1918 / 135 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Jun 1918 18:00:01 GMT) scan diff

¿ur Verfügung standen. Jedenfalls waren Forderungen bezüglich ftmailichez Leistungen daran geknünst, die men Verr Amtsvorgänger ivtchi übernezmen zu Bnnon glaubte, Dis Frags ad uud wis wait Privatmiitiel für öffentliga Qwedlds uit iu Anspruch genommen werden Pönnten, meine Herren, ist in dor Kommisfion ein- gebend erörtert worden, und ih mögGte feststellen, daß ih mich dabei auf einen nog strengeren Standpunkt gestellt bade als der Herr Ab- goordneie Paenish. J6 würde es mit ibm für vollkommen aus- geschlossen balten, irgendwelde Cinrichtungen an unsern Universitäten ¿u scaffen, mit Vorbehalte oder Bedingungen wegen einseitiger Beeinflussung de verdunden wären. Ich weiß aut, urdaus fern Legt. JIch bin er uh bezüglib des Wunsdes nah so weit gehen dürfe, wie er für zulässig bielt. Wenn ic die Ansiit vertrete, daß man Leuten, de dur persönl: he Opfer und teilnebemendes Interesse h betätigt baben, die An- anertennung nit vorenthalten. soll, so müssen die Triebfedern des Dandelns doch in jedem einzelnen Falle sablich, nit persönli sein. (Sehr ridtig!) Meine Herren, ih darf aber, naddem ih so lange Jahre hindur gerade Privatmittel für Zwedke meines Ressorts in Anspru genommen babe, aussprehen, daß das falich Interesse unserer Großindustriellen und anderer reider Leute mt untershägßt werden darf. (Sebr rihtig!l) Ich habe eine Fülle von Mensden tennen gelernt, die bei ibren Stiftungen, ohne Nebenmotive lediglih die Freude fanden, etwas zu schaffen, was der Welt nüßt. Wenn ih ihnen dazu babe die Wege ebnen können, so din ¿ch§ nitt einmal der Empfindung begegnet, als ob ih ibnen dafür Dank schuldig sei. Von der Kätiser Wilhelm-Gesellshaft, die immer wieder neue und groÿ2 Unternehmungen ins Leben zu rufen in der Lage ift, weiß ih genau, daß solde Motive, wie ih sie hier ablehnen mußte, voll- tonrmen ausges{lossen sind. Wo das aber der Fall ist, kann man der Frage, o% und: inwieweit Privatmittel zur Förderung sffentlicher Dwee herangezogen werden dürfen, anders und freier gegenüberstehen, als viellei{bt Herr Abgeordneter Haenisch und andere es zu tun geneigt aren. In allen Fragen, bei denen es fich um Eulturelle Ziele und Noùwendigkeiten handelt, rene ib das babe ih bereits aus- esproden aub fernez auf das Entgegenkommen der Finanz- verwaltung. Ib weiß aber auc, wie \dwer die Finanzverwaltung beute belastet ist, das brauke ih Ihnen ja nit erst darzulegen. Es 1st urdaus nidt unermünsbt, wenn aub von Jhrer Seite die Kulturaufgaben “immer wieder betont werden, daß auh ch es daran nicht fehlen_lasse, das versteht G von selber; denn ich würde meinen Plaß verlassen müssen, wenn es anders wre.

denen

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mir

aber

Daß in dem“ Antrage der Herren Braun und Ÿ aen i ckch sehr beadtenäawerte Gesichtspunkte enthalten sind, und daß zur Förderung der Staatswissens§haften unzwei- felhaft noch vieles und mebr als bisher geschehen muß, erkenne i gern an. Das betrifft die Staatewissenschaften sowohl nah der juristischen Seite, wie nah der wirtshaftliden und der hiftorishen Seite. Das, was wir wissenschaftlich als Politik bezeichnen, will diese drei Gebiete zusammenfassen. Das Mißverständnis, das in der Fom- misfion aufgetauht war, als ob es sich um Parteipolitik handle, ift heute nidt noh einmal zum Ausdruck gekommen. Man kann die Politik nach der sozziologishen öder na der praktis ethishen Seite verstehen. Jn jedem Fall sind die Dinge in Fluß, und ih mödte es al3 zweifelhaft bezeibnen, ob man wirkli Professuren für dieses werdende Fah im Augenblick Son hafen darf. Es \oll aber jeder Versu, von wel&er der Grundwissenschaften aus er aub gemacht mrd, ermutigt werden.

Daß die Grundfäcbker, namentli® die wirtschaftliéen Staats3- wissensckaften, jeder Förderung wert sind, darüber kann, wie i glaube, fein Bweifel sein. Wenn gerügt worden ist, daß in Preußen nit überall zwei Ordinariate vorhanden sind, so liegt das im wesentlicen in den Kriegsverbältnissen, und id werde gern versuchen, dem Hier ge- äußerten Wunsde Recknung zu tragen, sobald es möglih is, Wir baben ja in diesem Jahre gerade an der Berliner Universität hier sir cs mebr als zwei Professuren ein weiteres Ordinariat beantragt, tas die Wirtschaftskunde aub nab der Seite der Finanzwissensckaft uud Nuslandskunde besonders pflegen soll.

die s\taatéwissenshaftliden Seminare ausgebaut müssen, ist au® meine Meinung. Soweit es d dabet um finanzielle Forderungen handelt, muß ih mir aber beute eine Stellungnahme versagen. Alle Universitätsanstalten leiden ohnehin darunter, daß die Kaufkraft des Geldes er- bli geringer geworden ift. Dazu kommt aub die Frage der Anstellung von Assistenten und Repetenten wie die Verstärkung der fablichen Fonds. Ein Einvernehmen mit der Finanzverwaltung über folbe Fragen 1 noch nit erfolgt. Jedenfalls bedarf aub der Studiengang und der Studienaufbau nob vielfach der Klärung. Wenn id also im ganzen die Bedeutung der Anträge der Herren Abgeord- neten Braun und Gencssen anerkenne, so vermag id do mt weiter azu Stellung zu nebmen.

