1918 / 62 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Mar 1918 18:00:01 GMT) scan diff

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den Geheimen erxpedierenden Sekretären Nicolaus (Alfred) und Höh sowie dem Geheimen Kalkulator Kluska E Einttorkem den Charafter als Rechnungsrat zu verleihen.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- A Ngeieagenbeiten.

Dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät der Universität in Göttingen Dr. Herß ist das Prädikat Professor beigelegt worden.

Evangelischer Oberkirchenra t.

Dein in die Pfarrstelle in Quednau berufenen Super- intendenten Siedel, bisher in Mühlen, ist das Ephoralamt der Diözese Königsberg-Land Il übertragen worden.

VBetantitmaG un.

_Dem Kaufmann Karl Linke, Glogau, ist bie Wieder: aufnahme des Handels mit Zutcker gestattet worden. Glozau, den 7. März 1918. Die Stad1pollzeiverwaltung. Dr. Soetbeer.

DetanutmäacGung

Auf Grund ber Bekanntmachung zur Fernbalturg umzurerläsftcer Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RNGB!. S. 603) babe id dem Kaumann Hans Lülsdorff, Geschäftöführer der Norddeuts@en Näb: mitteifabrk G m. b. H, S@&lesishe Straße 26, wohnhaft Charlotie-burg, Kaitervamm 105, durch Verfügung vom beutigen Tage den Hande! mit Gegenständen des täglichen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt.

Berlin-Schöneberg, den b. März 1918.

Der Polizeipräfident zu Berlin. Krieg8wucheramt. V. V,: Machatius.

Bekanntmachung.

Semäß § 69 Absatß 1 der Refhsgetretdeordnung vom 21. Juni 1917 ift der Mühlenbctrteb des Mühleab:sitßers G ustad Andreae in Erfurt für dke Dauer des Monats März 1918 ae\chlos sen und dem Besitzer der gesamte Müllereibetrieb einschließlich des Handels mit Müllereierzeugnissen für die gleiche Zeit untersagt worden.

Erfurt, den 9. März 1918.

Die Polizeiverwaltung. J. V.: Wallis.

BetanntmacGun g

Dem Kaufmaun Alexander Metger, geboren anm 7. Juli 1867 in Dresden, wohnhatt in Frankfurt a. M, Gulolett- ftraße Nr. 57, Geschäftslokal: Hochsiroße 33, und seiner Firma C. Dalmbvert, wird hierduch der Handel mit Gegen- ständen des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futtermitteln aller Art, ferner rohen Naturerzeug- nissen, Heiz- und Leuchtstoffen sowte jealihe mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einm soihea Handel wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Gewerbebeirieb untersagt.

Frankfurt a. M., den 9. März 1918,

Der Polizeipräsident. F. V.: von Kkenck.

BekanntmacchGung.

Der Handelsfrau Emilie Zweklnig, geb, Schröder, Hier, Ludwig-Wucerer- Straße 21, ist der Handel mit Lebens#- und Futtermitteln wecen Unzuverlässiukeit untersagt woiden. Die Kosten diefer Bekanntmachung hat Frau Zwetnig zu tragen.

Halle, ben 9. März 1918.

Die Polizeiverwaltung. J. A.: Wurm.

Bekanntma@Gung

Auf Grund der Bundeératsverordnung vom 23. September 1915 (RBBI. S. 603) habe ih dem Zahunreisend-n Kail Konrad Friedrich Hämel, wohahaft ia Werries, Kretsstraße 34, burch Verfügung vom beutigen Tage ben Handel mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Tabak, roegen Uazuve: l ässfigkeit in bezug auf diesen Handel: betrieb untersagt. Die Kosten dieser Be- kanntmachung sind von Hämel zu erstatten.

Hamwæ, den 10 Mêrz 1918.

Der Königliche Landrat. J. V. : Deimel, ReHnungsrat.

BetanntmaGug(

Ler Mübkenbesiger Paul Birkner in Wolfen hat 6 bezügl'ch der Gitretdev-r'orgurg urzuverlässig erwtesen: Blrkner hat Betreide ohne Meblfka:te vermahien und Meblvor äte bet der Revision verheimliht. Gemäß Anor nung des Kreisaus|chu}es des Kreises Bitterfeld vom 31, Zult 1917 § 19 wird die Mühle hbier- mit geschlossen und Birkner der Handel mit Mehl, Brot und sonstigen Lebensmitteln bis auf weiteres untersagt.

Wolfer, den 9. März 1918.

Der AmtévorsteHer. Schu ster.

E E E S A M K E e La P E E I

Nichtamtliches.

Deutsches Nei.

Preunßew Berlin, 13. März 1918.

Seine Majestät der König hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, dem früheren Reichskanzler und Ministerpräsidenten Dr Michaelis seine Wiederverwendung als Oberpräsident der Provinz Pommern dur das folgende Telegramm mitgeteilt :

Um Ihre beæährte Kraft wieder dem Staat nußbar zu maden, habe Ich Ste ium Obe! präsidenten Metner Provinz Pommern be- timmt. Es {st Vir eine Freude, Ihnen dies mitzutetlen.

Wilhelm R.

Seiner Majestät dem Kaiser und König sind laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ aus Dorpat folgende Telegramme zugegangen :

Gure M. jestät biiter die itbläadishe Rittershaft, ihren unter- täatgst-zn Dank entgeaen zu nebmen für die Erre'tung Liblands aus Drangfal und Nct und Stellung diejer ältesten deutschen

privaten Schäßung, wona die Verluste durch den T einf{lteßlich der

werden für die Größe bes deutshen Vaterlandes. lipländisGen Niiteischaft resid'erender Landrat.

