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in den Verbantiungen Jbres Au&chusses
bat, nänlich die vermeintlide — wie da esagt wurde — Uebers{wemmung des Preußischen Staatsministeriums mit SiaatSekreiären des Reichs, wodur eine Majorisiecung des Preußisckten Staatsministeriums eintreten könne. Jch will von der selbjtverständlien formalen Frage absehen, daß es ein unbestreitbares Necht Seiner Majestät des Konigs ist, Minister zu ernennen fo viel er will, êa das Preußisde Staatsministerium keine geseßlid begrenzte Vebörde ist. Aber das wäre doc nux ein formaler Gesichtspunkt, den ih nit geltend maden will. J will nur die einfade Tatsatke fonstatieren, daß nur zwei Staatssekretäre des Reidkes in Preußen gegenwärtig als Minister Siß und Stimme haken. (Zurufe: Gegenwärtig!) Früber waren es mehr! (Zurufe: Sehr viel mebr!) Also ist do zuzugeben, daß cine Reduktion stattgefunden hat (Heiter- Teit), und daß der Vorwurf ter Gefahr einer Majorisierung nit mebr begründet ift. Nun bat die Satte aber noch eine andere Seite. beiten Herren Staatssekretäre, die gegenwärtig im Preußisben Staatsministerium sigen, müssen meines Er- actens darin sigen, wenn eine gewisse Uebereinstimmung der Keibspolitik mit der preußisben Politik aufrecht erbalten werden soll. Es ist doch dringend erwünscht, daß der Reicbs- schahsckretär Siß und Stimme im Preußisden Staats- ministezium bat; das ergibt si aus den naben Beziehungen, die er au zu den preußisdæen Finanzen bat, denn auf feinen andern Bundesstaat wirkt die Neickefinanzpolitik in tem Maße zurück wie auf Preußen. Der antere Herr Staatésekretär ist der Staatssekretär des Innern. Er ift, soweit das Reich eine Verwaltung bat, mit ter Leitung der inneren Verwaltung betraut, er bereitet eine Menge von Geseßentnürfen vor, dis die preußiscke innere Verwaltung durchzufübren bat. Aub bier, glaube i, werden Sie mir obne weiteres zugeben, daß, wenn die beiden Herren Minister, der Staatésekretär des Jnnern im Reiche und der Minister des Innern in Prenßen, nit Hand in Hand arbeiten und sich über die einzusblagcende Politik einigen, dadur große Unzuträg- lichkeiten für die ReibSpolitik entsteben. Jh glaube also, daß wenig- stens im gegenwärtigen Moment dur die Berufung von Staats- jekretären in das Preußisde Staatéministerium die Grenze des Not- wendigen nicht überschritten ist.
Die
Statiftik und Volkswirtschaft.
Neber dieHypothekenbewegung in den siädtishen und den : ländlihen Bezirken Preußens tn den Jahren von 1910 bis 1915 wird vom Königlihen StatiflisEen Lantesamt eine vergleichende U-bersiGt in der „Stat. Korr.“ veröffentiiht. Danah betrugen in Preußen atte
die jäbr- lien im Hypo-
die jäßrlhen Hypotheken- thiken- lôschungzn
Nenungéjahre ein- Ï ed b j tragunçen überhaupt Mer
Mill, #4 | Vill, A | traauvgcen
3292,73 | 1 710,98 52.0 3205,06 | 1 709,76 93,3 2 509,47 | 1 536,89 6ls 2145,68 | 1 440,72 67,1 1 446 62 994,63 68 8
506,94 998,39 | 118,0 1 524 79 790,99 01,9 1 550,92 811,04 92,3 1 581,57 850,77 38 1 615,61 828,27 51,3
956 22 922,16 94,6
393 68 340,74 86 6 481762 | 2 501,92 5L,9 4 799,97 | 2 520,79 53,0 4 087,04 | 2.387,66 | 98,4 3761,4 | 2 268,09 60,3 1914 | 24027 | 151698 | 63, 885 76 1915| 9004 | 9391 | 1046 1— 138'«i,
Das Rehnongsjahr 1915 (vom 1. April 1915 bis 31, März 1916) itand niht nur, wie das Vorjahr, teilweise, sontern ganz im Zeichen bes Æriege?. Dies zeiut sh auch in der Hypothtkenbeweaung. Aeib'ngs hatte ch s{chon vor Autbruh des Kriezes im preußischen Staote ein ollmähtider Rückgang ter Lypothekenbewegung, und ¿war der Pypotkeleneirtraçgungen towohl wie mit einer Ausnahme (1911) ‘der HypothekenlösHurgen gezeigt. Au der Uebershuß der Ein- trogungen über die Lungen hatte fich fortlaufend vermindert, von 1910 bis 1913 pon rund 2,3 Milliarden auf 1,5 Milliarde ‘Mark, m. & W. der Bestand der opoISeiar Wen Mekrvershaldurg war zrvar immer noch angewachsen, seine Z nahme aber langsamer geworden. Dizie Entwicklung iff duich den Kricg erhetli ch verstärkt und be- f&leunigt worden: ter |prurghafte Nüdckgang, der si hon 1914 geçen 1913 sowohl Lei den Eirtragungen wie bei den Löichungen gezeigt batte, if 1915 eher noh \täker aeworder; die Eintiaguvgtn haben N gegen 1913 auf rund { (von 3,8 Milliarden auf 0,9 Milliarde Deart), bie sungen auf rund ?/s (von 2s Milliarden auf 0,93 Mil- Mtarde Mark) vermindert. La der Rlick,ang bei den Eintragurgen prozentual und absolut stärker ist als bei den Löschungen, zeigt ich tn diesem Jahre zum ersten Male ein Uebers&uß der Löschungen úber die Gintragunaen, also ein Rückgang der bypothekarishen VerschGuldung überhaupt um 38,6 Millicnen Mark.