Die Ausland8studien sind in Anketra&t der von mebreren Seiten bervorgebobenen Magerkeit des diesjährigen Etatsentwurfs eigentlich der fette Brocken, auf den ib besonderen Wert lege. Es if doc sebr erfreulid, undi bin tem Herrn Finanzminister sehr tank- bar, daß wir, ebe die Studierenten wieter da sind, bon jeßt im Kriege auf diesem Gebiete vorangeten können. Je mehr dur die erfolgten Bewilligungen an den einzelnen Universitäten die Möglich- teiten wadsen, desto tebr läßt sich jetzt sckon die Entwicklung der ein- elnen Qulturkreise übersehen. Ich babe an den einzelnen Universi- täten Auss§üsse gebildet, die sid mit diesen Fragen befassen. Deren Mitglieder gebören - meist verschiedenen Fakultäten an; denn die

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deln, Dix erledigte geographisde Professur it neuerdings mit cinem

hervorraganden Konnor Rußlands besegt worden, und id habe {on in dor Kommission erwähnen dürfen, daz zine Erbschaft von mehreren hunderttausend Mark, die von sozialdemokratisher Seite der Umiverfi- tät zugeflossen ist, die Möglichkeit geben wird, die wissensHaftlihe Gr-

forsdung Rußlands auch weiter zu fördern. In Breslau bestand ein Ordinariat für Der neue Etat beantragt dazu ein Ertraordinariat

konnen, daß diese Gründung bereits gesidert ift. Auch aus dem Fonds Kapitel 119 Titek 13 d für Lebraufträge,

der ja speziel aub der besseren Kenntnis des Auslandes dienen sollte, sind nach Königsberg und Breslau besonders bobe Beträge

geflossen, um diefe Auélantéftudien zu fördern. Der orientalisde Kulturkreis bat in Halle, wo die Deutsche

Morgenländisde Gesellschaft ibren Siß bat, von jeber besondere

Pflege genossen. Es ift gelungen, die sebr Fostbare Bücerei der der Deutsten Morgenländishen Gesellfchast trn ein engeres Ver-

bältnis zur Universität ur zum Orientalisden Seminar zu bringen.

Wir werden, wenn wir die Fürforge für die Bibliothek übernehmen, über deren reiche Mittel für die Förderung ter Autllandsstudien zu verfügen in der Lage scin. Ein türkiscker Lektor ift \ckon jeßt in Halle tätig. Ein solter ist aub für Kiel angefordert, für dessen Orientaltses Seminar eine besdeidene Gtatserbobung erbeten wird. In Münster is das Mandat für den christlichen Orient auf den gesamten Orient erweitert worden. Zur Beschaffung der Literatur der Balkanstaaten und des türkischen Orients i} eine zweite Rate in diesem Etat erbeten. Aud Frankfurt nimmt an den orientalischen Studien besonderen Anteil. ;

Für den romanishen Kulturkreis stand {on nab den früber für die Universitätsbibliothek getroffenen Anordnungen Bonn tim Vordergrunde. Ein Extraordinariat für Wirtsaftsgecgraphie der romaniscen Länder ist angemeldet. Erfreulickenwveise aber stehen dort aub größere Stiftungen in Aussiit, die es uns ermöglichen, in ganz besonderer Weise Fürsorge zu treffen, indem neben das alt- bewährte Romanisce Semimar eine eigne Abteilung für das Studium der gegemvärtigen Geisteëwelt Frankrei&s, besonders in literarischer und politischer Hinsibt, gestellt wird, indem eine spanische Sonder- abteilung gegründet wird, und id hoffe, daß wir in der Lage sein werden, mit der Zeit auch noch eine italienische Abteilung daneben ¿zu stellen. (Bravo!) Jn den Wehen nad Pfinesten hat cin spa- nischer Sonderkursus in Bonn stattgefunden, der einen Zuhörerkrets von 300 bis 409 Personen hatte und jedenfalls sehr nüßlich zur Er- weiterung des Interesses an diesen Studien gewesen ist.

England und Amerika werden in Göttingen und Kiel, Amerika aub in Frankfurt besonders gepflegt. Auch das biesige Amerika- institut gehört hierher.

Für den nordischen Kulturkreis sind Kiel und Greifswald ins Auge gefaßt. Der neue Etat sieht ein Lektorat für S&wedish vor, aub die Gründung eines Nordisen Instituts in GreifSwald ist in die Wege geleitet. Es wird von einem Au\buß besonderer Satck fenner geleitet werden, die don die persönlide Füblung mit Sckiweden und anderen nordisken Staaten aufgenommen haben.

Marburg hat si die Förderung des Deutschktums im Aus- lande zum Ziel ge\ett. ' ' '

Berlin wird ckließli® nit auf einen einzelnen Kulturfreis be- {ränkt sein, sondern sid na& den verschiedensten Richtungen betäti- gen. Jb mobte es als bescnders erfreuli& bezeicnen, taß bier unter Zubilfenahme cines Vereins, als dessen Ebrenvorsißende der unga- risbe Kultusminister, der K. u. K, österr iisch-ungarisde Botschafter und 1ch fungieren, das ungarisde Institut bervorragend gefördert worden ist; unter Leitung eines sebr tüchtigen Professors berechtigt es zu den besten Erwartungen für die Zukunft. Auch ein bulgarisdes Seminar ist in Vorbereitung, für das von der bulgarisben Regierung Mittel zu erwarten sind.