Baron Stael von Holstein,

Ritterschaftöickretär von San son-Himmelstierna.

lihe Treue und Ergebenheit. Im Auftrage: Professor Dehbto. Profeffor Hahn. Proftfsor Zoege voù Manteuffel.

mit nahstehendem Telegramm geantwortet : Baron Stael von Holstein, Dorpat. Ritterschaf: erfreut hat.

widlung seiner Kraft zur Folge habea.

Wilhelm I. Professor Dehio, Dorpot. Herzlihen Dank für den freundliien Gruß!

slâtie déutschea Geiftesl: ber:8 wfeder aufnehmen kann. Per Naues der Vergangerheit werden damit zu erwe ckt.

ihr au®gehen, Wilhelm 1.

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für Rechnungswesen ÿielten heute Sitzungen.

gestern zu Besprechungen in Berlin.

15. März 1917 aufgeführt sind, besteht eine Verpflichtung zur Meldung. Diejenigen Drogen und Erzeugnisse aus Drogen, die beim Beginn des 15. März 1918 bei den melde- pflichtigen Personen vorhanden sind, sind bis zum 1. April 1918 an die Medizinal: Abteilung des Königlichen Ktiegs- ministeriums, Berlin W. 9 (Leipzigerplaß 17), zu melden. Bei Unterlassung der Meldung ist gegebenenfalls strafrechtliche Ver- folgung zu erwarten.

Oesterreich-Ungarn.

Jm engsten Nahmen hat gestern im Kaiserhause zu Baden die Taufe des neugeborenen Erzherzogs auf den Namen Karl Ludwig stattgefunden. Wie das K. K. Telegrapten- Korrespondenzbüro meldet, wohnten dem feierlihen Taufakte der Kaiser und in Vertretung des als Taufpaten fungierenden bayerischen Königepaares der Erzherzog Friedrich und die Erz- herzogin Jsabella, weiter mehrere Mitglieder des Kaiserhauses so ie der Generalstabschef Baron Arz und der preußische Generalmajor von Cramon bei. Nach der Taufe fand ein Tedeum mit Pontifikalsegen statt.

Blâättermeldungen zufolge verlaufen die Bewegungen der öôsterreihisch-ungarishen Truppen in der Ufraine programmmäßig. Es werden alle organisatorischen Vo1kehrungen getroffen, damit die Herbeishaffung der Lebens- mittel aus der Ufraine in möglichst kurzer Zeit erfolgen kann.

_— Das österreihische Abgeordnetenhaus hat ia zweiter und dritter Lesung die Vorlage, betreffend Ent- schädigung für recht8widriae Verlezungen im gegen- wärtigen Kriege sowie die Vorlage über Entschädigung ungerechtfertigt verhafteter Personen angenommen. Schließlih wurde die Voilage über die Todeserklärung von im gegenwärtigen Kriege Vermißten angenommen.

Der Ministerpräsident Wekerle ist gestern, wie Wolffs Telegraphenbü1o meldet, in dem dur das Ableben des Grafen Karl Khu-n-Hedervary erledigten Budapester vierten Wahl- bezirke einstimmig zum Abgeordneten gewählt worden.

Im Wahländerungsausschuß des ungarischen Abgeordnetenhauses wurde von dem Abg. Bakonyi eine Anfrage, vetreffend die österreihishen Erklärungen in Sachen „einer selbständigen ungarischen Armee, an den Ministerpräsidenten gerichtet. Dr. Wekerle antwortete obiger Quelle zufolge :

Wir ftehen auf dem Standpunkt, daß die Frage der selbs ständigen Armee etue ‘Ungelegenheit ausschGließlich zwtsdhen Seiner Majenät und der ungaris@ea Nation i. Da d'e Führung und die innere Organisatioa der Armee ein verfassungso äßtge 2 Ret Seiner Mije: ät ijt, kann die selbständige Organisierung der ungarischen Armee im verfassun, tmäßigen Wtikurgs- kreise voñ Seiner Majestät selbständig dwchgeführt wer- den, Und wir haben diesbezüuglih Susiherungen erhalten. T!obdem dke Frage 1chtlich derart {t ht, dern!ch{licßen wir uns aus politishen Gesichtepunkten nit der Aoforderung, daß die Armee- fiage, namentlich in wirtfchaftliher Bert: hung, dur Verhandlungen mit der öôsterreihts{en N-gierung geklärt we1de; doch haben diese Verhandlungen nit die Bedeutung, deß de Bildung der ungarischen Armee von dtes-m U-bereinkommen cbhängtg set,

Die Erktlärungen des Ministerpräsidenten wurden vom Ausschuß mit Beifall aufgenommen.

Großbritannien und Frlaud.