Betrachtet man die Hypothelenen1wick!ung nun gesondert für Stadt uno Lando, fo zeigt sib, daß die Entwicklurg in den beiden Kriegsjabren (vom 1. Ap:tl 1914 tis 31. März 1915 und tom 1. April 1915 tis 317. Mäà-z 1916) in Stadt und Land fast genau Dherefustimmt: bei den Eintragungen ein Rückcang auf rund #4, bet den Lösungen ein folÆer auf rund ?/; gegenüber den Zahlen von 1913. Im Frieben tvar aber feit 1910 nur tei der \sttädtishen Hypo hekenbewegung ein gleihmäßiger RNüdgang der Eir tragungen scwohil wie der Löschungen zu bemerken. Auf dem Lande zeigt sich dagegen bei den Eintragunrçen fowchl 1911 wie 1912 und 1913 etne Sunahme g“genüber din Vor- jahren, di: Löschungen waren demgegenüber nur 1911 und 1912 ge- walbsen, So wird es verständlih, daß auS im letzten Kriegsjahbre 1915 Tediglid elne Verminderung der Vershulduvg des städt ischen WSiund und Lotens — um 91,6 Millionen Mark — eingetreten ist,
der Iabre2- überschuß der Eintragungen über die Löschungen
Mill. #
1 581,80 1 495,30 968 58 705,11 491 70 91,46 733,80 739 es 730,60 787 34 434,06 52 84
2 315,60 2235,18 1 699,38 1 492,46
1910 1911 1912 1913 1914 1915 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1910 1911 1912 1913
in den städtischen ch Bezirken
in den ländlichen‘ Bezirken
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1 Legten F ciedcaSt2hren wihrend dzs
ädtiihe Wautäiigkcit sändio zurüdgegarcen if, de: RüCzarg der LösHungen aber durch Protongaiton desieber.der Schulder. Dieser lezie Grund trifft 17051 auch für die läntli&en Hypotheken zu. Der Rügang der Eintracungen, der ch aut dim Lande, wie cben erwähnt, erst in der Kii-egszeit geie!gt hat, ist ver- mu'lich auf das Urterlossen vieler Meliorationen und darauf zurück- zu'ührer, doß gestiegene Einratmen cs ermö,l!@ter, auf die sonft ct1- torderii@e Aufnabme ven Kretit ¡u verzichtez. Für die Zukunft lóxt s nur fo viel sagen, daf wäßrend tes Krieges die EntwiZurg der eiden legten Jadre vorautsihtiih andauern wird, für die Zeit ne dem Æriegz aber mindestens die VersGuldung des ftädtis&en Srurd und Bodens ¡ur De@ung der Kosten der glietann reu aufichenten Bautätig?keit zun5Ef|t ra}ck zuneßmen wird.
Sur Arbeit:r5ewegung.
Wie dem „W. T. B.* aus Hax gemeldet wird, HBer!Htet „Day Exprez*, taß H ter Avsstand In der englisSen FlUvg- ¿euginduftrie ausdehnt. 220003 Personen Haden jegt die A:beit niedergelegt.
lie VersSeldung roH cer?
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122 Zn
Wolfabrtöpfiege. F
Veber gemeindliWe WobnungSnahweise und de:en EntwiX#rg veröffen!lcht das KaiseiliG: Statiftiiche Amt im Junheft des „ReiWtarbeitsblatts* etnen längeren Berit, dem wir eintce Ar gaben entnehmen, ti: besorde's für die G mit der Bekäwpfung der fn vielen Teilen des Reiches fesigestelien Kleirs- wohnungsknappheit befassenden Kretse Inttrefse bicten dürften.
Die Einri@tung gemeintli&ter Wobnungeractireife ist an nicht nev, vielwibr schon seit 10 bi2 18 Jahren in den Berel der öfentlicen Verwaltung etrbezrcen worden. Ein solcher 3atweis fand fich fm ZJohre 1911 in 24 Städten, von denen 9 mehc als 209 000 Einwobner zätlt-n, vor, während 64 Städie — darunter 13 mit mehr ais 200000 CEirwchnitn — feinen soläen, 56 von diefen lebteren nur Piivatwobnung?nachweise bcscken, deren Tätigkeit in der Negel mit -er tiaer omitihen Stille nit rergtei&bar ifi. Die bestey:nden Wi hnung#naFweise baiten ab c keinen voll: ändig?n Erfolo, weil es den meisten an eintr giseglizea Grundlage für etne MeldepfliGt fehite und daher ein lide:!cfea Angebot der leerstebenten Wobnungen niGt eret werden koante. Zuerst wurde für den Stuttgarter Wchnunetn2hwets der Melde- ¿wang arf Srund eiuer volizeli@es VBartzuist im Fabre 1902 durhzeführt, und zwar für Webhnungen all r Srößer. Erft eine Reihe Iahre ipärec schlofsea fich andere Stätte di:\-m Vorgehen an. Im Jakre 1911 wude in Charkoitenburg die An- und Aomeldvng kleiner Wohnungen bis zu 2 Wohnräumnen bu'ch Poltz t. verordnvng vorgesBbzieben. Königsberg führte die Meldepfli&t in ähnlicher Weie i. J. 1912 ein, Beriin-Schöneberg t. I. 1913. SBraun!DSweig uno Véiatnz sckrib-n den Melvezwarg für das Vermwieten von Wehnungen oller Eibößenklassen im Fubtahre 1918 vor. Für Dresden solle cm 1. Juli d. I, ein amtider Woknungénahweis mit Milozepfil:ct etnge- rihtée warten, Bet den gemetndlißen Woßbnungëna- weisen ohne WMeldrwang, die deur Ano daung von Ordnungöjtrafen, turh Aufklärvng über die Benußung u. dgk. ein wöalihst voll: ändiges Argebet zu erzielen versuchten, beschränkte ch die Bermtitluncetäitgkiit v'eltaz auf #Tci-wohnunyen, so 7. N. in Freiberg i. S., in Stegen und î1 Straßburg. Dec getmeind- lie Wohrungênachweis fell vor allem dem Woble der minder- ten:tttelten Sditten der Bevölkerung dienen. G:ne besondere Zu- sammensiellurg ütec dite Wohnungfucber. den nad; Berufsarten bzim Wob- nungénachweis in Barmen ergiit denn aud, baß ganz biso-: der2 geternte und ungelernte Arbeiter Feiderlri Gesh'cchis den doriigen ftädtisch2n Wobhnungänabweis in Ansmu§ nahmen.
Die Darstellung im „Reichsarb: itsblatt“ enthält anch bie Ergebrifs- eier Umfrage übc:r tie Tätigkeit der tärtisden Wohnungsnachme?'e, die Li? Ab'eilung für Arbeiter statisti? des Kalser!iben Statistischen Amts im Márz.1917 bet 17 Stôdtzn mit (cueint lien Wotnurg2- nachweisen veranstaltet hat. De arg-geteien Z-blenreih n wei en auf einn ¿znebmeaden Margel an Wohnungen, uament!ih an K1:in- wohnungen, h.n und bestätigen somit die Ergebnisse der amntlicen Stett üßer die Vaufät'gkeit und ten Wohnur.g8wmaikt in deutschen
tâdten.
