1918 / 52 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1918 18:00:01 GMT) scan diff

KriegSnachrichten.

“Berlin, 28. Februar Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues.

e e mera Ra

Großes Hauptquartier, 1. März.

Wefstlicher Kriegsschauplat. . Heeresgruppe Kronprinz Rupprechk.

(W. T. B.)

__ Nördlih von Poelkapelle scheiterten nächtlihe nah starker Feuerwirkung unternommene Vorstöße englischer

Infanterie.

An der übrigen Front lebte die Artillerietätig-

keit vielfah in Verbindung mit tleineren Erkundungsgefechten

aaf. Westlih von La Fère brachte eine Abteilung stoß üveräden Kanal einige Gefangene zurü.

Ein feindlicher Aan gel au verursachte erheblihe Verluste unter der belgischen

Heeresgruppe Deutscher Kronprinz.

vom Vor-

Kortrik evölkerung.

Bei Chavignon drangen Sturmtrupps in die feindlichen Gräben und nahmen 20 Amerikaner und einige Franzosen ge-

fangen.

In den frühen Morgenstunden lebte die Gefe) in einzelnen Abschnitten der Champagne auf.

Oestlicher Kriegsschaupla t.

tstätigleit

Längs der ukrainischen Nordgrenze im Vordringen na

Osten haben unsere Truppen den Dnjepr errei

cht. Be

Njetschiza Neben sie auf einen slark ausgebauten und vom

Feinde verteidigten Brückenkopf. wurden im Sturm genommen und einige Gefangene gemacht. Jn Mosyr haben wir die

Stadt und Bahnhof

hundert Pripet-

Flottille 6 Panzetboote, 35 Motorboote, 6 Lazaret1booie

erbeutet.

Bei Fastow und Kasatin wurde die Kiew—Shmerinka - erreiht. Den

Bahnlinie südwéesillch von

Starokonstantinow im Kampf gegen feindliche Uebermacht stchenden polnischen Legionären eilten deutshe Truppen zu

Hilfe. “Gemeinsam wurde der Feind geschlagen.

Von der ulkrainischen Regierun Schuß segen feindliche Banden gerufen, : ungari) che Truppen in breiten Abschnittea nördlich v in die Ukraine eingerüct.

JFtalienische Front.

und Bevölkerung zum sind österreichi

om Pruth

Zu beiden Seiten der Brenta war die Kampfiätigkeit

lagübec gesteigert. Von der

nihts Neues.

Mazedonischtn Front

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreichish- ungarischer Bericht.

Wen, 28 Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldel:

An einzelnen Abschnitien der Piave-Fron A -tillerietätigkeit.

t erhöhte

Als Vergeltung für den italienischen Fliegerangriff auf die

offene Stadt Nat zum

rsbruck hoben eigene Fiugzeuggeshwader in der . Februar die Bahnhöfe und militärischen

Anlagen des Kriegshafens Venedig mit Bomben belegt und hierbei zahlreiche deutlih beobachtete Treffer mit

Der Chef des Generalstabes.

Brandwirkung erzielt.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 27, Februar. (W. T. B.) Generalstabsb 26. Februar.

ericht vom

Mazedonische Front: Jn der Nähe des oberen Skumbi

für uns günstige Patrouillengefechte. Bitolia und südwestlih von Gewgheli war das feuer beiderseits zeitveilig lebhafter. abteilungen, die sich urseren Posten westlich von

In der Gegend von

Artillerie-

Englische Erkundungs-

Doldjeli

und südlih von Dolni Poroi zu nähern suchten, wurden

vert1leben. Tätigkeit in der Luft.

Dobrudscha- Front: Waffenstillstand.

Türkischer Bericht.

Konstantinópel, 27. Februar. bericht.

(W. T. B.)

Im Wardartale auf feindliher Seite lebhafte

Tages-

An der Palästinafront geringes S und

Patcauillentätigkeit. - Englishe Fliegerangriffe au Katrane und Maan hatten feinen Ei folg.

Kerak,

Jn Mesopotamien, vor Hit erncute feindlihe Marsch- bewegungen von Truppen aller Waffen mit Panzerkraftwagen.

Keine Gefechtsberühruag.

Der Krieg zur See. Skagen, .27.. Februar.

(Meidung von Rißaus Büro.)

Heute mittag wurden die ganze deutsche Bemannung des

Dampfers „Jgoß Mendi“ und die spanisch

en Offi-

ziere gelandet. Eine Abteilung dänischer Soldaten empfing die Deutschen am Strande und führte sie nah Skagen, wo sie

i nterniert wurden,

London, 27. Februar. armOnuna,) miralität teilt mit: Das Hospita das ungefähr 6000 t groß war, wurde am 26.

Die Ad-

\chiff „Gluenart Castle“,

um 4 Uhr

früh 20 Meilen südlih der Jnsel Lundy torpediert. Das Schiff war auf der Ausreise begriffen und war voll beleuchtet.

Ez hatte feine Patienten an Bord.