Nach der Rede des Ersten Lords der Admiralität Six Eric Geddes im Unterhause am 5. März und der Erwiderung Ae quiths führte der Commander Bellairs nah dem Bericht des „Wolffschen Telegraphenbüros“ u. a. aus:

Nach etntr amerikari @en Metdung bätten die Neubauten an Handels \chiffen in den Vereinigten Staaten und England 1917 zusammen etmas über zwei M Uionen Tor. nen betragen, während nah der leiden Quelle die britischen Veiluste das d1e:fache betrügen. Das. dede sich ungefähr mit etner ihm zur VBeifügurg géstelltén auSboottkrieg

Milltonen

sonstigen Schiffabrtsverlufte 6}

Kolonle unter den Suß des mächttzen Deutsten Reiches. Die

beträgzen.

livländiscke Ritterschaft knüpft daran das Gelübde unwandelbarer Treue und bittet Evre Majestät, dessen gewiß zu sein, daß die Liviänder mit Gut und Blut iwmerdar einzutreten bereit fein Im Namen der

Eure Majefät bitten die in der alten Deutshen Hosule versammelten deuisch-n Professoren, Dozenten und Studenter thren tietgefühlten Dank für die Besretung deu!schen Wortes und Wesens ent„egennehmen zu wollen. Eurer Majeflät geloben wir unverbrüch-

Seine Majestät der Kaiser hat obiger Quelle zufolge

Herilien Dank für den Sruß, mit dem Mich die livländisÆe Das dewsche: Volk freut sich mit Mir, daß untere Waffen das s{chöne, {chro-r geprüfte Land vor weit: rer Drangsal hoben bewahren können, Möchte diese \chwere Zeit die Auferjtehung des baltishen DeutsWtums zu freter freudiger Ent-

Es ist Mirc und dem ganzen akademishen Deut!chland cine großte Fre:de, daß die ehrwürdige âlma mater Dorpatenzis ban? d m Siea uv!erer Waffen în getit'ger Frethcit ibren geich!chtl Gen Beruf als Heint-

Grote Er- reuem Leben Möchte wieder wie in altert Tagen reicher Segen für die {wer geprüften Ortenslante und für die deu1!sche Wissinsckaft von

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Zoll- und Steuerwesen, für Hande! und Verkehr und für Justizwesen sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen und

Der Generalfeldmarshall von Hindenburg weilte

_ Für Drogen und Erzeugnisse aus Drogen, soweit sie in der Bekanntmachung Nr. Bst. 1945/2. 17 KRA vom

| S 120 000 Tonnen. Nach PrivatsGäkung hätten

dle L suste im Jaruar 70000, im Februar 80000 wödentli Menea

betragen

vetluste einer einzigen Woche sci. Diese Z fern sollen di arbeiter zu größerer Anstrengung arfeuern. Wenn cr ri rich:et fei, seien in der Vorwcche in der irish-n See allein Tage sechs Schiffe versenkt worden. Bellairs kritisierte ferne den Mangel einer einheitli*en Lettung bei den See. operattonen der Verbündeten, dem der fetndlihe (rfolg bei dem reulihen Autfoali der „Goeben* und der ,Bredigu* wzusckre bea jei. Der Admi alitätöverlht über den Vorfall set nicht geäignet den fkanfticen Marinegeschi&1sschreibern ais Unterlage zu dienen wevn die Beschr:ibung auf Latsachen keruhen jollie. Die Autfabrt der „Goeben“ und der „Breslau“ aus den Dardanellen [abe leine Minensverre verhindeit, kein Aufklärunosfährzeug habe bte Auefahrt gemeldet. Die siében Metlen entférnt vor Anker liegenden zwet brtiischen Montitore seten cuf einen Kompf ganz unvorbereitet

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gewtsen und versenkt worden, chre einen Schuß abzufeuern Kein Se-osfiziec werde der Angabe, daß ein Slugzeug die

„Breé]au* auf ein Minenfeld geir!eben hate, Glauven \chinken Die Minen, auf die die „Breslau* gerict, fzlen vor zwei Xabren gelegt, und jedermann habe ge. laubt, fe seten vom Sturm länast weggetrieben. Dle „Goeken“ sei na Dur&führurg ihrex Aufgabe in die Da'darállen zurück,ekehrt Die Argate, daß die „Goeben“ auf éine Mine gelaufen wäre, tet fals. Sie jet in den Da! dantllen auf Grund geraten. Das Tavchbot, das sie zu zer\idren versuchte, jet ve: loren aegangen und man hätte nickts bereit gebaht um fie anzugreifen, außer einem Flugzeuge. Geg:n etn S ff mit eini Panzerteck aber vermêge ein Flugcziug ni@19 auszutiten.

Wie Reuter meldet, sagte der Premierminister Lloyd George im Unterhause im Laufe seiner Erklärung über die Beziehungen der Regierung zur Presse, er müsse jeden Vorschlag bekämpfen, daß Zeitungsbesißzer oder -Leiter nicht geeignet sein follten, ein Negierungsamt zu bekleiden, und ver- teidigte kräftig die Berufung der Zeitungsbesizer Lord Beaver- brock und Lord Rothermere zu Réegterung8ämtern, sowie Lord Northcliffes auf einen Posien außerhalb des Ministeriums, rämlic zur Leitung der Propaganda in den feindlichen Ländern. Lloyd George teilte mit, doß Beaverbrock und Roihermere die Leitung ihrer Blätter seit ihrer Ernennung niedergelegt hätten, und erklärte, scin einziges Ziel bei diesen Ernennungen sei, die am besten geeigneten Männer für die Mitarbeit am Wohle des Landes zu gewinnen.

Lord Beresford richtete im Oberhause die Auf- merksamkeit der Regierung auf die ernsten Verheerungen, welche der Tauchbootkrieg unter den zwischen Jrland und Großbritannien verkehrenden Schiffen anrichte, und wies auf die Folgen hin, welche die Vernichtungen für die Verpflegung des Landes hätten.