Ein neuer wlchiiger E-twicklungtab{cch tit dürfte j-t süc die gemeinbdiiden Weohrungsnahweise tadvr gegebzn sein, daß die Sesezcebuna fic neuesters meh:scch des Gegerstandes cnoerommen hat. Für Preußen wird die Girführurg gcmeindligder Wobnuogs- nachweise durch Act 6 § 1 Abs. 3 des prevßiich2a Woh zungsgesetes vom 28. PVèärz 1918 einhetil ch geregeit. Dana ift den Gemetnden mit mehr als 10(C00 Etnwchiein zur Lfl cht gtmatht, gçe- meindlite WokbnungsraYweise mir Meldejwang ¿zu errickter, In Bayern wuden turch Entschließung rom 18. Jag- nuar 1917 über den „fAuebau des Wohnungêwesens“ die Regterurgr-n, Kammern tes Innero, und die Beziiksämier cuf die Wi&tig- keit eines „unentgeiiliden, pauitätilben und durSaus urabbängtgen Wohnuug9nack@wet}es* aufmerksam gemaßt, wobei allertiu,s der Meldezwang nit erwätnt wude. An Baden werde im Ypril d. J. eia Gefegentwurf über die Meidepfl@t zum Wohnung?- nahwe!s von ber Srsi.:a Kammer angenommen mit der Bestimmung, daß die Meidepfliht durch ortépotizeiliGe VorsGuift eiagefübit weiden karn. Von besonderem Interesse tit vtelici6t av roch, daß, wte in den Kreisen des Teutichen Bereirs für Wohnun.„éreform vor einiger Zeit mitzele!lt wurde, in Frankfurt a. e. ein zi-mlih wirksamer Lryck zur Anmeldung der v-rmtetbaren W hnungen da- dur ausgeübt wird, baß 15 elner Verfügung des itelvertietenden Geueralkommandos die Zeiturgen Anzeigen dieser Wohnungen pur bringen dürfen, wern thaen zuvor die Bescheinigung über Änumeld1 ng der Wohnung belm fsiädt {en Wobnung?nahweis to1g2?egt wird, Man wird na alledem ein fiarkes äußeres und inneres Fortschreiten der gemciatlihezn Wohnung3aachweise erwarten dürfen.
Literatur.
Bibliothek für Kunsi- urd Antiquitätensammler. Band 12 Bronzestatuetien und Geräte von Dr. Fris Shoit- müller. Ja anspr-ch!nder Weise \{ildert die Verfasserin die Ert- widlung der Bronz{plaskik von de: Artike biz ¡um Beginn des 19. Johr- Eunderts, die Ergebn:fse der EinzelforiGungen ge'chickt zusammer- fafsend. Zablreiße wohigeluvgere Abbiltur gen er)äutern ten Text, bet dezen Auswakl die deuts&en Sammlungen (in Wirtlichkeit fast aueschließlch Beiulln) austrücklich bevorzuet nurden, da es der Wersafscrin als in Kriegszeiten geziemend er\chicn, auf den Kulturbesig der Heimat Hinzuweiser. So gewiß den Berliner Sammler diese Ehrung seiner Vaterstadt er- freuen wird, fo wird dech die Biarhtarkeit tes But es dadur ch wesentlih ceminte:t; da besonders bei den Rénaifsance bronzen, die den Havptt:il des Werkßevs darstellen, en greßer Teil der Ab- bildungen |ch schon in den verkälinieméßig woblfeilen Berliner Mu'teumetkatalogen befindet, die jeder en: stere Kunstfreund cder Sammier besißen wird, währerd won für de wi@ticen Stücte in auswäntigen und ausländiich-n Muscen weiter allein auf das Monumentalwerk Wilhelm von Bodes über die tialieitf&en Bronz:statuetten argewiesen ift, dessen hoher Arshoffunc spreis für v'ele unerschwirglid sein wird. Einige Leine Uvri&tigke iten, wie fie bet ter weiten Auêdebhrurg des GSebleis wehl uny rmeidlich sird, werdea hoffentli®ß ia einer sier baid notwendigen preiten Auflage getilgt werden. So hat sid in tas Bionze- buch bder Oildesheîimer Beinwarileuhter als Abbildung 31 hereinveri:rt, der doch üfer 97% aus Silber und aus eiwas E\sen besteht. Von den Renaissancekünstkern tit Artico besonders
: | l-t weig-komine.i; de zæci Abbildun: 462 mit L G | trier Nis
E O d 9 At s.1; 7+ M O, f 3s Lt li P IM!TTE: De FNBICNCT TICA AUT?ie Ci l Q Vr der P s 44. Linhy,
Us E g L P P V T Et [P cen Urel O: rie wteder, 2 Ser rtd&t r 3n idm f
maiß!en 1m 3. 11 bie Beibienfte Se:rmaar3 um die Frags, dh Kün ftleis hervorgebobern wirden. Wünichentwert wäre cs aud ps Ug ¿wei abgebiidzten Etienstat ictten das cbweidende Mateiiar (2 Nide ‘At bildung a gegeben würte. Es tit nun einmal tas Sti F Bücher, daß mhr iu ibnea gebiäitirt als ge!eie, dg wird ein solder Benußger leiht aue tiese Ficwer balien. — Im gauien wir das Bub schon durch dvrMaue friedensmäßig wirkerd?2 ZAusftalturg, die Beriag hat argereihen lafsez, seinen Weg machen.