Die Ueberlebenden wurden

von einem ameritanishen Torpedosäger gelandet. Acht Boote treiben noch. Einer späteren Meldung zufolge wurde eines der Rettungsboote mit 22 Ueberlebenden von dem französischen

Dampfer „Leon“ aufgenommen und in Lundy ge

t, Ein

anderes Boot mit neun Personen wurde in Milford an Land gebracht. Von den anderen an Bord befindlihen 200 Per- sonen ist niht1s bekannt. t

Amsterdam, 27. Februar. (W. T. B.) Aus Rotterdam wird gemeldet: Der englische Dampfer „Amsterdam“, der auf der Reise von Leith nah Rotterdam war, ist an der Ofiküste von England aus unbekannter Ursache gesunken. Die Besatzung wurde gerettet.

Be rlin, 28. Februar. (W. T. B.) Jm Mittelmeer wurden auf den Wegen nach Alexandrien, Port Said und Saloniki 6 Dampfer und 2 Segler von zusammen 22000 Br.-R.-T. versenkt Die Dampfer waren ticf be- laden, zum Teil bewaffnet und stark gesichert.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Kunft und Wissenschaft.

te philoso phisch-historishe Klasse ter Königlichen Akademie der Wissenschaften hieli am 21. Februar eine Sipung ab, in der Herr Seler über die ,Ornamentik von Nazca im Küstengebiet von Südperu*“ las. Diese au,en)chinlich jehr alte, aber erst in jünoster Zeit erschlossene Kultur weist etne tetni|ch vollendete vielfarbige Töpferei und fardenpräh:ige Gewebe auf. Im Vöttte1punkt der Ornamentik steht ein Tierdämon, eine gifl-ckie Kate, die mit dem Titi iden!isch ist, der auf der Sonne:tnsel im Tuitaka-Sece verehrt wude, und nah dcm diese Insel benannt ist. Die Brmalang wird fetishtiftishen Zwecken gedient haben. Herr Wilheim Schulze legte eine Mittettung des Professors Dr. Neinholo Traurmann tn Prag vor: „Zwei zemaitische Grzählungen“. Zwei von Ad. Vezzenberger aufgezeichnete Cr- ¿Ähtungen im Dlalekte dex Gegend von Plunge werden mit kurzen ip:ahlch-n Fr!'äuterungen mitgeteilt. Die erste enthä't eine Po- lyphemgeschichte, die: zweite, vom betrogenen Ehemann, bebandelt die in Voccaccros Decamerone V11, 7 und 9, enthaltenen Motive.

In cer an dem gleihen Tage abgehaltenen Sitzung der ph ysi- kalish-mathematischen Klasse isprah Herr von Wal- deyer-Hary über Mikrocephalengebtrne. Er be)chrieb etri drities Biitrocephalengehirn unter Vergleihurg mit den beiden fiühcr besprochenen und m!t Gehirnen von Zwergen. Herr Liebisch legte eine Abhandlung des Profelars Dr. N, Nacktken ia Tübingen vor: „Ueber die Grenzen der Mis@&kristallbildung zwtschen Kalium- chlorid und Natriumwhlorid.“ Durch diese U. ter- juchurg wird auf einem bisher noch nicht betreïenen optischen Wege das Korzentralior. 8lemperaturdtagramm der beiden Altait- lo: ide genauer als bisher festgelegt. Der Exkistenzber-eih von Mg krijtallen ist bedeutend fleiner, als {rüher angenommen tourde, Dir tritishe Entmishungstemperatur liegt eiwas unterhalb 600°. Nach beiden Seiten hin nimmt die Miscéfäbigkeit rasch ab. Da das Marx'mum der Eutmishungékurve bet eiwa 65 Mol. Prozent Natrium- chloztd licgt, ift erflärlich, daß die Mischsähigkeit in natriumreich-n Sliedercn t{chneller abnimmt als in kaliumreihen. Jm Gemenge der beiden Kempon-ntza {eint rein:s Natrium@hlorid sckon unter 3009, reines Kalium{lorid etwa unterhalb 250 ° bejstandfähtg zu sein.

Theater und Musik,

Im K3ntgliYhen Opernhause ist für morgen, Sounaderde- Abends 7} Uhr, das VI1. Symphoniekonztert der König lden Kapelle uuter der Leitung des Generalmsildirekters Dr. 64 U angeseßt. Das Mittagskonzert hierzu findet Veittazs

2 Uhx jaait.

Im Köntglichen SHauspielhause wird mergen „Colberg“

in der gewohnten Beseyung gegeben.

mai mér n ma

(Der Konzertb eris t befindet sh in der Zweiten Beilage.)

Maunigfaltiges.