Daß die anderen Bundesstaaten auf diesem Gebiete Hand in Hand mit uns geben, will ih nur beiläufig erwähnen. Bayern, Württemberg und Baden, au Hamburg sind am Werk, Hamburg mit seinen für das Auslandsftudium beredbneten vorzüglicben Jn- ftitutionen.

: Die Auslandsstudien sind also dezentralisiert und, i darf sagen, auf umfassendster Basis in Angriff genommen. Da muß ih nun zu mernem Bedauern erklären, daß ich dur den Antrag Hager völlig enttaus&t worten bin und es bedauern würde, wenn man in diese Entwicklung eingreifen wollte dur Gründung besonderer Auslands- botisulen. I babe von vornberein der Herr Abg. Hager wird sib entstnnen, daß wir son vor Jahren darüber gesprochen haben die Frage offen gelassen, ob man die Universitäten und sonstigen Hodbscbulen mit der Aufgabe der Förderung der Auslandss\tudien be- trauen oder besondere Auslandshoch{\{ulen schaffen sollte. Es waren ja für den leßteren Modus Ansäße vorhanden und sind vorbanden. Vor allem das Drientaliste Seminar, das si in außerordentlicher Weise um die Förderung der Auslandsstudien verdient gematt hat, und das Kolonialinstitut in Hamburg. Wenn wir uns dafür ent- schieden haben, den ersteren Weg zu beschreiten, so find die Erfab- rungen dieses Krieges wesentlich mit s{uld daran. Ich habe \con er- wähnt, daß i seit lange besonders nabe Beziehungen zum Auslande und 1nfonderbeit zu Amerika gepflogen babe. Der Professorenaustaus{ und die Nhodesstipendien und viele unserer Institute im Auslande sind von mir in besonderer Weise gepflegt worten. Bei diesen Be-

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Mavische Philologie. für \lavisdes Met. Es wird alo tort aub mögli sein, nab versdictenen Wissenscaftsridktungen bin die Verhältnisse Osteuropas zu pflegen. Die Gründung eines Ost-Europa-Instituts ist ven privater Seite eplant und erferuliderreise im Gange. Ib glaube annebmen zu

Mit äußerer Abrichtung für das Ausland lassen si§ „e Schwierigkeiten uicht überwinden. Wir kommen nur weite, A wir diefe Aufgabe mit deutsder Gründlibkeit und auf &, E

S é S 5 1 U, lage unserer obersten Bildungéstätte in Angriff nehmen. era damit nit ohne weiteres im voraus die Gründungen bekämpfen F der Antrag Hager im Auge kat. Uber ih fürchte, daß wir E nit zu dem von ihm selbst verfolgten Ziele kämen. Um solde Aus, landsbodsculen neten den Universitäten zu gründen, febli: úka pi das geeignete Lebrermaterial, wie es erforderlich ist. Wenn uns ris chon vielfah die Kräfte fehlen, die das Ausland genügend ta wenn wir zum Teil erst durch Reifen dafür Vorbercitnug R wollen erprobte Kenner des Auslandes werden mir natürli ieg nehmen —, fo ift es, glaube id, unmögli, daneben besondere Aus, landsbos{ulen zu gründen, die fo tief in das Wesen anderer Ns nen einführen, um für die im Ausland si betätigenden Beamter Geistlichen, Aerzte, Techniker und Jndusftriellen bier genügend Aus. bildung zu ermögliden. Jh glaube, es würde dabei mebr auf einen äußeren S&liff hinauskommen, als auf das tiefere Verständnis, was das Wesentliche ist. Es liegt außerbalb meines Gesichtskreises das im einzelnen nabzuweisen. Aber gerade während des Krieges sind uns viele Fälle bekannt geworden, wie ‘die bestgemeintèn Vor&1 äge uns mit unseren Feinden oder Freunden im Auslande auseinander guseßen, an mißverständlider Beurteilung fremder Gedanken- und Landesart gescheitert und uns zum Nacbteil ausgeidTogen inb. Und dann, meine Herren, wir sind ja am Werk: wir baben 1d darf es auch aus der freudigen Mitarbeit der Universitäten bmen, daß diese Anregungen zur rechten Zeit gekommen sind fadberständioe Kräfte, die sih der Aufgabe mit Hingabe widmen wollen. Für die Auslandsho&s{bulen würden daneben vorauésibilich nur Kräfte zweiten Ranges zur Verfügung steben, und id glaube, daß Sie ent- tâust sein würden dur das Ergebnis, das dieser Antrag zeitigen wird. Darum möchte ich die Herren bitten, sck ¿unäckst auf den Standpunkt der Unterricisverwaltung zu ftellen und abzuwarten, wie weit die Einrichtungen, die die Unterrihtöverwaltung verselgi, besondere Auslandsbo#schulen erübrigen. Sie werden ja erst nad dem Kriege voll zur Betätigung kemmen. Erst dann werden ih au tie erforderlichen Zubörer für alle diese Aufgaben finden. Aber id möchte heute {on sagen: wir denken gar, nit daran, die Beamten, Hörer- klassen, die Sie in Auge baben, Gewerbetreibenden usw. auézu- \{ließen; im Gegenteil, wir wcllen ja in erster Linie die Möglifkeit schaffen, daß ein jeder, der ins Ausland geht, und gerade er, die erfor: derlicben Kenntnisse sid aneignen kann. (Sehr ribtig!) Jedenfalls würde ih es bedauern, wenn der Antrag des Herrn Abgeordneten Dr. Hager und Genossen Annahme fände, weil das sehr leit aub zu Mißwerständnissen an den Universitäten führen wird über die Ziele, die die Regierung mit ihren Auslandsstudien verfolgt. J freue mi, nobmals ausspredben zu können, daß wir mit den Einrichtungen, die wir schaffen, genau dasselbe wollen wie Sie. Ob: und-wie weit später sih im einzelnen noch besondere Zusammenfassungen ermög- lichen lassen, etwa besondere Kurse, die na dieser oder jener Richtung Erleichterungen und Bequemlichkeiten für solde \chaffen, die in lürzer rer Vorbereitungszeit sih eine Vorbildung für das Ausland aneignen wollen, das werde ih gern im Auge behalten. Aber ich mödte nit, daß der gesamte Aufbau dieses großen, von dem boben Hause mit s viel Verftändnis geförderten Unternebmens ins Wanken geriete oder

. durch ein Mißverständnis gefährdet würde.