£ord Beri srord betonte, taß die Lage mit jedem Tage ernsler werde. Der Grund liege in der urgenügenden Berteidigung. In Westergland werde angenommen, daß Spione in den Docks desg Bristolfanals die Tauchbootoperattionen förderten. Diese Dogs sollten Ausländern unzuaäralih gemat, auße1dem Geleitzüge für den Verkebr in der JIrishen See eingerihtet' werden. Man verliere Sch:ffe in etnem solchen Tewpo, daß, falls datselbe anbalte, bald keine Schiffe für den WBerkehr in der Jiiscen Sce üdrig fetn würden. Lord Lytton gob zu, daß die Tauchboote in den legten zwet Monaten im Jrishen Kanal beson! es tätig und deshalb die Verluste dort gößer gewejen feïfen als in früheren Zet1punkten; aber keine Maßnahmen der Admträlttät verwmöhten rerartige Schiffsverluste ganz zu ve:hindern, auch sei es ein: {chlimme U-zbertreibuna, daß angeblih bald keine She für den Verkehr in der Irischen See übrig sein würden. Die von Be'eéford unempfohlenen Gejeitzüge empfäßlen H richt, wal du die ZusammenfsteDung sowie die Entla ung gleichzeitig eir.laufender Schiffe Zit verloren würde, Das Gerede von deuts@en Spionen sei zurüdlzuweisen, es sei eine Verblendung des Pudblikurn9, aile Un- glüdställe res Ktieges deutschen Spionen zuzushcetben, welde ber Wachsamkeit dec Regierung eutgingen.

Franutrei.

Die italienishen Minister Orlando und Bissolati sind in Paris angekommen.

Die Verbände der republikanischen Sozialisten, der Sozia- listisch-Nadikaten, die Vereinigung der Freidenker und die Liga für Menschenrehte haben sih nah dem „Progrès de Lyon“ zu einer Föderation der Linken zusammengeschlossen, die in ihrer ersten Tagesordnung energish gegen die reaftionären Machenschaften in Frankreih Einspruch erhob.

Nufszland.

Der „Nouvelliste de Lyon“ meldet aus Moskau, daß der dortige Sowjet die Ratifizierung des Friedens- vertrages mit den Mittelmächten mit sehr großer Mehrheit angenommen habe, ein Abstimmungsergebnis, das auf sicheren Erfolg der Regierung der Voltskommissare auf demSowjetkongreß in Moskau schließen lasse. Das „Journal“ berichtet, der Umschwung in Moskau sei auf die Ausführungen Lenins zurückzuführen, der in Moskau die Giüñde auseinanderseßte, weshalb Ruß- land den Frieden annehmen müsse. Von 195 Sowjets hätten 110 auf draßhtlihe Anfrage ein Votum für die Ratifizierung abgegeben. Der stichhaltigste Grund Lenins für die Annahme der Friedensbedingungen sei die vollkommene Desorganisation der russishen Armee, die jeden Widerstand vergeblich gemacht

hätte. Finuland.

Die Ausschreitungen der Roten Garde dauern nah Meldungen des „Wolffschen Telegraphenbüros“ unvermindert jut Jn Helsingfors sollen bisher an 600 Bürger getötet ein. Das Land wird ausgesaugt bis zum Aeußersten. Pferde und Vieh werden gewaltsam weggetrieben, Lebensmittellager erbrohen und verteilt, Brennereien und Spritlager g& plündert und unter dem Einfluß des Alkohols folgen neue Bluttaten. Bei Zuteilung der Lebenamittel werden die Bürgerlichen vernachsässigt. Jn Südfinnland herrscht aroße Notlage, ja Hungersnot auf der einen Seite, während die Note Garde die erpreßten Vorräte verjubelt. Ende Februar kamen in Helsinafors und Wiborg die leßten Brotrationen zur Vei teilung und Zufuhren von Getreide standen nicht in Aus- sicht Alle Meldungen stimmen darin überein, daß dle russischen Truppen, meist allerdings in Zivil, an den Kämpfen teilnehmen, besonders an der fkarelishen Front Der erfolgreihe Widerstand der Roten Garde sei überhaupt nur möglich dan

der von russisher Seite überlassenen Gewehre, Kanonen un

Munition. Das noch in Finnland befindliche russische Militär wird auf etwa 69 000 Mann geschäßt.

Spaniea,

Das amtliche Ergebnis der Senatswahlen ill laut Meldung des „Wolffshen Telegraphenbüros“ folgendes:

Das mache unter Autickluß der leßteren went,

46 Demokraien, 16 Anhänger Romanones', 16 Anhänger

dagegen die britishen Neubauten im ganzen Januar nur 56 (6g was also erbeblch wentger als èile verbündeten und veutra[en Eesamt.

6 unabhängige Liberale, 43 Konservative, 3 unab-

Albas, nservative, 7 Anhänger Ciervas, 8 Anhänger hängt 7 Nnabhängiger, 1 Katholik, 2 Jutegristen, Maut E q 3 Nationalisten, 8 Regionalisten, 1 radikaler 5 Un ite ind 1 unabhängiger Republikaner.

L,

Fepiub Niederlande,

Mie die „Niederländishe Telegraphen-Agentur“ erfährt, e Minister des Auswärtigen eine Note über den Stand hal def andlungen mit den verbündeten Regierungen

S c) r L E É s de en die gestera an die Generaistaaten geshickt wurde. ert r 2

Schweiz.

