbirauen na jeder Rihiurg zu pflegen unh ¿u fördern bemüht sela uad das SyraWrohr der iämtii&en auf de

Larve arbetienden Frauenverbände darstellen, die, hier im dite vereirt, sh cls Sroestern eines großen geuieinsawen Vaterlantez fühlen. Au würde tas der exite Kriegsgcwinin fein, den h deutfchea Landfrauen zu verbuchea hätten, wenn uns die enîrale D einer Sitte der Civigkeit würde, die in alen thren Beftrebunzen und ihrem Wollen die Mehrung deuis@er Größe, Stärke und Deuish!apdz Stoßkraft bezweckt; tch darf Ste darum wobl bitten, in dem Nuger bli, wo wir deutschen Lanbfrauen uns wit Leib und Se-le dem Batei lande zu dienen verschreiben, unfcren Gefühlen der Treue und Hingebung an unfer Kaiserhaus Ausdr"ck ¡u geben, tadein Sie mit mir in tem Nuf einft.mmen: Seine Majestät urser Allergaädigiter Kaiser, Ihre Majtesiät vnseze Allergnädigste Kaiserin und Ihre Foiserlide Hoheii die Frau Kronprinzeisin, fle leben hcch!* An Ihre Majes1ät die Katserin und Königin wurze folgendes Telegramm abgesandt: „Ja ttefernfier Zeit, die Deuischlands Daseiuz, lampf tan erster Linie von den Erträgen der Landwirtschaft abhängig macht, find erneut deutf&ec Landfrauen vereint, um sür die ärbeit auf der heimisGen Echole Ermutigung und Anregung zu \{öpfen. Die neu, gegründ.te Zen?rale der deutschen Landfrauen, welde heute ihren ersten Landfrauentag abhâit und in ihrer Organisation Millionen von deutsden Landfraueu umfaßt, gedentt in tteffter Dankbarkeit deg warmen Verftändnisses, welches Euer VMojestät ibren PA ten und ibrem Sixeben entgegen bringen, und biilen Guer Majenät die Ver, siéerung entgegennehmen zu woßen, daß auch Fe cs an Opfersinn nicht fehlen lassen wollcn, um an threm Teil mitzvheifen, den heiß ersehnten deutichen Frieden zu e1ftreiten.*

Ein Reichsaus\chuß für HeldengedäcGtnisebkrung ist „W. T. § zufeïlge in dem Hilfsbund „Metn Deutschland* (Berlin V. 8) in der Bildung begriffen. Er stellt sch als Auf „abe, die H-leengräber im Autlande dauernd ¿u erhalten und zu s@müdcken, und will weiter uubemittelien nächsten Argehörigen dér Gefallenen nah dem Kitege die Möglichkeit des Besuches der Ruhe: stätten versGaffen. Zur Durtführung dieses Nlanes stiftete der Fabrikbeiiper Arno Nein in Berlin-Wilmersdorf anläßl-ch bes ersten Friedeues{lusses dea ersten Grundfteck in Höhe von funfundzwanzig- tauszad Mart.

(Fortsegung des Nichiamilichen in der Ersten Beilage.)

Dheater.

; Houiglihe Schauspiele. Sonnab.: Opernhaus. 53. Dauer tjugSvorielung Dienst- und Fr-ipläße sind aufgehoben. Häusel uad Gretel. Märcenspiel in pri Bildeas bon Engelbert Humperdinck. Text von Adelheid Wette. Mustkalishe L itung: Herr Kap-llmetiiter Dr. Besl. ESpiellei!ung- Herr Bachmar n. Hierauf : Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet. divertissement von Haßreiter und Eaul. Mußk von Joseph Bayer, Mosikaltidte Leitung: Herx Kapelmecister Dr. Beol, Sjeuildhe E Herr Bu:wig. Anfang 74 Uhr, hauspielbaus. 54, Daverbezugévorstelluna, ODienst- und Fretpläge sind aufaeboben. Die Vraut vou Messina oder Die feindlicheu Vrüder. Etn KTrauerzptel mt1 Chôien in bier Aen von Schiller. Spielteitung: Herr Dr. Bruck. Anfang