Der Herr Abgeordnete Gerlab wies auf die Deuts: türkische Vereinigung und auf die andern Vereine hin, die sich die Pflege der Beziehungen zum Auslande zum Ziele geseht haben. Jh darf hier wiederholen, daß das Kultusminifteriuum mit vollem Einverständnis mit diesen Vereinen arbeitet, und, wenn e mir nicht mehr mögli ift, wie ich das vorher getan habe, den meisten dieser Vereine persönlich anzugsbóren, so sind andere sad- verständigere Kräfte der Unterricbtsverwaltung bemüht, diese Ziele ¿u fordern. (Bravo!) I

Der Herr Abgeordnete Gerlach hat gestern eine Lanze für die tehnishen Hochschulen eingelegt. Jch kann mich dessen nur aufridtig freuen. (Bravo!) Die Tecbrik und ¡bre Bedeutung für unser heutiges Leben kann gar nit genug gewürdigt werden; im Kriege hat sie wahrkbaftig die Feuerprcbe bestanden wie nit andercs. (Sebr rihtig!) modbte aut nodunals bervorbeben, was ih schon sagte: es gibt für mh feinen Unterschied zwischen ted- nischer und allgemeiner Wissenschaft und jeder, der G auf den Gebieten der Wissenschaft betätigt, gilt mir als gleiciberechtigt. Meine Herren, darüber aber kann gar fein Zweifel sein ih will das gleich vorwegnehmen tas wundervolla Wort Seiner Ma- jestät, das gestern Herr Abgerdneter Gerlach erwähnte: „Gleich se: keiner tem andern, doch glei sei jeder dem Höcsten! Wie das ¿t machen? Es set jeder vollendet jn s" id babe es seinerzeit felbst mit angehört mar siderlih nickt im Sinne einer äußere! Gleichmaderei gedadt, sondern es enthielt eine starke Forderung an die technisben Hobschulen wie an die Universitäten, zu den höchsten Zielen zu streben. Wenn 1h leider in der Verwaltung der ted nischen Hokschulen besondere S{wierigkeiten habe, weil der Re- ferent im Felde steht und mein ausgezeineter Ministerialdirektor seit längerer Zeit erkrankt i}, so darf ih do hier aus\prechen, daß ih kaum auf einem Gebiete meines Ressorts bisher soviel intensiven Fleiß aufgewandt habe, wie auf die technischen H! schulen. (Bravo!) Daraus mögen Sie entnebmen, daß i über ihre Bedeutung nit im unklaren bin. Jch babe viel mit einsichtigen Jn- dustriellen und mit Männern der teckbnischen Wissenschaft und Prafis darüber gespreckden. Gs wird darüber geklagt, daß die Jngemeur, die aus der Teimischen Hodsdule ins Leben treten, vielfa wobl in Spezialfächern ausgezeichnet ausgebildet sind, aber zum Teil der

s (Schluß aus der Ersten Beilage.)

en Aufgaben gerecht werden, kann. (Sehr rihtig!) Wie das zu e it übersche ih noch nicht, will mich überhaupt des Ein- 0h af Einzelheiten enthalten. (8 sind Fragen, die auch die “persitäten zum Teil betreffen, wo es si auch darum handelt, die F emeinen Grundlagen zu fördern und die Studierenden nit zu sr mit Spezialwissen zu, überhäufen. (Sehr ribtig!) , 1A Daß die allgemeinen. Abteilungen der technischen jibulen philosophische Fakultäton sind, kann ih nit anerkennen. rum muß die Frage der Doktorpromotion auch selbständig be- teilt werden. Ob, wir zu. einer Erweiterung der “Allgemeinen Abs ungen fommen, Fann ih beute noch nicht sagen. In Süddeutschlant en die Verhältnisse, wie hervorgehoben worden ist, zum Teil ders, Da wir zwei technische Hochschulen haben, die am Siße n Universikäten sind, sq meine ih, müßte auch erwecgen werden, : die Studierenden den einen Hodsschule von den Studienein- ftungen der arlderen.— i sage nicht nur die der tedmisden Hod ¿le von denen der Universität, sondern auëdrücklich auch: die der niversität von denen der technischen Hoctshule (sehr richtig!) uen ziohen, Mir „scheint es überhgupt „äußerst wichtig, daß iversitäten und technische Hochschulen in jeder Weise zusammen- teiten, und wir sollten zwischen ihnen Brücken \{lagen, wo es nur geht, - ' “O8 sind weit aus\{hauende Dinge, meine Herren; denn überall d Sdwierigfeiten in persönlicher -Baziehung vorhanden, das kann heute nur- andeuten. Jedenfalls- scheinen mir das die wichtigsten ufgaben zu sein, die gegenwärtig auch fün die tehnishen Hod» ulen besteben. Ob und inwiewsit finanzielle Folgerungen daraus ieben sind, muß ich vorbehalien. Jch. kann auch nicht anerkennen, j das. Wort Seiner Majestät von der Gleichheit der beiden Arten E, Hodfculen dazu führen müßte, die Gehaltsernrihtungen der iversitäten auf die tedmischen , Hochschulen auszudehnen. Das ist 4 den - zugrunde - liegenden Verhandlungen von vornherein als ¿gesdlossen angesehen worden. Jnzwischen hat ja in mancher Be- hung, namentlich bezüglich der Honorare, eine Annäherung -statt- funden, Aber ih bin eher zweifelhaft, ob das ein ganz glüdliches int für die tedmishen Hochschulen gewesen ist, weil Rück ien auf Honorare notwendigenpeise unter Umständen selbst auf ide Studieneinrichtungên Einfluß üben. Wenn beispioläweise i Auéscheiden, eines einzelnew Faches. aus dev Prüfung. Honorar-