Die Frühjahrstagung der Bundesversammlung 4% vorgestern eröffnet worden. Der Nationalrat begann die Beratung der bundesrätlichen Neutralitäts beri te. Wte „Wolffs Til-grophenbiro" meldet, gab ter Berichterstatter 4 Aushufses Walther (Tatholisch-konfervativ) bezügli ber de relegenheit Hoffmann-SGrimm namens des Au3\chusse3 “° Erflärung ab, baß die Urter]juGung keine Tatsazen zutage ge- eti habe, die den Rat veianlafsen könnten, neuerdings auf die zue zurüdzulommen. In einigen Blättern sei, genüßt auf ein E Tntaun des ruisischen Gesäftöträgers in Bern vor 19, Junt 1917 die Behauptung aufgestelt worden, Bundesrat Hoffmann ire auf Dru der Enteote zur Demis#on gezwungen worden, Diese Behauptung erledige sich nach ber Ansicht der Kommission von felbit durch die Tatsabz, daß die Devesche abgesckick jei in dem Augentlide, da de Entlassung / Hoffmanns bereits angenommen worden war. Hoffmann set zurückzeiret:n einzig, weil er selbft die ¿ußerst \ck&wicrige oge der S@;roeiz gegenüber den Kctegführenden nit ers&weren wollte. Der B rihterfiatter e: öôrterte \odann die von Jmerifa, England und Frankreich in ihren Neutralt- jätganerfennungen gemachten BWorbehalte, durd welche die qrerfennung der Neatralität deschrär kt werde. Der Auss{uß ersucht daber den Bundesrat, bei den betetliaten Regierungen nachdrüdckiich dehinzuwirken, daß die s{chwetzerich?- Neutralität bedtingungsto8 aner- ja nt werde. Der Bundeëpräsident Calonder e'klärte bezüultch ber Neutralitätöertlärungcn Amer'kas, Englands und Fiankreihs, daß die Erfiärungen ta!fähli® die Bedingung enthieiten, taß fie tie Neu- tralität anerkennten, solange die Schweiz telbsi îo der L-ge set, die Neutralität aufre@t zu erhalten und jolauge die Neutralität nicht von anderer Seite verl t werde. Der Bundesrat wäre über tie neue Form der Neutralitätsane:kennung um so mehr überrascht, als Franktelch und England fi üher die Anerkennung der Neutralität ohne jede Bedirgung auégesp! ochen hätten. Der Bundesrat babe in etner ntwort an dle dret Mächte den Shwetzer Stanè punkt entschieden potieten und erklärt, daß er die Neuautrakitätsaneikennung nt als zutreffend eradte, sowett Bedingungen daran ge- fiüpft elen: Su Machte. gellenb, 6s weder mit der Selbständgleit der Schweizer Eidgenossenschaft, nech mit dem Sinn und Geist der Garantieverträge von 1815 vereinbar wäre, nenn ardere Staaten si das Nech zusch:eiben wollten, ohne Auf- forderung der Schweiz Schw- tier Gebiet ¡u betieien, um Neutcali- ti'sverlezung von ayderec Seite abzuwehie2. Der Bundesrat hebe (timmt den Stant punkt ei-genommen, daß für den F.[ll, daß: eine oder die andere Partei Gebietsverlezungen vornehmen sollte, es Sache der Shweiz sei, diese abzuwehren, und daß es der Schwetz zust: he, ihre Neutalizät, ÜUnver]ehitheit und Selbtiändigkeit zu verteidigen. Venn ven der einen oder anderen Seite \{weizer Gebiet ver- leßt würde, würde es allerdings praltis{ch dazu führen, daß siH die Eqwetz an die Feinde des Ginfallenden werden nnd mit ihnen eta Yündnis abshli: Zen würde. Da die drei Mädte auf die Erklärung des Bundesrats nicht geantrooriei bä!ten, habe die SHweiz nah allen diplomaiish n Gepflogenhetten das Recht, ohne roeiteres darauf zu \hileßen, daß sie den Schweizer Standpunkt billigten. Die S{weiz fa mit den drei Staaten nach) wie vor in Freurndschaft verbunden und Inne daraus entnehmen, daß die Sache erledigt set im Sinne des Standpunktes des Bundesrais. Der Ausschuß erfiürte ich besriedigt don dea Erklärungen des Bundetpräsider ten.

Hterauf wurden wirtschaftliche Fragen behandelt, wobei die Kommission feststellte, daß die Schwetz zurzeit über Ge- treidevoriâte verjüge oder deren bestimmte Ankunft demnächst er- baten dûrfe, die bet \trengiter Spartamfkeit bêchstens bis August reden, Der Kommissiontber chterstatter Scherrer - Stk. Goll n trôrterte die verschiedenen mit den Zentralmähten und den Ver- bündetzu ¿ych'ckfenen Wirtschafteabkommen. Er b: klagte ken zu- nehmenden Viuck des Auslantes, indem Meßregeln einer Mächte- gruppe sofort ähnlihe Maßregeln der anderen Gruppe hbervorriefen. Das Verhiänduis für die \chwterige Lage der Scbwetz seine immer mehr abzunehmen. Dies führe zu Forderungen, die auf bie Dauer mit der Selbständigkeit des s{chweizzrishen Stxates nicht ver- tinbar seien, Micheli-Geuf serach den Wursh avs, daß der Bundesrat bei Wirtichaftoverhantlungen mit dem Ausland nach einheitlihen Grund|äßen vorgebe, an denen die \{chweizer!schen Unterhändler gegenüber den Forterur gen des Auslandes Rückhalt finden, Der Bundesrat Shultheß bétovte in Erörterung der veischtedenen wirtschastlihen Abkommen die außerordentl'ch sckchwierige Lage der Schweiz, die zwischen Hammer und Amboß stehe, indem sie fch@ von beiden Setten wotderipreWenden- Forderung! n gegenübersehe. Der Redner erörterie die versh'edenen bereits (ewähiteu Valurakredite au Deut|chland und Frankr: und

