1918 / 123 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 28 May 1918 18:00:01 GMT) scan diff

drücklich hierdurch auf, ihre Betriebe, auch soweit dies bereits früber geschehen sein follie, bis zum 10. Juni dieses Jahres bei uns anzumelden. Berlin, den 25. Mai 1918. 7 Kriegsgesellshaft für Obstkonserven und Marmeladen m. b. H. Klein. Dr. Lehmann.

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Betanutmächun@ über Höchstpreise für Zement.

Auf Grund des § 1 der Burdesratsverordnung vom 25 Januar 1917 (RGBl. S. 74) wird bestimmt: _ L

Die durch die Bekann!machung des Reichskommissars für Zement vom 20. Dezember 1917 (vergl. „Deutscher Reichs- anzeiger und Königlih Preußischer Staatsanzeiger“ Nr. 302 vom 21. Dezember 1917) festgeseßten Krieasteuerungszulagen für Zementlieferungen bleiben auch für die Zeit vom 1. Juni bis 30. September 1918 bestehen.

Vom 1. Juni bis 30. September 1918 gelien also als

Grenzpreise für 10 000 kg Zement ab Werk ohne Verpackung:

a. Im Gebiet des Norddeutshen Zement-Ver-

bandes:

1) Für Lieferungen an die Heeresverwalilung zu Bauten an der Front und an die Staatsverwaltungen für Staatsbauten : 400 + 180 + 85 = 665,— b.

2) Für Lieferungen an alle sonstigen Zementabnehmer :

465 + 185 + 85 = 735,— #6.

b. Jm Gebiet des Nheinish-Westfälishen Zement-

Verbandes, einschl. Verkaufsvereinigung Rheinischer Hochofenzementwerke:

1) Für Lieferungen an die Heeresverwaltiung zu Bauten an der Front und an die Staatdverwaltungen für Staaisbauten: 400 + 180 + 85 = 665,— l.

2) Für Lieferungen an alle sonstigen Zementabnehmer:

430 + 175 + 85 = 690,— M. c. Jm Gebiet des Süddeutschen Zement-Ver- bandes:

1) Für Lieferungen an die Heeresverwaltungen zu Bauten an der Front und an die Staatisverwaltungen für Staatsbauten : 400 + 180 + 85 = 665,— 6.

2) Für Lieferungen an alle sonstigen Zementabnehmer:

470 + 180 + 85 = 735,— M.

Zu a 2, b 2 und c 2 wird bemerkt:

___ Die Zementverbände seßen für ihre Privatkundschaft in den einzelnen Verkaufsstellen Stations-Frankopreise fest, die nach den tatsächlihen oder ten Durchschniitsfrachten bemessen find. Von der Reichsstelle für Zement werden diese Stations- frankop:eisberehnungen vor ihrem Jnkrasttreten auf die Zu- lässigkeit der angewandten Berechnungsart geprüft.

Berlin, den 27. Mai 1918, Der Reichskommissar für Zement. J. V.: Lorenz-Meyer.

BekanntmacGunh(-

Dem Koblerbändler Hermann Otto Lindner, Leipzig-Reudnlt, Viktoriastraße 13, wird der dur Verfügung vcmm 26 März 1918 urtersagte Handel mit Hetzftoffen vom 1. Jult 1918 ab wieder gestattet.

Leip1ig, am 22. Mei 1918.

Der Rat der Stadt Leivz!g. Dr. Nothe-

tiewdetemee 5A Bekauntma@Gung

Dem Handelsmann Moses Rottenberg in Nürnberg, Hummelsteinerwey 36, wurde gemäß § 1 der Bundeßbrateverorbnung vom 23. September 1915 über die Fernhaltung unzuverté\siger Personen vom Handel der Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs untersagt.

Nürnberg, ten 13. Mat 1918,

Stadimagksirat. Dr. Geßlker.

Bekanntmachuug.

, Der Firma Bruno Jhle, hier, ist der Handel mit Web-, Wirk- und Strickwaren wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf einen derartigen Ge{œäftsheirieb unter Auferlegung der Kosten des Verfahrens für das Neichsgebiet untersagt werdcn.

Chemnitz, den 17. Mai. 13918, Der Rat der Stadt Chemnitz. FKrieaswirtschaftgamt Abteilung 19. Schwamkrug, Siadtrat.

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Bekanntmachung,

Der Firma Paul Küttler, hier, ist der Handel mit Web-, Wtkrk- und Strickwaren wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf einen derart!gen Geshäftebetrieh untere Auferlegung der Kosten des Verfahrens sür das Reichsgebiet untersagt worden.

Chemnig, den 17. Mat 1918.

Der Nat der Stadt Chemni. Kriegswirtsaftzamt Abteilung 1. Scchwamkrug, Stadtrat,

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Bekannima@ckung.

Dem Fleischermeiñer Paul Junghans in Pennewiß ift der Handel mit Fletsch und Fleischwaren auf Erund der Bundesratsverordnung zux Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel untersagt worden. ;

Gehren, den 23. Mai 1918.