Sonniag: Opernbaous, 54, Douerb-zugs8vorstellung. Dienst und Freipläge sind aurgehoben. Die Legeude von dev heiligen Elisabeth, Bon Frarz Liszt, Dichtung von Otio Moquette N dargestellt in einem Vorspiel vpnd vier Bildern, Aufang

Schauspielhaus, Nacnittags: 1792. Kartenreservesap. Auf Allerböcbsten Befehl: Borsteluna für die ürie 6-Acbeiterscha| Die Tante aus Sparta. Anfang 24 Uhr. (Ueber sämtliche Pläge ist bereits vefügt.) Abeuds: 55. Dauerbezugöveorstellung. Dienst- und Freiplüge au age Die aue aus Sparta. ne

r en voa ohannes Wiegand. Optelleitung: Derr Dr: ven Maso - Unfäna fb S

Familiennacchrihteu.,

Verlobt: Frl. Clara Benckisexr mit Hen. Leutaaut a. D, Wilheltt Frhro. Holzshuher von Harrlah (Thundorf i. Unterfrankzu— Karlsruhe).

Verehelicht: Hr. Oberregieruncsrat Wolf von Wolf mkt Fil.

anua TisFer (Schloß Breitenfeide i. Pomm. Dresden). r. Dr, jur, Jürgen von Heyden, Graf von Cartlow mit Frl. Agues-Anna Wagner (Talsen, Kurk.).

Geboren: Eine Tochter: Hrn. Frhrn. von Danckeïman (ZieveriŸ bei Bergheim, Erft). DEL VIIe, Pon, an Gestorben: Hr. Major a: D. Curt hon Sydow (Baden- Baden). Or. Riitwelher a, D.,, Kammerherr Oito von Rappard u C S an Dopsganen geb. R L q

bi ult SOnke j en}. . «i or « Ve Y/' Böhlen (Dresden). aujen), =- Fel. Anna bon De

Verantwortli#er S&riftleiter: Direktor Dr. T y r o l, Charlottenbur. Verantwortlich) für ven Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnungsrat P engering in Berlin Verlag der Geschäftsstelle (Menger in g) in Berlin. Drud der Norddeutschen Bucbdruckerei und Verlagsanstalt, Barlin, Wilhelmstroßs 32. L

tFilnf Beilagen

(ein[Fließlich WarenzeiWenbeilage Nr. 15):

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.

u 46-

Berlin, Freitag, den 22. Februar

918,

T

Parlamentsberiht.

Deutscher Reichstag. 130, Sißgung vom 20. Februar 1918. Nachträàgqg.

Die Reden des Staatssekretärs des Auswärtigen ‘Amtes o pon Kühlmann und des Staatssekretärs des Jnnern, Zinatóministers Wallraf, die gestern wegen verspäteten éngangs der Stenogramme nit verößfentlicht werden mten, lauten wie folgt:

Der Staatssekretär Dr. von Kühlmann sagte:

Die Vorlage, welche die verbündeten Regierungen Jhnen heute zur g.ratung und Beschlußfassung unterbreiten, betrifft den ersten Frie- wésbluß in diesem gewaltigsten der Kriege aller Zeiten. Es ist der «iodenóvertrag zwischen Deutschland und feinen Verbündeten einer- 6 und der ufkrainishen Volksrepublik andererseits. Die Ver- ndlungen in Brest-Litowsk haben seit der Weihnahtspause dur é Auftreten einer offiziellen ukrainishen Friedensmission unter Führung des Ministers Holubowitsh einen neuen Charakter ange- ummen, Schon bei den Waffenstillstandsverhandlungen und in der ten Hälfte der Besprehungen der russis&en Kommission war ein utreter der ukrainischen Volksrepublik zugegen. Er trat aber weniger rvor, Sobald die Mission Holubowitsch offiziell sich in Fühlung rit uns geseßt hatte, begannen mit ihm die Verhandlungen über die Méglikeit, mit der ufrainisden Volksrepublik ein friedlihes Ver- kiltnis herzustellen.