Am 11. und 12. Februar fand, wie „W. T. B.“ bericktct, in Brüssel uater der Leitung des Chefs des Fcldsanitätswesens Professor Dr. von Swhjerning unter Teilaakme zahlreicher Verixeter der verbüydeten Heere bie 3, Kriegschirurgentagung statt. In einleitenden Worten gab der General stat sar;t Profcfsor Dr. von Scbjerning zunächst einen NückXblick über die Fotschritte Und Wandliungen, die unter dem Einflusse der modernen Woffen und der bheränd.rten Kamwpferweise die Ertecschtrurzischen Anschau- ungen in diesem Kriege erfahren haben, und führte aua, wte diese Forts®ritte von den beiden ersten Kriegshtrurgeatagungen tren Ausgang genommen kätten. Gleichen Erfolg lasse die diesjährige Zusammenkunft erhofsen. Den Berhbandlurgébgegenstand bilderen die Frage der offenen Wundbehand!ung, des Sacddemichußes uvd der Vekärnpfung dieser besonders gefäh1lichen Wundkraukheii, der Ttefen- antiseyjis mit Chintnabkömmlingen, der Vorbereiturg und Herstellung lebender Kunstelieder dis Ueber- und Unterdruckverfahrens in der Krtegtchktuurgte, der Kii-gsverlezung des Rückenmark3, der Ver- wendung voa Grsayßsioffen in rer Krkiegshirurgie und end- lh die Frage der Verwundcten- und Krankenbeförderung im Felde. Besonderes Jvteresse erregte es, daß es den vielfachen Bemühungen der Heeresve: waltung gelungen zu sein \{ch:cint, gegen das Gasödem, jcne gefährl:ch', leder allzu oft verhärgniévoll ver- laufende Wundkrankheit, ein wirksames Serum gefunden zu hakén. Et seten weiter aus der Fülle des so umfangreihen Ar-

citsplancs die Verhandlungen über die Herstellung lebender Kunst- glieder, die dur Dilug Operterter (Methode Sauerbruch und Ktukenberg) besonders eindrucktvoll waren. Man 32h bier Kriegsver- legte, die bei amputiertem Ober- und Unterarm mit Hilfe ihrer dur eigene Muékelkraft bewecten Prothesen Handreibungen des täglichen Lebens ausfüh: ten und es verständlich erschetnen lassen, wie dur diese Art chirurgiih:a Vorgehens ein großer Teil der Kiuiegsbeshädigten dem Er- wecbaleben wiedergea: ben werden kann. Den Schluß bildete die Besichtlgung etnes Lazarettzuges, in den alle Neuerungen, die für einen solŸhen erfunden sind, eingebaut sind. Während der Tagung traf von Seiner Majesiät dem Katser und König nachl- stehendes Telegramm etn:

Zhnen und den zur dritten Kriegstcgung vte:fammelten Chirurgen danke ich hcrillch für den freundliden Huldigungsgruß. Pflichte- erfüllter, wissenschaf!lihßer Ernst, Zielbewußtsein und rastloses Forschen haben die ärzili@e Kunst im Kriege zu ungcahnter Höhe gehoben. Auf ihre Träger blicki vertrauensvoll mit den tapferen Velden das gesamte Vaterkand, Möge dieses Bewuß.sein Sie alle stärken und in Ihrer {chweren und segensreihen Arbeit weiter leiten.

Wilhelm I. R.

Die Berliner Stadtverordneten beschGäftigten ch in ihrer gestrigen Stgung na Erledigung einer Anzahl kleinerer Vorlagen it’ einem Antrag der Stadtvv. Barlcwski und Genossen, betreffend Géwährittia von Teuerungszulagen an dte Bürohilfs- kräfte. Nat Furzer Aussprache ging der Antrag an. einen Aus- Guß zur Borberatunc. Eine Magîistratevorlage übér die Um- wandlung des Privatlyzeums zu St. Beorg in etne städtische Mittelichule wurde angenommen, elne solche, betreffend Maßuahmen zur Linderung der Möhbelnot, wurde einem vorberateden Ausschusse überw!esen.

lesen und beglückwünsde Ste und Ihre brave Mannscha

tower Sternwarte wird orgen, Nath-

wud e fbr dn Vortrag mit farbigen Lichtbildern. Dnlere Flotte“, gehalten werden. Am Sonntag, Nahmittags| E dr, ine, elne Wiederholuna dieses Vortrags {tatt, außerdem fal fi g De ren watograpbiscben Borirdas an grie: feine Möive-: Am Diendtas, : | A . i

m 5. ‘Mars, Abends 7 Uhr, \priht der Direkior Dr. A E s einem Lichtbildervortrag über gans, e uet N l den d. Math Da und Abends 8 Uhr in einem t

Fli-gerwaffe und thre Helden "Ei - von über „die Bewohnba1kcit dec Welten“. 2 UEE E Finden Beobachtungen mit dem großen Fernrohr att.

L stät

Dresden, 28. Februar. (W. T. B.) Setne. Majest / n hat dem Fregattenkapitän Nerger,

L Sa e M. “pilfokreuzers „Wolf *, nachstehende anz hervorragenden

t dt: s Boll acardt reude babe ich vón- den

Leistungen Jhres Schiffes unter Jhrer ausgezeichneten eel fee

ichneten Leistung. Es gereicht mir zur roßen aut ese aua Orten O meiner Anerkennung das Ritters kreuz meines Milttär-St. Heinrihs-Ordens zu verlethen. baß, falls Sleiiens bat Deine FA s Mer, M Maire e z t uog de reuzers „2 11e O Seite befiuden, sie fux Verleihung von sächsischen Auözeichnungen namhaft gemacht wérden können. R Be

, 98. Februar. (W. T. B.) Der Staatssekretär für die A teilt e „Büro Reuter“ zufolge mit, daß nabezn eo Menschenleben bei dem Unglück in Hongkong ver gegangen fiad. Soweit bekannt, ist kein Europäer umgekommen.