Der FürsiliGe Landrat. Hellwig.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigsi geruht: den Regierungsrat Dr. Sommer in St. Wendel zum Landrat und den bisherigen ordentlichen Professor an der Landwirt- schaftlichen Hochschule in Berlin Dr. Jakob Meisenheimer zutn ordentlichen Professor in der philosophishen Fakultät der Universität in Greifswald zu ernennen.

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Auf Grund Allerhöhster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs ist die Wabl des Oberlehrers Paul Roloff zum Direktor des öffentlichen Lyzeums in Laurahütte und die Wahl des Oberlehrers Dr. Radtke an dem städtishen Lyzeum in Homberg zutn Direktor dieser Anstalt durch das Staats- ministerium bestätigt worden.

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Jn Abweichung ven den für die LandeS8universitäten und die Akademie in Braunsberg bestehenden Vorschriften wird N das Wintersemester 1918/19 folgendes bestimmt:

1) Die Vorlesungen an den Landesuniversitäten und der Akademie in Braunsberg beginnen am Montag, den 30. September 1918 und schließen am Sonnabend, den 1. Fe-

bruar 1919. ; 2) Die Weihnachtsferien beginnen am Sonnabend,

den 21. Dezember 1918, und endigen am Donnerstag, den 2, Januar 1919.

3) Die Jmmatrikulationen finden in der Zeit vom Montag, den 16 September, bis Sonnabend, den 5 Oltober 1918, statt. Die Annahme der Vorlesungen durch die Studieren- den erfclgt in der Zeit vom Montag, dea 16. September, bis Sonnabend, den 12. Oftober 1918.

Berlin, den 17. Mai 1918,

Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner Majestät des Königs, Das Staatóministerium. Schmidt.

Ministerium der geistlichen und Unterrichts- angelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent in der philosophiïchen und naturwissenschaftlihen Fakultät der Westfälischen Wilhelms- Universität in Münster, Professor Dr. Otio Krummacher, Abteilungsvorsleher am physioloaischen Jnstitut, ist zum außer- ordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landraie Dr. S ommer is das Landraisamt im Kreise St. Wendel übertragen worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung.

Auf Grund der Verordnungen, betreffend die zwangsweise Verwaltung britisher Unternehmungen, vom 22. De- zember 1914 (RGBl. S. 556) und 10. Februar 1916 (RGBl. S. 89) ist wach Zustimmung des Herrn Reichskanzlers über das in Deuishland befindliche Vermögen der Minimax Con- solibated Limited in London die Zwangs®verwaltung ans geordnet (Verwalter: Handelsrichter Martin Loose in Char- lottenburg, Sybelstraße 66).

Berlin, den 24. Mai 1918,

Dex Minister für Handel und Gewerbe. J. A.: Hagen.

Bekanntmachung.

Das unterm 29. November 1917 gecen die Händlerin Margarete Koepke, geborene Droerse, Odberquerstraße 3, ers lassene Vezbot des Handels mit Obst und Gemüse aller Art wird hiermit wieder zurückgenommen.

Allenstetñ, dén 18. Mat 1918. Die Siadtpollzeiberwaltuug, S. Zül ck. ititanci4

Bekanntmachung.

Auf Grund der Bekanritmahhung zur Fernbaltung uttzuverlä\sfiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBLl. S. 603) babe ih dem Kaufwánn Wilhelm Reinhold Berndt ln Berlin, Kaubachstraße 18, dur Vetfügung voin, heutigea Tage ten Hante!l mit Zellulose, Papter und Papiererzeugnissen aller Art gestattet. N OTHaga g am im „Reicsanzeiger* Nr. 24 vom 28. Januar 1918 vod Amisbiart der Königlichen Regterung zu Potsdam Stü 5 vom 2. Febzuar 1918,

Betilin-S@höneberg, den 25. Mak 1918,

Der Polizeip:äsident zu Berlin. Kriegêwucherawt. J. V.: Dr. Fal ck.

BekanatmaMhung.

Auf Grund der Békannttmnaung zur Fernhaltung unzuverlässicer Personen vom Handel vom 23. September 1915 (RGBI. S. 603) babe ih tem S(ankwint Franz Grigat, Berlin C. 34, Neue Promenade 2, durch Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegensländen des täglihen Bedarfs wegen Urzuver- 1äsfigkeit in bezug auf diesen Handel2betrieb untersagt.

Berlin-S{höneberg, den 24. Mai 1918, Der Polizeipräsizent zu Berlin. Kriegöwucheramt. I. V.: Dr. Fal ck.

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Bekanntma ung,

Dem Kavfinann Oskar Siin on in Breslau, Brandenburger Straße Nr. 33, ist jeder Handel mitt Lebens- und Futter- mitteln aller Art ouf Grund der Bundesratsverordnung vcm 23. September 1915 wegen Unzuberlä)sigkeit untersagt worden.