telte mit, daß zurzeit über einen solhen Kredit auch | Berhandluncen wit England sckwebten, Den Kern bes mit England abzusd&li henden Abkommens bilde die Sithe-

tung der s{chweizecisch-n Trantporte zur See. Der Bundesrat hee, daß die |chwierigen Tranêportrerhältnifse der letzten Mor ate wentestens für einige Zeit mit Hilje bolländisher Schtffe behoben werden könnten, Surzett \{webten Verhandlungen mit dea Ver- bündeten über die Wiederausfuhr gewifser BaumwoUprobdukte nah den Mitte\mächten. Von desen Verbandlungen, die begleitet seien N, der Sperre der Robbaumwollzufuhren, hänge das Schickszl der Ostshwetzer Texiilindustrie ab. Der Bundesrat hoffe, daß die Ver- indeteu iür die Lage Verständnis haben und niht Forde- 000 erheben würden, die sofort wieder Gegenmaßregeln er anderen Partei eiwa für die Metallindustrie Hervor- A fönrten, Bezüglich der vielfa fkritisierten Ausfuhr S4 S weiz nad den Zentralmächten teilte der Bundesrat b hultheß mit, nah den Berehnungen cines Amerikauers, bte Un einem \hweizezishen Gelehrten nahhgeprüft und richtig befunden at die Schwebz bis Ende 1916 von den Zentralmächten, in H ien umge'echnet, mehr erha!ten als gegeben hätte. Dex Redner Wel zum Schluß, daß die Schweiz, die vom freundschaftlichen oh wollen beider Mächtegruppen abhänge, wie bisher loyal und befind nah beiden Seiten si zu verständigen wünsh-. Die Schweiz Und Ba heute in etner L Rgens ernsten wirts{astilihen Lage wenn das ps der schweren Krise nur gésund ukd fark bervorgehen, dart politische und wic!shaitlich? Leben beberrsdt sei vom Ge» n der Solidarität aller Voik kreise. (Lebhafter Beifall.)

Bn, Im Ständerat wurde die Frage einer direkten

dori eShteuer erledigt. Der Bundesrat Motta stellte eine

Alto ige Kriegssteuererneuerung und eine Ausdehnung des

cine co monopols zur Deckung der Mobilmachurgsschuld, die Milliarde bereits überschritten habe, in Aussicht.

Griechenland,

mistotle: Kammer hat den Abgeordneten von Samos The- S

les Sof » Vorsit 0 fulis zum Präsidenten gewählt, der den nb mit einer Kriegsrede übernahm. i

#

Amerika. __ Der Präsident Wilson hat an den amerikanischen Konsul in Moskau, wie „Neuter“ meldet, folgende Depesche geschickt-

Ich môchte die Gelegenheli des Zufammentritts des Kongresses ar Sowjets ergreifen, um bie aufrihtige Symvathbie bes Voll:3 der FZereinigten Staaten in dem Äugenblick auezusprehen, wo die deutsche Macht si eingedrängt hat, um den Kampf für die Freiheit zu unteibrehen uno um seinen G:foig zu bringen sowte die Wünsche Deutslards an Stelle der Ziele des russishea Bolkes zu feyen. Unglückliherweise ist die Regierung der Vereinigten Staaten jeyt nit in der Lage, unmttteltare wirtsame Dilie zu Teilen; aber fie nürde ea wünsGen, diefr Otlfe zu erweisen. Ich möchte dem russi{ch-n Volke dun den Kongreß die Gewißheit

! geben, daß die Regterung der Bereini,ten Staaten jede Gelegenheit

benußen wird, va Rußland noch einmal die vollkommene Souveränt- t urd Unabhängic.feit in seinen eigenen Anaelegenbetten zu fern und thma wéeder zu seiner großen Rolle im L-hzu Guropas und der modernen Welt în vollem Vraiange zu verhelfen. Das Volk der Veretrigten Staaten nimmt mit ganzem Herzen an dem Versucke des ruisichen Belîes teil, {h von jedec alien autokcatisGzn Regierung zu befreien und Herr seines eigeneu Lebens zu werdeo.

__— Der amerikanische Senat hat versuch3weise einen Zusaßantrag angenommen, der den Präfidenten Wilson er- mächtigt, Docks und Hafenanlagen des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerika-Linie zu übernehmen.

Afiena,

Der „Timés“ wird aus Peking gémeldèt, daß der Kom- mandant der Kosaken, die gegen die Bolschewiki operieren, General Semenow längs der sibirishen Eisenbahn bis zu der Karinskaja-Veibindung mit der Amur-Eisenbvahn aufgetlärt hat. Am vergangenen Freitag stieß er auf eine Truppe von ungefähr 2000 Bolschewiki mit Artillerie. Die Bolschewiki rücften an der Eisenbahn von Dauria, 15 Meilen westlih von der mandschurishen Grenze, vor. Nach einem kurzen Gefecht mußte sich Semenow, der seine Stellung hätte halten können, wenn er mit Artillerie und Maschinengewehren versehen ge- wesen wäre, auf eine Position in der Nähe einer mandschurischen Bahnstation zurückziehen. Der chinesishe Kommandant von Charbin richtete darauf an den Bolschewikiführer die War- nung, daß jeder Einfall in das chinesische Gebiet als eine friegerishe Handlung betrachtet würde, da man von der Streil- macht Semenows annehme, daß sie die russische Provinzial- regierung vertrete, die von China anerkannt worden sei.

