furt a. M., der Fabrikbesißer Friß Gerstein in Hagen i. W,, i der Kaufmann und Beigrordnete Karl Lübeck und der Bank- ! direktor Wilhelm Harr in Siegen, der Fabrikvesizer Bernard !
Brinkhaus in Warendorf bei dem Landgericht in Münster i. W., die Kaufleute Friedrich Goettsche, Karl Holm und Jens Christian Paulsen in Flensburg, der Rentner Theodor Heinrih Friedrih Mumm in Kiel und der Bankdirektor Karl Bernhard Brasse in Elbing.
Dem Staatsanwaltschaftsrat nachgesuchte Dienste: tlassung erteilt.
Dem Notar Paul Pomp in Monijoie ist der Amts\ig in Heinsberg angewiesen.
In der Liste der Rechtsanwälte find gelöst die Rechts- anwälte: Geheimer Justizrai Hennig bei dem Amtsgericht und dem Landgericht ia Königsberg i. Pr. Dr. Goltz bei dem Landgericht Il in Berlin, Littmann bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Beuthen in O. Shl., Dr. Schiemm bei dem Amtsgeriht und dem Landgericht in Bromberg, Meyn bei dem Amtsgericht in Werder a. H. und Schnell bei dem Amtsgericht in Schmalkaiden.
Mit der Löschung des Geheimen Justizrats Hennig in Königsberg i. Pr. in der Rechtsanwaltsliste ist zugleich sein Amt als Notar erloschen.
In die Liste der Necht3anwälte sind eingetragen: der Amisgerichtsrat a. D. Brandt bei dem Amtegeriht in Treptow a. R. und der frühere Rechtsanwalt Dr. Wurzel bei dem Landgericht in Wiesbaden. Í
unze in Erfurt ist die
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Der Rechnungsrevisor Alfred Schmidts dorf von der Ansiedlungskommission Posen ijt zum Geheimen erpedierenden Sekretär und Kalkulator im Ministerium für Laudwirischaft, Domänen und Forsten ernannt worden.
Bekanntmachung.
Auf Grund § 13 der Verordnung der Reichsstelle für Gemüse und Obst vom 19. Juli 1918 (Reichsanzeiger Nr. 176) wird für den Bezik der Staailihen Verteilungsstelle für Groß Berlin folgendes bekannt gemacht:
1) Die Befugnis zur Erteilung von Genehmigungen zum Absaß und Versand von Kontrollgemüse und Konirollobst fowie zur Ausstellung von (Benchmigungs- urkunden wird auf die Kommunalverbände übertragen. Die Kommunalverbände Teltow und Niederbarnitn können die Befugnis zur Ausstellung der Genehmigungsurkunden auf die Gemeinde- und Gutsvorsteher oder die Sammelstellen- leiter übertragen.
Bei Versendung von Kontrollobst und Kontrollgemüse innerhalb der zum Lebensmittelverband Groß Berlin ge- hörigen Gemeinden fönnen die Kommunalverbände von der Erwirfung eines Genehmigungs|cheines absehen. Zuständige Behörde im Sinne des § 10 Ziffer 1 und 3 der Verordnung vom 19. Juli 1918 find die Kommunal- verbände und die Kieisstellen für Gemüse und Obst. Höhere Berwaltungsbehörde im Sinne des § 11 der Verordnung ist die unterzeichnete Stelle.
Verlin, den 7. September 1918. Staatliche Verteilung stelle sür Groß Berlin.
Bezirksstelle für Gemüse und Obst Groß Berlin.
Je M! Dietigt
Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekannimachung der Reichsstelle für Ge- müse und Obst über Erfassungszuschläge für Gemüse und Obst vom 17. August 1918 (Reichsanzeiger Nr. 195) wird für den Bezir® der Staatlichen Verteilungsstelle für Groß Berlin folgendes bestimmt :
1) Für die Kontrolle und Erfassung von Gemüse wird neben der Kontrollgebühr von 20 4 für jeden ange- fangenen Zentner die für die bewirt’chaftenden Stellen der Gruppe 3 von der Meichsstelle festgeseßte Provision von 60 S, beim Absaß von Zwiebeln 1,— für jeden angefangenen Zentner erhoben.
2) T 8 wird eine Erfassungsgebühr erhoben, welche
etragi : | 3,— M je Zentner Wiitschaftsobst, N SdfelobIt D En v Geo
Berlin, den 7. September 1918.
Siaäatliche Verteifunasüelle für Groß Berlin.
Bezir kästelle für (Gemüse und Obst Groß Berlin.
Der Vorsißende. J. A.: Dierig.
Vet Q a
Gemäß F 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (Gesezsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß aus dem Betriebe der Georgs- marienhütiten-Eisenbahn im Jahre 1917 ein kommunal- abgabepflichtizer Reinertrag nicht erzielt worden ist.
Münster (Wesif.), den 3. September 1918.
Der Königliche Eisenbahnkommissar. J. V.: Sarrazin.
Betr ta d
Der Ehefrau Jakob Vassen in Birkesdorf, Kreuzstraße 40, babe ih auf Grund des § 2, Absatz 2, der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 die Wiederaufnahme des durh meine Ver- fügung vom 21. September 1917, Jo 111 d Nr. 1203, untersagten
andels mit Gegenständen des täglihen Bedarfs ge- tattet.
Düren, den 28. August 1918.
Der Landrat. J. V.: Freiherr von Bourscheidt, Kreisdeputierter.