ogen di

lte zur Folge hat, so ist das bedauerlich (sehr ritigl); -abéx i¿ch -

n alerdings der Meinung, daß die Notwendigkeit der eingelnen her fürdie. Prilffung-.niht davon abhängen sollte. , Nach Richtung r (chaltófragen Pann i um so weniger etwas in Aussicht, stellen, Ï ja bekanntlich „diese Regelung Teil der. Besoldungsordnung. ift, d obne allgemeine Wiederaufnahme. Aenderungen. nicht erfelgen nen, Deshalb. muß ih {on bitten, die Anregungen, die na ser Nichtung gegeben sind, zurücfzustellen. ! A Auf die einzelnen “Anregungen, die von: seiten des Herrn Vor- ders geäußert worden sind, will ih nicht näher eingehen. Die Frage ga muß ih {on vesregen ausfalten, weil ja über dié Zukunft Ostseeprovinzen staatsrehtlih noch keine Entscheidung gefallen ist. Die Frage des Herrn Abgeordneten Eickhoff wegen zurü ck- wiesen erAusl än-der kann ih-durchdie-Mitteilung erledigen, ß die zwei Ausländerinnen „und. der „çine „Ausländer, die er gestern Ï abgewiesen bezeichnete, zugelassen worden. sind. —- Ich. werde . den hebenen Anrègungen, au soweit..fie einzelne Professuren betreffen, weiter nachgehen. Auf. diesem. wie auf. andèren..Gébieten das darf ih nochmals. im Hinblick auf: die ‘Pädagogik- hervorheben, ohl ih es in der Kommisswn schon gesagt. habe —— handelt es- sich erster Linie um ‘Personalfragen. Man tvird nicht vorankommen, n man nicht die geeigneten Lehrkräfte gewinnen käun.... Jn. diesem ine muß 1ch-bei allen den Anrégungen zuerst auch die- praktischen lagen Pen Pes d 45 N E s Gui Daß es. uns im; übtigen : äm Herzen liegt, die. preußishen Uni- täten und technischen Hochschulen nicht: von den. auswärtigen, auch den außerpreußzischen.- überflügeln zu lassen, meine Herren, kann versibern, Aber h glaube au, daß wir so weit noch nit sind. 1 es au-sein, daß die, bessere Aubstattung-anderer Hochschulen im #lnen Falle : bei Berufungen. bon: Ginfluß ist, ¿anderswo ganz Prrordentliche. Mittel aufgewendet werden, (sehr. wahr! bei -den faldemokraten) sg darf. ih doch auch. bezüglich der Entwicklung. der isen Hobs{ulen mit vollem Vertrauen in die Zukunft schen. avo!)

15%, Sipung vom 10, Juni 1918, Nachmittags 3 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphenbüro.)

Am Regierungstische- der Minister der geistlichen und nlerrihtsangelegenheiten Dr.Schm.idt. E Dräsident Dr. Graf von Shwerin-Löwiß eröffnet * Slbung um 314 Uhr. n S

Die Beratung des Haushalts des -Ministe- Ums der geistlichen .und Unterrichtsan ge-

enheiten wird „in der: Besprechung über das Kapitel.

4nstt und Wissenschaft“ fortgeseßt.

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„-beigewobnt, um sib zu orientieren.

Zweite Beilage

_ Gerlîin, Dienstag den 11. Juni

zit Deutsthen Reichsanzeiger und Königlich Preußtjc on Si 0 atsanzeïger

_[908,

zu gleichen Teilen an den Verein für Reformationsges{ihte und an die Gesellscaft gur Herauégabe -des Corpus Catholicorum zu Händen der Vonsißenden gegeben wetden, welde darüber frei und ried verfügen. Die andere Hälfte soll für jene größeren Arbeiten der Erforschung der Reichsgescchicte im Zeitalter der Ne- formation und Gegenreformation. und den damit zusammen- hängenden geschicktlicen A [gaben nah Verständigung in der Kom- mission verwandt werden.“