, 28. Februar. (W. T. B.) „Dépôche de - Lyou* ns L Fern Seis wurden durhch Heuersbrunsi 200 Häuser, darunter das Rathaus und die Kaserne, eingeäshert. l

, 27. Februar. (W. T. B.) Die Hospital« (Glffe Sind, „Zeeland" und „Koningin Regentés fino gestern Abend mit 817 deutschen Austauschgefangenen hier angekommen. :

«e E

N Schluß der Redaktion eingegangen B e Depeschen. : i

Madrid, 28. Februar. (Meldung der „Agence Havas3“.) Der König ' Suite Garcia Prieto sein Vertrauen. Das Kabinett verbleibt im Amt mit zwei Ausnahmen: Carail ersezt den Finanzminister Ventosa, und Luis L der Kommissar sür Lebensmittelversorgung, übernimmt an telle von Nodes die Oeffentlichen Arbeiten. |

Korfu, 1. März. (Meldung der „Agence Havas“,) Bei der Deisidenterwabl der Skupschtina am 27. Februar erhielt der Regierungskandidat 54 Stimmen gegen 50 Stimmen, die auf den Kandidaten der Opposition fielen. Jnfolge dieser äußerst geringen Mehrheit von 4 Stimmen für die Regierung reichte das gesamte Kabinett seine Entlassung ein.

4 [Fortseyung des Nichtamilichen in der Ersten (t und Zweiten Beilage) G

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnobend: Opernhaus. Mittags 12 Uhr: Symphouiemittagskonzert. (Programm wie am Abend.) =— Abends 74 Uhr: VAL. Symphoniekonzerti der Königlichen Kapelle zum Besten ihres Witwen- uyd Waisenfonds. Leiter: Herr Genercl- musikdir-ktor Dr. Richard Strauß. Zum Sywyhoniemittagskonzert sind Einlaßkarten bei Bote u. Bock, Leipzizer Straße 37 und Tauenzienstzaße 7, am Konzerttage im Königlichen Opernhaufe S ® 61. Dauerbezugsvorstellung, Dienst- und Swaufptielhaus. 61. Dauerbezug ellung. enst- reipläge sind aufgehoben. Colberg. Historisches Schauspiel in Free A Heyse. Spielleitung: Herr Obersptelleiter Patz:y. Anfang 73 Uhr. G ui A n eiZA onntag: Opernhaus. 60. Dauerbezugsvorstellung. Dienfl- und “brewläge find aufgehoben. Richard - Strauß - Woche unter persönlicher Leitung des Komponistevy. 2, Abend: Der Roseukavalier. Komödie für Musik, in drei Akten von Hugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. Anfang

7 Ubr. | 62, Dauerbezugsvorstellung. Dienst-

Sqhausplelhaus. unh Fut fino Va: boben. Die Laute aus Sparta. Lusispiel in vier Akten von Johannes Wiegand. Spielleitung: Herr Dr. von taso

Anfang 74 Uhr.

Familiennachricten.

lobt: Verw. Fr. Maria-Jrmgard von Alt Stutterheiwm, geb,

V erein hon E iee E Hrn. Hauvtmann Albrecht " pon Pre nenbera und Ludwizdorf O ônau). i ü C ahrt

licht: Hr. Major Otto von ramm mit. Fr at

Be E E Hr. Oberleutnant und Gei grendar Martin Feldmann mit Ursula Edlen von Oetinger (Berlin). A G rben: Hr. Generalleutnant Max von Pawlows!lti (Haunovet) 2 Erzabt Ildefone Schober (Kloster Beuron). Fr. Elisabeth von Einem, geb. Heinichen (Hildesheim). : :

Beim Ausbleiben oder bei verspäteter Lieferung einex

Nummer wollen fich die Postbezieher stet8 uur au deu Briefträger oder die zuständige Bestell „Vost- auftalt wenden. Erst wenu Nachlieferung uud Aufklärung nicht iu Ren Tue Frist erfolgen, w “mun ich untex Angabe der bereits unternommeuen Schritte au dié Geschüfts« stelle des „Reichs- und Staatsauzeiger. ;

de

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. T y r o l, Charlottenburg, R Nt den Anzeigenteil: Der Doe Geschäftsstelle, echnungsrat Mengering in Berlin. L U T de (Mengering) in Berlin. 4 uck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, “4 Berlin, Wilhelmstraße 32, E 2

Neun Beilagen

)

‘(einshließlich Warenzeichenbeilage Nr. 17)

2. a An 2 e R: 1A E;

Erfte Beilage

zum Deutshen Neihsanzeiger und Königlich Bren

Karlamentsbericht,*®)

Deutscher Reichstag, Ex 135. SGißung vom 27. Februar 1918, ü” Ei Nachtrag.