Bani a un
Der Vorkosthändlerin Anna Kühne, geb. Specht, hier, Bâterstr. 17, wohnhaft, ist auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. September 1915 der Handel mit Lebensmitteln und Gegenständen des täglihen Bedarfs untersagt.
Brandenburg, den 30. August 1918.
Die Polizeiverwaltung. Schleusener. on e
nntEmaMi
¡uf Grund der Bundesratsverordnung vom ‘ babe ih dem Ferdinand Staschewski, hierselbst, be 9e den Handel mit Lebens- und Futtermitteln aller Art und Gegenständen des täglihen Bedarfs jowie die Ber- mittleriätigkeit bierfür untersagt.
Efsen, den 31. August 1918.
Die ftädtishe Polizeiverwaltung. {f
R N F e A: QI er Oberbürgermeister. I. V.: Baasel.
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BébtautmaGUns
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlä!figer Personen vom Handel vom 23. September 1915 ist der Firma Ludwig Böttcher und deren Inhaber, dem Kaufmann Ludw ig
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Böttcher, duch Verfügung vom heutigen Tage der H and el mit Web-, Wirk- und Strickwaren wegen Unzuverläjsigkeit in diesem Handelsbetriebe untersagt worden.
Mühlhausen i. Th., den 27. August 1918.
Die Polizeiverwaltung. I. V.: Neuschaefer.
Nichtamtlicßes.
Deutsches Reich. Preufem Berlin, 10. September 1918.
Seine Majestät der Kaiser und König traf gestern nahmittaa, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, mit Ge- folge in Cssen zum Besuch auf dem Hügel ein, wo er von Herrn und Frau Krupp von Bohlen und Halbach empfangen wurde. Jm Gefolge des Kaisers befanden sich auch der Kriegsminister General der Artillerie von Stein, der General der Jufanterie von Gay!, der stelloertretende kommandierende General des 7. Armeekorps und der Oberpräsident von Groote. Seine Majestät der Kaiser fuhr hierauf in Begleitung von Herrn uxd Frau Krupp von Bohlen und Halbach zur Besichtigung der Gußstahlfabrik. Seine Majestät gab wirderholt sein lebhaftes Interesse an dem, was er sah und hörte, kund und nahm mehr- fach Geleaenhbeit, sich mit den Arbeitern eingehend zu unter- halten. Nach 6 Uhr erfolgte die Rückfahrt zum Hügel.
Die Bestimmung in der Bekanntmachung der Reichs- befleidungsstelle vom 25. Juli 1918 über die Beschlagahme von Sonnenvorhängen und dergl., wonah Vorhänge in Privathaushaltungen von der Beschlagnahme befreit sind, ift vielfach vom Publikum so ausgelegt worden, als ob sämtliche Vorhänge in Cin von der Beschlagnahme befreit seien. Diese Auffassung ist, wie durch „Wolffs Telegraphen- büro“ mitgeteilt wird, unrihlig. Jnnerhalb der Privatgebäude unterliegen nur die Behänge in den Haushaltungen nicht der Beschlagnahme; dagegen sind alle sonstigen Behäánge in Privatgebäuden, z. B. Treppenhausvorhänge in Mietshäusern, ferner Behänge in Fabritea; Banken, Büroräumen; Waren- und Kaufhäusern, Hotels, Geschäften und sonstigen gewerblicten und taufmännischen Betrieben grundsäßlih von der Beschlag- nahme betroffen.
Die Feststellung einer heimlihen Ausfuhr von Arzneimititeln (besondeis von Kokain, Kodein und Mor- phium) durch Soldaten in die besezten östlichen Gebiete und die Ufraine, hat, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ mitteilt, das Kriegsminijterium veranlaßt, im Armeeveroxdnungsblatt vom . September 1918 darauf hinzuweisen, daß die Nusfuhr dieser wichtigen Arzneimittel die heimische Wirtichaft \chwer schädigt und aus diesem Grunde streng vecboten ist. Es ist angeordnet worden, daß durch Untersuchen des Mülitärgepäcks und der A au durch die Militärpostämter Zuwiderhandlungen estgestellt und gemeldet werden follen.
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Nah einer im. Reichsversiherungzamt geferligten Zu- sammenstellung sind an Nentenzulagen durch die Post und die Sonderanstalten in den Monaten Februar, März und April 1918 gezahlt worden 7903672, 8302772 und 8317136 M, und zwar als Zulagen zu Jnvalidenrenten (monatlih 8 M) 7 214 488, 7538952 und 7514488 M, zu Krankenreiten (monatlich 8 M) 475296, 526904 und 999 880 6. zu Witwenrenten (raonatlich 4 4) 206 456, 228 636 und 234040 4, zu Witwenkcankenrenten (monatlich 4 44) 7432, 8280 und 8728 6.
Oesterreich-Ungarn.
Der Minister a. D. Dr. Freiherr v. Spiß müller ift, Blättermeldungen zufolge, vorgestern zum gemeinsamen Finanz- minister ernannt worden. Die beiden Kaiserlichen Handschreiben, mit welchen diese Ernennung bekanntgegeben und gleichzeitig der Minister des Aeußern Graf Burian als interimistisher Leiter des gemeinsamen Finanzministeriums von dieser Stelle mit dem Ausdruck der Anerkennung für seine Dienste enthoben wird, werden heute in der „Wiener Zeitung“ veröffentlicht.
Polen.
Wie der „Kurjer Warszawski“ erfährt, hat der Negent- schaftsrat dem früheren Premierminister Kucharczewski die Bildung des neuen Kabinetts unter seinem Vorsitz an- i P Kucharczewski hat einen Entschluß noch nicht gefaßt.