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Berkchrswesen,
Bersönlichkeitsau3weis vei Etsenba pon den Dilhtärtefeßlehatern fit !ä geier Zeit 1 bnfahrten, Die gesamten Wirtichaftélebens und der militärisen Maßnahme Unsir4 die Vetätigung feindlicher Agenten eingerihteten E R Gegen wahangèreisen habea fi als außerordentli z lo paidfte diz Sigzerbett . des NRetches förderlih erw!esen. ea 2d sit Ecgetnis isi u. a. dem Umstande zu verdanken, ter Eisenbahureisenden in zunehmeander F: fz wendigkezt diefer Einrihtungen sh den bestevenden Vors : über die Verpfl-cht1ng zum Ausweis ihrer Periguli teil: ani unterzogen hat. Die mit der Einriturg der Eiscnbabnüberwatue.s reisea ers:redtea Biele wrden fi jede ncch in größerem Uge e:rriden lassen, wenn alle Meis- nden sid ganz allgemein desse, E wußt würden, daß fie dle fck&wae und verantwortun t Tätigkeit der Cifendabnöberwraturgtbeamten weser ti (L tern fönnter, irdem sie ielbst rah WMözli&feit die p stellung ihrer Persözli§keit crleiGtein, Dies kann e gesehen, daß fi leder Reisente für jede Reife mit ihm ged. i Papteren verstebt, die über cine Peiss Uhkeit autrei&entez 9 s{iuß gben. Als fol@e temmen Poptcte ia BetraSt, wie f; n mann zu besißea xflegt, 7. B. Schulze"gnisse, Steue autitaza Nadfaÿrtarten, Vormuntstestallung-n, Utkunten über die F nennurg zum Beamter, standeszmt!lthe U?ancken uxd andert: besonders werivoll zu diesem Zweck sind mit einem Lib]! des Jadabers terf Hue Poplere wiz2 Postausweise, Kcastwazn tohiersGeine usw, Die BVerlegunz enes Pafscs oder ie Paßerfayes Tann von beut|chzn Reisenden zwar nit va langt weidea; wzr jeroch im B.\iy eires folcken i, wird fi naturg-zäß am testen dvrd tefien Vorlegung aub, weisen. Abgesehen davor, daß diz Reiscndea dur cin den yy, besSrieb:ucn Gifordernifsen aug{paßtes Verhalten zu {brem Teil 41 der refilosen Durcktübrunz der zur Sthe: beit des Neidtes getroffenen Maß abmen mttwi: ken können, haudela ß: aug in ihrem eigenen Únteri fe, wenn sie die von den Vilitärvefeflshabern erlaffenen Au, weiévo: s&riftcn willig erfüßer, da de GisentabnüberwaGungtbeamte bz-reh'izt sind, Reisende, die i nicht a: sreiGen) über {bre Peisen auswet?en, von der Œifenh bnfahrt fo lange auszu'&ließn, bis die Perfönlichk¿it einwandfrei festgestellt ift,
Mannigfaltiges.
Dez Oberbefehlshaber in den Marken, Gezerolcbers une nsiagen hat unter den 6. Juli folgende Bekanntmagunz erl:fien :
Auf Grund des § 9b des Gesezes über den Belagerunctzusiad bcsiimu:e ih für das Sebiet der Stadt Verlin und der Previnz Brau denburg wie folgt:
_§ 1. § 2 der Verordnung vom 5. April 1918 — 0. 2416656 — wird a ‘fg-hoben.
8&2 iese Verordnung tritt \cfort in Krat.
Zuf der Treptow -Sternwarte finden folgende LiBibild vorträge flait: Sonntag, den 14. Juli, 3 Uhr: . Hilder a dem Hari, Teüringen und dem NRücsengebirge“, 5 Ubr: „Christoph olumzdus*, 7. Uhr: „Th-otor Köiner*. Avßertem finder währ:n» der S&ulferien folgende belehrende und unterhaiten Sondervortrâôge zu balben Kaisenpreijen stal Soanabent, den 13 Juli, 5 Ukr: „An den Ufern d Noens* (Kigo), Montag, den 15, und Donnerstag, den 18, Jul, 6 üher, fonte Dierétag, din 16. Jult, 7 Uhr: .Bewohubarkeit di Weiten“ (Vortrag mit farbigen Li&t- und Drebbildern), Deitwod, ben 17. Jalk, 6 Uhr: „Silder cus dem Harz, Thürtogen urd Wies ebirye* (Kino), Sonnabend, den 20. Falt, 5 Uhr: ,Chriflorh Kolu adus* (Xino). BeobaHtungza mit dem großen Fernccht können bei flarem Weitzr Abends von 8 big 11 Uhr vorgenom werden.
Been, 10. Juli, (W, T. B) „Nouvelliste de Loa* beribit îher cine neve Crplofion6fatastrcphe in dn LrroteGrishn W +kitätten von Wrenotl?, wo schen om 28. Junt {n einem Shith bedar f8iager ctne Erplosion fh ereignet bat (f. Nr. 156 und 1° ». Bl.): Am 3. Juli, Morger3 3 Uhr, fand die erste urgeheut Explotion ftatt, die in weitestem Umkietie, sozar bis Meulins, 1 vern! hmen war und alle Fcnitericheiben Erenobles zum Verst brahl-. In zahireien Wechnuvgen flürzten die Wände tb Während der Explcsion heruchte uubescierb:iche Panik. Stadt war in dite Rauhwelken gehüllt. Karz darauf folate eine zweite Erplesior, dle gleihfalls ickweren Shadit anrihtete. Die trzwisch:n beruntergelcssencn MRolläda wuidea fäntlich zerslôörr. Hierauf folgten A& die Erxplosiontn chre Unterbreung bis 11 Uhr Avends, Die BKettungsaibeltt wae außciorbentt:ch fckchmwterla, die Seflemmurg ber Bevöllel unh*imli, da bie Neltung der Sprengstefffabrik und des Gaenetll ¿weif-lhaft erGizn. Eire Z-itlarg war Grenoble wou vollkemntert Zerj örung bedrott, Die Cisenbabnkliniz nah Lyon war untcrbredtn Die ganze Nacht hirndurch flühteten die Einwobkner von Grench!t vnd den umllezenden Octschaften rah Westen, Der Sa&schaten ire außerordentli béd-uter.d, Ginige Fabriken mußten den Betrieb (t stell-n, Die pyrotehaiihea Werkiäiten, die eine große Gefahr Eter.cble bedeuten, werden demnäßhst anderswobin verlegt weiden.
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(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten 1 und Zweiten Beilage.) tf
Fantiliennachrihten.
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Gestorben: Hr. Unsversitäisprofessor Dr. Gustav Tharau (Grel
wald). — Hr. Rittmeist-r Son Kaipar Troofi (Wietbate — Mtaria Magdalena Freifr. von Dalwigk zu L:ehtenfels, 0 Gräfin Beissel von Gynnit (Torgau).
Verantwortliher Shriftleiter: Direktor Dr. T y r s l, Charloirr t Verantwortlich Jür den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäf I. V.: Nechnungsrat Rey her in Berlin. Verlag der Geshäfts\telle (J. V.: Neyhe r) in Berlin. Drud der Nerddeutshen Buhdruckerei und Verlagsauftalk Berlin, Wilhelmstraße 32, | Vier Beilagen 0
=y/i L Und das Verzeichnis der in dir Verlosung au 3. JUi L’, ge¿ogeneu Priori:ä'Sovtigationen der Bergifch-Märt:s0 '
Eiseubohuges: llschaft.
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Parlamentsberiht*)
Deutscher Reichstag. : 188. Sitzung vom 10. Juli 1918, Nachmittags 1 Uhr. g (Bericht von Wolffs Telegraphishem Büro.)