Die ukrainishe Volksrepublik ift eiw junges Staatswesen. Sie ist ins jener Gebilde, welhe auf dem Boden des ehemaligen russischen faiserreihs entstanden sind, nahdem dieser morsbe und mit der é4uld an der Entfesselung dieses Krieges belastete Bau unter dem Gih der deutschen Armee zusammengebrohen war. Jch glaube, es st niht zuviel gesagt, wenn ich behaupte, daß nebst dem Großrussen- m, das seinen Schwerpunkt in Moskau und in Petersburg hat, der linrussise ukrainische Volksstamm cines der stärksten und vitalsten Flmente ist, aus denen das russische Reich si zusammengeseßt hat, und es wird jeden Beobachter mit Erstaunen erfüllt haben, wie rasch jr Gedanke des nationalen Selbstbewußtseins in dieser Volks- publik um sich gegriffen hat, und wie stark bei der verhältnismäßigen dugend dieses Staates die Begeisterung und der Opfermut für den frainishen Gedanken bereits in die Erscheinung getreten sind. Die lfraine, welche, allgemein gesprochen, das gesamte südlihe Rußland infaßt, birgt innerhalb ihrer natürliden ethnographishen Grenzen {wohl die reisten Agrikulturbezirke des ehemaligen russischen Kaiser- idé, als auch in bezug auf Bodenschäßte, Kohlen- und Eisenlager, hren Reichtum und Mächtigkeit nur zum Teil bekannt und er- {lossen ist. Auch vielversprehende Ansäße einer eigenen Jndustrie \nden sich innerhalb der Grenzen der ukrainis{hen Volksrepublik.

Die konstituierenden Urkunden finden sich in der Druksache, die im hohen Hause zugegangen ist. Diese konstituierenden Urkunden nd die Beschlüsse der Zentralrada, der bis vor kurzem allgemein und uéshließglih anerkannten Vertretung der ukrainischen Volksrepublik.

Vie 1ch mir an anderer Stelle, im Aus\{uß, auszuführen er- ubt habe, bestanden zwischen der großrussishen Vertretung der Bol- sewiki in Petersburg und den Vertretern der ukrainishen Volks- publik freund\schaftliche Beziehungen, solange Herr Troßki annehmen bmnte, die ukrainische Volksrepublik werde ihre politishe Nichtlinie wsdließlih nah den Interessen des Petersburger Kabinetts einrichten. Uz aber die ufrainischen Abgesandten klar erkannten, daß das Peters- ger Kabinett keine aufrichtige Friedenspolitik verfolge (hört! hört! dts), begannen sih die Wege der beiden Delegationen zu trennen. Ann die Ufkrainer standen auf dem Standpunkt: dieser Krieg ist ein Meg, der uns vom Zaristnus aufgedrungen worden ist: wir wollen l leiner Weise für die Sünden des Zarismus und seine politische Be- ügung verantwortlih sein: unser Volk will dem Frieden, und wir den auf dem gradesten und kürzesten Wege den Wunsch unseres Vlkes nah Frieden zu erfüllen versuchen.

Die Verhandlungen waren nicht ganz leiht. Wie die meisten der- tigen jungen Völker, bei welchen die nationalen Jdeale und die natio- len Wünsche nicht frei von Ueberschwang sind, stellten die Vertreter t ufrainischen Volksrepublik territoriale Forderungen, welche shwer erfüllen waren, Die Abgrenzung innerhalb Nußlands selbst mußte inem späteren Zeitpunkt und der Auseinanderseßung mit der dann am Ader befindlichen russischen Regierung anheimgegeben werden. Für ins fam lediglich in Betracht, nah Westen zu die Grenzen des neuen Saatswesens zu bestimmen. Von allen Punkten des Vertrages hat enige über die Westgrenze, insbesondere in Polen, die meiste Be- tung gefunden und bei den Polen auch die lebhafteste Kritik erfahren,