— Der „Kurjer Polski“ veröffentlicht eine Erk lärung der Staatspartei (Gruppe Lempicki und Studnicki) an den Regentschaflsrat, in der es u. a. heißt, daß die Staatspartei in der Note vom 29. April einen erwünschten einleitenden Schritt der polnischen Regierung erblicke, der die unerläßlichen Unterhandlungen fo bald als möglich anzuïnüpfen bezwecke. Die Staatspartei halte es für angezeiat, die begonnenen Unterhandlungen weiterzuführen und die Sicherstellung politischer und volkswirtschaftliher Juteressen des polnischen Staates durch entsprehende Konventionen anzustreben.
Großbritannien und JFrland.
Der britische Gewerk\haftskongreß beschäftigte sich an seinem dritien Verhandlungstage mit den von vei schiedenen Seiten beantragten und verschieden formulierten Frieden s- entshließungen. Abgesehen von einer herausfordernden
; Nede Havelock Wilsons, verlief die Aussprache unerwartet ruhig,
da, wie die „Daily News“ mitteilen, die hervorragenditen Ver- ter der verschied von einem sofortigen Verständiqungs- treter der verschiedenen, von ein F itfri S frieden bis gum entscheidenden Gewa tfrieden gehenden Richtungen vor Eröffnung der Verhandlung sich auf eine einzige gemeinsame Entschließung geeiniat hatten, die nah Schluß der Aussprache gegen nur sechs Stimmen ange- nommen wurde und folgenden Wortlaut hat: Z Ï Dieser Kongreß bestätigt die Entschließung des Kongresses zu Blacktyool und ersucht um eine Erklärung der Kriegéziele „der inter- alliierten Tagung in London, welche fordert, daß jede Macht allerorten, die für sich im gebeimen und nah freiem Ermessen den Frieden der Welt stören kann, vernichtet werde oder, falls die Nernichtung gegenwärtig unmöglich 1, zum wenigsten zu tatsächlicher Machtlofigkeit gebracht werde. Ec fordert weiter, Daß, wenn auf den Friedensversammlungen der Frieden erörtert wird, eue angeme/sjene Ber- tretung der Arbeiter|haft zugelassen werde. Der Kongreß ersucht die Negierung, sofort die Friedensverhandlungen zu e ffnen, obald der Feind freiwillig oder gezwungen Frankreich und Belgien raumt, und bekennt fich erneut zu den Grundsäßen der Internationale als der sichersten Gewähr für den Weltfrieden. 1A :
Die gereizte Stimmung der britischen Arbeiter- schaft über die verschiedentliche Weigerung der englischen Regierung, den Arbeiterabgeordneten für Friedensbesprehungen Auslands3pässe zu gewähren, wodur noch unlängst das Zusammentreffen Troelstras mit Henderson, Ogden und Bower- mann verhindert wurde, kommt in der folgenden Entschließung zum Ausdruck, e vom Gewerkschafiskongreß ohne Erörterung
nommen wurde: E L E Kongreß, der die beständige Weigerung, den ordnungsmäßig erwählten Vertretern der organisierten Arbeiterschaft Paßerleichte- rungen zu gewähren, beobachtet hat, verurteilt diese Politif der Ne- gierung und erklärt, daß ein Beharren bei derselben dazu führen muß, raß die organisierte Arbeiterbewegung die Herausforderung der Yte- gierung annimmt. Der Kongreß weist die Negierung warnend darauf bin, daß die Geduld der organisierten Arbeiter angesihts der fort- geseßten Unbill gegenüber dem organisierten Arbeitertum schnell zu Ende geht.“ :
, Frankreich.
In der Sigung der Kammer am 6. September inter- pellierte Constant über die Leben3mittellage. Der Ver- pflegungsminister Boret erklärte laut Bericht des „Progrès de Lyon“ in eiuer programmatischen Rede: A
Der Gefamtwert unserer Lebensmittelernte 1918 steht für Kar- toffeln, Bohnen, Mais usw. mit Ausnahme des Getreides hinter der Ernte 1917 zurück. Mit 59 Millionen Doppelzentnern sind wir ins neue Erntejahr übergetreten. Wir haben nur 85 Millionen Doppel- zentner. Für die Cinfuhr habe ich vorgesehen 1 200 000 t Getreide, 1 560 000 & Ersaßgetreide, 180 C00 & Neis, als Ersaß für Kartoffeln und Bohnen, mehrere 100 008 t Hülsenfrüchte, 450 000 t Fleisch. JInsgejamt umfaßt unfer CEinfuhrprogramm 6 942 000 6 latt: 4440000 f LOTZ Infolge Transport schwierigkeiten haben wir das Prioritätsverfahren einführen müssen. Die alliierten Negierungen bringen große Opfer zur Sicherstellung der notwendigen Einfuhr. Sehr viele Lebensmittel werden troßdem selten fein. Man wird seine Gewohnheiten den Umständen anpassen, Er)aß aus: dem Ausland annehmen und fogar die Kolonien zu Oilfe rufen müssen. Zur Hebung des Getreideanbaues wartet der Kriegsminister nur auf den günstigen Augenblick zur Freilassung der alten Jahresklassen. Die Unterdrückung der Luxusnahrungsmittel wird von der Negierung in Erwägung gezogen. Sobald unser vorläufiges Programm, das jeßt der intecalliiterten Tagung vorliegt, endgültig fest- geseht ist, wird die Brotration für Kinder und Greise auf 300 g erhöht werden. An Kartoffeln beträgt die Ernte nur 60 Millionen Doppelzentner statt durchschnittlich 120 Millionen Doppelzentner. Dabei müssen wir auch noch den englisch - französishen Armeen tartoffeln liefern. Unsere Einfuhr aus Spanien ist ungenügend. ÜUn)ere französishen Produzenten müssen Anstrengungen zum Mehr- anbau unternehmen. Im fommenden Jahr wird die Ernährungs- frage befonders. s{chwierig werden. Jch brauche deshalb unbedingt
x
das Vertrauen des Parlaments.