“9m Tische des Bundesrats: der Stellvertreter des Reichs- fanzlers, Wirkliche Geheime Rat Dr. von Payer und der Staatssekretär des Reichsschaßamts, Staatsminister Graf von Roedern.
Präsident Fehrenba ch 114 Uhr.
Die zweite Beratung der neuen Steuervorlagen wird fortgesegt mit der NovellezumMReichsstempelgeseb.
Zu Art. 1 (Stempel auf Gesellschaftsverträge) bemerkt
Abg. Bernt e i n (U. Soz.): Das Geseß enthält zum Teil Be- stimmungen, die einfa Verkehrsabgaben sind, zum Teil eine Be- steuerung des Kapitals. Allen Verkehrsabgaben stehen wir grundsäßlic ablehend gegenüber, weil sie volkéwirtsdaftlih verkehrt sind. Auch die Capilalbesteuerung können wir nicht rüdhaltlos gutheißen. Es fragt sich aber, wie sie volfkétwirtschaftlich wirkt. Der Saß von 5 v. H. für die Be- steuerung der Urkunden auf Errichtung von Gesellschaften it jedenfalls zu hoch. Wir stellen aber keine befonteren Anträge, weil dies Sache der bürgerlichen Parteien ift, die die Kapitalsinteressen vertreten. Die Ver- fehrsabgaben lebnen wir also grundfäßlih ab, die Kapitalsabgaben werden wir danach prüfen, wie ste gestaltet werden, und dana unsere Stellung nehmen.
Artikel 1 wird angenommen.
Nach Art. 6 soll der Stemvel für Kauf- und Anschaffungs- geschäfte über Aktien, Kuxe, Genußscheine usw. nach dem Aus- ichußbeschluß hinfort 2 v. T. betragen (Regierungsvorlage 0, E
Abg. Ke il (Soz.): Die SHommission hatte in erster Lesung ten Regierungsvorschlag auf 1 v. T. ermäßigt, in der zweiten Lesung über- zeugte man sich aber doch, daß man in der Schonung der Börsengesc&äfte zu weit gegangen sei, und einigte sich auf 2 v. T.; für die Zenit bis zum Abschluß des Krieges wurde aber ein Zusctilag von 3 v. T. beschlossen. In dreimaliger gründlicher Erörterung sind alle Bedenken dagegen zux Geltung geïommen, aber die Kommission hielt mit Unterstüßung der Regierung an diesem Beschluß fes. Man will durch eine hohe Steuer mährend des Krieges die Spekulation eindämmen oder wenigstens dem Reiche einen Nußen davon bringen. Jn einer Ein- schränkung der Börsenspekulation erblickte die Mehrheit des Aus- \husses keinen volkswirtschaftlichen Nachteil. Nun haben die Par- teien zu dem Art. 26, indem der Kriegszuschlag von 3 v. T. festgeseßt is, einen neuen Antrag eingebraht, wodurch zwar der Kriegszuscblag von 3 v. T. aufreht erhalten wird, aber der Bundesrat ermächtigt wird, diesen Saß auf 4 v. T. zu erhöhen oder auf 2 v. T. herabzu- seben. Das Verlangen der Bankwelt, es bei dem Kommissionsbe- {luß erster Lesung ¿u belassen, steht in keinem Verhältnis zu den Lasten, welche die Bevölkerung sonst durch die Besteuerung des Unsaßbes in den notwendigen Bedarfsgegenständen zu tragen hat. Wenn selbft die Nationalliberalen, die doch gewiß nicht die Börseninteressen ver- nachlässigen, den Saß von 5 v. T. während des Krieges für angängig halten, so is es niht unsere Sache, die Börse weiter zu hüten. Hält nun die Spielwut während des Krieges an, so kann der Bundesrat den Stempel hinaufseßen; treten wieder ruhige Zeiten ein, so kann auf den Normalsaß von 2 v. T. zurückgegangen werden. Wenn felbst die notwendigen Lebensmittel steuerlih erfaßt werden, so kann die Vôrse nicht verlangen, daß sie beim Umsaß der Dividendenpapiere besser wegkommt. Der Stempel für die Geschäfte, die zwischen den Banken abgeschlossen werden, soll ja auf */16 v. T. stehen bleiben, ünd nur bei den Kundengeschäften soll der höhere Stempel genommen werden. Wenn die Börsenkreise und die politishen Parteien nicht bereit find, mit uns gemeinsam alle Besitzsteuerquellen auszushöpfen, und weun sie andererseits gemeinsam mit der Regierung den Ver- bdrauh bis zur äußersten Grenze belasten, so kann 11s nicht zuge- mutet werden, daß wir beim Schuß der Börseninteressen helfen. Die Kopitalistenkreise sind viel leistungsfähiger als die breiten Massen, die die Umsaßsterern und die Getränkesteuern zu tragen haben, und gerade diese Kreise sind auch die begeisterten Anbänger der Kriegs- iele, Wir verkennen nicht die volkswirtschaftlihe Bedeutung der Vörse als eines Regullators des kapitalistischen Produktionsprozesses, aber die Spekulaticnen und Kurss\teigerungen bring Gefahren mit sich. Je höher der Gipfel der Kurssteigerungen wird, desto tiefer wird einmal der Absturz werden. Die Hochkonjunktur der Kriegs- industrie ist die Folge der falschen Preispolitik der Heeresverwaltung. Vas Treiben der Kriegégewinnler an der Börse bestärkt uns nur in der Ueberzeugung, daß die jeßt zur Erhebung gelanaende Krieg8sge- winnsteuer noch lange nicht“ hinreichend hoh 1}. Jst die Spckula- tion nicht einzudämmen, so ist auch keine steuerlihe Schonung am
aße.