7 O D.Trauh (b. k. P.) beantragt, diese 60 000 4 {on in den vorliegenden Haushaltsplan einzustellen.

Bi Abg. Haen i \ch (Soz.): Jh habe zunächst für den beute ver- nderten Kollegen Dr, RNunze auf dessen Bitte. die (Erklarung nadh- zutragen, daß seine politischen Freunde ‘eine Förderung der deuten Volzb1ldhauerei für- wünscbenswert erachten wnd daß fie: ih den Mei- nungen des Abg. Heß. über den Fall. Cassirer anschließen. Die von bem Abg. Heß vorgetragenen Beschwerden über den. Theaterbilletthandel ind leider sehr alt, aber au bisber ebenso lange {on unfruchtbar. Das liegt daran, daß der Theaterbetrieb im wèésentlichen ein fapita- listischer ¿#;- es war mir“ sehr interessant, aus dem Munde tes Herrn Heß die Veeinung zua hôren, ‘daß aus- der «Beliebtheit des „Drei- máäderlhauses“ die Unverdorbenhbeit unseres Volkes zu ließen sei. Man bat aus Zentrumsmund oft etwas anderes gehört. Schubert, dem man die Melodien im „Drè\mäderlhäus“ vérdankt, hat sein Leden. lang am- Hungertuch ‘genagt. - Wir sollten dafür eintreten, daß nicht den lebenden Künstlern-dasselbe widerfährt, wie man an dem M trgo Volz beobachien konnte. Die Theaterzensur sollte vom Binister:um des Innern abgetrennt und dafür dem Kultusministerium unterstellt wérden. Die beste Zensur wäre allerdings die ästtbetiste GSrziehung des Publikums. Zum Fall Cassirer bemerke ih zunälst ausdrüdlich, :daß weder ich persönl ch, noch meine Partei Beziehungen zu Herrn Casfirer baben. Er vereinigt alle Liht- und Schatten- eiten des Kunstkapitalismus. Auch 1b habe mit lebhaftem Be- dauern gehört, daß ‘er bei sener Ausstellitng für die deutsde Kunst in der Sc{iweiz nebenher Bilder französi\cker Maler gehandelt hat: Immetbin muß man - anerkennen, 11e Casstrer- deutsche. Künstler, so z. B. Leibl- und - Liebermann, -gefördert hat -und- daß die Kunst in ständiger Wechselwirkung mit der Kunst des Auslandes bleiben muß. Gegen das Verkbaltèn' des Hertn Cässirer in der Schweiz im einzelnen ift nichts einzuwenden. Daß das preußiscbe Kultusmin'sterium bei der Ausstellung in der Schweiz .nicbt gefragt worden ist, hat auch mch befremdet, aber die. Auéstellung batte do einen inoffuiellen Charakter. Gine Umsaßsteuer für \{rifstellerische und - künstleri|de Grzéunnisse ist' nit gerecktfertigt. Dem“ Antrag, für die Forschungen der - Zeit der Reformation und Gegenreformation 60000 A auSzu-

werten, \sbimmen wir zu.

Abg. Dr. von Gescher (kons): Der Hebung des deuts{&en Theaters bringen aub meine Freunde warmes Interesse entgegen. 8 ist eine Freude zu sehen, wie hier einmal alle Parteien 1m ganzen Lande schb“die Hand reichèn, um einen quten Gedanken 1m ¿deutschen Volke zu“ fördern. “Jb mte verschiedene Angaben über den Hildesheimer Theaterkulturverband bèrichtigen, Daß der Verband eine__klerifale Schöpfung sei, it hanebüchener “Unsinn. denn dann könnte er mckcht die lebhafte Mitarbeit der Sozialdemokraten haben. Daß der. Verband“ antisemitisch ist, ist ebenfalls eine freie Erfindung. Wenn der Verband bieweilen“ gegen“ jüdische Persönllichkeiten vor- gegangen ist, so -ist. es“ wegen deren Tätigkeit geschehen, aber nit, woil sie Juden sind. Mit dem rhbeinisch-westfäliscen Bühnenverband geht der . Hildesheimer Verband Hand Me Der Aufführung des “Hâfenèleverscben Stükes haben drei Mitglieder des. Verbandes Dieses Werk verdient do eine mildere Beurteilung als die, -daß es eine-verwerfliche Tendenz verfolge.

Hasenclever fst noch: ein junger Künstler, der in der Entwicklung begriffen

ist. Cr-ist sehr: begabt, und i hoffe, daß ein tüchtger Mann, aus ihm wird. Jch danke dem Mimster für die Förderung des Hildesheimer Verbandes,

Minister der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten Dr. Schmidt:

Meine Herren! Das lebhafte und begeisterte Interesse, das hier für die Aufgaben der Kunst und Wissenschaft ausgesprochen worden ist, berührt mi natürlich besonders wohltuend. Jch halte die Pflege von Kunst und Wissenschaft, wie das auch seitens der Herren Vor- redner betont ist, gerade in unserer jeßigen Kriegslage für äußerst wichtig. Sie dient dazu, Gegengewichte- zu- schaffen gegen das, was der Krieg an Grausamem und Vernichtendem für die Menschheit bringt, Ju diesem Sinne habèn ja künstlerishe und zum Teil wissensdaäftliche. Darbietungen auh an der Front bei unseren Solda- ten volle Würdigung und freudige Aufnahme gefunden,

Wenn ich mir versage, mich heute eingehender zu solchen Fragen zu äußern, so geschieht es, weil ich mich auf die Anregungen, die hier gebrat worden sind, zu einem erheblichen Teil bereits in der Kom- mission hàbé aússprechen dürfen. Jch halte es .in meiner amtlichen Stellung nicht für richtig, auf so viele hier geäußerte Urteile ein- zugehen, so lodend es an si für mich wäre. Aber es hat neulih mal einex ausgesprochen: -der Kultusminister soll. überhaupt nit urteilen, er soll belfen, und vielleidt ist das nibt’ganz unrichtig. Jedenfalls glaube id, daß. es ridtiger ist, wenn er Milde übt, beobachtet, und wenn er zu fördern sucht, wo er kann.

Schließlich aber, meine Herren, sind eine Reihe von Fragen, die hier berührt worden. sind, niht Angelegenheiten ; des Kultus- ressorts.… Sie sind Reid sfragen oder. Fragen anderer -Ministerien.

von einer Seite angenommen worden-ist, sondern es handelt sih ein-

fah_um recktlicke Grenzen, die ih achten muß. So beschränke ich

„mich. und kehre. von begeisterten Kunsturteilen zu nüchterner ge] häfts- mäßiger Behandlung zurück.

Da war es in erster Linie der Antrag des Abgeordne-

tem Traub, der uns. besckäftigte. Ich kann mich erfreuliherweise,

obwohl es. sich um eine Abänderung der Etatsvorshläge des

Von Bescheidenheit auf meiner Seite ist dabei keine Rede, wie dies

2) Während der Dauer diefer Bewilligung bleibt die lauferke Näcb- prüfung hinsihtlih der wirklich nutbringenden Verwendung der Mittel vorbehalten.