Schließlih nahm die Kammer eine Tagesordnung an, die der Regierung das Vertrauen auespricht, und wünscht, daß sie die Produktion erhöhen und die Verproviantieruug durch Be- shleunigung der Einfuhr zu sichern wissen werde.
Rußland.
Die „Jswestija“ veröffentliht folgende Erklärung, die der Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten T\chit- sherin auf die Note der französischen und englischen Regierung abgegeben hat:
In derselben Zeit, wo die Regierung der russishen Näterepublik dur Vermittlung von Vertretern der neutralen Mächte die Ver- handlungen mit den Regierungen Englands und Frankreichs führte über den Austausch von diplomatischen Vertretern und Militär- und Hivilpersonen überhaupt, erwies es sich, daß die diplomatischen und militä- rischen Vertreter Englands und Franfreichs ihr Amt zur Organisierung von Verschwörungen aus dem Gebiet der Näterepublif benußten, welche be- zweckten, sich des Nats der Vollskommissare durch Bestechung und Agita- tion unter den Truppenteilen zu bemächtigen, Brücken, Lebensmittelnieder- lagen und Züge zu sprengen. Die Daten, welche der Negterung zur Verfügung stehen und teilweise \hon in den Mitteilungen der außer- ordentlichen Kommi!sion und der Kommissare der Nordkommune ver- öffentlicht find, stellen mit Sicherheit die Tatsache fest, daß die Fäden der Verschwörung in den Händen des Chefs der englischen Gesandt1chaft, Lockhart, und seiner Agenten zusammenlaufen. Gleicherweise wurde festgestellt, daß die Gebäude der englischen Ge]jandtschaft in Peters- burg tatsächlih zum Quartier der Vershwörer gemacht wurden. Unter diesen Umständen ist die Sowjetregierung, die von dem auf- richtigen Wur. beteelt ijt, im vollen Maße die diplomatische Un- antastbarkeit und die Regeln des internationalen Verkehrs einzu- halten, der Möglichkeit beraubt, Personen, welche nach Nußland als diplomatische und militärische Vertreter gekommen sind und sich tat- sächlich in die Lage von Verihwörern gegen die Negierung unseres Landes gestellt haben, Aktions}reiheit zu gewähren. Wenn die eng- lischen und französischen Truppen auf dem Gebiet der Näterepublik zur Unterstüßung offener Aufstände gegen die Nätegewalt vorrücken und die diplomatischen Vertreter diesec Mächte innerhalb Rußlands Vrganifationen zur Staatsumwälzung hafen, ist die Regierung der MRäterepublik genötigt, was es auch fosten möge, Maßnahmen zum Selbstschug zu ergretfen. Alle internierten Vertreter der englischen und französis hen Bourgeoisie, unter welchen sich kein Arbeiter befindet, werden unverzüglich freigelassen werden, sobald die russishen Bürger in Eng- land und Frankreich und im Besazungsgebiet der verbündeten Truppen und der Zscheho-Slowaken niht mehr Bergeltungsmaßnahmen und Ver- folgungen ausgeseßt sein werden. Die englischen und französischen Bürger werden die Möglichkeit erhalten, sofort das Gebiet Nußlands zu ver- lassen, sobald die russischen Bürger in England und Frankreich diese Möglichkeit erhaiten. Die französischen Militärs werden diese Mög- lichkeit erhalten, wenn die russishen Soldaten unter Teilnahme des internationalen und des russischen Noten Kreuzes aus Frankreich zurückgeschafft sein werden. Die diplomatischen Vertreter der einen und der anderen Partei, darunter au) das Haupt der Verschwörer O werden gleichzeitig die Möglichkeit der Nückkehr in die Heimat _ „Bereits nachdem die Regierung der Näterepublik die oben- erwähnten Beschlüsse angenommen hatte, erhielten wir von der eng- lischen Regierung die Nadiomitteilung über die Verhaftung Litwinows une ¡eines Personals. Dieser Umstand dient uns als neuer Beweis der Nichtigkeit unserer Handlungen und zur vollen Begründung
“rchtungen, als wir uns weigerten, die H seiner Mitarbeiter aus Nußland vor derx A nows aus England zuzulassen. Sowohl in diesem l “adio, als auh in der gleichzeitig erhaltenen Nadio- n r französischen Negierung drohen diese Negierungen 9 iner weiteren Inhasthaltung der englishen und fran- fle zer mit individuellen Vergeltungsmaßnahmen gegen alle n L Bolschewiken, welhe ihnen in die Hände fallen. jtd tand ist für uns nichts Neues, da auh jeßt {on Ver: i (M ahmen solcher Art im Bescßungsbezirk der Entente- i ehen. Mir verbleiben bei unserem früheren Antrag, von 1 9 maßnahmen in dem Falle abzuseben, wenn folche seitens gun náchte authôren, wie wir darüber oftmals Erklärungen n wiederhole, daß die von uns unternommenen Vorsichts- het 74h auéshließlih auf die englische und französishe Bour- P en und daß wir keinen Arbeiter anrühren.