Gs wäre irrtümlih, anzunehmen, daß die mit der Beratung und n Abschluß dieses Vertrages betrauten Staatsmänner si der em- lneidenden Wichtigkeit der betreffenden Bestimmungen nicht bewußt wesen wären. Jch brauche nit darauf hinzuweisen, daß, so [chwer- je die betreffenden Interessen für uns \ind, sie für die mit uns “eundete Donaumonarchie noch ganz erheblih s{werwiegender sind. de Uns sind es in erster Linie Interessen außenpolitischer Natur, die Vurh berührt werden; bei ihnen sind es vitale Interessen außenpoli- “her Natur und folgensckwere Interessen innerpolitischer Natur, 4 durh diese Frage berührt werden mußten. Daß der Abschluß {o

“0gt ist, wie er erfolgt ist, entsprang der Erwartung, welche auch der “Unisterprästdent von Seidler gestern in Wien in seiner Rede im “idérat geltend gemacht hat, daß nah Lage der Verhandlungen die | fürbtung gerechtfertigt war, ein weiteres Zurückschrauben

i e ainlfGan Ansprüche ander Cholmer Grenze

s das Scheitern des Vertrages zur Folge gehabt haben. (Hört,

t! rechts, Zurufe. Glocke des Präsidenten.)

i Diese Beranwortung konnten weder Graf (Sgernin noch ih auf

nehmen. J bin überzeugt, daß die erdrüdendè Mehrheit des

P Ta

matish wichtigen Friedens einer solchen Erwägung auf das schärfste und ih glaube mit Necht mißbilligt hätte. (Sehr richtig! rets.) Daß wir die polnishen Belanae, das Interesse einer objektiv gerechten völkishen Abgrenzung, auch damals {on im hohen Grade im Auge gehabt haben, ergibt sih aus der Fassung der eins{lägigen Bestim- mung, inébesondere aus der Tatsache, daß die Grenzlinie nur mit Hilfe einiger Punkte im allgemeinen festgelegt wurde, die Ziehung der Grenze im einzelnen einer kommissarishen Untersuchung vorbehalten war. Wie die Herren aus den gestern in Wien gemachten Mittei- lungen entnommen haben, haben erneute Verhandlungen, welche die österreihis{-ungarishe Regierung im Einvernehmen mit der deutschen Negierung mit den Ukrainern geführt hat, das Ergebnis gezeitigt, daß der Paragraph über die endgültige Festlegung der Linie noch in erheb- lich ausgedehnterer Weise interpretiert werden kann, so daß die ethno- graphisch gegebene Lage und die Wünsche der Bevölkerung im weitest- gehenden Maße Berücksichtigung finden können, auch indem über die an sih als Leitlinie gegebenen Punkte hinausgegangen werden kann. Da bei der hierfür in Aussicht genommenen Kommission außer den Verbündeten auch Polen durch Abgesandte vertreten sein wird, scheint mir im Nahmen des Möglichen alles getan worden zu sein, um eine gerehte, den völfiswen Verhältnissen entsprewende Abgrenzung der dortigen Gegend zu errcihen. Es mag die Frage auftauhen, warum denn die ukrainishe Delegation bei den Brester Verhandlungen weit- gehende Ansprüche stellte und jeßt im Laufe weiterer Besprechungen hiervon das cine oder andere nadgelassen habe. Die Motive im ein- zelnen sind natürlih \ckchwer zu bestimmen. Jedenfalls beweist der Vorgang, daß das unablässige Bestreben der Mittelmächte, in dieser Beziehung gerechte Wünsche zu erfüllen, am Werke geblieben ist. Die uktrainishe Delegation hat wahrsc{einlih auch aus dem Laufe der Er- eignisse, aus der persönlihen Berührung mit der Atmosphäre der Hauptstädte es befinden sich ukrainishe Delegierte sowohl in Wien wie in Berlin die Ueberzeugung ge\{chopft, daß eben eine Pflege auf- richtigen und herzlichen Verhältnisses zu den Mittelmächten auch mit einigen territorialen Opfern an dieser heißumstrittenen Grenze nicht zu teuer erkauft sein würde. Daß die Cholmer Grenze einen wesent» lichen und viel umstrittenen Bestandteil des Vertrages bildet, legt die Gefahr nahe, daß die Besprehung über den ukrainishen Friedens- vertrag sih zu einer allgemeinen Diskussion ‘der polnischen Politik erweitere. Wenn ih einem Wunsche Ausdruck geben darf, so möchte ih dies nit als erwünscht bezeihnen. Jch glaube, daß zahlreiche Gelegenheiten sh noch bieten werden, Gelegenheiten, bei denen eine Beleuchtung und Besprechung der mit der polnischen Frage zusammen- hängenden Zukunftsprobleme unumgänglih notwendig wird, und 1ich fürchte, daß, wenn wir in die allgemeine Besprehung der polnischen Frage aus diesem Anlaß eintreten, die Debatte über das Maß dessen hinaus si erstrecken könnte, was mit der Erledigung der Vorlage über den ukrainishen Friedensvertrag unmittelbar zusammenhängt.