. ‘Abg. Dr. Pfleger (Zentr.): Kaum eine Frage i} im Ausf chuß \° ausgiebig und gründlih na allen Richtungen erörtert worden wie die Börhonsteuer. Nun haben mir erleben müssen, daß die „Norddeutsche Alloemeine Zeitung“ in geradezu demagogiscbher Weise über die Kom- mni\sionsmilglieder, welche für die Ermäßigung auf 1%/ gestimmt hatten, als „Vertreter der Börseninteressenten“ usw. herfiel. Nach der zweiten \ommissionéllesung kamen die Börsenstreiks, für deren Veruräeilrung lein Wort hart genug sein kann. Die Börsenorgane haben an den be- teiligten Hauptpläßen in diesen Tagen vollständig versagt. Falsch ware es nun, wenn der Reichstag eine Politik ab irato treiben wollte, und der Antrag Gröber und Genossen beweist, daß das Haus dazu auch nit gewillt ist. Unter diesen Umständen hat der Bundesrat eine Vollmacht bekommen, die in unseren Steuergeseßen etwas Eigen- tmliches ist; der Bundesrat soll Börsenpädagogik treiben, je nach- dem das Kind artig oder unartig ist. Wir werden ruhig abwarten, welche Wirkung dieses Verfahren haben wird; immerhin wünschen wir dem Bundesrat besten Erfolg. Zu warnen is davor, daß man
eröffnet die Sißung nach
„die Erscheinungen, die im Börsentreiben wahrzunehmen sind, zu sehr
verallgemeinert, Gewiß haben wir es mit einem besonderen Typus 0 Kriegsgewinnlers zu tun, wie bei Versteigerungen von Kunst- (egenständen usw.; aber der drückt doch wohl der Börse nicht das Varakteristishe Gepräge auf.
bie Abg. Dove (fortschr. Volksp.): Meine Partei vortritt Birr keine Wsasseninteressen, sondern sie faßt die Frage der vensteuer wie alle Fragen vom volkswirtschaftlichen All- Lemeininteresse auf. Demonstrationen der Börse verurteilen wir tienso wie die Vorredner. Selbstverständlih känn, wenn alle mog- Verke Cinnahmequellen herangezogen werden müssen, au der Börsen- eib nicht unberührt bleiben. Aber man darf nit blind die Sáäve oe n) fine bloße Multiplikation, wona die zehnfache Gg äd. Stempels den zehnfahen Betrag bringen muß, führt sich selbs dag Surdum. Wie verfehlt eine solche Besteuerungsmethode ist, #ê hat das Schicksal der Erhöhung der Aktien und Wertpapiere des
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* i A Chaailr Fhne Gewähr, mit Ausnahme der Reden der Minister und ) aidsekretäre, : ; a
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 11. Juli
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Aus‘andes gezeigt: die Papiere blieben im Auslande, und als der Krieg augbrach, hat der Umstand, daß wir über solche nit in nennenswertem Betrage versugten, nicht wemg zur Verschlechterung uüMgrer Valuta beigetragen. Wir werden für der Kompromißantrag stimmen, der jeßt dem Hause vorliegt. Das pädaaogishe Element, das ihm einge- sugk Ut, jt mittelbar ein Beweis für die Notwendigkeit eines geordneten Vörsenverkehrs, denn es muß jeßt auf dieje Weise den Störungen und Ausschreitungen des Börsenverkehrs entgegengetreten werden, die dur das Fehlen des Kurszettels usw. verschuldet find. Dem Bundes- ino dadurch eine außerordentliche Verantwortung auferlegt. Die Feelteuerung der Kriegsanleihen habe 1ch schon ium Ausschuß bekämpft. venn der Verkehr auh kein Recht auf Steuerfreiheit hat, so ist do jeine Freilassung unter den heutigen Kriegszuständen durchaus er- wünscht. Im ganzen wird die Börse zwar durch das Gesetz sehr erheblich herangezogen, aber ihre absolut notwendige Lebensfunktion wird dadurch nicht beeinträchtigt werden. -Wir führen einen Wirtsafts- kampf auch gegen eine Welt von wirtschaftlichen Feinden, wir werden in diesem Kampfe der kräftigen Unterstüßung der Börse nicht entbehren fènnen und sollten uns auth in diesem Punkte das Beispiel (Englands vor Auaen halten.
_Abg. Zimmermann (nl): Die Besteuerung der Kriegs- anleiben mit zwei Zehntel vom Tausend brihb mit dem bis- berigen Brauch, die Kriegsanleihen steuerfrei zu lassen. Wir stehen vor der Ausschreibung einer neuen Kriegsanleibe und vor der Bewilligung eines neuen Kriegskredits. Die bisherigen Zeik nungen quf die Kriegsanleihen haben ein glänzendes Ergebnis achabdt. Man soll nicht ändern, was sih bewährt hat. Die Regierung berecbnet den Steuerertrag aus dem Stempel für die Kriegsanleihe auf 8 Millionen, die Börsensachverständigen können aber kaum 2 Millionen herausrechnen. Im Grunde genommen sind die Kriegsanleihen ein VBolksopfer, das dem Vaterland gebraht wird. Deshalb muß das deutsche Bolk von dieser Steuer verschont bleiben. Die Kriegsanleihen haben alle Aussicht, ein allgemeines Zahlungsmittel zu werden wie die Neichsbankfnoten und die Darlehnskassenscheine. Wir ‘haben auch Interesse daran, daß das neutrale Ausland sih an den Kriegsanleiben beteiliqi. Jch bitte deshalb die Besteuerung der Kriegsanlethen ein- stimmia abzulehnen.
Abg. von Brockhausen (dkons.): Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Börse wird allseitig anerkannt, auch gerade wäh- rend des Krieges. Durh die Zeichnung der Kriegsanleihen haben sich alle Kreise der Bevölkerung an der Aufbringung der Mittel für die Fortführung des Krieges beteiligt. Deswegen fann es micht als eine Feindseligkeit cegen die Börse angesehen werden, wenn auch die Bankkreise zu den Lasten herangezogen werden. Die Notwendigkeit dazu kann mcht bestritten we1den, man kann nur gweifelhaft sein, ob im einzelnen die Beschlüsse so ausgefallen sinld, daß nicht irgendwie der Geldverktehr geschädigt wird. Wir sind mit den Vorschlägen des Ausschusses einverstanden. Durch die Flüssigkeit des Geldes während des Krieges ift die Spekulation an der Börse stark gestiegen. Aber diese Spekulation beschränkt sih nicht allein auf die Börse, man denke nur daran, wellche Umsäße bei den Nennen statt- finden. Während des Krieges muß jedenfalls ein höherer Saß von den Sspekulationsgeschäften genommen werden; über die Höhe läßt sich ja reden. Der Kompromißantrag will deshalb den Bundesrat ermächti- gen, den Saß zu erhöhen oder herabzuseßen. Selbst der Saß von 9 v. T. wird dem Börsenverkehr nicht schädlich sein. Aber wir sind mit dem Kompromißantrag einverstanden. Dem Bundesrat wird daraus allerdings eine schr sbwierige Aufgabe erwachsen. Die Heranziehung der Börse ist jedenfalls ein Aft der Gerechtigkeit, und sie wird nicht daran zugrunde gehen, sondern evhalten bleiben.