Die Nede des Staatssekretärs des Reichslolonialamts Dr. Solf, die gestern wegen verspäteten Eingangs des Steno- gramms nicht veröffentlicht werden konnte, lautet:

Meine Herren! Jch habe mich zu der Stelle aus der Nede des Herrn Abgeordneten Dr. Stresemann zum Wort gemeldet, in ber cer des Generals Smuts Erwähnung tut und seiner Nede über das eng- lische Kriegéziel, verbunden mit einer Kritik des teutshen Kriegöziels. Miîan darf die Rede des Generals Smüts nicht als eine Privat- Gußerung auffassen. (Sehr rihtig!) Der General is}, wie der Herr Abgeordnete selber betont hat, Mitglicd des Kriegskabinettis, und er ist außerdem zusammen mit Lloyd George in Versailles ge:resen. Die Nede des Generals Smuts hat also die Natur einer offiziellen Kundgebung, und ich glaube, der Herr Abgeordnete hat durdbaus rect, wenn er auf die Rede eingegangen ist, und wenn er annimmt, daß auch die Regierung zu diefen Aeußerungen Stellung nehmen muß.

Allgemeine Aussprache über Kelonialprobleme haden seit Beginn des Krieges zwischen uns und unseren Feinden staitgefunden. Von deuisher Seile ist niemals eine Unklarheit gelassen worden, daß fowoh! die deulsche Megierung wic das deutsche Volk ich darf wohl fagen: cinmütig fich auf den Standpunkt gestellt hat, daß mir unsere Kolonien wicderhaben wollen, und zwar alle, die in Afrika und die in der Südsee. (Bravo!)

Gs ift au dem Herrn Abgeordneten zuzustimmen, daß die Kolonialpolitik für Deutschland cine Lebensfrage und keine Lurxusfrage ist, (Erneute Zustimmung.) Bei unseren Feinden bat es aber an dieser erwünschten Klarheit gefehlt. Der Welt gegenüber, insonderheit den Vereinigten Staaten gegenüber, ist eine gewisse Zweideutigkeit angestrebt worden. (Es hicß einmal, Deutschland sei grausam, des- wegen könnte man den Deutschen die Kolonien nit wiedergeben. Diese philanthropis@e Wendung schien gerade Amerika gegenüber zug- frâäftig. G8 ift weiter gesproch?2n.mworden von cinem utopisck{2n Vor- {cktlag, die Kolonien Afrikas unter eine internationale Herrschaft zu st¿llen. Dann avieder hieß es von gcmäßigteren Stimmen, man solltle den gesamlen Komplexr der Kolonialfragen der Beratung auf der späteren Friedensfonferenz vorbehalten.

Mteine «Herren, die angeführte Rede des Generals Smuts hat etwas Licht in dieses Halbdunkel gebracht! Sein Programm kann man mit wenigen Worten charakterisieren. Ebenso wie Lloyd George {Deutschland als Kontinentcalmaczt vernichten will, ebenso wie Sir (Edvard Carson Deuschland als Irdustriemaht vernitten will, genau fo will Stneral Smuts Deutschland als Kolonialmac§t vermickten. (Sehr ridtig!) Aber der General beonügt sih nicht mit der einfachen Anvfftellung wie cs seine Kollegen tun einer Vecnichtungs- formel; er versuckt feine Bernichtung2absihten moralisch zu be- gründen. Er gibt eine wohl aufgebaute Argumentaiion, warum das britische Neich Deuischland als kolontales Imperium nicht dulden Tann und darf.

Mit dieser Begrünoung möchle ih mich beute vor Ihnen aus- einandersepen. (Das Neue ist dabei, daß bei diefer Argumentation der (General nicht wie früher humanitare Ziele und Zwecke in den Border- grund’ stellt, daz cr niht mehr von dem Wehl der Eingeborenen richt, sondern daß er lediglich einen Traß imperialistisckden Stand- puñtt an die Spiße feiner Ausführungen stellt: Die Vernichtung Deuisd;lands als Kolonialmacht ist notwendig „um der Sicherung bes bruiishen Welireihs wegen!“

Unier scinen Gründen hebt sih zunächst der eine vor, den id Ihnen nach den Ausführungen der „Times“ im Aus3zug wieder- geben mohle. :

Bon der Pracht des Landes er spricht von Ostafrika, worauf es anschcinend den Engländern am meisten antTommt | könne man sih kcinen Begriff maten. WirtswFaftlich rechne Ost- afrifa zu den allerwértvollsten Kolonien des tropischen Afrika. Kein Teil Afriïas habe geeignetecen Boden für cine Produktion in größerem Maßstabe, von Kokosnüssen, Kaffee, Zucker, Sisal, Gummi, Baumwolle oder halbtropisen Provukten wie Mais und Hirse. Wenn die Tropenkrankhcit cinst überwunden sein würde, würde auch das Land zu den lproduktivsten Teilen der Tropen ge- boren. Man habe exst kürzli voll erkannt, daß_ ohne einen Ueber- reichium von Nohmaterialien, die nur die Tropen schaffen könnten, die modernen bobenwwidelien Industrien unmöglih wären. (Hört, hört) Diese geographish-topographische Schilderung von ber Herrlichkeit unserer Kolonie Ostafrika bildet für General Smuts den Auftakt zu der Forderung, daß cine so wertvolle Kolonie not- wendigerweise England gehören müsse und Deutsland nicht wicder- gegcben werden dürfe. Das heißt also: Smuts will Deutschland das eine große NReservoir, das es für feine „moderne, hodentwidelte Industrie" bisher gebraucht hat, niht wiedergeben. Meine Herren, das ist mit anderen Worien genau derselbe Standpunkt, den Six dyard Carson einnimmt: wenn Deutschlands Industrie zunichte geht, es tut uns leid, aber was schadet es? Und dann, meine Herren, aus der Herrlichkeit des Landes ein ethishes Recht zu folgern, daß dieses wertbolle Land nux unter großbritannisck(er Herrschaft stehen durfe, das. ist doch wohl Én Ausfluß jener britischen Anschauung, die der Dichter Nudyard Kipling mit den Worten kennzeihnet: China ist ein Land von ‘unendlicóen Möglichkeiten: also: warum aunektieren wir denn nicht China? (Heiterkeit,)