Neben den politischen Motiven, die aus dem Gebiet der hohen Politik stammen, hat auch die Erwägung bei dem Entshluß zum Vollzug dieses Vertrages mitgewirkt, daß die Ukraine, wie glaub- würdig angenommen wivd, auh jeßt noch nach so langem Kriege wesentlihe Vorräte sowohl an Brotgetreide als an Futtermitteln besißt, welche sie zum Teil abzugeben in der Lage ist. Sowohl für uns, wie in noch erhöhtem Grade für die österreihish-ungarische Monarchie ist die Herstellung eines geordneten Handelsverkehrs mit der Ukraine der Austausch der dort vorhandenen Ueberschüsse an Ge- treide, Futtermitteln und Rohstoffen gegen bei uns und in ODester- reih vorhandene Industrieprodukte ein ganz wesentliches Interesse. Dieses Interesse mird, wie ja auh in den Kundmachungen der beiden Regierungen bereits verlautbart ist, im Einvernehmen mit der ufkrai- nishen Negierung dazu führen, daß die Erleichterung insbesondere des Bahnverkehrs Gegenstand gemeinsamen Studiums und gemein- famer Maßregeln bilden wird.

Auf den rechtlihen und handelspolitishen Teil des ukrainischen Friedens möchte ih hier im einzelnen niht näher eingehen. Diese Gegenstände eignen sih ihrer Natur nah in erster Linie nur zur fommissarisden Beratung von sachverständigen Kommissaren. Jh glaube aber fo viel sagen zu können, daß in diesem ersten Vertrage, dem eine gewisse vorbildlihe Bedeutung und Wichtigkeit zukommt, da erfahrungsgemäß im diplomatishen Leben einmal vorliegende Abmachungen doch mchr oder minder auch bei späteren Vorgängen als Grundlagen dienen, die Wiederherstellung der Rechtsbeziehungen in dem Umfange , vollkommen gewährleistet ist, den wir brauchen, um mit diesem wichtigen Teil des ehemaligen russischen Kaiserreiches in vollkommener Rechtssicherheit sowohl diplomatisch-konsularisch als bandelspolitisch verkehren zu können. Auch die handel8politishen Ab- machungen bieten, soweit ich bisher Stimmen aus Jnteressenten- freisen vernehmen konnte, diejenige Gewähr, welche notwendig ist, um einen gesunden Handel wieder aufleben zu lassen, sobald die Schwierigkeiten, die jeßt noch in den politishen Verhältnissen ge- geben sind, dies zulassen.

Vielfach klang bei den Kritiken, die an dem Abschluß des ukrai- nischen Vertrages geübt worden sind, ein Unterton durch, als sei der Abschluß des Vertrages mit der Ukraine geeignet gewesen, den Ab- {luß des Friedens mit der bolshewistishen Regierung in Peters- burg zu beeinträchtigen oder zu gefährden. Jch kann auf Grund der doch immerhin genauen Einsicht, die ih durch die wochenlangen täg- lihen Verhandlungen gewonnen habe, das hohe Haus versichern, daß dics absolut nicht der Fall ist. Wenn es überhaupt ein Mittel gab, Herrn Troßki zur Unterzeichnung eines befriedigenden Friedensver- trages zu vermögen, so war cs gerade die vollzogene Tatsache der Unterzeichnung des ukrainishen Friedens, und ih halte den Abschluß diescs Friedens auch heute noh für ein wihtiges Hilfsmittel, um auch mit der Trobkischen Regierung zu einem für beide Teile erträglichen Abschluß zu gelangen.