Abg. Warmuth (Deutste Fraktion): Die Börse 'hat wäh- rend des Krieges eine ruhige Haltung “eingenommen und sa- fundig den Geldverkehr des Staates in ruhige Bahnen gelenkt. Umso befremdender waren die Vorgänge der leßten Wochèn und Tage. Der jeßigen Aufregung der Börse stehen wir völlig verständ- nislos gegenüber, În den Protestversammlungen wurden Resolutionen gefaßt, die die Befürchtung aus\prachen, daß der Stempel von 5 v. T. zum Ruin der Börse führen müsse, und es wurde mit Stillegung der Borsen gedroht. Das sind Üebertreibungen \{chlimmster Art. So ijt es immer gewesen, wenn ein neues Geseß kommt, nach kurzer Zeit ist es aber immer mieder ruhig geworden und die Geschäfte haben sich in keiner Weise stören lassen. So wird es auch jeßt sein. Die Börse ist früher außerordentlich glimpflich behandelt worden und darum er- scheint der jeßige Sprung als groß. Das ganze Protestmanöver der Börse läuft auf eine besondere Borgugésstellung hinaus, die jeßt in feiner Weise gerechtfertigt is. Durch die Lasten des Krieges hat die Bevölkerung ganz anders zu leiden gehabt als gerade die Börsenkreise. Die jeßige Spekulation erinnert an die üblen Zeiten der Vergangen- heit. Die Kriegsgewinnler suchen das leiht gewonnene Vermögen noch an der Börse zu vergrößern. Jch glaube mccht, daß ein erhöhter Stempel geeignet ist, diese Spekulationswut eingudämmen. Geschicht es denno, so werden wir 0s mit Freude begrüßen. Wer aber spekulieren will, wird sich durch die Steuer nicht abschrecken lassen. Aber die Besteuerung der Sipekulation soll wenigstens dazu dienen, die wirt- schaftliche Lage des Landes etwas gu verbessern. Wir haben uns mit \{werem Herzen dem Kompromißantrag angeschlossen, hoffen aber, daß der Bundesrat, wenn es notwendig ist, keine Nücksicht walten lassen, sondern bis auf die äußerste Grenze hinauf gehen wird. (Bei- fall rechts.)
Abg. Bernstein (U. Soz.): Wir vertreten nicht nur die Ar- beiterinteressen, sondern auch die allgemeinen wirtschaftlichen ‘Interessen. Aber die fkapitalistischen Interessen wahrzunehmen, dazu sind in erster Linie die Parteien berufen, die den * Kapitalsinteressemn näher stehen als wir. Die Gründe für die Erhöhung dieses Stempels halten näherer Prüfung nicht stand." Die leßten Mo- nate beweisen allerdings, "daß eine Hemmung notwendig ist gegen die Spekulation der Kriegsgewinnler. Ueber ein Geseß zur Heranziebung der Kriegêgewinnler ließe sich reden. Die Kriegsgewinn- ler sind doch nur in der Minderheit, und hier maht man ein Geseß, das das ganze Geschäftsleben ‘trifft. Gegen solche Gelegenheitsgeseß- gebung haben wir uns immer gewandt; sie ist sehr stark von Tendenz beeinflußt. Bei diesen Sprüngen der Spekulation werden auch troß der Steuer von 5 v. T. die Geschäfte gemaht werden. Im Durch- \{hnitt sind die Kursgewinne außerordentli mäßig. Will man der Spekulation der Kriegsgewinnler auf den Leib Been so muß man das Uebel an der Wurzel fassen und die hohen Profite a die sie bei den Warengeschäften machen. Die Spekulation besteht nicht N an der Fondsbörse, sondern überall, auch bei den Pferde- rennen. Ueberhaupt im ganzen Geschäftsleben, wohin man sieht, über- all stehen die Preissteigerungen gar niht im Verhältnis zu den Ge- stehungskosten, es war niemals Methode der Sozialdemokraten, an Symptomen herumzukurieren. Wir beschönigen nicht die Auswüchse der Börse, aber im großen und ganzen wirkt die Börse doh als Preis- regulator. Wo keine Börse ist, ist die Preistreiberei viel {limmer. Der Wucher i} viel s{limmer auf den kleinen Märkten als auf den großen. Das Geseß wird die Spekulation an der Börse nicht eindämmen, wohl aber ist es geeignet, die Spekulation. und die Preis- treiberei auf dem Warenmarkte- noch zu vershärfen. Da machen
wir nicht mit.
Abg. Dr. NRießer (nl): Die Mehrheit meiner Fraktion bat ih für den eingebrahten Kompromißantraag entschieden im Gegensaß zu ‘der Meinuna, die ih im Ausschuß vertreten "habe und heute noch vertreke. 1 vom Taufend ist der richtige Steuer- (26; diese Auffassuna is nit allein meine, sondern diejeniae der überwiegendsten Mehrheit dex Sachkenner, Die wilde Spe-
zeiger und Wöniglich Breußischen Staaksanzeiger.
_1918.,
E S E E E E E men: —- S E E R S A S E
a aerne eindämmen helfen, aber das kann nicht durch Strafsteuern geschehen, die angeblih eine erziehlidce Wirkung ausüben sfollen, Die qroße Bewegung an der Börse üt darauf zurücfzuführen, daß die geschäftlichen Industrieunternehmungen sehr alänzend gegangen sind, die Provinz in Menge Aufträge gibt und das Fehlen des Kurszettels und der amtlichen Notierungen die Speku- lation an der Börse selbst weiter begünstigt, zumal das Termingeschäft beseitigt i}, also die Kontermine fehlt. Mit der Ueberscbreitung des richtigen Saßes wächst die Wahrscheinlichkeit, daß die mittleren und kleinen Gristenzen an der Börse, sowie die Kursmäkler geschwächt werden, andererseits die Konzentration der Großbanken verschärft und beshleunigt wird. So wird unser Kapital ins Ausland getrieben, das ausländise Kapital von unserer Börse ferngehalten, das beides ver- eint, bemirkt eine erbeblide Sckwächung der Börse, rade in dem Zeitpunkte, wo wir sie und ihre normale Funktionierung für die Üeberganaéwirischaft ganz besonders nötig haben. Die Strafsteuer leat die Gefahr nahe, daß sie sich wie eine ewige Krankheit au auf den Frieden verpflanzt und womöglich den Saß von 3 vom Tausend erreicht oder gar überschreitet,
Jn der Abstimmung wird der Antrag Zimmermann, die Besteuerung der Kriegsanleihen zu streichen, abgelehnt, Art. 6 nah den. Ausschußvorschlägen angenommen.
Art. 7 erhöht den Tantiemesteuerïaß von 8 auf 20 %.