Breélau, den 21. Mat 1918. Ver Polizeipräfident. reizt

BekanunutmackcGung.

Auf Gruud der BVündesrattverordnung vorn 23. September 1915, betreffend die Fernbaltung unzuverläfsiger Personen vorn Hantel NSBI. S. 603), haben wir der Geschäftsinhaberin Frau Marie

ieckerboff in Brambauer, Nudolfstraße Nr. 13e unh dem Kauf- mann Friß Sporkert in Dortmund, Priorftraße Ne. 16 IT, durch Verfügung vom beutigen Tage den Handel mit Bekleidungs- stücken aller Art wegen Vnzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Die Untersagung wirkt für das Neich3- gebiet. Die Kosten der amtlichen Bekarntmaung bieser Verfügurg im Reichfanzeiger und im amtilihea Kreisblatt find von den Be- troffenen zu tragen.

Dortmund, den 22. Mai 1918, Lebensmittelpolizeiamt. Tshackert.

Lewald.

Nichtamflicßhes. Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 28. Mai 1818.

Die vereinigten Aus\{chüs}sse des Bundesrats für Rech- nungswesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sizung.

Am 24. Mai is aus Christiania gemeldet wo der doctige deutsche Gesandte habe gelegentlich einer Mane sprache mit dem norwegischen Minister des Aeußeren wegen des Untergangs von norwegischen Fischerbooten im Sperrgebiet des Eismeers, auf dessen Mitteilung, daß au Reitungebgg!1s von deutschen U-Booten beschossen worden seien, geantwortet davon wisse er nichts, noch könne er es abl-ugnen. Wis „Wolffs Telegraphenbüro“ mitleilt, ist diese Meldung un- richtig. Der Kaiserlihe Gesandte hat im Gegenteil die an- zeblihhe Beschießung von Reitungs8booten durch deutsche Kriegs. {chiffe ebenso wie früher, so auch jeßt, mit Bestimmtheit gls ein Ding der Unmöglichkeit zurückgewiesen Dagegen hat der Gesandte . seine Vermittlung zur Warnung und zum Heraus- holen der norwegischen Fischerboote aus der Gefaßrzone zugesagt.

Jn leßter Zeit häufen sich, wie „Wolffs Telegraphen- büro“ mitteiit, beim Krieg8ministerium die Gesuche um Versetzung von Mannschaften, namentlich innerhalb des Heimatgebietes,. Da das Kriegsministerium bei ihrer Er- ledigung niht mitwoirkt, sondern die Entscheidung allein den vorgesezten militärishen Dienststellen zusteht, erfahren die Glude durch die Vorlage an der falschen Stelle eine für die Gejuchsteller unerwünshte Verzögerung. Deshalb sei darauf hingewiesen, daß j

1) die Gesuche an den Truppenteil des betreffenden Mannes oder an das für den Wohnort des Gesuch- ftellers zuständige stelloertretende Generalîommandso zu richten find, und

2) zur Vermeidung gzeitraubender Rückfragen es sich empfiehlt, die Gesuche zuvor von der zuständigen Zivilbehörde auf die Nichtigkeit der Angaben begut- achten zu laffen.

Durch Allerhöchste Kabinettsorder vom 3. Mai 1918 (Armee-Verordnungsblatt Seite 281/282) ist bestimmt worden, daß landsturmpflichtige Aerzie, die zum Heeresdienste bisher nicht einberufen wurden, in Zukunft im Falle der Eins ziehung zunächst aht Wochen als Militärkrankenwärter militärisch und im Lazarettdienst auszubilden sind. Diese Maßnahme bezweckt, daß die Aerzte während der unerläßlichen militärischen Ausbildung als Aerzte im Lazarettdienst verwendet werden. Es ist nicht beabsichtigt, fie für den eigentlichen Dienst als Militärkrankenwärter heranzuzichen.

Bayern.

Zu Beginn der gestrigen Sizung der Abgeordneten- fammer gedachte der Präsident von Fuchs mit herzlichen Worten der Anteilnahme des Hinscheidens des Reichs- tagspräsidenten Dr. Kaempf, der in shwerer Zeit, von allen geschäßt, als Präsident die Verhandlungen des Reichstags [eitéte.

Oesterreich-Ungarn.