Aus Schanghai meldet „Reuter“, daß die Bolschewiki- führer von Jrkutsk an die chinesishen Behörden der Grenz- stationen der Mandschurei die Versicherung telegraphiert hätten, daß sie keine unfreundlihen Absichten gegen China hegten und daß fie nur den „Rebellen“ Semenow angriffen. Die Chi- nesen anworteten, die Beziehungen Chinas zu Rußland seien unverändert, und sie seien nicht in der Lage, Semenow als Rebellen zu betrachten.

Wie der „Daily Chronicle“ erfährt, haben die Konsuln der Verbündeten in Wladiwostok ein Ultimatum an die Ort3sbeh örde gerichtet, in dem sie die Wiederherstellung des von der Herrschaft der Bolschewiki bestehenden Regierungs- systems sowie den Schuß der Unterianen der verbündeten Länder gegen die Einmischung der lokalen Verwaltung verlangten.

KriegSnachrichteu.

Berlin, 12. März, Abends. (W. T. B.) Von den Kriegsschaupläzen nichts Neues.

Großes Hauptquartier, 13. März. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschaupla §.

Jn vielen Abschnitten lebte am Abend der Artilleriekampf auf. Die Erkundungstätigkeit blieb rege. ;

Bei Abwehr. eines belgishen Vorstoßes ösilich von Nieuwport nahmen wir einen Offizier und 30 Mann gefangen. Eigene Unternehmungen östlich von Zoune- beele und südwestlich von Fromelles brachten 23 Engländer und Portugiesen ein. Jn der Cham- pagne stürmten rwestpreußische Kompagnien nah _ starker Feuervorbereitung die fronzösishen Gräben nordöstlih von Pros8nes und kehrten nah Zerstörung der feindlichen Anlagen mit 90 Gefangenen in ihre Linien zurü.

Starke Erkundunastätigkeit in der Luft führte zu heftigen Kämpfen. Wir schossen gestern 19 feindliche Flugzeuge und 2 Fesselballone ab.

Rittmeister Freiherr von Richthofen errang seinen 64., Leutnant Freiherr von Richthofen seinen 28. und 29. Luftsieg.

Osten. Deutsche und österreihish-ungarische Truppen stehen vor

Odessa. Mazedonische Front. Bei Makovo im Cerna-Bogen hielt die seit einigen Tagen durch eigenen erfolgreihen Vorstoß hervorgerufene etr- höhte Feuertätigkeit der Franzosen auch gestern an.

Von der nichls Neues.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Ftalienisheu Front

Desterreihisch-ungarischer Bericht Wien, 13. März. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Keine Ereignisse. ;

Der Chef des Generalstabes.

Türkischer Bericht.

Konftantinopel, 12. März. (W. T. B.) AmtliGer Tagesbericht. '

An der Palästinafront Le beute, abgesehen von s{wachem Artilleriefeuer, Ruhe. Die am 9. März bei Tagesanbruch beginnenden feindlichen Angriffe, die fast ohne Unterbrehung bis zum 10. März spät in die Nacht hinein andauerten, wurden durch heldenmütige Abwehr unserer Truppen abgeschlagen. Der augenscheinlich vom

Feinde angestrebte Zweck des Durhbruchs an der Straße Ferufalem—Nablus it gescheitert. Vor Erserxum leisteten die Armenier unseren Truppen ernsleren Widerstand. Nachdem noch aëfiern unser Ungriff bis an die Drahthindernisse einer beféstigten Stellung vorgetragen war, wurden heute nacht inx alänzenden Angriff die Hindernisse überrannt und die feint lihen Banden zurückgeworfen. Unsere Truppen ckten in Erserum ein und bemühen sich, die von den Armeniern verurfahten Brände zu löschen.

Der Krieg zur See.

Berliri, 12,. März. (B. T, B) Marineluftitrett- fräfte haben in der Nachi vom 10. zum 11. März Hafen- anlagen und militärische Einrichtungen von Neapel sowie die Eisenwerke von Bagnoli ausgiebig und wirkungs8voll mit Bomben belegt. S j

Der Chef des Adrairalstabes der Marine.

Kopenhagen, 12. März. (W.. D. B.)- Der dänische Dampfer „Randelsborg“, in Ballast auf dec Reise von Kopenhagen nah England, ift 20 Seemeilen südöstlih Ors versenkt worden. Die Besaßung wurde gerettet und in Kristiania gelandet.

Stockholm: 12. März (W. T. B) Länt „Svendîa Danabladet“ ist der Gotenburger Lloyddampfer ,„Nercia“ (1127 Br.-R.-T.), der am 19. Februar von Bergen nah Eng- land fuhr, spurlos verschwunden.

Bern, 12. März. (W. T. B.) Der „Progrès3 de Lyon“ meldet aus Paris: Der frühere deutshe Dampfer „Nürnberg“ (3780 Tonnen), den Frankreih für Sene- gambien in Dienst gestellt hat, wurde von einem unbekannten Dampser versenkt.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstag sind zwei Geseßentwürfe, betreffend die Feststellung eines vierten und fünften Nach- trags zum Reichshaushalte plan für das Rechnungsjahr 1917 sowie der Entwurf eines Gesezes über Kriegs- zufchläge zu den Gerichtskosten, zu den Ges- bühren der Rechtsanwälte und der GeriGGts- vollzieher zugegangen.

Kunft und Wissenschaft.