2s zweiten Grund dafür, daß die Rüdgabe unserer Kolonie mit der Sicherheit des englishen Imperiums unvereinbar sei, führt Ge- neral Sumut3 an, daß unsere Kolonien, in erster Linie das \chon

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®) Ohne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und Maa ee E

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Berlin, Freitag, den 1. März

erwähnte Ostafrika, zur weiteren Konsolidierung und Abrundung des englischen Weltreiches nötig find, als ein Binteglicd zwischen Süd- afrika, Aegypten und Indien. General Smuts sagt über diesen ihm außerordentlich wichtigen Punkt folgendes ih darf aub diefen Punkt Ihnen hier aus der „Times“ in kurzem Auszuge vort

„Das britische Reich ist - bei weitem die größte afrikanische Macht, und keine andere Macht hat auf diesem Kontinent Inter- essen, die mit den fcinea überhaupt vergleihkar sind.“

Mit dieser Behauptung hat der General Smuts, ter cus dem Süden Afrikas kommt, doch nicht genügend nah dem Norden und Westen seines heimatlihen Kentinents geblickt; denn wir wissen, daß auth das französische Kolonialreih cinen ganz erheblihen Einfluß auf und ein ganz erhebliches Interesse an Afrika hat. Jh glaube sogar, daß, rein numerisch ausgedrückt, die Zahl der Hektare französisder Be- sibungen in Afrika größer ist als die der englischen.

„Wenn wir vom umfassendsten Gesichtépunkt aus die Zukunft betraten, wenn wir ferner in Betracht ziehen, daß Afrika die Zwischenstation nah Indien und Oftasien ist, so muß das britische Meich auf die Sicherheit und Nuhe feiner äußeren Verbindungs- linien bedaht sein; es kann die Nückgabe der deutschen Kolonien nicht zugeben und muß auf den Vorausfebkungen bestehen, die die Landverbindungen für seine Gebiete von einem (Ende des Kontinents zum andern gewährleisten. Eine der naddrüXlisten Lehren

es ist immer noch General Smuts, den i zitiere dieses Krieges ist die Verwundbarkeit der Verbindungen über | und die große Wichtigkeit der Gisenbahnverbindungen. Um sächlih wirksam zu sein, müssen diese beiden Verbindungen in Zukunft Hand in Hand gehen. Alle diese Erwägungen weiscn auf die Notwendigkeit hin, daß wir in weiser Vorauésiht die Ver- bindungen des Meichs mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sichern.“

Als eines dicser Miltel llt General Smuts eine englisce Monroe-Doktrin nicht nur über die südliche Hälfte von Afrika, son- dern eigentli, wenn man seine Worte genau nimmt, über die ganze südliche Hemisphäre auf, unter Ausschluß der Deutschen. Ein Echo findet er bei seinen Bundeëgenossen im Westen, den ‘Franzosen, die

ihrerscits für Westafrika, dort, wo ihre afrikanischen Besißungen 1n der Pauptsacte licgen, eine franzósisGe Monroc-Doktrin, ebenfalls unter Auéschluß der deuishen Kolonien aufstellen.

Als ein weiteres Mittel zur Sicherung der Verbindungen nin1unt General Smuts die alic Idez des direkten MVerkehrsweges Kap—Kairg wieder auf, der dur rein britishes Gebiet laufen müßte. Wir wissen auch, meine Herren, daß das Verlangen nach einem zweiten Land- wege, nah dem Landwege von Aegypten nah Indien Capstadt— Kairo—Kalkurta —- einz Begründung der imperialistisGen Aspira- tionen der Engländer ist, Mesopotamien, Arabien, Persien und Syrien dem britischen Leich cinzuverleiben.

Die ungeheuerlide Forderung, daß um der Herstellung solcher Verbindungsstrecken willen, auf “dieser langen Stree auf beiden Seiten weder links noch veckcht3- irgend eine fremde Macht Besißzstand baden dürje, ja, das ist doch eine viel stärkere Betonung des Macht- standpunkies, als wenn man eine Sicherung der eigenen Grenzen verlangt.

Ich begrüße, wie g-sagt, die Offenheit des Generals Stnuts. Er verzichtet völlig varauf, den englischen Machtstandpunkti, den cr kraß ausspricht, inwerialistisher als ein Juipcrialist, in das humanitäre Gewand der Weltbeglückung zu kleiden. Von ben Recten der anderen Nationen, von denen die britischen Staatsmänner sonst fo gern und so viel sprechen, ist in der Rede ves Burengenerals ni&t mebr die Nede. Auch von dem Selbstbestimmungéere#t der (Singeborenen dessen Konsequenzen er übrigens als Südafrikaner am allerbesten kennt ist in dieser Nede nicht mehr die Nede. Erx profkla- miert die Grundsäßbe, unter denen einst die Eng- länder die Burenrepublifen annektiert haben! (Schr rictig! linïs.)