Ju der gemeinsamen Beratung der deutschen Volks- räte der verschiedenen Kronländer in Wien am 2%. und 26. d. M, in der Böhmen, Wien und Niederösterreich, Mittel- und Untersteiermark, Käinten, Krain, Tirol, Triest und das Küstenland, Galizien sowie der in Bildung beg: iffene deutshe Volksrat für Obersteiermark vertreten waren, wurds einstimmig eine Entschließung angenommen, in der, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Forderungen nah stärkerer Zusammenfassung des Staatsgedankens und Betonung der Staatseinheit, s{ließlich nach Einführung der deutschen Skaatssprache feierlih erhoben werden. Die Errichtung von Kreishauptmannschaften in Böhmen bedeute wohl eine zweck- mäßige Vereinfachung der Verwaltung, sei jedoch für bie Deutschen nur unter der Voraussezung annehmbar, daß sie dén Wünschen der Deutschen entsprechend erfolge, die Sprachenfrage im Sinne des Osterprogramms gelöft und die deutsche Staatssprache eins geführt werde. Nur éine starke zentralistische Staatsgewalt fönne auch die deuischen Minderheiten wirksam schützen. Die Sicherung des Weges zur Adria für das gesamte Deutshtum sei eine unbedingte Stagtsnottvendigkeit. Alle Best:ebungen nah einer tshehish-slowafishen Autonomie müßten auf das allerentschiedenste bekämpft werden. Die Entschließung verlangt weiter die Wahrung der Interessen der deutsczen Minderheiten sowie der östecreichishen Gesamtinteressen bei der Neuregelung der polnischen und der ufcainishen Frage und begrüßt die Ver- tiefung des deuts österreichishen Bündnisses. Schließlich wurde mit einstimmigem Beshluß die Gründung des Deutschen Volksrats für Oesterreich vollzogen. /

Der Tiroler Landesausshuß hat obiger Quelle zufolge einen einstimmigen Beschluß gefaßt, in dem er erklärt, der Landesausshuß habe mit Entrüsiung von dem Per=- balten des Landeshauptmannstellvertreters Dr. Conci bei den hochverräterishen Versammlungen n Prag Kenntnis erhalten; er bedauere es, einen Mann, der seine Gesinnung in solher Weise gelennzeihnet have, nicht aus seiner Mitte entfernen zu können. Auch der Mittelstands- bund für Tirol hat Conci aus dem gleihen Anlaß seine Miß- achtung ausgesprochen.

Großbritannien und Frland.

Das „Reutershe Büro“ erfährt, daß die Negierung be- {lossen habe, Verhandlungen mit der deutschen Re- gierung auf dem Wege über Holland einzuleiten, um N jeßt bestehende Uebereinkommen wegen Heimschaffung 0 d Junternierung von Kriegs- Und Zivilgefangenen ie erweitern. Das Kriegskabinett hat am 24. Mai einen Besch vo in dieser Richtung gefaßt. Der Zeitpunkt der Verhandlunge! steht noch nicht feft.

-— Die in Bailieborouah abgehaltene Tagung her irishen nationalistishen Partei hat beschlossen, ve L Ersazwahlen gegen alle Kandidaten der Sinnfeiner-Parlet à

fltimmen. Rußland.

Nach einer Meldung der „Petersburger Telegraphen! agentur“ hat das Volkskommissariat für cum ili Angelegenheiten am 22. Mai dem deutschen Di Grafen Mirbach eine Note überreicht, in der es L Lis als Sig des Sonderausshusses zur Regelung einiger |i atte dem Friedensvertiage von Brest - Litowsk ergebender Þ Se eh lgen Fragen als Verhandlungsgegenstände

gt:

1) die Lage im Kaukasus, 2) tie Lage in der Krim, 3) d!e im qrlif:i brei des F: letenóbert:azes vorb hazltere Er-nz'ührung unb bie sage des zettmwetligen Besegundtrecch18 VeutsWlauts, 4) dle poltiishe ge silands und Livlands, 9) Kileg9gefarg hea\ragen, 6) Gruuk- pi der wirtshaftlizen Beziehui gn ¿zwisen Deutschland u d yjland,

Das Volkskommissariot für auswärtige An- ¡elegenheiten hat derselben Quelle zufolge dem Minister jes Auswärtigen in Tiflis durch Funkspruch seine Bc- ¡iediguna darüber ausgesprochen, durch den deutschen Bot- (hafter Grafen Mirbach gehört zu haben, daß die trans- hufasishe Regierung in Tscheleli durch ihren Vertreter Matschaveli über die Trennung Transkaukasiens von ußland und seine Selbständiakeit zu verhandeln vünshe, und schlägt, ohne damit die Unabhängigkeit Trans- sufasiens iQog anerkennen zu wollen, die von der Mehrheit jer transfaukasishen Bevölkerung niht gewünsht werde, als Oct der Verhandlungen die Stadt Wladikawkas vor, da Kier iht günstig gilegen sei; sie teilt den Wunsch der deutschen Mgierung, daß die Verhandlungen möglichst bald aufgenommen in au Ende geführt werden möchten.