Nah einer Mitteilung der Zeitung „Bjednota“ wurden gitglieder des Moskauer estnischen Komitees
die außerordentlihe Kommission verhaftet. Das ‘v, das aus Vertretern aller bürgerlichen Faneie, der hatishen Partei des estnishen ‘Bauernbundes und der i Menschewiken bestand, bildete eine „einstweilige Re- q Estlands“, die ihre Vertreter nah Frankreih und ind hickte und mit dem englischen Gesandten Lohart in Ferhindung trat, von dem es die Zusage zur Hilfe bei susstand gegen die Rätegewalt erhalten hatte.
_ Nah Meldung der „Nordkommune“ q eine 000 Engländer und Franzosen starke Ab- nj pon Russen vernihtend ge\chlagen. Acht Maschinen- 1e, 50 Wagen und Munition wurden erbeutet.
fer „Roten Zeitung“ zufolge führen die Engländer im nangebiet die Zwangsmobilisation aller Männer im „jon 18—40 Jahren durch.
Ftalien.
ver General Diaz hat einige Tage in Frankreich geweilt jette Besprechungen mit dem Präsidenten Poincaré, den jun Clemenceau und Pichon und dem Marschall Foch. qul Diaz besuchte weiter die Oberbefehlshaber der fran- jn, britischen und amerikanischen Armeen und besichtigte jlenishen Truppenteile.
01s Militärbulletin meldet die Verseßung des Generals (ria aus Altersrücksichten zum Hilfsdienst.
Spanien.
\tr Ministerrat wird, dem „Journal“ zufolge, am 11. 12 September zusammentreten. Jn der ersten Sizung
Aus-
wurde hei
( internationale Fragen regeln und den Haushaltsplan jen. Die Cortes treten Anfang Oktober zusammen.
Dänemark.
Je „Nationaltidende“ bringt die Nachricht, daß Ende ber in Kopenhagen eine Zusammenkunft der drei jishen Könige slattfinden werde.
- Der Zehnte Nordische Juterparlamentarisce jreß hat vorgestern seine Tagung geschlossen, nachdem er Meldung des „Wolffshen Tetegraphenbüros“ einstimmig e Entschließung angenommen hatte: ie Zehnte Nordische Interparlamentarische Delegiertenversamm- ttlit den dauernden ¿Frieden am besten durh die Errichtung Mlferbundes gesichèrt. Ein \olcher alle Staaten umfassenter kihund wäre nicht’ allein das wirksamste Mittel zur Vorbeugung us, er würde zugleih allen Nationen die Bedingungen für wingiges Dasein und freie wirtschaftlihe Entfaltung sichern. mw von größter Bedeutung, wenn der Völkerbund n gegenseitigen WVerpflihtunn der Staaten auf- V würde, jeden Streitfall,, der nicht durch diplo- f Mittel lösbar ist, friedlicher Behandlung zu über- 1 þ daß zum wenigsten a. Streitfragen, die von beiden Parteien Miistreittragen betrachtet werden, endgültig entschieden werden l Wahl entweder dur einen festen Gerichtshof für inter- il Rehtépflege oder durch den bestehenden Haager Schieds- lilo, b. Jeder andere Streitfall einem unparteilichen inter- ln Untersuhungs- und Vergleichsamt zur Lösung über- vird, wobei die beteiligten Staaten {ih verpflichten, innerhalb sir die Beilegung festgesetzten Frist zu feinem Rechts- u greifen. Die Frist für die Beilegung darf nicht 1 bemessen sein und das Amt, in dem die beteiligten Parteien |bertreten find, soll das Recht haben, den Parteien den Vor- jur Wsung des Streites zu unterbreiten. Es foll als Zentral- | für die einzelnen eingeseßten Aemter dienen können. Indem sammlung darauf hinweist, daß eine Anzahl Megierungen j ncutrale als friegführende die Frage des Völker- # bereits dur besondere Kommissionen untersuchen lassen, l fie eindringlich alle interparlamentari\chcn Gruppen dele Fragen einer aliseitigen Erörterung auf Grundlage der „len zu unterziehen, die vom interparlamentarischen Verband {1 Kriege ausgeführt wurden. Damit bezweckt sie, die öffent- Neinung aufzuklären, jede für sih auf die Regierung ein- n. Die Versammlung fühlt ih überzeugt, daß son ein Sdritt zur Beendigung des Krieges getan wäre, wenn hon Wortliher Seite dei beiden friegführenden Gruppen dem Ge- 1 des Völkerbundes vorbehaltlos zugestimmt würde.
Vie „Politiken“ meldet, wird Anfang Oktober auf un Hollands in Kopenhagen ein Kongreß der Ver- i der Schiffahrt, der Handelswelt und der [derungsgesellshaften Skandinaviens und nds zusammentreten, um die Frage der Durchsezung Ugemeinen Revision der Prisengerichtsentscheidungen und l Entscheidungen zu erörtern, dur die die neutralen #8: und Schiffahrtöinterefsen geschädigt werden.
Md èus Türkei. U tjandtshaft zur Bekanntgabe der Thron- tigung des Sultteni unter Führung des Prinzen Abdul | pgendi ist vorgestern von Konstantinopel abgereist und h zuerst nach Berlin, dann nah Wien und Sofia.