Abg. Keil begründet einen Antras, diese Steuer zu slaîfeln und sie festzuseßen bei einem Betrage bis 5000 16 auf 10 %, von den nächsten vollen oder angefangenen 5000 16 auf 20, von den nächsten 10 0009 s auf 30, von den nächsten 20 000 6 auf 40, von den nächsten 50 009 # auf 50, darüber auf 60 %. És gebe Herren, die bis zu 50 bis 60 Aufsichts- ratsftellen in ihrer Person vereinigen, hier müsse der Steuer- hebel angeseßt werden. Technische Schwierigkeiten ständen nicht im Wege, den einzelnen Aufsichtsrat nach der Höhe seiner Bezüge heranzuziehen. Leider hätten die prinziptellen Gegen- gründe im Ausschusse durchoeschlagen, man habe keine Spe- zialeimkommensteuer für Aufsichtsräte geipollt. So bleibe den Antragstellern nichts übrig, als die E&samttantiemesumme jeder Gesellschaft als Grundlage der Stäffelung zu belassen. Hier handle es sich wirflich um unverdienten Gewinn, da müsse man kräftig zugreifen, wenn si anderseits die Armen und Aermsten, die Kriegerwitwen und Kriegerwaisen die not- wendigsten Lebensbedürfnisse enorm verteuern lassen müssen.
Staatssekretär des Reichsschaßamts, Staatsminister Graß von Noedern:
Meine Herren! Jh möchte Ste litten, es bei dem Keimmissions- beschluß, also bei der einheitlichen Bemessung von 20 Prozent, zu be- assen, Wir ‘haben uns die |Fragz, die der Herr Vorredner angz- schnitten hat, au in der Kommission vorgelegt: inébesontere ist die Frage in der Kommission eingehend erörtert worden, ob es sich tat- sächlich hier in jedem Falle: um einen #nühelofen Gewinm handelt. Die Mehrheit der Kimmissiow war mit den Vertretern ter Re- gierung darüber einig, daß das jedenfalls bei uns im Deutschen Reich in der Regel nit der Fall ist, sondern daß ein Aufsichtäratsmitolied au eine Verantwortung übernimmt und, der damit verbundenen Ar- beit entspredend, auch ein Necht auf Entscb@digung hat.
Meine Herren, ih habe aber nf einen anteten Grund, der mich bestimmt, Sie zu warnen, ‘bier auf den Boten des Antrags Antrick zu treten oder sih gar auf den Boten des Antrags Albrecht zu stellen.
Der Antrag Antrick untersbeidet si ven dem Antrag Albrecht darin, daß er nicht wie der Antvag Albreckit zu einer reinen Ein- Tommenbesteuerung führt, sondern es bei einer Besteuerung der Ge- jellschaftew belassen will. Aber die Säße, die hier vorgeschlagen werden, überschreiten do jedes Maß. J&h bitte die |\Herven, zu be- denken, daß hier \chow bei den nädsten vollen oder angefangenen 20 000 Mark 40 Prozent und bei den näck\ten vollen oder ange- fangenen 50 000 Mark 50 Pregent erhoden werden sollen. Wir ‘haben uns bei der Frage der Kviegssteuer für das Jahr 1918 ja über die
fulation wollen auch wir
_Höhe der Einkcmmensteuern in dew [Bundesstaaten und in den Kom-
munen eingehend unterhalten, und wir waren nit im Zweifel darüber, daß Erhöhungen der Kommunalsteuersäße von 2%, ja bis zu 30 Prozent keine Seltenheiten mehr sind. Nechnen Sie nun die zu den 90 oder 60 Prozent, so kämen Sie bier zu einer 80—90prozen- tigen Besteuerung eines bestimmten Einkommenteiles. Was würte die Folge sein? Die Gesellschaften würden de Tantiemen ent- sprechend erhöhen, und wir würden dann lediallib eine weitere Bea steuerung der großen Gesellschaften haben. Da darf ih darauf auf- merksam machen, daß wir jeßt die Gesellschaften noch an einer ganzen Reihe von anderen Stellen fassen. J erinnere an Art. 8, zu dem wir jeßt kommen werden, und an eine Rethe anderer Beftimmungen Fr anderen vorliegenden Geseke,
Ich bitte Sie deshalb, es bei dem Kommissiensbeschluß, der sich im wesentlichen mit der Regierungêvorlage deckt, zu belassen.
Abg. von ‘Trampczynski (Pole): Die Tantieme- verteilung ist geradezu zu einem Unfug ausgeartet. ‘Es gibt Personen, welche- bis zu 65 Aufsichtsrats\tellen innehaben und daraus Einkommen von vielen Hunderttausenden beztehen. Nur der allergerinaste Teil der Herren sind auch Aktionäre der Gesellschaften. Mit der Ausleihung der Aktien zu Generalversammlungen gum Zwecke der Wahl in den Aufsichtsrat wird ein riesiges Geschäft aemadt, in- dem sich die Banken die Aftien gegenseitig zuschiebèn. Darin liegt eine große Schädigung der Aktionäre. Der bei dieser Transaktion herrschende Mangel an Gewissenhaftiakeit grenzt ans Ünglaubliche. Im leßten Jahre sind nicht weniger als 120 Millionen Mark Aufsichtsrats tantiemen nach der Annahme des Neichs\chabamts vereinnahmt worden. In einer Gesellschaft kommen nit weniger als 4 Millionen Mark Tantieme an den Aufsichtsrat und den Vorstand zur Verteilung. Als die Tantiemesteuer mit 8 % einaeführt wurde, haben die meisten. Ge- sellschaften diese Steuer auf die Aktionäre abgewälzt. Die Selbsthilfe der Aktionäre gegen diese Ausraubung könnte auf dem Wege einer genossenschaftlichen Bildung vielleicht Abhilfe schaffen. Ich hatte im Aus\cchuß eine Erhöhung bis auf 80 % empfohlen; 20. % sind unbe- dingt zu niedrig. Den Antrag Keil würde ih für die zweite Lesung empfehlen; bis zur dritten Lesung kommt dann vielleicht eine allseitige Einigung gustande. i
Abg. Bernstein (U. Soz.): Unbestreitbar und unbestritten ist, daß das Tantiemeunwesen si zu einèm Unfug entwickelt hat. Die jeßige Gestaltuna der Steuer is widerspruchsvoll und ungeredt; das hat auch Herr von Stengel, ihr Vater, felbst anctkannt, als er fie bier als eine indirekte Steuer eins{mugaeln wollte. Daß die betden Aufsichts- ratsaehäster [ sondern auf ‘“Mecht, Einfluß,
nt auf At, Begichungen beruhen, wird auch nicht bestritten werden könnén.