Zugleich hat das Volkskommissariat für auswärtine Ar- gelegenheiten am 23. Mai dem deutschen Boischafter Grafen Mirbach eine Note überreickt, ans deren Wortlaut fich folgender Verlauf der Dinge ergibt:

Am 13, Mat hatte das BVolketommissariat bas Angekot tes Grafen Mirtah angeromen, Beziehungen zwisen d-r 1ussis&en egierung und der „angebliWen“ tarskautefishmn Megteru: g zu prmaittein. Am 14, Mai hatte rer deut|he Botichafter vorgeschlagen, dle russische Regierung möchte ikm ihre Wünsche in dieier Beztehung \riftlich mitteijen, uud dicse bitte geantwortet, daß ihrer Meinung nch cin Bevollmächtigtec Rußla»ds an den Verhantlungen in Bat:m wilden Deut'chlard und der Türket einerseits und Trandkoukasien nder2rfetts teilnebmen müßte, da Rußland arderenfalls etren dert ustande fommenden Vertrag nit würde anerkennen fönven. Am }?, Mai bat der deuts@e Bois§Fafter dem Volktkemmifiartat mit, (tellt, doß die transfkaufafisce Regierung den Bürger Matschabeli j them Vertreter bei den Verbantlungen über die Unabbäng)akeit Farsfaukasiens ernannt habe. Dez Botscafter bat zugle!ch Kiero als Ort der Verhandlungen vorgeschlagen und elne schnelle Einigung

(mp\chlen, Spanien.

Der König, der Minifterpräsident und die anderen Minister sind nah einer Reutermeldung unter rälselhaften Ersheinungen von einer Krankheit befallen, die si über mz Spanien verbreitet und on der dreißig Prozent der Be- rillerung erkrankt find. Die Krankheit wird nicht als ernst

ingesehen. Niederlande.

Jn der Beantwortung einer Anfrage des Abgeordneten iun Veen über die Beshlagnahme der von der nieder- lindishen Reglerung in Amerifïa gekauften Waffen und Patronen durch die amerikanische Regierung, er- lirte der Kriegsminister dem „Haager Korrespondenz- bro” zufolge, daß nach den leßten Berichten noh keine Nück- phlung der Kaufsumme stattgefunden habe. - Der Grund dür sei vermutlih in Ueberlastung der amerikanischen Re- gierungsstellen zu suchen.

Schtweiz,

Der Bundeepräsident Calonder hat vorgestern den Chef br fürzlih in der Schweiz eingetroffenen diplomalischen Vet

vlung der russischen Sowjetrepublik Jean Borzine in Audienz pfangen.

Der Bundesrat hat am 25, d. M. laut Meldung d „Wolfffhen Telegraphenbüroes“ den Bericht über die uf Grund der außerordent!ihen Vollmachten in hir Zeit vom 20. November bis heute getroffenen noßnahmen genehmigt. Nicht berücksichtigt ist im Bericht 8 in den lehten Tagen abgeschlossene deutsch: \{chweizerische Virlschaftsabkommen, worüber in einem besonderen Nachtrag tbenfalls für die bevorslehende Tagung der Bundesversammlung vricht erstattet werden soll. Der Vunbesrat erôtert im Be- tit die verschiedenen mit dem Auslande abgeschlossenen wirt- aftlichen Vereinbarungen.

j Verg ih des im vergangenen Dezemker mit Frankretlch me Mlofsenen Wirtshaæftsablommenzs bemerkt der adt, doß infoïce dwichcus urgerügender Zujuhr von Waren die ¡gesehen n. Vorschüsse von 10 Millionen monatli bedeutend tiger ausgefallen sind. Dur ein mit Frarkreih und Îtalten H l, Mat atgeschtofi-nea Abkowmen wuzden diesen Läntern bes gute Mengen verarkbeitetes Holze zwugesiet. Am Hinbl:ck auf die vwendiufeit, die ichwetzerishen Walbbestände zu sckonen, kaben die i txportiere iren Monatërmengen gegenüber dem sröherea Abkommen erle Vextingerurg erfabren. Die Verbündeten räumen U ‘dwetz als Segentetstung etne Rethe für bie sw eizerishe L-bens- k tversorgung witig+r Erleichterungen ein, Der Bundesat !lert sodann eingehend das bebaunte Getreideabkommen der D et mit den Veretn!gten Staaten, durch das diese si den ferung von 240000 Tonuen Brotgetreide bi3 Ende August as gedtetenz von. diesen 240 000 Touven konnten bis Endé Aptil f O Lonnen vershiffft werden. Die Haupts{wtertgketit Uegt thun Veschofung des Schisssraumes, der troy unablässiger Be- g oen blaher nit in gei ügendem Maße erhältlich war. In Mea auf die bekannte, mit Deutschland getroffene Vereinbarung, Fegend fretes Geleite der shweizerishen Getreideschiffe, bemerkt der nh d0ß dank dem Entgegenkommen Deutshlands Grund zur Än- deb G verbanden is, daß auck während der drei Monate, für bie Deutichland fir di twähr für absolut fichere Fabct nit übernommen hat, die Gefahr dndar, \{chwelzerisGen Getrcideschtfe nur gering isf, und daß die Ver- in tung jeßt son die Zufubren nah der S(hwetz in günstigem Ife Lceinflussen werde, Der Bericht erörtert endli die îraçe des f bon Sthiffen dur die Schweiz, worüber mit beiden kcleg- h tegen Farkeien Verhandlungen s{chweben. Für Deck&ung tes Bes notive “7 S@welz wären 56 Dampfer von durchs{uitilich 5000 Tonne folaen A Dein Ankauf neutraler Schiffe dur die Schweiz hat hun, bis jetzt iht zugestimmt. Die Schweiz hat taher thre Be- dutshon prtell auf den Grwerb der în neut alen Häfen liegenden in ter N und öôfierreicischen Dampfer geritet, In der Grwägung, /daß ciner geubbarmaung der!elben für die sdmeizerischen Transporte! von tor ge beiden krie führenden Grupyen eive Beeintröchligung/( ihrer nidt ou erdlickt werden dftrfe, Ein pösitives Erg! bais vo lag N worden, weil England bis vor kurzem auch biesean Ver- terwiese, conend gegenüberstand und" auf ben Ankauf von ‘Schiffen d'eZerte bätte, die tu dbeuishen und öôfterrelhijhen L n liegen.