Den sechzigjährigen Hans Herrmann ehrt das Künsilers- haus dur®% rine gelungene Ausstellung eflesener Werke avs den Jahren 1877 bs 1918. Henmann gehört zu den befauntesten Berliner Malern; au in Kreisen, die der Kunst fernec stehen, kennt und atennt min gerau vie für seine Art bezelchnenden Landschastt« bilder. Um so widersinniger mag es klingen, wenn man behauptet, daß mit dieser AusfitUung Lans Herrmann erst entd-ckt worden ist. Bisher wußte man wenigstens soweit man das Berliner Kunst- leben der legten 10 Jabre übershaute —, daß Herrmarn holländiscke GSracßtansichten und Städtebilder in bell: m Lon malte, die unter- einanver nicht sehr verschieden find und die ein wentg leer, \üßii unb herlömmli wirken, Doß abtr in ibm ein außgezeihneter Valer, ein feiner, achtunagebictender Rünstlex steckt, das lehrt erst diese Aus- steöung früher Werke. Es sind hier Bilder vorhanden, die mit zu den besten malezi!{en Schöpjung!n der lezten Jahrzehnte zu zäklen find. Ueber welch starke malerische Begabung der Künstler von Haus aus verfügt, zeigt dex früte, 1877 entstandene Kovf etnes Mädchens, der in der weichen, gepflegten Malerei an Sckchoöpfungen des Leibl- freises, im firengen Auedruck an Werke Ha!ders ertnnert. Sebr bemerken2weit ist dann die 1822 enstandine Regensiimmung aus Dcrbrect. Das in tiesen und voDen Tönen dur@gemalte arofe Biid kemmt ähnlichen vrähtigen Werken Munkacsys und jeiner Schule nobe und ift do hon ein für Hans Herrmanns Art recht bezeichnendes Wer. Ver 1884 entstandene „Markt in Blisfingen*, ter lebhaftes, buntes Treiben unter Baumkronen sciide:t, durch deren Laub das Licht rieselnd berabfält, ift dei aller Unrafst und Lebhaftigkeit des Motivs ein geshlofsenes und in allen Teilen rußevoles Gemälde. Denkt man vor die'em unberührwten Bild an Liebermarns berühmtes „Münchener Bieikonzert“, | das ein äbnlies malcrilœes Motiv ähnli behandelt, so muß man zugeben, daß die Leistung Herrmanns ffener Litbermarrs kaum nat- steht. In diesen Jahren tauben neben {önen Gemälden auf die „Hoßänderin* des Jahres 1889 fei noch besonders hbingewtesen allerdings avch vplatteze und hoblere Werke auf, in beren dle Treve und Unbefangenbeit der Naturbeobactuna einer allgemeinen SefällizTeii ger pfert if. Der „Fi&markt von Chioggta* bei! pielsrweise ist das übliche konventioneVe Autstellungebild, das dem Verlangen des Puvliikums nah hübsczen ventztanisden Ansiüten sehr enigegenkommt. Ater immer wieder findet man dann fol frische Elder wie das Aquarell „Volendam" mit der klaren Luft und den lien Farben darzoishen. Ueberhaupt gehören die flott und undbe- fümmert vor der Natur btngemalten lebendigen Lquarelle zu den beiren Werken der Ausstellung. Ueber die zahlreichen g) oßen und kleinen holländishen Ansichten aus deu etten zwei Jahr- zehnten brauht man nicht viel zu sagen. Man kenrt sie zur genüge. Jmmaihin muß da festgestellt werder, daß sich auch urter diesen Werken noch ret schöne Stücke befinden, in denen die graue, durhsichiige Meezeëluft, die die Gegenstänte filbrig vershletert und unter deren rieselrd-n Wellen ein paar bunte Dinge doppeit leu& tend uad strahlenb aufschGimmern, ausgezeichnet wtederg'geben ift. Gerade dur die treffende Charakterifierung eigenartiger ¿Farbflccke an blauen Fischbotticzen oter bunten Blumenauslagen weiß Hermann immer wieder zu f.sseln. Daß aber der Künstler nicht nur in Holband folhe malerischen Erlebnisse hatie, sondern auch auf Berliner Boden darstellungswerte Dinge fand, beweist die vo'zügliche impressionifti\@e Sitzze „Urlaubèr am Pectsdawer Plagz* (1904), mit dem etgenartigen Zusammenklang der blißenden Helme uud der bunten Untformen. Daß diefe Betliner Motive Herrmann mindes:evs ebenso gut liegen wie die holländischen Ansichten, erkennt man an dem an Skabina exrinnernden s{chönen Aquarell ber „Potidamer Brücke* aus dem Jahre 1891. Es ließen sch nocch mavche ODel- gemälde und Aquarelle anführen, die für die Kunst des Berliner Malers bestes Zeugnis ablegen und die künftighin bewirken mögen, daß man au vor weniger gelungenen Schöpfur gen Hermanns dem Künstler die Ahturg nicht versagt, die er sch dur viele aut- gezeichnete Leistungen verdient hat. Dr. Pl.

Der „Deutsche Aus\chuß für Kunst", der eine Vertreturg der gesamten deutschen Kunst hafen und an dem Ausbau der ftaat- lchen und gesellshaftlihen (inriktungen, die dex Pflege und Ent- ricklung der Kunst dienen, mitarbeiten will, hält am 17. d. M., Mittags 12 Uhr, im Haupisigungsfaal des Hauses der Abgeordreien in Berlin etne erste Kün stlertagung ab, die der Bedeutung der Kunst und der. Kürstler im KFKultur- und Wirtschaftoleben des deutsGen Volkes gewitmet fein wirk. Nach etnem ein- leitenden Vortrag des Landtag3abgeordneten, Stiftspropstes Dr. Kauftnann über „Velk und Kunst“, werden das Thema Die Bedeutung der Künfte“ behandeln: für bildeade Kunst dec