Meine Herren, das ist nit der Geist, der zu einem wahren Frieden führen kann. (Sehr richtig! links) Es gab vor dem Kriege zwei Richtungen in England. Die eine vertrat den Stand- punkt, England ist saturiert und will eine allgemeine Weltberuhigung durch die Zufriedenstellung anderer bhostrebender Nationen herbei- führen. Die-zweite Nichtung ist die des Generals Smuts, E ng- land ist nie saturiert, bis es eine lüdkenlose Wel t- herrshaft hat! Mit der einen englishen Anschauung kann die Welt leben, mit der andern nicht. Das ist der Standpunkt des Generals Smuts, Élar und konsequent. Aber ih glaube, er fühlt do die ethische Ünhalibarkeit feiner Machtpolitik und verfuckt zum Schlusse eine movalishe Rechtfertigung. Dazu konstruiert er die deutsche Gefahr in Afrika. Afrika, sagt er, hake von Deutschland, wenn es Kolonialmacht bleibt, die Mobilisierung und Mtlitarisierung der farbigen Stämme für einen künftigen Krieg in Deutschland zu erwarten.

Nun, meine Herren, wie lagen und wie liegen die Verhältnisse in dieser Beziehung. Wir haben vor dem Kriege in unserem Kolcnial- reich mit seinen rund 12 Millionen Einwohnera, Eingeborenen, in ganzen eine Schußtruppe von nicht ganz 4009 Mann gehabt. Dazu haben wir ungefähr ebenso viele tausend Mann Polizisten gehabt, die eigentlich. mehr Amtsdiener waren, als tatsächlih scklagfertige Scl- daten, die man ohne weiteres in den Hzereédienst einstellen konnte. Dice eingeborenèn Truppen waren beschränkt auf Ostafrika und Kamerun. Jn Togo hatten wir lediglih Polizisten und in Südwest- afrika hatten wir überhaupt keine |S{uktruppen; ta batten wir ledigli weiße Soldaten, auch nur wenig, ungefähr 1800. Es liegt auf der Hand, daß einc fo kleine Sdár von Soldaten nit ein- gerihtet und gerüstet war für cinen “Kampf mit weißen Mächten. Dazu war ihre Ausbildung nit nermiert, dazu waren auch die Wafen nicht gewählt. Es gab so gut wie keine Artillerie, Diese Truppen hatten ledigli die Aufgabe, für Nuhe und Ordnung unter

Ten Eingeborenen zu sorgen, Eingebecrcnenaufstände zu: unterdrücken und die Aniisllavercibewegung zu unterstüßen, Und diese blcinc

F E Wo Mm e ¿Feinde war die Versu

ry P r 4 “4 7 e G l ca 4 l &rvppen in einem Kolonialreî wie DeutsHland!

r aa r for, 6 - D, das ungefähr viermal

hat nch 1n scinen afrikc 2ær von airfa 100 000 Mann cef antschen Besißungen mit den westafrikaniscen Ebenso hat Enaland in seinen Kolonien borenentruppen gehabt und hat an den wihtigen Küstenpläßen au 4

g mere PDetaBungen gebabI.

2am monrod-r c zw ammenTedne.

starke (Fin-

viel stärkerem Maße als in Afrika hat England die Ein= Indien zum Militärdienst herangezogen. meine Herren, unsere Feinde, die uns den Plan einer Militarisierung Afrikas fen und dieses Schreckgespenst des deutshen Imperiums an die Wand malen, Haben {en vor den Kriege ihre Einceborenen planmäßig in großem Uinfange mili tarisiert und mobilisiert. Wir haben bei Kriegébeginn vergeblich ver- subt, fußend auf die Bestimmungen, und noch mehr auf den Geist der Kongoakte, Afrika zu neutralisieren. Es ift uns nicht gelungen.

Ï J A +444 TTL M S 7:95 4 G c Gugland hat nicht gewollt. Belgien hatte cinen Ansang gemacht,

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&rantreich“ wollte anscheinend folgen, abec Enoaland batte abgelehnt

Deutschen überall schädigen, orst Bor Neout T P14

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in PVebereinstimmung mit unserer Reberzeugung von den Pflicten

O FOLE E I ch0 ha S i A T GE S As es der weiten Rasse gegenüber den Eingeborenen und in ribliger Wür-

An art v S; 4 EyyR : Oecgrundung: Xbir wollen die

y n É, «Lid C ( T des : wo es aub sei! Wir handelten bei

Aa Nor (Ain A vy 1501 4p T eei r digung der Sieüung der weißen zur \du alle. Für unsere rio oel orn ln 5 E F arishe Ueberlegenheit in Afrika Gs Pri T A S E O L ew ihr folomalpolitis%es Verantwortungsgefühl.