B relinächte wiederum llärien, zueiner Abtretung von hien, die euerdi, ren etgenen Gewässern befinden, nicht die Hand bieten /zu können. se C bat nun bie engli\{he vregiezung bie Zusitherung gegeben, daß lezenten auf der dêutsen und 6ferreiWishen tn neutralen Häfen lhr E Siffe im Grundsaß zuftimme, Kch aber die/Prüfuna der diefe Ert ecrvreltenden forkretena Vors(läge horbeHalte. Durch Weiter ärung ift vie Shwehz in die Lage versetzt worden, den Plan

in fieunbsa!t

deocbenfommen von beiden Selten {ließli \die Verwirk- jaunnte 1s Planes ermöglichen werde. (Hterzu bemerkt dos oben mgt, da Celearopbenbüro: Man erkennt, way bra Schiffscaum an-

li die Absicht Englands und die dex-Vereinigten Staaten,

ite Entgegen, und der Bundesrat hofft, daß

die Schweiz dazu zu benußen, j t rcch in neutralen Häfen till, liegenden deutsh:n Sciffsraum eder ger ta S öiter- rethisch-ungarisSen Häfen stillgelegte Schiffe lerautzuloden, um e, legenheit zu ichaffen, diese Schiffe kurz nah ihrer Infahriscgung wege zunehmen. Der Verwirküchung dieses Planes kann von deutscher Seite kciue Unterstüßung gewährt werden.) '

Ukraine.

Jn der Sißung der ukrainish-russishen Friedens- abordnung am Sonnabend wurde die Beratung der Waffen- stillstandsbedingungen nicht . beendet. Rakowski erhob, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, Einspruch aegen die vor- geslagene Abgrenzungslinie, bie den augenblicklichen militäzi- schen Stellungen nicht entspreche und angeblich Dugzende von neuen Landkreisen erfasse. Ja der Erörterung warf Rakowski die Frage auf, welche Rolle die deutschen Truppen spieiten. Der ukrainishe Vorsißende Schelluczin léhnte die Be- aniworlung ab, da er nicht bevollmächtigt sei, für die deuische e zu sprechen. Deutschland sei Verbündeter er Ukraine.

Die neue Abordnung der Don-Negierung ist in Kiew eingetroffen, weswegen die von der Don-Bevölkerung ge- wählte bizherige Abordnung abreisen wird.

Der Ministerrat hat obiger Quelle zufolce den Entwurf de3 Landwirischaftseministers, betreffend die Neali- sierung der diesjährigen Ernte, die sogenannten Aus- führungsbestimmungen zum Erlaß Eichhorn genehmigt und die Monopolisierung des Häute- und Lederhandels sowie dessea Unterstellung unter das Landwirtschaftsmiuisterium beschlossen.

Die Zeitungen veröffentlihen den Entwurf eines pro- visorischen Gesetzes über die Regelung des Landverkaufs innerbalb des ufkrainishen Staatsgebiets. Es ift vorgesehen, daß die slaatliche Landbank? Land und Forsten unbeschränkt er- werben darf, Einzelpersonen aber niht mehr als 25 Deßjatinen; Landwirte und Genossenschaften dürfen größere Flächen er- werben unler der Bedingung, daß der Anteil des einzelnen Genossen 25 Deßjatinen nicht übersteigt und daß diese Einzel- guundstüclke vor der NRegistereintragung bereits vermessen sind. Ueberschüssig gekaustes Land verfällt kostenfrei dem Staat. Die Kontrolle und Durchführung obliegt den neuen Land-

kommissionen. Amerika.

Nach einer Reutermeldung haben sich die Verbündeten und die Vereinigten Staaten über eine Politik des Nicht- eingreifens in Rußland geeinigt. Gleichzeitig bieten sie Rußland Zufuhren und jede mögliche Hilfe an. Für den Augenblick® wird also kein Eingreifen stattfinden. England und die Vereiniaten Staaten haben der japanischen Regierung mikt- geteilt, daß ihr neuer Kurs nicht von einem Verdacht gegen Japan eingegeben sei, sondern .daß es fich dabei nur um eine politishe Frage handele.

Kriegênachrichten. Berlin, 27. Mai, Abends. (W. T. B.)