Dies bringt mich auf die Verhandlungen mit den Großrussen, welde neben ben ufrainischen Verhandlungen hergegangen sind und, wie diesem hohen Hause bekannt ist, zu der einseitigen Erklärung des Herrn Troßkki geführt haben, die, wenn äuh in verschleierter

Auffassungen und die Ereignisse, welhe sih an diesen Abbruh ge- knüpft haben, find diesem hohen Hause genügend bekannt. Jch glaube, ih kann mich aber bei dem historischen Rüdblick sehr kurz fassen, denn mittlerweile find neue Vorgänge eingetreten, welhe für die Be- ziehungen zu Großrußland, soweit es durch das bolshewistishe Ka- binett vertreten ist, von immerhin erbeblidem Einflusse sein dürften. Auf das erneute Vorgeben der deutschen Heere, ein Vorgehen, über dessen Einzelhbeitén die rren durch den Heeresbericht unterrichtet sind, hat gestern das Volkskommissariat von Petersburg einen Funk- spruch an die Regierung des Deutschen Reiches gerichtet, welter nah einem einleitenden Passus über die Bebandlung des Waffenstillstands- vertrages sagt:

Der Rat der Volkékommissare sieht sih veranlaßt, in Anbe- trat der geschaffenen Lage fein Einverständnis zu erklären, den Frieden unter den Bedingungen zu unterzeihnen, welhe von den Delegationen des Vierbundes in Brest-Litowsk gestellt wurden. (Hört, hört! rechts und links.) Der Rat der Volkskommissare er- klärt, daß dié Antwort auf die von der deutshen Regierung ge- stellten genauen Bedingungen unverzüglih gegeben werden wird. (Bewegung.)

Diese durh Funkspruch ergangene Mitteilung stellt nah den Erfahrungen, die wir mit Funksprücben gemacht haben es ift der anitlihe Charakter derartiger Funksprüche im Laufe der Verlzand- lungen manchmal abgeleugnet worden für uns kein absolut verbüind- lihes Dokument dar. (Sehr gut.) Wir haben daraufhin der Petexs- burger Regierung mitgeteilt, der Funkspruh sei von uns empfancen worden, wir bäten um eine s{riftlide Bestätigung seines Inhalts n unsere Linien, und haben die Mitteilung erhalten, daß die Regiêrurg der Volkékommissare die scriftlite Bestätigung umgehend an dié Linien {icken werde. (Hört, hört!)

Nach den bisberigen Erfahrungen in den Verhandlungen mik Troßtki und seinem Kabinett möchte ih nicht, daß itgendwie in des breiteren Oeffentlichkeit der Eindruck entstünde, als sei nunmehr alles glatt und klar, als hätten wir den Frieden mit Rußland in ver Tasche. (Sehr wahr!) Ih würde einen solchen Eindrud hauptsä&lih deswegen beklagen, weil 1ch der ehrlihen und aufrihtigèn FriedenZe liebe des deutsden Volkes, welbe von der Regierung in vollem Ma?4 geteilt wird, Enttäushungen ersparen möchte. (Sehr wahr!)

Die Ereignisse werden sich ja jeßt verhältnismäßig rasch abrollen. Wir sind mit unseren Bundesgenossen über diese neue, hier vorliegende Tatsache in einen Gedankenaustaush eingetreten, der bei der weitgehen=- den Durcharbeitung der Gegenstände, um die es sich handelt, dié in Brest-Litowsk vorgenommen worden ist, gleichfalls in aller Kürze 5 Ende gebracht werden kann. Eine wesentlihe Verschiebung der Ber handlungsbasis dürfte, soweit sih das bis jeßt übersehen läßt, nicht eintreten.