Cos hahor io Ves Be M D 8 So haven he den Krieg nah Afrika getragen. Das war nit

1dung, thre auszunußen, stärker als alies, sie haben außerdem ihre Eingeborenentruppzn in großer Zahl auf die europäischen Kricgs\ckauvläße geshickt. Frankrei hat die schwarze Rasse zuerst dur freiwillice Änwerbungen mobilisiert und ist dann bald, als diefe - sogenannten freiwilligen Anwexbungen nihts mer nüßten, zu

No V1 Fr+- 4 Vie Ausfitande in

C A B, O Cs E S G A ci owangséaushebungen in großem |Stile ges{ritten. C S 4% U N AYA B L Ie « 209 f bas LUNiS Und anderen. französischen Kolonien find die E LE. os E S A A E : C R 6 Antwort der Gingedborenen auf di GOMaAngSmaßyregein der meißen

Herrsher. Uebrigens hat auch ( Negierungs- ]

;ngland, wie “der vertreter neulich im Unterhause zugeben mußte, auf einen gelinden Zwang für die Rekrutierung und Auéhebung ihrer Eingeborenen nit verzihten können. Auch die Belgier find unter dem Drucke Frank- reichs neuerdings gleihfalls im belgischen Kon3o zur Zwangsóau3=- hebung übergegangen. Das Eingeborenenheer der Entente ih habe die Biffer nit genau bekommen Fönnen, aber ich glaube, daß ih nicht übershäße, wenn ich das Eingebcerenenhbeer der Gntiente, diese ganze Musterkarte von Farbigen aller Schattierungen, ‘die im Westen gegen uns Tämpfen, auf mehrere hunderttausend Mann \chäßte. (Hört, hort!) Und, meine Herren, wenn unsere Ostofrikaner bis jeßt aus- gebalien haben, und in cincr fremden Kolonie au jeßt noch tapfer ausbalicn, dann haben sie das nibt vermocht, weil fe, wie General Smuts sagt, jahrelang vorbereitet sind für einen Krieg gegen die Suropàäcr, sondern nur dadur, daß es uns von der Heimat her ge- lungen ist, ihacn zweimal Waffen und Munition zu {icken. (Bravo!) Ohne diese Hilfe, für : ichen Marinc stets dankbar sein werde (Bravo!), hätten si diese mackeren Käpmfer längst chne Waffen und Muttition behelfen müssen. Es ist gar nit daran edaht roorden, in Truppe auszubilden, die gegen modern auSgerüsteie curopäisde Feinde kämpfen sollte!

General Sinuts sprick#t in derselben Rede, die er vor. der Geo- graphischen Gesellschaft gehalien hat, ferner die Befürchtung aus, daß wir unjere Kolonien als Flottenstüßpunkie verwerten würden. Aucb demgegenüdber muß ih darauf hinweisen, daz vor dem Kriege keine einzige unserer afrifanisden Stationen an der Küste überhaupt mit Artillerie verschen war, weil wir niemals daran gedacht haben, Afrika

nt Kriegs[chauplaß für Weiße zu maten, während England und Frankrei eine Reihe ibrer Häfen zu vollständigen Marin-stationen ausgerüstet. haben. Aus unserem Verhalien vor dem Kriege geht unfer Standpunkt zur Militarisie- rung ganz flar hcrvor. Deutschlands Bestrebungen gingen nie auf eine Militarisierung der Eingeborenzn Afrikas aus, sondern wir versuchten im Gegenteil durch internationale Versckärfung der Bestimmungen der Antisklavereiakte über die Beschränkung der des Waffentragens in Afrika, die kriegerischen

Gelüste der Einçedorenen einzudämmen. Auf Deutslands Anregung tam im Jahre 1908 die Brüsteler Internationale Konferenz zur Be-

A 4 T a O O S e O ei Es ce s schränkung ver Waffen- und Munitionseinfuhr in Afrika zustande.

die 1ch der

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Waffeneinfußr und

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Deutschlands Initiative -entsprangen die weitgehendften Aniräge auf diejer Konferenz, deren Arbeiten nicht dur unsere Tätigkeit, sondern durch das Eingreifen in der Hauptsate von [Frankrei \ceiterten. Die Kaiserliße Negierung ift von diesem \Siandpunkt auch heute

Qi 8 E JernDe, das WITY D D f r

noch niht abgeirichen, trob des üblen Beispiels der lediglih «ls cin abschreckendes bezeihnen dürfen. as Programm unserer Regierung is klar: keine "Militartsterung in Afrika! Aber gleides Recht und gleide Pflichten! Unser Ziel ist nit so aufzufassen, daß die anderen militarisieren dürfen und wir nit! (Sehr richtig) Alle sollen dasselbe tun! Deutschland ill sich selbstverständlich niht wehrlos maten dadur, daß die anderen militarisieren! (Sehr richtig!)

Dos habe ih wiederholt in meiner Leipziger Rede und auch in Berlin ausgesprochen, und ih glaube, mit Zustimmung aller meiner Hörer.

Wis sollen wir aber die Absichtewm unserer Feinde, insonderheit der Engländer, deuten? Auf der einen Satte baben wir die 'Smuts\che Forderung: „Afrika darf auf keinen Fall militarisfiert werden“: auf der anderen Seite diz Aeußerung Gharchills: „Wir haben aus unseren Eingeborenen noch lange nit genug Vorteile für den Krieg in Europa gezogen.”

Churchills Standpunkt ist das absolute Bekenntnis zu der französischen