Jn den Kampfabschnitten in. Flandern und an der Lys, auf dem Schlachiselde zu beidèn Seiten der Somme und an der Avrcre haben sih die Arlilleriekämpfe ve: schärft.

Sülidlich von Laon ist seit heute früh die Schlacht um den Chemin des Dames im Gange. Die Truppen des Deutschen Kronprinzen haben den Bergrücken in seiner ganzen Ausdehnung erstürmt und stehen im Kampf an der Aisne.

Am 26. Mai drangen zwischen dem Passchendaele-

Kanal unv der kanalisierten Yser Stoßtrupp3 unserer wadteren Matrosen nah kurzer Artillerie- und Minenwerfer- vorbereilung in die feinölihe Stellung ein, rollten in frischem Draufgehen die Gräben troß heftiger feindlicher Gegenwirkung bis zu den befohlenen Zielen auf und kehrten mit 2 Offizieren und 83 Mann als Gefangenen in ihre Nusgangsstellungen zurü. Ein heftiger Gegenangriff, den der Feind während des Unternehmens mit erheblichen Kräften versuchte, vermehrte nur seine Verluste. Auch beim Caparthof und bei Heernisse südwestlih Dixmuiden wurden Vorftöße erfolgreih durch- geführt. Bei Heernisse wurden feindliche Postenstellen ohne Feuervorbereitung und troß verhälinismäßig heller Nacht in \hnellem Zupaken überrannt und im Verlaufe des heftigen Nahkampses ein paar Gefangene eingebracht. Jm alten Trichtergelände östlih Bixschoote hob unsere Infanterie unter Mitwirkung der Arlillerie und Minenwerfer einen belgischen Horthpojien aus An der englischen Front kam es namenilih in der Gegend Meterem zu einem heftigen Gefecht zwischen einer deutschen Patrouille und Soldaten. Ju den frühen Morgenstunden ging ein Jufanteriestoßtrupp mit einigen Pio- nieren gegen einen feindlichen Stüßpunkt vor. Der Feind ver- leidigte sich mit großer Zähigkeit. Die Gefangenen wollten durchaus nicht aus den Guäben heraus, der Feind erlitt daher entsprehend hohe blutige Verluste. Nach Nahkampf konnten 7 Gefangene und 1 Maschinengewehr in die Ausgangs8- {tellungen mitgenommen werden. Den ganzen Tag über ließ das starke feindliche Artilleriefeuer, das durch unseren Vorsioß ausgelöst worden war, nicht nach.

Genf, 27. Mai. (Havas.) Die Beschießung des Pariser Bezirks durch das weittragende Geschüß ist heute wieber aufgenommen worden.

Großes Hauptquartier, 28, Mai. (W,. T. V,)

Westlicher Kriegsschauplat.

Äm Kemmel und an der Lys, auf dem Schlacht- felde zu beiden Seiten der Somme und an der Avre haben fich die Artilleriekämpfe gestern morgen ver- \chärft. Zwischen Voormezeele und Loker stießen wir in die franzöfischen Linien vor und brachten mehr als 300 Gefangene ein. N i

Der Angriff des deutschen Kronprinzen südlich von Laon führte zu vollem Erfolge. Die dort ftehenven lranzösischen und englischen Divifioneu wurden voll- stándig geschlagen. n

Die Armee des Generals vou Voechu? hat den Chemin des Dames erftürmt. Der langgestreckte Berg- rücen, an dem der große Durcchbruchsversuh Der Franzosen im Frühjahr 1917 zerschellte und ven wir aus ftrategischen Gründen îm Herbst vorigen Jahres räumten, ift wieder in unserer Dand,

Nach gewaltiger Artillerievorbercitung erziwaug unsere unvergleiGliche JFnfanterie im WMorgengrauen- zwischen Vauxaillon und Craonne ven Uebergang über die Qilette und drang weiter östlich zwischen Corbeny und der Aisne in die englischen Liniea ein. Völiig überrascht leistete die Besatzung ver ersten feiuds lichen Linien meist nur geringen Widerstand. Schon in den frühen WMorgenstunden waren Piuon, Chavignon, Fort Malmaison, Courtecon, Cerny, der Winterberg und Craonne, der Viller Verg und die aus- gebauten Verke bei und nördlich von Berry-au-Dac erstürmt.

Gegen Mittag war uuter steten Kämpfen zwischen Vailly und Berrg-au-Bac die Aisne erreicht. Vailly wurde genommen. Das Trichterfeld der vorjährigen Frühjahrs- und Serbstfämbpfe war in unaufhaltsamenm UAngriff°drange überwunden.

Am Nachmittag ging der Angriff weiter, Zwischen Bauxaillon und Vailly stechen wir auf den Höhen bei Neuville, Laffaux und nördlißh von Condé, Zwischen Vailly und Verry-au-Vac haben wir die Aisne überschritten und den Kampf in vas seit 1914 vom Kriege unberührt gebliebene Gebiet hinein- getragen. Von Den befestigten Waldhöhen auf dem Südufer des Flusses wurde der Feind crneut geworfen. Wir Haben zwischen Vailly und Veanrieux die Höhen hart nördlich der Vesle errcicht.