Wenn ich die dur diese Mitteilungen ge\chaffene Lage genauer umscreiben kann, wie ih sie nah gewissenhafter Erwägung ansehe, {0 möchte ih sagen: die Aussichten auf Abschluß eines Friedens mit der Negierung der Volkskommissare sind durch den Abschluß des Friedens mit der Ukraine und dur den von uns jeßt ausgeübten militärishea Dru, durb das Scheitern gewisser Hoffnungen, die man sih zweifel- los in Petersburg gemacht hat (sehr wahr!) bei uns erheblich besser geworden. (Bravo!) Es kann der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß wir jeßt zum Ziele kommen. (Bravo!) Aber der Freude über da3 große Ereignis eines wirklichen Abschlusses mit Rußland wollen wix uns erst hingeben, wenn die Tinte unter dem Dokument trocken ist. (Bravo!)

Jch brauche Ihnen, meine Herren, die Annahme der Vorlage nicht besonders zu empfehlen. Der Eindruc, den ih draußen im Lande hatte, wenn ih mit einfaben Leuten spra, war der, daß die Oeffentlihkeit diesen Abschluß mit Erleichterung und Freude aufgenommen hat und als den ersten Schritt zu einer besseren Zukunft, zu einer Wieder- herbeiführung des allgemeinen Friedens begrüßt, den wir alle erstreben, und den wir bei ruhiger, klarer, fester und entshlossener Führung un=4 serer auswärtigen Politik in absehbarer Zeit auch zu erreichen hoffen. (Lebhaftes Bravo!)

Der Staatssekretär des Jnnern Wallraf führte aus:

Meine Herren! Die beiden Geseßentwürfe, die ih namens dex verbündeten Regierungen Jhnen vorzulegen die Ehre habe, und die ih mit Rüksicht auf die vorgeschrittene Zeit nur mit wenigen Worten begründen will, bilden einen kleinen, aber wihtigen Ausschnitt aus dem großen Zusammenhange der bevölkerungépolitishen Fragen. Es gibt kaum ein Gebiet, das größer wäre an Umfang, größer aber auch an Bedeutung für Gegenwart und Zukunft unseres Volkes. Die Be- deutung ist gestiegen angesihts der {weren Verluste, die der Völker- krieg auch unserem Vaterland zugefügt hat, angesihts auch mancher bedenkliber Erscheinungen, die wir {on vor Beginn des Kriege zu beklagen hatten.

Meine Herren, die Bevölkerungspolitik beginnt mit dem Schuß der Mutter und des Säuglings, sie begleitet die Jugend auf ihrem Bege, sie sorgt um das Los der Kranken, und sie begreift endlih in sih die Probleme, die wir unter dem Namen „Wohnungs- und Sied- lungspolitik“ zusammenfassen. Alle diese Fragen sind vielfa in sach- verständigen Kreisen behandelt, sie sind vertieft in einer vielbändigen Literatur, sie haben den Gegenstand gebildet in Beratungen parlamen- tarisher Körperschaften, vor allen Dingen auch 'in dem Sonder- aus\huß, den das hohe Haus für diese Fragen niedergeseßt hat.

Jch glaube, meine Herren, die Zeit ist gekommen, aus dem Reich der Beratungen berauszutreten in das Reich der Tat. Nicht auf allen Gebieten läßt uns der Krieg bereits mit bedeutsamen Ausführungen beginnen, bei manchen legt er {ier unüberwindlihe Hindernisse in den Weg. Um so mehr müssen wir uns regen auf dem Felde, das freigeblieben ift, und zu diesem Felde gehöern auch die Stoffe, die die vorliegenden Geseßentwürfe im engen Anschluß an die Beratungen Ihrer Kommission zu regeln suchen.

Meine Herren, daß der Kampf gegen die Ge\s{Glecht8krankheiter,

deuts Au x ¿ r K S p. en Volkes ein solhes Vorgehen nit verstanden und ein solches V : ‘if 2 ; ., e

‘gchen der Opferung cines sonst von uns erwünschten und diplo-

Form, cinen Abbruch der Friedens8verhandlungen darstellt. Auch die

gegen die Verhinderung der Geburten, vor allen Dingen ein Kampf