3) Im Falle eines bei Ablauf der 10 Jahre eiwa erneuerten Ans trages auf Bewilligung von Staatëmitteln würde neben der Bes währung- der bisherigen Arbeitéorganisation, insbesondere aub das Bedürfnis weiterer Unterstüßung der auf evangelisder urd fatholisdher Seite bereits vorhandenen Organ‘sationen zu prifon sein.

Seitens des Hauses ist der Wuns ausgesproden worden, daß ih an die Spiße der Kommission treten móge, die die Arbeiten übew nimmt. Jch bin dazu mit Freuden bereit und trage, wenn ih.mich in diese Lage seße, kein Bedenken, ‘den dargelegten Verausseßungen zuzustimmen. Wenn das Unternehznen sih nit dur innere Kraft eniwidelt, wenn bie jahrmeise Bewilligung dur den Etat nd dazu führt, die Finanzverwaltung ünd die beiden Häuser des tags davon zu überzeugen, daß hier nüßlicbe und wertvoll geleistet wird, dann sollten wir die Sache nit anfangen. J die feste Zuversicht, daß auf dieser Grundlage das Unternehmen zu einem \{önen Ziele geführt werden kann.

Wie für das mir in dieser Angelegenheit bekundete Vertrauen, fühle ih mich verpflichtet, au angesichts ber freundlichen Gesinnungen, die mir im Hinblick auf meine bisher!ge Arbeit für Kunst und Wissen- schaft in diesom Hause entgegencebradt wo:bhen sind, meinen wärmsten Dank abzustatten. Vertrauen ift- bei allen gemeinsamen Arbeiten die Grundlage des Fortschrittes, und ib babe immer versucht, durch Vertrauen, das ih andern entgegenbrachte au Vertrauen für mich zu gewinnen. So hoffe ich, daß. au die Arbeiten, die mir jeht ob» liegen, .durh. das . Vertrauen, das Sie -mir auf meinem bisberigen Arbeit8gebiete ausgesprocen hadbèn, gefördert werden, und ich \ckchöpfe daraus erfreuliche Hoffnung für die Zukunft. (Bravo!)

Erfreut hat es “mi ‘und ih bin besonders danibar dafür —, daß ‘auh dem hochnerdienten Leiter der Königlichen Museen, Exzellenz von Bode, erneut volles Vertrauen ausgesprochen worden ist. Ich habe dessen Auffassungen liber Kunstausfuhr und Inventarisierung des Kunst besißes in der Kommission eingebend darlegen zu sollen geglaubt und auch dort zum Ausdruck gebracht, daß das Neich die entscheidende FJn- stanz ist. Das gleiche gilt bon der Anwendung der. Luxuésteuer auf Kunstwerke. Daß auch ih für Kunst, Kunstsammeln und Kunst- handel ernste Sorge hege, namentlich wenn die Luxussteuer auf dem“ Kunstgebiet über das von der Staatsregierung vor- geshlagene Maß von 10% noch bedeutend erhöht werden soll, kann ich nicht leugnen. Ich werde, wenn mir Gelegenheit - dazu gegeben wird, das zur Geltung bringen. Natürlich aber bin ih mir bewußt, meine Herren, wie außerordentlihe Notwendigkfeiten der Geldmittelbeschaffung gegenwärtig im N-iche obwalten und daß man sich demgegenüber in vielen Beziehungen zurückhalten muß. Ich fann nur hoffen, daß die Entscheidungeu, ‘die seitens des Neichstags gefällt werden, niht dazu dienen mögen, gerade datjenige was biex an s{hönen Wünschen für Kunst und Wissenschaft geäußert ist, ins Gegenteil zu verkehren.

Ueber den Fall Cassirer kann ih mi auh nit au» sprechen. Jch babe, a1s die Debatte darauf kam, dem Auswärti.en Amte Mitteilung machen lassen. Was ih sagen konnte, habe ih auf Grund der Mitteilungen, die mir seinerzeit voa zuständiger Seite gemaht waren, in der Kommiision ausgesprochen. Die An- regung des Herrn Abg: Dr. Heß, eine Kunstversteigerungs- gebühr einzuführen, s{eint mir sehr beahtenswert. Jch kann aber auch da nicht über|ehen, ob ich mit folhen Vorschlägen zum Ziele komme. Herr Dr. Heß batte die Freundlichkeit, mir einen Aufsag über Kunststeuern aus einem bayeri)|hen Organ vorzulegen. Ich babe mit großem Interesse davon Kenntnis genommen und daraus ersehen, mit welchem Veiständnis die Dinge auch in Süddeut|chland verfolgt werden.

Bezüglih der Museen sind nur wenig Wünsche geäußert worden, Es war der Wunsch des Hauses, wie er auch {on in der Nom- mission ausgesprochen wurde, daß auf die Verwertung von minder wertvollen Kunstwerken Bedacht genommen werden möchte.

Hier wurde mehr davon auêégegangen, daß man durch Ucbers weisung solher Kunstwerke den provinzi:llen und städtischen Muscen nüßen könnte.