Die Armee des Generais von Below (Frit) warf den Feind aus seinen starken Stellungen zwischen Sapigneul und Brimont über ven Aisne—Marnc-Kanal zurüc® und erstürmte auf dem TWestufer dcs Kanals die Orte Cormicy, Cauroy und Loivre.

Visher wurden 15 000 Gefangene gemeldet.

Zwischen Maas und Mosel und an dex lothringi- schen Front lebte die Gefechtstätigkeit auf. Vorstößze in die feindlichen Linien brachten mehr als 159 Gez fangene französischer und amerikanischer Regimenter ein.

Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.

Oesterreihish- ungarischer Bericht. Wien, 27. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Im Anschuß an die Erkundungsunternehmungen des 25. Mai griffen die Jtaliener gestern mit mehreren Alpini- bataillonen, unterslüßzt durch \{chwerstes Artillerice- und Minen- feuer, unsere Stellungen südlih des Tonalepasses an. Ein tleiner Teil unserer Linien wurde etwas zurückgedrückt; sodann

rourde das weitere Vordringen des Gegners verhindert. Der Chef des Eeneralfiabes.

Bulgarischer Bericht.

Sofia, 26. Mai. (W.T. V.) Heeresbericht.

Mazedonische Front: Westlih vom Ohrida-See ver- jagten wir durch Feuer französische Aufklärungstruppen. - Jm Cerna-Bogen und westlih von Dobropolje war die beider- seitige Artillerietätigkeit zeitweise heftiger. Versiärkte Artillerie» tätigfeit des Feindes gegen unsere Stellungen südlich vom Dorfe Huma. An der Mündung der Struma versuchte eine englische Aufkiärungsabteilung sih unseren Posten zu nähern, wurde aber durch Gewehrfeuer zurückgeshlagen. Ein von unserem Artilleriefeuer getroffenes feindliches Flugzeug wurde zur Landung bei Tschaiaf i gezwungen, wo es zerstört wurde.

Sofia, 27. Mai. (W. T. B.) Generalsiabsberiht vom 26 Mai.

Mazedonische Froni: Jm Westen und im Norden von Bitolia war die Feuertätigkeit auf beiden Seiten zeits weise heftiger. Eine französishe Angriffsabteilung versuchte ih unseren Gräben östlich von der Straße Prilep-Bitolia zu nähern, wurde jedoch durch eine unserer Patrouillen ange- griffen und zerstreut, wobei fie mehrere Gefangene in unseren Händen ließ. Am Dobropolie und südlih von Huma ver- stärke sih die Tätigkeit der Artillerie auf seiten des Feindes. Oesilich von Tscherna lebhafte feindlihe Lufttätigkeit. Feind- liche Flieger warfen Bomben auf eins unserer Lazarette bei dem Dorfe Nolniya ab, das als Lazarett deutlich er- tennbar war.

Türkischer Bericht. Konstantinopel, 26. Mai. (W. T. B.) Tagesbericht. Palästinafront: Beiderseits {chwaches Arlilleriefcuer. Im Jordantal und vor unserem linken Flügel auf dem Ost- ufer wurden feindliche Patrouillen vertrieben. Die rege Tätigkeit des Gegners in Gegend nordösilih Jericho bielt an, Sonst nichs Neues.

Der Krieg zur See. Berlin, 27. Mai. (W. T. B.) Neue T-Bootserfolge im Sperrgebiet um England: 15000 Br.-R.-T. Zwei tiefbeladene Dampfer wurden an der Ostküste Englands aus gesicherten Geleitzügen herausgeschojssen. Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Präsident des Deutschen Reichstags, Seine Exzellenz der Wirkliche Geheime Rat, Dr. jur. h. c. Johannes Kaempf, ift am Sonnabend, den 25. Mai, Nachmittags 5 Uhr, in seiner Dienstwohnung aus feinem arbeitsreihen Leben abgerufen worden. Eine doppelseilige Lungenentzündung ließ bei dem dur längere Kiankheit bereits geshwähten Körper des greifen Herrn schon seit einigen Tagen das Sclimmste besürchten.

Johanues Kaempf, am 18. Februar 1842 zu Neuruppin geboren, betätigte sich frühzeitig im Dienste der NUgemeinheit: seit 1903 als Präsident des Aeltestenkollegiuums der Berliner Kaufmannschaft, dem er seit 1881 angehörte, und seit 1905 als Präsident des Deutschen Handel8täags. Sprechende Berveise für seine Sorge um die kaufmännische und die Volksbildung sind die Berliner Handelshochschule und Lie Humboldte Akademie. i

In der Verliner Gemeindeoerwaltung wirkte er von 1807 bis 1899 als unbesoldeter Stadtrat, wo ihn die flädtischen Ye-