A. Bulgarien.
dhe König Ferdinand brachte bei der Galatafel zu Bul Königs von Bayern am Sonnabend laut Meldung
bd qug-cischen Telegraphenagentur“ folgenden Trink-
: 4 „Eure Majestät! g 4 g, SUTE C ! : fis ein glüdlidte Tag für Mich und Mein Land, an dem es tue j ist, Eure Majestät, Meinen hochgeschäßten Freund h. Di Verbündeten, in Leiner Hauptstadt willkommen zu leer Gruß gilt niht nur dem erhabenen Herrscher des Volkes, sondern auch Meinem nahen Verwandten, mit bin (09 durch vielfache Beziehungen seit langem eng verbun- fh N gedenk der erhebenden Kundgebung, mit der das edle din Y die Mir anläßlich Meines vorjährigen unvergeßlichen Kise tr Nünen feitens Eurer Majestät gegebenen zahlreichen feuer Freund- und Waffenbrüdersckaft begleitete, ist es
Nt. : . e us Meinem Volk eine besondere Freude, diesen «Besu dur E “cazestat nunme L A wider! zu qehen. Va dieje engen S Es Ou Gar ¿wijchen Bulgarien und dem Land C&urcr ““(a]estat [ur alle Zeiten erbalten und womoglih -noch fester geknüpft werdcn mogen, ist Mein aufrihtiger Herzensrunscb. Hn, ernsten entscheidungsvollen Tagen haben Cure Majestät die Heise hierher angetreten. Nichtsdestoweniger sind aber in diesen Zeiten die Herzen aller tief duz:chdrungen von der festgeschmiedeten Zu- |ammengehörigfeit und Waffenbrüdershaft unserer Heere, die Teit Fahren den ungleichen und {weren Kampf, den uns das Schiksal zur Berteidigung unserer Hretheit und Unabhängigkeit auferlegt hat, sieg- reu bestehea und der gerade in den ve: gangenen Tagen die gewaltigsten nforderungen an die Streiter der Westfront stellt. Mit Bewund-- rung haben Jh und Mein Volk die Leistungen Eurer Majestät belden- mutiger Truppen stets verfolgt, die für alle Zeiten ein Nuhmesblatt in der Geschichte des unbesicgbaren deutschen Heeres bilden we:den, und es erfullt Mich mit ganz besonderer Genugtuung, daß heute nod bayerische Truppen im Verbande Meiner Armeen an dem Peiferstrebten iel der Einigung aller Bulgaren mitwirken. Mit Gottes gnädigem Veistand, der Unsere Waffen bisler sihtba:lih gesegnet hat, hoffen und vertrauen Wir, daß Wir diefen Krieg bis zum guten Ende dur- Éâmpfen werden, das Ünsczen Völkern ihre Gristenz und ihre frete und ungehemmte Entwicklung sicherstellen soll zum Ausbau und zur Vertiefung „der gegenseitigen fkultu:ellen und wirtschaftlichen Be- ziehungen, die ü dem Unsere Länder verbindenden mächtigen Donau- from von Natur aus eine besonders wertvolle und segensreihe Stüße findet. Daß Wir dieses für die Behauptung Unseres völkishen Daseins unumgänglich notwendige Ziel erreichen werden, verbürgt Uns das tausendfah erprobte Heldentum Unserer tapferen Armeen sowie zie unvergleichlihe Opferbereitschaft Unjerer treuen verbündeten Völker. Und ein Volk, das den Willen bat zu leben und ents{lossen ist, den- selben durchzusetzen, kann und wird nicht untergehen, Von dieser zu=- versichtlichen Hoffnung erfüllt, wünshe Jh von Herzen, daß Eure Majestät aus Meinem Lande gute Eindrücke und angenehme (Frinne- Ungen mit in die Heimat nehmen mögen, und erhebe Mein Glas auf die Gesundheit Eurer Majestät und Eurer Majestät hohen Hauses sowie auf den Ruhm der bayerischen Armee und auf die Lukunft des bayerischen Volkes.
Der König Ludwig erwiderte:
___… Eure Majestät!
B erzlichen und aufrichtigen Dank sage Ih Eurer Majestät für die freundlichen Worte des Willkomms, die Gure Majestät soeben an Mich zu richten die Güte hatten. Herzlichen und aufrichtigen Dakk sur den warmen Empfang, der Mir in Bulgariens Hauptstadt zuteil gewo: den ist, und der in ganz Bayern freudigen Widerhall finden wird. Verzlichen und aufrihtigen Dank für die Mich hoh ehrende Verleihung des viel bewährten tapferen 10. bulgarischen Infanterie-Regiments. Es ist Mir eine angenehme Pflicht gewesen, den Besuch zu erwidern, den Eure Majestät im vergangenen Jahre der Königin und Mir abgestattet haben. Hiermit erfüllt si für Mich ein lang gehegter Wunsch, das Land der Bulgaren persönlich kennen zu lernen, Das, durch die Tüchtigkeit und Strebsamkeit seiner Bevölkerung ausge- el unter Gurer Majestät weiser Leitung eine \o verheißungsvolle 5ntwicklung genommen hat. Seitdem Wir Eure Majestät in München begrüßen durften, hat sih . das Bündnis, das Bulgarien mit dem Deutschen Reich zu gemeinsamer Abwehr vereint, wieder und wiedez herrlich bewährt. Der Heldenmut Unserer Truppen, der Opfersinn unscre Völker hat uns an einem Teil der gemeinsamen Front den aufrichtig erstrebten ehrenvollen Frieden gebracht. Hohe Bewunderung zollt Deutschland der zähen Ausdauer, die Bulgariens Volk faum hervorgegangen aus {weren Kämpfen, in diesem neuen Ningen an den Tag gelegt hat, freudige Anerkennung den großen E: folgen, die Bul- gartens tapferes Heer an der Seite seiner Verbündeten erneut an feine Fahnen geheftet hat. Noch ist uns freilich nicht beschieden, die Waffen endgultig niederzulegen und uns wieder ganz den Werken des Friedens zu widmen. Auch den Westmächten haben wir oft genug und aufrichtig die Hand zu ehrlicher Verständigung geboten; aber immer noch be- gegnen wir nur starrem Vernichtungswillen und aus\{weifender Er- oberungésuht. Felsenfest is aber unsere Zuversicht, und die Gegner werden noch erkennen müssen. daß ihr Ansturm vergeblich ist, daß die Verbündeten in ihrer unershütterlihen Bundestreue nit U überwinden sind. Möge uns der Segen des Allmächtigen, der uns bisher so wunderbar geleitete, bald zu einem allgemeinen. dauernden, die Zukunft unserer Völker sichernden Frieden führen. Es gilt die höchsten Güter der Menschheit und Kultur und Gesittuna vor nie wieder gutzumachender Schädigung zu bewahren. Es gilt wieder aufzubauen, was der Krieg zerstört, fortzuentwickeln, was er an neu belebenden Kräften geweckt hat. Der weltumspannende Kampf hat die Völker vor neue ungeahnte Aufgaben und Ziele gestellt. Nur in aufrihtigem und verständnisvollem Begegnen werden die Völker und ihe Megierungen diese Aufgaben erfüllen können. IH kin überzeugt, daß_wir auch in der Arbeit des Friedens Bulgarien treu an unjser:r Seite finden werden. Die herzlichen Beziehungen, die zwishen dem bulgarischen und dem deutshen Volke immer bestanden haben, die treue Waffenbrüderschaft noch fester geknüpft hat, immer inniger zu gestalten, ist Mein heißes Bemühen und das eifrige Bestreben Meiner MRNegierung. Möge die Donau, die als ge- waltiges natürlihes Band unsere Länder verbindet, das Symbol sein für treues Zusammenarbeiten auch in der kommenden Friedens- zeit. Mögen die Kräfte, die sih zur gemeinsamen Abwehr feindlicher Angriffe zusammengefunden haben, immer vereint bleiben zum Wiederaufbau und zur Förderung unseres Wirtschaftslebens, zur gemeinsamen geistigen und kulturellen Hebung unserer Länder. Möge wirtschaftlihes Blühen und Gedeihen Bulaariens tapferem Volke reichen Lohn bringen. Möge es Eurer Majestät beschieden sein, dieses schöne Land mit seinen wackeren Bewohnern, das Eurer Majestät feste Hand bisher fo erfolgreich geführt hat, noch lange mit den Segnungen des Friedens zu beglücken. Mit diesen herzlicben und aufrichtigen Wünschen erhebe Ih Mein Glas auf das Wohl Eurer Majestät und des Königlichen Hauses und auf eine glückliche Zukunft Bulgariens. Hoch, hoch, hoch!
Am Sonntag besuchte der König von Bayern die Cyrill- und Methodiuskathedrale, das archäologische Museum, das Museum für Völkerkunde und die deutsche Kunstausstellung. Am Abend fand bei der Königlichen Familie Familientafel
und für das Gefolge Marschalltafel statt.
Finnland.
Die finnische Zeitung „Uusi Päivä“ berichtet, daß Entente- truppen im südlichen russischen Karelien sich auf dem Mars nach der E E Grenze befinden. Am 27. August hatten sie das Kirhdorf Jyskyjärvi angegriffen und die dortige Wachmannschaft vertrieben. Ein Wachmann fiel und etwa 30 wurden von den Engländern gefangen genommen. Jysky- järvi liegt über 100 km von der Murmanbahn entfernt und 100 km von der finnländishen Grenze.
Ukraine.
Auf Vorschlag der russischen Frieden8abordnung findet nah langer Unterbrehung eine neue Versammlung der russisch- ukrainishen Friedenstagung stait. Zur Beratung steht, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, die Qreugitage in der in- folge der Anerkennung des Dongebiets durch die Ukraine ernste prinzipielle Gegensäße bestehen. Beide Abordnungen werden ihren Standpunkt in schriftlicher Form vorlegen.
— Nach der „Kiewskaja Myal“ erklärte der Minister für Handel und Jndustrie Pressevertretern, daß die Verhand- lungen mit den Mittelmächten nicht einen Handelsvertrag, sondern nur eine Regelung des schon bestehenden, begrenzten und kontingentierten Warenaustausches für ein weiteres
Jahr vorsehen. Mit Rußland werde ebenfalls über ein Handels- abfommen für ein Jahr verhandelt. Die Frage nah einem Zollbund werde gar nicht exröitert.
Amerika. V „T5
Das neue chilenische Kabinett seßt sih lut Meldung des „Temps“ folgendermaßen zusammen: Jnneres Pedro Huerta, Auswärtiges Nuperto Balamonda, Finanzen Annibale Barrio, Justiz Alcibiade Noldvan, Krieg Victorio Rables3, Jndustrie Francitco Landa.