In der Kommission hatte man mehr den Verkauf unter Be, nußung des gegenwärtig sehr günstigen Kunstmarktes- im Auge. Was die Ueberweisung von Bildern an die provinziellen und städtishen Museen angeht. so ist bereits geschehen, was nur irgend ge!cheben fann. Viele Städte haben nicht in dem Maße da- von Gebrauch gemacht, weil ja erfreuliherweise die aufstr: benden großen Gemeinwesen unseres Staates auch ihre eigene Kunstpolitik pflegen und niht gern „vom Staate bevormundet werden. Die Veräußerung von entbehilihen Bildern zugunsten der Museen wird, wie ih \{chon in. der Kommission hber- vorgehoben habe, dadurch beschränkt, daß. für rep1äsentative Zwecke preußischen und zum Teil Neichsbehörden Bilder zur Ver- fügung gestellt werden. Das ist in neuerer Zeit in besonders hohem Maße ge\hehen. Jch habe indes an den-bete!ligten Stellen darauf hingewiesen, daß gerade auch in der Kommission eine Beschränkung o [cher Ausleihungen gewünscht worden ist.

erferderliden Vertiefung in den naturwissenschaftlichen and dl Die Staafshaushaltskominission beantragt hierzu, unter den gemcinen tedmisden Wissensckaften entbehren. @s hat mi be maligen Aüëgaben 20.000 einzustellen „zur Förderung sorbers gefreut, daß dieser Gedanke aud von Herrn Abgeordnettn * Fentralgeschäftsstelle für deutsch-türkishe Wirtschaftösfragen Gerlach und von anderen Herrn Vorrednern hervorgehoben ist. Da n Bot jowie folgende -Entschliezung -über die Ss licgt, glaube id, der Sdwerpunkt für die Entwidlung unserer it de csentlihungen und Forschungen über die Technik, und gerade solche Herren, die jezt während des Krieges sid U neb mL rmätionuüundGegenreformation im Dienst ter militärisben Technik? betätigt baben, werten wil U E al E Bet O Q E E A:

darin Rokt geben, weil die Aufgaben, die den Techniker und Jw bob” giiter -dem- Nota des: Herrn. Met T E genicuren geftellt werden, vielfa neue sind. (Sehr richtig! Der eiden T lia I Ge p und atbolfhan Ge- Ingenieur muß niht nur in Spezialfähern zu Hause sein, sondern 5 1 E Atbeiten berufenen au vor allem dia allgemeinen Grundlagen fo beherrschen, daß ! irdingr beiten bi gi ;

ziehungen hat sih mir vielfach gezeigt und der Krieg hat es vollends erwiesen, daß unsere Kenntnis des Auslandes unzulänglich ift. (Sebr rihtigl) Wenn man das s{nöde Fremdwort Mentalität bier ges brauchen soll: in die Mentalität der anderen Völker sind wir lange mt genügend eingedrungen. (Sebr richtig!) Und troß redlicher Be- mübungen unserer auëgezeicneten Professoren, von denen die deutsde Wissenschaft ins Ausland getragen i und ibr bobe Awtung ver- schafft wurde, haben wir nidt die Wege gefunden zu den Herzen der anderen Völker. (Sehr wahr!) Frankreich mit seiner geistreichen und vielfa nit so tiefgründigen Wissenschaft hat un3 oft genug den Nang abgelaufen, felbst wo man, wie auf dem Wege des Professoren- austausches oder ter Auslandsinstitute, unseren Spuren folgte. Dag berubt auf der Wesen®verschiedenheit der Nationen und der Anus- D E sandeserfahrung der westlicden Nationen. ea

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Ministeriums handelt, völlig auf den Standpunkt dieses Antrags stellen, nachdem „auch der Herr Finanzminister sich damit einver- „standen. erklärt. hat. ..Nur «einige Vorausseßungen darf ih hervor- heben, - die nicht eine unzulässige Einschränkung, sondern eine not- wendige Begrenzung des Unternehmens enthalten. - i 1)-Eine. Zusage für die Bewilligung von Staatsmitteln zu dem vorliegenden- Zwede auf -die Dauer von 30 Jahren, wie iw dem von tier Kommission angencmmenen Antrag Traub: vorgesehen, farm nit- erteilt werden. « Jedoch kann die Bewilligung von Sahresraten in der beantragten, Höhe bon 60 000 „% His. auf rem. Titel 4 60 000, eitig évéiteres, undzwar mit har Begrenzung auf 10 Jahrt, augesiert

lan-auf.20 Jahte. „Gon : M jhrlich, regelmäßig ages E E E t

Zu den Entwicklungen der modernen Kunst möchte ih mich auch niht näher äußern. _ Jch darf aber hervorheben, daß die diesjährige große Berliner Kunstausstellung, die wegen der räumlichen Verhältnisse des Ausstellungsparks mit ihrem ersten größeren Teile wieder in Düsseldorf stattfindet, eine höchst beachtenswerte vieiseitige, „von allen Beteiligten mit vielem Geichick und Geschmack vorbereitete Kunstdarbietung ist, die volle Beachtung verdient,

Auf die Anregungen des Herrn Dr. Nunze über Musik braude ih niht näher einzugehen, Ich werde sie, soweit sie berücksih1igens- wert erscheinen, nah Möglichteit beachten. Ob und wie seiner Aue ¡regung wegen der Nationalhymne. entsprohen werden kann, darüber habe ih noch kein Urteil. Daß die Ballade noh immer ausgicbig in

Trennung der Fakultäten würde der allseitigen Erfassung der Aufgabe hinderlich sein. Es ist mir besonders erfreulid und id sebe darin eine ‘Bürgschaft für die“ Zukunft —, daß die Universitäten jelbst mit großem Interesse an diesen Fragen mitarbeiten und, eine jete an ibrem Teil und für ibr Gebiet, Anträge stellen.

Die Pflege des citeuropäicken Kulturkreiscs ift speziell in Konigberg und in Breslau aufgencanmen, die ja dur t1hre Lage den russisck-polnishen Gebieten besonders nabesteben. In Königs- berg bestand \ckom ein Ertraordinariat für \slavisde Cpradben, wir baben jeyt die Mtitel für ein Ordinariazt für flavisha Soradben erx beien, indem ih davon au8gebe, daß die beiden Professoren, die sib lauptsählih dem Rufsischen und dem Polnischen widmen sollen, in èw Lege sein werden, -auch die Realien dieser Gebiete mit zu Peban-

T L beiten dieser Kommisston, werden 11h A

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