— Nach einer Reutermeldung aus Santiago hai der deutsche Gesandte von Eckhard eine Note ve1öffentlicht, in der er sich u. a. dafür verbürgt, daß keine neuen Zerstörungen von Maschinen oder Versenkungen von Schiffen vorfommen werden. Es sei angeo!dnet worden, daß die chilenishen Behörden jederzeit aa Bord der deutschen Schiffe in cilenishen Häfen kommen können. „Neuter“ berichtet, daß die Note in Chile keinen günstigen Eindruck gemacht habe.
Wie „Wolffs Telegraphenbvüro“ hierzu mitteilt, ist in Berlin noch keine Meloung über die Angelegenheit eingegangen. Es ist. anzunehmen, daß die Zerstörungen von Maschinen usw. auf deu deutshen Schiffen in Chile seitens der Schiffs- besaßungen in Verkennung der politischen Lage vorgenommen worden sind. Tatsächhlich sind die Beziehuogen zwischen Deu!\ch- land und Chile nah wie vor durchaus freundschafilich.
Kriegsnachrichten.
Berlin, 9. September, Abends. (W. T. B.) Beiderseits der Straße Péronne — Cambrai find erneute Anriffe der Engländer gescheitert. Von den übrigen Kampfabschniiten nichts Neues.
Großes Hauptquartier, 10. Septeriber. (W. T. B.) Westlicher Kriegsschauplaßt.
Bei Teilanariffen des Feindes nördlich von Merken und O von Ypern blieben fleinere Grobeastücke in seiner
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Beiderseits der Straße Péronne—Cambrai sehte der Engländer seine Angriffe fort. Jhr Hauptstoß richtete si gegen Gouzeaucourt und Epehy. Der Feind wurde ab- gewiesen. Auch am Abend aus dem Walde von Havrincourt und südlih der Straße Péronne—Cambrai erneut vorbrechende Angriffe des Gegners scheiterten. Teilkämpfe am Holnon-Walde (südöillich von Vermand) und an der Straße Ham —St. Quentin. Unsere in vor- leßter Naht vom Crozat-Kanal zurückzenommenen Vor- iruppen hatten gestern wesilih der Linie Essigny— Vendeuil nur mit schwachen feindlihen Erkun- dungsabteilungen Fühlung. Teilkämpfe südlih der Oise, Artillerietätigkeit nördli der Ailette. Zwischen Ailette und Aisne nahm der Artilleriekampf gegen Mittag wieder große Stärke an. Heftige bis zum Abend mehrfach wieder- holte Angriffe des Feindes scheiterten. Branden- burgische Grenadiere zeichneten sich bei ihrer Abwehr be- sonders aus.
Zwischen Aisne und Vesle wiesen wir Vorstöße der Franzosen ab. Eigene erfolgreiche Unternehmungen östlih von Reims, südwesilih von Parroy (an dec lothringi- schen Front) und am Doller.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Oesterreihisch-ungarisher Bericht. Wien, 9. September. (W. T. B.) Ämilich wird gemeldet: Auf dem Monte Pertica wurden vorgestern abend und gestern früh italienische Angriffe durh Feuer abge- chlagen. Der Feind erlitt schwere Verluste. Der Chef des General|tabes.
Bulgarischer Bericht.
Sofia, 8. September. (W. T, B.) Generaistabsberit vom 7. September.
An der mazedonischen Front zu beiden Seiten des Ohridasees, nördlih von Bitolia und an einigen Stellen im Cernabogen lebhafte beiderseitige Feuertätigfeit. Beim Dobropolje seßten unsere Minenwerfer eia feindliches Munitionsdepot in Brand. Südlich von Ghewgheli steigerte sich das feindliche Artilleriefeuer, das seit einigen Tagen mit wechselnder Heftigkeit andauerte und zeitweise ausgeseßt hatte, in der legten Nacht zu Trommelfeuer, unter dessen Deckung englische Abteilungen unsere vorgeschobene Stellung bei dem Dorfe Sch owa angegriffen uyd an einer Stelle sich unseren Gräben näherten. Durch das Feuec aber, mit dem wir sie empfinger, und teilweise im Handgemenge wurden sie vollständig zurückgeschlagen, wobei sie empfindliche Verluste er- litten. Destlih vom Wardar hatte die beiderseitige Feuer- tätigkeit zeitweilig eine größere Heftigkeit angenommen. Eng- lishe Erkundungsgruppea versuchten, fich unseren Posten bei dem Dorfe Matschukowo zu nähern, wurden aber durch unser Feuer zerstreut.
Sofia, 9. September. (W. T. W.) Generalstabsbericht vom 9. September,
Mazedonische Frent: Im Cernabogen südlich von Gradas hnißza war das beiderseitige Artilleriefeuer zeitweise ziemlich lebhaft. An der Front südlich von Huma heftige Feuerübersfälle des Feindes. Unsere Batterien schossen ein großes feindlihes Munitionslager bei Majadag in Brand. Oestlich des Wardar versuchten feindliche Eckundungs- abteilungen wiederholt an unsere Posten bei Matlschukowo heran- zukommen, wurden aber durhch Feuer zerstreut.
Türkischer Bericht.
Konstantinopel, 9. September. (W. T. B.) Tages8bericht. …__ Palästinafron t: Starke beiderseitige Aufklärungstätigkeit im Küstenabschnitt und an mehreren Stellen wesilih der Straße Jerusalem—Nablus. Im Jordantal dicht an den feindlichen Brückenkopf vorstoßende Aufklärungsabteilungen vertrieben feindliche Abteilungen und fügten ihnen starke Vers- luste zu. Das Artilleriefeuer hielt sih auf der ganzen Front